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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Persönliche Mitteilungen Die nm 9. Oktober im 63. Lebensjahr verstorbene Vorsteherin der Gartenbanschnle für Frauen in Kitzeberg bei Kiel, Fräulein Marta Back, war eine der ältesten selbständigen Gärtnerinnen Deutschlands. Sie gehörte zu dem ersten Schülerjahrgang der von Fräulein Dr. Castner in Friedenau bei Berlin gegründeten, später nach Marien- selde verlegten Gartenbauschule für Frauen. Im Jahre 1900 grün dete sie, unterstützt von ihrer älteren Schwester, eine eigene Gärt- nerinneuschule in Haltenan bei Kiel, die dort jahrelang sich unter ihrer tatkräftigen Leitung entwickeln konnte und an der zahlreiche junge Gärtnerinnen ihre Ausbildung erfahren habe». Fräulein Back hat, stets voller Pläne und von Vorwärtsstreben beseelt, diese Schule von Jahr zu Jahr weiter nusgebaut und vergrößert, so daß sie ei» weit über Schleswig-Holsteins Grenze» hi»ausgehc»des Ansehen genoß. 1910 wurde Fräulein Gertrud Krohne, eine ihrer ältesten Schülerinnen, Mitinhaberin der Schule, die »ach dem Krieg nach Kitzeberg bei Kiel verlegt worden ist. Hier wird sie von Fräulein Krohne im Sinn der Verstorbenen weiter geführt werden. Zahlreiche Schülerinnen haben in den 33 Jahren feit Bestehen der Schule Frl. Back ihre grundlegende fachlich-gärt nerische wie auch menschliche Durchbildung zu verdanken. Sie wer den dieser Vorkämpferin für die Betätigung der Frau als Gärt nerin, die trotz ihres Alters schon früh Anhängerin der neuen deut schen Bewegung wurde und mit heißem Herzen die Größe dieser Zeit miterlebte, gern ein dauerndes Andenken bewahren. Albert Schlue 60 Jahre! Am 24. d. Mts. konnte Albert Schlue, Kiel, ein in weite» Kreisen bekannter Bernfskamerad, seinen 60. Geburtstag begehen. Da wir niis mehr als 40 Jahre mit Recht alte Bekairnte und gute Freunde nennen dürfen, kau» ich wohl mit Recht auf die Vergangenheit des Geburtstagskinds einen Rückblick werfen. Albert Schlue ist einer derjenigen, der nicht das Glück hatte, was oftmals auch das Gegenteil ist, bei der Gründung seiner Existenz mit des Vaters Geldbörse reichlich anSgcstattet zu sein. So war er auf sich selbst angewiesen und nahm mit einer kleinen Pachtgürt nerei in Kiel-Hasse vorlieb, bis er die nötige Cllbogensreiheit er langte und sei» jetziges Eigentum in Kiel-Hasseldiksdämm erwerben und »ach und nach ausbaue» konnte, so daß sei» Betrieb und seine Kulturen sich heute sehen lassen können. Aber so Ivie er ei» prak tischer Fachmail ist, hat er den Wert einer straffen Berufsorganisa tion beizeiten für unumgänglich notwendig gehalten. So gehörte er bereits seit 1905 dem Vorstand der Gruppe Holstein I als Schrift führer und seit 1914 als Vorsitzender an. Leider hat ihn auch als treiideutschen Mann die Gleichschaltung mit hiuweggefcgt, da er den Satzungen des RV. treu geblieben, daher Politik ausgeschlossen war. 1923, als unser seliger Heinr^ Lund den Vorsitz im Landesverband niederlegte, wurde ihm auch dieses Amt migetragen, aber mit der bcrechngten Begründung abgewiesc», da zu dieser Zeit noch keine einwcmdfreie Vertretung in seinem Betrieb vorhanden war, was allerdings heute mit gutem Gewisse» festzustelle» ist. Da heute alle brauchbare» Kräfte, auch ohne einen Führerposten innezuhaben, für Nllsrc» Beruf dringend benötigt werde», so ist auch unser Albert Schlue heute noch in alle» Fragen seiner Gruppe zuständig, und wir alle wollen hoffen und wünschen, im Jiltercssc unsres Berufs, daß er allen jüngere» Führer» noch lange bei guter Gesundheit mit Nat und Tat zur Seite stehe» kau». Ilorin. Vorrezer, Führer der Bez.-Gr. Gartenbau in der Bauernschaft Hamburg-Stadt. Am 19. Oktober feierte der Führer der Bez.-Gr. Berlin und stellvertretende Landesobmann für Gartenbau, Führer der Garten- banabteilung im Lmidcsbaucrnstand, Fritz Gabbert, seine Silber hochzeit. Mögen die nächste» Lü Jahre in gleicher Weise erfolgreich für den Jubilar und somit für den deutsche» Gartenbau verlaufen. Am 26. Oktober begeht der Flensburger Gärtnervcrein, der früher Flensburger Handelsgärtnervercin hieß und jetzt in die Kreisgarten- baugruppc Schleswig-Holstein-Nord übergesührt worden ist, sein 60- jähriges Jubiläum.'Eine besondere Freude wird dieser ehemaligen Vereinigung zuteil, daß zwei seiner Gründer diesen Festtag in alter Frische miterleben. Es sind dies die Stjährigen Berufskamerade» und Ehrenvorsitzenden Fritz Engelke und Dietrich Andreas Petersen, die wir herzlich dazu beglückwünschen. Arbeitsbeschaffung und Landwirtschaft Ein Sonderheft der DLG. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft hat das neue Heft ihrer „Mitteilungen" als Sonderheft über Arbeitsbeschaffung in der Landwirtschaft herausgebracht. Dem Heft ist das folgende Geleit wort des Reichseruährungsmisters und Ehrcnvize- präsidenten der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft Darre vor ausgeschickt: „Der Erfolg des Kampfes gegen die Arbeitslosigkeit ist für den Wiederaufstieg Deutschlands von entscheidender Bedeutung. Es gilt, die gesamte Kraft auf dieses Ziel zu richte». Auch das deutsche Bauerntum hat hier groß« Aufgaben zu erfül« len; denn auf dem Hof des Vinrcrn bieten sich zahlreiche Möglich keiten, arbeitslose Volksgeiwssen auch im Winter mit iiutzbringendec Arbeiten beschäftigen. Einige Hinweise auf vorhandene Möglich keiten soll das vorliegende Sonderheft zeigen. Der deutsche Bauer hat bisher das Seinige getan, nm der Pflicht der Beseitigung der Arbeitslosigkeit zu dienen, und er wird auch in de» kommenden Wintermonatcn alles, was in seinen Kräften steht, einsetzen, um diesem Ziel seiner Führung zum Siege zu verhelfen." I» einem einleitenden Aufsatz beschäftigt sich Dr. A. Peters, Berlin, mit einem llcberblick über die Möglichkeiten, wie die Land wirtschaft im Winter mehr Menschen beschäftigen kann. Von D i e t h f u r t H-« Leueuberg behandelt dann Winterarbeiten ans dem Acker. Mit zahlreichen praktischen Beispielen geht Professor Dr. Derlitzki - Pommritz auf die Winterarbeit in Hof und Ge bäuden als Vorbereitung für die Arbeiten der Außenwirtschaft ein. Heber die Wiuterarbcit an Maschinen und Ackergeräten schreiben Dr. Schmidt und Ingenieur H o f m e i e r - Pommritz. So werden die verschiedensten Gebiete der ländlichen Winterarbeit in praktischer Anschaulichkeit von einer Reihe von Fachleuten behandelt. Wir neune»: N. K a » tz s ch - Schreibermühle „Speicher- und Kcl- lerarbcitc» im Winter", Dr. H. Kannenberg-Nenhammer« stem „Wcrtsteigcrmrg unserer Wiesen und Weiden durch Winter arbeit", Professor F r c ck e m a n n - Berlin „Die Durchführung von Meliorationsarbeiten während des Winters", Baumeister Küntzel-Berlin „Beschäftigung von Bauhandwerkern auf dem Laude während des Winters", Karl B e i n e r t - Breslau „Schaf fung und Verbesserung von Wirtschaftsdünger", Staatsminister a. D. von Arnim- Criewen „Wegebau", Forstverwalter Grü bel „Winterarbeit im Bauernwald", Dr. Röhler „Winter arbeiten an unseren Gewässern", A. B e ck e l - Oberzwehren „Der Obstbau schafft Wiuterarbcit" nud Frau Dr. von Strantz- Pommritz „Ländliche Hauswirtschaft und Wintcrarbeit". Fenster gegen Zugluft abdichten! Nicht mehr lange dauert cs, und die kalten tzerbslstürmc brause» um unser Hans und ziehen durch die Fenster, wenn wir ihnen den Weg nicht versperren. Dazu gibt es nun verschiedene Möglichkeiten: Ei» Fcnstcrmantel, der quer vor den unteren Fenstcrteil gehängt wird, ist zwar, besonders wenn er entsprechend gearbeitet ist, eine schöne Sache, aber doch ein Staubfänger, der auch das Ooffne» der Fenster behindert und zudem das Zimmer verdunkelt. Bester ist es, den Nanin zwischen den Doppelfenstern durch eine Rolle aus- zufüllen, die man sich leicht selbst Herstellen kann. Dazu kann man sehr gut die Längen gebrauchter Strümpfe (auch seidener) ver wenden, die nian entweder mit Watte, alten Stoffresten oder auch mit dicht gerolltem. Zeitungspapicr ausfüllt. Solche Rolle kann einen Durchmesser von etwa 9 cm haben. Man kann sie auch noch, damit das Ganze hübscher aussieht, mit farbiger Wolle um« häkeln und dazu sehr gut alle möglichen Wollrestchcn aufarbciten. Die Rolle zwischen den Fenstern sieht nicht nur recht hübsch ans, sondern schützt auch sehr gut gegen Zugluft, ohne aber das Zimmer zu verdunkeln. Für ein zweiflügeliges Zimmer fertigt man am besten eine Rolle von entsprechender Länge an, für dreiteilige Fen ster am besten zwei Rollen, eine für den kleineren und eine längere für den breiteren Teil. Die Rolle hat auch noch den weiteren Vor zug, daß sie zwischen den Ritzen der Fenster eingedrungene Feuchtig keit aufsaugt, weshalb man sie auch im Sommer — besonders wäh rend einer längeren Abwesenheit — zwischen den Fenstern liegen lasten kann. Auch durch die oberen kleinen Fensterflügel braucht es nicht mehr zu ziehen. Dazu verhelfen uns alte Filzhüte, die man in etwa 2 cm breite Streifen schneidet und diese dann angefeuchtet ausbügelt, damit die Rundung versckpvindet. Dann klebt man diese Streifen an dem Falz des Fensterflügels an. Auf diese Weise lassen sich auch Türen sehr gut abdichten. tAaiäi WaZner. Die modernen Kugelvas-n ergeben ganz neue Möglichkeiten des Blnmenschmückeiis. An sei dener Schnur lang hcrabhän- geiid, spiegeln sich in ihrem iri sierenden Glas tausenderlei Lichteffektc. Eine dunkle Ecke im Zimmer Hellen sie wunderbar auf, und geben einer feinen Blnmenrankc, bizarr gewachse nen Fruchtst'«den, Laub- oder Nadelholzzwcigen einen guten, ans ganz neuen Wirkungsmög- lichkeiten basierenden Rahmen. lAarttza Lcümickt-Hmils. roq uoK uioj Zizgvhuljntpjiunvg; usHjjnoq usqsj Zsuw Hi)jctu»hI 26. Oktober 1933 Schriftleitung: K. Weinhausen Nr. 10 Vorträge, die anläßlich der Tagung der Fachgruppe „Blumen- und Zierpflanzenbau" in Hannover gehalten wurden Arbeitsziele -er Fachgruppe „Blumen- und Jierpflanzenbau" Nach einleitenden und begrüßenden Worten, über die schon in Nr. 40 der „Gartenbauwirtschaft" berichtet wurde, ging der Führer der Fachgruppe „Blumen und Zierpflanzciibau" auf das von ihm gewählte Thema näher ein. Um die gegenwärtigen Schwierigkeiten, so führte Werner aus, zu beheben, müssen wir uns vor allem darüber klar werden, was wir selbst zur Verbesserung der gegen wärtigen Zustände beitragen können. Die bedauerliche Tatsache, daß die Preise für unsre Erzeugnisse vielfach bis unter die Gestehungs kosten gesunken sind, ist nicht nur auf die Einfuhr vom Ausland und den Rückgang der Kaufkraft zurückziisühren, sondern in Einzelsällen auch aus die eigene Ueberproduktion. Das gilt nicht allgemein, son dern besonders von den Kulturen, die heute saft überall bevorzugt werden. Abhilfe kann nur geschaffen werden, wenn alle Angehörigen der Berufsgruppe „Blumen und Zierpflauzenbau" sich verantwor tungsbewußt bemühen, in der Anzucht der allgemein verbreiteten Marktpflanzen entsprechend der geschwundene» Kaufkraft Maß zu halten. Als Beispiel nannte Redner Hortensien, die an manchen Orten zu Preise» verkauft werden mußten, bei denen die Ge stehungskosten nicht annähernd gedeckt werden. Uni Abhilfe zu schaffen, wird es unbedingt erforderlich sei», daß sich die Berufs-' genösse», die ihren Absatz im wesentlichen nm gleichen Ort suchen, darüber verständige», welche Mengen einer bestimmten Pflanzen art mit Aussicht aus Absatz zu angemessenen Preisen augehnut wer den dürfen. Redner streifte sodann die Frage der Spezialisierung und warnte davor, in der gegenwärtigen Zeit nach dieser Richtung zu weit zu gehe». Uni der verminderten Kaüfkrast des deutschen Volkes Rechnung zu tragen, werden wir einerseits besonderen Werl legen müssen auf die Anzucht von Pflanzen, die nur wenig Gestehungstosten verur sachen; um andrerseits unsren Betrieben wieder eine gesicherte Grundlage zu gebe», ist neben den billige» u»d schuellwachsenden Pflanze» wertvollen Dauerkulture» größere Beachtung zu schenken. Durch die allmähliche Einführung solcher Dauerkulturen, die iii.den letzten Jahren recht vernachlässigt wurden, wird der Markt belebt und die Kauflust des Publikums angeregt. Besondere Empfehlung verdienen: Clivien, Billbergien, Amaryllis, Croton, Palme», be sonders Kokospalmen, Araucarie» nnd buntblüttrige Pflanzen. Da bei sind die vielfach noch zu wenig bekannten Fortschritte in bezug auf die Verbesserung der Sorte»Redner weist in diesem Zu- sammenhang besonders aus Clivien, Amaryllis und Croton hi» — zu berücksichtige». Aufgabe der Züchter wird es in Zukunft sein müssen, ganz planmäßig solche Sorten zu züchten, die wirklichen Hnndclswert besitzen und die sich mit Erfolg ohne allzu großen Aufwand an Pflegearbeiten in größeren Mengen heranziehen lassen. Hierbei ist besonders zu berücksichtigen die Widerstandsfähigkeit der Sorte» gegen Krankheiten und Schädlinge. Größere Beachtung ist in Zukunft den Sorten zu schenken, die durch das WcrtzeugniS unsrer Berufsorganisation ausgezeichnet wur den. Wir haben in Deutschlaiid eine Anzahl von gärtnerischen Ver suchs- und Forschungsanstalten, deren Leiter und Mitarbeiter sich bemühen, dem Gartenbau zu dienen. Um ihnen dies zu erleichtern, müssen den Versuchsanstalten aus dem Erwerbsgartenbau heraus Aufgaben gestellt werden, die sich insbesondere erstrecken sollten auf die erfolgreiche und wirtschaftlich durchführbare Schädlingsbekämp fung, auf die Dtmgungsfragen und auf die Prüfung technischer Ver besserungen. Das Verhältnis des Erwerbsgartenbaus zu den Ver suchs- und Forschuiigsanstalten ist in der Vergangenheit dadurch getrübt worden, daß die Institute durch den Verkauf' ihrer Pflanzen den Erwerbsgarteiibaubetriebeu Konkurrenz machten. Es wird von uns gefordert, daß den gärtnerischen Versuchsanstalten auskömmliche Staatsmittel zur Verfügung gestellt werden, damit sie nicht ge- zwimgen sind, durch den Verkauf ihrer Erzeugnisse einen großen Teil ihrer Unkosten zu decken. Den Forschungs- und Versuchsanstalten fallen so zahlreiche und wichtige Aufgaben zu, daß sie den an sie zu stellenden Forderungen nur gerecht werden können, wenn sie in die Lage verseht werden, auf die Anzucht von Pflanzen zum Ver kauf ganz zu verzichten. Es ist von unsrem Standpunkt unbedingt zu verurteilen, wenn in den Betrieben der Versuchs- und For- , schungsanstalten von einer Pflanzenart allzugroße Kulturen vor handen sind. Es ist dies weder zur Durchführung von Versuchen, noch zur Demonstration für die Hörer nnd Schüler der mit den Versuchsanstalten verbundenen Unterrichtsinstitule notwendig. Red ner hebt hervor, daß in der Versuchsanstalt in Friesdorf in ständiger enger Zusammenarbeit mit der Berufspraxis zahlreiche, für den Be ruf wichtige Versuche durchgeführt werden und daß dort von einer Konkurrenz durch die Versuchsanstalt nicht die Rede sein könne. Der Beruf muß durch die Tätigkeit der Versuchsanstalten davor geschützt werden, daß ihm immer wieder neue, oftmals minder wertige, in den meisten Fällen aber in der Anwendung unwirt schaftliche Mittel zur Förderung des Wachstums oder zur Schäd lingsbekämpfung aufgedrängt werden. Unsummen werden noch in unsrem Beruf für derartige Mittel verschwendet. Die Praktiker soll ten sich daher daran gewöhnen, ein neu empfohlenes Mittel erst dann zu kaufen, wenn es voll einer unsrer Versuchsanstalten erprobt und empfohlen wird. Es gibt noch sehr viele Möglichkeiten, unsrem Beruf durch Ver besserungen zu helfe». Noch immer warten wir a»f einen Heiz kessel, der rmsren Ansprüchen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit in jeder Hinsicht genügt. Angesichts der Tatsache, daß unsre Konkurrenten in Holland den deutschen Koks billiger laufen können als wir, muß unter Führung unsrer Berufsorganisation eine verbilligte Lieferung von Brenn stoffen unbedingt erreicht werden. Wir Wiste» alle, daß die Konkurrenz der öffentlichen Hand, wie sie uns durch die Kommunen und staatlichen Gartenbaubetriebe, ganz besonders aber im Friedhofswese» entgegentritt, für unsren Beruf außerordentlich nachteilig war. Hoffnungsvoller als vordem blicken wir in die Zukunft, weil wir für die Notwendigkeit der Beseitigung dieser Konkurrenz bei unsrer nationalsozialistischen Regierung volles Verständnis finden. Eine hochersreuliche Tatsache ist darin zu erblicken, daß trotz der verringerten Kaufkraft immer noch gern Blumen gekauft werden. Unser Volk kann zwar zum großen Teil nicht mehr viel dafür aus geben, weil die zur Verfügung stehenden Mittel zu beschränkt sind; die Liebe zur Blume ist aber erhalten geblieben, das kann man immer wieder beobachten. Unsre Aufgabe wird es sein, die Liebe zur Blume auf jede erdenkliche Art zu fördern. Wir hatten in diesem Jahr eine Anzahl sehr beachtlicher Ausstellungen, erinnert sei an Berlin, Hannover und Köln. Wenn auch die Werbung, die von solchen Ausstellungen für unsre Erzeugnisse ansgeübt wird, nicht zahlenmäßig nachweisbar ist, so dürfen wir doch überzeugt sein, daß es um unsren Beruf viel schlechter stände,, wenn nicht durch Blumenausstellungeii und andre Werbcmaßnahmen die Liebe zur Blume erhalten geblieben wäre. Deshalb ist auch für die Zukunft weitgehendste Werbung, wo irgend angängig gemeinschaftlich mit den befreundeten Verbänden, eine der wichtigsten Aufgaben. Unsre Abteilung für Werbung und Nachrichtendienst hat ja Richtlinien herausgegeben, in welcher Weise für die Erzeugnisse des deutschen Gartenbaus geworben werden soll. Die Bestrebungen müssen all seitig unterstützt werden. Auch die Zeitungen müssen «ns dabei unterstützen. Zum Schluß bat Redner alle Anwesenden, dafür zu sorgen, daß die Anregungen allerweiteste Verbreitung finden. In jedem Landes verband nnd in jeder Bezirksgruppe muß darüber kurz berichtet werden, damit jeder einzelne unter unsren Berufsgenoffen Nutzen Von unsrer Tagung in Hannover hat. Wenn die Tagung zu Ende geht, werden Sie sicher feststellen können, daß es an Anregungen nicht gefehlt hat. Dabei darf es aber nicht bleiben, jetzt mutz viel mehr auf Grund der Anregungen die Arbeit beginnen, b'r. Werner,
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