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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
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- Titel
- Der Handelsgärtner
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entwickelt diese Euphorbiacee aber nur, wenn man die Pflanze eintriebig zieht. Eine ver ständige, den heimatlichen Verhältnissen ange passte Kultur unter reichlicher Gewährung von Luft und Sonne bietet weiterhin den Vorteil der besseren Verwendbarkeit der Pflanzen und Blumen. In voller Sonne kultivierte Poinsettien halten nach dem Abschneiden der Triebe das Laub, ohne welches die Blüte einen spärlichen Eindruck macht, vorzüglich. Bei feuchtwarm behandelten Pflanzen welken dagegen die Blätter schon wenige Stunden nach dem Schneiden und auch die Pflanze selbst erweist sich im Laden und in der Hand des Käufers weit weniger widerstandsfähig. Neuheiten. — Clematis repens. Ein schönes Seiten stück zu Clematis montana rubens dürfte die neue Clematis repens bilden. Die belgische Zeitschrift „Revue de L'Horticulture Beige et Etrangere" bringt davon eine gute Abbildung. C. repens ist am nächsten der C. montana verwandt und ähnelt ihr in den Wuchseigen schaften. Die reinweissen, weit geöffneten Blüten sind aber bedeutend grösser und messen 5—7 cm im Durchmesser. Der Grösse der Blumen nach hält diese neue, aus China eingeführte Art somit die Mitte zwischen den grossblumigen Clematis und den kleinblumigen, reichblütigen Arten vom Genre der CI. vitalba, CI. paniculata. Besonderes Interesse bietet die Neuheit ausser dem durch die späte Blütezeit; die Blüte be ginnt erst im August, zu einer Zeit, wo der Hauptflor der meisten Gehölze vorüber ist, und auch viele Waldrebenarten bereits verblüht sind. In dieser Beziehung weicht sie also von der frühblühenden CI. montana, deren Blüten am alten Holze erscheinen, völlig ab. Die Neuheit dürfte sich ebenso wie die prächtige Clematis montana rubens schnell verbreiten. Jene wurde bereits vor mehr als 2 Jahren im „Handels gärtner“ empfohlen und zählt entschieden zu den schönsten neuen Schlingpflanzen. Handelskammer-Berichte über den Gartenbauhandel 1908, m. Leipzig. Gartenbau, Kultur und Handel. Das Jahr 1908 wird, soweit die Erzeugnisse der berühmten Leipziger Spezialkulturen in Frage kommen, im Durchschnitt als günstig, der Umsatz als recht mässig bezeichnet. Die Züchter hatten unter den un günstigen Witterungsverhältnissen sehr zu leiden. Auf den Absatz an Private wirkte die ungünstige wirtschaftliche Lage, besonders des Geldmarktes, und das zeitweise überreichliche Angebot gärtnerischer Erzeugnisse, zumal blühender Pflanzen und Blumen, störend ein. Der Versand innerhalb Deutschlands findet hauptsächlich nach dem Vogtlande, Erzgebirge, sowie Berlin, Hamburg, den mitteldeutschen Grosstädten, Ostdeutschland, Bayern usw. statt. Vom Ausland kommen besonders Oesterreich-Ungarn, für einzelne Artikel auch Norwegen, Schweden, Dänemark, Russland und die Schweiz in Frage; der Export nimmt stetig zu, wenngleich die hohen Auslandszölle und der häufig erschwerte Transport das Geschäft nachteilig beeinflussen. In allen Zweigen des Gartenbaues tritt mit jedem Jahr mehr eine schärfere, rücksichtslosere Konkurrenz hervor, so dass meist nur bei qualitativ besten Leistungen ein nutzbringendes Geschäft zu machen ist. Die Versand gärtnereien haben unter diesen Verhältnissen weniger zu leiden als die kleineren Gartenbauhandel-Trei benden, die ihre Erzeugnisse selbst aus der weiten Umgebung her nach der Grosstadt bringen. Durch den übergrossen Eingang südländischer Blumen werden ausserdem die kleinen Gärtner, besonders soweit Schnittblumen in Frage kommen, geschädigt, denn es tritt eine Entwertung der hiesigen Erzeug nisse ein. Die gegenwärtige wirtschaftliche Lage drückt um so fühlbarer, als viele gärtnerische Be triebe mit verhältnismässig geringen Mitteln arbeiten. Die Möglichkeit, die hohen Lasten loszuwerden, bietet fast für jeden gärtnerischen Betrieb nur der wachsende Wert des Grund und Bodens. Leider trifft die Gartenbau-Handeltreibenden in ganz un gerechtfertigter Weise und mit grosser Härte die neuerdings in vielen Orten, auch von der Stadt Leipzig eingeführte Wertzuwachssteuer, gegen welche vergeblich Ausnahmebestimmungen für die Grundstücke der Berufsgärtner gefordert worden sind. — In Baumschulenartikeln kommt der hiesige Platz nur für den Versand von Rosen und Obstbäumen in Frage. Die Preise waren für Rosen stämme sehr günstig, aber grossen Schwankungen unterworfen. — In gärtnerischen Sämereien fiel das Ernteergebnis qualitativ sehr gut aus; der Menge nach kann aber nur von einer Mittelernte gesprochen werden. Die Samenausfuhr geht aber immer mehr zurück, da einige der früheren Absatzgebiete, be sonders England und Amerika, ihren Bedarf jetzt selbst erzeugen und in einigen Artikeln sogar schon als Verkäufer auftreten. — Der Gemüsebau ist in der näheren Umgebung von Leipzig zurück gegangen, da sich im Verhältnis zu den hohen Un kosten, welche die Bewirtschaftung des Bodens ver ursacht, ein lohnender Ertrag nicht erzielen lässt. — In der Landschaftsgärtnerei ist für das ver flossene Jahr der allgemeinen wirtschaftlichen Lage entsprechend und infolge der geringen Bautätigkeit ein mässiger Umsatz festzustellen. Die Tätigkeit be schränkte sich infolge der abnormen Witterüngs- verhältnisse vorwiegend auf die Unterhaltung der Gärten. Neuanlagen kamen wenig in Frage. — In der Binderei hat der Geschäftsgang unter dem allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang zeitweise sehr zu leiden gehabt. Während der Wintersaison 1907/1908 war die Beschäftigung meist normal. Im Frühjahr liessen sich dagegen wieder mittlere Um sätze erzielen, während am Johannisfest die Saison günstig abschloss. Das Herbstgeschäft befriedigte nicht so wie die anderen Jahre; erst zu den Weih nachtstagen liess sich ein flotter Verkauf erzielen.— Die Lohnverhältnisse haben durchgängig wenig Veränderungen erfahren. Der Mangel an Gehilfen trat nur in den Frühjahrsmonaten hervor, und es wurden freiwillig für tüchtige Gehilfen höhere Ge hälter eingeräumt, zumal bevorzugte leitende Stellen werden gegen früher bedeutend besser bezahlt; später, vom 1. Mai an, boten sich genügend Gehilfen bei den hiesigen Firmen an. Berlin. Gärtnerei. Der Geschäftsgang war in allen Zweigen der Gärtnerei ungünstig. Schuld daran trug neben der schlechten wirtschaftlichen Lage die grosse Dürre im August und September und der zeitige Eintritt des Frostes im Oktober. Einzelne Betriebe hatten auch schwer unter Hagelschäden zu leiden. Am wenigsten befriedigten die Einnahmen in den Baumschulen und Landschaftsgärtnereien, da die Aufträge der Bauunternehmer fast völlig aus blieben. Obstverwertung und Konserven. Die aus gezeichnete Baumblüte versprach eine ungewöhnlich gute Obsternte. Die anhaltende Dürre und Trocken heit beeinträchtigte jedoch die Erträge, namentlich enttäuschten Himbeeren sehr, da sich die Früchte kaum entwickeln konnten und verkümmerten. Immer hin kamen noch verhältnismässig grosse Obstzufuhren auf den Markt. Im Sommer war der Geschäftsgang in Fruchtsäften recht befriedigend ; auch Marmeladen wurden stark gekauft. — Von den Gemüsen hatte Spargel eine schlechte Ernte, so dass die Aufträge nicht voll ausgeführt werden konnten und die Preise dementsprechend anzogen. Die Schotenernte war gering. Der Anbau besserer Schotensorten geht zurück; Bohnen versprachen eine sehr gute Ernte, litten aber stark durch die endlose Dürre. Morcheln, Steinpilze und Pfifferlinge waren nur in geringen Mengen und zu teueren Preisen zu haben. Die ver schiedenen Rübensorten litten stark unter der Dürre. Spinat und Kohl, ganz besonders Sellerie, wurden auf dem Felde grösstenteils von dem starken Frost überrascht und litten dadurch enorm. Sämtliche Gemüsesorten waren deshalb im Einkauf wesentlich teuer. Die Verkaufspreise der Konserven konnten aber nicht auf eine entsprechende Höhe gebracht werden. Die Zahlungsweise hat sich im allgemeinen gebessert, doch war zu bemerken, dass gerade die kleinere Kundschaft in starkem Masse mit Akzepten operiert. W ochenberichte. Zar allgemelnen Geschäftslage. Der ausserordentlich gute und lebhafte Ge schäftsgang der Osterfesttage hat neuerdings einer abermaligen Stille Platz gemacht. Die uns zugegangenen Berichte melden ohne Ausnahme einen Rückgang in den Umsätzen, die teilweise sogar unter die normale Höhe fallen. Die Landschaftsgärtnerei hatte infolge der günstigen Witterung zu Anfang des Monats und in der letzten Woche sehr flott zu tun und der Ab gang aus den Baumschulen stieg infolgedessen ausser ordentlich. Die Bindegeschäfte bezogen aus den Gärtnereien neue Ware, um die geräumten Bestände zu ersetzen, so dass auch dort ein lebhafter Ge schäftsgang eintrat. In der Berichtswoche machte sich noch überall Mangel an Blütenpflanzen geltend, der auf die gesteigerte Nachfrage während des Festes zurückzuführen ist. Das Angebot von Maiblumen und Hyazinthen hatte sich gegen früher bedeutend vermindert. Ueberhaupt ist die Zeit der Zwiebel gewächse fast vorüber und Cinerarien, Myosotis und auch Rosen, Azaleen, Prunus, Flieder, Lilien, Clivien und Rhododendron traten an deren Stelle. Primula obconica und Goldlack wurden vom Publikum häufig bevorzugt, ebenso äusser Prunus triloba wurden Pirus Scheideckeri in geringen Quantitäten angeboten. Als aparte Sachen galten Hortensien und Boronien; Myosotis waren im Verhältnis zu früheren Jahren ausserordentlich knapp und haben sehr gelitten. Das Blattpflanzengeschäft erzielte mit wenig Ausnahmen nur geringe Umsätze, so dass das Angebot in keinem Vergleich zur Nachfrage stand. Nur aus Berlin wird eine lebhafte Nachfrage nach Araukarien und besseren Palmen gemeldet. Die Festbinderei war fast durchweg sehr mässig be schickt und erhielt äusser Bestellungen auf kleine Sträusse nur in Leipzig vereinzelt grosse Aufträge für Hochzeiten. Verhältnismässig besser hatte die die Festbinderei zu tun, wenn auch grössere Auf träge so gut wie ganz ausblieben. Wie in den Vor wochen gelangten auch diesmal in der Hauptsache Kränze in mittleren Preislagen zum Verkauf. Im Gegensatz zu den Blütenpflanzen war das Angebot deutscher Schnittblumen meist genügend und nahm sogar in einzelnen Fällen einen grossen Umfang an, so dass es die aus dem Auslande eingehenden Sen dungen teilweise verdrängte. Flieder und Maiblumen und die Blüten von allerhand Zwiebelgewächsen, selbst Rosen in guter Qualität kamen hinreichend zum Angebot, liessen sich aber schwer absetzen; bei Veilchen trat verschiedentlich Mangel hervor. Nelken werden gegenwärtig sehr bevorzugt, da sie durchweg in Primaqualität zum Angebot kommen. Die Zufuhr aus dem Süden hat bedeutend nachge lassen, doch stiegen die holländischen Eingänge im gleichen Verhältnis und brachten grosse Mengen Hya zinthen auf den Markt, dabei kam viel minderwertige Qualität an. Primarosen konnten nirgends mehr verlangt werden, dazu hielten sich die Preise ohne Ausnahme sehr niedrig. Das bisher windige und sonnige Wetter wurde in der letzten Woche durch vereinzelte Niederschläge unterbrochen, die belebend auf die Vegetation einwirkten. Berlin, den 22. April. Seit dem Osterfest ist das Geschäft beträchtlich abgeflaut, nur die Land schaftsgärtnerei hatte flott zu tun und der Abgang aus den Baumschulen und grösseren Gärtnereien wird als sehr lebhaft bezeichnet. Blütenpflanzen bieten eine geringere Auswahl als seit Wochen, doch ging auch die Nachfrage entsprechend herunter, so dass das Angebot dieselbe noch bei weitem übertraf. Goldlack, Cinerarien, Primula obconica standen niedrig im Preise. Ein befriedigender Um satz liess sich für Araukarien, sowie Phoenix und Kentien erzielen, dagegen ist die Binderei schwach beschäftigt; äusser einigen Gelegenheitskäufen stockte das Geschäft in jeder Hinsicht. Das Angebot von deutschen Schnittblumen stieg auch in der Berichts woche fortwährend und erreichte einen derartigen Umfang, dass die Ware selbst zu minimalen Preisen nicht abgesetzt werden konnte. Demzufolge trafen auch die Eingänge aus der Riviera in bescheidenem Umfange ein und die Qualität liess infolge der warmen Witterung sehr zu wünschen übrig. Von einigen regnerischen Tagen abgesehen, herrschte vorwiegend warme Witterung. Hamburg, den 22. April. Das Frühjahrswetter wird durch sonnige Tage mit vereinzelten Nieder schlägen charakterisiert, blieb aber vollständig ein flusslos auf das Geschäft, welches in der letzten Woche ausserordentlich zu wünschen übrig liess. Von Blütenpflanzen wurden ausschliesslich Maiblumen bevorzugt; Hyazinthen in Töpfen waren fast gänzlich geräumt. Im Verhältnis besser gingen aparte Sachen, für die sich gute Preise erzielen liessen. Der Fest binderei gingen zumeist Aufträge auf kleine Sträusse zu, doch hatte die Trauerbinderei durchweg besser zu tun und erhielt lohnende Aufträge für Kränze in mittlerer Preislage. Schnittblumen aller Art waren über Bedarf vorhanden und schwer abzusetzen. Aus dem Süden kamen recht mangelhafte Einsendungen an, nur die holländischen Eingänge befriedigten, aber die Preise hielten sich durchweg niedrig. Dresden, den 21. April. Die Berichtswoche brachte sonnige Apriltage mit leichten Niederschlägen, während die Temperatur des Morgens oft auf 0° unter Reifbildung fiel. Zwiebelgewächse wurden während des Festes fast aus verkauft, dagegen herrschte befriedigende Nachfrage nach Blütenpflanzen, vorzüg lich Cinerarien und Myosotis, die in guter Ware ziemlich knapp sind. Das Angebot aparter Sachen hielt sich in gewohnten Grenzen. Die Festbinderei hatte ausschliesslich für Hochzeiten zu tun, während lohnende Aufträge für die Trauerbinderei fast voll ständig ausblieben. In Schnittblumen trat ein Mangel, besonders in Veilchen und Rosen, hervor, so dass die Preise bedeutend anzogen. Aus dem freien Lande traf die erste Lieferung ein. Von Holland und aus dem Süden kam nur wenig, grösstenteils minder wertige Sachen zu niedrigen Preisen an. Leipzig, den 21. April. Die Messe und das wechselnde Wetter beeinflussten den Absatz un günstig. Das Angebot deckte reichlich die Nach frage. Maiblumen und Hyazinthen erster Qualität fehlten durchweg, auch Rosen und Azaleen in starker Ware sind recht knapp, andere Treibsträucher er zielten gute Preise. Das Blattpflanzengeschäft blieb ziemlich belanglos, Gegenüber der Festbinderei, die nur mittelmässige Umsätze erzielte, erhielt die Trauer binderei verschiedene lohnende und grössere Auf träge. Das Angebot deutscher Schnittblumen genügte und für prima Nelken und Rosen liessen sich hohe Preise erzielen. Von Flieder und Veilchen waren die Vorräte fast geräumt, dagegen kamen Maiblumen spottbillig zum Angebot. Die Einfuhr aus der Riviera liess bedeutend nach, doch die holländischen Erzeug nisse traten mit überreichen Sendungen in den Vordergrund. Situationsbericht über den Stand der Konservengemüse und den Handel mit Konserven in Braunschweig und Umgegend. Die gesamte Fabrikation wartet auf neue Ernte, um wieder die leeren Läger zu füllen. Hält das Wetter so an, wie es jetzt ist, so dürfte in 14 Tagen die Spargelernte beginnen. Das herrliche Wetter hat die Arbeiten auf den Feldern sehr schnell Vor wärts gebracht; man hatte mit dem Bestellen der Gemüsefelder fast gar keine Last. Die frühen Ge müsearten, als Karotten, Möhren und Spinat sind bereits aufgelaufen. — Die Erbsen sind überall ge legt und kommen stellenweise aus der Erde. Von Erbsen sind in diesem Jahre kolossale Flächen be stellt und wenn hier die Ernte gut ausfällt, so wird man Last haben, alles zu bewältigen. Bei den Drill erbsen wird ja neuerdings von den Fabriken be stimmt, wenn jeder zu drillen hat, um die Ernte zu verlängern; denn das rechtzeitige Pflücken ist be sonders bei Eintritt von Wärme sonst undurchführbar. An Leuten fehlt es nirgends, es bieten sich überall Arbeitskräfte an, und nun möchten die hiesigen Arbeiter die Sachsengänger gern wieder los sein, die letzteren sind aber ein notwendiges Uebel ge worden. Denn wenn die heimische Industrie erst wieder geht, kommen die heimischen Kräfte kaum in Betracht und bieten sich nicht mehr an. An frischen Gemüsen hat der Markt nur getriebene Sachen, während überwinterte Gemüse nicht mehr vorhanden sind. — Die letzten Ernteaussichten waren für Obst sehr gut. Aepfel brachten im Vorjahre einen guten Ertrag und trotzdem sitzen die Bäume voll Fruchtholz. Die Birnen sitzen sehr voll Frucht holz, ebenso das gesamte Steinobst. Auch die Beerensträucher versprechen einen guten Ertrag, hingegen haben die Erdbeeren sehr stark gelitten. Auch die im Spätherbst vorgenommenen Gemüse pflanzungen sind überall ausgewintert. Die Frühjahrs pflanzen sind aber auch um ca. 14 Tage gegen andere Jahre zurück. Fragekasten für Rechtssachen. Frage: C. H. in W. Auf Grund eines An gebots im „Thalacker“ bestellte ich am 18. Januar bei der Firma H. 2000 Obstwildlinge, lieferbar Ende Februar—März nach W., Station der k. bayrischen Staatseisenbahn. Am 31. März sandte mir H. die Rechnung. Bei der guten Bahnverbindung hätte die Sendung per Eilgut in 2—3 Tagen hier sein müssen. Ich erhielt die Sendung erst am 5. April durch die Spediteure Rössner & Schöppe in Bodenbach a. E. Oesterreich) mit einer Vorfracht inkl. Zoll von 5 Mk. 20 Pfg. belastet. Beim Auspacken fand ich, dass die Wildlinge nur in trockenes Stroh ver packt waren, die Faserwurzeln vertrocknet und die starken Wurzeln sehr eingeschrumpft waren. Ich stellte sofort per eingeschriebenen Brief dem H. die Ware zur Verfügung. Daraufhin schrieb er mir, dass ich Vorfracht und Zoll zu tragen hätte; ich verstehe das nicht, innerhalb des Deutschen Reiches gibt es doch keinen Zoll auf Wildlinge; W. und W. liegen doch im Deutschen Reich, was sollte die Ware in Bodenbach a. E. (Oesterreich)? Dann machte mir H. den Vorschlag die Wildlinge auf zuschulen, wenn mehr als 10% nicht anwachsen, will er mir Ersatz leisten. Darauf gehe ich nicht ein, denn ich will nicht riskieren, ein ganzes Jahr Kultur zeit zu verlieren. Der angebotene Ersatz steht in keinem Verhältnis zu dem Schaden, den ich erleide. Ich stellte wiederholt die ganze Sendung zur Ver fügung. Die Wildlinge kann ich höchstens als Pikier- pflanzen behandeln, dazu sind sie aber zu teuer. Was muss ich tun, um mein Geld wieder zu er halten die Ware wurde gegen Nachnahme ver sandt? Antwort: Sie waren berechtigt, die Sendung zur Verfügung zu stellen und vom Kauf zurück zutreten, da die rechtzeitig gerügten Mängel auf schuldhaftes Verhalten (mangelhafte Verpackung) des Verkäufers zurückzuführen sind. Sie müssen auf Rückzahlung des Kaufpreises bez. Schadenersatz klagen. Frage: A. B. in Z. Erlaube mir höflichst an zufragen, ob mein Baumschulenbetrieb gewerbesteuer pflichtig ist. Im Jahre 1908 habe ich bei einem Verkauf Ware zum Wiederverkauf hinzugekauft. Bisher bin ich mit 20 Mk. jährlicher Gewerbe steuer belegt gewesen, für das Steuerjahr 1909 ist die Gewerbesteuer auf 24 Mk. erhöht worden, ob wohl mein Einkommen laut Steuerzettel zurück gegangen ist. Meine Frage geht nun dahin, kann ich mit Erfolg gegen die ganze Gewerbesteuer-Ver anlagung meines Geschäfts reklamieren, oder wenn dies nicht angängig ist, kann ich dann gegen die diesjährige Gewerbesteuer-Erhöhung mit Erfolg Be rufung einlegen? Richtet sich die Höhe der Gewerbe steuer nicht nach dem Jahreseinkommen? Werde ich ohne Rechtsanwalt gegen die Veranlagung mit Erfolg reklamieren können? Antwort: Der Gewerbesteuer unterliegen nach § 4 des preussischen Gewerbesteuergesetzes die Landwirtschaft, Forstwirtschaft, der Obst- und Wein bau und der Gartenbau, doch heisst es bei letzterem „mit Ausnahme der Kunst- und Handelsgärtnerei“, Was nun unter letzterer zu verstehen ist, steht eben nicht fest und daher die sich widersprechenden Ent scheidungen. Wir raten geltend zu machen, dass die Baumschulenbetriebe zur Landwirtschaft gehören, nicht unter die „Kunst- und Handelsgärtnerei“ zu rechnen daher auch von der Gewerbesteuer frei zulassen sind. Beziehen Sie sich dabei auf den Möller sehen Erlass und auf die Entscheidung der königl. Regierung in Stettin in dem in No. 13 des „Handelsgärtner" mitgeteilten Falle. Frage: K. D. in S. Wie habe ich mich in folgendem Falle zu verhalten? Vor 8—10 Tagen bekam ich eine Nachnahme über Mk. 1,45 von dem Verlag „Der praktische Landwirt“. Ich habe weder bestellt, noch etwas davon gesprochen. Am 7. April bekam ich eine Karte von demselben Verlag, wört lich lautend: „Zu unserm Befremden haben Sie die Annahme der unter Nachnahme des Abonnements betrages Ihnen zugesandten Police - Quittung ver weigert, obgleich Sie unserem Vertreter die Be stellung aufgegeben und durch Ihre Unterschrift an erkannt haben. Auf Grund des Bestellscheines, von dem Sie ein Duplikat besitzen, bitten wir Sie, uns den Abonndmentsbetrag umgehend mit Post anweisung einzusenden. Da wir auf Grund des auf 1 Jahr lautenden Bestellscheines Ihre Versicherung aufgenommen haben, müssen wir auch auf Erfüllung des Vertrages bestehen und falls Sie uns den Betrag nicht innerhalb 8 Tagen unter Angabe der umstehen den Police-Nummer einsenden sollten, Sie auf Zahlung des Betrages beim Amtsgericht Leipzig verklagen." Auffallend dabei ist noch folgendes: Am 29. Ok tober 1908 bekam ich eine Nachnahme von der Gärtnerischen Rundschau, Borsdorf-Leipzig, seit 1. April 1909 in Weimar, über Mk. 1,25 für das vierte Quartal 1908 mit der Police-Nummer 15362, am 24. Dezember eine Nachnahme von Mk. 3,25 für das ganze Jahr 1909 ohne Nachzahlung. Diese Zeitung habe ich ebensowenig bestellt wie die andere. Als die Nachnahme kam, war ich nicht zu Hause, einmal bezahlte meine Schwester, das andere Mal meine Mutter, in dem Glauben, ich hätte bestellt. Ich bin dann Abonnent geblieben, sagte aber meiner Frau, wenn jetzt nochmals so was käme, sollte sie es sofort zurückgehen lassen, wie das auch mit der Nachnahme von „Der praktische Landwirt" ge schehen ist. Der Postbote war zweimal da, um das Geld zu holen und auch da war ich nie zugegen; jetzt ist das auffallende: die Nummer des „Praktischen Landwirts“ ist 15361 und die der „Gärtnerischen Rundschau" 15362. Ich weiss tatsächlich nicht, was ich davon denken soll. Antwort: Wenn das Abonnement auf die Zeitung „Gärtnerische Rundschau“ bezahlt wurde, Sie auch, als Sie davon Kenntnis bekamen, nichts dagegen taten, sondern das Abonnement beibehielten, so sind Sie als Abonnent anzusehen, wenn Sie auch wirklich eine Bestellung auf das Blatt nicht gegeben haben. Anders liegt es bei dem zweiten Blatt „Der praktische Landwirt". Haben Sie dasselbe nicht be stellt und auch keine Abonnementsbeträge darauf gezahlt, so weisen Sie einfach die Zahlungsaufforderung zurück. Frage: H. H. in N. Ich kaufte bei einer Firma 40 000 Stück Rosa canina im Herbst 1908, lieferbar im zeitigen Frühjahr, was mir auch bestätigt wurde. Am 18. März erhielt ich von der Firma den Be scheid, dass es ihr sehr leid tue, nicht liefern zu können, es wären alle Pflanzen erfroren. Ich wandte mich durch einen eingeschriebenen Brief nochmals dahin, worauf sie antwortete, sie wollte mir eine Probe von den erfrorenen Pflanzen schicken, er frorene Pflanzen brauchte ich doch nicht. Ich muss nun auf dem Klagewege gegen die Firma vorgehen, ich habe jetzt keine Pflanzen, es ist auch nirgends etwas zu bekommen, und wo etwas zu bekommen ist, ist dann der Preis fünffache gegenüber der Herbst offerte. Ich möchte nun gerne wissen, ob ich auf dreitausend Mark Schadenersatz klagen kann. Bemerken möchte ich noch, dass ich bei der Firma 7 Jahre lang meinen Bedarf gedeckt habe und immer pünktlich bezahlte. Meiner Ansicht nach ist es eine Vorspiegelung der Firma, denn die Pflanzen gingen im Spätherbst bedeutend in die Höhe. Antwort: Wenn die Pflanzen tatsächlich, ohne Verschulden der Firma, vom Frost zerstört wurden, so unwahrscheinlich das auch klingt, so liegt eine Unmöglichkeit der Leistung vor, für die sie ohne Verschulden nicht einzustehen braucht. Es kommt höhere Gewalt in Frage. Sie würden deshalb voraus- sichilich mit der Schadenersatzklage abgewiesen werden. Frage: P. W. in Z. Auf meiner vier Morgen grossen Gärtnerei, bestehend aus Wohn- und Gewächs haus, Gemüsebau, kleiner Baumschule und etwas Blumenkulturen, beschäftige ich einen Lehrling, den ich zum Fortbildungsunterricht schicken soll. Da aber eine Gärtnerei wie die meine nicht zum Ge werbe,sondern zur Landwirtschaft gehört, will ich mich der Pflicht des Fortbildungsschulgesetzes nicht unter werfen. Die Gärtner einer ca. 8 Meilen von hier entfernten Stadt dieser selben Provinz, schicken ihre Gärtnerlehrlinge auch nicht zum Fori bildungsunter richt; kann ich von demselben Rechte Gebrauch machen? Antwort: Ihr Betrieb ist als ein landwirtschaft licher anzusehen und die in demselben beschäftigten Lehrlinge brauchen daher auch die Fortbildungs schule nicht zu besuchen, wenn es dort nicht Gesetz ist, dass der Fortbildungsschulunterricht auch auf die landwirtschaftlichen jugendlichen Arbeiter aus gedehnt ist, wie z. B. in Sachsen. Das wird aber nicht der Fall sein. Erheben Sie also gegen die Ver fügung, wonach Sie den Lehrling zur Schule schicken sollen, Beschwerde. Frage: A. M. in N. Ich kaufte hierselbst eine Gärtnerei zum Preise von Mk. 28 800, liess jedoch nur Mk. 18800 in das Grundbuch eintragen, da wir für Inventar, Pflanzenbestand, Mistbeetfenster, Kund schaft etc. Mk. 10000 anrechneten und auch für diese Mk. 10000 keine Umsatzsteuer bezahlten, da diese Summe nicht für Immobilien war. Ebenfalls habe ich noch sechs Gewächshäuser (Erdhäuser) mit abnehmbaren Fenstern, welche nach meiner Meinung auch nicht mit Umsatzsteuer belegt werden können, da es sich in diesem Fall nicht um Häuser, sondern um Kästen handelt. An die Staatskasse habe ich auch nur Mk. 18800 versteuert, während die hiesige Gemeinde mir Schwierigkeiten macht und für die vollen Mk. 28800 die Umsatzsteuer verlangt. Meine Frage geht nun dahin: Ist man verpflichtet, Gewächs häuser, welche den Sommer über ohne Fenster stehen, durch die Umsatzsteuer zu versteuern? Ferner: Habe ich Aussicht, falls es zu einem Prozess kommen sollte, denselben zu gewinnen? Antwort: Die Besitzwechselabgabe ist vom Grundstück zu erheben und nach dem Werte des Grundstückes zu bemessen. Zum Grundstücke gehört aber auch dessen Zubehör und als Zubehör würden auch die Erdhäuser, Mistbeetkästen, Plianzenbestände und sonstiges Inventar anzusehen sein, nicht aber die Kundschaft. Der für diese festgesetzte Betrag würde bei der Berechnung der Besitzwechselabgabe abzusetzen sein. Weiter aber nichts. Wir nehmen an, dass Sie unter der „Umsatzsteuer" die Besitz wechselabgaben verstehen.
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