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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
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Band 50.1933
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- Gartenbauwirtschaft
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Vie Garteabauwirtschaft Nr. 52 29 12. 1S3S nach ist also das Zwiebelorakel mindestens an die der Zwiebelschalen oder der Lust löst sich etwas von stiger als im über Zauberei aus dem 17. Jahrhundert er- Oberland wieder stellt man zwölf Knospen der Christrose (llelleborub nixer), der bekannten Weih nachtsblume,, in eine Schale mit Wasser. Dis aus- qehenden Knospen bedeuten, daß der betreffende Monat schönes Wetter haben wird. Bon einer viel größeren Verbreitung aber — wir finden es in ten und im übrigen durch die ständig gewachsene Arbeitslosigkeit verursachten Zurückhaltung der Käufer beruhten. Sie wurden vermehrt durch den Druck der Auslandsware, und zwar um so mehr, heißung einer bessern Zeit erschien. Deren Einfluß auf die Marktstimmung war natürlich derselbe, wie er für die Schnittblumenmärkte schon geschildert wurde. Bei dem an sich aber stabileren Charakter Volksbotanik Oie Zwiebel im Neujahrsorakel nicht einmal eine solche Höhe, daß der Ernteverlust auch nur zur Hälfte, fa zu einem Drittel ausge glichen wurde. Und für Pflaumen, die allein alle Erntehoffnungen erfüllt hatten, wurden schließlich so niedrige Preise gezahlt, daß nicht einmal die Transport- und Ern'tekosten herauskamen. Mit Fug und Recht kann der deutsche Obstzüchter vom Jahr 1933 sagen, daß es ihm im ganzen eine schwere Enttäuschung brachte, daß sich in ihm Mühe und Arbeit nicht entfernt gelohnt haben. Gewiß wäre es ihm nicht möglich gewesen, der Ungunst der Wit terung wirksam entgegenzutreten. Aber er konnte doch in einigen Zweigen seines Betriebs gute Ern ten verbuchen. Die Auslandskonkurrenz in erster Linie schloß es aus, daß von diesen Teilen das Ganze Nutzen ziehen konnte, daß ein Ausgleich geschaffen wurde und daß der Obstbau Mittel be hielt, um die späteren Verluste ertragen und über winden zu können. Auch das Jahr 1933 hat in der deutschen Obstwirtschast nicht nur die Grenzen menschlicher Kunst, sondern ganz besonders auch das Fehlen einer zweckmäßigen Wirtschaftsplanung nach drücklich hervorgehoben. Schnittblumen Beim Uebergang zum neuen Jahr verharrten die Schnittblumenmärkte in der gleichen unbefrie digenden Verfassung, die sie schon am Ende des abgelaufenen Jahrs aufwiesen. Für Tulpen, Cy- des Lopfpflanzenabsatzes konnten im einzelnen da für nicht so deutliche Beispiele gegeben werden. Auch den Topfpflanzengärtnern brachte jedenfalls das Jahr 1933 mit seinen entscheidenden politischen Umwälzungen nach langen schweren Jahren erst malig wieder die Hoffnung auf einen wirklichen und dauerhaften, wenn auch wohl nur langsame« Aufstieg der gesamten deutschen Wirtschaft und da mit ihrer eignen Lage. -Or. Okr, Die Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönig auß solchen / von dem folgenden Jahrgang." Da« (6. Hartung) heißt im Landvolk die „zwölf Nächte" - oder auch kurz die „Zwölften". Da gelten die Nächte als besonders bedeutungsvoll. Vieles, was man sonst im Jahr nicht erkunden kann, das erschließt sich dem, der die geheimnisvolle Kunst des Schicksal befragens versteht, in diesen zwölf Nächten. Man erinnere sich nur an das bekannte Bleigießen an Silvester, wo man aus den Figuren des ins Wager gegossenen Bleis auf den Anfangsbuchstaben oder den Beruf des „Zukünftigen", auf Reichtum, auf Gesundheit oder Tod im kommenden Jahr schließen will. Heutzutage wird ja das Bleigießen weniger als alter Brauch, sondern mehr als Unterhaltung und Ulk betrachtet. Dem Bauern draußen auf dem Land ist mehr daran gelegen, das Wetter im kom menden Jahr zu erfahren, denn davon hängt ja sein Wohl und Wehe ab. So betrachtet er in vielen Gegenden unsres Vaterlands genau die Witterung an den zwölf Tagen von Weihnachten bis Drei könig. Jeder dieser zwölf „Lostage" gibt ihm ein Abbild des Wetters in den zwölf tommenden Mo naten. Hat etwa der 30- Julmond, also der sechste Tag in den Zwölften, schönes Wetter, dann wird auch der sechste Monat, der Brachmond, schön sein usw. Auch noch verschiedne andre Wetterorakel wer den in den „Zwölften" angestellt. Wir wollen uns aber hier nur um solche bekümmern, in denen Pflan zen zu Hilfe genommen werden. Im bayrischen Wgäu streut man am Thomastag (21. Julmond) in einen Blumentopf Gerstenkörner und stellt ihn dann in die warme Stube. Von Weihnachten an kann man dann an den hervorsprießenden Hälmchen die Wit terung des nächsten Jahres erkennen. Sind sie z. B. am stuften Lostag mit Tröpfchen behangen, so wird der Mai auch recht naß werden. Im Zürcher Neblung gelang es, die Rosenpreise des Vorjahrs zu erreichen, sie blieben um mehr als 2SA> niedri ger. Die italienische und holländische Konkurrenz lebte wieder auf, schöne deutsche Chrysanthemen blieben unverkauft. So sahen die deutschen Schnitt blumenzüchter am Ende zwar mit einem trocknen, dem politischen, aber mit einem noch sehr nassen, dem wirtschaftlichen Auge, auf das ereignisreiche Jahr 1933 zurück. Topfpflanzen Für die Topfpflanzengärtner begann das Jahr 1933 mit einem sehr enttäuschenden Neujahrs- geschäft. Die anschließend ihren Höhepunkt erreichen den politischen Kämpfe waren natürlich nicht ge eignet, auf den Absatz günstig einzuwirken. Nach wie vor beschränkte sich das noch vorhandne Kauf interesse auf billige kleine Ware. Die Verhältnisse am Schnittblumenmarkt mögen damals an sich noch weniger befriedigt haben, es ergaben sich aber für Topfpflanzen so erhebliche Absatzschwierigkeiten z. B. wegen des sehr schwachen Einsegnungsgeschäfts, daß eine Räumung der Anzucht von Tulpen, Hya zinthen und andern Topfgewächsen nicht als mög lich erschien. Auch im Lenzing, als Cinerarien, Goldlack, Hortensien und Cytisus mehr in Erschei nung traten, war das Bild dasselbe. Nur durch das auf die Dauer ja sehr bedenkliche Entgegenkommen der Verkäufer in der Preisstellung gelang es schließlich, wenigstens den Hauptteil des Angebots unterzubringen. Als im Ostermond das Balkon- und Beetpflan zengeschäft einsetzte, waren die Gärtner sicherlich schon nicht sonderlich optimistisch hinsichtlich seiner weiteren Entwicklung. Daß es aber nie richtigen Zug bekommen würde, daß bis zum Heumond Pe largonien, Begonien, Fuchsien und auch Petunien immer noch nicht und schließlich überhaupt nicht geräumt werden würden und daß gleichzeitig auch Rhododendren und Hortensien nur schleppend ab gesetzt werden sollten, hatten sie aber doch nicht er wartet. Nur großblumige Topsrosen und zum Mut tertag Azaleen fanden glatten Absatz. Später fielen Hortensien und Balkonpflanzen der Hitze in großen Mengen zum Opfer. Im weiteren Verlauf gab es meist nur zum Beginn neuer Anlieferungen, z. B. von Astern und Chrysanthemen, einigermaßen freundliche Gesichter zu sehen. In Topfcyclamen war sogar das Anfangsgeschäft unbefriedigend. Sonder konjunkturen entwickelten sich nur für Edelweiß, die Lieblingsblume des Führers, und zuletzt für Helleborus, das Wahrzeichen des Winterhilfswerks. Es kann auch nicht geleugnet werden, daß der Schluß des Jahres für Cyclamen und Erika wenig stens im Versandgeschäft beßre Umsätze brachte, wobei aber auch nur niedrige Preise erzielt wur den. Doch war das mehr eine Folge günstiger Wit terung, des späten Auftretens von Frösten. Chry santhemen konnten selbst dann noch nicht geräumt werden. 250 Jahre alt; es ist aber bestimmt noch viel älter, wieder ein Beweis, wie zäh sich auf dem Land alte Bolksmeinungen halten, auch wenn ihr Inhalt schon längst als „Aberglaube" erkannt ist. Im Adlergebirge (Deutschböhmen) dient die Zwiebel noch auf andre Weise in der Wetterprognose. Da gibt man am Helligen Abend den vier Stubenecken den Namen der vier Jahreszeiten und legt in jede Ecke eine Zwiebel. Am Dreikönigstag sieht man dann nach. Da, vo eine Zwiebel ausgetrieben hat, bedeutet es Fruchtbarkeit in der betreffenden Jah reszeit. Genau das gleiche Orakel, aber nicht um das Wetter der Jahreszeiten, sondern um den „Zu künftigen" zu erfahren, berichtet uns aus dem 17. Jahrhundert der Vielschreibende Kuriositäten- sammler Joh. Praetorius in seinen „Saturnalien" (1663): „Man kann erfahren an Weynachten, ob man bald zu heyrathen komme. Sie nehmen vier Zwiblen und stellen solche in die vier Winkel der Stube, eine hie und die andere dorthin und benen nen bei einer jedweden eines Persohnen Nahmen, darzu sie Hoffnung haben und also der Liebhaber vier. Darauf lasten sie solche stehen bis auf heilige Drei Könige. Ist keine davon ausgeschlagen, so wird von der tzeyrath, mit denen gedachten Per sonen nichts werden, welche Zwibel keimt, besten Namen so sie dabey gesprochen, wird der Bräuti gam haben, den sie bekommen sollen." Natürlich ist der alte Praetorius erhaben über solches Tun der heiratslustigen Weiblein, und er scheut sich nicht, den Brauch als eine „abergläubische Fratze" — sa drückt er sich aus — zu brandmarken. zeigte sich, daß diese Hoffnungen verfrüht waren, die vom einzelnen Volksgenossen, sondern auch die Wetterprognosen. Nicht so der Volk künde, , Große Hitze nach starken Regenfällen führte etwa von der ganzen Nation an sie gerichteten Wünsche, ^m ist das Zwiebelorakel deswegen von besondrer zu der Zeit, als die vom deutschen Obstbau stets kleine und große Feiertage in einen würdigen Rah- weil e- nicht nur m einem großen ^eil mit größter Sorge beobachtete Einfuhr großer Men- men zu stellen, jederzeit vollauf erfüllen können. Deutschlands, sondern auch in romanischen und sla- gen italienischer Pfirsiche begann, zu überraschend Mit dem Sommer kamen bald Freilandblumen wischen Landern zu finden ist. Man mochte fast clamen, Maiblumen, Schnittgrün, Rosen und Nelken hielten die Absatzschwierigkeiten an, die seit langem auf der durch die politischen Unruhen noch verst'ärk- angeliefert wurde und noch billiger wurde. Wie im mer wirkte auch das beträchtliche Angebot auslän dischen Salates störend. Erst am Schluß des Mo nats zogen infolge der Transportschwierigkeiten die Preise außer für Wurzelgemüse stärker an. Nach Rückkehr milderer Witterung ergab sich für Zwie beln, Weißkohl und italienischen Blumenkohl sofort wieder eine empfindliche Abschwächung. Die un günstige Entwicklung des Weißkohlgeschäfts hatte schwerwiegende Folgen: Im Frühjahr wurde viel weniger Weißkohl gepflanzt als noch im Vorjahr, nämlich nur 41215 da im Reich gegen 44 421 da (1913 dagegen 47 160 Ira)! Bald schwächte sich die Tendenz imch mehr ab; italienischer Blumenkohl zu nur 15 KL je 100 Stück, billiger französischer Salat zogen das Interesse der „deutschen" Verbrau cher ganz auf sich. Auch Treibrhabarber wurde trotz Preisherabsetzung wieder vernachlässigt, erst im Lenzing, am Schluß der italienischen Blumenkohl saison besserte sich die Lage, die nun aber schon restlos verfahren war. Die meisten Gcmüsearten waren billiger als im Vorjahr. Der Uebergang zur neuen Saison, angezeigt durch die ersten Treibqurken und den ersten Treib salat aus deutschen Betrieben, schien sich zunächst erträglich anzulassen. Starkes holländisches Gurken- Es erübrigt sich fast der Hinweis darauf, daß auch den Topfpflanzengärtnern die erfreuliche poli tische Entwicklung des Jahres 1933 als die Ver bessern Zell erschien. Deren Einfluß — oft auch an Silvester oder an Neujahr — eine Küchenzwiebel entzwei und löst aus jeder Hälfte die näpfchenförmigen Schalen heraus. Die zwölf Scha- lenhälsten werden der Reihe nach aufgestellt, und jede bedeutet einen Monat des kommenden Jahrs. Dann streut man in jede Schalenhälfte etwas Salz. Je nachdem bis zum nächsten Morgen das Salz alte Volksrätsel: Es liegt auf dem Acker, Hält sich wacker, Hat neun Häut', Beißt alle Leut'. Woher die Zwiebel ihren scharfen Saft hat, daS erzählt uns eine Legende aus dem Posener Land: Petrus hatte eine Stiefmutter. Die war ein recht hartherziges Weib; den Armen wollte sie kein Al mosen geben, und den Reichen mißgönnte sie ihr Glück. Da starb sie, und weil sie im Leben so geizig und neidisch gewesen war, kam sic nach ihrem Tod in die Hölle. Der Heiland erzählte dies dem Pe trus, und dieser wurde sehr traurig; denn er hatte Mitleid mit der Stiefmutter. Der Heiland ver suchte, seinen Jünger zu trösten. Er schnitt einen am Weg wachsenden Zwiebelstengel ab, reichte ihn dem Petrus und sagte: „Geh' zur Hölle und halte den Stengel hinein, so wirst du deine Stiefmutter daraus erretten." Da suchte Petrus die Hölle; es war ein weiter und beschwerlicher Weg. Er führte über Berge und Täler. Nach vielen, vielen Tagen kam Petrus an eine Oeffnung in der Erde, aus der Schwefeldampf wie aus einem Schornstein strömte. Das war jetzt die Hölle. Petrus hielt den Zwiebel stengel in die Oeffnung hinein, und nach kurzer Zeit fühlte er etwas Schweres daran hängen. Er zog ihn in die Höhe und sah seine Stiefmutter sich daran festhalten. Und es kamen auch die andren Verdammten herbei und erfaßten den Stengel, denn sie wollten auch gerettet sein. Sie hätten auch alle erlöst werden können. Aber da erwachte der alte Neid in der Stiefmutter. Sie gönnte den andren ihre Rettung nicht und stieß sie mit Gewalt zurück. Das gab einen mächtigen Ruck, und davon riß der schwache Stengel. Alle, auch die Stiefmutter, fielen zurück in die Hölle. Petrus behielt nur ein kurzes Stück vom Stengel in der Hand; damit konnte er keinen Rettungsversuch mehr unternehmen. So mußte er traurig umkehren. Der Zwiebelstengel aber hatte im Höllenqualm gehangen und davon war sein und der Zwiebel Saft so scharf geworden. ?rot. Or. Burrell. und Salatangebot bewirkte aber trotz höheren Zoll sätzen schnellen Preisrückgang für alle schon vor handenen hiesigen Treibgemüse, und billige ägyp tische Zwiebeln machten den Absatz unsrer' Winter ware ganz unmöglich. Erst die Zollerhöhung auf ausländischen Salat entlastete fühlbar den Markt und vor Ostern konnte der Frühgemüseabsatz noch einmal aufleben, um sofort danach, wie vorher schon bei Treibkohlrabi und Rhabarber, zu stocken. Diese ganze Entwicklung zeigte schon frühzeitig, daß die . - . Saison 1933 noch schlechter als die vorjährige ver- °ls die franzostchen Einfuhrbeschränkungen Italien laufen würde. Der Verlauf der Spargelsaison be- und Holland zu gesteigerter „Pflege" des deutschen stätigte diese trübe Erwartung. Ungünstige Witte- Geschäfts veranlaßten. Zunehmende Kälte schränkte rung verursachte eine Ertragsminderung um rund die Geschäftsmöglichkeiten außerdem so sehr ein, 30< ohne daß die Preise entsprechend gestiegen daß die Preise plötzlich stark fielen und sich auch wären. Mag auch — wie im Gurkengeschäft — dann — für Nelken und Rosen — nicht nennens- eine Zeitlang die Lage verhältnismäßig günstig ge- wert Sesterten, als an der italienischen Riviera wesen sein, im ganzen war die Entwicklung alles ebenfalls Frostschäden entstanden. Auch vorüber andre als erfreulich. Es sei nur an den Verfall des gehende Milderung des Wetters änderte daran kaum Spinat- und Rhabarbergeschäfts im Wonnemond etwas. Man sah nur, daß in diesen kurzen Zwi- erinnert. Eine vorübergehende Belebung des Spar- schenperioden der Straßenhandel sogar Maiblumen gelgeschäfts vor dem Pfingstfest bildete für den und Flieder handelte, was ihm nur dank deren ganzen Sommer fast die einzige Ausnahme aus äußerst niedrigen Preisen möglich sein konnte. Die dem sonst erschreckenden Rückgang der Umsätze und Bemühungen, wenigstens für Schnittgrün etwas Preise auf dem Gemüsemarkt. Besonders schwierig höhere Preise herauszuholen, scheiterten jederzeit an waren die Verhältnisse im Salat- und Rhabarber- den niedrigen italienischen Exportangeboten, wie qeschäft. denn überhaupt für Schnittgrün ähnlich wie für - , . . . . „ „ . Flieder das Jahr 1933 besonders schlecht war. Für , Dann nahm wie schon immer in den Nachkriegs- die ersten Narzissen gab es noch gule Preise. Ter ;ahren die ausländische Konkurrenz mit Erbsen und Kaufkraftschwund machte sich aber un Lenzing, dem Bohnen, Tomaten und Mohrrüben die besten Preise wegen der Einsegnungen für den Blumenabsatz be- vorweg, so daß für die deutschen Züchter das Ge- sonders wichtigen Monat, erneut geltend. Man schäft von vornherein mit zu niedrigen Preisen ein- hatte — wenigstens in Berlin — den Eindruck, setzte. Auch der anfangs günstige Absatz von Früh- daß auch infolge des seit dem Krieg besonders auf kohl und einige allgemein günstige Markttage kön- fälligen Geburtenrückgangs der Kreis der Käufer nen darüber nicht hinwegtäuschen. Wenn schließlich zu den Einsegnungstagest an sich eingeschrumpft für Einlegegurten höhere Preise als im Vorjahr war. Bon ausschlaggebendem Einfluß auf die Lage erzielt werden konnten, so lag das ausschließlich war aber zweifelsohne die Auslandskonkurrenz, an den wegen des trocknen Sommers sehr schlechten Holland wußte ja nicht mehr, wohin es mit seinem Erträgen und an der Einschränkung des Gurken- von den Franzosen dankend abgelehnten Blumen anbaus wegen jahrelanger Unrentabilität der Kul- reichtum sollte. Andrerseits bewies der Verzicht der lur (Gurkenanbaufläche im Reich 1933: 7 838 tm, deutschen Importeure auf den um diese Zeit sonst 1932: 8 028 ka). Im Herbst aber, mit dem Wieder- üblich gewesenen Bezug von italienischen Päonien einsetzen der Spätgemüsezufuhren, flaute die Len- und Eucalyptus, daß die Aufnahmefähigkeit der denz an den Märkten endgültig ab und hatte stän- deutschen Märkte ganz gering geworden war. Der big niedrigere Preise als im Vorjahr zur Folge, im übrigen durch fallende Preise besonders für Die Preissteigerung im Julmond während der un- Rosen, Flieder, Lilien, Tulpen und Schnittgrün gewöhnlich kalten Witterung bedeutete keinen Aus- gekennzeichneten Lage fehlte es gleichwohl im'Zu gleich, da die Züchter sie nicht ausnutzen konnten, sammenhang mit der Neuordnung der politischen Es ist nicht schwer, die Ursachen dieser trüben Verhältnis schon damals nicht an Lichtblicken. Der Entwicklung zu finden. Neben der stets zu Sellagen- Potsdamer Staatsakt hatte eine wesentlich zuver- den Auslandskonkurrenz ist es die große Arbeits- sichtlichere Stimmung zur Folge. Vorher Halle schon losigkell gewesen, auf die die Schrumpfung des der Bolkstrauertag den Blumengärtnern Gelegen- Gemüsemarkts zurückzuführen ist. Mit welcher Heft gegeben, durch Bereitstellung von Kränzen, Freude und mit welchen Hoffnungen von den Ge- Aurikeln, Schneeglöckchen, Narzissen und Vergiß- müsegärtnern die Maßnahmen und Absichten der meinnicht zu zeigen, daß sie jederzeit in der Lage Reichsregierung zur Hebung der Kaufkraft begrüßt sind, auch gesteigerten Blumenbedarf zu befriedi- wurden und werden, ist leicht zu begreifen. Das eine gen. Auch kam die längst ersehnte Sperre der ita- steht jedenfalls fest, daß dec deutsche Gemüsebau iienischen Nelkeneinfuhr, die für Rosen und Nelken sich im Jahr 1933 trotz den schweren Rückschlägen eine Befreiung von lastendem Druck schaffte. Doch auch dieses Wahres unter großen Opfern gerade gab es immer noch so viel italienische Blumen — angesichts der verheißungsvollen politischen Ent- Iris und Margeriten —, daß sich im ganzen nur Wicklung noch einmal mit seinen letzten Kräften wenig änderte. 'Besonders schwer war nach wie vor bemüht hat, seine nationalwirtschaftlich so wichtige der Fliederabsatz. Bald erschien in- und ausländi- Stellung zu halten. sche Kastenware in Flieder, Rosen, Tulpen und Eine merkwürdige Verwendung findet die Zwie bel an Weihnachten im Erzgebirge. Da wird sie vom Heiligen Abend bis zum Morgen des ersten Weihnachtsfeiertags auf den Tisch gelegt; dann sol len im kommenden Jahr der Haushund und die Gänse recht wachsam werden. Das kann man wohl nur so erklären, daß die scharfe Zwiebel auch den . Hund (und die Gänse) recht „scharf", d. h. wachsam einem großen Teil des deutschen Sprachgebiets — machen soll, eine recht sonderbar erscheinende Logik, ist das „Zwiebelorakel". Es wird etwa folgender- die aber für den, der sich viel mit volkskundlichen maßen angestellt: Man schneidet in der Christnacht Dingen beschäftigt, durchaus nicht überraschend ist. -! Der scharfe, beißende Geruch ist ja das, was an der Zwiebel am meisten auffällt, daher ja auch das Narzissen, und auch schon Freilandware, die die zEvflvau Ansätze zu einer Belebung wieder absterben ließen. Nach einer mittleren Kernobsternte, deren Absatz Die Wiederösfnung der italienischen Grenzen für und finanzielles Ergebnis bis in das Frühjahr Nelken im Ostermond hatte entsprechende Folgen. 1933 hinein unter der starken Einfuhr ausländischer Vor, Ostern traten Nachtfröste auf. Aus dem Frei- Aepfel (1932: rund 2,6 Millionen ckr, 1931: rund land gab es daher in nennenswerten Mengen nur 1,2 Millionen cir) und Apfelsinen empfindlich zu Primeln. Treibnarzissen konnten also noch leicht, leiden hatte, setzte die neue Saison zunächst hoff- allerdings zu recht niedrigen Preisen geräumt wer- feucht (oder zergangen) st oder trocken geblieben nungsvoll ein. Zwar waren die Preise für Treib- den. Nach Ostern flaute die Tendenz sofort ab, und rst, wird auch der betreffende Monat feucht oder Hauserdbeeren auch vor Ostern nicht gerade hoch zwar wurde wieder der Rosenabsatz davon betrof- trocken werden, sie physiologyche Erklärung m — etwa 2—3 KL je Pfund — und der Wsatz ver- fen, da Freilandnarzissen jetzt sehr billig und reich- ^"^ls liegt auf der Hand. Durch die lief auch nicht flott. Früh wurden auch die ersten lich zu haben waren und im weiteren Verlauf un- der Zwiebeftchalen oder der Lust lost sich etwa- von sehr billigen ausländischen Kirschen angeboten und gewöhnlich große Mengen holländischer Rosen und öem ^alz, und die Salzlösung ziehr den wayrigen das Ergebnis der deutschen Kirschenernte war in- italienischer Nelken den Markt erneut unter Druck A^saft Z"? den Zellen heraus, eine Erscheinung, folge der Frostschäden während der Blüte mengen- setzten. Die Notwendigkeit einer Reglung der Aus- öie der Boramker all Osmose bezeichnet. 2e nach und wertmäßig von vornherein schlecht. Doch wurde landseinfuhr wurde, sofern es noch möglich war, öem Wassergehalt der Zwiebelschalen, der Beschaf- namentlich der Absatz von Freilanderdbeeren an- immer deutlicher. Mit dem Tag der Maifeiern, der des salzes usw. wird natürlich m den einen fangs durch die kühle Vorsommerwitterung und an die Gärtner wegen des gewaltigen Bedarfs an Hostien etwas mehr, rn andren etwas weniger damit das Ausbleiben dringenden Angebots geför- Schmuckgrün große Anforderungen stellte, bot sich Feuchtigkeit zu finden sein. Aber was weiß der dert. Vor allem aber waren die Aussichten für den ebenso wie später im Gilbhard anläßlich des Ernte- Bauer von dieser gelehrten Erllarung. Für ihn Ausfall der späten Stein- und Keimobsternte gün- dankfestes den Gärtnern erneut die Gelegenheit, mit Zeigen eben die zwölf Zwiebelschalen da^ —etter stiger als im Vorjahr, so daß die Obstzüchter auf freudiger Begeisterung und mit Genugtuung ihre öe?: kommenden Monate an. Natürlich der „aufge- hr rechnen zu können glaubten. Bald Fähigkeit unter Beweis zu stellen, daß sie nicht nur ^Z^e «tadter lacht über derartige langfristige ä dieie Lwiinunaen vertrittst waren, die vom einzelnen Volksgenossen, sondern auck> die Wetterprognosen. Nicht so der Volllkundeforfcher; zu stellen, jederzeit vollauf erfüllen können. Deutschlands, sondern auch in romanischen und sla- —t dem Sommer kamen bald Freilandblumen wischen Landern zu finden ist. Man mochte fast starkem Angebot vielfach qualitativ geschädigter in verschwenderischer Fülle. Es gelang nicht mehr, fa^si, es von internationaler Verbreitung. Er Erdbeeren, für die im Großhandel die Preise bis Maiblumen, Flieder und Iris zu räumen. Massen f^Zst sich, bon welcher Landschaft, von welchem deut- auf 10 KL je 50 KZ und weniger sanken. Eine von Gladiolen, Dahlien, Rosen, Astern und Chry- scheu Stamm das Wetteroralel mit der Zwiebel ungewöhnlich umfangreiche Einfuhr italienischer santhemen, Sommer- und Herbstblumen aller Art seinen Ausgang genommen hat, woher es kommt, Pflaumen vermehrte die Schwierigkeiten, da die sorgten dafür, daß die Preise auf ihren Tiefstand haß es in Su,- und Ostdeutschland weiter verbreitet schwache Kaufkraft der Bevölkerung zur Aufnahme sanken. Eine bescheidene Ausnahme machte von rst als in Nocddeutschland, wann es sich zum ersten- des jetzt riesigen Gesamtobstangebots auch nicht den Gladiolen die Sorte „Non plus ultra", die mal Nachweisen laßt usw. Um gleich auf die letzte entfernt ausreichte. Vor allem aber zeigte sich, daß auch dann noch glatt verkauft werden konnte, ^aae zuruckzukoinmen, so finde ich es in einem die Frühjahrsfröste an Kirschen und Frühobst aller Große Hitze verursachte starke Verluste. Zur gleichen Buch über Zauberei aus dem 17. Jahrhundert er- Art doch erheblichen Schaden angerichtet hatten und Zeit aber konnten die französischen Gärtner sich wahnt. Es hat den ^.itel: „Magiologia. Eas ist schließlich bewirkte der sehr trockne Sommer eine dank den zweckmäßigen Maßnahmen ihrer Regie- christliche^ Bericht von dem Aberglauben und der so starke Beeinträchtigung auch der späten Kern- rung über günstigere Verkaufserlöse als im Vor- Zauberey. Der Verfasser des 1675 zu Basel er- obsternte, daß namentlich in Süddeutschland an die jahr freuen. Erst im Scheiding kam eine leichte ichienenen Buchs nennt sich Philo, ein Deckname Möglichkeit, den Bedarf zu decken, gar nicht gedacht Steigerung der Umsätze. Sehr günstige Witterung für den Pfarrer Barth. Anhorn. Er schreibt: „An werden konnte. Was nutzte es da, daß die Preise aber hielt bis in den Gilbhard hinein den Freiland- dere stellen am Christ Fest-Abend zwölff / außge- für Mostobst schließlich bis auf 7 KL je 50 KZ flor auf voller Höhe, so daß die saisonmäßiaen Hölle / und mit Salz gefüllte Zwibelen oder Böllen im Großhandel stiegen! Sie kamen dem Auslands- Ansätze zu einer Besserung der Lage namentlich auf / geben einem jeden Zwibel einen Namen auß obst zugute. Die Preise für Eßobst aber erreichten prelsmäßig nicht durchbrachen. Nicht einmal im den 12 Monaten; und urtheilen deß anderen Tags
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