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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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No. 18. Beilage zu „Der Handelsgärtner/* Varlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 1. Mai 1909. Aus der Zeit — für die Zeit. Kaum waren die österreichisch-serbischen Konflikte, welche einen Krieg im fernen Osten heraufzubeschwören schienen, beigelegt, da erhob sich von neuem ein kriegerischer Sturm im Orient und diesmal war es die Pforte, welche von Kriegsrufen erdröhnte. Der tür kische Sultan Abdul Hamid, der erst den Reformtürken Konzessionen gemacht hatte, liess sich durch die Alt-Muhammedaner bewegen, eine Reaktion zu schaffen und den Jungtürken die erworbenen Rechte wieder zu entreissen. Das führte zur Revolution und die Jung lürken haben heute Konstantinopel in ihren Händen, da auch das Heer sich von Abdul Hamid abgewandt und zu den Empörern übergegangen ist. Die Ereignisse haben sich mit solcher Schnelligkeit vollzogen, dass ernste Schwierigkeiten für Handel .ad Verkehr nicht zu erwarten sind, und die Ruhe am Goldenen Horn bald wieder hergestellt sein dürfte, zumal auch die Thronfolge nach der unausbleiblich gewesenen Absetzung des Sultans mit der erfolgten Thronbesteigung seines Bruders, Mehmeds V., geregelt ist. Die Frage der Arbeitslosenversiche rung beschäftigt noch immer die Bundes regierungen. Auch im bayrischen Ministerium des Innern werden die Beratungen fortgesetzt und kürzlich hat der gebildete engere Ausschuss wieder getagt. Den Kernpunkt der Erörterungen bildet immer noch die Frage, ob es überhaupt notwendig und angezeigt ist, eine solche Ver sicherung zu schaffen. Während früher der Plan einer solchen Versicherung nur von den Vertretern der Landwirtschaft bekämpft wurde, haben sich jetzt auch die anderen Arbeitgeberkreise dagegen ausgesprochen. Das Ministerium des Innern liess durch seinen Ver treter erklären, dass es sich nicht etwa um eine Reichs-Zwangsversicherung handeln solle, sondern nur um die Einführung einer frei willigen Versicherung in den grossen Städten. Dafür ist schliesslich die Mehr heit des Ausschusses gewonnen worden. Bei der Beratung über die Durchführung hat man sich auf ein gemischtes System geeinigt. Danach sollen die g össeren Gemeinden alljähr lich eine der ortsansässigen Bevölkerung ent sprechende Summe zur Verfügung stellen, die teils zur Unterstützung der die Arbeitslosen versicherung betreibenden Arbeiter - Berufs- verbände, teils zur Errichtung gemeindlicher, hauptsächlich für die nichtorganisierten Arbeiter bestimmten Versicherungskassen, teils auch zur Gewährung von Prämien an Sparer ver wendet werden soll. Dabei wurde der Wunsch laut, dass die gemeindlichen Aufwendungen teilweise durch den Staat ersetzt werden sollen. Die Arbeitslosenversicherung soll nunmehr, ohne dass noch eine weitere Versammlung ein berufen wird, ins Leben gerufen werden. Sie ist ja bereits in einigen anderen deutschen Grosstädten nach dem Vorbilde von Köln eingeführt worden. In Nürnberg hat der „Bund deutscher Bodenreformer“ getagt. In dem Geschäfts bericht Damaschkes heisst es unter anderem: „Immer mehr und mehr wurde die Wahrheit dessen empfunden, gefühlt, zuletzt auch erkannt, was die Bodenreformer stets vertreten haben: Unser Steuerwesen hat eine falsche Tendenz, weil es zumeist die Arbeit in irgend einer Form, in Landwirtschaft, Gartenbau, Ge werbe und Handel, belastet und den Konsum erschwert, während die Rente, das arbeitslose' Einkommen, wie es sich zumal in den unge heuren Bodenwerten darstellt, in völlig unge nügender Weise zu den Bedürfnissen der Gesamtheit beiträgt." Gefordert wird eine Besteuerung und Erwerbung der Bergwerks schätze für die Gesamtheit, eine Veredlung der Matrikularbeiträge in dem Sinne, dass nicht mehr die Bevöikerungszahl, sondern der reine Grundwert als Masstab der Verteilung zugrunde gelegt wird, und endlich die Reichs- Wertzuwachssteuer! Die Wertzuwachs steuer wird demnächst auch in den Vororten Berlins triumphieren. In Schöneberg ist sie angenommen (bei 100% Gewinn 25% für die Stadtgemeinde) in Wilmersdorf, Char lottenburg, Lichtenberg, Rixdorf ist ihre Annahme so gut wie gesichert, und in Berlin selbst arbeitet der Magistrat eine neue Vorlage aus. In Fürstenwalde und Wolfersdorf erfolgte dieser Tage die Annahme. So gewinnt diese Steuer immer mehr und mehr an Boden, der für die Reichs-Wertzuwachssteuer urbar gemacht wird. Zu gleicher Zeit tagte die „Deutsche Mittelstandsvereinigung" in Berlin. Sie hielt eine Protest Versammlung ab, in wel cher man sich gegen die Verschleppung der Reichsfinanzreform erklärte. Aehnliche Versammlungen wurden an anderen Plätzen des Reiches abgehalten. In der Resolution wurde sehr richtig erklärt, dass die Verschleppung eine Herabsetzung unseres Ansehens im Aus land und eine schwere Schädigung unseres wirtschaftlichen Lebens bedeute, das unter der Unsicherheit über die zu erwartenden Steuern empfindlich zu leiden habe. Man fordert neben Verbrauchssteuern unbedingt Steuern, welche den Besitz heranziehen. In einer stark pro- gressierten Erbanfallsteuer, beiSteuerfreheit für kleine Erbanfälle, erblickt man das Heil der Reform, womit man bekanntlich in den Kreisen der Landwirtschaft und des Garten baues, die sonst treu zur Mittelstandsbewegung halten, nicht einverstanden ist. Bundesrat und Reichstag werden gebeten, die Arbeit nun rasch zur Vollendung zu bringen. Bei Gelegenheit derInternationalenGartenbau- Ausstellung in Berlin wurde nach der Kgl. Gärtner-Lehranstalt Dahlem eine Konferenz einberufen, welche sich mit dem Zusammen schluss im gärtnerischen Vereinswesen beschäftigte. Dieser Zusammenschluss wurde durch den Kgl. Garteninspektor Willy Lange begründet, der die Notwendigkeit darin sah, dass nur auf diese Weise dem Gartenbau eine achtunggebietende Repräsentation gegeben werden könne. Die Versammlung missbilligte mit ihm die Zersplitterung im gärtnerischen Vereinswesen. Kohlmannslehner bezweifelte, dass die grossen Vereinigungen würden zu einem Zusammenschluss gebracht werden können. Das unterstützte Prof. Dr. Wittmack. Es wurde eine neuträle Kommission gewählt, welche den Auftrag erhielt, so viele Berufsgenossen als möglich zu vereinigen und zu diesem Zwecke mit den Vorständen, Redakteuren, Verlegern usw. zu verhandeln. Man darf der Entwicklung der Frage mit Interesse entgegensehen. Beobachtungen, betreffend den amerikanischen Stachel beermehltau. Nach einem von der staatlichen Gartenbau- Versuchsstation in Schweden erstatteten Bericht. Von Richard Stavenhagen-Rellingen. In Schweden, wo der Anbau von Beeren obst eine bedeutende Rolle spielt, hat der amerikanische Stachelbeermehltau die Gemüter nicht minder erregt, als in Deutschland. Der Bureaukratismus ist in diesem Lande, das auf seine freie Verfassung so stolz ist, mit ver kehrsfeindlichen Verordnungen ebensoschnell bei der Hand, wie bei uns. Schweden war sogar das erste Land, das bereits 1905 ein Einfuhrverbot für Stachelbeerpflanzen erliess. Darob war anfangs bei den schwedischen Winkelbaumschulen grosse Freude. Sie ver mochten unter dem Schutze dieses Gesetzes ihre alten, von Urgrossvaters Zeiten stammen den Stachelbeersorten gut abzusetzen und die verhasste Auslandskonkurrenz war wenigstens in diesem Artikel lahm gelegt, Ein Jahr später folgte aber noch ein zweites Verbot, welches den Handel im Lande selbst von Ort zu Ort ebenfalls verbot. Nebenher wurde von Seiten der Regierung dafür gesorgt, dass nach dem Muster des Reblaus-Ausrottungsverfahrens jeder Stachelbeerstrauch, an dem oder in dessen Nähe sich der Mehltau zeigte, sorgfältig aus gerodet und verbrannt wurde. Es fehlte indes nicht an Stimmen, die eine rationellere Bekämpfungsmethode vorschlugen. Vor allem suchte man durch rechtzeitiges Zu rückschneiden der befallenen Pflanzen die Krankheit einzuschränken. Vom grünen Tisch aus wurde aber demgegenüber behauptet, dass, entgegengesetzt der bisher geltenden wissen schaftlichen Anschauung, die Sporen des Stachel beermehltaues , trotzdem dieser ein echter Aussenpilz ist, auch im Innern der Triebe zu finden seien und sich von Zelle zu Zelle ver breiteten. Das Zurückschneiden hätte somit keinen Zweck. In dem von der Leitung des staatlichen Versuchsfeldes in Albano bei Stockholm her ausgegebenen Flugblatt wird nun das Ergebnis der Versuche mitgeteilt, die dort gleich nach dem Auftreten des Pilzes im Juli 1906 be gannen. Der Bericht befasst sich besonders mit der Frage der Weiterverbreitung der Krank heit und unterzieht die bisher vorgeschlagenen Bekämpfungsmethoden einer eingehenden Kritik. Es würde hier zu weit führen, die Beweis führung im einzelnen wiederzugeben. Uns interessieren hauptsächlich die Schlussfolge rungen, die Gustaf Lind, der Verfasser des Berichtes, aus den gewonnenen Erfahrungen zieht. Die Krankheit wird nach seiner Ansicht in erster Linie durch die Menschen weiterver schleppt. Besonders beim Beerenpflücken ge schieht dies sehr leicht. Aber auch die Vögel spielen für die Verbreitung des Pilzes eine Rolle. Dass die Pilzsporen schon durch den Wind weitergetragen werden, ist nicht er wiesen. Jedenfalls findet eine Uebertragung auf grössere Entfernungen nicht statt. Schliess lich tritt Lind energisch der Ansicht entgegen, dass durch den Versand von Baumschulartikeln im Frübjahr und Herbst eine Verbreitung statt finde. Man hatte nämlich behauptet, dass die Pilzsporen auch mit anderen, nicht zum Ribes- Geschlecht gehörenden Gehölzen und Obst bäumen von den Baumschulen aus in die Gärten gelangen. Der Hauptverbreiter des Mehltaues sind aber die Sommersporen. In Schweden fällt die Entstehung neuer Krankheitsherde meist in den Juni, Juli und August; gewöhnlich wurden Mitte Juni schon zahlreiche Fälle ge meldet. Obwohl der Baumschulversand in Schweden mehrere Wochen länger anhält, als bei uns und im Herbst ebenfalls früher ein setzt, schliesst er doch gewöhnlich gegen den 15.—20. Mai hin ab. Ebenso findet ein nennenswerter Versand vor dem 1. Oktober selbst in Mittelschweden nicht statt. In Süd schweden nähert sich die Versandzeit den norddeutschen Verhältnissen. Wenngleich dort die Ansteckungsgefahr für die Krankheit in folge der zeitigeren Entwicklung des Triebes um etwa zwei Wochen früher liegt, so ist der Versand doch gleichfalls früher zu Ende. Somit ist in der eigentlichen Baumschulversandzeit eine Möglichkeit der Ansteckung durch ver schleppte Sommersporen ausgeschlossen. Diese sind dann überhaupt nicht vorhanden, die Dauerform des Pilzes ist aber an die Wirts pflanze, die Ribes-Arten, gebunden. Weit wahrscheinlicher, ja sicher, ist dagegen die Verschleppung der Krankheit durch kranke Beeren, die ungehindert auf den Märkten zum Verkauf gelangen. Ebenso ist es nicht ausgeschlossen, dass durch abgeschnittene kranke Stachelbeerzweige, die zur Untersuchung an Sachverständige gesandt werden, eine Ueber tragung von einem Garten zum andern erfolgt. Was die Bekämpfung selbst angeht, hält Lind das baldige Zurückschneiden der be fallenen Triebe für sicherer, als die Behandlung mit chemischen Mitteln. Immerhin ist eine vorbeugende Bespritzung mit Schwefelleber brühe, aber nicht stärker als 1/2 %, zu em pfehlen. Eine derart schwache Lösung schadet den jungen Blättern nicht. Allerdings muss das Spritzen zeitig genug geschehen, bevor die Sommersporen sich zu entwickeln be ginnen. Dieser Zeitpunkt wird je nach Früh jahrswitterung und geographischer Lage eines Ortes verschieden sein. In Mitteldeutschland wird man jedenfalls schon im Mai zu spritzen haben. Uebrigens zeigen ältere Standpflanzen eine geringere Empfänglichkeit für den Pilz als junge Verkaufsware, an denen der Trieb üppiger auftritt. Das Zurückschneiden der Triebe hatte auch in einem Privatgarten Erfolg. Es wurde ver suchsweise bei einigen hundert alten Sträuchern angewendet, an denen im Sommer vorher der Pilz so stark auftrat, dass die Beeren völlig ungeniessbar waren. Im darauf folgenden Jahre liess sich die Krankheit soweit ein schränken, dass die Früchte überhaupt nicht davon befallen wurden. Lind fasst das Ergebnis seiner Versuche schliesslich in folgende Sätze zusammen: 1. Bei Neuanpflanzungen setze man Stachel beeren auf ein besonderes Stück Land, das nötigenfalls eingefriedigt werden kann. Man vermeide, Stachelbeeren vereinzelt zwischen Obstbäume oder dicht an die Wege des Grund stückes zu setzen. 2. Aeltere Anlagen isoliere man so gut es geht. Vornehmlich während des Vorsommers und im Juli und August, sollten derartige An- Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Eine internationale Gartenbauausteilung in Budapest plant der „Landes Gartenbau verein“ daselbst. Die Zeit dieser Veranstaltung ist auf das Frühjahr 1910 festgesetzt. — Im September wird der „Allgemeine märkische Gärtnerverband der Provinz Brandenburg" in Landsberg a.Warthe seineProvinzial-Versamm- lung abhalten, bei welcher Gelegenheit auch eine Gartenbau-Ausstellung stattfinden wird. — Der Stadtrat zu Kottbus hat ein grösseres Gelände zur Anlage einesVolksparkes erworben. — In Stollberg (Erzgebirge) findet 1910 im Spätsommer eine Gartenbau-Ausstellung statt, worauf wir schon jetzt hinweisen möchten. — Die XVIII. Frühjahrsbörse des „Vereins selb ständiger Handelsgärtner von Magdeburg und Umgebung“ findet am 13. Mai d. J. im „Stadt theatergarten“ zu Magdeburg, Kaiserstrasse 21 statt. — Der Gebrauch, Gedenktage durch Pllanzung von Bäumen festzuhalten, der bei uns in der Mitte des vorigen Jahrhunderts sehr üblich war, wie uns heute allenthalben die Friedenseichen und Friedenslinden, die in zwischen zu gut entwickelten, grossen und stattlichen Bäumen herangewachsen sind, noch an den glücklichen Abschluss des letzten Krie ges erinnern, findet auch im Auslande eine grössere Beachtung. Auch wir haben in frühe ren Jahrgängen verschiedentlich darauf hinge wiesen und möchten gelegentlich der Gründung einer Gesellschaft, die sich zur Erhaltung und Förderung dieser Sitte in den Vereinigten Staaten von Amerika gebildet hat, darauf zurückkommen. Die neubegründete Vereinigung strebt nicht nur an, derartige Baumpflanzungen zur Erinnerung an besondere Gedenktage aus- führen zu lassen, sondern will den Gedanken noch weiter verallgemeinern, indem sie die Neigung der meisten Kinder zur Pflege von Bäumen und das Interesse für die Natur er weckt. Auch wir kennen die Baumpflanzungs tage der Konfirmierten in Westdeutschland. Die Tätigkeit geht aber in Amerika darauf hinaus, dass in den Schulen in jedem Jahre ein be sonderer freier Tag eingerichtet würde, an welchem jedes Kind einen Baum pflanzen sollte. Man beabsichtigt vor allem auch dabei, in den Kindern die Liebe zum Walde grosszuziehen und den Keim zu einer schonenderen Behandlung der Naturdenkmäler, als sie bisher geübt wird, zu legen. Der schonungslose Raubbau, der in einzelnen Waldgebieten der Vereinigten Staaten gehandhabt wird, ist zu bekannt, als dass wir näher darauf eingehen könnten. Jedenfalls ist kaum anderswo ein geordnetes Forstwesen so angebracht als dort. Zur Förderung seiner Interessen nimmt der Verein die Verteilung von Prämien und Ehren-Auszeichnungen, ins besondere auch in Form lehrreicher Bücher in Aussicht, die denen zufallen sollen, die sich durch gutgepflegte Baumpflanzungen auszeich nen. Bereits im Jahre 1872 wurde in Amer.ka eine ähnliche Vereinigung ins Leben gerufen, fand aber leider nicht die nötige Unterstützung, auf die sie aber heute um so mehr rechnen kann, als die grossen und umfangreichen Waldver heerungen der 'neuesten Zeit in weiten Kreisen der dortigen Bevölkerung aufs schärfste ver urteilt worden sind. In Frankreich kam die Sitte der Baumpflanzung zu Ende des 18. Jahr hunderts auf; man pflanzte „Bäume der Frei heit“ zum Gedenktage der Erstürmung der Bastille und anderer Erfolge der Revolutions- periode und zählte von dem Tage an eine neue Aera. Das Symbol war die unter Napoleon I. so beliebt gewordene Pappel, die uns auch in vielen Gegenden Deutschlands noch an den Korsen erinnert und die in manchen Orten Frankreichs noch alljährlich am 14. Juli den Mittelpunkt grösserer Volksfestlichkeiten bildet. — Die städtische Fachschule für Gärtner in Berlin richtet vom 2. Mai ab an 15 Sonn tagen von 9—11 Uhr vormittags einen Unter richt im Feldmessen ein. Anmeldungen sind bei Rektor Rasack-Berlin, Hinter der Garnison kirche 2 und vor den Unterrichtsstunden bei Gartenbauingenieur Rud. Fischer zu bewirken. — Den wohlklingenden Namen Schlächter palme hat die Aspidistra in Schlesien erhalten, da ihre glänzenden dunkelgrünen Blätter mehr auf eine Verwandtschaft mit den Palmen als irgendwelchen anderen Pflanzen sch'iessen lassen. Den anderen Teil des volkstümlichen Namens verdankt die Aspidistra der Tatsache, dass sie in Gesellschaft von Evonymus und Isolepis mehr oder weniger in den Schaufenstern der Fleischerläden zu finden ist. Der Fall zeigt aber — und das soll der Zweck unseres Hin weises sein — dass sich die Blumen- und Pflanzenfreunde nicht gern an ihnen unverständ liche Namen gewöhnen und selbst die merk würdigsten Bezeichnungen herbeiziehen, wenn sie sich darunter etwas vorstellen können. Dass es wirklich so ist, davon gibt dieser sonderbare Name einen Beweis. In einer der ersten Nummern des Jahrganges wurde bereits in einem längeren Artikel auf die Not wendigkeit hingewiesen, besonders bei Neu heiten auf die Wahl leicht verständlicher deutscher Namen zu sehen. Trifft dann die gewählte Bezeichnung auch zu, so wird sich eine derartige Pflanze schneller einführen, als irgendwelche kostbare Seltenheit mit vornehm klingendem Namen. — Im übrigen zählt die Aspidistra zu den beliebtesten Pflnzen, wenn sie auch äusser ihren dunklen Blättern nichts bietet und manche noch nicht einmal die am Boden verborgene Blüte kennen. Sie nimmt mit jedem Winkel vorlieb und ist auch sonst völlig anspruchslos und da sie Nässe und Trockenheit, Wärme und niedrige Temperaturen in einem Masse verträgt wie selten eine andere Pflanze, ist die Plectogyne oder Aspidistra wie schon seit Jahrzehnten auch heute eine der gesuchtesten Handelspflanzen. — Die Bepflanzung der Landstrassen mit Obstbäumen, die in Deutschland seit langen Jahren Fortschritte gemacht und die sich durchweg als recht nutzbringend erwiesen hat, während sie andrerseits dem Staat eine nicht zu unterschätzende Quelle von Einnahmen bringt, ist auch in anderen Ländern nach dem deutschen Muster eingeführt worden. Neuer dings strebt man ähnliche Bepflanzungen in Belgien an, wo besonders Apfelbäume, deren Obst sich zur Ciderbereitung eignet, wider standsfähige Birnensorten, Kirsch-, Nuss- und Kastanienbäume vorgeschlagen, worden sind. Dahingehende Erfahrungen, die man durch eine Reihe von Versuchen gesammelt hat, haben ergeben, dass man den Ertrag der oben an gegebenen Obstbäume bei einem Alter von 20 Jahren auf 13 Mk. bezw. 11 Mk. und 11 Mk. festsetzt, während der Ertrag des Nuss baumes mit 20 Mk. eingeschätzt ist. In Deutsch land ist man in diesen Bestrebungen weit vor aus, man hat auch längst eine sorgfältige Aus wahl geeigneter und rentabler Sorten getroffen und die Obstalleen der Landstrassen gehören heute zu den charakteristischen Eigenheiten einer deutschen Landschaft. Unseres Wissens hat man allerdings mit so hohen Einzelerträgen nicht rechnen können. — Um Maulwürfe fern zu halten, soll man, wo es angängig ist, um die Stelle wo man ihr Wühlen nachteilig empfindet, einen Graben von 20 bis 25 cm Tiefe ziehen, in den man einen mit Steinkohlenteer oder Karboli- neum gut imprägnierten Strick einlegt.
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