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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
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- Gartenbauwirtschaft
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Auslese! Aufgabe und Durchführung -es Moorgartenbaus den kann A-ieklirck. etwa die MNMMMMMMMMMMMMMMWMMMMMIMWMMMMMMMMMMMMMMMUMMMMMMMMMMMMMMMMMMMWMMMMMMMMMMMMMMMMMWl Kennzeichnet das deutsche Gartenbauerzeugnis ^Vertk. Volksbotanik: Oie Walnuß Prof. vr. dtarrvll. dem Ter Von Rhododendron, Stauden sind die geeignet, für den sind die Nieder- Anzucht und Vermehrung Azaleen, Nadelhölzer und Hochmoore besonders gut Spät- und Massengemüsebau moore die besten Böden. denen aus jedoch da- Was hat nun praktisch zu geschehen? — Zu nächst gilt es, eine sorgfältige Auswahl unter den verschiedensten Moorböden zu treffen; denn die besten sind für den Gartenbau gerade gut genug. Alsdann ist die Entwässerung zu regän, so daß der Grundwasserspiegel auf durchschnittlich 80—100 cm unter der Oberfläche gehalten werden kann. Weiter folgen dann Bodenbearbeitung und Düngung, die von der auf Mineralböden wesentlich abweichen. Insbesondre darf man den bau, für Stauden, Koniferen u. dgl. Hälfte. . Die weiteren Kulturmaßnahmen sind Mineralböden ähnlich, verbilligen sich in kurzer Zeit einen gründen Pslanzenbestand her anzuziehen. Kommt noch vorbeugende Bekämpfung hinzu, um Uebertragungsmöglichkeiten auszuschlie ßen, dürfte das Unkostenkonto der Schädlings bekämpfung auf ein Mindestmaß herabgedrückt wer den. Es ist beispielsweise auffallend, daß die Re montantnelke „Agadir" in einzelnen Betrieben we gen Krankheitsanfälligkeit nicht mehr kultiviert wird, und in andren kennt man keine Krankheit daran. Die Erklärung hierfür dürfte darin liegen, daß anfällige Pflanzen mit vermehrt worden sind, und dadurch Stämme entstanden sind, die der Krankheit (lleterosporium eckinulatum) erliegen. Andre sind durch geschickte Vermehrung gesund ge blieben. Für die kommende Vermehrungszeit gilt eS da her, schon jetzt die Auswahl der Mutterpflanzen nach Sorteneigentümlichkeit, Widerstandsfähigkeit und andern wertvollen Eigenschaften zu treffen, damit Qualitätsware im nächsten Jahre angeboten wer- Boden nicht tief, sondern nur flach bearbeiten, 2» bis 30 cm tief, auch muß man die gelockerte Fläche immer wieder festigen, z. B. durch Festtreten oder Walzen. Niedermoore darf man nicht kalken, weil sie von Natur kalk- und stickstoffreich sind; Hoch moore dagegen bedürfen im ersten Kulturjahr einer ausgiebigen Kalkung (4000 bis 8000 KZ kohlen sauren Kalk in Form von extra fein gemahlenem Mergel je Hektar) zwecks Abstumpfung der Humus säuren. Stickstoffdüngung ist aus Niedermooren mehr oder weniger entbehrlich, auch von Stallmist werden nur geringe Mengen verwendet; aus Hoch moor aber ist die Verwendung von verrottetem Stallmist nur vorteilhaft, ferner werden hier auch die künstlichen Stickstoffdünger (in der normalen Stärke, die dem Nährstofsentzuge entspricht) mit gutem Erfolg angewendet. Alle Moorböden sind arm an Kali, meistens auch arm an Phosphor- säure„ man muß deshalb für Ersatz dieser Stoffe sorgen, z. B. 8—10 KZ Thomasmehl und 5—71h KZ 40er Kalisalz (oder besser noch 8—12 kg schweselsaure Kalimagnesia) je Ar im Feldgemüse ¬ orakeln, wie sie von den heiratslustigen Mädchen am Jahresende (an Weihnachten oder Silvester) angestellt werden. Wenn in der Oberpfalz beim Hochzeitstanz der Tänzer seiner Tänzerin Nüsse schenkt, so darf ebenfalls angenommen werden, daß hier die Nuß ein Fruchtbarkeitssymbol ist. Umge kehrt kann aber auch nach dem Glauben des Volkes die menschliche Fruchtbarkeit die Les Baumes be einflussen. Wenn eine schwangere Frau die ersten Nüsse von einem Nußbaum herunternimmt, so wird dieser Baum auch später immer viel Früchte tragen, sagt ein alter Volksglaube, der übrigens auch von andren Erstlingsfrüchten gilt. Vielfach hört man auf dem Lande, daß Nüsse nicht vom Baum gepflückt, sondern herab geschla gen werden müßten, dann trage der Baum auch im nächsten Jahr wieder viele Früchte. Ja, man kann sogar auf diese Weise einen unfluchtbaren Baum zur Fruchtbarkeit zwingen. Man steigt näm lich zur Zeit der Nutzernts auf den Baum hinauf, tut so, als hänge er voll Nüsse und schlägt in den Zweigen herum, daß das Laub davonfliegt. Dann wird er im nächsten Jahr viele Früchte haben (aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts aps Schwaben berichtet). Das Schlagen als ein Mittel Frucht barkeit zu erzeugen, gilt nicht nur für die Nüsse, sondern auch für den Baum selbst. Der Nutzbaum mutz, heißt es in Oldenburg, gepeitscht werden, wenn er nicht trägt. Man klopft auch (besonders in der Johannisnachti mit einem Beil tüchtig an den Baum. Dieses Schlagen an den Baum erinnert an einen alten Brauch, dessen Sinn jetzt längst im Volk vergessen ist, nämlich Tiere und Menschen mit Ruten und Zweigen zu schlagen, damit sie gesund bleiben und fruchtbar werden sollen. Darauf geht der als Pfeffern, Fitzeln, Schmackostern u. ä. be zeichnete Volksbrauch zurück, wobei die Kinder an Fastnacht (oder Neujahr) umhergehen und die Er wachsenen mit Ruten an die Beine schlagen oder die Langschläfer mit solchen Ruten aus den Betten jagen. So kommt auch Licht in den auf den ersten Blick als recht „merkwürdig" ja „unsinnig" erschei nenden Aberglauben, nach dem es im Wutachtal (Baden) heißt, man müsse mit den Knochen aus einem Menschengerippe Nüsse vor: Baum herunter werfen, diese würden dann Gesundheit und langes Leben verleihen. (Mein Heimatland 11 s1924j, 134). Das Heiratsorakel ist nicht das einzige, zu dem sich die Nüsse hergeben müssen. In Schlesien und auch anderwärts erhält am Heiligen Abend jeder, der am Weihnachtsmahl teilgenommen hat, vier Walnüsse. Diese werden der Reihe nach geöffnet. In Nr. 42 der „Gartenbauwirtschaft" habe ich in dem Aufsatz „Neue Arbeit und Absatzbeschaffung durch Erschließung der deutschen Moore!" auf die volkswirtschaftliche Bedeutung der Moorkultur hin gewiesen, die für jeden Gartenbautreibenden von Interesse ist. Wenn zwar auch die landwirtschaft liche Nutzung der Moore, namentlich die Anlage von Wiesen und Weiden, der Hauptzweck der Urbar machung der Moore ist und sein wird, so ist doch der Gartenbau mit der Moorbesiedlung aufs engste verbunden. Es gilt Windschutzpflanzun gen und Hausgärten bei jeder einzelnen Siedlerstelle anzulegen und ferner dort, wo die Ab satzverhältnisse günstig sind, auch zum erwerbs mäßigen Gemüse- und Beerenobstbau überzugehen. Daß sich hiermit vor allem die Be rufsgärtner befassen sollen, ist eigentlich selbstver ständlich. Wir müssen nur aufpassen, daß gerade wir in der Moorkultur den Anschluß nicht verpas sen, so daß Landwirte uns zuvorkommen. Für die durch, daß die wasserhaltende Kraft der Moorböden Bewässerung während des Sommers und Herbstes überflüssig macht. Mehr Arbeit ent steht dagegen durch die Unkrautwüchssgkeit der Moore und ihre Bekämpfung, doch ist sie verhält nismäßig leicht durchzuführen, wenn man darauf achtet, daß man die Kulturen bis Johanni sauber hält. Wichtig ist, daß wir auf den Moorböden Er zeugnisse bester Qualität erzielen können. Das Moor-Gemüse zeichnet sich durch besonder Zartheit und Wohlgeschmack aus," und Staudm und Baumschulartikel bilden große und feste Wur zelballen, die auf dem Transport nicht abbröckeln und auch bei größeren Exemplaren sicheres An wachsen ermöglichen. Ueber die Sortenfrage soll demnächst berichtet werden. Gleichgültig, welche Vermehrungsart durchgeführt wird, die Grundlage für vollen Erfolg ist stets die Beschaffenheit der Mutterpflanze oder der beiden Eltern. Besonders wichtig ist diese Auswahl bei der vegetativen Vermehrung; denn hier überträgt sich jede vorhandene Eigenschaft oder „Unart" direkt auf die neue Pflanze und der Erfolg der Kultur hängt in hohem Maß von der Beschaffenheit der Jungpflanzen ab. Es braucht hierbei nicht nur an die Stecklingsvermehrung der Chrysanthemen oder Pelargonien oder andrer krautiger Pflanzen ge dacht zu werden, sondern dasselbe gilt auch für die Vermehrung durch Veredlung bei Rosen, Obst, Nadelhölzern u. a. Pflanzen. Nicht immer leicht zu erfüllen ist die Forderung, Vermehrungsmaterial nur von den Pflanzen zu nehmen, deren Eigen schaften genau bekannt und beobachtet sind. Dies gilt vor allem für das Obst. Trotzdem ist an dieser Forderung unbedingt sestzuhalten, um zu einem Erfolg zu kommen. Im Laus des Lebens ändern sich die verschiedenen Eigenschaften eines Individuums durch die ver schiedenen inneren und äußeren Einflüsse. Diese Veränderungen brauchen nicht immer zum Vorteil der Sorte zu sein, sondern können auch Nachteile haben. Wird nun eine Sorte stark vermehrt, die nicht mehr auf der ursprünglichen Höhe steht, so ist auch die Nachkommenschaft nicht mehr vollwertig, und so kann im Verlauf weniger Jahre die Sorte wertlos werden. Auf diesem Fehler beruht sicher die so verschiedene Beurteilung mancher Sorten, die früher aufsehenerregend waren, wie z. B. die alte „LeZonia Oloire cke llorrsine". Auch bei Rosen sorten läßt sich manche Eigenheit einzelner Sorten auf diesem Weg erklären. Es wäre einmal sehr wertvoll, auf einer Rosenaus stellung dieselbe Sorte, von den ver schiedenen Rosenschulen geliefert, nebeneinander zu zeigen und nicht, wie es allgemein üblich ist, getrennt nach Ausstellern aufzubauen. Würden etwa zehn verschiedene Firmen die „Ophelia" zei gen, um eine Sorte zu nennen, die besonders viel vegetativ entstandene Abkömmlinge geliefert hat, so könnte genau gezeigt werden, welche Rosenschule die Stammform noch wirklich rein führt und bei welcher schon Sports vorhanden sind, die unter dem Namen der Stammsorte laufen, aber schon gut von ihr unterschieden werden können, die man aber als Sports nicht erkannte. Bei derartiger Aufstellung treten auch die Abänderungen, die durch Klima, Boden und Unterlage bedingt sind, stärker hervor. Aehnlich liegen die Verhältnisse beim Obstbau. Auch hier bestehen Sorten, die stark zu Abänderungen neigen, die bedeutend geringwertiger sein können als die Stammsorte. Unser Augenmerk ist aber bei der Auslese nicht nur auf die Eigentümlichkeiten der Sorte zu rich ten, sondern der Bcobachtungskreis ist auch auf die Schädlingsanfälligkeit hin zu richten. Es besteht immer die Möglichkeit, daß innerhalb einer Sorte Jndividien auftreten, die widerstandsfähig gegen Läuse, Mehltau oder andre Krankheiten sind. Diese Pflanzen müssen rechtzeitig gekennzeichnet und ver mehrt werden. Hier ist die Gelegenheit gegeben, Mustergültige Werbung einer Leipziger Firma. Man beachte den lockeren, geschmackvollen Aufbau und den gewandten Hinweis durch unsre Kennzeichnungs schilder. Ist eine davon innen schwarz, so wird die betref fende Person im nächsten Jahr erkranken oder gar sterben, und zwar, wenn es die erste Nuß ist, im ersten Vierteljahr usw. In andren Gegenden wie der nimmt man zu Neujahr 12 Nüsse; je nach deren Beschaffenheit (gut oder schlecht) wird der betreffende Monat für den, der die Nutz öffnet, gut oder schlecht werden. Eine besondrc Bewandtnis hat es nach dem Volksglauben mit dem kreuz- oder nagelähnlichen „Ding" (dem Keimling) im Innern der Walnuß. Es ist dies ein Nagel, der bei der Kreuzigung Christi übrig blieb, sagt die Legende. Im Rheini schen legen die Kinder diesen Kreuznagel (auch Jesus- oder Herrgottsnagel geheißen) in die Schuhe und sagen, morgen wird ein Taler darin liegen. Wer mit einem solchen „Jesusnagel" im Schuh wandert, der stolpert nicht, und wenn es dennoch geschieht, so wird er an der Stelle einen guten Fund machen. Wenn man das „Herzchen" der Nuß im rechten Schuh trägt, dann hat man immer Glück, meint man in der Rheinvfalz. Daß das Kreuz in der Nuß ein gar zauberkräftiges Ding ist, weiß eine steierische Sage zu berichten. Kam da einst der Teufel in Gestalt eines putzigen Männ leins zu einem Hirten und der fragte es über dies und jenes. Aber schließlich meinte das Männlein: „Um das Wichtigste, nämlich wozu das Kreuz in der Nutz ist, hast du mich nicht gefragt" und ver schwand. Das Kreuz in der Nutz ist nämlich ein Abwehrmittel gegen den Teufel und alles Böse. Was dem Volk lieb und vertraut ist, das er scheint gern im Rätsel. Nicht in dem Rätsel natür lich, wie es die Bücher und Zeitungen für müßige Stunden bringen, sondern im richtigen Volksrätsel. Der Nußbaum ist feiner Heimat nach kein deut scher Baum. Er wurde von den Römern nach Deutschland gebracht* daher auch der Name Welsch nuß oder Walnuß. Trotzdem erfreut er sich feit Jahrhunderten im Glauben und Brauch des deut schen Volkes liebevoller Beachtung. Und wer sollte auch nicht an einem schönen alten Nußbaum, der breit ästig den Hof beschattet, seine Helle Freude haben? Bon dem sinnigen Brauch, einen Nußbaum als „Lebensbaum" bei der Geburt eines Kindes zu pflanzen, sagt uns schon Goethe in den .Leiden des jungen Werthers": „Der Alte (Pfarrer von St.) wurde ganz munter, und da ich nicht umhin konnte, die schönen Nußbäume zu loben, die uns so lieblich beschatteten, fing er an, uns, wiewohl mit einiger Beschwerlichkeit, die Geschichte davon zu geben. — Den alten, sagte er, wissen wir nicht, wer den gepflanzt hat: Einige sagen dieser, andere jener Pfarrer. Der jüngere aber dort hinten ist so alt als meine Frau, im Oktober fünfzig Jahr. Ihr Vater pflanzte ihn des Morgens, als sie gegen Abend geboren wurde. Er war mein Vorfahr im Amt, und wie lieb ihm der Baum war, ist nicht zu "sagen ...." Als Geburts- und Lebensbaum offen bart sich der Nußbaum auch dann, wenn er in man chen Gegenden im Heiratsorakel benutzt wird. Wie die Nüsse selbst ein Fruchtbarkeitssymbol sind, was unten an verschiedenen Beispielen gezeigt werden soll, so ist es auch der Baum selbst. In Ober österreich warfen die Mädchen Holzstecken auf den Nutzbaum um zu sehen, ob sie bald einen Mann bekämen. Wenn nämlich der Stecken gleich auf den ersten Wurf im Gezweig des Baumes hängen blieb, so galt das als Zeichen, datz das Mädchen noch im selben Jahr heiratete. Aber wir wollen uns hier weniger mit dem Baum selbst als mit seinen Früchten beschäftigen. Schon im klassischen Altertum waren die Nüsse offenbar ein Symbol der Fruchtbarkeit, weshalb sie auch in Hochzeitsbräuchen erscheinen. Das Braut paar und die Hochzeitsgäste wurden mit Nüssen be worfen, ähnlich wie man in manchen Gegenden kund zum Teil noch heute) die Braut etwg mit Getreidekörnern überschüttete. Die pflanzliche Fruchtbarkeit soll übergehen auf den Menschen, die Braut. Sogar die Nußschalen allein sind das Sinn bild der Fruchtbarkeit und damit auch ein Heirats- orakel. Noch jetzt werfen im Wagbachtal (Schlesien) die Mädchen am Heiligen Abend die Nußschalen vom Weihnachtsmahl unter die Hühner und geben acht, ob der Hahn oder die Henne gackert: „Gackert der Hahn, kriegst an Mann — gackert die Henn' kriegst ken'n". Es ist dies eine der vielen Ehe- Hier sei eins aus dem Norden und eins aus Süden des deutschen Sprachgebiets gebracht. Ostfriese läßt raten: „Hoogcr as'n Huus, Lütjer as'n Muus, Gröner as Gras, Witter as FlaS, Bidder as Galle Und doch mög ji t' alle." Und der Kärntner: „Hoch wie a Haus, Kloan wie a Maus, Süaß wie a Vieth, Hantig (bitter) wie a Gall, Essen tuan sie's überall. -äc/rtung/ Ow morsten feuer-, Ltnivuebck'sbstabl- unck fluflptü'estt-Ve/ÄesterunFeu «ruck im 41Ar?, ^prst 7924 brm. 7929 aut Z acker 70 /a/rre abxeLc/ckas- sen morckeu, rum "fest ?u meseutsteb bäüereu f'rämieu als beute Kckwb. Da eine bstincki§unA s. (7. umxebenck er/o/Aen muL, senckei eure Lotteen so 7 or 7 ?ur /'ru/unZ ein/ Oer „Asic/rs- verbanck" verseba/fl eueb Züns/rZe Orckmien unck LeckinZunxen. Wühlmausfalle Links geöffnet, rechts geschlossen, in der Mitte zwei mit der Falle gefangene Wühlmäuse. Bei dar lin ken Maus lassen sich die starken Nagezähne deutlich erkennen, Em Beitrag zur Bekämpfung der Wühlmaus Zur Bekämpfung der Wühlmaus werden die ver schiedensten Mittel empfohlen. Am sichersten wirkt die Falle. Es gibt mehrere Wühlmausfallen. In Württemberg wird seit Jahren die durch die beige fügte Abbildung dargestellte Falle mit gutem Er folg benützt. Sie kostet 12 Psg. und ist etwa 15 cm lang. Will man sie aufstellen, so öffnet man zunächst den Gang, in dem man eine Wühlmaus vermutet, und macht dessen Sohle glatt. Es ist zweckmäßig, in beide auf diese Weise erhaltenen Löcher Fallen zu stellen, weil man nicht weiß, woher die Wühl-' maus kommt. Das dem Offenhalten der Falle dienende Metall blättchen wird etwa 5 cm hinter dem Ende der beiden Arme eingesetzt, und zwar so, daß die Falle bei der leisesten Berührung des Blättchens zuklappt. Es ist daher zweckmäßig, etwa 2/z des Blättchens über die Arme der Falle nach oben und nur flz nach unten ragen zu lassen. Die so geöffnete Falle wird derart in den Gang geschoben, daß das Blätt chen sich noch in ihm befindet. Die beiden Arme sind links und rechts und nicht etwa oben und unten. Tie Falle mutz festliegen. Deshalb wird die Erde unter dem Bogen der . Falle etwas festgeklopft und dann der Bogen in sie hineingedrückt. Den Gang deckt man mit einem Erdkloß oder mit einem Ra senstück zu. Der Erfolg ist am sichersten bei trocknem Wetter und in den Monaten August bis Oktober. Will man sich davon überzeugen, ob ein Gang von einer Wühlmaus bewahrt ist, so öffnet man ihn. Lebt eine Wühlmaus in ihm, so wird sie die Oeffnung in kurzer Zeit zuwühlen. Die Württembergische Landwirtschaftskammer hat in den letzten beiden Somniern durch einen erfahre nen Wühlmausfänger 32 Kurse zur Ausbildung von Wühlmausfängern abhalten lassen. 933 Per sonen nahmen daran teil. Das Verständnis, das dieser Veranstaltung entgegengebracht wurde, ist wohl als der beste Beweis für die Bedeutung der Bekämpfung der Wühlmaus für die gesamte Land wirtschaft anzusehen, kl. Winkelmann, Stuttgart.
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