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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Rückblick auf das Verbandsjahr ^933 los beseitigt wurde, sondern wir auch des starken Schutzes und der aufbauenden Maßnahmen der Reichsregierung teilhaftig geworden sind. Eine dritte Gruppe unsrer wichtigsten Arbeiten stand wiederum im Zeichen des weiteren Ausbaus der Oualitätsfraqe. Es ist immer eine wesentliche Stütze unsrer Preispolitik gewesen, daß wir die J:mehaltung der Mindestpreise an die Lieferung von Qualitätsware banden. Unsre Arbeit galt auf diesem Gebiet der Bekämpfung unlauterer Unter bietungen, der Qualitätspanscherei und der verschie- dentlichen Formen des Pflanzenhandelsschwindels. In diesen Tagen führen wir eine weitere Ver schärfung der qualitativen Anforderungen durch mittels Einführung eines gesetzlich geschützten Mar kenetiketts für Banmschulerzeugnisse I. Wahl laut Qualitätsbezeichnungen der Fachgruppe Baum schulen. Die Einführung dieses Gütezeichens be zweckt die Kenntlichmachung der besten Pflanzware auch für jeden Nichtfachmann. Wir erbitten für diese weitgehenden Bestrebungen de» Schutz unsrer Regierung durch geeignete Maßnahmen, ohne die dieselben undurchführbar wärcu. IV Garten-, Park- und Friedhosgestaltung Die Neuorganisation der Fachgruppe brachte viel Arbeit, aber auch den Erfolg, daß jetzt eine ge festigte Grundlage für die Arbeiten geschaffen ist. Im Vordergrund steht die Arbeitsbeschaffung und damit der Kampf gegen die Konkurrenz der öffent lichen Hand. Dank der nationalsozialistischen Re gierung haben unsre Bemühungen vielerorts Erfolg gehabt; an die Stelle des Kampfes tritt der Auf- klärungsdienst. In zunehmendem Maß werden öffentliche Arbeiten den Gartenausführenden zu gänglich gemacht. Leider sind die Aufwendungen der Städte für die Erhaltung und Schaffung von Grünflächen sehr gering geworden; doch die groß zügige Arbeitsbeschaffung der Regicrustg wird auch unsrem Berufszweig neue Möglichkeiten geben. Der Bau der Reichsautobahnen ist in Angriff genom men worden, und die Mitarbeit der in unsrer Fach gruppe organisierten Gartenarchitekten und Garten ausführenden ist sichergestellt. Noch viel bleibt zu tun hinsichtlich der Freigabe der kirchlichen Fried höfe. XVb. Blumen- und Pflanzenbau Die Absatzschwierigkeiten für die Erzeugnisse des Blumen- und Pflanzenbaus waren für die Arbeiten der Fachgruppe richtunggebend. Immer häufiger und dringender wurden die Rufe nach einem wir kungsvollen Schutz gegen die Ueberschwemmung unsrer Märkte mit ausländischen Erzeugnissen. Die Unterstützung der handelspolitischen Abteilung war daher eine der wichtigsten Aufgaben. Daneben muß ten die Möglichkeiten der Selbsthilfe geprüft und die Ergebnisse allen Berufsangehörigen durch unsre Zeitschriften bekanntgegeben werden. Das Ziel war die Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit durch Senkung der Gestehungskosten. Hierbei wurde die Sortenoerringerung, insbesondre die Beschrän kung auf wirklich erprobte Standardsorten in den Vordergrund gestellt. Neue Wege wurden gewiesen, um Zeiten gesteigerten Absatzes durch Angebot von Pflanzen und Schnittblumenj die mit wenig Selbst kosten belastet sind, voll auszunützen. Erhebungen über Gestehungskosten schafften wertvolle Unter lagen für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit. Unter dem Einfluß der nationalsozialistischen Weltanschauung erwuchsen auch unsrem Berufs zweig neue Hoffnungen und Möglichkeiten. Die frü heren Sonderzüchter-Vereinigungen schlossen sich der Fachgruppe als Sondergr'ppen an, in ihnen be gann die Arbeit nach einheitlichen Richtlinien. Zu nächst galt es, die Bedeutung jedes Sondergebiets durch Erhebungen zu ermitteln und dann einheit liche Sortierung und Richtpreise zu schaffen, wobei eine gegen früher gesteigerte Mitarbeit und Bereit willigkeit der Mitglieder anerkannt werden muß. Ten Erzeugnissen der Sonderzüchter folgen jetzt die Marktpflanzen, durch Qualitätsbestimmungen und Richtpreise sollen die Verkäufe zu Schleuderpreisen unterbunden werden. tzlü. Fachgruppe Samenbau Im Rahmen des Auftrags für die restlose Ein gliederung aller Zweige des deutschen Gartenbaus hatte der Reichsverband des deutschen Gartenbaus seine bisherige Arbeit für den Samenbau in einer bcsondren Fachgruppe zusammenzufassen. Nach vorbereiteten Besprechungen wurde diese Fach gruppe Samenbau im Ernting (August) in Erfurt konstituiert und anläßlich des deutschen Gartenbau tags in Hannover fand eine größere Tagung der selben statt. Als gleichzeitiger Vertreter der Haupt verbraucher von Gemüse- und Blumensamen ist der Reichsverband des deutschen Gartenbaus die be rufene Organisation auch der Samenzüchter, -an- bauer, und -Vermehrer. Unsre Arbeit richtete sich daher insbesondre auf den Ausbau der Fachgruppe, die Abgrenzung der Zuständigkeit und die Förde rung der Belange des Samenanbaus. Wir wirkten nach allen Seiten hin aufklärend dafür, daß nun alle deutschen Samenanbauer wissen müssen, daß sie in unsre Fachgruppe gehören. Die Fachgruppe gliedert sich weiter in 'die Untergruppen Samen züchter, Samenanbauer und Samenvermehrer. Wir wirkten weiterhin aufklärend darüber, daß der Sa menanbau unbedingt dem Gartenbau zuzuzählen ist. Wir kämpften für die Beseitigung des Samen verkaufs in Warenhäusern, Einheitspreisgeschäften usw. und für ein Gesetz zum Schutz des heimischen Samenanbaus. Weiterhin gilt unsre Arbeit einer Einschränkung des übersetzten Verkaufs von Säme reien durch Nichtfachleute, andrerseits setzen wir den Bestrebungen Widerstand entgegen, die darauf abzielen, den direkten Absatz unsrer Erzeugnisse vom Erzeuger zum Verbraucher einzuschränken. Zu unsern Arbeitsgebieten zählt auch die Förderung der Ausfuhr von Samen, die Regelung der Zoll frage durch Stellungnahme bei den Hmrdelsver- tragsverhandlungen und die Einwirkung auf die Einfuhr von Samen unter Berücksichtigung des Schutzes der deutschen Samenerzeugung. In enger Fühlungnahme mit den Vertretern der Züchtung treten wir für den Schutz des deutschen Züchters ein und mit den Vertretern des Samenhandels ar beiten wir für die Klärung von Qualitäts- und Preisfragen. T, Berichtigung In der Veröffentlichung „Der Blumen- und tels „Blumen- und Pflanzenbau", „Blumen- und Pflanzenbau" und „Die Gartenwelt" vereint", ist Zierpflanzenbau" gesetzt worden. Die Zeitung heißt ein bedauerlicher Druckfehler unterlaufen. In An- in Zukunft „Der Blumen- und Pflanzenbau" ver- lehnung an die Beilage „Für den Blumen- und einigt mit „Die Gartenwelt". Zierpslanzenanbauer" ist versehentlich statt des Ti- Technische Betriebsmittel Die Arbeiten der Abteilung für technische Be triebsmittel sind in ihren Auswirkungen so um fangreich geworden, daß sich der Reichsverband des deutschen Gartenbaus e. V. entschlossen hat, sie einer selbständigen Gesellschaft zur Durchführung zu übertragen. Es ist deshalb Anfang des Jahres 1933 die Studiengesellschaft fü. Technik im Garten bau e. V. ins Leben gerufen worden, um alle Ar beiten der Abteilung für technische Betriebsmittel im Reichsverband des deutschen Gartenbaus zu übernehmen. Die Studiengesellschaft hat sämtliche Prüfungen, die von der technischen Abteilung in Angriff genommen worden sind, weiter durchgeführt und zum Teil beendet. Es handelte sich im Berichts jahr um die Prüfung von tragbaren Pumpenaggre gaten, die im Gewächshaus.zur Erleichterung der Bewässerung und Spritzarbeiten benutzt werden sol len, um die Regenkanone R K 10, um die Prüfung einer Grabegabel und eines Spatens, um den Spritzapparat Multimax, ein neues Gerät zur Schädlingsbekämpfung, um die Hochdruckspritze Freya der Firma Gebr. Holder, um die Topfpresse von Schneider, um die Dreyersche Früchtesortier- maschinc, den Rasenmäher der Alexanderwerke und um den Frühbeetofen Famos der Firma Gebr. Holder. Außerdem wurden noch verschiedne An strich- und Imprägnierungsmittel sowie ein neuer Betontopf geprüft, und die Zusatzgeräte zum Dimoa- Rückenmotor. Größere Arbeiten, die noch nicht ab geschlossen sind, ist die Normung der Spaten, die Normung der Verpackungsgefäße und die Normung der Glasscheibengrößen für Gewächshaus- und Früh beetfenster. Außerdem sind noch verschiedne Metho den zur Lagerung von Obst und Gemüse in Ar beit und die Großversuche über künstliche Boden erwärmung in Oberzwehren bei Kassel. Der Studiengesellschaft ist ferner eine zweite Ab teilung angegliedert worden, die sich mit der Be triebsberatung beschäftigt. In dieser Abteilung wer den mit Betriebsinhabern Verträge abgeschlossen, die eine ständige Betriebsberatung während der Dauer von 6 Jahren zum Gegenstand haben. In dieser Abteilung wird auch die Prüfung von Kosten anschlägen und Bauvorhaben durch Sachverständige vorgenommen, um den Betriebsinhabern die Mög lichkeit zu geben, sich vor Uebertenerung zu schützen. Anträge zur Uebernahme von Betriebsberatungen sind an die Studiengesellschaft für Technik im Gartenbau zu richten. vg. Wirtschaftspolitik Mit demRegierungsantrittAdolfHitlers trat in der deutschen Wirtschaftspolitik ein grundlegender Um schwung dahingehend ein, daß der nationalsozialistische Grundsatz der Bedarfsdeckungswirtschaft, d. h. der Drosselung jedes übermäßigen Angebots aus Jn- und Ausland, zum Siege kam. Für den Gartenbau bedeutet dieser Grundsatz, daß das hemmungslose Angebot aus In- und Ausland wirksam bekämpft wird. Außenpolitisch ist dies durch Lie Kündigung zahlreicher vertraglicher Bindungen und durch ent sprechende Heraufsetzung dieser Zölle geschehen. Außerdem ist die seitens des Reichsverbands erst malig vor 2 Jahren erhobene Forderung auf Kon tingentierung der Einfuhr in dem ersten unter der nationalsozialistischen Reichsregierung abgeschloffe nen und soeben für 1934 wieder zustandegekom- menen Handelsverträge mit Holland erfüllt worden. Dieser Vertrag, der für den Gartenbau besondre Bedeutung hat, ist richtungweisend für die deutsche Handelspolitik auf dem Gartenbaugebiet. Binnenhandelspolitisch griff die Reichsregierung zur Reglung der Absatz- und Preisverhältniffe und damit Les Angebots im Gartenbau durch das Ge setz vom 13. 7. d. Js. ein, durch das der Marktschutz für Erzengereinrichtungen eingeführt und der Han del mit bewurzelten Bäumen und Sträuchern auf Wochenmärkten und das Hausieren mit Gemüse- und Blumensämereien untersagt wurde. Die Siche rung der Gartenbaubetriebe vor Zwangseingriffen und Versteigerungen war vorher durch den Voll streckungsschutz gewährleistet und durch das Ent schuldungsgesetz vom 1. 6. und teilweise durch das Reichserbhofgesetz vom 1. 10. L. Js. ver tieft worden. Das Gesetz über den vorläufigen Aufbau des Reichsnährstands und Maßnahmen zur Markt- und Preisreglung für landwirtschaftliche Erzeugnisse vom 13. 9. d. Js. gibt darüber hinaus dem Berufs stand die Möglichkeit in die Hand, Richtpreise für seine Erzeugnisse festzulegen, die nicht nur von dem Inländer einzuhalten sind, sondern an die auch die Einfuhr gebunden werden kann und soll. Die umfassende Bedeutung dieser Maßnahme wird erst im Laufe der Zeit im vollen Umfang deutlich wer den. Auf dem Frachtgebiet wurden insbesondre für den Versand von Obst eine Reihe wesentlicher Ver günstigungen durchgeführt. Dem bestmöglichen Einkauf gärtne rischer Bedarfsmittel für die Mitglieder des Reichsverbands diente die Zentral-Wirtschafts- Genossenschaft des deutschen Gartenbaus e. G. m. b. H. Or. 8. Sozialpolitik, Steuerpolitik, Buchstelle Das Jahr 1933 war auf den zu behandelnden Gebieten reich an Ereignissen. Es ist unmöglich, im Rahmen einer kurzen Jahresübersicht alle an sich wertvollen Einzelfälle aufzuführen. Wir be schränken uns auf eine kurze Zusammenstellung der jenigen Vorfälle, die für die Entwicklung des Gar tenbaus von grundlegender Bedeutung sind. Das entscheidendste Ereignis für den Gartenbau dürfte die endlich vollzogene Gleichschaltung des gesamten Gartenbaus mit der Landwirtschaft durch den Erlaß der vier Reichsministerien vom 15. 5. 1933 sein. Es darf festgestellt werden, daß dieser Erlaß sich schon weitgehend in der Verwaltungs praxis, in der Rechtsanwendung und in der Lite ratur durchgesetzt hat. In dem Gesetz über Aenderungen der Arbeits losenhilfe vom 22. 9. 1933 ist der Ministerialerlaß vom 15. 5. 1933 erstmalig auch gesetzlich verankert worden, indem im ß 70 des ABAVG. folgender Wortlaut Aufnahme sand: „Zu Landwirtschaft im Sinn dieses Gesetzes ge hören Acker-, Garten-, Obst- und Wein bau.", Auf der gleichen Grundlage find die Durchfüh rungsbestimmungen zum Umsatzsteuergesetz in der Fassung vom 14. 10. 1933 aufgebaut worden. Schwierigkeiten werden bei der Grenzstellung des Garteirbaus auch in der Zukunft noch immer verbleiben, wie sich z. B. bei der Durchführung der Gesetze zur Verminderung der Arbeitslosigkeit ge zeigt hat. Es waren unendlich viele Einzelverhand lungen notwendig, um die Anwendung dieser Ge setze auf den Gartenbau in vollem Umfang sicher zustellen (2OA-iger Zuschuk für Reparaturen an Gewächshausanlagen, Anerkennung von Garten baubetrieben als Landhilfebetriebe und dergl.). Für die Entlastung der Betriebe von öffentlichen Abgaben waren folgende Arbeitsergebnisse von be- sondrer Bedeutung: 1. Nichterhebung der preußischen Grundvermö gensteuerrate von: 15. 5. 1933. 2. Die Schaffung von Minderungsmöglichkeiten bei der preußischen Grundsteuer im Ministe rialerlaß vom 10. 5. 1933. 3. Die Senkung der Grundsteuern um etwa 25 v. H. mit dem 1. 10. 1933. 4. Die Senkung der Umsatzsteuer von 2 auf 1 v. H. seit dem 1. '10. 1933. 5. Die Befreiung aller in gärtnerischen Betrieben beschäftigten Arbeitnehmer von der Arbeits losenversicherung mit Wirkung vom 1.10.1933. Die Steuervergünstigungen auf Grund der Ge setze zur Verminderung der Arbeitslosigkeit (z. B. für Ersatzbeschaffungen) seien nur nebenbei er wähnt. An in die Zukunft weisenden Arbeiten seien noch drei Arbeiten besonders angeführt: 1. Anfang des Jahres 1933 ist endlich seit fast einem Jahrzehnt erhobenen Wünschen des Gartenbaus insoweit Rechnung getragen wor den, daß eine Art gärtnerischer Reichsbewer tungsbeirat gebildet wurde, dem die Aufgabe zufällt, die Grundlagen für eine einheitliche Bewertung aller Gartenbaubetriebe im Reichs gebiet zu schaffen. 2. Das in der Buchstelle angesammelte Buchfüh rungsmaterial ist mit Unterstützung des Deut schen Landwirtschaftsrats systematisch verarbei tet worden. Es liegen am Jahresende durch schnittliche Buchführungsergebnisse über einen fünfjährigen Zeitraum aus 250 Gartenbau betrieben vor. Dieses wohl in der ganzen Welt bisher einzigdastehende Material wird voraus sichtlich Anfang 1934 der Oefsentlichkeit über geben werden können. Damit erhalten alle die jenigen, die sich mit betriebswirtschaftlichen Fragen des Gartenbaus von Berufs wegen oder aus Neigung beschäftigen, endlich einmal positive, zahlenmäßige Unterlagen für ihre weitere Arbeit zur betriebswirtschaftlichen Er forschung des Gartenbaus. 3. Die Buchstelle selbst ist jetzt unter Auflösung der Betriebsstelle Magdeburg restlos nach Ber lin überführt und in Anlehnung an die Haupt geschäftsstelle neu aufgebaut worden. Für das Gebiet des Frst. Sachsen wurde darüber hin aus eine Außenstelle zur intensiveren persön lichen Betreuung der Auftraggeber geschaffen. 8i. Aus der Rechtsabteilung Infolge des landwirtschaftlichen Bollstreckungs schutzes war der Mahnabteilung die Mög lichkeit genommen, säumige Zahler durch Zwangs maßnahmen zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen zu bewegen. Weil aber die zwangsweise Durch setzung der Ansprüche verhindert war, war allen Gläubigern zweckmäßigerweise anzuraten, auch von einer Klage Abstand zu nehmen. Die Mahnabtei lung hat sich deshalb im wesentlichen damit be gnügt, durch eindringliche Vorhaltungen die Zah lungswilligleit der Schuldner zu beleben. In einigen Fällen konnte das aufgelaufene Ma terial, das ein betrügerisches Verhalten des Schuld ners erkennen ließ, der Staatsanwaltschaft zugelei tet werden, die mit Geld- und Gefängnisstrafen die Sünder zur Rechenschaft zog. Pacht st reitigkeiten bildeten den über wiegenden Teil der Arbeiten in der Rechtsabtei lung. Leider mußte immer wieder festgestellt wer den, daß das im Ostermond d. Js. erlassene Pächter- schutzgcsetz bei den Pachteinigungsämtern oftmals nicht in dem vom Pächter zu wünschenden Sinn angewendet worden ist. So eindeutig das Absinken der Erzeugerpreise die Notwendigkeit einer Sen kung des Pachtzinses auch erkennen ließ, so haben doch Verpächter und Richter oftmals jedes Ver ständnis für die Situation der Pächter vermissen lassen. Noch betrüblicher für die Würdigung der Rechtsprechung ist die Feststellung, daß gerade vor den Pachteinigungsämtern die Routine des Anwalts den nicht durch Prozeßvertreter beratenen Laien ins Unrecht setzte oder zum mindesten zu einem wenig günstigen Vergleich veranlaßte, weil die Materie weder dem Pächter noch dem Gericht genügend ver traut war. In sämtlichen Fällen, in denen die Rechtsabteilung des Reichsverbands beratend tätig wurde, konnten für die Beratenen recht wesentliche Vorteile herausgeholt werden. Die reine Rechtsberatung erstreckte sich wie üblich auf nachbarrechtliche und sonst im Betrieb vor kommende Fälle. So konnte u. a. die Frage des Sonntagsverkaufs in einer Baumschule in der Be rufungsinstanz zugunsten des Baumschulbentzers gewendet werden. In der Friedhofsgärtnerfrage schwebt ein Prozeß vor dem Reichsgericht, von des sen Entscheidung die Zulassung der Friedhofsgärt ner auf allen öffentlichen Friedhöfen entgegen dem jetzigen Verbot abhängig sein wird. lllr. Werbung Zum ersten Male hat sich die Erkenntnis in allen Bcvölkerungsschichten durchgerungen, das heimische Garrenbauerzcugnis bevorzugt zu kaufen. Mit Freude und Genugtuung konnten wir deutschen Gärtner allerorts feststellen, daß eine regere Nach frage nach unsren Erzeugnissen einsetzte. Wirksam unterstützt wurde diese Werbung für das heimische Gartenbauerzeugnis durch die großzügigen Werbe aktionen des Reichsverbandes des denrschen Gar tenbaus, der in engster Zusammenarbeit mit den Werbewarten.alle Gelegenheiten wahrnähm, die sich einmal durchgerungene Erkenntnis des bevor zugten Kauls deutscher Gartenbauerzengnisse zu vertiefen. Durch die Einführung der Kennzeich nung war Ler Käufcrsckalr endlich die Möglichkeit gegeben, sich von der Gille des deutschen Garten bauerzeugnisses im freien Wettstreit mit dem aus ländischen zu überzeugen. Trotzdem muß es die Pflicht und Aufgabe eines jeden einzelnen Bcruss- kameraden sein, sich in verstärktem Maße für die Werbung und ganz besonders Ler Kennzeichnung anzunehlnen. Es dürfen in Zukunft kein Lbsc, Genrüse, Blumen, Pflmrzen und Baumschulartikel mehr in den Handel gebracht werden, ohne mit den vom Reichsverband hcrausgcgebcncn Kennzeich nungsschildern versehen zu sein. Um aber den vollen Erfolg erzielen zu können, ist es unbediirgt erforderlich, daß nicht nur die deutsche Gärtner- schaft, sondern auch Ler gesamte deutsche Handel das deutsche Gartenbauerzeugnis mit den Kenn zeichnungsschildern versieht, die den achtschwingigcn Wirtschaftsadler mit darunterstehcndem Text „Deutsches Erzeugnis" tragen. Bei dieser Ge legenheit muß noch einmal darauf Hingeiviesen werden, daß nur der Reichsverband des deutschen Gartenbaus allein berechtigt ist, die Kennzeich nungsschilder herauszugeben. Zur schnelleren Ein führung der Kennzeichnung sind die Kennzeich nungsschilder und die darauf hinweisenden Werbc- flugblätter in größeren Mengen kostenlos vom Reichsverband abgegeben worden. Selbstverständlich konnte dies nur eine einmalige Maßnahme sein. Es wird jedoch jedem deutschen Gärtner klar werden, daß diese Art der Werbeallionen nicht auf die Tauer durchgeführt werden kann. Es ist viel mehr von jedem deutschen Gärtner zu erwarren, daß er sich mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln und Nachdruck für die Kenntlichmachung des deutschen Gartenbauerzeugniffes einsetzt. Tie Wanderschau des Reichsverbandes wurde in ver schiedenen größeren Städten gezeigt. Werbeplakate und Flugblätter sowie -drucksachen kamen in größe ren Massen, teilweise in Millionenauflage zur Ver teilung. Zum ersten Male hat der Reichsverband eine eigene Reichsgartenbaumesse anläßlich Les Deutschen Gartenbautages in Hannover Lurchge führt, deren Erfcstg uns, Larin besiärll, daß der einmal eiügeschlägcne Weg Ler unbedingt richtige ist. Aber auch sonst fanden allerorts große Garten bauausstellungen statt wie Berlin Köln, Hannover, die einen guten Erfolg zu verzeichnen hatten. Will kommene Gelegenheiten zur Werbung boten die besonderen Festtage, tote Muttertag und Erntedank tag. Gerade an diesen beiden volkstümlich ge wordenen Feiertagen wurde insbesondere von feiten der deutschen Gärtnerschaft sehr intensiv geworben. Anläßlich des Erntedanktages haben viele Orts- und Bezirksgruppen keine Mühe und Gelder ge scheut, um an den örtlichen Umzügen mit festlich geschmückten Wagen, die die Symbole des deutschen Gartenbaus trugen, tcilzunehmen. Ueberall war der deutsche Gartenbau, wenn cs hieß die Werbe trommel rühren, insbesondere war er bei den sich mehr und mehr einbürgernden „Deutschen Woche" vertreten. In dankenswerter Weise haben sich die deutschen Hausfrauenorganisationen in die aktive Front der Mitarbeit gestellt und einen wesentlichen Anteil Lazu beigetragen, daß das deutsche Gattenbau erzeugnis bevorzugt gekauft wird. Den meisten deutschen Hausfrauenzeitungen wurden unsre Flug blätter „Händler, Hausfrauen" beigelegt. Aber auch sonst würde durch Inserate die Werbung ge fördert. Zur Werbung für die deutsche Blume brachten viele deutschen Städte — gleichzeitig lln Interesse ihrer eigenen Berkehrswerbung — unsre Plakate, unter gleichzeitigem Erscheinen von Ar tikeln in ihren örtlichen Tageszeitungen. Genau wie die Zusammenarbeit von der Zentrale mit allen deutschen Händlerorganisationen und allen örtlichen Stellen und Verbänden geschah, so muß die Kleinarbeit von unsren örtlichen Stellen durchgeführt und gefördert werden. Auch in diesem Jahr stellte sich der Volkswirtschaftliche Auf- Wrungsdienst und die Nachrichtenstelle des Deut schen Landwirtschaftsrates selbstlos und freudig in den Dienst der Werbung für den heimischen Gartenbau. Mit der Hoffnung und dem Wunsche, daß die Werbung im kommenden Jahre 1934 ver stärkt und endlich der deutsche Gärtner den hundert prozentigen Erfolg hat, grüßen und danken wir allen tätigen Mitarbeitern für ihre selbstlose Mitarbeit., Mr. Zur Marktlage Gemüse Das Jahr 1933 begann für den deutschen Ge müsebau wenig erfreulich. Billiges ausländisches Angebot, insbesondre von italienischem Blumenkohl und von kanarischen Tomaten sorgte dafür, daß die saisonmäßigen Ansätze zur allgemeinen Besserung der Preise unerheblich bliebe». Bezeichnenderweise wurde Grünkohl ganz vernachlässigt und verdarb in großen Mengen. Wie ungünstig die Lage war, beweist der Umstand, daß Weiß-, Rot- und Wirsing kohl im Hartung mindestens um 25A>, meist sogar um 50A niedriger im Preis standen als im Jahr davor. Auch der früh angebotne Treibrhabarber fand nicht das erwartete Interesse. Das später ein setzende Frostwetter und allgemein rückgängiges An gebot brachte für deutsches Gemüse zunächst nur eine schwache Befestigung der Preise, da italienischer Blumenkohl in noch größeren Mengen als vorher
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