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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
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- Gartenbauwirtschaft
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Volksbotanik: Andreasreiser und Barbarazweige Wir machen erneut auf die volkskund liche Bedeutung dieser Artikelserie auf merksam. — Nachdruck nur mit Genehmi gung des Verfassers. Der Advent, im kirchlichen. Sinne die Vorbe reitungszeit auf Weihnachten, das Erscheinen des Herrn, ist mit alten Volksbräuchen gar mannigfach ausgeschmückt. Trotzdem der Winter jetzt vor der Tür steht, oder gerade deswegen, denken wir an das frische Grün und schmücken unsre Räume damit. Das Aufhängen von „Adventskränzen" in den Zimmern, wie es sich jetzt auch immer mehr in den Städten einbürgert, ist gewissermaßen eine Vor freude auf den grünen Weihnachtsbaum. Ebenso weisen die Kerzen des Adventskranzes auf den Lichterglanz des Christbaums hin. Weitverbreitet ist besonders in Süddeutschland der Brauch, am Barbaratag (4. Julmond) knospentragende Baumzweige in eine Schale mit Wasser zu stellen. An einem warmen Platz in der Nähe des Ofens entfalten dann diese Zweige nicht selten bis zum Christfest ihre Knospen, woraus man dann wieder alle möglichen Schlüsse zieht. Auch diese Sitte hat jetzt in den Städten vielfach Eingang gefunden. Auf dem Münchner Viktualienmarkt werden am Barbaratag solche Zweige verkauft, sie dürfen aber nach einer marktpolizeilichen Vorschrift — ganz mit Recht — nicht von Obstbäumen sein. Sogar in den westfälischen Industriegebieten, deren Be wohner man so gern als „naturfern" bezeichnet, ist der hübsche Brauch der Barbarazweige bekannt. Sie werden dort, wie auf dem Münchner Markt, als Handelsware verkauft; woher sollten auch die Städter die Zweige bekommen! Draußen auf dem Land aber nimmt man mit Vorliebe Obstbaum zweige, und zwar gern vom Kirsch- oder vom Weichselbaum. Ihr Blühen ist ja besonders augen fällig. Blühen diese Barbarazweige an Weihnachten recht schön, so soll es im nächsten Jahr eine sehr gute Obsternte geben. In manchen Dörfern Nieder österreichs war es früher Sitte, für jedes Familien mitglied einen Zweig aufzustellen. Erwartungsvoll beobachtete man dann, wessen Zweig am schönsten zur Blüte kommt; denn der sollte auch das meiste Glück haben. Als ein schlechtes Zeichen sieht man es in der Ellwanger Gegend an, wenn ein solcher Zweig nicht zur Blüte kommt, da muß nämlich im nächsten Jahr jemand aus der Familie sterben. Wer aber ganz besonders neugierig auf das Auf blühen der Barbarazweige wartet, das sind die jungen Mädchen. Der blühende Zweig sagt nämlich voraus, daß bald Hochzeit sein wird. In Schlesien gibt das Mädchen jedem Reis den Namen eines rhrer Bewerber. Wessen Zweig zuerst blüht, der Bananen- odei ist der Auserwählte. Schlimm ist's aber, wenn die Reiser.gar nicht zur Blüte kommen; denn in diesem Fall heiratet das Mädchen im nächsten Jahr über haupt nicht, es muß sich schon auf das übernächste vertrösten. In der Gegend von Lauban, Bunzlau und Görlitz glauben die Mädchen, aus der Zahl und Farbe der Blüten an ihren Zweigen sehen zu können, ob auch für die Aussteuer gesorgt sei. Martin Greif hat diese Bräuche in einem hübschen Gedichtchen besungen: „Am Barbaratage holt' ich Drei Zweiglein vom Kirschenbaum, Die setzt' icki in eine Schale: Drei Wünsche sprach ich im Traum. Der erste, daß einer mich werbe, Der zweite, daß er noch jung, Der dritte, daß er noch habe Des Geldes Wohl genung. Weihnachten, vor der Mette, Zwei Stöcklein blühten zur Frist, Ich weiß einen armen Gesellen, Den nehm' ich — wie er ist." In manchen Gegenden ist es der Andreas- tag (3V. Neblung), an dem diese knospentragen den Zweige einaeiragen werden müssen, dann sind es eben die „Andreasreiser". Im sächsischen Erz gebirge nennt man sie „Ritteln" (das heißt offen bar „Rütchen"), und es bestehen ganz besonders geheimnisvolle Vorschriften, wie man sie eiu- sammeln soll. Es muß dies am Andreasabend um 6, 9 oder 12 llhr geschehen, und zwar müssen die „Ritteln" von sieben- oder neunerlei (heilige Zahlen!) Bäumen oder Sträuchern stam men, nämlich Vom Apfel-, Birn-, Kirsch-, Pflaumen baum, von der Kastanie (Roßkastanie), vom Ho lunder, vom Stachel-, Johannisbeer- und Himbeer strauch. Das wären also neun verschiedene Zweige. Das Einträgen der „Ritteln" muß aber „ver- stohlens" geschehen, d. h. man darf sich dabei von niemandem sehen lassen. Anderwärts in Sachsen (z. B. bei Groitzsch) holen sich die Mädchen schwei gend und ohne zu lachen diese Reiser. Drei davon werden mit einem farbigen Faden gekennzeichnet und bedeuten drei Wünsche. Wenn eins der so ge kennzeichneten Reiser, dann bis Weihnachten auf- blübt, dann geht der „dazugehörige" Wunsch in Erfüllung. Aber auch zu zauberischen Zwecken müssen sich unsere Barbarazweige hergeben. Im Böhmerwald soll es Leute geben, die diese an Weih nachten blühenden Reiser mit zur Christmette in die Kirche nehmen. Der Träger eines solchen Zweige» soll allerlei, was dem gewöhnlichen Sterb lichen verborgen bleibt, sehen können: er kann die Hexen der Gemeinde erkennen, der Träger der : Apfelwinter? Barbarazweige sieht sie nämlich mit dem Rücken gegen den Altar zugekshrt. Noch verbreiterter ist allerdings der Glaube, daß derjenige, der einen kleinen Schemel (den „Hexen schemel") aus neunerlei Holz mit in die Christmette nimmt, die Hexen sehen könne. Da ist natürlich die Zahl neun wieder von besoirderer Bedeutung, eben haben wir ja gehört, daß die „Andreasreiser" auch von neunerlei Bäumen und Sträuchern sein müßten. In Tirol und Kärnten muß es der Lucientag(13. Dezember) sein, an dem man die wahrsagenden Kirschzweige in Wasser steckt. Noch in einer anderen Form treten Bäume in den Adventsorakeln der heiratslustigen Mädchen auf. Im Erzgebirge gehen diese am Andreastag nachts 12 Uhr in den Obstgarten, schütteln dort ein bestimmtes Bäumchen und sprechen dabei: „Liebes Bäumchen, ich schüttle dich, Sende den, der liebet mich. Und will er sich nicht stellen, So mag doch nur sein Hündlein bellen." Die Gegend, aus der dann Hundcgebell ertönt, gibt den Wohnort des „Zukünftigen" oder den Ort des künftigen Hausstands an. In Mittelfranken geschieht dieses Baumschütteln der Mädchen am Ende der Adventszeit, nämlich am Thomastag (21. Dezember). Da geht das Mädel nach dem Gebetläutsn hinaus, schüttelt einen „Zipperbaum" lKriechenpflaume, Urünus insiticia) und spricht dazu: „Zipperbaum, i schüttel di, Freundesliebla rüttl di, Und wo si werd mei Freundlibla meld'n, Doa wird a Hündla bell'n." Die weite Verbreitung dieses Orakels sieht man daraus, -atz es auch die Wenden des Spreewalds kennen. Wenn wir uns schließlich nach Sinn und Deu tung dieser gewiß sehr alten Adventsbräuche fragen, so kann uns wohl nur die Naturverbunden- heitdesVolksdie Antwort darauf geben. Der Barbarazweig ist schon eine Vorahnung des Früh lings, in seiner Lebensfrische kann ihm sogar der Winter nichts anhaben, er verkörpert das stets wie der erwachende Leben. Seine Lebenskraft überträgt sich auch auf den Menschen, bringt ihm Glück und Segen für das kommende Jahr. Stirbt aber der Zweig ab, so erwartet auch seinen Besitzer ein schlimmes Los. Das Schütteln des kahlen Obst baums in der Winternacht durch das heiratslustige Mädel ist ein „Aufwecken" des im Baume ruhenden Vegetationsgeistes, ähnlich wie man einen Schläfer wach rüttelt. Aber cs ist vielleicht besser, wir deuten nicht allzuviel in diese alten Bräuche hinein freuen wir uns lieber über sie, besonders wenn hie und da noch einer lebendig sein sollte. 8rok. Or. Narrell-Gunzenhausen. Zur Nachahmung empfohlen! Den nachfolgenden Artikel entnehmen wir dem „Neuen Magdeburger Tage blatt" vom 11. 11. 33 und bemerken hier zu, daß ebenso wie in Magdeburg auch in andren Städten seit lange vor dem Krieg Balkonwettbewerbe, bestanden haben. Aus Magdeburg ist uns bekannt, daß diese Wett bewerbe vor dem Krieg dazu führten, daß man in der ganzen Stadt kaum einen unbe- . pflanzten Balkon sah und die Gärtner dieser Stadt sowie der Umgebung ihre Betriebe z. T. vollständig darauf einstellen konnten. Es war eine Blütezeit für die Balkongärtnereien. Es wäre daher wünschenswert, daß überall mit verstärktem Eifer daran gearbeitet wird, den Erwerbsgartenbau' durch solche Anregungen zu fördern, zumal sie gleichzeitig ein wert volles Dokument für die Arbeit an der deut schen Volkskultur Larstellen. Balkonprümiierung durch Magdeburger Gärtner Es ist eine erfreuliche Tatsache, daß die Erwerbs gärtner von Magdeburg und Umgebung im Verein mit den Blumengeschäftsinhabern dadurch zur Ver schönerung unseres Stadtbildes anrcgen und bei tragen, daß alljährlich eine Balkonvrämiierung durchgeführt wird, die jeder Balkonbesitzer bean tragen kann. Er mutz sich zu diesem Zweck beim Einkauf der Pflanzen eine Anrechtskarte einfordern und ausgefüllt beim Lieferanten Ler Balkon pflanzen zurückgeben. Die Prämiierung findet dann ohne besondere Kosten im Herbst statt. Auch in diesem Jahre hat man trotz der schwierigen Geschäftslage an dieser begrüßenswerten Sitte festgehalten. Im Septem ber wurden die 187 zur Prämiierung angemeldeten Balkone von Fachleuten begutachtet, die 1 ersten Preis mit Auszeichnung, 59 erste Preise, 81 zweite Preise und 30 dritte Preist zuerkennen konnten. Die Erwerbsgärtner Magdeburgs und Umgebung haben zahlreiche Preist in Form von Blumen pflanzen, Blattpflanzen, Gemüse und Obst zur Verfügung gestellt, deren Verteilung im Anfang dieser Woche vorgenonrmen wurde und vielen Balkonbesitzern Anlaß zu lebhafter Freude ge wesen ist. Lis nickt Kennreicknung äeutscksn mit cien vorn K. ci. ci. 6. kersusgsßodSNSN Lckiläorn. MUMMMMUMMNÜMIMUMVMMUMMMMMMMMMMMMlMMMIMMMMMW! Dieser Artikel ist-uns vom Volkswirtschaft lichen Aufklärungsdienst für deutsche Arbeit zum Abdruck überlassen worden. Wir bitten die Werbewarte, die örtliche Presse zum Ab druck zu veranlassen, jedoch mit der Angabe: „Aus dem Volkswirtschaftlichen Aufklä- rungsdienst für deutsche Arbeit". V^. Jede Hausfrau hat ihre Sorgen. Es sind meist immer dieselben Sorgen, nämlich die Frage, wie ernähre ich meine Familie gesund, ausreichend und billig. Der Winter bringt zu den täglichen Sorgen noch die Frage mit, wie Mann und Kinder am gesündesten und billigsten mit vitaminreichem Obst ernährt werden können. Bananen? Apfelsinen oder Datteln? Nein, liebe Hausfrau, daran denkst du heute nicht mehr; denn du weißt, daß es auch während der Wintermonate genügend deutsches Obst gibt. Uebrigens sind gerade in der letzten Zeit verschiedene Versuche angestellt worden, deren Er gebnis war, daß man bei dem Kauf deutschen Ob stes weit bester fährt als bei dem Kauf oft noch teuerer ausländischer Südfrüchte. So ist z. B. in 1 KZ Bananen nur 0,58 KZ der Maste genußfähig, während bei einem deutschen Apfel — man hat die Sorte „Schöner von Boskoop" zum Vergleich her- ongezogen — 92 v. H. des Gewichts zu genießen sind. Da der Nährwert beider Fruchtarten an nähernd gleich ist, nimmt man ganz offensichtlich beim Genuß eines deutschen Apfels weit mehr Nähr stoffe auf. Auch an diätischen Stoffen, z. B. an Fruchtsäure, ist der Apfel reicher als die Banane. Dadurch ist der Apfel für den Körper viel gesünder als die mehlige Südfrucht. Bedenkt man schließlich, daß der Preis für die gleiche Handelsmenge beim deutschen Apfel wesentlich geringer ist als bei der ausländischen Banane, dann versteht man nicht, warum eigentlich die Hausfrauen die Frage deut sches Obst oder ausländisches Obst überhaupt auf werfen? Sie ist heute für die kluge Hausfrau längst entschieden, die Antwort lautet: Auch im Winter nur deutsches Obst! Erziehung zur Tat lautet der Leitartikel von Heft 22 „Der deutsche Junggärtner", der uns klar vor Augen führt, nicht nur Nationalsozialist des Worts, sondern in erster Linie Nationalsozialist der Tat zu sein und bei jeder Handlungsweise zu überlegen, ob sie einer kritischen Prüfung im Sinn der nationalsozialisti schen Weltanschauung standhalten könnte. Außerdem bringt dieses Heft viele wertvolle sach liche Beiträge, von denen einige hier genannt seien, z. B. EpipkMum (Gliederkaktus) mit vielen Ab bildungen; die Beiträge „Winter-Spinat", eben falls mit Abbildungen und „Obstbaumpflege im Vorwinter" geben wertvolle Ratschläge für den Ge müse- bzw. Obstbauern. Also versäumen Sie nicht, den „Deutschen Jung gärtner" zum regelmäßigen Bezug (50 3^ monat lich für 2 Hefte) bei Ihrer Postanstalt zu bestellen. Denkt an die Gemeinschastswerbung zum kommendenKest! Matern hiervon sind unter 8 16 für 30 eH/ bei dem Reichsverband des deut schen Gartenbaus, Berlin NW. 40, Kron- prinzenuser 27, zu beziehen. Für die Texte im Meinungsaustausch sind allein die Verfasser verantwortlich. Warum Höri man nirgends von der Garinersrau? Anmerkung der Schrift! eitun g: Wir bringen gern die nachstehende Anregung und bitten um Stellungnahme. Nach einem alten Sprichwort ist es zwar so, daß man die Frau am höchsten einfchätzt, Lon der man am wenigsten hört — aber ich finde, von der Frau des Gärtners, die doch feine beste Helferin und Mitarbeiterin ist im Beruf, von deren Tätigkeit, Entschlußkraft, körperlicher und geistiger Eignung so viel abhängt — von ihr hört man zu wenig, um sie kümmert sich niemand. Wo ist der Gärtner verein, der daran dächte, die Frauen seiner Mit glieder zu ertüchtigen, zu beraten in beruflichen und persönlichen Fragen, wo die Fachzeitung, die für Gärtner-Frauen ein Interesse zeigte? Ist das etwa nicht nötig, sind diesen Stellen die Be lange und Wünsche der Gärknerfrauen so unwesent- Jn welch vorbildlicher Weise sorgen ihre Organi sationen für die Landfrau. Die Landfrauenvereine, die weiteste Kreise erfaßen im entlegensten Ort wie in der Nähe der Großstädte, werden laufend von den Landwirtschaftskammern beraten. Garten-, Ge flügel-Wirtschaftsberaterinnen wie auch die einzel nen Mitglieder haben laufend die Möglichkeit, in praktischen Kursen ihr Misten zu vertiefen, das den Vereinsmitgliedern weitergegeben, in der Praxis ausprobiert und gemeinsam durchgesprochen wird. Vorträge, Führungen durch Musterbetriebe, Aus stellungen vermitteln weitere Kenntnisse, Freizeiten und gesellige Zusammenkünfte sorgen für Entspan nung und Erholung. Neben dieser Versinsarbeit bringen die meisten landwirtschaftlichen Zeitschriften besondere Beilagen für die Landfrau — sie findet Gehör und Widerhall für alle beruflichen und per sönlichen Fragen. Wie ist's mit der Gärtnersfrau? Gewiß kann sie den bestehenden Landfrauenvereinen beitreten, ich weiß auch, daß dies einzelne schon taten, aber, sind auch die Interessen der Landfrau zwar in vie len Dingen die gleichen wie die der Gärtnersfrau, Vertiefung in beruflichen Dingen kann sie hier nicht finden, auch nichts über besonders gelagerte wirt schaftliche Fragen, nichts über die kulturelle Be deutung von Blumen und Pflanzen, mit denen sie täglich umgeht. Hat trotzdem die Gärtnersfrau den Willen, dem Landfrauenverein beizutreten, so findet sie in sehr vielen Fällen bei ihrem Mann völliges Ablehnen. Meine Frau hat keine Zeit für solche Dinge — wie oft hörte ich das aus Gärtnsrsmund, wenn diese Frage auftauchte? So bleibts beim gu ten Willen. Suchen wir darum einen andern Weg, der Gärt nersfrau zu helfen. Ich denke an eine ihr im be- sondern gewidmete Beilage in der Verbandszeit schrift, die eintritt für ihre Wünsche und Interessen, die ihr eine Möglichkeit gibt zu fragen und Wider hall zu finden für ihre Fragen in gleichgesinnten Kreisen. Das wird ihr nur wenig Zeit kosten; denn ich weiß aus Erfahrung, der Tag der Gärtnersfrau ist völlig angefüllt, ja meist überlastet von täglicher Arbeit/daß ihr in den meisten Fällen gar keine Spannkraft mehr bleibt für Persönliches, sie wird völlig zur Sklavin ihrer Arbeit, sie verliert den Blick aufs Große, Ganze. Kann das denn der Sinn ihres Lebens sein, kann das der eigene Mann wün schen? Würde ihr nicht aus ihrer Zeitung manche Anregung gegeben werden, manche Kenntnis ver mittelt von arbeit- und kraftsparenden Methoden und Geräten, die der Lebensführung, dem Wohl ergehen der ganzen Familie zugute käme? Die Frau schafft die Atmosphäre des Hauses, die dem Mann das Behagen gibt, in der die Kinder auf wachsen, ganz gewiß ist es nicht gleichgültig, ob sie als lebensfrischer, arbeitsfroher Mensch über den Dingen steht oder als müder — gedrückter die täg liche Bürde trägt. Der Gärtnersfrau obliegt in den meisten Fällen der Verkauf der fertigen Produkte — es ist ganz gewiß wesentlich, daß sie richtig zu bewerten und auch in richtiger und geschickter Weise Weise dem Käufer anzubieten versteht. Von starker kultureller und wirtschaftlicher Bedeutung ist somit Pie Schulung der Gärtnersfrau. Durch täglichen Umgang mit Käufern und Käuferinnen hat sie die beste Möglichkeit, diese in für den gesamten Beruf wünschenswerter Weise zu beeinflussen. Solange man noch immer Flieder und Prunusstämmchen mit Kreppapier bis obenhin umwickelt dem Käufer anbietet, Hülltöpfe mit unglaublich kraßfarbigen Mustern oder solche aus Keramik, die eine aus Weidenruten geflochtene Schale vortäuschen oder natürlich weiße Blumen mit Anilinfarben künstlich färbt — so lange bleibt^noch viel zu tun übrig zur Erziehung der Gärtnersfrau als Verkäuferin. Ich denke auch an geschmacklose Kränze, die gerade zum Totenfest vielfach ausgestellt werden, aus dem gleichen Material lassen sich mit den gleichen Kosten kleine Kunstwerke Herstellen von der fachlich ge schulten, künstlerisch empfindenden Binderin. Gute Abbildungen, ausführliche Anleitung über die Aus führung könnte hier viel Wandel bringen. — Die Tatsache, daß ich vor einigen Wochen noch erlebte, wie eine Gärtnersfrau ihrem Söhnchen eine Banane zum Frühstück brachte, dürfte ins Gebiet mangeln der volkswirtschaftlicher Schulung fallen. Immer noch gibt es Frauen, die denken, auf diese eine Banane täglich kommt es doch nicht an. Die neuzeitliche und vielseitige Verwertung von Obst und Gemüse wäre bestimmt ein weiteres dankbares Gebiet, auch das Kennenlernen praktischer Geräte — welche Gärtnerssrau kennt wohl das Sonnen zeichen der Versuchsstelle der Hausfrauenvereine, das ihr Gewähr gibt für einwandfreie Hilfsmittel im Haushalt? Welche weiß wohl von der Heibaudi in Berlin, der ständigen Ausstellung von haus- wirtschaftlichen Geräten, die jeden Interessenten ohne jeglichen Kaufzwang völlig objektiv berät? Fragen über Kinderpflege und" Erziehung, Hei zung, Wäsche, Kleidung würden ihr Interesse haben — gerade die berufstätige Frau muß ja so viel seitig sein, daß sie jeden guten Rat auf dem Ge biete der Haushaltsführung lebhaft begrüßt. Und auch für eine gute ausruhsame Lektüre, die dem innersten Menschen etwas gibt, wird sie unendlich dankbar sein. lA. Lch.-Td.
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