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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
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- Der Handelsgärtner
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No. 19. Beilage zu „Der Handelsgärtner.“ Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohils. Sonnabend, den 8. Mai 1909. Frühblühende Rhododendron, Vor etwa Jahresfrist brachte „Revue horti- cole" einen Aufsatz über frühblühende Rhodo dendron. Nach dem Holzschnitte, der ein blühendes Exemplar von Rh. dahuricum semper- .irens darstellte, vermochte man darin keine Pflanze von hervorragendem Zierwert vermuten. Auch das, was ich vor Jahren in botanischen Gärten als Rh. dahuricum kennen lernte, machte sowohl in Blattwerk wie Blüte einen spärlichen Eindruck. Um so angenehmer war ich überrascht, als ich in diesem Frühjahr in den Kulturen von Herm Hesse in Weener einen grösseren Satz Rhododendron Early Gem in Blüte sah. Early Sem ist eine Hybride zwischen Rh. ciliatum and Rh. dahuricum und geht ausserdem unter lern Namen Rh. praecox Die sehr reich- ühenden, üppig belaubten Pflanzen boten einen achtvollen Anblick. Rhododendron praecox dehnet sich gegenüber der Stammart nicht pur durch niederen, gedrungenen Wuchs aus, sondern besitzt auch grössere, derbere, dunkel- Haugrüne Blätter von länglich eirunder Gestalt. In der Textur erinnern sie an Rh. hirsutum; sind aber grösser und breiter und im Gegen satz zu Rh. dahuricum ausgesprochen immer- grün. Die Herbstfärbung ist ein bräunliches Purpur. Botanisch gehört die Hybride ihrer Abstammung nach mit den schon genannten Arten zu einer Untergruppe der Gattung Rhododendron, die durch die dichte Bekleidung mit Schülferschuppen auf Blattunterseite und Zweigen von den Rhododendron im engeren Sione scharf getrennt sind. Blattrückseite und Triebe erscheinen daher dem blossen Auge rostfarbig behaart. Die Blüten messen etwa 6 cm im Durch messer und stehen zu 4—6 in lockeren Schein dolden am Ende der Zweige. Die Farbe ist ein reines Lilarosa. Der junge Trieb er scheint erst nach Beendigung des Flores, der etwa 14 Tage anhält. In Frankreich soll Rh. praecox mitunter schon Anfang März in Blüte stehen; in normalen Jahren dürfte sie io Norddeutschland ebenfalls bedeutend früher, etwa Anfang April, mit der Blüte beginnen. In diesem ausserordentlich späten Frühjahr blühte die Pflanze erst gegen den 20. April, ungefähr gleichzeitig mit Forsythien und etwas nach Daphne Mezereum. Im Wuchs kommt Rh. praecox den botanisch verwandten Arten Rh. punctatum und Rh. myrti- fo/ium ziemlich nahe; wie jene, dürfte der Strauch kaum 3/4 m Höhe erreichen. Die Winterfestigkeit ist der der härtesten Hybriden von Rh. caucasicum und Rh. ponticum min destens gleich; die Stammart Rh. dahuricum ist zweifellos noch weit härter als genannte Hybriden. Von den grossblütigen echten Rhododendron ist die Gruppe der Rhododendron caucasicum die früheste; dazu tritt noch Rh. hybridum Christmas Cheer mit leuchtend karminrosenroten Blumen in dichtem, grossem Stutz, vielleicht das frühblühendste grossblütige Rhododendron überhaupt. Von den Hybriden von Rh. caucasicum blühten hier die nachstehend genannten vier Sorten zuerst, immerhin aber mindestens 10 Tage nach Rhododendron praecox: Rh. caucasicum Erato, weiss mit gelb gefleckt, Knospen rosa. Rh. caucasicum Melpomene, zartrosa, Knospen leuchtend karmin. Rh. caucasicum Mnemosyne, hell karmin- rosa, sehr grossblütig, Spiegel auffallend gelblich gezeichnet. Rh pictum, leuchtend karmesinrosa, von niedrigem Wuchs. Diese Hybriden zeichnen sich neben früher Blüte durch erprobte Härte im Winter und recht gedrungenen Wuchs, sowie derbe, frisch grüne Blätter vor vielen anderen vorteilhaft aus. In dem oben erwähnten Artikel der „Revue horticole" wird auch die Hybride Mad. Wagner, sowie Imperatrice Eugenie und Jacksoni als beinahe ebenso früh bezeichnet. Diese blühen aber weit später, dagegen folgen die Caucasi- cum-Sorten Calliope, Diane, Euterpe und Terp sichore nur wenige Tage auf die oben ge nannten vier Sorten. Von den Hybriden des Rh. arboreum scheint in der Hesseschen sehr reichen Sammlung die Sorte Rubescens die früheste zu sein; die Knospen waren jetzt, Anfang Mai, am Auf brechen. Besonders möchte ich betonen, dass der verflossene Winter mit seiner wechselnden Witterung und den anhaltenden Frostperioden manches Rhododendron, das bisher als hart galt, arg mitgenommen hat. Dagegen sind alle hier empfohlenen Sorten unbeschädigt davon gekommen. Ebenso haben fast alle Rh. cataw- biense Hybriden nicht im geringsten gelitten. Richard Stavenhagen-Weener (Hannovei). Handels nachrichten. Das Lokal-Geschäft der bedeutendsten Plätze des Reiches im Monat April. Vorbericht. Die Umsätze aus dem vergangenen Monat nahmen, wie das nicht andersvorauszusetzen war, einen g ossen Umfang an, besonders vorteilhaft wirkten dafür die verschiedenen Festlichkeiten und Einsegnungen, so wie der Quartalswechsel ein. An verschiedenen Orten wird die Geschäftslage besser als im April des Vor jahres beurteilt. Teilweise trug auch das warme und sonnige Wetter, welches wir während des Berichts monats zu verzeichnen hatten, dazu bei, da vielfach die vornehme Welt grosse Reisen antrat. In einigen Fallen sind die Umsätze des Vorjahres nicht nur er reicht, sondern noch übertre ffen worden. Der günstige Einfluss fiel insbesondere dem Osterfest zu, an dem die Festbinderei in den Vordergrund trat, während auch sonst Bestellungen auf Blütenpflanzen, weniger auf Blattpflanzen, eingingen. Zum Teil hatten reiche Bestellungen und lohnende Aufträge mit der Sparsam keit der letzten Monate gewechselt. Die bisher reichen Angebote von Blütenpflanzen gingen nach dem Fest bedeutend zurück, in den meisten Fällen ist vieles gänzlich geräumt worden. Die Hauptnachfrage blieb auf Azaleen beschränkt, doch wurden auch Rosen, Hortensien, Flieder und Rhododendron viel verlangt und zu guten Preisen abgesetzt. Zu aparten Sachen, die ebenfalls mehr als sonst Beachtung fanden, gehörten noch Clivien, Flieder, Kamellien, Prunus, Glycinen, Eriken und Spiraeen. Neuerdings trat wiederum ein reges Angebot von Cinerarien, Calceolarien und Pelargonien, insbesondere Eng lischer Pelargonien, sowie der Sorten Meteor, Poite- vine und Achievement hervor. Das Angebot von Blüter pflanzen trat gegen die Vorjahre etwas zurück, was in dem urgünstigen Winter seine Ursache fand; insbesondere fehlten kleine Sachen. Das Blattpflanzen geschäft blieb wie bisher sehr unbedeutend, doch zeigte sich fast überall eine Bevorzugung von Palmen und Araukarien. In einigen Fällen konnten auch Araukarien, Asparagus und Dracaenen abgesetzt werden. Zu den Emsegnungsfeieriichkeiten wurden mit Vorliebe Myrten gekauft. Da zu Ostern ver schiedene Famlienfestlichkeiten, Verlobungen und Hochzeiten stattfanden, gingen grosse Aufträge für Tafeldekorationen in reicher Zahl ein. Auch für das Theater fertigte man umfangreiche Lieferungen und konnte der erreichte Umsatz durchweg als gut bezeichnet werden. Zahlreiche Sterbefälle beein flussten die Geschäftslage in der Trauerbinderei sehr vorteilhaft. Zur Bevorzugung gelangten wie in den Vormonaten hauptsächlich Kränze in billiger Preis lage, und da das günstige sonnige Wetter im April vielfach zu Friedhofsbesuchen anregte, sind in ver schiedenen Orten ausserordentliche Umsätze erreicht worden. Das Bindegeschäft wurde auch noch da durch beeinflusst, dass bei den noch zu befürchtenden Nachtfrösten an eine Bepflanzung der Gräber und den Schmuck von Topfpflanzen nicht gedacht werden konnte. Das Angebot von Schnittblumen war nicht so reich, als man hätte erwarten dürfen; Maiblumen, Flieder, in einigen Fällen auch Nelken, standen noch immer im Vordergrund, dagegen fehlte es besonders an Primarosen, die während einer langen Zeit die höchsten Preise erzielten. In den meisten Fällen deckte sich Angebot und Nachfrage, dagegen kamen die Veilchen in geringerem Masse als sonst auf den Markt. Trotz des überaus günstigen Wetters kamen noch zahlreiche Sendungen aus Holland und der Riviera an, doch liessen die ersteren viel zu wünschen übrig, so dass Tulpen und Narzissen te Iweise ver dorben eintrafen und unter Preis verkauft werden mussten. Sehr nachteilig für den deutschen Handel wurde der Umstand empfunden, dass die holländischen Schnittblumenzüchter ihren Blumenzwiebeln jetzt auch noch grössere Sendungen von Schnittblumen folgen liessen. Es ist darum gut, nochmals daran zu erinnern, wie sich die englischen Handels gärtner vor Jahren gegen ähnliche Manipulationen verhielten. Vor etwa 20 Jahren drohte auch dem englischen Markt zur Zeit der Blumenzwiebelblüte durch die holländischen Schnittblumen eine schädi gende Konkurrenz, so dess die Züchter den hollän dischen Exporteuren das Ultimatum stellten, entweder keine Blumen mehr nach England zu schicken, oder die holländischen Blumenzwiebeln würden ein mütig boykottiert werden. Der „Verein der hollän dischen Züchter" lenkte zu seinem Vorteil ein, die Angelegenheit auf gütigem Wege zu regeln und unterliess die Blumensendungon, so dass auch in England sehr leistungsfähige Firmen im Laufe der Zeit entstehen konnten. Ein ähnliches Vorgehen würde auch auf deutscher Seite viel Nutzen bringen. Der April zeichnete sich durch das gewohnte wechselreiche Wetter aus, doch trat nach dem Oder- feste eine längere Perode warmer und sonniger Tage ein; da in der Nacht die Temperaturen be deutend sanken, so wurden erhebliche Frostschäden aus West und Norddeutschland gemeldet. Durch schnittlich bl eb die mittlere Temperatur noch niedrig genug, dass neben einigen Gr wittern auch Schnee treiben vorkamen und die Vegetation durchweg um mehr als zwei Wochen verzögert wurde. Mittel- und Norddeutschland. Magdeburg. Am vorteilhaftesten trat in den Geschäftsumsätzen die Festbinderei während der .Osterfeiertage und Einsegnungsfeierlichkeiten hervor, ebensowohl Blütenpflanzen, darunter auch viele aparte Sachen wurden sehr verlangt, während anderer seits die Festbinderei befriedigende Aufträge erhielt. Ein ausserordentlicher Mangel trat in schönen Topf rosen hervor und verkauften sich die vorhandenen Bestände ebenso wie Azaleen gut. Die eingehenden Bestellungen für die Trauerbinderei blieben ohne Bedeutung und gelangten vorwiegend deutsche Schnittblumen zur Verwendung, da die ausländischen Sendungen vielfach bei dem ungünstigen Wetter verdorben ankamen. Bremen. Die Umsätze des vergangenen Monats werden durchweg besser beurteilt, der Durchschnitt früherer Jahre ist fast erreicht worden. Vor dem Fest und während desselben erhielt die Binderei zahlreiche Aufträge, auch Blütenpflanzen fanden viel Beachtung. Azaleen, Rosen und andere aparte Sachen, wie Boronien, Francisceen und Amaryllis gingen recht gut Auch für Palmen zeigte das Publikum mehr Vorliebe. Die Aufträge für die Trauerbinderei gingen nicht über den normalen Um satz hinaus; Schniitblumen wurden im allgemeinen dem Bedarf entsprechend angeboten. Das ver änderte, vorwiegend kalte Wetter verzögerte die Entw cklung der Kulturen um Wochen. Kassel. Im Gegensatz zu den früheren Jahren wurden günstige Umsätze im Berichtsmonat nicht er reicht, besonders die Trauerbinderei hatte während der Festtage einen grossen Ausfall zu verzeichnen, es kamen infolgedessen nur Blütenpflanzen, die zu gedrückten Preisen abgingen, in Betracht. Das An gebot vollblühender Azaleen liess immer noch zu wünschen übrig. Rosen wurden ziemlich wenig ge trieben, da sich das Geschäft als nicht lohnend genug erwiesen hat. In Trauerarrangements wurden hauptsächlich Kränze in mittlerer Preislage bevoriugt. Im Angebot deutscher Schnitiblumen traten Zwiebel gewächse und Maiblumen hervor. Für Flieder und Nelken kamen die hiesigen Geschäfte weniger in Betracht; holländische Schnittblumen erlitten einen bedeutenden Ausfall im Preise und liessen ebenso wie die Eingänge aus der Riviera gegen Ende des Monats nach. Kiel. Der Geschäftsgang, der die gleiche Höhe wie im Vorjahr erreichte, wäre noch besser ge worden, wenn nicht der Schluss des Monats infolge der ungünst gen Witterungsverhältnisse total versagt hätte. Die Fest- und Trauerbinderei war perioden weise, insbesondere während der Festtage, gut be schäftigt. Azaleen in mittleren Preislagen konnten trotz des grossen Angebotes zu lohnenden Preisen verkauft werden. Dasselbe betraf Eriken und Topf rosen, ebenso wie diverse andere Blütenpflanzen, während das Blattpflanzengeschäft sehr zurücktrat. Der Mangel an deutschen Rosen hielt bis Ende des Monats an, auch Flieder liess in der Quantität be deutend nach. Bei der holländischen Einfuhr machte sich der Uebelstand geltend, dass, nachdem die dortigen Exporteure ihre Zwiebeln geräumt hatten, uns auch Konkurrenz mit den Blumen machten. Erfurt, Trotz des gewöhnten wechselnden Aprilwetters liess sich ein befriedigender Umsatz erzielen. Während des Osterfestes gingen zahlreiche Aufträge in den Blumengeschäften auf allerhand Sachen ein. Von Blutenpflanzen verkauften sich Treibsträucher am besten und fanden Azaleen und Topfrosen viel Beachtung. Viele Sterbefälle sorgten für Belebung in der Trauerbinderei und da auch Kränze auf die noch nicht bepflanzten Gräber ge tragen wurden, lässt sich das Geschäft als über Er warten gut bezeichnen. Deutsche Schnittblumen trafen nicht übermässig ein. Rosen fehlten öfter und konnten durch d e schlechten E ngänge aus der Riviera nur unvollständig ersetzt werden. Plauen. Der gesamte Monat zeichnete sich durch sehr lebhaften Geschäftsgang aus, der den durchschnittlichen Umsatz um ein beträchtliches übertraf und insbesondere die Festbinderei vorteil haft beeinflusste. Die Nachfrage nach Blütenpflanzen beschränkte sich fast ausschliesslich auf Azaleen, so dass sich an den Hauptfesttagen Mangel bemerk bar machte. Auch das Angebot von Rosen, Clivien und Rhododendron trat wenig hervor; im Gegensatz dazu bess das Blattpflanzengeschäft immer noch zu wünschen übrig. In den Trauerarrangements wurden, da die deutschen Geschäfte noch nicht sehr lieferungsfähig sind, in erster Linie Schnittblumen aus Holland und der Rviera verwendet, doch war in der Qualität vielfach ein grosser Ausfall zu verzeichnen. Der April zeichnete sich durch wechselreiche Witte rung aus. Chemnitz. Die wechselnde Witterung des April zeigte sich ebensowohl für den allgemeinen Ge schäftsgang als wie für den Stand der Kulturen günstig, so dass die Umsätze früherer Jahre als er reicht gelten konnten. Nicht allein die Binderei befriedigte durchweg, sondern es wurden zu den Einsegnungsfeierlichkeiten, insbesondere am Palmen sonntag, die grösseren Bestände von Blütenpflanzen und Myrten zu vorteilhaften Preisen ziemlich ge räumt. Auch nach aparten Sachen war rege Nach frage, während der Quartalswechsel mehr auf den Verkauf von Blattpflanzen einwirkte. Das Angebot deutscher Schnittblumen deckte die Nachfrage; vom Auslande kamen holländische Sendungen erst gegen Ende des Monats in Betracht. Dessau. Die festreiche Zeit des vergangenen Monats beeinflusste das Geschäft durchweg gut und wurde in blühenden Pflanzen ein zufriedenstellender Umsatz erreicht. Blütenpflanzen aller Art, ins besondere Treibsträucher, liessen sich zu guten Preisen absetzen, während Blattpflanzen nur in einzelnen Fällen verlangt wurden. Die Trauer binderei war besonders gut beschäftigt, zur Ver wendung gelangten hauptsächlich deutsche Maiblumen, dagegen blieb das Angebot von Nelken und anderen Schniitblumen sehr mangelhaft und musste durch Bezüge aus dem Ausland gedeckt werden. Die vor wiegend nasskalte Witterung des Monats hemmte die Entwickelung des Kulturen. Hildesheim. Die Bestände an Blütenpflanzen Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — la Speyer verschied Fritz Velten, llitinhaber der Firma C. F. Velten, ein in Westdeutschland bekannter, sehr tüchtiger, geschätzter Fachmann. — In Bonn ist gleich wie in anderen Städten ein besonderer Kursus für Gärtner an der dortigen Fortbildungsschule eingerichtet worden. Leider konnte dabei zu nächst Botanik und Obstbau nicht berück sichtigt werden. — In der Umgebung von Eilenburg ist am 28. April ein Hagelwetter niedergegangen, welches infolge der zurück- gebliebenen Vegetation sowohl in den Gärt nereien, wie auch in der Landwirtschaft noch wenig Schaden anrichten konnte. — Aus vielen Gegenden Deutschlands treffen Nachrichten über r rostschäden ein; zumal in Westdeutschland, n Moseltale wie in den Vierlanden bei Ham- ;rg sind in den Gemüsegärtnereien grosse Shäden zu verzeichnen. — Die „Vereinigung selbständiger Gärtner Württembergs" hält ihre Frühjahrsbörse Dienstag, den 18. Mai, im Stadt- garten zu Stuttgart ab; Anmeldungen werden a den Vorsitzenden der Vereinigung, Karl Hausmann- Stuttgart, erbeten. — Die Herbst- Planzenbörse des „Leipziger Gärtner-Vereins“ indet in diesem Jahre am 18. und 19. August wiederum im Palmengarten-Etablissement, Ein jang Kuhturm-Restaurant, statt. — Meteorologische Station und Frost- lachrichtendienst. Die Inhaber von Garten aubetrieben beachten leider noch wenig die om Deutschen Reich eingerichteten Wetter- dienststellen, obgleich deren Voraussagen mit Sicherheit Temperaturrückgänge wenigstens 24 Stunden vorher melden, so dass in den Früh- ihrs- und noch mehr in den Herbsttagen Schutzvorrichtungen getroffen werden können, la einzelnen Teilen Deutschlands ist man noch weiter gegangen und hat z. B. in Weilburg für die Rheinprovinz Frostnachrichtendienst einge- gerichtet, der auch von gärtnerischen Ver einigungen benutzt werden soll. Dem einzelnen ist die monatliche Gebühr von 5 Mk. zu hoch, aber wenn mehrere Handelsgärtner in einem Ort ansässig sind, lohnt zweifellos während der Monate März, April, Mai, ebenso September oder Oktober ein derartiges Abonnement. Seit Jahren bedienen sich die Brunnenverwaltungen von Ems und Fachingen und neuerdings die Wein-Versandfirmen, denen ebenso durch plötzlich eintretendes Frostwetter grosser Schaden verursacht werden kann, mit gutem Erfolg dieses Nachrichtendienstes. Für die grösseren Versandstädte wie Dresden, Leipzig, Hamburg ist auch während der Wintermonate ein derartiger Frostnachrichtendienst von grosser Wichtigkeit, es ist nur zu bedauern, dass nicht schon längst derartige wichtige Einrichtungen dem Gartenbau zunutze kamen. In den Oktober- und Novemberfrosttagen des Vor jahres hätten sicher viele Hunderttausende von Werten zum grossen Teil gereitet werden können. Unseren werten Lesern empfehlen wir, sich bei der nächsten meteorologischen Station zu erkundigen, ob ähnliche Einrichtungen, wie in der Rheinprovinz, die sich speziell mit dem Frostnachrichtendienst befassen, vor handen sind. — Die künstliche Verzögerung der Vegetation kann auch im Freien mit Erfolg angewandt werden. P. Noel äussert sich darüber in einem kurzen Artikel in der fran zösischen Zeitschrift „Le Naturaliste", dem wir das folgende entnehmen. Der Besitzer einiger schöner exotischer Prunus, die alljähr lich voll erblühten, machte immer die Erfahrung, dass die Frostperiode zu Anfang Mai, mit der die Blütezeit der Sträucher zusammenfiel, die Hoffnung auf Fruchtansatz zunichte machte. Als er darauf von den Aetherversuchen des Prof. Johannsen hörte, versuchte er, eine im Prinzip gleiche Anwendung bei den Prunus vor- zunelmen, indem er mit einem Stab direkt an der Wurzel ein Loch von ca. 40 cm Tiefe machte. In dasselbe brachte er Aether oder Chloroform und schloss es luftdicht ab. Der Erfolg blieb nicht aus und die Blüte fiel volle zwei Wochen später, so dass die Spätfröste nicht einwiiken konnten und die Sträucher die erhoffte Ernte gaben. Die Annahme, dass diese Verzögerung auf den Torpor zurückzu führen sei, erwies sich als falsch, es steht viel mehr fest, dass hier allein die kälteerzeugende Wirkung des Aethers eine Rolle spielte. Jeden falls entbehrt die dort gemachte Erfahrung nicht des Interesses, und es ist anzunehmen, dass auch diese Behandlung von Wert für die Praxis ist. Die Jetztzeit ist für derartige Versuche an manchen Sträuchern, die noch nicht zu weit ausgetrieben haben, günstig. — Ueber Versuche, die Banane in Süd frankreich einzuführen, wird berichtet, dass es im Departement Var gelungen ist, von einer Versuchspflanzur g völlig ausgereifte Früchte zu ernten. Vor 5 Jahren wurden Rhizome des Pisang aus Algier eingeführt, und diese Pflanzen, welche eine Höhe von 2,50 m erreicht haben, stehen vollständig im Freien, wo sie nur während des Winters mit einer Strohhülle ge schützt werden und so die ungünstige Jahres zeit unbeschadet überdauern. Während der letzten drei Jahre bildeten diese Bananen Kolben von ungefähr 75 cm Länge und ent wickelten sich sthr schnell, doch konnten erst dieses Jahr völlig reife Früchte geerntet werden. Bei dem Fortschritt, den die Akklimatisations versuche bei den verschiedensten Gewächsen heute aufweisen und den Erfolgen, durch sorg fältige Sortenauswahl widerstandsfähige und doch qualitativ gute Pflanzen zu erhalten, kann man annehmen, dass die Bananenkultur in grösserem Masstabe auch im Süden Frankreichs versucht werden dürfte, denn die Frucht wird auch in Deutschland und England — die Frank reich gern als Absatzgebiete seiner Produkte betrachtet — ständig mehr geschätzt. — Die Anpflanzung von Nussbäumen in Argentina wird neuerdings in grösserem Masstabe durchgeführt. Ein Bevollmächtigter des Ackerbau-Ministeriums der Republik Ar gentinien hat zwecks Ankaufs derselben unseren Kontinent bereist und die Beförderung von 12 000 jungen Stämmen bereits veranlasst. Dazu kommen gegen 1200 kg Früchte, welche die Regierung in den Distrikten des Rio Negro und dem Nationaleigentum von Chubut ver teilen will, wo die Kultur dieser Bäume zur Nutzholzgewinnung von Erfolg gewesen ist. — Die Vorteile einer rationellen Forst wirtschaft, auf die wir bereits in letzter Nummer hinwiesen, ergibt sich aus einem kurzen Artikel, den das „Bulletin des Culti- vateurs de Graines et des Horticulteurs" im Anschluss an eine ähnliche Betrachtung bringt. In demselben ist von dem kleinen schwedischen Städtchen Orson bie Rede, das in den letzten 30 Jahren an 25 Millionen Mk. durch den Verkauf von Holz umgesetzt hat, indem jeder zeit für frischen Nachwuchs und gleichmässige Ausforstung gesorgt wurde. Der Erfolg ist nicht ausgeblieben und die Steuern mit Rück sicht darauf auf gehoben worden. Auch in anderen Ländern, in einigen Teilen Oesterreichs und der Schweiz bestehen ähnliche Verhält nisse, selbst einige Orte Nord-Frankreichs, deren Gemeinden grosse Eichenwälder besitzen, sind von den Steuern befreit oder haben diese äusserst niedrig gestellt. Der Ort Bedoin in der Vaucluse verdankt diese Vergünstigung weniger der Ausforstung als dem sachgemässen Ernten der Trüffeln.
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