Suche löschen...
Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Aus der Heimat schöner Chinesen ll. 6. „Fackel im Kelch" (Llerockönckron Tkomsüniae). Matt strebt instinktiv, bas Auffallende aus der Fülle des weniger markan ten Unbekannten durch einen der ausgefallenen Eigenart entsprechen den Namen herauszuheben und für sich kenntlich zu machen, Folge ist, man prägt Namen, die nur „Im Wald und aus der Heide" Geltung haben. So habe ich den genannten auffallenden Schlinger aus der Familie der Verbenengcwächse für meinen Privatgebrauch „Fackel im Lkelch" genannt. Seine Blüten stehen in kleinen Trupps beisammen und aus einem jeden der sahnefarbigen, Weißen oder (selten) grünlichweißen Kelchlaterne» reckt sich eine Blüte vom Tief rot und von der Größe einer LKIvia splenciens. Die Pflanze ist südasiatisch, wird in Südchina an Querreifen, die an eingesteckten kleinen Stäben befestigt sind, im Blumentopf gezogen (etwa so wie gelegentlich Passionsblumen in Deutschland) und ist als Aesthetikum unübersehbar. Blütezeit Mai bis Juli, d. h. in der feuchtheißen Zeit (Temperatur unter 27» L selten). Da sie andrerseits in der kühltrocknen Zeit (Dezember bis Februar) Temperatur bis ft- 1» L im Freien verträgt, sollte sie bei uns eine Zierde gedeckter Glas räume werden können. Aste Clerodendrou wollen in ihrer Heimat halbsonnigen Stand und gedeckten Grund; letzteres wäre bei Pflege in Europa auch nötig, dagegen müßte hier Besonnung reichlicher zugeführt werden. 7. Denken Sie sich ein Gewirr von m«- bis stubengrotzer Fels blöcke -im Halbschatten eines Hochwalds, bespannen von einer Liane mit großen sprödharten Glanzblättern, überhängt mit Blüten- kerzen-Haufen wie Roßkastanien, aber das Rot, Weiß, Gelb viel intensiver und der Blütenfels weithin duftend durch den Wald: das ist tiiptüKe mackablota (aus der dem Nichtbotaniker wenig be kannten Familie der Malpighiaceen). „Kastanien-Liane" nenne ich sie für meinen Küchengebrauch. Boden: ein Waldhumus auf Urge stein (bei uns Lauberde mit Lehm). Blütezeit März—April (also nach der kühltrocknen Zeit mit Minima bis herunter zu ft- 1» L). Temperaturen zur Blütezeit etwa zwischen 17—28» L. 8. „Zauberlilie", „S e z e s s i o n s l i l i e" (?ancratium bitlorum). Aus einem Busche großer Amaryllis-Blätter am Wasser graben schießt im Juni ein langer blattloser Schaft, der am Ende einen Schopf Weitzer Lilienblüten trägt. Die Einzelblüte hat eine Märchenhaft (gegen 12 cm) lange, „sezessionistische" Blütenröhre, schmale Blütenblätter und eine Weitze „Halskrause" von halber Länge der letzteren, die den Eindruck einer Doppelblüte erzeugt ^(darum „billörum"). Als der bekannte Tiergeoaraph Wallace in Madagaskar eine Blüte mit einer 20 cm langen Blütenröhre fand, schlotz er — überzeugt von der unübertreffbaren Harmonie in der Natur —, daß es ein an den Blütenbesnch dieser Pflanze angepatztes und sie bestäubendes Insekt geben müsse. Die Zukunft gab ihm recht, es wurde ein Schtvärmer (Nachtfalter) mit einem „zuge hörigen Bestäubungsschlüssel" d. h. also einem über 20 cm langen Rüssel festgestellt. In Südasien gibt es meines Wissens kein Insekt, das einen für die Bestäubung der Pancratium-Blüte genügend langen Rüssel hat. Ich habe Rüssellängen an über 1000 Individuen der langrüsseligsten südasiatischen Schwärmer gemessen. Sauger von 80 mm durchschnittlicher Länge kommen bei manchen Arten vor, ein Durchschnitt von 84 und ein Maximum von 99 mm bei einer Art. - Den längsten Rüssel unter südafiatischen mir bekannten Schmetterlingen hat der auch in Europa wohlbekannte Winden schwärmer, Durchschnitt 90 mm. Einen Rüssel von 110 mm und Mehr, der bis zum Grunde der Pancratiumblüte reichte, hatten aber nur 8 von 56 gemessenen Tieren (14A>). Es wurden an Pancra- tium-Blüten aber auch oft Traubenschwänze (Schwärmer) mit einem Sauger von 30—34 mm beobachtet, die offenbar durch das feuchtende Weiß der Blütenstände angelockt wurden. Sie kamen immer wieder, mußten sich aber mit dem als Tau und Regen ein gedrungenem Wasser, das die lange Blütenröhre fast füllte, be gnügen, was aber zur Ausführung der Bestäubung genügte. Der Zyniker könnte also sagen, daß für sie die „Sezession" der Blüte eine Nepperei der Natur ist, auf die man halt aber immer wieder hereinfällt, genau wie der Mensch auf die Liebe. Vielleicht ist's aber doch keine Neppcrei und die dünne Zuckerlösung, die durch Mischung von Blütenhonig und Regenwasser entstanden ist, genügt den In sekten; denn die Geschmacksempfindung der Schmetterlinge für Zucker ist etwa 265mal feiner als die der menschlichen Zunge. Das reizendste Erlebnis an Pancratium-Blüten sind aber —- Eidechsen (Geckonen!) als Blüienbesucher. Ob sie als Insekten fresser durch die vor der Blüte schwirrenden Falter angelockt werden oder durch den Blütensaft, weiß man nicht.. Ich möchte annehmen, die Falter wirken als Lockmittel, sind die auf „Anstand" sitzenden Tiere nun einmal auf der Blüte, so lecken sie an der vor ihrer Nase in der Blütenröhre befindlichen Flüssigkeitssäule. Alle höheren Tiere (Reptilien, Vögel, Säugetiere) sind Süßigkeitsfreunde, die Sache schmeckt ihnen — auch in der oben erwähnten Form —, und sie lecken weiter (was unter ähnlichen Umständen auch bei Menschen Vorkommen soll). 9. Die hohen Sommeranemonen der japonica-vitiikälia- Gruppe sind im hochgebirgigen Westchina zwischen 2000—2200 m Charakterpflanzen am Waldrand und in lichtem Gebüsch. Sie spros- fen mit oberirdischen geknieten Ausläufern durchs Gras oder sprei zen und schieben diese Triebe durch jede Lücke im niederen Gebüsch, klimmen so meterhoch und öffnen ihre Blüten auf 25» n. B. in der letzten Juliwoche, in Deutschland im September. Das eigenartige Glockenblumengewächs Loctonapsis ist im gleichen Gebiet häufig. In Asche und dünnem Humus der von Chinesen abgebrannten Hänge (also auf.etwas angereichertem GruNd) hat siegroße Blätter, handlange, aittrechte Stengel und schön tief blaue, am Grunde etwas rotblaue Blüten vom Umfang eines Pfennigstücks, nur eine endständige auf jeder Pflanze. Auf trocknen, kurzgrasigen Hängen, zwischen Kiekern und Sand hat sie kleine, lanzettliche Blätter, aber der Blütenu in fang ist von der Größe eines Z w e i p f e n n i g st ü ck s. In kurzgrasigen Rainen ist sie ausgesprochen windend, so daß ich sie, von weitem gesehen, mehrmals für eine Passiflore hielt. Die Blüte hat etwas so erstannt fragend nach oben Blickendes wie ein auf Antwort war tendes Kinderauge.' 10. Delavays Wiesenraute (Ttialictrum velavüyi) ist Ende Juli an windgeschützten Hängen und Mulden im nachts (auch oft tags) nebeltriefcnden Buschwald (3000 m) die Königin. Bis 2 m hoch und mehr schießt sie ihre Triebe durchs Geäst, und ist sie dem Strauch über den Kopf gewachsen, so entfaltet sie zierlich luftige Blütentrauben, tief lilarot und bis. 2 Fuß lang. Erst 8 Tage später ist sie auch unten in der Ebene (2000 m) in Blüte, und sie bleibt in diesem Schmuck bis Ende des Monats. Es ist mit den botanischen Erkenntnissen nicht recht vereinbar, daß die niedrigeren Temperaturen höherer Lagen entwicklungsfördernd auf die Blüten bildung gewirkt haben sollten und umgekehrt. Sehr wahrscheinlich ist die in 3000 m Höhe (gegenüber 2000 m) intensivere Sonnen strahlung das ausschlaggebende Moment zur schnelleren Blüten bildung in der größeren Höhe. Im Miy- und Tung-Tal des mitt leren Szechwam also auf etwa 29—30» n. B., tritt das in Erschei nung recht, ähnliche Tü. ciipterocärpum an seine Stelle, das ja auch in europäischen Gärten Bürgerrecht erworben hat und an feuchten, humusreichen Stellen seiner Heiinat bis 2,40 m hoch werden kann. I)r. Ncll. praktische Winke MS.-Mal-Zerstäuber, die praktische VlumenspriHe Beim Verkauf von Palmen, Blattpflanzen, Farnen, ^upargpms, sollte man nicht versäumen, darauf hinzuweisen, daß im geheizten Zimmer unbedingt tägliches Spritzen der Pflanzen nötig ist. Die Kla gen über schlechte Haltbarkeit, Eintrocknen der Blattspitzen, Abfallen der Nadeln, werden sich dann vermindern. Die modernen Zimmer- Blumenspritzen, die mit einer Hand zu bedienen sind, verteilen das Wasser ganz fein, so daß sie an Ort und Stelle verwendet werden können. Zerstäuber „MFH.-Ideal", den wir im Bild, zeigen, wird außer in Messig. Emaille auch in Glas geliefert, so daß er sich auch zum Zerstäuben von säurehaltigen Schädlingsbekämpfungsmitteln eignet. Im Verkaufs- und Binderaum wird er zu einem willkom menen Helfer. Der Verkaufspreis von AL 2,— bis 2,75, je nach Ausführung, ist durchaus erschwinglich. Es gibt auch eine größere Ausführung, die ca. 1 faßt. 1A. Lcymickt-Pdeile, Leipzig. 23. Neblung 1933 Sckristleitung: K. Weinhausen Nr. 11 Lieber das Treiben deutscher Gladiolen Gartenbauoberlehrer Kl. Klann, Geisenheim Obgleich durch die Züchtung früh-, mittelfrüh- und spätblühender Gladiolen schon eine recht ausgedehnte Blütezeit dieser beliebten Schnittblumen erzielt werden kann, ist doch eine weitere Verlänge rung der Gladiolenblütezeit durchaus erwünscht und wird in der Praxis des Erwerbsgartenbans durch verschiedene Treibmethoden auch bereits angestrebt. Im folgenden soll über Treibversuche mit deutschen Frühgladiolen berichtet werden. In einem Freilandvorversuch wurden zunächst diejenigen Sorten, die von den Züchtern als „frühblühend" bezeichnet werden, auf die Dauer ihrer kürzesten Entwicklungszeit beobachtet. Dabei wurde die Beobachtung gemacht, daß im Freilandanbau der Zeitpunkt des Auslegens der Knollen nicht zu früh gewählt werden sollte. Ist die Erde noch nicht genügend erwärmt, dann verzögert sich die Ent wicklung der Gladiolen ganz beträchtlich. So wurden einmal die Gladiolen bereits am 11. April, dann am 4. Mai ausgelegt. Trotz dieses Zeitunterschieds von rund 20 Tagen kanien in beiden Fällen die Gladiolen etwa um die gleiche Zeit zur Blüte. Ein merkbarer Unterschied in der Blütezeit konnte jedenfalls durch das frühere Auslegen nicht erzielt werden. Natürlich spielt das Wetter eine große Rolle. Es ist aber zu beachten, daß die Gladiolen als Lang tagpflanzen, wenigstens in den großblumigen Formen, anzusprechen sind; je früher also die Blüte gewünscht wird, um so längere Zeit ist zur Entwicklung nötig. Die Blüte setzte in beiden Fällen etwa mit dem 20. Juli ein. Bei den insgesamt 62 geprüften Sorten kamen die frühesten nach etwa 97 (Schmetterling und Achilles), die letzten nach 118 Tagen zur Blüte. Beim späteren Auslegetermin benötigten einige Sorten nur 74 bzw. 77 Tage (Jaques Rasquin und Buddha). Die Spanne in der Entwicklungszeit zwischen frühem und spätem Auslagen wird übrigens immer kleiner, je länger die Entwicklungszeit der Sorte an sich ist. Um eine Verfrühung der Blüte zu erreichen, wurden Gladiolen für das Auspflanzcn im Freien vorgetrieben. Die Knollen wurden am 16. Februar in Töpfe gelegt und unter einer Tablette im temperierten Haus aufgestellt. Äni 28. März erfolgte das Aus pflanzen ins freie Land, nachdem die Pflanzen einige Zeit im kal ten Kasten abgehärtet worden waren. Die Blätter waren zur Zeit des Auspflauzens etwa 20—30 cm lang. Einen Schutz erhielt die Pflanzung lediglich durch Abdecken des Bodens mit Torf. Es zeigte sich nun, daß die vorgetriebenen Gladiolen gegen Kälterückschläge durchaus nicht empfindlich sind. Bekamen doch die Pflanzen während des April recht starke Fröste zu spüren, die sie ohne jeglichen Schutz gut überstanden. Einige Temperaturen, gemessen 5 cm über dem Boden, seien hier mitgeteilt.'Am 15. April 3,5», am 18. April 3,4«, am 19. April 3«, ani 20. April 6,2°, am 21. April 3», am 23. April 6,1°, am 24. April 5», am 25. April 4"O Der Torf- bclag war an den Frosttagen steif gefroren. An drei Tagen herrschte Schneewetter. Dieser Kälieeinbruch hatte aber ohne Zweifel die Entwicklung der Gladiolen stark verzögert, so daß bei einigem Schutz durch Ueberbauen die Entwicklungszeit sicherlich hätte ab gekürzt werden können. Es benötigten diese vorgelriebenon Gladio len etwa 30—40 Tage zu ihrer Entwicklung mehr, als die am 11. April direkt ins freie Land gelegten. Sic kamen jedoch noch etwa 20 Tage früher zur Blüte als diese. Dieser Vorsprung ist aber für die Marktbelieferung von so großem Wert, daß sich die Mehr- arbei! durch die Vorkultur bezahlt machen dürfte. Von den hier ge prüften Sorten beanspruchten die nicht deutschen Züchtungen „Avonne" 123 Tage (erblühte am 19. Juni) und „Flammen schwert" 125 Tage zur Entwicklung. 130 Tage brauchte die ganz vorzügliche „Orange" (B.)*), die nicht deutsche „Belinde" 1.34, „I. Ä. Purpns" (B.) 139, „Charles Nicke" (Sp.) 139, „Nosalinde" (H. Gr.) 140, „Rheinperle" (H. Gr.), „Brünhilde" (H. Gr.), „Aphrodite" (B.), „Rote Funken" (H. Gr.), „Liesel Pötschke" (Sp.) und „Hektor" (H. Gr.) je 143 Tage, „Helene Pötschke" (Sp.) 147 Tage. Es ist nötig, diesen Versuch im nächsten Jahr mit einer größeren Sortenzahl zii wiederholen, da anzunehmen ist, daß es noch eine größere Zahl von deutschen Edelgladiolensorten gibt, die ähnlich frühen Blütcnbeginn anfweisen, wie die in diesem Jahr gefun denen frühesten. Eine weitere Verfrühung der Blüte konnte dadurch erzielt wer den, daß die ebenfalls am 16. Februar in Töpfe gelegten Gladiolen nach gleicher Vorkultur am 15. März in einen lediglich mit einer ganz schwachen Laubpackuug versehenen Salatkasten gepflanzt wur den. Der Kasten wurde am 15. März mit zweimal pikierten Salatpflanzen unsrer „Maikönig"-Auslese bepflanzt. Zwischen je zwei Reihen Salat wurden die Gladiolen in einem Abstand von 15—20 cm ausgepflanzt. Zum Vergleich wurde am gleichen Tag ein Fenster mit nicht vorgetriebenen Gladiolenknollen in gleicher Weise besetzt. Es zeigte sich, daß die Gladiolen zwischen dem Salat sehr gut standen. Eine gegenseitige Wachstumsbehinderung konnte bei beiden Kulturen nicht beobachtet werden. Der Salat konnte bis zum 15. April (Ostern) geräumt werden, so daß nunmehr die Gladiolen allein im Kasten standen. Dadurch war aus dem Kasten schon ein recht annehmbarer Ertrag erzielt, ehe noch die Gladiolen den Kasten völlig beanspruchten. Inzwischen hatten sich die Gla diolen so weit eniwickelt, daß die Fenster hochgelegt werden wußten. Nachts wurde mit Strohmatten gedeckt, da wir ja im April die oben erwähnten Frostperioden hatten. Vom 10. April ab standen dann die Gladiolen ohne Fensterschutz. Die ersten Blüten konnten am 5. Juni, also 14 Tage vor den vorgetriebenen Freilandgladiolen geschnitten werden. Als erste Sorte blühte „Achilles" (H. Gr.), '109 Tage nach dem Einlegen in die Töpfe. Diese^ Sorte brauchte im Freiland ohne Vorkultur 97 Tage (ausgelegt am 25. April, Blüte ani 31. Juli). Es folgten dann die Sorten in nachstehender Reihenfolge, wobei die Zahlen die Entwicklungszeiten in Tagen und die Buchstaben die Züchter angebcn: „Rote Funken" (H. Gr.) 113, „Flammenschwert" 114, „Orange" (B.) 117, „I. A. Purpns" (B.) 118, „Belinde" 118, „Yvonne" 119, „Artemis" (B ) 119, „Schmetterling" (Fr.) 120, „La Paloma" (B.) 123, „Pfau" (H. Gr.) 125, „Alice von Stuers" (W. P.) 125, „Rheinperle" (H. Gr.) 126, „Overstolz" (H. Gr.) 128, „Camillo Schneider" (W. P.) 128, „Brünhilde" (H. Gr.) 128, „Trompete" (H. Gr.) 130, „Rosalinde" (H. Gr.) 130, „Buddha" (H. Gr.) 130, „Edelknabe" (Sp.) 130, „Wiesbaden" (B.) 130, „Fr. Käthe Barth" (B.) 130: Alle Sorten, die eine noch längere Entwicklungszeit be nötigten, können vorerst als zum Treiben nicht sonderlich geeignet bezeichnet werden, da zur gleichen Zeit schon die nicht vorqetriebenen Sorten im Salatkasten erblühten, und zwar am 27. Juni (der 130. Tag obiger Kultur fiel auf den 26. Juni) „Pfau" und „Camillo Schneider", am 1. Juli „Orange", am 6. Juli „Rofalinde" und „Aphrodite" (B.). Auch kam ja am 26. Juni bereits „Orange" im Freiland mit Topfvorkultur zur Blüte. Der Vollständigkeit wegen seien noch die Daten des Erblühens der übrigen im 'Salatkastcn mit Topfvorkultur abgetriebenen Sorten genannt: am 27. Juni „Höhenfeuer" (Fr.), „Freude" (Fr.), „Frühlinqstraum" (B-), am 29. Juni „Athene" (Fr), „Asta Nielsen" (W. P.), „Stolze von Köln" (H. Gr.) und „Aenne Rahmsdorf" (B.). Immerhin ist bei diesem Versuch bei einer Anzahl von Sorten durch die Tvpfvorkultur ein so wesentlicher Vorsprung in der Blüte erzielt worden, daß dieses Verfahren bei richtiger Sortenwahl für die Praxis empfehlenswert zu sein scheint. Es ist zu bemerken, daß die Kastengladiolen qualitativ sehr hoch standen. Es bestand eine sehr rege Nachfrage, besonders nach den frühesten. Auch war der Ertrag sehr gut, da die meisten Knollen 2 bis 3 Blütenschäfte hervor- brachtcn. Es ist selbstverständlich, daß zum Treiben möglichst starke und absolut gesunde Knollen Verwendung finden müssen. In Fortsetzung dieser Abhandlung bringen wir in der nächsten Nummer dieser Beilage einen Bericht über Versuche mit Gladiolen, die zusammen mit ttütliz-rus oäorätus im Haus ausgepflanzt wur den sowie über die Topftreiberei von Gladiolen zur Veröffentlichung. Schriftleitung. *) Die Buchstaben hinter den Sortennamen bedeuten den Züchter, und zwar: B. — Barth, Mainz-Zahlbach; Fr. — Frietsch, Rastatt; H. Gr. — Hugo Graetz, Köln; W. P. — Wilh. Pfitzer, Stuttgarts Sp. — Spamann, Bautzen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)