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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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ung uft, und tum im- ung len. me, cht ler- rde en. let stet ste n? ren ngt len en. ist- ille ler in- im Die kg im us- ter eln in en jn- w. on als er- lie he an, er ve en st- si- en im es m. it, en [m en in da en be ne im at, sst n. er en irt Is- 31- he en e- ei ft- es e- ist ch e- rn ur er es st ie ei ¬ le ? e 4. in rt in m e- 1- d n h n, ft ft »- u r- a 1, No. 16. Beilage zu „Der Handelsgärtner/* Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 17. April 1909. Aus der Zeit — für die Zeit, Wir beschäftigten uns in unseren letzten Nummern, wie es die Osterzeit mit sich bringt, mehrfach mit der Lehrlingsfrage und erwähnten auch die Berliner Konferenz. Jetzt sind in Sachsen in einzelnen Städten, wie Chem nitz, Werdau usw, Einrichtungen getroffen worden, die ebenfalls an dieser Stelle erwähnt zu werden verdienen. Es soll nämlich in diesen Ortschaften von jetzt ab ärztlicher Rat bei der Berufswahl in den Volks schulen eingeführt werden. Es soll in einer Schlussuntersuchung festgestellt werden, für I »-eiche Berufe sich die Kinder körperlich nicht ! eignen würden. Die Untersuchung soll nicht I erst kurz vor dem Tage der Entlassung, sondern bereits in der Mitte des letzten Schuljahres stattfinden, damit die Eltern je nach dem ärzt- lden Befund noch beraten werden können, vor sie irgendwelche Schritte für die Berufs- rahl tun. Das ist eine treffliche Einrichtung, deren soziale Bedeutung weittragend ist. Den Aerzten muss aber dann auch aus gärtnerischen | Kreisen nahegelegt werden, dass sie niemals I geistig minderwertige Knaben und Schwächlinge der Gärtnerei zuführen sollten. Wir haben deshalb den Schulverwaltungen der be- treffenden Städte im Interesse der Gärtnerei unsere No. 14 vom „Handels gärtner" zugesandt und auf die Folgen I hingewiesen, welche entstehen, wenn körperlich minderwertige junge Leute gerade dem Garten bau zugeführt werden. In Sachsen ist ein Gesetz gegen die Verunstaltung von Stadt und Land unter dem 10. März 1909 erlassen worden, welches l den auch anderwärts geäusserten Wünschen j Rechnung trägt, landschaftliche Gebilde vor Verunstaltungen zu bewahren und in Strassen und Plätzen von geschichtlicher oder künstle- ischer Bedeutung die dem Orte innewohnende üigenart des Orts- und Strassenbildes erhalten : wissen. Nach § 1 sind Reklamezeichen iller Art, sowie sonstige Aufschriften, An- schlage, Abbildungen, Bemalungen, Schau kästen u. dergl. durch die Polizeibehörde zu verbieten, wenn sie geeignet sind, Strassen, j Plätze oder einzelne Bauwerke oder das Orts bild oder Landschaftsbild zu verunstalten. । Auch kann zu Bauten, welche eine solche Ver unstaltung herbeiführen könnten, dieGenehmigung versagt werden. Die Angelegenheit ist orts- gesetzlich zu regeln und bedürfen die Orts gesetze der Genehmigung des Ministeriums des i Innern. Kreisausschuss, bezw. Bezirksausschuss I haben bei Erlass der Gesetze mifzuwirken. Als Sachverständige sind auch Vertrauens- männer des Vereins „Sächsischer Heimatschutz“ mit vorgesehen. Ueber die Verschleppung der Reichs finanzreform erschallen jetzt immer heftigere Klagen, auch in den der Regierung nahe stehenden Blättern. Abgelehnt wurden die Gas-, Elektrizitäts- und Inseratensteuer, die Branntwein- und Nachlassteuer von der Kom mission. Das Tabakverbrauchs- und Wein- steuergesetz befinden sich noch in Subkom- nissionen , haben aber auch wenig Aussicht auf Annahme. Angenommen sind sonach nur die Brausteuer und das Gesetz über das Erb recht des Staates. Natürlich kann bei dieser Sachlage von einer Einnahme von 500 Millionen ar nicht die Rede sein, da die Kompromiss ¬ vorschläge über die Branntwein- und Besitz steuer das Leck nicht ausfüllen können. Die Ergebnisse sind also bis jetzt durchaus minimal und es kann bei weiterer Verschleppung eine recht schwierige innerpolitische Situation herauf beschworen werden. Der „Verband bayrischer Handels gärtner" und der „Freie Fachverein der selbständigen Gärtner der Pfalz" haben an den Steuerausschuss der bayrischen Kammer über die Wertzuwachssteuer in der Gärtnerei eine eingehende Eingabe gerichtet, in welcher sie darauf hinweisen, dass dem Gärtner durch die Steuer der für seine Anlagen erforderliche Grund und Boden über alle Massen verteuert und er selbst mit seinem Betrieb immer weiter von seinen Absatzstätten abgedrängt wird. Der Gärtner muss oft, nicht aus Gewinnsucht oder Spekulation, ver kaufen, sondern weil die Ausdehnung der Stadt es erfordert, besonders aber, weil der Mangel an Sonnenschein und reiner Luft seine Kulturen beeinträchtigt. Der Nutzen beim Ver kauf aber wird durch die neue Ansiedlung und ihre Nutzbarmachung fast ausnahmslos völlig aufgezehrt, ja es müssen vielfach noch Mittel hinzugegeben werden. Kein Zufall schafft dem Gärtner Vorteile, nein, seine Tüchtigkeit ist es allein, seine Meliorationen, Anpflanzung und Zucht von Obstbäumen, Errichtung von Ge wächshäusern und umfangreichen Betriebs anlagen, Gemüsebau, Blumenzucht, Samenbau sind es, die den Preis des Gärtnereigrundstücks vervielfachen. Dazu kommt bei der Gärtnerei die ungünstige Beeinflussung des Gartenbau handels durch das Ausland. Gärtner und Bauspekulanten dürfen nicht in einen Topf ge worfen werden. Das wird in der Eingabe alles in sehr überzeugender Weise dargetan, auch auf die Stellungnahme des sächsischen Landeskulturrates verwiesen. Hoffentlich bleibt der Erfolg nicht aus. Im „Verband der Handels gärtner“ ist man unzufrieden, dass nicht mehr in der Sache geschehen ist. Die Gruppe Oberlausitz hätte erwartet, dass ein Vertreter persönlich mit den Regierungen in Verhandlung getreten wäre. Es ist jetzt allerdings reichlich spät mit der Agitation geworden. In der „Allgemeinen Deutschen Gärtner zeitung" regt man sich wieder einmal über den „mittelalterlichen" Kost- und Logis- zwang auf. Es lässt sich aber nun einmal nicht leugnen, dass sich viele Gehilfen bei einsichtsvollen Arbeitgebern dabei recht wohl fühlen. Und daran ändern auch die vom „Allgemeinen" gern in den Vordergrund ge schobenen, natürlich mit Uebertreibungen aus staffierten „Schulbeispiele" nichts. Wieder und wieder klagt der „Allgemeine", dass es mit seiner Propaganda gegen den Kost- und Logis- zwang nicht vorwärts geht, weil Gehilfen selbst für ihn eintreten. Das sind Gehilfen, die selbständig denken und ihre Verhältnisse ohne den Obervormund Albrecht regeln. Sie werden schon wissen, warum sie Kost und Logis im Hause des Arbeitgebers bevorzugen! Die Bindekunst auf der grossen internationalen Ausstellung. Die am Mittwoch vor Ostern eröffnete Binde kunst-Ausstellung blieb — was sie sein sollte — eine deutsche Ausstellung auch ihrem ganzen Charakter nach. Neben den in den letzten Jahren unbedingt erzielten Fortschritten, die ja nur leider zu wenig in Wirklichkeit durchgeführt werden können, da alles nach dem Billigen strebt und die grosse Masse der Blumengeschäfts-Inhaber ihren Beruf gewerbs mässig und nicht künstlerisch betreibt, hatte die Ausstellung auch manche Nachteile aufzu weisen. Die Massenverwendung von Blumen, Zusammenstellung unmöglicher Farben, eine erdrückende Benutzung von Schleifen, Bän dern usw. störten häufig sehr und stehen im Widerspruch zu den Zielen, die wir anstreben sollen. Berlin dominierte, und da sich viel erstklassige Firmen beteiligten, behielt es das Uebergewicht; es stehen bei dieser Bindekunst- Ausstellung immer wieder die geschäftlichen Interessen unbedingt im Vordergrund. Wenn nun trotzdem auch aus anderen Städten Firmen — sagen wir — sich verleiten liessen, in Berlin auszustellen, so finden wir darunter manchen alten Bekannten, der auf jeder grösseren Ausstellung vertreten ist, um sich dann der errungenen Preise rühmen zu können. Auch hier sind eigene Interessen sicher ebenso die Veranlassung und weniger der aufrichtige Wunsch, die grosse internationale Ausstellung zu unterstützen und den Berliner Veranstaltern gefällig zu sein. Dieser rein geschäftliche Grund satz ist wohl auch der richtige. Man würde sonst keine Erklärung dafür finden, warum zum Beispiel Firmen aus Ulm, Halle, Stutt gart, Hamburg usw, in Berlin ausstellen. Die Bindekunst-Ausstellung kann in ihrer Gesamtheit als gelungen bezeichnet werden, und hat auch ihre Wirkung auf das grosse Publikum nicht verfehlt. Vom Eröffnungstage an war endlich der Bann gebrochen und die Massenwanderun nach der Ausstellung begann. Für die Bindekunst hatte man stets in allen besseren Kreisen der Bevölkerung Interesse und das bringt volle Kassen. Man sollte das bei grösseren Ausstellungen nie vergessen, denn die Erfahrung ist und bleibt die beste Lehr meisterin. Das Ausland beteiligte sich so gut wie nicht auf der Ausstellung, wenn auch die eine Leistung, welche von Paris aus geboten wurde, durch ihre Gediegenheit ganz besonders hervor gehoben zu werden verdient. Es wird Paris wohl mit vollem Recht als die Wiege der modernen Binderei angesehen. Die Firma Lachaume-Paris bewies wiederum, dass uns auch heute von dort aus vortreffliche An regungen gegeben werden können, die von jedem vorurteilsfreien Beobachter anerkannt werden sollten. Für viele Aussteller, man kann wohl sagen, für die deutsche Ausstellung in ihrer Gesamtheit, war es bei der Neigung der Besucher, das „Ausländische“ mit ganz be sonderen Augen zu betrachten, recht gut, dass die französische Abteilung und die beiden von Lachaume ausgeschmückten Abteile räum lich weit entfernt lagen. Direkt nebeneinander gestellt hätten die ausländischen Kunstwerke — so kann man sie wohl bezeichnen — noch weit mehr gewonnen. Welche Gediegenheit lag in dem Orchideenaufbau der Tafeldekoration von Cattleyen, Odontoglossum, Phalae- nopsis und wie ausgezeichnet repräsentierten sich die beiden kleinen Fruchtschalen mit Trauben und Kalvilläpfeln — darin liegt Geschmack! Die angebrachten Miniaturfiguren konnten nach unserer Ansicht dabei fehlen. Auch die in Paris so beliebten Pflanzenkörbe in rosa und weinrot gehalten, mit Prunus triloba, Azaleen und Clivien gefüllt, dürften auch bei uns An klang finden, denn sie sind weniger schnell vergänglich als die ausgesteckten Körbe. Die zweite Abteilung der Lachaume'schen Ausstellung übertraf bei dem prächtig ver wandten Material noch die zuerst angeführten Werke. Die eleganten Orchideenständer mit den duftig arrangierten Cattleyen und wunder vollen Cymbidium Lowianum - Ranken gefielen ausserordentlich. Doch auch von den deutschen Ausstellern wurden Orchideen sehr reichlich verwendet. Den Handelsgärtnern fielen die in einer Vase zusammengestellten erstklassigen Mildred Grant-Rosen besonders auf, die in der Haltung an Frau Druschki erinnerten, es bleibt diese in Farbe und Form eine der besten neueren Züchtungen. Auch die Verwendung der altgoldgelben Calla Elliottiana fiel ausserordent lich auf, doch wird sich diese aparte Farbe nicht überall verwenden lassen; in Deutschland kultiviert diese Pflanze bekanntlich G, Borne mann-Blankenburg (Harz). Auch eine pracht volle mit Nelken geschmückte Vase wurde ebenso bewundert wie die duftige Clematis- laube. Die Wirkung dieser auch bei uns viel verwendeten Schlingpflanze ist immer die gleich vorteilhafte. — Jedenfalls hat Lachaume in Berlin ein besseres Andenken hinterlassen als das den deutschen Ausstellern in Paris vor 4 Jahren möglich war. Die Ausstellung von J. C. Schmidt errang sich durch ihre vornehme Ruhe die Sympathie der Besucher. Die bekannte elegante Aus stellungsweise des ganzen Genre ist bekannt, wenn es auch den Anschein erweckte, als wenn diesmal mehr Wert auf zwar künstlerische Abtönung, aber grössere Massigkeit gelegt worden sei. Manche Ausstellungsobjekte der Frühjahrs-Ausstellung von 1906 gefielen uns noch besser. — Es müssen weiterhin die vor nehmen Leistungen von Th. Hübner-Berlin hervorgehoben werden. Ein graziös dekorierter Frühstücks tisch unter Verwendung von Orchi deen, die Füllung des Japankorbes und die mit den Dendrobien und Cymbidien geschmückten Spiegel mit Schneeballtuffs waren ebenso meisterhaft ausgeführt, als die Amaryllisprunk vase, sowie die Hochzeitsgarnitur, ebenso der weisse Nelken-Brautstrauss usw. Die Firma A. Koschel hatte das vor nehme Hochzeitszimmer in der gleichen Art geschmückt wie am Eröffnungstage. Die weissen Rosen und Nelken wirkten vorteilhaft, dagegen hätten wir die so vielfach in der Trauerbinderei beliebten Callablumen gern vermisst, denn es gibt um diese Zeit noch anderes Material, welches hierbei verwendet werden konnte. Immerhin bot auch diese den Berliner Blumengeschäfts-Inhabern so viele Sorgen und Schmerzen bereitende Firma vortreffliche Leistungen. Als vierte Berlin er Firma, die in den Vordergrund trat und eine Reihe vorzüglicher Leistungen bot, kommt H Krüger-Berlin in Betracht. Wir kommen auf dessen einzelne Schaustücke noch zurück. Diese vier bekannten grossen Berliner Firmen hatten äusser Wettbewerb ausgestellt; ebenso Strahl & Falke-Niederschönhausen bei Berlin, die gleichwie in Topfpflanzen auch in der Bindereiabteilung mit recht respektabler Weise vertreten waren. Wenn auch die Trauer arrangements noch sehr an die Markthallen Vermischtes. Kleine Mitteilungen — In Halle verschied vor wenigen Tagen ; 48. Lebensjahre der Handelsgärtner Johannes ölünicke, der bekannte langjährige Leiter des rüheren Etablissements Sattler & Bethge, A.-G. in Quedlinburg. — Eine grössere ge nossenschaftliche Obstpflanzung ist in diesem Jahre in Windsheim (Bayern) ausgeführt, lie Anlage umfasst 5000 Buschbäume und wurde mit einem Aufwande von ca. 12 000 Mk. nach den Angaben der Oberleitung des Landes- inspektors für Obstbau J. R e b h o 1 z aus- geführt. — Wilhelm Bürger, Halberstadt f. In Halberstadt starb im fast vollendeten 80. lebensjahre der Kunst- und Handelsgärtner Vilhelm Bürger. Mit ihm ist einer der be- anntesten und beliebtesten Gärtner, der sich >i allen, die ihm nahe standen, besonderer itung erfreute, aus dem Leben geschieden. In Verstorbenen war es noch vor Jahresfrist l veönnt, das 50 jährige Bestehen seines von ihm begründeten und unter seiner Pflege durch Unterstützung seines Sohnes Max Bürger zu ler heutigen Ausdehnung entwickelten Ge- tchäftes zu feiern und die zahlreichen Ehren- Beugungen in voller Gesundheit entgegenzu- tehmen. Die Firma ist weit über Deutschlands Grenzen, nicht nur infolge ihrer Gemüse- und Blumensämereien, sondern besonders auch durch :e sogenannten Bürgerschen grossblumigen werg-Pelargonien, die sich einen Weltruf er- rorben haben, bekannt. — Die Einfuhr italienischer Blumen indet bekanntlich sowohl nach Deutschland vie auch nach England vorwiegend über ’rankreich statt; hierbei werden zum grössten eile die italienischen Erzeugnisse direkt als ranzösische sowohl nach Deutschland wie auch i nach Oesterreich, England usw. verschickt. Das Deutsche Reich bleibt aber der bedeutendste Abnehmer von französischen Schnittblumen. Auch Russland partizipiert an diesem Handel, doch ist man dort mit Erfolg bemüht, sich selbständig zu machen. Es werden kaum zehn Jahre vergehen, dann wird man in der Krim sowie in den geschützten östlichen Lagen des Kaukasus imstande sein, den russischen Bedarf an Schnittblumen zu decken, während Flieder und Maiblumen, soweit sie nicht in Petersburg, Warschau oder Moskau getrieben werden, vorwiegend aus Deutschland bezogen werden. Der Transport ist aber bei der hohen Kälte stets mit einem Risiko verbunden, es findet daher eine rege Einfuhr von roher Ware in Flieder, Treibrosen usw., die meist in Töpfen eingewurzelt zum Versand kommen, nach Russ land statt. — Ein Ausstellungspalast für Kunst und Kunstgewerbe ist in Stuttgart an Stelle des abgebrannten Hoftheaters geplant. Es soll dieser gewaltige Bau, dessen Halle sich auch zur Abhaltung von Kongressen und anderen Veranstaltungen eignen wird, auch grössere Terrassen und gärtnerische Ausschmückung enthalten. Damit ist die Möglichkeit vor handen, dass auch auf Garten- und Obstbau- Ausstellungen, die im Herzen Württembergs stattfinden, bei der Anlage der Räume Rück sicht genommen wird. Jedenfalls dürfte es sich für die Stuttgarter Handelsgärtner empfehlen, ihre Wünsche bald zu äussern, da zurzeit die Pläne von Prof. Fischer aus gearbeitet werden. Die Kosten dieses monu mentalen Baues werden vom Staate und der Stadt getragen. Auch der König von Württem berg soll einen namhaften Beitrag hierzu in Aussicht gestellt haben. — Ueber den Nutzen salzhaltiger Böden sind viele gegenteilige Ansichten bekannt ge worden, es erscheint darum von Interesse, gelegentlich näher darauf einzugehen, um so mehr, als die jüngsten Erfahrungen bei Venedig uns lehren, dass ein salzhaltiger Boden unter besonderen Umständen keineswegs nachteilig auf die Kulturen einwirkt, sondern im Gegenteil bei gewissen Pflanzen, wie Spargel, Kartoffeln und der im Süden häufig anzutreffenden Arti schocke, die besten Resultate gezeitigt hat. Der dortige Boden hat einen starken Salz gehalt, der oft das Verhältnis von 1 : 1000 überschreitet, schien daher zu Versuchen be sonders geeignet. Da ihm ausserdem die ver- schiedenen Eigenschaften eines guten Garten bodens zu eigen sind und er reich an organischen Stoffen ist, unternahm man die oben erwähnten Kulturen mit dem besten Erfolge und setzte dem flüssigen Dünger ausschliesslich Salzwasser zu. Sobald das Verhältnis von 2 ; 1000 über schritten ist, wird das Land sorgfältig drainiert. Auf diese Weise wird das Salz im Wasser gelöst stets schnell abgeführt und jegliche Ein wirkung auf das Wachstum behoben. — Städtische Pachtgärten um Kiel. Seit drei Jahrzehnten hat die städtische Verwaltung in Kiel mit besonderem Interesse die Ein richtung sogenannter Schreber- und Arbeiter gärten ins Auge gefasst. Während 1880 765 solcher Gärten vorhanden waren, stieg die Zahl 1890 auf 1500, 1900 auf 2400 und beträgt gegenwärtig mehr als 3000 Gärten, die im letzten Jahre einen Pachtertrag von zirka 67 000 Mk. brachten. Nicht nur das Anlage kapital wird dadurch äusserst günstig verzinst, sondern durch die Wertsteigerung des städtischen Grundbesitzes bilden diese Pachtgärten ein ausgezeichnetes Spekulationsobjekt. — Landschaftsgärtnerei und Sicherung der Bauforderungen. Der „Verein selbständiger Gärtner Rheinlands und Westfalens" hat kürzlich gleichfalls an den Reichstag eine Eingabe ge richtet, in welcher über die Sicherung der Bau forderung bei § 10, Zeile 2 hinter „Gebäudes“ weiterhin: und die das Gebäude umgebende Gartenanlage eingeschaltet werden soll. Ebenso wird nach Zeile 4 dieses Paragraphen derselbe Zusatz gewünscht. Die Begründung ist sehr eingehend und schliesst sich in allen Teilen unseren früheren Ausführungen an. Wir be dauern, dass nicht längst von selten des „Ver bandes der Handelsgärtner “ und sämtlicher Vereine durch Massen-Petitionen an den Reichs tag herangetreten wurde und damit diese ge rechte Forderung durchgesetzt werden kann. — Gegen die Einführung des Verkaufes nach Gewicht in Breslau hat sich der „Ver ein der Gemüsezüchter von Breslau und Umgebung“ ausgesprochen und hält diese Neuerung für eine Benachteiligung nicht nur der Produzenten, sondern auch der Käufer. Wenn auch der Verkauf nach Gewicht die reellste Grundlage bietet, so ist er doch für viele Gemüsearten, zumal wenn unter Umstän den viel äussere Deckblätter, wie bei Blumen kohl, Radies, Kohlrabi etc. in Frage kommen, schwer durchzuführen. Man hat das auch in anderen Grosstädten schon herausgefunden und eine Ausdehnung des Gewichtes an Stelle der Stückzahl oder des Masses in vielen Fällen für unangebracht erachtet. Viel mehr Wert noch sollte auf die saubere Zurichtung und Entfernung der Deckblätter des Gemüses ver wendet werden, denn darin liegt häufig eine grosse Benachteiligung des Publikums, ganz abgesehen davon, dass die Qualität in vieler Hinsicht von grösserer Bedeutung ist, als das Gewicht. Erfahrungsgemäss tritt die Qualität der deutschen Produkte beim Verkauf nach Gewicht noch mehr zurück, als das. leider heute schon der Fall ist.
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