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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
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Band
Band 50.1933
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- Gartenbauwirtschaft
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Z ai» rs, in em ie- ;r- ,e. ile che >et us tz- ig >ei ie rs e- ld et m r- t. -st l- n u l- I- >- rl r Verbraucher, Haussrau und die Arbeitsschlacht — Schach der unerwünschten Kapitalflucht Lieber 21 Milliarden Reichsmark bestimmen Haussrau und Verbraucher Von IV. koke, stellv. Vorsitzender des Arbeitsamts in Gotha Die „Deutsche Woche" mit ihren verschiebenarti- tzen Werbeformen und Werbemitteln für deut sche Ware und für das Erzeugnis deutscher Arbeit liegt hinter uns. Was wollte nun die „Deutsche Woche"?: Sie wollte jedem Deutschen nachdrücklichst ins Bewußt sein hämmern, daß im nationalsozialistischen Deutschland kein Platz mehr ist für fremdländische Luxuswaren und kein Platz mehr für solche Er- zeugnisse, durch deren Kauf ausländischen Arbei tern Verdienst gegeben, den eigenen Volks genossen aber Arbeit und Brot ge nommen wird. Diese Gedanken decken sich vollkommen mit den Absichten und Maßnahmen unsrer Führer und dem Programm der NSDAP., das Achtung und Ehre vor den Erzeugnissen deut schen Bodens und deutscher Arbeits hände wieder in das deutsche Volk hineinpflanzen will. 27 Milliarden Reichsmark, d. h. mehr als das Doppelte des Reichs- Haushalts, gehen jährlich durch die Hände der deutschen Hausfrau, und zwar allein zur Beschaf fung der Nahrungs- und Geuußmittel. Auf 414 Milliarden Reichsmark beläuft sich der Wert der jährlichen Milcherzeugung in Deutschland; der jährliche Fleischverbrauch beträgt zur Zeit etwa 3 Milliarden kg für rund 6 Milliarden Reichs mark. Die „Schwundkraft" des Hau-Haltgelds ist der deutschen Hausfrau schmerzlich bewußt. Ich frage die deutschen Hausfrauen, ob sie sich darüber klar sind, welche wirtschaftliche Macht durch diese Summen in ihre Hände gelegt ist? Wissen denn die Hausfrauen über haupt, welchen Einfluß sie durch die Art ihrer pri vaten Wirtschaftsführung auf die Gesamtwirtschaft des deutschen Reichs ausüben? Im Krieg haben die deutschen Hausfrauen durch die Einschränkung der staatlichen Zwangswirtschaft erfahren, wie weit ihre Macht tatsächlich reichte. Die Schrankenvon damals sind ge fallen, nur mutz man leider fest st el- len, datz die deutsche Hausfrau von der wiedererlangten Verfügungs gewalt über die 27 Milliarden Reichsmark heute vielfach einen Ge brauch macht, der — einfach gesagt — unvernünftig ist. Oder ist es etiva vernünf tig, einen beträchtlichen Teil der 27 Milliarden ins Ausland zu leiten und der eignen Wirtschaft zu entziehen, um dafür Tomaten, Kopfsalat, Blu menkohl, Rosenkohl und viele andre Gemüsearten aus dem Ausland einznführen, obwohl wir in den kalten Monaten an nahrhaften, wohlschmeckenden, ebenso preiswerten, zum Teil auch pikanten Ge müsearten im eignen Land keinen Mangel haben. Man denke nur an die verschiednen Vitamin- und eisenreichen Pflanzen: Grünkohl, Schwarzwurzeln, Teltower Rüben, rote Rüben, nur um diese zu nennen. Ferner wird uns Jahr für Jahr eine Kartoffelernte von unerhörtem Ausmaß beschert. Das alles soll in Deutschland ver faulen, während die deutschen Haus frauen unbedacht das Geld für den Bedarf an frischem Gemüse ins Ausland tragen? Welche Summen gehen der deut schen Wirtschaft ein mal durch den Import und andrerseits durch den Kauf an nicht unbedingt nötigen Ji ahrungs mitteln verloren? Einige Beispiele sollen uns das sagen: Im Fahre 1932 wurden allein für rund 61 Millionen All Gemüse, für rund S8 Millionen All Orangen, für rund 29 Millionen All Bananen eingeführt. Auch der Import an Südfrüchten würde von selbst zurückgehen ohne Gesetzesverordnungen von oben herab, wenn sich die Hausfrauen energischer für inländisches Obst einsetzen und sich ohne Rücksicht auf die eigene BequemliLkeit auch wieder stärker dem Angebot deutscher Erzeugnisse auf dem Markt anpaßten. Tie Hausfrau, die an jedem Stand, in jedem Laden zuerst nach deut schen Gemüsen und deutschen Früchten fragt, würde dadurch dem deutschen Gartenbau mehr Mut und mehr Kräfte zuführen als 100 Verordnungen usw. Es ist zweifellos ein großer Fortschritt, daß heute Obst und Gemüse in der Volksernährung eine große Rolle spielen, aber diese Tatsache recht- fertig nicht, datz für rund 61 Millionen All Ge müse, darunter allein rund 17 Millionen All für Tomaten, rund 15 Millionen für Blumen und Pflanzen, oder auch die wahnsinnige Summe von 125 Millionen All für ausländisches Obst in das Ausland gebracht werden. Selbst in den ersten 6 Monaten des Jahres 1933 wurden nach bishe riger Feststellung wiederum für rund 9 Millionen All ausländisches Gemüse, für rund 386 000 All Blumen und Pflanzen und für rund 6 Millionen All Obst eingeführt. Die Frage ist also: Wie kann die deut- sebe Hansfrau. jede einzelne für ihren Teil, und zwar sofort, zunächst' in diesem Winter und im kommenden Frühjahr das Arbeitsbeschaffungspro gramm der Regierung unterstützen? Die Antwort mutz lauten: Dadurch, daß die deutsche Hausfrau auf dem Markt und im Laden regelmäßig nach deutschem Gemüse fragt; dadurch, datz sie Grotzmutters gute Kochrezepte für das deutsche Gemüse hervorholt und neue dazu erfindet; dadurch, datz sie in diesem Winter und im Früh jahr den Kartoffelspeisen einen breiteren Raum auf dem Küchenzettel einräumt als sonst. Hier liegt die große Aufgabe des deutschen Verbrauchers, vor allem der deutschen Hausfrau. Ter Verbrau cher mutz das Bewutztsein haben, durch den bevor zugten Kauf deutscher Erzeugnisse der Landwirt schaft, des Gartenbaus usw. die grotze Arbeits schlacht praktisch selbst zu unterstützen. Jede Mark, die durch den Kauf von deutsch e m O b st, deutschem Ge m ü s e, deutschen M o l k e r c i c r z e u g n i s s e n, deutschen Stoffen im Inland bleibt, ist ein wirksames Mittel zur Schaf fung neuer Arbeitsplätze. Wir erwarten hiermit kein beson- dres Opfer, wir erwarten nur die Besinnung im Volk auf deutsches Wirtschaftsdenken. Deutsche Er zeugnisse sind hochwertig. Sie sind auf deutschem Boden gewachsen, und deutsche Menschen haben sie erzeugt. Hier liegt die grotze, eigene Erzie hung s au fg ab e an uns selbst, von de ren Erfolg zugleich auch der Erfolg der g rotzen Arbeitsschlacht abhängt. Unsre Zukunft und damit die Existenz jeder einzel nen Familie kann nicht allein durch Regierungs- maßnahmcn gestärkt werden. Wir alle, ob Mann oder Frau, müssen die rastlose Arbeit der Männer des neuen Staates auch durch praktische Mitarbeit selbst unterstützen. Die so viel besprochene An kurbelung der deutschen Wirtschaft ist in erster Linie eine Fragedes Verbrauchs deutscher Erzeugnisse. Der Verbraucher also, insbesondre die deutsche Hausfrau, ist in dieser Frage mächtiger als die Finanz- und Wirtschaftsminister zusammen. Ohne Gesetze und Zollgrenzen kann sie, aus eige nem Willen und nationalsozialistischem Denken heraus, Schranken gegen die unerwünschte Einfuhr errichten. In der Macht und der Entscheidung der Hausfrau liegt es, was die Familie an deutschem, was sie an ausländischem Gemüse, Obst usw., ver zehrt. „Deutsche Hausfrau und Verbrau cher, werdet Euch dieser Macht be wußt!" ZUM Gartenbau lieber die Notlage des deutschen, insbesondre des sächsischen Gartenbaus ist in der letzten Zeit ge nügend geschrieben und gesprochen worden. Älle maßgebenden und verantwortlichen Stellen find sich darüber im klaren, daß der Gartenbau inner halb des Reichsnährstands eine außerordentlich wichtige Rolle spielt. Er ist dazu berufen, die Er nährung des deutschen Volks mit sicherzustellen und Freude und Schönheit in das Leben der Familien und Feierlichkeiten zu bringen. Deshalb ist es auch Pflicht eines jeden deutschen Volksgenossen, insbe sondre aber der verantwortlichen Vertretungen in den öffentlichen Körperschaften, in den Stadt- und Gemeindeparlamenten, bei den Bezirks- und Zweck verbänden und sonstigen Körperschaften des öffent lichen Rechts, Verständnis dem Gartenbau ent- gegenzubringen. Daß der Gartenbau in seiner Gesamtheit durch die Einfuhr ausländischer Produkte gefährdet ist, ist bekannt. Deshalb ist es Pflicht aller deutschen Volksgenossen, die Erzeugnisse des deutschen Gartenbaus in erster Linie zu kaufen. Der deutsche Gartenbau hat deshalb in der letzten Zeit eine intensive Propaganda für das deutsche Garten- bauerzeu'gnis in ganz Deutschland veranlaßt. In allen Geschäften, die deutsche Gartenbauerzeugnisse verkaufen, lesen wir heute die Schilder „Deutsches Erzeugnis". In diesem Kampf um die Lebensmöglichkeit des deutschen Gartenbaus darf auch die Beamtenschaft in ihrer Gesamtheit nicht zurückstehen. Jeder Be amte, ganz gleich in welcher Körperschaft, ist ver pflichtet, für fich und seine Familie nicht auslän dische, sondern deutsche Erzeugnisse gärtnerischer Art zu kaufen. Bedauerlich ist es, feststellen zu müssen, daß leider Gottes Beamte durch ihre Ehefrauen oder irgend welche Verwandte Erzeugnisse, die in ihren Schre bergärten, auf ihrem Pachtland oder auf sonstige Art und Weise gewonnen werden, auf den Markt bringen und auch an Privatpersonen verkaufen. Dies ist, am deutschen Gärtner gemessen, Schwarz arbeit. Schwarzarbeit ist aber im nationalsozia listischen Staat verboten. Ich ersuche deshalb alle Fraktionsführer und Verantwortlichen der Vertretungen in den Stadt- und Gemeindeparlamenten, bei den Bezirks- und Zweckverbänden und bei sonstigen Körperschaften des öffentlichen Rechts, folgenden Erlaß sofort zu bewirken: An alle Dezernenten und sämtliche Amtsstellen! Die überaus schlechte Lage des deutschen Garten baus hat die Reichsregierung veranlaßt, gesetzgebe rische Maßnahmen zur Hebung des Absatzes der Gartenbauprodukte durchzusühren. Es muß Pflicht aller deutschen Volksgenossen sein, diese Bestrebun gen in weitgehendem Maß zu unterstützen. Ich er suche daher alle Beamten und Angestellten, die einen Garten oder ein Stück Land bewirtschaften, darauf hinzuwirken, daß die Erzeugnisse hieraus nicht auf dem Wochenmarkt oder von Haus zu Haus durch die Ehefrau oder sonstige Familien ¬ angehörige, die den Haushalt teilen, verkauft, son dern lediglich im eignen Haushalt verbraucht wer den, und behalte mir vor, in Fällen, in denen gegen diese Anordnung verstoßen wird, geeignete Schritte gegen die Betreffenden zu unternehmen. Die Amtsstellenvorsteher haben alle Beamten und Angestellten von dieser Verfügung in Kennt nis zu setzen. Von .-1. vietre, Weinböhla. (Aus „Nationalsoziali stisches Gemeindeblatt", Folge 21, 1. XI. 33.) Der Aufbau der Ständeordnung in Italien Der italienische Ständeaufbau nähert sich mit der jetzt erfolgenden Schaffung der Korporationen seinem Ende. Im italienischen Gartenbau werden zwei Korporationen entstehen, und zwar aus den Confederazionsn der Landwirte und dem Syn dikate der landwirtschaftlichen Arbeitnehmer her aus. Es find das die Korporationen der Garten bauerzeugnisse und der Südfrüchte. Sie werden zu künftig das ganze Gebiet der Gartenbauwirtschaft von der Erzeugung bis zur Jndustrieverarbeitung und dem Handel zu überwachen und zu ordnen haben. Die bisherigen Gründungssitzungen in dem Nationalen Korporationsrat unter Vorsitz Musso linis haben ergeben, daß sich innerhalb der Wirt schaftsorganisationen nunmehr Einheitlichkeit der Anschauung über die in das Zuständigkeitsgebiet der Korporation fallenden Aufgaben wenigstens in wichtigen Gebieten ergeben hat. Man schiebt der Korporation alle Entscheidungen und Reglungen auf Arbeitsrechts- und Tarifgebiet zu. Alle Streit fragen und Gerichtsbarkeiten innerhalb der er faßten Berufe und Klassen worden von den Kor porationen entschieden. Noch nicht ganz geklärt da gegen ist der Umfang, in dem die Korporationen auf fachlichem und wirtschaftlichem Gebiet maß gebend gemacht werden. Es stehen sich hier zwei Anschauungen gegenüber, von denen die eine nur eine konsultative, allerdings obligatorische Heran ziehung der Korporation fordert, während die andre Anschauung der 'Korporation die Unter suchung und Entscheidung der Wirtschafts- und Fachfragen direkt übertragen will und zu ihrer Er ledigung bei der Korporation »Komitees und Fach büros einrichten will. Grade in der Südfrucht wirtschaft wird diese Frage von sehr großer Be deutung, da es sich in den letzten beiden Jahren gezeigt hat, daß die Wirtschaft von sich selbst aus nicht in der Lage ist, die bestehenden Schwierigkei ten aus der Welt zu schaffen. Die Weite der Zu ständigkeit wird jedoch, wie es nach den ersten Gründungssitzungen im Nationalen Korporations rat scheint, fließend gehalten werden und nicht in jedem Zweig der Wirtschaft gleich weit ausgedehnt werden. Damit ergibt sich die Wahrscheinlichkeit, daß die beiden „Gartenbaukammern", das wäre wohl der entsprechende Name, wirtschaftlich und fachlich ausschlaggebende Organe der italienischen Gartenbauwirtschaft werden. Das Erdreich für Treibgemüsekulturen Gartenbauoberlehrer O. Lancier, Weihenstephan. Das Gedeihen der Treibgemüfekulturen ist in hohem Maß abhängig von der Zusammensetzung und dem Zustand des Bodens. Die Beschaffung und richtige Vorbehandlung eines für Treibgemüse kulturen geeigneten Erdreichs ist daher eine Auf gabe, deren Lösung ein gutes Zeugnis vom Kön nen des Gärtners ablegt. Mancherlei Umstände machen heute die Lösung schwieriger als in frühe ren Zeiten. Damals stand Dünger, befonders Pferde dünger, in reichlichem Maß zur Verfügung, und so war für die Gewinnung einer vorzüglichen Erde reichlich Gelegenheit gegeben. Aus einer Mischung mit mehr mineralischen Erden entstand dann jene vorzügliche Mistbeeterde, die in physikalischer, chemischer und vor allem auch in biologischer Hin sicht die beste Eignung für Treibgemüfekulturen aufweist. Die Beschaffung solcher Mistbeeterden wird heute durch Mangel an Stalldünger sehr er schwert. Selbst Gutsgärtnereien müssen dies fest stellen, so verwunderlich das erscheinen mag. Die Gründe dafür zu erörtern würde zu weit führen. Am schwierigsten gestaltet sich die Erdbeschaffung in der Regel in solchen Betrieben, die in den letz ten Jahren neu eingerichtet wurden, oder die ihre Treibgemüfekulturen in erheblichem Maß ausdehn ten. Wenn es auch in den meisten Fällen während der letzten Jahre möglich war, das für die Kul turen benötigte Erdreich bereit zu stellen, so konn ten es sich doch nur wenige Betriebe leisten, einem Teil des Erdvorrats über Sommer eine Art Brache zu gewähren, und bei der oft sehr stark durchgeführten Spezialisierung der Kulturen wurde es dazu jahre lang hintereinander von der gleichen Gemüseart in Anspruch genommen. Dieses Fehlen eines Frucht wechsels ist vor allem mit verantwortlich zu machen für das immer stärkere Auftretemchon Krankheiten und Schädlingen, wie Salatfäule, Gurken- und Tomatenälchen usw. Sorgen wir daher für reichlich vorhandene Erdvorräte und eine Behandlung, die einen Zustand verbürgt, den wir als gesund be zeichnen. Die Eigenart der Treibgemüse kommt zum Aus druck in Anforderungen an bestimmte wachstum fördernde Faktoren, unter denen im Zusammen hang mit der Beschaffenheit des Erdreichs Lust, Feuchtigkeit und Nährstoffe hier besonders zu wür digen sind. Das rasche Wachstum oberirdischer Teile der Pflanze steht in Verbindung mit den Wachstumsvorgängen an den Wurzeln. Deren Ge schwindigkeit ist wiederum abhängig von der Lok- kerheit und Luftdurchlässigkeit des Erdreichs. Das läßt sich vor allem bei Gurken beobachten. In einem stark krümeligen bzw. lockeren Erdreich zeigen sie besonders rasches Wachstum. Ganz abgesehen von seiner ohnehin leichten Erwärmbarkeit kann diese nicht so bald durch Wasserstauungen nach starkem Bewässern herabgesetzt werden, da überschüssiges Wasser rasch versickert, nachdem sich die Bodenkrü mel mit Feuchtigkeit zu sättigen vermochten. So bleiben die Räume und Gänge zwischen den grö ßeren Bodenteilchen wasserfrei und luftführend. Bodenluft aber ist ein wichtiges Lebenselement für die Wurzeln, die reichlich atmen müssen, wenn sie wachsen sollen. Allzeit frische Luft im Boden arbei tet ferner seiner Versauerung entgegen. Weiter ver langen die Treibgemüse das Vorhandensein eines großen Nährstoffvorrats in leicht aufnehmbarcr Form. Wir finden davon den Stickstoff in den stark zersetzten humosen Bestandteilen, die aus Stall dünger hervorgingen. Besondre Ansprüche an Phos phorsäure und Kali müssen, wie bei Gurken und Tomaten, noch durch Kunstdüngergaben befriedigt werden. Auch die Bodenreaktion sollte mehr Beachtung finden. Für die meisten Treibgemüse ist ein neutral reagierender Boden am zusagendsten, leicht sauer ist gut für Tomaten. Manche stark mit Kalk versetzten Komposterden weisen einen zu hohen Grad der Alkalität auf, der auch nachteilig zu wirken ver mag. So empfiehlt es sich für größere Betriebe, ihre Erden in einem agrikulturchemischen Institut untersuchen zu lassen. Für kleinere Erdmengen und dort, wo es nicht auf wissenschaftliche Genauigkeit ankommt, kann die Untersuchung mit dem „Hcllige Pehameter", einem für wenige Mark zu beschaffen den Instrument, selbst vorgenommen werden. Können wir nun in Anbetracht der schwierigen Beschassungsmöglichkeiten auf alte Art Erden mit den gewünschten Eigenschaften dem freien Lande entnehmen, um sie für sich allein zu verwenden, oder lassen sie sich doch wenigstens nach kurzer entspre chender Behandlung in den gewünschten Zustand versetzen? Inwieweit können Freilanderdcn als Streckungsmittel Verwendung finden? Je nach Gegend, nach den natürlichen Bodenverhältnissen und nach dem Kulturzustand des Bodens lassen sich diese Fragen bejahend oder verneinend beantwor ten. Unser Augenmerk wird sich zunächst immer auf solche Böden zu richten haben, die von Natur stark humushaltig sind bzw. aus reinem Humus bestehen. Vielleicht ist Moorboden vorhanden. Wenn er einem kultivierten Niedermoor angehört, kann er einen vielen Treibgemüsen zusagenden Eignungs grad aufweisen. Karotten, Kohlrabi und Salat ge deihen darin sehr gut, wenn Kali und Phosphör- säure durch Düngemittel noch zugeführt werden. Auch gut zersetzter Hochmoorboden ist geeignet. Er verlangt aber- Kalkzusatz für Entsäuerungszwecke in besonderem Maß, dazu Kunstdüngergaben von Kali und Phosphorsäure und verrotteten Stallmist zur Erhöhung der Bakterientätigkeit. Der Zusatz lehmiger Bestandteile ist notwendig, wenn Gurken oder Tomatenkultur betrieben werden soll. Das Hochmoor liefert uns bekanntlich den Torfmull. Er ist heute das unentbehrliche Zusatzmittel zu gärt nerischen Kulturerden geworden. Mit Jauche ge tränkt/ verbessert er mineralische Erden so weit, daß sie für viele Treibgemüfekulturen brauchbar wer den. Lehmboden und Torfmull ergeben eine vor zügliche Gurkenerde. Bon Natur humoser Lehm boden, alter Gartenboden, kann vielfach schon ohne Torfmullzusatz für Gurken und Tomaten Verwen dung finden, durch diesen etwas lockerer gemacht, wird er weiter sehr geeignet für Kohlrabi und Salat, der in einem lockeren, lehmigen Erdreich besonders schöne Köpfe bildet. Auch Sandboden läßt sich durch Torfmullzusatz verbessern, doch sollte man bei ihm auch eine Beigabe von lehmiger Erde nicht unterlassen. Wo es angeht, wird man allen Freilanderden etwas von der schon erwähnten Misterdc beisetzen, deren Stickstoffreichtum und Bakteriengehalt ohne weiteres als Wertfaktoren zu erkennen sind. Aber auch die bei der Zersetzung ihrer humosen Bestand teile gebildete Kohlensäure spielt eine,große Rolle bei der Pflanzenernährung und ist mit Ursache für das rasche Wachstum, das die unter augenscheinlich günstigen Verhältnissen stehenden Treibgemüse aus zeichnet. Niemals aber darf Misterde rein verwen det werden; denn die Folge davon ist zu mastiges Wachstum und geringe Widerstandsfähigkeit der darin wachsenden Pflanzen, die in der Regel sehr unter Krankheiten zu leiden haben. Gurken und Tomaten bringen dabei oft nur Triebe und Blät ter, ohne einen annehmbaren Fruchtansatz zu zeigen. Die Physikalische Beschaffenheit der Erden erfährt ihre Vervollkommnung durch Frosteinwirkung, die an flachliegenden Haufen am besten zur Geltung kommen kann. Auch der Schädlingsbekämpfung ist sie dienlich. Wer diese eingehender betreiben will und muß, was immer der Fall sein wird, wenn die Erden nicht einmal für einen längeren Zeitraum ruhen können, der soll sie mit Schwefelkohlenstoff behandeln, wodurch vor allem die den Tomaten und Gurken schädlichen Welchen getötet werden. Gegen mit Krankheitspilzen verseuchte Erden hilft For- maliubehaudlung, und wo es möglich zu machen wäre, sollte das Dämpfen der Erde Anwendung finden. Der Raum erlaubtes leider nicht, hier auf diese Dinge näher einzugehen. Noch ein Wort über Düngerzusätze. Die Erfah rung lehrt, daß alle Treibgemüse an ihren Wurzeln große Empfindlichkeit zeigen gegenüber im Boden befindlichen Düngersalzen. Um mit geringen Salz gaben arbeiten zu können, wird man nur solche Düngemittel verwenden, die die Nährstoffe in hoch konzentrierter Form aufweisen. In den meisten Fällen ist es am besten, von Düngerzusätzen zum Erdreich abzusehen und die Nährstoffe während der Vegetation flüssig zu verabfolgen. Dazu sind Haka- phos und Nitrophoska vorzüglich geeignet. Will und kann man sich darauf nicht beschränken, so gibt man auf 1 Erde etwa ein bis eineinhalb Kilogramm Thomasmehl und 125 bis 150 Gramm vierzigprozentiges Kalisalz. Aber gerade dieser letz tere Zusatz kann von Gurken und Salat übelgenom- msn werden, weshalb die Kalidüngung in flüs siger Form ani besten angebracht erscheint. Ge naue Rezepte zu geben ist unmöglich, da die Be schaffenheit der Erden und die Ansprüche der ein zelnen Gemüsearten Berücksichtigung finden müssen. Zur Krage -er gärtnerischen Böden Der reich bebilderte Aufsatz „Aralien" läßt die über die in Heft 16 „Der deutsche Junggärtner" Bedeutung der Gattung ^.raliäoess erkennen und' eine Aufsatzreihe begonnen wurde, bringt Heft 21 dürfte, ebenso wie der Beitrag »lösen argöotes, die erste Fortsetzung. Jeder Gärtner weiß, daß von besonders den Pflanzenbauer interessieren. der richtigen Zusammensetzung der gärtnerischen Bestellen Sie noch heute den „Deutschen Erden der Erfolg seiner Kulturen abhängt. Es ist Jung gärtner" der zum Preise von monat- deshalb wichtig für ihn, die einzelnen Abschnitte, lich SO Pfg. für 2 Hefte durch jede Postanstalt be- die dieses Thema behandeln, aufmerksam zu b«< zogen werden kann. folgen.
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