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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
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Band
Band 50.1933
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- Gartenbauwirtschaft
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Weihnachten . . . einst und jetzt Von Kurt Oarmutr. Das allegorische Zeichen des Jahres ist ein Rad; seine Speichen bedeuten die zwölf Monate. Wenn sich das Rad wendet, kehrt die Sonne zurück. Von diesem Rollen stammt der nordische Name des Festes „Jul", das wir heute „Weihnachten" nennen. Das Feiern dieses und der andren kirchlichen Feste ist in allen Landen an Ueberlieferungen gebunden und obwohl die Tradition der Sitten und Gebräuche von großer Zähigkeit ist, oft Geschlechter und Bücher überlebt, hat sich im Lauf der Zeit doch manches gewandelt. Es ist längst nicht mehr so wie früher, sagen die Alten, und denken dabei an allerlei Sitten und Gebräuche, die sie im Kreise der Familie, bei Bekannten und Verwandten begingen. Geschichtlich ist uns der Tag der Geburt Christi nicht überliefert. Papst Liberius aber legte ihn im Jahre 382 auf den 25. Julmond fest, das war der Epiphaniastag, der sich später in den nordischen Ländern mit dem Tag der Wintersonnenwende vermählte. Bon Nom nach dem Orient ist kein weiter Weg, und so wurde bereits in Konstantinopel im Jahre 379 die Erinnerung an Christi Geburt kirchlich gefeiert. In den germanischen Ländern dagegen fand das Weihnachtsfest bis weit in das Mittelalter hinein keine rechte Verbreitung. Und als es dann durch eine Kirchenversammlung aus dem 2. Jahrzehnt des 9. Jahrhunderts als kirchlicher Feiertag eingeführt wurde, brauchte es nur i» größeren Gemeinden gehalten zu werden. Im Volksgemüt wollte es aber auch keinen rechten Anklang finden. Jahr hunderte hat es gedauert, bis das Weihnachtsfest das wurde, was es heute ist. Man kann das Wcihnachts- und die andren kirchlichen Feste als die „Nachkommen" alter heidnischer Feste bezeichnen. Die Heiden feierten gern und nahmen jedes Naturgeschehen als ein von ihren Göttern gegebenes Zeichen, ihnen und der Natur zu opfern. So ist es wahrscheinlich, daß sie zu Beginn einer jeden Jahreshälfte größere Feste feierten. Bei ihnen galten die „Mittwinterfeier" — Jahres ende und Jahresanfang, unser heutiges Weihnachten und Neujahr — und die „Mittjahrfeier" — 24. Brachmond, unsre Sonnenwendfeier — als die größten Feste. Unmittelbar hingen sie mit dem großen Natur geschehen zusammen. Die obenerwähnte Kirchenversammlung erst machte der Mittwinterfeier ein Ende und Weihnachten als eine Er innerungsfeier an Christi Geburt daraus. Sitten und Gebräuche aus dem Mittwinter- oder Julfest aber ließen sich so leicht nicht aus dem Volksgemüt verbannen und so kam es, daß die Angehörigen der ersten Christengemeinden da? Begehen von Geburtstagsfesten allgemein als eine sündhafte, heidnische Einrichtung ansahen. Ihnen erschien es auch als sündhaft, zu Ehren des Geburtstags Christi Feste zu veranstalten. Und selbst noch im 17. Jahrhundert gab es zahlreiche Geistliche, die gegen die Abhaltung des Weihnachtsfestes als Feiertag waren. Im 16. und 17. Jahrhundert steigerte sich aber hier und dort bei den Deutschen die allgemeine Freude über das „verfügte" Weihnachtsfest zu solcher Völlerei, daß manche satirische Schrift das Fest „die Nacht des Bacchus" nannte und Weihnachten von „Wein" ableitete. Viele der jetzt noch hier und dort geltenden Festgebräuche haben sich Züge der altgermanischen Feiern bewahrt. Manches ist dann noch im Mittelalter und der Neuzeit aus allerlei andren Quellen hinzugekommen. Der Andreastag am 30. Neblung und der Niko laustag am 6. Julmond ragen als Ueberbleibsel heidnischer Bräuche aus den Tagen der Adventszeit am meisten hervor. Letzterer war, ehe die Weihnachtsfeier sich allgemein durchsetzte, das herrlichste Fest des Winters für jung und alt. Gefühle und Stimmung der Feiernden waren in allen Fällen ausschlaggebend für die weitere Entwicklung der Feste, die sich all mählich tief in den Glauben an etwas Höheres verankerten, um die sich allerhand Bräuche rankten, um deretwillen sogar große Opfer gebracht wurden und an denen sich meist ganze Volksstämme be teiligten. Mit der zunehmenden Kultur aber wurden daraus Fest bräuche, die sich im Schoße der Familie abspielten und an denen auch das Gesinde regen und schließlich vorbercchtigten Anteil nahm. Gutes und reichliches Essen und Trinken gehörte stets dazu, und da zu der Zeit der heutigen Weihnachts- und Neujahrsfeiern die Vorräte der Ernte noch wenig gemindert waren, wurde das Jahres ende und der Jahresanfang — die Mittwinterfeiern — besonders „festlich" begangen. Auch wir machen es heute noch so, denn selten fehlt die Weihnachtsgans als Festschmaus. Die Pökelfässcr, von der Herbstschlächterei gefüllt, spielen im „Neunerlei" (Blut- und Brat wurst, Pökelfleisch vom Schwein und der Gans usw.) des erzgcbir- gischen Heiligabendesscns noch eine große Rolle. Dadurch, daß im christlichen Mittelalter, etwa seit der Zeit der Karolinger, der kirchliche und der weltliche Jahresanfang auf Weih nachten, d. h. auf den Abend des 24. Julmond, dann aber bei der Einführung des gregorianischen Kalenders (1582) auf den 1. Har tung verlegt wurde, hatte es zur Folge, daß der Weihnachtstag und die ganze Weihnachtszeit, in die auch der römische Neujahrstag mit eingeschlossen war, mit Bräuchen ausgestattct wurde, die sich zum größten Teil als Neujahrsbräuche kennzeichneten. So galten z. B. alle Orakel (Bleigießen, Lichterschwimmen, Shmbole unter Teller legen) der Frage nach dem Schicksal im neuen Jahr. Wir nennen Weihnachten das Fest der Freude und des Friedens, und zwar aus religiösen Gründen. Daher schließen sich ein Teil der heutigen Bräuche an den kirchlich-religiösen Inhalt des Festes an. So werden im sächsischen Erzgebirge, wo sich wohl am meisten, in folge seiner Abgeschiedenheit, die alten Volkssitten erhalten haben, in den Häusern Krippen aufgestellt und oft auch noch von herum ziehenden Burschen Christspiele aufgeführt. Blasen und Singen vom Kirchturm ist in der heiligen Nacht noch vielfach üblich. Zu der mitternächrlichen Christmette kommen aus der ganzen Umgebung auf Schneeschuhen die Leute herbei. Ins Moos der Doppelfenster werden Engel und Bergmänner (geschnitzte Leuchter) gestellt, die hinaus in die Dunkelheit leuchten sollen. Räucherkerzenmänner mit Weihrauch opfern der „Christgeburt". Wie die ganze Festzeit eine ausgesprochene Freudenzeit ist, so ruht namentlich am Weihnachtsabend jede Arbeit. Kuchen wurde von jeher in großer Menge und vielfach in be- soudren Formen und Arten zum Wcihnachtsfest gebacken, weil man dem Backwerk besondre Kräfte zuschrieb. Und auch heute, trotz wirtschaftlich schwerer Zeit, wird es sich keine Hausfrau nehmen lassen, allerlei Kuchen und Gebäck (Christstollen, Pfefferkuchen, Weißbrot usw.) für ihre Lieben zu backen. Der Christstollen und der Pfefferkuchen sind die typischsten Wcihnachtsleckereien geblieben. Der Christstollen, auch Strietzel genannt, ist ebenfalls christlich- religiösen Ursprungs. Man gab ihm die Form des Wickelkindes, schlug wie eine Windel den Teig erst von einer Seite, dann von der andren über die gewürzte Fülle und glaubte nun alle guten Geister darin zu haben. — In einigen Gegenden auf dem Lande Schlesiens läßt man nach der Mahlzeit am heiligen Abend Brot und einen Pfennig auf dein Tisch liegen, dainit man das nächste Jahr an beiden nicht Mangel habe. Die Vorläufer des heutigen Christ baums waren die mannigfachen Zweige, Ruten und Reiser, durch die sich unsre Vorfahren Reichtum und Fruchtbarkeit der Natur ver mitteln wollten. Um die wiederkehrende Sonne zu begrüßen, zün deten sie auf den Bergen Feuer an und brannten, als sich das Familienleben allmählich ausbildete und das künstliche Licht aus den Uranfängen herauswuchs, in ihrer Hütte „verschwenderisch" Licht. Dies haben wir symbolisch übernommen: Christus als das „Licht der Welt" erscheint heute in der Lichterfülle der Kerzen am Tanneubaum. Wo der erste deutsche Weihnnchtsbaum ausgestellt wurde, konnte bisher keine Forschung genau feststcllen. Wahrscheinlich aber brach ten die Sitte des Tannenbaumschmückens um die Weihnachtszeit Gustav Adolfs Soldaten nach Deutschland. Die ältesten beglaubigten Nachrichten hingegen stammen aus dem Elsaß, wo der Tannenbaum zu Weihnachten ins Zimmer geholt und mit allerlei Zierrat behängt, doch noch ohne Kerzen geschmückt worden ist. Letztere sind erst 1737 in der sächsischen Stadt Zittau bezeugt. In den nachfolgenden Generationen war er das Privileg der so genannten bessren Schichten. Arme Leute schmückten ihren Kindern dafür einen Apfel, indem sie in ihm vier Holzstäbchen befestigten, so daß er erhöht stand; dann wurde er mit Grün vom Buchsbaum besteckt, an das man allerhand Zuckersachen, eine Kette Rosinen und Kornähren hängte und daneben ein brennendes Wachslicht stellte. Aepfel mit Münzen besteckt, wurden noch vor dem Kriege in einigen Gegenden Hinterpommerns als Weihnachtsgeschenke an „Promi nente" verwendet. Fürwahr... ein segenbringendes Symbol! In einem verschollenen Buch, der zu Nürnberg 1840 erschienenen „Biographie des Dr. Friedrich Wilhelm von Hoven", befindet sich eine hübsche Erinnerung an Schiller, die uns den großen Dichter menschlich nahe bringt. Dem Dichter war am 14. Scheiding 1793 sein erster Sohn Kari geboren worden und er freute sich auf Weih nachten, als ob er schon ein größeres Kind besäße, dem er zum Christfest etwas bescheren konnte. Am Weihnachtsabend, erzählt Hoven, kam ich zu ihm und was sah ich da? Einen mächtig großen, von einer Menge kleiner Wachskerzen beleuchteten und mit vergol deten Nüssen, Pfefferküchlein und allerlei kleinem Zuckerwerk auf- geputzten Weihnachtsbaum. Vor ihm saß Schiller ganz allein, den Baum mit heiter lächelnder Miene anschauend, nun von seinen Früchten herunternaschend. Verwundert fragte ich ihn, was er da mache. „Ich erinnere mich meiner Kindheit", erwiderte er, „und freue mich, die Freude meines Sohnes vorweg zu nehmen. Ter Mensch ist nur einmal im Leben Kind, aber er muß es bleiben, bis er seine Kindheit auf ein andres fortgeerbt hat". Wir haben dies nur zu schnell verlernt, ja wir schämen uns kindlicher Freude und rauben uns dainit den Inhalt des Lebens. Die Erwachsenen brauchen vor dem Kind nicht zurückzuireteu nm heiligen Abend, mit ihm sollen auch wir wieder einmal Kind sein dürfen: naschen und spielen. Weihnachten ist das Fest der Familie; in keinem Lande der Erde wird es mit so viel Freude erwartet und innig gefeiert, wie bei uns in Deutschland. Mag auch manch schöner Brauch allmählich eiugeschlafen sein, erloschen in unsrem Gemüt ist er nicht. Wenn die tiefsten Ideen, für die alles andre nur Symbol ist, die Ideen von Friede, Freude, Hoffnung auf Besserung und Erlösung die tragenden Pfeiler des Weihnachtsfcstes bleiben, werde» alte und neue Weihnachtsspicle, der Klang unsrer Weihnachtslieder ans Heller Kinderkehle, ihren Zauber behalten, solange nc deutschen Wäldern Tannen für Weihnachten wachsen. Der Tanncnbaum, ein Fürst iin dcuiichen Nadelwalde, ist dLi> berufen, uns in rechte WeihnachtSstimmu^ zu versetzen. 21. Julmond 1933 Schriflleitung: K. Weinhausen Nr. 12 Vom GärtnerfleiH Aus der Neuheilenmoppe des Blumen- und Zierpflanzenbaus Cm neues riesen-ol-iges Löwenmaul Das wichtigste von der Kultur Die Durchzüchtung und Verbesserung der Löwenmaulsorten hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht. Fast in jedem Jahr werden Neuheiten im Handel angeboten. Mit -Intjrrinnum mäximum pertäctum bietet die bekannte Firma Pape L Bergmann G. m. b. H., Samcnbau und Großgärtnerei in Quedlinburg, eine Neuheit an, die nicht nur eine wertvolle Bereiche rung des sommerlichen Gartens darstellt, sondern vor allem auch wegen der Eignung zur Treiberei und Binderei Beachtung verdient. Vorzüge der Neuheit sind: große, dicht geschlossene, abgestumpfte Blütenstande, Blühwilligkeit und Eignung zur Schnittblumentreibe rei. Die entzückenden zarten Farbtöne sind bisher in keinem Antirr- lnnum-Sortiment vertreten und stellen die alten Löwenmaul-Sorten weit in den Schatten. Die Blütenähren werden durchschnittlich bis 20 um lang und erscheinen zahlreich an den buschigen, etwa 80 cm hohen Pflanzen. Neben den reinen Farben weiß, gelb, rosa und lachs in verschieduen Abstufungen sind zum Teil auch zweifarbig getuschte und leicht gestrichelte Blumen vertreten. Die Kultur des Löwenmauls ist ohne Schwierigkeiten in jedem lockeren, sandigen und auch kalkhaltigen Boden durchzuführen. Der Standort soll sonnig sein. Die Hauptaussaat erfolgt im Lenzing in ein kaltes Mistbeet oder in einen kalten Kasten mit Fenstern. Die Pflänzchen sind baldigst zu verstopfen; es genügt schließlich auch, die zu dicht stehenden auszudünnen und bei entsprechender Stärke im Wonnemond an Ort und Stelle auszupflanzen. Diese Pflanzen blühen etwa Anfang Heumond bis Scheiding. Auch Verpflanzen im Knospenzustand mit Ballen ist möglich. Sät inan aber Mitte Ernting auf ein Snatbeet und verstopft die Jungpflanzen auf ein warm gelegenes Beet im Freien oder in einen kalten Kasten, der im Winter gedeckt wird, so kann man schon im Wonnemond blühende Pflanzen an den für sie bestimmten Platz bringen. Die auf freiem Beet stehenden Pflanzen müssen selbstverständlich eine Bodendecke von Torfmull und eine Fichten reisigdecke erhalten. Torfmull wird noch immer zu wenig als Boden schutzdecke benutzt. Das gilt nicht nur für den Winter, sondern auch für den Sommer. Die hochwachsenden Sorten haben oft nur einen kräftig ent wickelten Mitteltrieb, der keine Nebcntriebe aufkommen läßt. Des halb ist es ratsam, die Pflanzen schon zu stutzen, wenn sie etwa 12 cm hoch sind. Man erzielt dadurch einen sehr guten Durchtrieb ans den Blattachseln und buschige, reichblühende Pflanzen. -Intirr- üwum gehören zu den remontierenden Pflanzen. Das Entfernen der abgeblühten Triebe ist deshalb geboten, um die Pflanzen zn er neuter Blütenbildnng anzuregen. 6. Kaven, Dresden. Ein neues winterharies, rosa gefülltes Schleierkraut In Ergänzung der in der Beilage „Aus dem Blumen- und Zier- pflauzenbau", Nr. 11, zur „Gartenbauwirlschaft" vom 23. 11. 33 erschienenen Abhandlung über Ovp8üpl>>l« üxkriän ttristol möchte ich darauf Hinweisen, daß ein völlig winterhartes, dicht ge fülltes, großblumiges, rein rosafarbenes Schleierkraut durch die Staudeuneuheitengärtnerei Karl Foerster, Bornim bei Potsdam, im Frühjahr 1933 unter dem Namen O^psöpüiln ü^kricia „Rosen schleier" dem Handel übergeben wurde. Die Pflanze wird etwa 60 80 cm hoch, sehr breit und blüht von Ende Brachmond bis Ende Ernting in stets frischem farbigen Flor. Verblühende Einzel blüten werden von nachfolgenden neuen überblüht, so daß die trocke nen Blütenblätter nicht wie bei den andren Schleierkräutern den Busch verunzieren. Diese Neuheit ist zur Bepflanzung von Böschun gen, Steingärten, Mauern, Beeten und vor allem für den Blumen- schmtt von größter Bedeutung; sie wächst sicher und fast ohne Aus fall und ist vollkommen ausdauernd. IMolaus tiloeck, Bornim. Sommer - Astern - Neuheiten .Von unsren Sommerastern werden in der Regel früheste und spätblühendste Formen bevorzugt. Zu diesen sind jetzt noch einige schöne und brauchbare Sorten hinzugekommen, die Beachtung ver dienen. Zuerst möchte ich Hinweisen auf die Zwerg-Strahlen-Aster „Erika". Diese Neuheit ist wohl die frühblühendste Aster, die es bisher gibt. Bereits um Mitte Juni steht sie in voller Blüte. Wie der Name schon sagt, sind die Blütenblätter nicht breit, sondern spitz und strahlen förmig angeordnet und daher gegen Regen äußerst widerstands fähig. Ferner ist die lange Dauer der Blütezeit zu beachten. Di« Farbe ist anfangs weiß, geht aber bald in Rosa über, ähnlich der typischen Farbe unsrer blühenden Heide. Der Züchter hat dieser Sorte daher auch den Namen „Erika" gegeben. Ihre Verwendungsmöglichkeit ist sehr vielseitig. Die Pflanze wird ca. 30 cm hoch. Als Marktpflanze für Topfkultur ist sie sehr deko rativ und ansprechend. Zum Blumenschnitt und in der Binderei wird „Erika" ebenfalls willkommen sein. Am stärksten ist aber ihre Wirkung als Gruppenpflanze. Hierbei sind folgende Vorzüge be achtenswert: Frühe und lange Blütezeit, Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse. Erwerbs- und Privatbetrieben kann diese Sorte zum versuchsmäßigen Anbau empfohlen werden. In den meisten Betrieben ist schon die schöne Rosen-Aster „Leucht feuer" bekannt, die auch unter den Käufern viele Liebhaber ge funden hat. Im vergangenen Frühjahr kam eine neue Aster vom Typ der Leuchtfeuer in den Handel, die den Namen „Rosenknospe" führt. Die Blumen werden auf festen, langen Stielen getragen. Als Schnittblume ist diese Sorte äußerst wertvoll. Wuchs und Bau gleichen ganz dem der Sorte „Leuchtfeuer". Die Farbe ist ein reines Rosenrot, ohne jede Nebentönung. Auffallend schön ist die Licht- Wirkung bei dieser Sorte. Deshalb ist sie auch für Vasenschmuck geeignet. Ferner sei noch hingewiesen auf die lange Haltbarkeit als Schnittblume und ebenfalls auf die lange Blütezeit im Freiland. Dem Schnittblumengärtner möchte ich den Anbau dieser Sorte be sonders empfehlen. Ein Versuch dürfte sich bestimmt lohnen. D. Kstü, Heiligenstedten. Ein neuer Hornmohn (Olaücium) Obgleich vom Hornmohn etwa 20 Arten bekannt sind, trifft man davon doch nur wenige in Kultur. Bei der Gattung Llaüeium han delt es sich um graugrüne, ein- und zweijährige Kräuter, die wegen ihres annähernd grauweiß gefärbten Laubes, wegen der leuchten den Blumen und der langen Schotenkapseln in mittleren und größren Gärten an trocknen, sonnigen Stellen truppweise Verwen dung finden, in kleinen Gärten auch vereinzelt zwischen andren Sommerblumen. Hinsichtlich Kultur und Pflege stellen die Pflanzen keine besond- ren Ansprüche. Trockner, sandiger, kalkhaltiger Boden und sonnige Lage sind erforderlich. Die Aussaat erfolgt frühzeitig im Lenzing, im Spätsommer oder auch im Herbst an Ort und Stelle, auf jeden Fall aber dünn. Die Keimung erfolgt innerhalb acht Tagen. Die Jungpflanzen sind auf 25 cm Abstand zu verziehen. Der neue Hornmohn von Carl Pabst, Erfurt, Olsüeium sna- talyjaensiZ dürfte bis jetzt die großblumigste aller im Handel be findlichen Sorten darstellen. Die Pflanze erreicht eine Höhe von etwa 1 m. Aus den prächtigen, graublauen, am Grund fast zu einer Rosette zusammenstehenden Blättern erheben sich die bis 1 m hoch werdenden Blütenstengel, die mit der Verästelung bereits in einer Höhe von 20 cm beginnen. Die ganze Pflanze bildet infolge dessen dichte Büsche, die von Anfang Brachmond bis spät in die Jahreszeit hinein blühen. Die Prächtig orangefarbenen Blüten haben einen Durchmesser bis 10 cm. Am Grund jedes Blütenblatts sitzt ein dunkler Fleck. Die Blüten des Hornmohns verblühen zwar jjehr rasch, doch kommen täglich neue sehr zahlreich hervor.
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