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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
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- Gartenbauwirtschaft
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Persönliche Mitteilungen Hofrat Friedrich Bouche, Dresden, Obergärtner i. R. f. Nach langem und dennoch geduldig getragenen! Leiden ist am 11. März Hofrat Friedrich Bouchs im 83. Lebensjahr verschieden. Als verhältnismäßig sehr junger Mann, nach Zurücklegung des „Einjährig-Freiwilligen-Jahres" beim 2. Kgl. Sächs. Grenadier- Rgt. 101, wurde er berufen an seine verantwortungsvolle Stelle in den damals Kgl. Großen Garten in Dresden und ihm die Leitung desselben und aller übrigen königl. Gürten in Sachsen übertragen. Unvergängliche Verdienste hat sich der Heimgegangene in diesem ver antwortungsvollen Amt erworben. Herausgegrifsen seien nur die herrlichen Neuanlagen iin „Großen Garten" zwischen Gruna und Strehlen am Carolasee und dem Neuteich. Die wunderbaren und mit feinstem Sinn und Geschmack und allergrößter Peinlichkeit ge pflanzten Blumen-Parterres. Trotz seiner hohen Stellung sand der Verstorbene dennoch Zeit, um sich auch sonst noch aus dein Gebiet des Gartenbaus zu betätigen, auch sür die Belange des Erwerbs gartenbaus hatte er größtes Verstänonis. Der „Flora", Sächs. Ge sellschaft sür Botanik und Gartenbau in Dresden, war er ein ziel- vewußter, energischer Führer; 27 Jahre lang hat er den Vorsitz inne gehabt. Aus Dankbarkeit ernannte ihn die Gesellschaft zum Ehren vorsitzenden. Vier sächs. Königen hat er in Treue gedient, die ihn mit hohen und höchsten Orden und Auszeichnungen dafür belohn ten. Ein kerndeutscher und christlicher Mensch von vornehmer Ge sinnung, ein angesehener Vertreter des sächsischen Gartenbaus ist aus den Reihen unsrer Besten geschieden. Eine zahlreiche Trauer- aemeinde begleitete ihn auf seinem letzten Wege, herrliche Blumen spenden, dankbare und anerkennende Nachrufe legten Zeugnis ab für die Verehrung und Wertschätzung, die der Heimgegangene stets genossen hat. Er ruhe in Frieden! kuckolk Äckirön. Am 1. 4. 1933 ist der Obstbauinspeltor der Landwirtschaftskam mer, Gartenbaudirektor Carganico-Jnsterburg, nach mehr als 28- jähriger Tätigkeit im Dienste der ostpreußischcn Landwirtschaftskam- mer in den Ruhestand getreten. Als sein Nachfolger wurde vom Vorstand der Landwirtschaftskam mer in seiner Sitzung vom 30. v. Mts. Dipl.-Gartenbauinspektor Schwarze, der bisher als gärtnerischer Versuchs- und Beratungsring leiter der Landwirtschaftskammer tätig gewesen ist, berufen. Dipl.- Gartenbauinspektor Schwarze hat als Gartenbauinspektor der Land- wirtschaftskammer den Tätigkeitssitz Insterburg (Landw. Zentral- herein) erhalten. Der durch die Berufung des Dipl.-Gartcnbauinspektors Schwarze freigewordene Posten im gärtnerischen Versuchs- und Beratungsring tvurde mit dem ftaatl. gepr. Gartcnbautechniker von Münchow besetzt. Am 6. April feierte die Firma Carl Marquardt L Sohn, Hathe- now, deren jetziger Inhaber Gartenarchitekt Walter Lehmann ist, ihr bOjähriqes Geschäftsjubiläum. Der Inhaber des Betriebes ist reges Mitglied der Bez.-Gr. Küstrin. Am 15. April feierte Ernst Hertel, Inhaber der Firma Herinann Schmitt, Samenhandlung in Erfurt, sein 45jähriges Berussjubilüum. Auszeichnung sächsischer Gärtner Die Fachkammer sür Gartenbau in Dresden hat ihrem Bizepräsi- denten, Herrn Gartenarchitekt Otto Moßdors in Leipzig, für seine langjährige, verdienstvolle, erfolgreiche Arbeit zum Wohl des säch sischen Gartenbaus das Ehrenzeichen in Gold am weiß-grünen Band verliehen. — Dem Kammermitglied, Herrn Oekonomierat Professor Otto Schindler, Direktor der Höheren Staatslehranstalt ^r Gartenbau in Pillnitz, ist die ordentliche Professur für Garten-, Obst- und Weinbau an der neu zu errichtenden landwirtschaftlichen Hochschule in Angora (Türkei) angeboten worden, mit deren Ein richtung Herr Geheimer Regierungsrat Professor Dr. Falke in Leipzig beauftragt worden ist.'Im Interesse des sächsischen Garten baus ist es zu begrüßen, daß sich Herr Professor Schindler nicht hat entschließen können, dem ehrenvollen Ruf zu folgen. Gesunder Schlaf ohne Schlafmittel. Die Heilung von Schlaflosig keit auf natürlichem Wege. Bon Dr. med. H. Malten. 60 Seiten, Preis 1M Ml. Wir haben schon des öfteren medizinische Aufklärungsschriften von Dr. Malten — alle erschienen im Süddeutschen Verlagshaus G- m. b. H-, Stuttgart — unsern Lesern empfohlen. Auch dieses Heft wird jedem, der unter Schlaflosigkeit zu leiden hat, eine dankbar begrüßte Hilfe sein. Für uns als gärtnerische Zeitschrift ist es von Wert, daß Malten auch hier wieder darauf hinweist, daß der die Schlaflosigkeit bedin gende, „Nervosität" benannte Krankheitszustand des Körpers oft mals ausschließlich aus eine falsche Ernährungsweise znrückzuführen und durch eine entsprechende Unistellung auf Rohkost und Bevor zugung von Obst und Gemüse bei der Speisenzubereitung zu über winden ist. Ilir. Der Standort der deutschen gartenbauliche» Produktion, von Reg.-Rat Dr. Joseph Diel. (Bericht über Landwirtschaft. 70- Sonderheft.) Auch die vorliegende Untersuchung ist ein Beispiel dafür, daß ohne einen Ausbau der amtlichen Gartenbaustatistik ein wirklich zu treffender Ueberblick über die heutige Bedeutung und die heutigen Leistungen dcS deutschen Gartenbaus nicht möglich ist. Der Ver- fasser mußte — wie bisher jeder andre das Gebiet des Gartenbaus behandelnde Statistiker — als Grundlage seiner Arbeit die amtliche Bodennutzungserhebung von 1927 mit teilweiser Ergänzung durch die Erhebungen von 1932, sowie speziell für den Obstbau die Obst baumzählung von — 1913 (!). nehmen. Die Ergebnisse der Er hebungen von 1927 und 1913, also die Anbauflächen bzw. die An zahl der Bäume hat er nach dem Punktsystem auf Reichskarten übertragen, die dadurch auf den ersten Blick die Zentren der wich tigsten Gartenbauproduktionen, allerdings auch nur in der Haupt nutzung, erkennen lassen. Nach dem gleichen System hat er unter gleichzeitiger Darstellung der verschiednen gartenbaulichen Produk tionen für die wichtigsten Anbaugebiete den Umfang auf einzelnen Spezialkarten (Generalstabskarten) wiedergegeben. Diese Karten werden durch besondre Zahlenübersichten im Text erläutert. Nur für den Anbau von Zwiebeln und Spargel und dabei nur für die wichtigsten preußischen Anbaugebtete sind die Ergebnisse späterer Erhebungen (1930 bzw. 1931) in besondre Karten — in sehr an schaulicher Weise — hincingearbeitet worden. Gerade die Betrachtung der beiden letztgenannten Karten muß das Bedauern darüber erneuern, daß die statistischen Unterlagen für die Aufgaben der Agrarpolitik hinsichtlich des Gartenbaus immer auf sehr weit zurückliegende Erhebungen gegründet werden mußten, da sie deutlich zeigen, daß sich die Produl'tionsstandorte im Gartenbau schon in verhältnismäßig kurzer Zeit verändern können, daß das Gesamtbild vom Umfang des Gartenbaus leicht durch die örtliche Entwicklung weniger Jahre zu einem historischen Bild wird, daß gerade im Gartenbau alles im Fluß ist. Gewiß ist der Stand ort der gartenbaulichen Produktion klimatisch, überhaupt natürlich und teilweise auch verkehrsmäßig stark bedingt, so daß eine Ver lagerung ganzer Produktionszentren nicht leicht entstehen kann. Für die agrarpolitische Praxis kommt cs heute aber entscheidend darauf an, schnell und jederzeit erkennen zu können, wie sich die garten bauliche Produktion entwickelt, und aus dieser Erkenntnis die ent sprechenden Schlußfolgerungen zu ziehen. Auch die insofern in der amtlichen Statistik noch bestehenden Mängel hat der Verfasser neben den bekannten und anerkannten sonstigen Mängeln in seiner Unter suchung hervorgehoben. Die Berufsvertretungen des Gartenbaus selbst haben sich in der Erkenntnis dieses Erfordernisses schon vor Jahren die Einrichtung einer eigenen Statistik, der laufenden Kon junkturstatistik und Preisermittlung, angelegen sein lassen. Die Arbeit des Verfassers dürfte im übrigen den Zweck, ein Bild vom Standort der gartenbaulichen Produktion zu geben, durchaus erfüllt haben. Sie ist jedem, der sich mit den Zusammenhängen zwischen Anbau und Absatz beschäftigt, zur Anschaffung zu empfeb- len und stellt eine wertvolle Ergänzung des vom Reichsverband herausgegebencn „Führer durch den Gemüse- und Obstbau" dar. vr. Llir. praktische Winke Die standseste Zaunecke Wenn die Ecke eines Zauns lose wird und man sie ohne große Mühe wieder festmachen möchte, dann kann man in folgender Weise verfahren. Man wählt einen schweren Feldstein von ovaler Form aus und bindet um seine Mitte zwei Enden Draht, wie man ihn für Zäune verwendet. Dann hebt man in einigem Abstand von dem Eckpfosten eine Grube aus, die groß genug ist, den Stein aufzuneh men. Man darf die Grube zu nächst noch nicht so tief machen. Wälzt man nun den Stein in die Grube, dann kann man die freien Enden des Drahts mit der oberen Zaunleiste verbin den. Notfalls muß man zwi schen dem Eckpfeiler und den nach beiden Seiten anschließen den Pfosten Bretter zur Be festigung des Drahts anbrin gen. Damit die Drahtschlingen an den Brettern halten, ver- sieht man diese entweder mit einer Kerbe oder schlägt einen großen Nagel ein. Wenn man soweit fertig ist, dann vertieft man die Grube, in der der Stein ruht, so- weit, daß beide Drähte straff gespannt sind. Wenn inan nun den Stein mit Erde bedeckt und die Erde feststampft, dann kann die Zaunecke nach keiner Seite mehr uachgeben und hält selbst bei stärkster Beanspruchung. ' O vVc. Rundfunk Landwirtschaftsjunk: 27. April: Gutsbesitzer Dr. Lochte-Vortlage „Neuzeitliche Bewirtschaftung des Grünlands". Mr öm Obst- " ü Gomüseanbaüer Nr. 4 Schriftleitung: O. Goetz 20. April 1933 Lieber die Möglichkeit einer innertherapeutischen Schädlings bekämpfung bei Pflanzen E. Schramm-Flensburg hat in Nr. 6/1932 dieser Beilage unter Bezugnahme auf Arbeiten von Müller und mir Auffassun gen vertreten, die nicht unwidersprochen bleiben können. In dem Widerstreit der Auffassungen über die Möglichkeit einer innertherapeutischen Schädlingsbekämpfung bei Pflanzen führt Schramm folgendes aus: Müller hat Recht, Thiem Unrecht. Müller will auf einen neuen Weg Hinweisen, während Thiem behauptet, dieser führe nicht zum Ziel. Nach Müller sollen die Mittel erst ge funden werden, nach Schramm aber beweisen die von Thiem ge wählten Mittel, daß dieser insofern von falschen Voraussetzungen ausgeht, als fast ausnahmslos schwere Gifte Verwendung fanden, die in einen Organismus, am allerwenigsten in einen kranken, nicht hineingehören. Für die innertherapeutische Behandlung, die ganz zweifellos möglich sei, kämen nur Stoffe oder gewisse Mengen von Stoffen in Frage, die dem aus dem chemischen Gleichgewicht (!) gebrachten kranken Organismus fehlten, also vor allem Rährsalze, wie z. B. Kalk, Phosphorsäure u. a. Der Weg der inneren Therapie sei nicht verschlossen, wenn zunächst geprüft werde, welche Stoffe dem Organismus fehlten oder in mangelnder Menge vorhanden wären. Hierzu ist folgendes zu sagen: 1. Schramms Stellungnahme ist einseitig, da er einige Hauptschriften von Müller, in denen dieser mit Hilse des Stoffes x die Möglichkeit einer innertherapeutischen Schädlingsbekämpfung bei Pflanzen zu beweisen versuchte, nicht be- rücksichtigtH. Hätte er meinen Aussatz^) gekannt — von einem öffent lichen Kritiker muß man das erwarten — so würde er gelesen haben (S. 68 und 71), daß an der Zweigstelle der Biologischen Reichs austalt in Naumburg-S. in Gegenwart von Müller mit dem Stoff x (— Nikotin) Versuche durchgeführt wurden, die fehlgeschlagen sind, und daß auch die übrigen, in der Hauptsache mit derselben Substanz ausgeführten Versuche negative Ergebnisse gehabt haben. 2. Schramm verwechselt Aufgabe und Wesen der innertherapeu tischen Forschung mit der der Ernährungsphysiologie. Der Unter schied dieser beiden Gebiete hätte ihm schon an Hand der von Müller sehr ausgiebig mitgeteilten umständlichen Methoden der Verabreichung von innertherapeutischen Mitteln bei Pflanzen aus- sallen müssen. Diese Schwierigkeit, die ich kritisch gewürdigt habe (S- 63/64), ist eine der Ursachen für meine sehr vorsichtige Ein schätzung der praktischen Bedeutung dieser Forschungsrichtung. Dar über hinaus aber ist in Anlehnung an die Auffassung der Medizin (Rocht) die Chemotherapie (— innere Therapie) definiert worden als eine „parasitotrope Therapie", „mit chemischen, künstlich ge fundenen Mitteln", die „das Ausfinden und die Darstellung chemi scher Mittel" zum Ziel hat, „die im Organismus eine spezifische elektive Wirkung nur auf die parasitären Mikroorganismen ausübcn, den Körpersäften und Körperzellcn aber möglichst wenig schaden" (S- 65). Gleichzeitig wurde (auf derselben Seite) mit fol genden Worten auf die Sonderstellung der Ernährungsphysiologie hingewiesen: „Diese geringe Einschätzung der inneren Pflanzen therapie für den Pflanzenschutz darf nicht verwechselt werden mit den in der letzten Zeit aufgenommenen zahlreichen ernährungs physiologischen Versuchen über die Möglichkeit einer Beeinflussung dec Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen Schädlinge. Hält man an der schon von Pfeffer geäußerten Auffassung fest, daß die ganze Gestaltung des Organismus eine Chemomorphose sei und alles Wachstum und alle Organbildung auf dem Vorhandensein und der Aufnahme von genügend Nährmaterialien beruhe, so kann es gar nicht anders sein, als daß die Nährstoffe auf das äußere Verhalten der Organismen von großem Einfluß sind. Da diese Stoffe für den gesamten Stoffwechsel notwendig sind, hat eine solche Versuchsan stellung nichts mit einer innertherapeutischen Behandlung von Pflanzen im herkömmlichen Sinne zu tun, obwohl beide in ihren Endergebnissen dasselbe wollen." 9 v<rh. Aulich N«s. f. angcw Eni. 1927, 6. 55 i An). !. SchSdlingok. 1926 (K. 12) und 1927 (K 5 und 4). -- Garlenbnuwylenfchng Bd. 5, 1931, K. N Diese Sachlage beweist einwandfrei, daß an sich die Auffassung von Schramm voll berechtigt ist, daß diese aber nichts über Wert und Möglichkeit einer innertherapeutischen Schädlingsbekämpfung bei Pflanzen besagt, da die Darstellung infolge mangelhafter Orien tierung auf einer Verwechslung der in der Wissenschaft festgelegten Begriffe beruht. Schramm hat seine „physiologische" Einstellung auch gegenüber der Bekämpfung von Schildläusen zum Ausdruck gebracht^). Auch hier hat er übersehen, daß diese Zielstellung seit langem im allge meinen und im besonderen Gemeingut der wissenschaftlichen For schung ist. Mit Bezug aus die indirekte Bekämpfung der Schildläuse ist in dieser Richtung nach Umständen und den zur Verfügung stehenden Mitteln gearbeitet worden. In der „Kranken Pflanze" (1932, Nr. 1) habe ich die chemische Bekämpfung der Zwetschen« schildlaus als eine „Zwischenlösung" bezeichnet und auf die Not wendigkeit einer „entomologischen Phänoanalyse der ökologischen Faktoren (Sorte, Lage, Boden, Düngung, Pflanzweite)" und ihrer Bedeutung für die Praxis hingewiesen sowie die zu lösenden schwie rigen Aufgaben gekennzeichnet. Ich hoffe, in Kürze die inzwischen geleisteten Vorarbeiten hierzu darlegen zu können. Abschließend ist zu sagen, daß der Eindruck einer mangelhaften Einsicht der wissenschaftlich tätigen Forscher in die wirtschaftsbiolo gischen Belange der Praxis — hervorgerusen durch die Art der Dar stellung seitens des Kritikers — nicht aufrecht erhalten werden kann. Andrerseits soll aber anerkannt werden, daß (besonders in dem letzteren Fall) die wissenschaftliche Zielstellung mit der Forderung der kritisierenden Praxis erfreulich übereinstimmt. Hoffentlich laufen diese wertvollen Erkenntnisse der Praxis auf eine verständnisvolle Unterstützung der Forschung hinaus, um in gemeinsamer fruchtbarer Zusamenarbeit die dringlichen Aufgaben bald einer befriedigenden Lösung entgegenzuführen. Or. N. Dkiem, Naumburg (Saale), Dr. Thiem hat Recht, daß es mir nicht bekannt war, daß die Wissenschaft „in Anlehnung an die Auffassung der Medizin (Rocht) die Chemotherapie (— innere Therapie) definiert als eine „para sitotrope Therapie" mit chemischen, künstlich gefundenen Mitteln", die „das Aufsinden und die Darstellung chemischer Mittel" zuM Ziel haben, „die im Organismus eine spezifische elektive Wirkung nur auf die parasitären Mikroorganismen ausüben, den Körper säften und Körperzellen aber möglich wenig schaden." Diese sachliche Begrenzung des Begriffs: „Jnnertherapeutische Be handlung" in Betracht gezogen, hat Dr. Thiem recht, daß es unmög lich sei, die Pflanzen innertherapeutisch zu behandeln. Die Behand lung der Frage: ob es der Medizin gelungen sei, wirklich solche Mittel zu finden, welche diesem Ziel entsprechen, gehört ja nicht hierher. Aber warum will die Wissenschaft Umwege machen, anstatt direkt aus das Ziel loszugehen. Wenn sie erkannt hat, daß die Bekämpfung der Schädlinge vorbeugend auf ernährungsphysiologischem Wege zu erreichen ist, so liegt es doch so nahe, auf diesem Wege fortzuschreiten. Erweitern wir den Begriff der innertherapeutischen Behandlung da hin, daß die bei dieser verwandten Mittel der Bekämpfung der Schädlinge überhaupt dienen können, oder vielmehr, was doch allein grundlegend ist, geeignet sind, das chemische Gleichgewicht in der Pflanze wieder herzustellen, so ist ohne weiteres anzunehmen, daß diese Mittel gefunden werden können, daß also in diesem SinnS eine „innertherapeutische Behandlung" möglich ist. Ich halte dafür, daß es nicht dasselbe ist, ob die Mittel der Pflanze direkt zugeführt werden oder aus dem Wege der Düngung. Im letzteren Fall ist es nicht möglich, Nebenumstände auszuschalten, die störend, hemmend einwirken könnten. Im übrigen sollte meine Kritik, wie alle meine Aufsätze, der Praxis dienen. Ich halte es keineswegs für überflüssig, in gärt- 2) Schildläuse an Slelnobstbäumen; Gartenbauwlrtschafi. 1932, Nr. 27 (Fragende* antworlung).
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