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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Persönliche Mitteilungen Die Firma Franz Martin, Samenzucht und Samenhandel in Erfurt, konnte am 1, Oktober d. I. auf ein Wjähriges Bestehen zurückblicken. Das Geschäft wurde im Jahre 1908 von dem Senior chef der Firma gegründet und als kleinen Anfängen zu der heutigen Große geführt. Die Firma befaßte sich von Anfang an mit züchte rischem Samenbau und dem Vertrieb der Sämereien an den Ver braucher. Heute sind diese Sämereien unter der Schutzmarke „Thu- ringia" in allen Gegenden Deutschlands zu haben. Möge es dem Inhaber der Firma vergönnt sein, noch lange Jahre zum Wohl seines Betriebs tätig zu jein. Ani 1. Oktober feierte unser Mitglied Friedrich Witte, Krefeld, sein Wjähriges Geschäftsjubiläum. Aus ganz kleinen Anfängen heraus hat F. Witte durch eisernen Fleiß und seine großen Sach kenntnisse seinen Betrieb auf beachtenswerte Höhe gebracht, wobei er von seinen Söhnen und Töchtern tatkräftig unterstützt wurde. Von Anfang an hat er den Nutzen der Organisation erkannt, indem er sofort dem Reichsverband des deutschen Gartenbaus als Mitglied beitrat. So konnte ihm an seinem Jubiläumstage die Ehrennadel des Reichsverbands für 25jährige Mitgliedschaft verliehen werden. Wir wünschen dem Jubilar auch für die Zukunft alles Gute. Bez.-Gr. Niederrhein. Die Gärtnerei Ad. Marschall, Gotha, Binderei rind Schnittblu men, feierte am 1. Oktober ihr ÖOjähriges Geschäftsjubiläum. Ain 1. Oktober bestand der Gartenbaubetrieb von L. Barth, Schmalkalden, 40 Jahre. Der Gartenbaubetrieb von Rob. Mahr, Gotha, bestand am 1. Oktober 85 Jahre. Anleitung zum Garten- und Fensterblumenschmuck. In 10 Auf lage herausgegeben vom Vorstand des Gartenbauvereins, Landwirt schaftsrat und Kgl. Gartenbauinspektor I. Kindshoven. Preis 0,25 Ml. Die 10. Auflage dieser kleinen Werbeschrift für den Garten- und Fensterblumenschmuck ist erschienen, immerhin ein Zeichen, daß dieses Schriftchen sich viele Freunde erworben hat. — Die neuerschienene Anleitung zum Blumenschmuck behandelt die Vorgartenbepflanzung mit Stauden, Ziersträuchern usw., gibt ferner Auskunft über die Bepflanzung leerer Wände und Mauern mit Schling- und Kletter pflanzen, den Fensterblumenschmuck und die Pflege der Zimmer pflanzen. Der gediegene Inhalt, einige gute und überzeugende Ab bildungen und der medrige Preis dieses Büchleins sind Eigenschaften, die ihm auch weiterhin in Liebhaberkreisen zur Empfehlung dienen werden. Looiglich die Pslanzennamen entsprechen zum Teil nicht mehr dem-neusten Stand der Nomenklatur. In Zukunft ist hier also noch einiges nachzuholen. W. Krengel. Die Stellung des Konzern- und Kartellwesens im nationalen Staat. Von Rud. Ott, Reg.-Rat a. D., Berlin 1933. Verlag von Georg Stilke. 1,— Ml. Mit eisernem Besen hat die nationale Regierung seit Uebernahme der Macht begonnen, den Schmutz auszuräumen, der sich auch in der deutschen Wirtschaft in den vergangenen Jahren eines schranken los sich austobenden, Leben und Bestehen der deutschen Nation un tergrabenden Liberalismus und Individualismus gebildet hat. Einen Ausschnitt aus dem in dieser Zeit entstandenen System, die Knechtung des deutschen Volks durch das internationale, verantwor tungslose Leihkapital, die Ausschaltung und Vernichtung des ver antwortungsbewußten, von der internationalen Großfinanz unab hängig gebliebenen Unternehmers durch eine rücksichtslose, von den schwachen vergangenen Regierungen nicht gehemmte Machtpolitik aufgeblähter Konzerne und Kartelle behandelt die vorliegende Schrift in sehr eindrucksvoller Weise. Die unheilvolle Rolle des profitgierr- gen Fremdkapitals wird darin ebenso ausführlich dargestellt wie die schillernde Ideologie dilettantischer Planwirtschaftler, denen die Bil dung von umfassenden Konzernen und Kartellen als der geeignetste Weg zum Staatssozialismus, zur Beseitigung des selbständigen Pri vatwirtschaftlers erschien. In leichtverständlichen Ausführungen wird das Wesen der Konzern- und Kartellbildung und deren Aus wirkung auf das Schicksal des deutschen Volkes, auf seine politische und geschäftliche Moral, auf seine Arbeitsmöglichkeiten dargestellt. Der Verfasser kommt zu dem Schluß, daß der Schaden der Konzerne und Kartelle größer als ihr Nutzen ist und daß ihre Begünstigung nicht im Sinn des nationalsozialistischen Programms liege. Dem Gartenbau sind innerhalb seiner eignen Reihen kartellartige Be strebungen nicht fremd geblieben. Er hat auf diesem Gebiet eben falls Erfahrungen sammeln können, die in mancher Hinsicht die Ansicht bestätigen, daß ohne eine starke Aufsicht kartell- Mäßige Ziele den Untergang mancher soliden Existenz zur Folge haben. In der Hauptsache aber ist der Gartenbau als Berufsstand im ganzen am Kartellproblem insofern interessiert, als er beim Bezug wichtiger Produktionsmittel, z. B- des Kunstdüngers, Konzer nen gegenübersteht, denen auch heute noch Ausnutzung ihrer Macht- tellung durch Preistreiberei vorgeworfen wird. Der Gartenbau wird ich für dieses Problem interessieren und seine Stellung dazu fest- egen müssen, um auch seinerseits zur Klärung dieser volkswirtschaft lich so außerordentlich wichtigen Frage beitragen zu können. Die vorliegende Schrift ist zur Unterrichtung darüber sehr geeignet; sie kommt zur rechten Zeit, da seit der Novelle zur Kartellgesetzgebung vom 15. Juli d. I., die einschneidende Maßnahmen der Regierung erwarten läßt, in der Wirtschaftspresse der Kampf um das Für und Wider des bisherigen Zustands neu entbrannt ist. Ihre Lektüre sei daher wärmstens empfohlen. l>r. Lür. praktische Winke Born Etikettieren der Flaschen Die gefüllten und geschlossenen Flaschen wird man nun vor ihrer Unterbringung im Keller mit Etiketten versehen. Die üblichem auf geklebten Papieretiketten an Flaschen gehen leider sehr oft n der feuchten Luft des Kellers ab, oder aber die Schrift wird durch Feuchtigkeit oder Staub unleserlich. Da kann man sich ohne große Mühe und ohne größeren Geldaufwand leicht helfen, wenn man entweder in Blech gerahmte Schilderchen mit eingeschobenem Papier unter einer durchsichtigen Zelluloidplatte verwendet, die mit einer Schnur um den Flaschenhals gehängt werden, oder aber, wenn man einfache, hellfarbige Zelluloidplättchen — wie z. B. die zur Kenn zeichnung von Geflügel üblichen Flügelmarken — für diesen Zweck gebraucht. Will man die zuerst genannten Schilderchen verwenden, dann ist es zweckmäßig, die Angabe des Flascheninhalts und von dem Jahrgang nur die beiden ersten Zahlen mit Tinte aufzuschrei ben, während man die beiden letzten Zahlen mit Bleistift aufnoticrt (z. B. Stachelbeerwein 19.. mit Tinte oder Tusche aufschreiben, die beiden fehlenden Zahlen durch Bleistifteintragung ergänzen). Man kann dann die Schildchen in den folgenden Jahren immer wieder verwenden und braucht nur die Jahrgangszahlen zu ändern. Wählt man für die Kennzeichnung der Flaschen Zelluloidschilder chen in verschiednen Farben, dann kennzeichnet man eine bestimmte Sorte immer durch eine gewisse Farbe (z. B. Johannisbeerwein er hält rosa, Apfelwein weiß usw.) und vermerkt auf den Plättchen nur den Jahrgang. Zur Verhütung von Irrtümern hängt man an dem Flaschenregal ein Verzeichnis auf, das besagt, mit welcher Farbe dieser oder jener Flascheninhalt gekennzeichnet ist. Auf einige, in die Seitenpfosten des Regals eingeschlagene Nägel oder eingeschraubte Haken hängt man, wenn man Flaschen in Gebrauch nimmt, die abgenommenen Schildchen, und es ist zweckmäßig, immer eine Sorte auf einen bestimmten Nagel zu hängen, weil man dann ein späteres Aussortieren erspart. Ilm die Schrift auf den Zellu loidschilderchen haltbar zu machen, überstreicht man die Schilder, nach, dem sie beschriftet sind, mit einem Hellen, farblosen Lack (Zapon lack) ; das muß recht vorsichtig geschehen, damit die Schrift nicht ver wischt. Wenn man die Schilder später für andre Zwecke verwenden will — besonders in Gärtnereien bieten sich sehr viel Verwendungs möglichkeiten dafür —, dann kann man die Lackschicht entfernen, indem man die Schilder kurz in heißes Wasser taucht und dann mit einem in Brennspiritus getauchten Lappen abreibt. Nach neuer Be schriftung bestreiche man erneut mit Zaponlack. Ganz besondre Sorgfalt muß in jedem Haushalt und jedein Be trieb der Aufbewahrung und Kennzeichnung von Flaschen mit Salzsäure, Benzin, Lysol und ähnlichem gewidmet werden. Daß solche Flüssigkeiten nicht in ehemalige Bier-, Selters- und ähnliche Flaschen gefüllt werden dürfen, sollte jetzt jedermann ausreichend bekannt sein; zudem ist die Abgabe von derartigen Flüssigkeiten in solchen Flaschen jedem Drogisten und Apotheker untersagt. Aber was nützt das schließlich, wenn eine leichtsinnige Hausfrau zu Hause den Flascheninhalt in andre Flaschen umfüllt und diese ohne irgend eine Kennzeichnung stehen läßt — ja, in die Speisekammer stellt! Das führt dann zu Unglücksfüllen, von denen man leider nur zu häufig noch in den Tageszeitungen liest, und die zu vermeiden sind, wenn jede Hausfrau es sich zur Regel machen würde: Gift flaschen gehören nicht in die Speisekammer! Um aber überhaupt ganz sicher zu gehen, muß man Giftflaschen besonders kennzeichnen. Das läßt sich mit geringen Mitteln auf verschiedene Weise erreichen, und es empfiehlt sich, allen Haushaltsangehörigen von der gewählten Art Kenntnis zu geben. Man hängt entweder jeder Giftflasche an einem Bändchen ein kleines Glöckchen um den Hals oder — und dieses Verfahren ist fast kostenlos — man spickt den Korken der Giftflasche mit gebrauchten Grammophonnadeln. Diese gibt es wohl in fast jedem Haushalt, und wo nicht, kann man sie sich von Freunden oder Bekannten schenken lassen. Die Nadeln werden in das obere Ende des Korkens so gesteckt, daß die stumpfen Enden ein Stückchen herausragen. So gekennzeichnete Flaschen ver hüten auch im Dunklen einen Fehlgriff mit seinen schlimmen Fol-- gen; denn auch der Uneingeweihte wird stutzig, wenn er beim Oeff- nen der Flasche an die Nadeln stößt oder wenn das Glöckchen klingt, und er wird, auch wenn er es noch so eilig hat, sicherlich erst genau den Inhalt der Flasche prüfen, ehe er ihn in Gebrauch nimmt. üäaicki Vpa^ner. Schriftleitung: A. Demnig 19. Oktober 1933 Nr. 9 Krofifchuh- und Überwinterungsräume Die ersten Nachtfröste sind zu erwarten und deshalb müssen alle Vorbereitungen getrosfen werden, um die noch im Freien befind lichen gärtnerischen Erzeugnisse zu schützen. Man wird je nach den Schutzansprüchen der Erzeugnisse Schutzeinrichtungen zur vorüber gehenden Benutzung und andre für den dauernden Gebrauch wäh rend des ganzen Winters bauen. Schutzeinrichtungen zur Benutzung auf kürzere Zeit wird man für Erzeugnisse Herstellen, die in den nächsten Tagen und Wochen in Gewächshäusern oder Lagerräumen und Scheunen untergebracht werden sollen. Man wird sie aus Ma terial Herstellen, das im Betriebe vorübergehend unbenutzt vor handen ist. In Blumen- und Pflanzenbaubetrieben benutzt man meist Bretter, Frühbeetfenster, Strohdecken, Deckladen und ähnliche Materialien, die auf Gestellen aus Pfählen und Latten über den Beeten errichtet werden. Sie werden meist so gebaut, daß die Breiter und Decken während des Tages abgenommen werden kön nen, damit zu den in der Nacht geschützten Pflanzen Luft und Sonne ungehindert gelangen kann. Bauten für längere Benutzung werden aus Frühbeetfenstern mit sog. Fensterverbindern hergestellt. Diese Schutzräume können bei stärkeren Frösten mit Decken und Brettern noch besser geschützt werden. Im Notfall kann man auch Frostschutz briketts oder offene Spiritusflammen als Wärmequellen benutzen, uin das Einfrieren dieser Schutzräume zu verhindern. Häufig wer den auch ausgcfahrene Frühbeetkästen vorübergehend verwendet. Hierbei genügt es, wenn man außer den Fenstern Deckmaterial in Forni von Laub, Stroh oder Strohdecken bereithält, um, je nach der Außentemperatur, den Schutz zu verstärken. Frühbeetkästen, die zur Ueberwinterung von Mutterpflanzen benutzt werden sollen, kann man auch durch Einbau der kleinen Frühbeetöfchen von Holder frost sicher machen. Das Angenehme dieser Oefchen ist ihre Bedienung von außen, so daß die Kästen nicht abgedeckt zu werden brauchen. Die notwendige Temperaturkontrolle kann man sich durch sogenannte Mietenthermometer verschaffen, die man in geeigneter Weise in den Kasten einführt. Für Pflanzen, die auch während des Winters beobachtet und gepflegt werden sollen, kann man Behelfsbauten aus Lattengestellen mit Bretter« oder Lattenbelag errichten, die mit Laub, Dünger oder Stroh abgedeckt werden. Zur Lüftung, und um für die Arbeit das notwendige Licht zu erhalten, baut man alle 2—3 m Frühbeetfenster ins Dach ein. Die größten Schwierigkeiten be reitet die Einrichtung einer Notheizung, wenn sie den Vorschriften entsprechend feuersicher eingebaut werde« soll. Man kommt dabei um Maurerarbeiten selten herum. Heute bietet die Notheizung aber keine Schwierigkeiten mehr, wenn sie mit Frostschutzbriketts durch« geführt wird. Frostschutzbriketts bestehen- aus verkohlter Braunkohle mit einem Bindemittel. Sie verbrennen rauchlos, ohne offene Flamme (glimmen). Der Größe der einzelnen Steine entsprechend enthalten sie eine bestimmte Anzahl Wärmeeinheiten, die sie wäh rend einer bestimmten Zeit (etwa 8 oder 12 oder 24 Stunden) durch Verglimmen an die Raumluft abgeben. Durch diese Eigen schaften der Briketts ist cs möglich, in einem bestimmten Raum die erforderliche Wärme durch eine bestimmte Anzahl Steine zu er zeugen. Die Notheizungseinrichtungen fallen fort und die Heizungs arbeiten beschränken sich auf das Anglimmen und Einbringen der Briketts in den Raum. Man kann mit diesen Briketts, wie auch bereits weiter oben erwähnt, alle Ueberwinterungsräume für Pflanzen aller Art frostfrei halten, die während der Frostperioden bearbeitet werden können. Blumen und Pflanzen sind gegen Frost empfindlicher als Obst und Gemüse. Deshalb sind auch die Schutz maßnahmen für letztere, wenn sie nur vorübergehend, also kurz fristig notwendig sind, weniger umständlich und billiger. Fast alle Gemüse, die sich zum Ueberwintern eignen, vertragen einige Grade Frost, mit Ausnahme von Blumenkohl, der aber bei leichtem Frostschntz auch bis etwa Dezember gehalten werden kann. Bei Obst und Gemüse können die kurzfristigen Frostschutzmaßnahmen wie. die bei Blumen und Pflanzen geschilderten sein. Sie können auch durch Bedecken mit losem Stroh erfüllt sein, wenn Obst und Gemüse in Haufen geschüttet worden sind, um zu schwitzen. Die eigentlichen Lagerräume müssen aber bestimmte Eigenschaften be sitzen, wenn die. Lagerung mit möglichst wenig Verlusten durch geführt werden soll. Um diese Eigenschaften zu erläutern, ist eine kurze Betrachtung der Erzeugnisse, die meist gelagert werden sollen, notwendig. Wurzelgemüse und Blattgemüse sind nach der Ernte keine tote Lagerware, die man nur vor der Verwesung zu schützen hat, son dern Lebewesen, die bis zum Verbrauch noch Lebensfunktionen aus« üben. Wurzel- und Blattgemüse atmen und verarbeiten auf Lager. wie alle Lebewesen, ihre gespeicherte Substanz, und sie verdunste« das in den Zellen reichlich gespeicherte Wasser. Dadurch wird der Lagerraumluft Sauerstoff entzogen und Kohlensäure angereichert. Die Raumluft sättigt sich auch reichlich mit dem Verdunstungswasser des Lagergutes und dadurch entsteht eine Atmosphäre, in der Pilze und Bakterien aller Art einen guten Nährboden für ihre Entwick lung finden. Durch den Abbau der Reservestärke und ihre Umwand lung in die bekannten Zuckerlösungen, erhalten sie weiter günstige Bedingungen, um auf dem Lagergut zu wachsen und Sporen aus- zubildcn. Diesen Verhältnissen muß der Lagerraum Rechnung tra gen und muß Einrichtungen zur ständigen Erneuerung der Lager- raumluft besitzen. Diese Lüftungseinrichtung muß ferner so be schaffen sein, daß ein zugfreier Luftaustausch möglich ist, um schnelle Temperaturschwankungen, die mit Zugluft verbunden sind, zu vermeiden. Beobachtungen und Untersuchungen haben gezeigt, daß bei häufigem, schnellem Luftaustausch und dadurch entstehenden schnellen Temperaturschwankungen die Atmungsvorgänge schneller vor sich gehen, die Umwandlung der Reservestoffe (Stärke) sich öfters wiederholt und das Lagergut empfindlicher gegen Pilz krankheiten wird. Die Verdunstungsverluste steigen gleichfalls, weil die zugeführte kühlere Außenluft meist weniger wasserdampfhaltig ist als die wärmere Lagerraumluft. Durch die Zufuhr verhältnis mäßig trockener Luft wird die Verdunstung des Lagerguts gefördert bzw. angeregt. Eine zugfreie Lüftung ist aber nicht durch Oeffnen von Fenstern und Türen zu erreichen. Es ist vielmehr notwendig, eine Deckenlüftung in Verbindung mit einer Mauerlüftung anzu legen, wobei die in den Mauern vorgesehenen Oeffnungen möglichst an allen Seiten des Raums gleichmäßig verteilt angeordnet sein müßen, um einen gleichmäßigen Lufteintritt von allen Seiten zu "ermöglichen. Alle Lüftungsöffnungen müssen Verschlußklappen be sitzen, um sie je nach Bedarf einzeln bedienen zu können. Die Summe der Querschnitte der Mauerlüftungen muß so groß sein wie die der Deckenlüftungen. Wenn dann bei der Bedienung der Luftklappen darauf geachtet wird, daß die Mauerlüftungen stets auf der wind abgewandten Seite des Raums geöffnet werden, dann ist eine zug freie Lüftung und eine geregelte Abführung der verbrauchten Luft möglich. Die Lüftung ist aber nicht allein für die Temperaturschwankungen im Lagerraum verantwortlich. Ein erheblicher Temperaturaustausch tritt auch durch das Mauerwerk und die Türen ein. Deshalb müßen die Wände des Lagerraums, Türen und Fenster isoliert sein. Erst dann gelingt es, die Temperatur genau in der gewünschten Höhe zu halten, weil jetzt nur durch Lüftungseinrichtungen Frischluftzufuhr und Temperaturveränderungen möglich sind. Die Isolation der Lagerraumwände ist entweder durch Anbau von Heraklith« oder Tektonplatten möglich oder durch Bretterwände mit Schlacken zwischenlage. In landwirtschaftlichen Betrieben ist auch durch Stroh ballen, die dicht an die Mauerwand gesetzt werden, der notwendige Wärmeschutz zu erreichen. Wenn als Lagerraum ein besonderes Ge bäude benutzt wird, dessen obere Abgrenzung durch das Dach er folgt, muß auch dieses isoliert werden. In so vorbereiteten Räumen kann man sowohl Obst als auch Blatt- und Wurzelgemüse gut überwintern. Es ist wegen der Be arbeitung und der verschiedenen Ausdünstungen der genannten Er zeugnisse aber nicht möglich, alle in einem Raum unterzubringest. Bei Wurzelgemüsen mutz auch damit gerechnet werden, daß mehr oder weniger erdige Bestandteile mit in den Lagerraum gelangen, die meist viel Pilzkeime und Bakterien enthalten und dadurch An steckungsherde für das Lagergut bilden. Wurzelgemüse verdunsten aber nicht so stark wie z. B. Kohl. Man kann sie deshalb ebenso sicher in gut angelegten Mieten unterbringen und die Lagerräume für die hochwertigeren Blattgemüse und Obst reservieren. Die gün stigsten Lagerraumtemperaturest liegen zwischen 0° bis st- 2" L. Sie lassen sich in fast allen Teilen Deutschlands durch Lüftung in den Herbst- und Wintermonaten erzielen und erhalten. Die Gefahr des Einfrierens der beschriebenen Lagerräume ist geringer als die zn großer Wärnie. Heizungscinrichtungcn brauchen deshalb nicht vor gesehen zu werden. Treten in einem Jahr einmal größere Kälte perioden auf, dann wird es leicht gelingen, durch Frostschutzbriketts die gewünschten Temperaturen zu halten. Größere Schwierigkeiten bereitet es, die Lagerraumtemperatur im Herbst herabzusetzen und die übermäßige Feuchtigkeit abzuführen. Man kann sich diese Ar beiten wesentlich erleichtern, wenn man das Lagergut möglichst luft trocken in die Lagerräume bringt. Im Herbst ist das oft wegen star ker Regenfälle nicht möglich; man soll, wo es die räumlichen.Bers er öS— ^310 2 » 3
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