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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
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- Der Handelsgärtner
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und sandte die Ware zu. Nun besichtigte der Käufer die Ware näher und fand, dass er gar keine Primaware gekauft hatte. Er stellte sie deshalb zur Verfügung und der Lieferant klagte, l Der Käufer wandte ein, dass „Primaware“ gekauft, aber nicht geliefert sei. Der Verkäufer habe ihn nicht dürfen in dem Irrtum lassen, dass die besichtigte Ware Primaware sei. In- I dessen gelangte das Reichsgericht in seiner I Entscheidung vom 8. Dezember 1908 zu einer | Verurteilung des Beklagten. Der Ausdruck ! Primaware sei kein zweifellos feststehender, sondern ein relativer Begriff. Beklagter habe (die ihm gezeigte Ware für Primaware gehalten, er habe erklärt, sie sei ihm recht und solle (geliefert werden. Er habe selbst die Auswahl getroffen und es konnte somit nur die von ihm bezeichnete Ware geliefert werden. — Die Entwendung von Kartoffeln auf dem Felde ist nach einer Entscheidung des Reichsgerichts nur als gewöhnlicher Dieb- stähl anzusehen, wenn sie abgeerntet sich in dnem Aufbewahrungsorte auf dem Felde (Schober, Miete usw.} befinden. Liegen die Kartoffeln noch auf dem Felde, so kommt nur Felddiebstahl nach dem Feld- und Forstpolizei gesetz in Frage, selbst wenn die Kartoffeln schon in Säcke verpackt sein sollten. — „Schafskopf“ ist keine erhebliche Ehrverletzung. So hat wenigstens das Ber liner Kaufmannsgericht entschieden. Es hat die Frage, ob ein Angestellter die Stellung niederlegen könne, wenn er „Schafskopf“ titu liert werde, verneint. Nicht alles, was nach § 185 des Strafgesetzbuches eine Beleidigung sei, sei auch als „erhebliche" Ehrverletzung aufzufassen. Tadelnde Bemerkungen, selbst harte Redensarten fallen nicht darunter, wenn sie nicht wirklich geeignet sind, die Ehre des Handlungsgehilfen in erheblicher Weise zu ver letzen. Wo käme man denn im sozialen Leben, im Verkehr zwischen Arbeitgeber und Arbeit nehmer, hin, wenn man gleich jede Ehrverletzung als eine „erhebliche" ansehen wollte! — Zollzahlung mittelst Bankschecks oder Postschecks in der Schweiz. Nachdem die Versuche, die zunächst mit der Errichtung eines Kontos beim Postscheckbureau in Basel für die Direktion des ersten Zollgebiets angestellt wurden, ein befriedigendes Ergebnis gehabt haben, ist es nunmehr auch in den übrigen Zollgebieten den Speditionsfirmen und Geschäfts häusern, die der Zollverwaltung gegenüber Bürgschaft geleistet haben, gestattet, den Zoll bä den Zollämtern mittelst Bankschecks oder Postschecks zu entrichten. In gleicher Weise werden auch die Postzollgebühren durch Gut schrift auf der Postscheckrechnung verrechnet. — Steife Fingerglieder bedingen keine Erwerbsbeschränkung. Ein Arbeiter verletzte sich den rechten Mittelfinger, der steif blieb und bei der Arbeit nicht mehr zu verwenden war. Trotzdem lehnte das Reichsversicherungs amt den Anspruch auf eine Entschädigung ab und zwar mit folgender Begründung: Nach Prüfung des gesamten Sachverhalts hat das Reichsversicherungsamt keinen Anlass gefunden, von der Entscheidung des Schiedsgerichts ab zuweichen, da diese die Sach- und Rechtslage zutreffend würdigt. Auch durch die Ausführungen des Klägers im Rekursverfahren sind die Gründe dieser Entscheidung nicht widerlegt worden. Es ist zuzugeben, dass die Versteifung des rechten Mittelfingers dem Kläger bei manchen Arbeiten hinderlich ist. Dass dadurch aber eine messbare Beschränkung seiner Erwerbs fähigkeit herbeigeführt wird, kann nach den Gutachten und der Auskunft des eigenen Arbeit gebers nicht angenommen werden. Vereine und Versammlungen. — Der Landesobstbauverein im Gross herzogtum Sachsen hielt am 13. April in Weimar unter Leitung des Oekonomierats Dr. Huschke-Lehesten seine diesjährige Generalversammlung ab. Im Auftrag der Regierung nahm Finanzrat Dr. Moszeck und ausserdem Vertreter der landwirtschaftlichen Zentralstelle sowie die Bezirksdirektionen an den Verhandlungen teil. Nach dem Jahres bericht gehören dem Landesverband gegen wärtig 90 Vereine mit etwa 4000 Mitgliedern an. Gewünscht wurde die Anstellung von Obstbaumpflegern für die politischen Gemeinden; ferner die Erweiterung der Landesobstbaum schule Marienhöhe bei Weimar, damit diese für die Gemeinden noch nutzbringender ge staltet werden kann; es soll an die Regierung zur Bewilligung von Unterstützung herangetreten werden. Aus der Tätigkeit der Bezirksobstbau vereine ist zu entnehmen, dass sich überall ein planmässiges Vorgehen feststellen lässt, um gutes Pflanzenmaterial, eine Verringerung der Sorten und Bekämpfung der Schädlinge, sowie Förde rung der Obstbaumpflege durchzuführen. Von Kommerzienrat Müller-Hollenhorst wurde aus dem zweiten Bezirk über die Zahl der Obst bäume, die erzielten Durchschnittserträge sowie die Fortschritte eingehender berichtet. Am ungünstigsten lagen die Verhältnisse in den Verwaltungsbezirken des Thüringer Waldes bei Eisenach. An die Versammlung schlossen sich verschiedene Vorträge an, die sich mit dem Nutzen der Vogelwelt für den Obstbau und dem Vogelschutz, mit dem Ausstellungs wesen sowie der Ausbildung von Gemeinde baumwärtern befassten. — Die Gärtnerei - Genossenschaft in Straubing (Bayern) für An- und Verkauf von gärtnerischen Erzeugnissen ist nunmehr handels gerichtlich eingetragen worden. Die Haftsumme beträgt Mk. 200,— und jeder Genosse kann bis zu drei Geschäftsanteilen erwerben. Als Vorstandsmitglieder sind die Gärtner Johannes Müller, Ludwig Bogner und Max Schmid bauer, sämtlich in Straubing wohnhaft, ernannt worden. Für rechtsverbindliche Ge schäfte ist die Unterschrift von zwei Vorstands mitgliedern notwendig. Lohnbewegung. — Die Lohnbewegung in Berlin und den umliegenden Orten ist zwar in aller Stille, doch immerhin für manchen in fühlbarer Weise zum Auslrag gekommen. Eine grössere Zahl Berliner Firmen hatte nichts zu be willigen, da die verlangten Gehälter längst be zahlt wurden. Wiederum bei anderen Betrieben machte sich der fortwährende Gehilfenwechsel geltend; einige grössere Geschäfte kamen auch vorübergehend in Verlegenheit. Dagegen sind bei dem meist kühlen, günstigen Wetter keine ernstlichen Störungen eingetreten; auch konnten bei genügendem Angebot jüngerer Kräfte die Stellen allmählich wieder besetzt werden. Am meisten aber haben unter dieser Lohnbewegung, wie wir das schon früher vorausgesagt haben, die kleinen Firmen zu leiden. Die Arbeiten sind häufig zurückgeblieben oder es mussten Einschränkungen bei den Kulturen vorgenommen werden, doch haben die Kündigungen und der Mangel an Gehilfen nicht den Umfang an genommen, wie er von den Veranstaltern der Bewegung erwartet wurde. Dass die ange wendete Taktik, Erfolge zu erzwingen und die jüngeren Gehilfen zur Einstellung der Arbeit zu veranlassen, nicht immer mit Hilfe einwand freier Mittel durchgeführt wurde, braucht kaum besonders hervorgehoben zu werden. Es gibt stets Fanatiker, die dann selbst gesetzlich un erlaubte Wege betreten. Häufig fehlt es auch nicht an Gewaltmassregeln und Rohheiten. Die Mitglieder des „Allgem. Deutschen Gärtner- Vereins" werden, wenn sie ihr Organ zur Hand nehmen, geradezu angeRalten, alle Mittel, die zum Ziele führen, zu benutzen, denn die Saat, die von dort ausgestreut wird, kann keine guten Erfolge bringen. Alles mit Gewalt in der Not erzwungene wird auch wieder verloren gehen. Wir stehen heute noch auf dem Stand punkt, dass ein ruhiges, sachliches Vorgehen und vor allem ein massvoller Ton ganz andere Erfolge bringen könnten. Man zieht es aber in echt sozialdemokratischer Weise vor, die jungen Leute unzufrieden zu machen, ihnen unerfüllbare Forderungen vorzufabeln und ver- scherzt sich damit die Unterstützung eines grossen Teils der Arbeitgeber, von denen sehr viele der Bewilligung höherer Löhne sympathisch gegenüber stehen. Mit der bisher eingeschla genen Taktik aber erwirbt sich der „Allgem. Deutsche Gärtner-Verein“ in diesen Kreisen keine Sympathie. Wenn man mit den Erfolgen auch in den Kreisen der Gehilfen nicht immer zufrieden ist und der Organisation gewisse Grenzen gezogen sind, so ist auch das darauf zurückzuführen. Man fühlt es auch in den Kreisen der Arbeitnehmer stets mehr, als das gewünscht wird, welche Rolle die bezahlten Agitatoren der gewerkschaftlichen Organe spielen und der klügere Teil unserer Gehilfen hütet sich, seine sauer verdienten Groschen diesen Leuten ziel- und planlos zu opfern. Ausstellungen. — Ein französisches Urteil über die Berliner Ausstellung, welches die Veranstal tung in der bekannten Höflichkeit der Fran zosen in sehr mildem Lichte betrachtet, bringt die Fachzeitschrift „Le Jardin", dem wir in der Uebersetzung einiger Stellen das nach folgende entnehmen. Zunächst sucht der Be richterstatter eine Beschreibung der Ausstellungs hallen zu geben, berührt die „Glanzleistung" des Achilleion etwas oberflächlich, doch in takt voller Weise, keineswegs mit abfälligen Worten, und fährt nach einer eingehenderen Betrachtung der Gesamtleistung etwa fort: „Wir haben in den Räumlichkeiten der Ausstellung, die etwa 11000 qm umfasst und erst wenige Tage vor der Eröffnung zum Aufbau der einzelnen Gruppen freigegeben wurde, das Einbringen und Aufstellen der Pflanzen auf ihren Plätzen innerhalb fünf Tagen verfolgt, was — wir müssen es gestehen — uns überrascht hat. Wenn auch die Ausstellungsleitung keinerlei gärt nerische Arbeiten vorzunehmen hatte, so musste sie sich doch der Ausführung der Zimmerer- arbeiten und der dekorativen Ausschmückung der Hallen unterziehen. Zur Wiedergabe einiger Einzelheiten sei bemerkt, dass die Wege über all 3 m breit sind, gerade laufen und lange, schmale Beete von rechteckiger Form zur be liebigen Ausnutzung der Aussteller lassen; wenig bemerkt man Unterbrechungen der geraden Linien und keinerlei Bodenbewegung. Es ist eine Ausstellung, die von den Gärtnern für ihre eigenen Berufskreise organisiert ist, deren besondere Sorge es ist, die einzelne Pflanze oder Kultur zur besten Geltung zu bringen, ohne Rücksicht auf den Gesamteindruck: es zeigt kein Zusammenarbeiten der Aussteller, sondern eine Vereinigung von Werken, von denen jedes Beachtung nur für sich allein be ansprucht. — Wenn man bedenkt, dass eine Frühjahrs-Gartenbau-Ausstellung einen Raum von 11 000 qm deckt, wird man ihre Bedeutung verstehen, insbesondere, da sie ebenso wohl die Erzeugnisse der Kulturen des Gewächs hauses, des Freilandes, der Baumschulen, der Gemüsegärtnereien, sowie der gärtnerisch technischen Künste und Industrie umfasst.“ Nachdem der Berichterstatter sich anerkennend (?) über die Prämiierung der Aussteller, insbeson dere seiner Landsleute auslässt, und des Be suches des Kronprinzen speziell in der fran zösischen Abteilung gedenkt, schliesst er: „Im grossen und ganzen ist das grosse Unternehmen, welches die Berliner Ausstellung darstellt, voll und ganz gelungen, dank der Bedeutung der Handelsbeziehungen, welche dort unterhalten und angeknüpft werden, ebenso beträchtlich und bedeutungsvoll sind die Kollektiv-Einsendungen von Gemüse der Holländer und Hamburger Firmen gewesen. Frankreich ist aus einer Abteilung, d. h. der Bindekunst, siegreich hervorgegangen, aber es ist gut, aus den Lehren, die uns diese Ver anstaltung brachte, Nutzen zu ziehen und sich in Zukunft nicht erst im letzten Augenblick für die Beteiligung zu entscheiden.“ Auch wir können diese Lehren ziehen und es wäre zu wünschen, dass sich künftig auch deutsche Aussteller mehr an ähnlichen Veranstaltungen im Auslande beteiligten, und zwar mit Leistungen, die den erzielten Erfolgen des deutschen Garten baues würdig sind. Die Fremden haben — wie obengenanntes Blatt hervorhebt — auch in Berlin allseitiges Entgegenkommen gefunden; wir wissen, in welcher oft zu weitgehender Weise sie gefeiert worden sind; anderer seits möchten wir bei dieser Gelegenheit nicht verfehlen, nochmals darauf hinzu weisen, wie wenig Entgegenkommen der biedere Deutsche im vergangenen Jahre in Gent fand und er warten, dass auch die Ausländer, noch dazu wenn wir Deutschen ihre Kunden sind, eine Lehre mit nach Hause genommen haben. Von vielen Besuchern wurde es peinlich empfunden, welche unverständliche Bevorzugung den Aus ländern, die doch meist nur gekommen waren, um Geschäfte mit uns zu machen, zu teil ge worden ist. Kultur. — Sonne den Poinsettien ! Eine belgische Fachzeitschrift bringt eine kurze Abhandlung über die Kultur der Poinsettia pulcherrima. Der Verfasser hebt dabei sehr richtig hervor, dass die Pflanzen vom bewurzelten Steckling an reichlich Sonne erhalten müssen. Im „Handels- gärtner“ ist die Kultur dieser schönen Handels pflanze ebenfalls wiederholt behandelt, überhaupt kehrt das Thema Poinsettien in der Fachpresse sehr häufig wieder. Manche Verfasser wollen die Poinsettien warm und feucht behandelt wissen, empfehlen auch bereits im ersten Jahre das Stutzen der Triebe. Gewiss erhält man auch bei dieser Kulturmethode gesunde Pflanzen und schöne Blumen, grosse, ansehnliche Brakteen etwas zurückgeblieben war. Auch B. Niemetz- Risdorf beteiligte sich hier mit guten Pflanzen ran gefülltem weissen Flieder, ebenso brachten Richard Günther-Friedrichsfelde und Wilh. Ernst-Charlottenburg kleinere Gruppen. Wegen Cer ausserordentlich schönen Blütenstutze ver dient auch die Gruppe der Firma Strahl & Falcke-Niederschönhausen genannt zu werden, eine der wenigen, die in ihrer Gesamtleistung auch besonderen Wert auf Dekoration legte und die verschiedenen Treibsträucher in einer zwar kleinen, aber sorgfältig zusammengestellten sauberen Gartenanlage vereinigte. Wir kommen noch darauf zurück. Einer der Hauptaussteller, H, Kiausch-Zehlendorf, vereinigte ebenfalls verschiedene Treibsträucher, hauptsächlich Flieder, im Hintergründe seiner grossen Schau gruppe. Zum Schlüsse verdienen auch die geschmackvollen Fliedersträusse der Firma M. Mertiny-Paris erwähnt zu werden, die in ihrer Vereinigung mit Medeola und Asparagus ranken eine wirkungsvolle Gruppe bildeten. Auch Vibumum Opulus war ausserordent- ich reichlich vertreten und zwar hatten sich ier mit einer einzigen Ausnahme ausschliess lich deutsche Firmen beteiligt. Wie wir bereits beim Flieder bemerkten, zeigte auch hier die Firma Strahl & Falcke-Niederschönhausen wirklich erstklassige Ware mit schönen grossen Bällen in einem sehr hellen und zart grünen Kolorit. In der gemischten Gruppe von Richard Günther-Friedrichsfelde bemerkte man eben falls sehr kräftige Hochstämme von Vibumum. Im Hintergründe seiner Spezialitäten, der Cine- rarien hatte auch B. Niemetz-Rixdorf eine Gruppe Vibumum vereinigt. Eine der besten Einsendungen brachte die Gruppe der ver einigten holländischen Handelsgärtner und das gibt Anlass zu der Befürchtung, dass bei den wirklich guten Leistungen, die zwischen den minderwertigen Gruppen in solchen grossen Massen gezeigt worden sind, eine Entwertung, besonders auch des so beliebten Flieders, eintreten wird. Ge rade hier hat die Ausstellungsleitung nicht im Interesse der deutschen Gärtnerei, zur Beför derung des heimischen Gartenbaues, was sie sich zum Ziel gesetzt hat, gehandelt. Ob das Ausland wohl auch derartige Masseneinsendungen zugelassen hätte? Die übrigen Treibsträucher traten weniger durch quantitative Einsendungen hervor, wir werden sie darum allgemein behandeln und damit dieses Kapitel zum Abschluss bringen. Unter den grösseren Gruppen brachte auch hier eine holländische Firma, C. B. van Nees- Boskoop, eine gute Leistung, indem sie diverse Treibsträucher, insbesondere den winterharten Acer palmatum und die weissbunten Dimor- phanthus mandchuricus fol. aureo-uar. mit hoch stämmigen Glycinen vereinigte. Ein ähnliches Gesamtbild brachte die Ausstellung von Richard Günther-Friedrichsfelde, die eine Mittelgruppe vollblühender Magnolien mit Crataegus, Prunus triloba und Malus Scheideckeri umgab. Daran anschliessend möchten wir eine Gruppe reich blühender Deutzien und niedriger Kronen bäumchen von Cytisus racemosus erwähnen. Im Vordergrund standen gemischte Gruppen von Hochstämmen und niedrigen Crimson Rambler, die leider ausserordentlich in der Blüte zurück geblieben waren. Das Gleiche liess sich von den Prunus triloba der Firma Otto Neumann- Zehlendorf sagen, wohingegen Adolf Koschel- Berlin kleine Hochstämmchen im schönsten Stadium zeigte. Die Wirkung der kleinen Röschen ist bekanntlich dann eine ganz besondere, wenn die Blütenblätter die reife Knospe noch um schliessen und das lebhafte Rot deutlich hervortritt. Fast ebenso schön wie die vor genannte Leistung wirkten die Prunus der Firma Strahl & Falcke-Niederschönhausen, welche damit weiterhin sehr gut entwickelte starke Pflanzen von Hortensien und Spiraeen, mit den übrigen Treibsträuchern neben ihrer grossen Fliedergruppe vereinigt hatte. Unmittelbar da neben zeigte Adolf Koschel-Berlin ein Beet mit reichblühenden Polyantha - Rosen, sowie schönen Spiraeen, während wir von den dort stehenden Clematis dieser Firma die weisse Edith Jackman, Miss Katemann und die lila Standishi besonders hervorheben wollen. Mit der Kultur der winterharten Clematis montana rubens beschäftigt sich im besonderen die Firma Goos & Koenemann-Niederwalluf, die die selben in beschränkter Zahl in einer Gruppe neuerer Züchtungen verschiedener Geschäfte aufgestellt hatte und ausserdem Deutzia cam- panulata mit glockenartig geschlossenen Blüten zur Schau stellte. Eine Neueinführung der letzten Jahre brachte Ernst Brunnemann- Rawitsch in Hydrangea hort. Otaksa monstrosa nana, die als eine Verbesserung der Stammsorte mit gedrungenen kräftigen Büschen zu gelten hat. In dem grossen Hyazinthen-Parterre der holländischen Blumenzwiebelzüchter prangten zwei wirkungsvolle Gruppen von Spiraeen der Firma G. van Waveren & Kruijff-Sassen- heim, die eine mit Blüten von leicht rötlicher Färbung. Ferner fiel uns auch in der Kollektiveinsendung der Holländer die weisse Spiraea prunifolia fl. pl. auf. Die bei dieser Gruppe stehenden Cerasus chinensis fl. albo pl. und Crataegus William Paul waren fast die einzigen Vertreter ihrer Gattung. Von den Prunus möchten wir hier auf zwei Sorten empfehlend hinweisen: Prunus dianthiflora mit zierlichen dunkelroten Blüten und Clara Meyer, eine Art mit halbgefüllten, sehr grossen, hell rosa Blüten. Ausserordentlich kräftige Pflanzen von Hortensien mit gutem Blütenansatz führten Wetzig & Warstat-Hartmannsdorf vor. Schau pflanzen von Hydrangea hortensis in hoch stämmiger, starker Ware zeigte Otto Platz- Charlottenburg. Cytisus racemosus waren von verschiedenen Ausstellern eingesandt worden, unter denen wir Johannes Beuster-Lichten berg, der wohlgeformte, niedrige Kronenstämm chen, über und über mit lebhaft gefärbten gelben Blüten bedeckt, zeigte, besonders er wähnen müssen. Die Rosen kamen, der Jahreszeit ent sprechend, nur wenig zur Geltung, immerhin waren die Gruppen der drei Aussteller zu einem wirkungsvollen Ganzen an einem der günstigsten Plätze vereinigt worden. Das runde Beet dieser Gruppe brachte in die vorherr schenden steifen und geraden Fluchten eine sonst ungewohnte Belebung und hob die Wir kung des Ganzen. Gerade auf der Dresdener Ausstellung war diese Anordnung sehr günstig beurteilt worden, noch dazu, da man dort Wert auf die Bodenbewegung gelegt hatte. Von den ausstellenden Firmen trat Adolf Koschel- Berlin ganz besonders in den Vordergrund. Die Sammlung dieser Firma enthielt zu be kannte Sorten, als dass wir uns darüber noch zu verbreiten brauchen. Es seien aber als besonders gute Leistungen Farbenkönigin, Pharisäer und Schneekönigin mit recht grossen, weissen Blüten, sowie die Polyantharose Gloire des Polyanthas, die rotorange Leonie Lamesch und die cremeweisse Riterie Barbier erwähnt. Selbst die beliebten Caroline Testout und Fisher & Holmes fehlten nicht. Heinrich Krüger- Berlin stellte ausschliesslich eine Gruppe von ca. 50 Crimson Rambler in niedriger Busch- und Hochstammform aus, deren reicher Blüten flor angenehm mit den gelben Blüten der Cytisus racemosu ksontrastierte. — In unserem nächsten Artikel werden wir auf die krautartigen Pflanzen und die. Orchideen-Ausstellung zurückkommen.
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