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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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No. 18. Sonnabend, den 1. Mai 1909. XI. Jahrgang- DerJfandelsgär/ner. Verantwortlicher Redakteur: TT 11 r7 *! 0., 1 1 s 1 Pv / 1 Für die Handelsberichte und den Hermannpilz, iianaeLs-Leitung für den deutschen (jartenbau. fachlichen Tcil verantwortlich: y . VLLO L halaCKcT Pt& Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Leipzig-Gohlis. „Der Handelsgärtner“ kann direkt durch die Post bezogen werden. Der Abonnementspreis beträgt pro Jahr: für Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Luxemburg Mark 5.—; für das Ausland Mk. 8.—. Das Blatt erscheint wöchentlich einmal Sonnabends. — Inserate kosten in „Der Handelsgärtner“ 30 Pfg. für die fünfgespaltene Petitzeile. Zur gefL Beachtung! Der heutigen Ausgabe von „Der Handels- gärtner“ ist in der Gesamtauflage ein Anweisungs-Formular beigeheftet, damit dieses zur Einzahlung der im Mai—Juni fälligen Abonnementsbeträge benutzt werden kann. Um Irrtiirnern vorzubeugen, machen wir gleichzeitig darauf aufmerksam, dass es infolge der Ueber- weisung sämtlicher Nummern durch die Post nicht möglich war, diejenigen Abonnenten aus zuschalten, welche uns bereits den Jahres-Bezugs preis übermittelten. Weiterhin empfehlen wir allen Versand firmen gleichzeitig den Bezug von Thalackers Adressbuch 1909 und bemerken, dass bei vorheriger Einsendung des Betrages die Zu stellung innerhalb Deutschlands franko durch die Post erfolgt. Leipzig-Gohlis, den 1. Mai 1909. Der Verlag von „Der Handels gärtner“. Bernhard Thalacker. Der deutsche Gartenbauhandel vom Januar bis März 1909. i. Die vom kaiserlich statistischen Amt heraus- gegebenen Ausweise für das erste Vierteljahr 1909 liegen abgeschlossen vor uns. Wenn auch infolge der ungünstigen Witterungs einflüsse das Material für das gesamte Frühjahrs- Geschäft nicht ausschlaggebend sein kann, da sich der Versand sehr verzögert hat, so steht Joch heute unbedingt fest, dass die Höhe des Vorjahres, überhaupt der letzten Jahre, soweit unser Export, andrerseits auch der Import in Frage kommen, nicht erreicht werden konnte. Die im Februar und März ausgebliebenen Auf träge kann selbst der günstigste Geschäftsgang im April nicht wieder nachholen. Soweit es sich heute schon übersehen lässt, hat gerade der Kleinverbrauch trotz des in den letzten vier Wochen zu konstatierenden flotten Geschäfts ganges nicht die erwartete Höhe erreicht. Das ist bei der Baumschulbranche ebenso der Fall, wie im Samengeschäft und vor allem im Um satz von Topfpflanzen, zumal hier ein Mangel an guter Ware von Anfang an festzustellen war. Ausserdem tritt immer wieder die Er scheinung hervor, dass unser Export ungünstiger beeinflusst wird als der Import; die Lage hat sich unbedingt abermals zu unserem Nachteile verschoben und alle im Vorjahre errungenen Vorteile sind hinfällig geworden. Wenn es auch zu weit führen würde, heute auf die ver schiedenen Einwirkungen näher einzugehen, so muss doch ständig wieder darauf hingewiesen werden, dass in allen Teilen unseres Gartenbau handels sich eine höchst mangelhafte Organi sation zeigt; Fortschritte haben wir auch in dieser Beziehung keine zu verzeichnen. Unsere geschäftlichen Beziehungen mit dem Ausland sind immer nur dann von einigem Erfolg, wenn wir ausserordentlich billig verkaufen, Eine massgebende Vertretung unserer Interessen ge legentlich ausländischer Ausstellungen findet ebenfalls nicht statt, selbst wenn diese, wie das bspw. in Belgien und Holland, sowie in Oesterreich Ungarn der Fall ist, von unseren Abnehmern besucht werden und somit eine Beteiligung des deutschen Gartenbaues uns nur Vorteile bringen kann. Wir empfiaden aber auch immer wieder, in welcher unverantwortlichen Weise der deutsche Markt dem Ausland schutzlos preisgegeben worden ist. Es steht ohne Zweifel fest, dass man regierungsseitig jederzeit bereit ist, den ausländischen Produzenten alle möglichen Ver kehrserleichterungen zu teil werden zu lassen, damit sie ihre Produkte in frischem, konkurrenz fähigem Zustand, zum grössten Nachteil der deutschen steuernzahlenden Handelsgärtner, auf den Markt bringen können. Wohin das führt, wenn unser Absatz durch ungünstige Witterung oder durch wirtschaftliche Krisen erschwert wird, das beweist die nachfolgende Uebersicht und vor allem die in der nächsten Nummer im Anschluss an unsere heutigen Ausführungen erscheinenden Tabellen, die wir der besonderen Beachtung unserer geschätzten Leser empfehlen. Die Ungunst der Witterungseinflüsse der Riviera haben auch in diesem Jahr einen Rück gang der Einfuhr von frischen Blumen hervorgerufen. Leider war auch in Deutschland das Wetter sehr unvorteilhaft, so dass wir keinen direkten Nutzen davon hatten, wenngleich es den grossen Flieder- und Maiblumen-Treibereien dadurch möglich war, die Preise einigermassen aufrecht zu erhalten. Wir wollen uns aber durchaus nicht verhehlen, dass ein normaler Eingang französischer Schnittblumen eine bei spiellose Entwertung der genannten wichtigsten heimischen Erzeugnisse herbeiführen musste. Zunächst ist die Gesamteinfuhr von Nelken, Orchideen, Rosen und Veilchen in den ersten drei Monaten von 12088 dz im Werte von Mk. 2 780 000 auf 6827 dz im Werte von Mk. 1570 000 zurückgegangen. Der Ausfall trifft fast ausschliesslich französische Firmen; bei Italien sind nur ganz geringe Schwankungen zu verzeichnen. Unsere Ausfuhr weist eben falls einen Rückgang von 139 auf 103 dz auf. — Flieder und andere frische Blumen zeigen dagegen eine bedeutende Zunahme, der Import hat sich mehr als versechsfacht, denn er ist von 1002 dz im Werte von Mk. 63 000 auf 6099 dz im Werte von Mk. 381 000 ge stiegen. Es ist das wohl in erster Linie auf die bedeutende Erweiterung der Narzissen-, Tulpen- und Hyazinthenkulturen in kalten Kästen in Südfrankreich zurückzuführen. Ausgenommen Rosen und später auch Nelken sind ferner alle übrigen Blumen, wie Margueriten, Levkojen, Reseda, Veilchen, Akazien in grösseren Mengen verschickt worden als in früheren Jahren; der Verlust für das Ausland ist also im ganzen bei frischen Blumen recht bescheiden. Wenn wieder günstige Jahre für die Riviera kommen, ist ein enormes Emporschnellen bei dem heutigen Umfange der dortigen Anlagen mit Sichereit zu erwarten. — Bindegrün ist fast das gleiche Quantum wie im Vorjahre einge führt. Die Zunahme von Januar bis März ist ganz unbedeutend, das Gesamtgewicht wird mit 5600 dz angegeben und der Wert beläuft sich auf Mk. 280 000; es sind hierbei beteiligt Italien, in geringerem Masse Oesterreich-Ungarn. Unsere Ausfuhr ist leider gleichfalls auf 2/8 des vorjährigen Wertes, d. h, 251 dz zurück gegangen. — Cycaswedel und Kränze empfingen wir statt 66 dz im Vorjahre in diesem Jahr 148 dz, die Ausfuhr weist trotz dem einen Rückgang von 65 auf 58 dz auf. — Getrocknete Blumen und Bätter gelangten zu uns 2508 dz im Werte von Mk. 384 000, die Zunahme ist gering. In der Ausfuhr ist ein Rückgang festzustellen, indem statt 1039 dz nur 900 dz zum Versand gekommen sind. Die übrigen Unterpositionen interessieren uns in dieser Abteilung wenig. Recht bedeutend ist der Rückschritt, den unser Export bei lebenden Pflanzen zu verzeichnen hatte. Vom Ausland, zumal Belgien, sind in den ersten drei Monaten 1856 dz, d. h. diese Zahl ist um ein weniges geringer als im Vorjahr, eingeführt. Dagegen ist unsere Ausfuhr von 685 dz auf 370 dz zurückgegangen. Die Verluste werden haupt sächlich auf den geringen Absatz nach den Hauptimportländern Oesterreich-Ungarn und Russland zurüskgeführt Andere Pflanzen in Töpfen sind vom Ausland statt 152 dz im Vorjahre 251 dz meist aus Belgien und den Niederlanden zu uns gekommen; unsere Aus fuhr dagegen weist wieder einen bedauerlichen Rückgang von 1035 dz auf 315 dz auf. Dem Werte nach ist die Einfuhr von Topfpflanzen dieselbegeblieben wie im Vorjahre: Mk. 118000; unserer Ausfuhr dagegen stehen 1908 mit Mk. 131000 in diesem Jahre Mk. 51000 gegenüber. — Orchideen sind in den ersten drei Monaten 20 statt 25 dz in der gleichen Zeit des Vorjahres eingeführt. — Blumen zwiebeln und Knollen weisen in der Ein fuhr ein Mehr, d. h. von 3068 auf 3551 dz auf. Auch der Wert ist dementsprechend von Mk, 245 000 auf Mk. 284 000 gestiegen. Aus Japan sind weniger Sendungen gekommen, um so mehr aber von den Niederlanden, Unsere Ausfuhr weist auch hier einen Rückgang von 3566 auf 1594 dz im Werte von Mk. 207 000 auf. In unserer Einleitung ist schon hervorge hoben worden, dass am ungünstigsten in dem ersten Quartal dieses Jahres die Baum schulenbranche abgeschlossen hat und auch hierbei ist es wieder die Ausfuhr, die mit Aus nahme einer Position sehr zurückgegangen ist. — Forstpflanzen wurden statt 4250 dz 1908 in diesem Jahre 2158 dz eingeführt. Die Lieferungen aus Belgieu sind noch geringer ausgefallen, als diejenigen der Niederlande. Unsere Ausfuhr weist statt 4051 dz im Vor jahre im Werte von Mk. 47 000 in diesem Jahre 476 dz, die mit Mk. 6000 angegeben sind, auf. — Obstbäume und Sträucher sind wiederum meist aus den Niederlanden, statt 2030 dz nur 874 dz eingeführt. Unsere Ausfuhr ist noch mehr zurückgegangen, denn sie betrug statt 2201 dz bis 1. April dieses Jahres 710 dz. — Allee- und Zierbäume wiesen in der Einfuhr einen ähnlichen Rück gang von 2208 dz 1908 auf 1257 dz in diesem Frühjahr auf. Unsere Ausfuhr ist noch mehr, von 979 dz auf 345 dz zurückgegangen. — Rosen lieferte das Ausland statt 165 dz in diesem Jahre nur 115 dz; Frankreich und die Niederlande sind fast ausschliesslich hierbei interessiert. Unsere Ausfuhr ist von 1338 dz im Werte von Mk. 144 000 auf 656 dz ge fallen. Hierbei sind die enormen Verluste der Herbstmonate und der grössere eigene Bedarf in Erwägung zu ziehen. — Koniferen und immergrüne Pflanzen mit Ballen sind statt 8569 dz im Werte von Mk. 257 000 nur 4347 dz im Werte von Mk. 130 000 zu uns gekommen. Die grosse internationale Gartenbau - Ausstellung in Berlin. IV. Die Ausstellungsleitung hat an die Oeffent- lichkeit die Nachricht gelangen lassen, dass mit einem Defizit von 50 000 Mark zu rechnen sei. Das ist wohl sehr viel, hoffentlich wurde die vorläufige Summe nicht noch unterschätzt! Die Garantiefonds-Zeichner sollen herangezogen werden, damit dieses Manko verschwindet und die Erinnerung an die schöne Frühjahrsschau ungetrübt weiterlebt. Durch weniger grosse Freigebigkeit bei der Preisverteilung und vor sichtigere Vergebung der Geldpreise hätte wohl manches Tausend gespart werden können, man ist sehr verschwenderisch zu Werke gegangen! Aber wer hätte an einen solchen Misserfolg geglaubt? Das Wetter war nicht einmal so ungünstig, sondern im Gegenteil recht vorteil haft. Auch hieraus lässt sich eine Lehre ziehen, denn es finden sich nicht immer offene Hände, die grosse Defizits decken! Wie es in Dres den 1907 der Fall war, wie dort die Aus stellung abschloss, das ist wohlweislich nicht an die Oeffentlichkeit gelangt; es soll aber auch damals trotz des erdrückenden Besuches recht grosser Mühe bedurft haben, einen Aus gleich im „Soll“ und „Haben“ zu finden. Wir fahren mit unserer Wanderung durch die Ausstellung fort. Von den Blütenpflanzen, zu denen wir heute kommen, hatte die Aus stellung manches hervorragende gebracht und es ist nur zu beklagen, dass für besonders empfi idliche Pflanzen keine günstigeren Räume beschafft werden konnten, so dass viele bessere Pßanzengattungen, die zum Teil von weit her zur Ausstellung gelangten, empfindlich gelitten haben. Am ungünstigsten war es dabei um' die Erzeugnisse ausländischer Firmen bestellt, die trotz der besten Verpackung die Nachteile einer langen Reise, wenn nicht sofort, so doch später erkennen liessen. Es sollte darum von Masseneinsendungen derartiger Pflanzen über haupt abgesehen werden, denn wenn auch der Eindruck solcher Gruppen auf die Besucher zunächst der denkbar beste ist, ändert sich das Urteil sehr bald, wenn sie den verschie denen schädigenden Einflüssen nicht vollständig gewachsen sind. Wie es ja vor einigen Jahren bereits die Ausstellung deutscher Bindereien in Paris gezeigt hat, trifft dies in noch erhöhtem Masse auch bei dem Blumenzwiebelparterre der holländischen Züchter in der Ausstellung zu. Bindereien erfordern ebenfalls eine tägliche Erneuerung des verwandten Materials und wenn ein Geschäft nicht in dem Masse leistungs fähig ist, so sollte eine Beteiligung besser unter bleiben. Die Gruppierung ganz besonders der Hyazinthen in einer Sonderabteilung wäre sicher angebracht gewesen. Nachdem die Hauptblüte zeit vorüber war, konnten bessere Sachen oder die Bindekunst-Abteilung diesen Platz erhalten. Dadurch liesse sich auch der ekelhafte Gestank in den letzten Tagen der Ausstellung vermeiden. Auf Ausstellungen soll ja durch wirklich gute Leistungen die Kauflust des Publikums ange regt werden. Notwendigerweise müssen wir bei der Be trachtung der einzelnen Blütenpflanzen, sofern wir sie nicht als Treibsträucher bereits er wähnt haben, bei der Kollektiveinsendung der Holländer beginnen. Die Farben der Hya zinthen des grossen Parterres, in dem eine Reihe meist bekannter Sorten zur Verwendung gelangten, waren nicht so intensiv als die mehrerer deutschen Züchter, immerhin stellten sie in ihrer Vereinigung von mehreren tausend Zwiebeln ein sehr wirkungsvolles und gross artiges Bild zusammen. Wie wir nachträglich erfuhren, sind die Holländer von ihrer Regie rung in weitgehendstem Masse unterstützt worden und haben eine Subvention von 10 000 Gulden erhalten, die ihnen die Be teiligung an der Ausstellung ausserordentlich erleichterte und in so grossem Masstabe er möglichte. In dem Parterre waren ausschliess lich Hyazinthen verwendet worden, dagegen hatte die bekannte Firma E. H. Krelage & Sohn-Haarlem, übrigens als einzige, an beiden Längsseiten noch verschiedene Gruppen schöner, auf kräftigen, hohen Stielen stehender Tulpen aufgestellt. Eine der am schönsten entwickelten war die bekannte La candeur mit weissen, auf sehr hohen Stengeln stehenden Blüten, die einzige dieser Farbe. Ihrer geschlossenen Blütenform wegen verdiente auch die mattrosa Psse. Elisabeth erwähnt zu werden. Von den dunklen Sorten fielen uns die folgenden be sonders auf: Zulu und Faust, violett, Leonardo da Vinci, mit hervorragend schöner Tönung von karmin, Harry Veitch und Henner, leuch tend rot, ferner die — wie auch der Name besagt — schwarzrote La Tulipe noire. Auch mit hellrosa Blüten waren einige sehr schöne Sorten, wie La fiancee, Anton Roozen, Mme. Krelage und Flamingo vertreten. In mehr oder weniger matten Farben präsentierten sich die mauve- farbigen Paul Endel, Mauve clair, Oliphant und Euterpe. Am Schlüsse sei auch noch die rosa Edmee erwähnt. Im Gegensatz zu dem ebengenannten Par terre standen die Gruppen der deutschen Firmen äusserst gedrängt, übertrafen aber die erstgenannte Leistung an Farbenspiel und Ueppigkeit, da sie sich nicht nur auf Miniatur sorten beschränkten. Am auffallendsten war die im Mittelpunkte des Ganzen vereinigte Gruppe von E. Boese & Co.-Berlin, die ihre Hya zinthen in verschiedenen Farben geschmackvoll in einem Stern um die Mittelfigur geordnet hatte, die sie mit einem Rand von Tulpen und Crocus abschloss. Eine ähnliche Zusammen stellung hatten Strahl & Falcke-Nieder schönhausen getroffen, die fast ausschliesslich helle Sorten von rosa, weiss und blau vereinigten. Eine der besten Leistungen, wenn man die Intensität der Farben in Betracht zieht, boten A. Haeger-Britz und Wilh. Ernst-Charlotten burg. Die Anordnung der Sorten in Reihen war weniger wirkungsvoll, gestattete aber eine bessere Uebersicht. Wir empfehlen aus diesen Gruppen die reichbiübende blaue Havie, die grossblumige weisse Mad. van der Hoop und Cardinal Wiesemann, rosa, Distinction, schwarz rosa, die bekannte grossblumige weisse LTnno- cence, die hellrosa Lady Derby, die blaue Queen of the B'ues u. a. Die Gruppe von Richard Günther-Friedrichsfelde liess die leb haften Farben der vorgenannten Gruppen ver missen, bot aber mehr Abwechselung in der Auswahl der Sorten, von denen die meisten so bekannt sind, dass wir uns begnügen, nur einige wenige herauszugreifen; die sehr gross blumige Fürst Bismarck, King of the Yellows, Queen of the Blues, Captain Boyton und Lord Balfour, hellkarmin, beide robust, die reich- und dichtblühenden Roi des Betges, karmin, und King of the Blues, blau, ferner die sehr grossblumige Gigantea, hellrosa, Etna, rosa, u. a. m. Auf den an beiden Seiten der Ausstellung hin lauf endenden Rabatten waren verschiedene Marmorstatuen aufgestellt, die sich vorteilhaft auf dem dunkelgrünen Grunde der Blattpflanzen gruppen und dem düsteren Tannengrün ab hoben. Die vollbesetzten Begonia Gloire de Lorraine von Strahl & Falcke im Verein mit Lilium grandiflorum schafften einen lebhaften Kontrast gegenüber der Hyazinthen- und Crocus- gruppe. Die Clivien, welche die betreffende Firma ausstellte, verdienen in bezug auf die
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