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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
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Band 50.1933
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- Gartenbauwirtschaft
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8 -- -- Z-ZZ.S 8 Oie (Lniwicklungsgeschichie der Gladiolenzuchi )ü sein Enn«; o ii 9 ii M di hu k, tioi c 8c Ick eine sich' d ii z,o 8 Superpqvvvqc" haben ioird, sollte jeder auf das Vorhandensein kräftiger Blüten« stiele für diese Zeit größtes Gelvicht legen. Daß Remontantnelken den Edelnelken an Blütengrötze und Stiellänge nachstchen, ist nicht zu bestreiten. Ihr Wert liegt aber im reichen Blühen und in der raschen Blütenfolge, die im Herbst und Frühjahr ganz auffallend ist. Gut entwickelte Pflanzen mancher Sorten können bis zu 80 Blumen liefern. Das ist so zu verstehen, daß etwa 12 bis 16 Blütenstiele in den Herbstmonaten geschnitten werden können und abermals so viele von Februar ab. Im großen Durchschnitt aller dings liefert eine Pflanze nur etwa 20 Blumen. Das übertrifft jedoch den Durchschniftsertrag einer Edelnellenpflanze, der für die meisten Sorten auf 12 bis 16 Stück im Jahre festzufetzen ist. Die Rcmontantnelken werden aus Stecklingen herangczogen, die im August und September zur Bewurzelung zu bringen sind. Bon einjährigen Mutterpflanzen stammende Stecklinge liefern die besten Ergebnisse. Die Jungpflanzen können in Stecklingstöpfen überwintert werden, auch in Stecklingsbcetcu selbst, wenn unter der Sandschicht eine Lage Erde ist, in die hinein die Wurzeln dringen können. Grundsatz für zu überwinternde Pflanzen mutz sein, sie kühl und luftig zu halten, doch möglichst frostfrei und vor Mäusen geschützt. Die Weiterkultur der überwinterten Pflanzen erfolgt im freien Land etwa von Mai ab. Wer über ein Haus mit abnehmbaren Fenstern verfügt, oder die Möglichkeit hat, Freilandbectc im Herbst mit Fenstern zu überbauen und den so geschaffenen Kulturraum leicht zu Heizen, soll gleich dorthin auf 25 em Abstand auspflanzen. Allerdings ist zu berücksichtigen, datz Nelken einen Boden bevor zugen, der nicht schon unmittelbar vorher der Nclkenkultur gedient hat. Jndetz kann gesagt werden, datz auf sandig-lehmigem Boden die Erscheinungen der Nelkenmüdigkeit nicht so bald an den Pflan zen austreten wie auf sehr schweren Böden, und solchen, die einen vorwiegend hnmosen Charakter aufweisen. Sandiger Lehmboden und auch schwerer Lehmboden muß eine HerbstdüNgung mit Stall mist erfahren. Kunstdüngergaben sind nicht immer nötig, doch für die meisten Verhältnisse kann eine Düngung mit Thomasmehl und hochprozentigen Kalisalzen angeraten werden. Das gilt besonders für humose Böden. Auch Kalkdüngung erscheint besonders dort empfehlenswert, wo der Boden neutral oder gar sauer ist. Die Pflanzen aus frühester Vermehrung müssen schon vor den: Auspflanzcn, wenn sie eine Länge von 15—20 cm erreicht haben, entspitzt werden. Sie sind auch dankbar für eine Düngung mit ausgelöstem Hakaphos, da ja der durchwurzelte Ballen nicht mehr viel Nährstoffe aufweist. Um zu starkes Verfilzen der Wurzeln zu verhüten, kann auch im März Umpflanzen in größere Töpfe nötig werden. Zu dieser Zeit Pflanzt man überdies die im Beet überwinterten Stecklinge in kleine Töpfe, damit sie beim Auspflan zen im Mai einen geschlossenen Ballen aufweisen, dessen Notwen digkeit vor allem dann besteht, wenn das Erdreich des freien Lan des sehr schwer ist. Die Nelkcnbecte sollen im Sommer immer eine gut gelockerte, luftdurchlässige Oberfläche aufweisen. Zum Verkrusten neigender rre m, Zt sick er Boden erhält daher am besten eine Bodendecke, bestehend aus ver rottetem Dünger oder Torfmull, wobei aber die Empfindlichkeit der Nelken gegen Zutiesstehen im Boden Beachtung finden muß. Als wichtige Maßnahme ist wiederholtes Eutspitzcn der sich ent wickelnden Triebe zu bezeichnen. Wer allerdings schon im Som mer reichblühcude Pflanzen zu haben Ivünscht, der kann es unter lassen, oder darf es höchstens gegen Ende Mai—Anfang Juni nochmals wiederholen. Wer dagegen Wert auf reichliche Herbstblüte legt, Ivird das Entspitzen nochmals Ende Juni, jedoch dann zum letzten Mal, ausführen müssen. Und tvo mau überhaupt erst von Februar ab Blüten wünscht, dagegen diese dann in besonders rei cher Fülle erivartct, dort ist eliie Wiederholung des Enispitzens bis Ende Juli anzuraten. Mit der Längenentwicklung der Triebe ergibt sich die Notwendig keit, sie zu stützen. Das kann durch Aufbinde» an Stäbe erfolgen, ist aber umständlich und zeitraubend. Es genügt, Blumcnstäbe kreuzweise an den Reihen entlang oder auch quer zu ihnen aus zustecken, damit sich die Triebe an sie anlehnen und dabei ent sprechenden Halt finden. Die in ein Hans zu verpflanzenden Nelkenbüschc werden am besten schon zu einer Zeit dem Anzucht- beet des freien Landes entnommen, in der ihre Triebe noch ver hältnismäßig kurz sind. Zeigen sie nämlich am Tage des Ver pflanzens schon Knospen, so bleiben diese meistens taub. Dies ist eine der Hauptursachen des Mißerfolges. Vor dem Herausnehmen der Pflanzen sind die Beete gut zu wässern, damit die Erdballen zusammenhalten. Beim Wicdercinpflanzen achte man darauf, datz die Pflanzen nicht zu tief gesetzt werden. Je nach Sorte, Vorkultur und Witterung, bei der Lichtverhält nisse die bedeutendste Rolle spielen, erscheinen in den Herbstmonatcn die Blüten. Ihre Grötzencntwicklung erfährt eine Begünstigung durch Ausbrechen der seitlichen Sprosse des Haupttriebcs. Daß Blütcntriebe und Blüten au den Pflanzen, die keine Wachstums störung erfuhren, also von jenen, die auf ihrem Beete verbleiben können, am vollommeustcn sind, ist Wohl begreiflich. Luftig- uud Kühlhalten ist in der Folge der wichtigste Grund satz; er ist zu beachten sowohl bei jeglicher Art von Häusern wie bei Doppelkästen, und bei diesen am meisten Stagnierende, feuchte Luft begünstigt die Entstehung des Nelkenrostes. Destvegen ver meidet man am besten jegliches Bespritzen der Pflanzen und sorgt nur für entsprechend hohe Bodenfeuchtigkeit. Ich stehe auf dem Standpunkt, auch während der Frühjahrsmonate, wenn reichlich Somnmwärme herrscht, nur im Notfälle zu spritzen, um dem Auf treten des Nelkenrostes vorzubcugen, eine Maßnahme, die übri gens auch schon im Sommer in Anwendung zu bringen ist. Zu den bewährtesten Remontantnelkensorteu gehören heute „Agadir", rosa, „Sieger", scharlachrot, „Hcrbstznubcr", lachsroja, „Fortschritt", Weitz lütt rosa Mitte, „Nosakönigiu", karmiurosa. — Es sei niir gestattet, auf mein im Verlage PaulParey erschienenes Buch „Nelken" hinzuweisen, in dem die Kultur der Remontanr- nelkeu und alles, was mit Nelken zusammenhängt,, besonders ein gehend beschrieben ist. Otto Lancier, Wcihenstcphan. werden muk. Sie ist zwei Tagt! Die Gladiole hat als Schnitt- und Gartenblumc das Ansehen er langt, das sie heute dank erfolgreicher deutscher Züchterarbeit in der ganzen Welt verdient. Im Hinblick auf die vielseitigen Verwen dungsmöglichkeiten, wie auch auf den Reichtum an Farbvariationen innerhalb dieser Pflanzengattung ist daher auch die Znchtgeschichte der Gladiolen von der Urform bis zu den heutigen Sorten ein wis senswertes Kapitel. Zum größten Teil in Afrika und Kleinasien beheimatet, find die Gladiolen afrikanischer Herkunft tonangebend für die planmäßige Zuchtarbeit geworden. Von der überaus großen Anzahl der Urformen seien hier nur diejenigen genannt, die den Ausgangspunkt für die spätere erfolgreiche Durchzüchtung bildeten. Olsckiolus primülinus kam um das Jahr 1880 aus Ostafrika zu uns. Diese Art zeichnete sich durch Wüchsigkeit und reichlichen Blüten- ansatz aus und erlangte daher als Zuchtobjekt weittragendste Bedeu tung. Eine gleichfalls hochwertige Art ist Ol. psittacinus, deren Heimat Ostafrika und Asien ist. Die Blumen haben glockenförmigen Bau, stehen in einseitiger Aehre und sind scharlachrot mit purpurnen Streifen. Den Ausgangspunkt für viele Züchtungen bildete 01. csr- ciinälm, eine Art, die erstmalig 1789 beschrieben'wurde uud die sich durch ihre scharlachroten Blumen und bläulichgrün gefärbten Blätter anszeichnete. Durch Einkreuzung dieser Art mit OI psittacinus gelang es dem Züchter van Houtte, die niit Recht so gerühmte Gandnvensisrasse hcrauszubringen, die ihrerseits wieder die meisten und schönsten Hybriden hervorbrachte, unter anderem auch die Lenwlneihybriden. Bereits 1596 wurde eine in Südeuropa wild wachsende Art, Ol. communis, beschrieben, deren Blumen in ein seitigen Aehren stehen und weiß, fleischfarben oder purpurn gefärbt sind. Viele schöne Hybriden verdanken wir der Art Ol. kloribüncius, die einen etwa 1 m hohen Stengel hat, rosarot blüht und äußerst blühwillig ist. Beachtliche Urformen sind schließlich noch OI. tristis und Lst.praecox; letzterer Art hat sich besonders der Züchter Spn- mann in Bautzen zugewandt. Verhältnismäßig spät, erst um 1850, begann man mit der systematischen Durchzüchtung obiger Arten. Im Jahre 1852 konnte Sickmann in Köstritz in seinem Katalog zahl ¬ reiche eigne Neuzüchtungen veröffentlichen. Bald darauf kamen Neuzüchtungen von Limprecht-Berlin in den Handel, die aus Kreu zungen von Ol. psittacinusXOI. tlorikünklus und Oh carckinslis entstanden waren. Im Jahre 1854 wurden von Krelage L Sohn etwa 100 Hybriden von OI. xanckavänsisXOI. psittacinus her ausgebracht. Auch Ol. Zanckavdnsis wurde um diese Zeit als Zucht objekt benutzt, und zwar von Verdier, der bereits 88 Sorten der Gandavensisrasse im Jahre 1856 beschrieb. Nm diese Zeit entstanden auch die Hybriden LI. Onklsii und OI. Kemoinei. Züchter, wie Haage L Schmidt, Wilhelm!, befaßten sich dann weiter mit der Durchzüchtung dieser Neuheiten. Alle bis zu diesem Zeitpunkt ent standenen Neuheiten hatten aber nur lokale Bedeutung, da sie sich meist in pAvatem Besitz befanden und daher auch infolge der hohen Preise dem Handel verschlossen blieben. Eine vollkommene Aende- rung trat aber ein, als die Züchter Pfitzer und Leichtlin um 1865 mit ihren Zuchtarbeitcn begannen, die sich rasch vervollkommneten. Sorten, wie „Schwaben", „Pfitzers.Triumph", „Stresemann", „Andenken an Wilhelm Pfitzer", „Stuttgardia", haben heute Welt ruf. Daneben begann bereits um die Jahrhundertwende Frietsch in Rastatt mit seiner Zuchtarbeit, die bis in die Neuzeit von anerkann tem Erfolg begleitet wurde. Sorten, wie „Licbesfeuer", „Baden", „Tugend", „Rosenclfc", dürften allgemein bekannt sein. Als erfolg reiche Neuzüchtungcn des letzten Jahrzehnts sind die Sorten zu nennen, mit denen uns die Kölner Züchter Gebrüder Graetz über raschten. Solche Sorten sind z. B. „Brunhilde", „Lene Graetz", „Rheinperle", „Lore", „Kölner Gold" und andere. Nicht unerwähnt seien ferner die bedeutsamen Arbeiten des Züchters Grimm, der mit feiner Neuheit „Grimms Triumph" Aufsehen erregte, sowie die Zuchterfolge von Hinrichsen in Holstein, dessen ncugezüchtete Nasse „Hinrichsens amaryllisblütige Riesengindiolen" allseitig bekannt sein dürfte. Besonderes Augenmerk wird in letzter Zeit von einigen Züchtern auf die Art OI. praecox gerichtet; man darf gespannt sein, ob hier ähnliche Erfolge erzielbar sind wie bei der Oanciavensis- und Primülinus-Rasse. V. Krengel. 'L '2 .L überein ist, um hierübe a- V Mehr Celosien Mit der Einführung der Zwcrgsederbusch-Sortcn „Feuerfedcr" und „Goldfeder" hat die Kultur der Celosien ganz allgemein neuen Auf schwung genommen. Die Ausstellungen der letzten Jahre haben ge zeigt, daß die Celosien, einschließlich Lelösia cristäta, gar vielseitige Verwendung finden können. Außer als Rabattenpflanze möchte ich hier besonders der Topfkultur, vor allem auch für Fensterschmuck, das Wort reden. Fenster und Ballone mit Zwergfederbusch-Celosien wirken schon auf weite Sicht durch ihre satte Farbtönung und schöne Form. Die Haltbarkeit ist bei verhältnismäßig wenig Pflege gut. Dazu kommt, daß die Kulturzeit der Celosien ziemlich kurz ist, und daher die Gestehungskosten für Celosicn-Topfpflanzen niedriger als bei manch andern Topfkulturen sind. Die Kultur der Celosien ist bekanntlich höchst einfach. Trotzdem hat man hier nnd dort Mühe, um überhaupt nur Pflanzen heranzu ziehen. Im allgemeinen wird der Fehler zu früher Aussaat gemacht. Man berücksichtigt nicht, daß diese Pflanzen viel Wärme benötigen, daß sie dann aber auch rasch wachsen, ferner, daß sie im Saatbeet gegen Nässe sehr empfindlich sind. Ab Anfang März ist es immer noch zeitig genug, mit der Aussaat zn beginnen. Für den Topf verkauf empfiehlt es sich, 2—3 Aussaaten vorzunehmen, etwa An fang März im Gewächshaus, im Mai und Juni auf ein warmes Mistbeet. Bis zum Eintopfen verwendet man vorteilhaft sandige Lauberde mit Zusatz von jauchegetränktem Torfmull. Bei März aussaat wird zuerst in Handkästen, später aus warmen Mistbeet kasten pikiert. Beginnen die Pflanzen zu blühen, so werden sie ein getopft und kurze Zeit unter Glas gehalten. In 4 Monaten sind die Pflanzen vcrlaussfertig, bei Sommeraussaat noch früher. Beim Lüften muß man, besonders im Frühjahr, das Wänne- bedürfnis der Celofien berücksichtigen. Beschattet wird selbst bei größter Hitze nicht. Um schöne, kompakte Pflanzen zu erzielen, ollte man immer darauf sehen, daß die Pflanzen nicht zu dicht tehen Sind sie einmal vergeilt, dann ist alle weitere Mühe ver gebens. Beim Pikieren und Auspflanzen in Kästen braucht man in bezug auf die Erde nicht so ängstlich zu sein. Man kann jede Erde benutzen, wenn sie nur nicht schwer ist. Die Verwendung von jauche- geträuktem Torfmull ist ebenfalls anzuraten. Die Pflanzen lassen sich zu jeder Zeit auf Rabatten auspflanzen oder eintopfen, ohne, in folge Wachstumsstörung, Schaden zu nehmen. Hierdurch wird es ermöglicht, im Flor nachgelassene Sommerblumenrabatten, neu an gelegte Gärten oder Gräber zu jeder Zeit mit Celosien zu bepflanzen. L. Lcbmiclt, Basel. Orchideenblütige Dahlien Die Oäblia vsriadilis in all ihren Klassen, die wir der Form nach eingeteilt haben, hat noch lange nicht das Ende ihrer züchte rischen Entwicklung erreicht. Wir haben noch gar nicht jenen edlen Bau der Blumcnform erzielt, wie er den Idealisten unter den Züch tern vorschwebt. Wohl haben wir das Ende der Größe erreicht, dar über hinaus darf man kaum gehen. Dagegen hinsichtlich der Schön heit der Form haben wir noch ein weites Arbeitsgebiet vor uns. In bezug aus die neue Klasse der orchideenblütigen Dah lien ist zu sagen, daß es uns heute möglich ist, fast jede uns vor schwebende Form durch Kreuzung mit andern Klassen zu erzielen. Wir finden unter den „Orchideenblütigen" getigerte, getupfte, ge drehte und geschlitzte Varietäten. Einige sind fast ohne Staubgefäße, andere wieder sind sternartig mit hahnenkammartigem Ausbau. Nicht die Größe einer Blume allein bedingt ihren Wert, sondern vor allem ihre Form, ihr Aufbau, ihre Verwendbarkeit und ihre Haltbarkeit. Hauptsächlich ist es die Form, die einer Blume erst Seele und Inhalt verleiht. Zum Schauen und Begreifen der Form aber muß das Auge geschult, muß der Mensch erzogen werden. Die meisten der Laien haben noch keine rechte Vorstellung von der Schönheit der Form, z. B. einer Orchidee. So ist es auch kein Wunder, daß die ersten orchideenblütigen Dahlien in Deutschland nicht die ihnen gebührende Anerkennung fanden. Als ich meine orchideenblütigen Dahlien zum erstenmal aus dem Hamburger Markt zeigte, wurden sie von Gärtnern gar nicht als Dahlien erkannt, so abweichend von allem Althergebrachten waren sie in Form nnd Farbe. Die Mannig faltigkeit der Farben ist unbegrenzt uud läßt sich in kein Farbcn- system zwängen. So war es mir unmöglich, sic nach den Bcnaryschen Farbentafeln noch nach der Oswaldschen Farbcnbczeichnnng zu be nennen. Um diese Farben genau wiederzugeben, werden wir zur Aquarell- oder Pastellmalerei der Blumen übergehen müssen, wie es seit laugen Zeiten die Japaner so wundervoll und künstlerisch anszuführen verstehen. Bau nnd Haltung der orchideenblütigen Dahlien ist ausgezeichnet. Die Blumen stehen meist 30—40 cm hoch über dem Laube auf drahtigen Stielen und sind ein ausgezeichnetes Material für die feinere Binderei. Ein weiterer Vorteil ist, daß sie sich durch Sanien ausgezeichnet vermehren und schon 10—12 Wochen nach der Aussaat mit der Blüte beginnen. Ihr Wert für die Früh- trciberei dürste dadurch erwiesen sein. Die Intensität der Farben laßt selbst im Spätherbst bei trüber nnd kalter Witterung, wenn schon alle andern Dahliensorten verblassen, nicht nach, wodurch ihr Wert für die Treiberei noch erhöht wird O. Kronkelckt, Gartenbau-Ing , Altona-Rissen. Zinnien Die Unzucht dieser Sommerblume ist verhältnismäßig einfach. Zu berücksichtigen hat man dabei nur ihr hohes Wärmebedürfnis. Stammen doch unsere Zinnien aus dem sonnigen Kalifornien und ist daher ihre Wärmebedürftigkeit, bereits vom Samenkorn an, ver ständlich. Die Aussaat erfolgt gewöhnlich gegen Mitte April; der Samen keimt annähernd 96—100prozentig und die Setzlinge wer den auch noch rechtzeitig genug verkaufsferiig. Ich säe sie z. B. erst um den 27. April herum aus und hatte noch nie Mißerfolge. Acht Tage nach dem Auflaufen des Samens kann schon pikiert werden. Sind die Pflänzchen annähernd bleistiftstark, so können sie bereits ausgepflanzt werden. Die Zinnien verlangen einen lockeren, sehr nahrhaften Boden und lieben sonnige Lage. Um die Pflanzen zu höchster Entwicklung zu bringen, gibt man vor der Pflanzung noch einen leichtlöslichen Dünger auf die Beete, und während des Wachs tums von Zeit zu Zeit einen Dungguß von Nitrophoska oder .Haka phos (1 x pro l Wasser). Unter den Zinnien gibt es bekanntlich ver schiedene Arten, die nicht nur für Schnittzwecke, sondern auch für Beetpflanzungen, Einfassungen, außerordentlich gut verwendbar sind. Für den Blumenschnitt am geeignetsten sind die neuen dahlien- Llütigeu kalifornische» Niescnzinnien. Die Vorzüge dieser Klasse liegen in der außergewöhnlichen Größe der Blumen und in dem wundervolle» reichen Farbenspiel, das bisher bei den andern Zinnien fehlte. Die Pflanzweite der dahlicnblütigen Riesenzinnia soll minde stens 40—60 cm in der Reche, bei drei bis vier Rechen pro Normal beet, betragen. Diese Riesenzinnien sind auch für große Rabatten und Vorpflanzungen geeignet. Den Riesenzinnien schließen sich die Mammut-Zinnien (Annia eierns robüsta mäxima) an. Die Blüten der Mammut-Zinnien sind jedoch nicht ganz so groß wie die der erstgenannten, auch ist ihr Farbenspiel nicht so reichhaltig. Danach folgt sinnig eierns tl. pl. Diese ist eine kleinblumige, aber sehr ergiebige Schnittzinnie, die nur in Mischung erhältlich ist. aber schöne Farbtönungen aufweist. Diese Zinnie ist besonders be liebt zum Ausstecken von Blumenkörbchen. Von dieser Art gibt es auch eine halbhohe Form, Finnin tzleMns tl. pl. pümila, welche sehr gut zum Schnitt und für Rabatten geeignet ist. Für Bindezwecke und insbesondere für Rabatten sollte man auch die dankbare Haasseana-Klasse viel mehr berücksichtigen. Was die Vertreter dieser Klasse an Blühwilligkeit und reizenden Farben hervorbringen, ist noch vielen Gärtnern und Gartenliebhabern unbekannt. Allerliebst sind noch folgende Arten: 2. ele8- hiliput kl. pl. goldgelb und die scharlachrote Liliputzinnia „Rottiippchcn". Ferner L ele8- l-iliput 8racIUima, leuchtendrot und sehr kleinblumig. Diese Arten werden 30—40 cm hoch und eignen sich daher für Einfassungen. Ebenso lassen sich diese auch gut im Steingarten zur Belebung der blüten- armcn Sommermonate verwenden. Daß neben den ricscnblumigen Zinnien auch die Nein- und kleinstblütigen ein sehr dankbares Schmuckmaterial bilden, lassen mich die prächtigen Blumen arrangements erkennen, die man im Sommer in den Blumen geschäften jeder Stadt zu sehen bekommt, li. Lcbmiclt, Obcrgärtner. Iris tingitsns in London Auf dem Covent-Garden-Markt in London werden jetzt auch Iris linUtLim zum Preise von 3—3,50 Mk für je 1 Dutzend Schnitt blumen angeboten. Iris tingjtäna, die zur Xipkium-Gattung gehört und wohl die schönste Iris dieser Gattung sein dürfte, ist sehr gut zur Treiberei geeignet. Wie schon der Name sagt, stammt sie aus Nordafrika, aus dem Gebiet um Tanger. Sie gehört zu den zwiebel- bildenden Iris- Der 40—50 cm lange Stengel bringt zwei Blüten von reinblauer Farbe hervor. Die Deutsche Iris-Gesellschaft verfolgt mit regem Interesse alle Vorgänge auf dein Gebiet der Iris-Kultur, wie Züchtung, Krank heiten, Nomenklatur usw. Mitteilungen aller Art, auch wie vor stehende, sind daher stets willkommen. Anschrift: Sekretariat der D.J.G., K. R. Konken, Gotha, Sonneborner Straße. Daselbst er halten Sie auch Auskünfte in allen einschlägigen Fragen, ebenso betr. Mitgliederaufnahme. K. K. K. Die diesjährige Coburger Gartenschau Wie im Vorjahre, so ist auch für dieses Jahr auf Anregung des Coburger Gartenbauvereins eine Gartenschau geplant. Im Nah men dieser Ausstellung werden Neuzüchtungen von Sommcrblumen und Dahlien maßgebender Firmen zu sehen sein. Geplant sind ferner eine Blüteusträuchcrschau zu Pfingsten, eine Edclwickcnschau im Juli, eine Sommerrosenschau im Juli-August, sowie eine Kakteenschau. Die bereits bestehenden Anlagen sollen durch die Neuschaffung eines Alpenpflanzengartens, eines Terrariums und eines Aquariums, sowie eines Bienenweidegartens erweitert wer de». Die Coburger Gartenschau wird bereits im Mai eröffnet und verspricht eine Sehenswürdigkeit zu werden, die in erfreulicher Weise dazu beiträgt, daß den Blumen neue Freunde gewonnen werden. KI. Für den Inhalt verantwortlich: K Weinbau len. Berlin-Tempelhof Tic nächste Nummer dieser Beilngc erscheint am 27. 4. 1933.
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