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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
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- Gartenbauwirtschaft
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1S3Z , Post t Bad Kstf.), Hagen cstr. 3. Hagen leider, Kirch- iqner, / Bo- 3. mger, ohner ohn), ange Bas- e. olzer olzer ;e 3. den- usen r. 1. i. t»., urg >rz- «k^U5678k^: 67IM5V^8^V Vk5 08075MM 6L^7M8^085 kV 8k^I!^ ^/V40-:-V^I.Ü6: 6LM^lkM5Mk ^WWWW^87^. 8^'1^ 40 Nr. 5 * Jahrgang 1933 SO ^Lkni-gsm»g clsn „Ssrlirisi- QLk-rrisi'-SÖi'SS" Berlin, 2. Februar 1933 Deuischer Gartenbautag und Reichsgartenbaumeffe il933 Wenn sich der deutsche Gartenbau anschickt, für 1933 wiederum seinen Gartenbautag vorzübereiten, so weiß er sehr wohl, daß er das zu einer Zeit tut, in der vielen, vielen Berufsgenosscn der Sinn nicht nach Tagungen oder sonstigen Veranstaltungen steht. Dem Willen, gemeinsam mit den Berufsgenossen durch Teilnahme an dein Gartenbautag das Zusam mengehörigkeitsgefühl und den Lebenswillen des Gartenbaus zu betonen, stehen leider z. Zt. oft stärkere Hemmungen entgegen. Trotzdem! Auch der Gartenbau darf nicht darauf verzichten — darf ge rade in dieser Zeit nicht unterlassen — immer und immer wieder in der Oeffentlichkeit für sich zu werben. Er muß sich in seiner Gesamtheit in die Kampffront aller derer stellen, die in der Berufs organisation gemeinsam für den Berufsstand kämpfen. Das Jahr 1933 wird auch für den deutschen Gartenbau das Entscheidungsjahr werden. Denn nicht darum geht der Kampf, ob wir die autono men oder vertraglichen Zollsätze verdoppeln, auch nicht darum, ob nun Kontingente um der Kontin gente willen kommen, sondern darum geht der Kampf, ob der Blumen- und Zierpflanzenbau den Weg der eignen Produktion weitergehen kann oder ob er, dem hemmungslosen Ansturm des Auslands preisgegeben, wieder vorwiegend „Handels gärtner" werden soll, dem die eigene Scholle nichts, der Handel alles ist. Und darüber wird 1933 zu entscheiden sein, ob der deutsche Gemüse- und Obst bau als volkswirtschaftliche und ernährungswirt schaftliche Berufsstände L>.bensmöglichkeiten haben werden, oder ob Deutschland bereit sein wird, diese Erwerbsstände einseitigem Exportstreben zu opfern. Wir meinen, daß nichts in der Welt darauf hin deutet, daß Deutschland nicht nach wie vor die Ver pflichtung habe, seine Selbstversorgung in allen Dingen hundertprozentig zu gestalten! Darum wird dem Berus auch die Aufgabe blei ben, nach immer weiterer Vervollkommnung seiner Leistungen zu streben. Darum bleiben über alle Sorgen und Nöte der Gegenwart hinweg die großen, gemeinsamen Ausgaben des Berufsstandes bestehen. Ihnen sollen die ver schiedenen Veranstaltungen, die seitens der ein zelnen Berussgruppcn gemeinsam mit dem Gar- tenbautag veranstaltet werden, dienen. Wir wollen geineinsam für den Beruf werben. Dieser Werbung dient auch die Gartenbau-Ausstel lung, die aus Anlaß des Gartenbautages in Han nover veranstaltet wird. Unsere Gartenbautage haben darüber hinaus stets auch eine willkommene Veranlassung gegeben, neue Geschäftsbeziehungen anzuknüpfen, sich über Neu heiten und Neuigkeiten im Beruf unterrichten zu lassen. Sie können, das lehren die in vielen Landes teilen mit Erfolg durchgeführten „Börsen", gerade dieser Ausgabe, den Warenaustausch zu beleben, Neu heiten vorzuführen und Neuigkeiten aus dem viel gestaltigen Gebiet des Gartenbaus und seines indu striellen Bedarfes zu zeigen noch weit mehr dienst bar gemacht werden, als das seither der Fall ge wesen ist. Wie groß das Bedürfnis danach ist, weiß jeder, der an Gartenbautagen teilgenommen hat, mit denen Ausstellungen verbunden waren. Die wirtschaftliche Entwicklung verstärkt die Schaffung solcher Gelegenheiten zu gegenseitigem geschäftlichem Meinungsaustausch. Mehr denn je herrscht das Bestreben, nicht nur nach dem Katalog kaufen zu müssen, sondern die Ware zu sehen, stets das „Neueste" kennenzulernen. Diesen Auf gaben und vielleicht auch einmal zur Belebung des Exportes wird die Reichsgartenbaumesse zu dienen bestimmt sein! Mit einfachen Mitteln aufgebaut, bei kürzester Dauer und unter Einsparung aller irgendwie vermeidbaren Kosten soll sie gerade in diesen Zeiten Krisen überwinden helfen! Die Reichs gartenbaumesse wird im Gartenbau einmal eine be deutende Rolle spielen können, denn nur in wenigen Berufsständen spielt der Warenaustausch innerhalb des Berufsstandes die gleiche Rolle. Auch der Be darf an industriellen Erzeugnissen aller Art recht fertigt es, günstige Gelegenheit zur Warenvermitt lung zu schaffen. Einige Zahlen mögen diesen Be darf innerhalb des Berufsstandes beleuchten. Wel cher Umsatz sich innerhalb des Berufs an Blumen, Pflanzen und Sämereien vollzieht, beleuchtet an sich schon der Umsatz der gärtnerischen Anzeigen blätter am besten. Diplomgartenbauinspektor Wein hausen hat errechnet, daß allein zur Bepflanzung der Grabstellen jährlich 19,3 Millionen RM. für Pflanzenmaterial verausgabt werden. Den Bedarf an industriellen Bedarfsartikeln hat die Abteilung für technische Betriebsmittel mit jährlich 3 Millio- kenukskensiung ist in Leiten ersckvertsr ^rbeitsbsscirskkunA viclNiAer 6enn sonst. Unser ^lerstblstt für Litern unü Lrrielrer, ciss Vin, 17 ,,Vorn lüvs sei Ikw kerster. — Preis 15 ps§. (10 Stele. 1.45 KU-, nen RM. für Maschinen und Geräte errechnet. 13 Jndustriefirmen haben 1930, also zu einer Zeit, als der Rückgang der Geschäfte bereits eingesetzt hatte, einen Umsatz von zusammen 1,6 Millionen RM. angegeben. Diese wenigen Zahlen zeigen, welche Bedeutung den Reichsgartenbaumessen zukomml. Darüber hinaus wird hier — viel mehr noch als bei großen landwirtschaftlichen Ausstellungen — Gelegenheit sein, die vielfachen Neuerungen, die gerade auf technischem Gebiet hervorgebracht sind, einem Kreis wirklicher Interessenten vorzuführen. So werden die Veranstaltungen des Gartenbaus in Hannover trotz der Not der Zeit ein starker Be weis dafür sein, daß der deutsche Gartenbau nicht gewillt ist, seine Stellung, die er sich in harter Ar beit erkämpft hat, aufzugeben, sondern daß er sei nen Weg, die gartenbauliche Eigenproduktion in Deutschland weiter zu entwickeln, mit Energie fort zusetzen gewillt ist. Seitens der Träger der Ver anstaltungen werden alle Maßnahmen eingeleitet, die den Besuch der Tagung und der Meße erleich tern. Schon jetzt sind die notwendigen Anträge auf Gewährung besonderer Fahrpreisermäßigungen, wie sie seitens der Reichsbahn auch für andre ähnliche Veranstaltungen gewährt werden, gestellt worden. Auch in den Bez.-Gr. bereitet man rechtzeitig den Besuch vor: Noch ist Zeit genug, Reisesparkassen an zulegen, mit Nachbargruppen rechtzeitig wegen Ge sellschaftsfahrten in Verbindung zu treten ufw. Es muß alles getan werden, um Tagung, Messe und Ausstellung in Hannover zum lebendigen Ausdruck des Lebenswillens des deutschen Gartenbaus zu ge stalten. 8v. Das Handwerk fordert eigenen Minister! Die außerordentliche Unzufriedenheit, die das Handwerk hinsichtlich der Vertretung seiner In teressen im Reichs„wirtschafts"ministerium erfaßt hat, ist jetzt dadurch zum Ausdruck gekommen, daß eine Abordnung der Spitzenorganisation des Hand werks dem Herrn Reichspräsidenten die Bitte vor getragen hat, einen besonderen Handwerksminister in die Regierung zu entsenden. Immer stärker wächst also die Erkenntnis, daß das Reichswirt schaftsministerium die „Wirtschaft" nicht vertritt. 100 8tclc. 12.— IM.) Lu berietrsn äurctr ckie HsuptZssclläftsstelle. Es geht auswärts — aber wo? Landesverbände zur Lage Anläßlich der am Sonnabend, dem 7. Januar d. Js., in Breslau ftattgefundenen großen Ver sammlung des Landesverbandes und der Bez.-Gr. Breslau, in der Herr Landwirtschaftskammerrat Max Löbner-Bonn einen Vortrag über „Die neuesten Versuchsergebnisse im Blumen- und Pflanzenbau und der wichtigsten Treibgemüsearten" hielt, wurde nach den Ausführungen unsres Landesverbands- Vorsitzenden Max Tillack, die wirtschaftlichen Belange betreffend, nachstehende Entschlie- ß u-n g gefaßt und telegraphisch an das Reichs- crnährungs-Ministerium weitergeleitet: „Große Versammlung schlesischer Erwerbs- gärtncr nimmt entrüstet Kenntnis Nichtein führung Kontingentierung. Zusammenbrüche infolge unbeschränkter Einfuhr unvermeidlich. Erregung in Anbaugebieten steigt. Dringend Schutz heimischer Erzeugung gefordert. Ein lösung dort gegebener Versprechen unbedingt notwendig." Landesverband Schlesien — Reichsgartenbau. Bei der ani 22. Januar 1933 ftattgefundenen Winter-Hauptversammlung des Landesverbandes Ostpreußen e. V. im Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. in Königsberg (Pr.), an welcher auch der Präsident des Reichsverbandes des deut schen Gartenbaus, Herr Gärtnereibesitzer Werner, Beuel a. Rh., teilnahm, wurde nicht nur die Not des ostpreußischen, sondern auch allgemein die des gesamten deutschen Gartenbaus zum Gegenstand eingehender Behandlung gemacht. Im Verlauf des sen richtete die Versammlung folgende Entschlie ßung an den Herrn Reichskanzler und den Herrn Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft: Die Bez.-Gr. Schweidnitz hat in ihrer sehr stark besuchten Versammlung am Sonntag, dem 15. Ja nuar, ebenfalls eine Entschließung gefaßt, die folgenden Wortlaut hat und gleichfalls durch den Landesverband an das Reichsernährungs-Ministe rium gerichtet worden ist: „Die in Schweidnitz am 15. d. Mts. stattge- sundene große Versammlung der Arbeitsge meinschaft niederschlesischer Gartenbaubetriebe spricht ihre Entrüstung aus wegen Nichtein führung der Kontingentierung und verlangt Einlösung gegebenen Versprechens. Der Hinweis auf gleitende Zölle ist unge nügend. Schutz gegen entbehrliche Einfuhr und Stützung unsrer Eigenerzeugung dringend erforderlich. Es werden sich bei Nichterfüllung unsrer berechtigten Forderungen Zusammen brüche und Vernichtung zahlreicher Existenzen vermehren. Deshalb dringend sofortige Einführung der Kontingentierung für sämtliche Gartenbau erzeugnisse gefordert. Arbeitsgemeinschaft der niederschlesischen Gartenbaubetriebe. Der Landesverband Ostpreußen e. V. im Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. hat auf seiner diesjährigen Landesverbands- Hauptversammlung am 22. Januar 1933 in Königsberg' (Pr.) die folgende Entschließung angenommen: Für die Gartenbaubetriebe ist die Schaffung einer rentablen Produktions-Möglichkeit die beste Betriebssicherung. Diese Betriebssicherung ist in erster Linie durch ein Entgegenarbeiten gegen die hemmungslose fremdländische Einfuhr sämtlicher Gartenbauprodukte zu erreichen. Es ist dem Berufsstand gleichgültig, ob dieses Ziel durch Grenzabschluß, Devisenbeschränkung, Kon tingentierung oder andere zollpolitische Maß nahmen erreicht wird; die Hauptsache bleibt, daß nunmehr nach den vielfachen Zusicherungen der Reichsregierung endlich durchgreifende Hilfs maßnahmen eingeleitet werden. Der deutsche Gartenbau ist sich seiner Verantwortung im Interesse des Volksganzen voll bewußt und er wartet dringend vor völligem Zerfall be schleunigte Hilfe. Der Berufsstand wird auf diese Forderung, die er bereits seit Jahren, aber seit Jahresfrist verstärkt, erhoben hat, nicht verzichten und bis zur Erfüllung oder bis zu seinem Erliegen immer wieder darauf zurück kommen. Landesverband Ostpreußen e. V. im Neichs- verband des deutschen Gartenbaues e. V. Witt, Vorsitzender, Die „Berliner Handelsgesellschaft", eine Berliner Großbank, ist trotz der Wirtschaftskrise in der Lage, in diesem Jahr ihre Dividende von auf 5N> zu erhöhen. Wie würde Frankreich auf eine Kontingentierung der deutschen Obst- und Gemüseeinsuhr reagieren? Unter dieser Ueberschrift schreibt „Der Frucht großhandel", das Organ des Reichsverbandes deut scher Fruchtgroßhändler: „Immerhin würde eine radikale Kontingentierung der deutschen Obst- und Gemüseeinfuhr in den interessierten französischen Kreiseri unliebsames Aufsehen und große Verstim mung erregen." — Das wagt der deutsche Frucht großhandel zu schreiben, der genau weiß, daß kein anderes Land die Kontingentierungsmaßnahmen so schroff durchgeführt hat wie Frankreich. Und mit aller Harmlosigkeit zitiert das Blatt wenige Zeilen später die wörtliche Aeußerung des Generalsekre tärs des französischen Verbandes der landwirtschaft lichen Ausfuhr: „Die (französischen) Kontingente waren unvermeidlich angesichts der Tatsache, daß der französische Markt infolge seiner verhältnis mäßig noch unversehrten wirtschaftlichen Gesundheit ein Brennpunkt aller ausländischen Exportbestre bungen war. Eine Flut ausländischer Produkte er goß sich über unser Land, und ihr mußte ein Damm entgegengesetzt werden. Deutschland hat sich in einer derartigen Lage nicht befunden (!), seine Außen handelsbilanz war und ist aktiv." Ein weißer Rabe „Dem Handel würden ohne Frage große Ge winnmöglichkeiten durch eine Kontingentierung der Einfuhr gegeben sein. Bei verringertem Angebot muß auf den deutschen Märkten eine Steigerung der Preise stattfinden, während die verringerte Nachfrage in den beliefernden Ländern ein Sinken der Preise zur Folge haben würde. Diese Differenz beim Verkauf und Einkauf würde dem Handel bei geringerem Aufwand an Arbeit, Zeit und Risiko bei gleichzeitiger Ersparnis von Ar beitskräften denselben oder auch einen weit größe ren Nutzen brii gen. Also nicht nur die Landwirtschaft hätte den Vor teil zwangsläufig verringerter Einfuhr, nein, auch der Handel würde davon profitieren." So steht es geschrieben in Nr. 4/1933 „Der deutsche Fruchtgwßhandel", Lind nun? Schneller, als viele erwarteten, ist das Ka binett von Schleicher an seiner inneren Unaus geglichenheit und der Halbheit seiner Maßnah men gescheitert, zumal der General offenbar nicht jenen Einblick in die wirtschaftlichen Zu sammenhänge hatte, um als autoritärer Führer aus eigenem heraus entscheidend handeln zu können. Ebenso überraschend war aber die schnelle Bildung des neuen Reichskabinetts, dessen Bild in erster Linie von dem Reichskanz ler Adolf Hitler und seinem bisherigen Gegen spieler Hugenberg bestimmt wird,' in dessen Hand das Ministerium für Wirtschaft und Er nährung, d. h. die Zusammenfassung der Ge samtwirtschaft, liegt. Es gibt, wie die Kommentare der Tageszei tungen erkennen lassen, weite Kreise, die der Ansicht sind, daß der Reichsminister für Wirt schaft und Ernährung Hugenberg die über ragende Stellung durch dieses Ministerium er halten habe. Man darf aber nicht übersehen, daß der Führer der Nationalsozialisten von jeher die Vorherrschaft der Staatspolitik über die Wirtschaftspolitik gefordert hat. Die Vor gänge des letzten Jahres haben gezeigt, daß der jetzige Reichskanzler zu den harten, Willensstär ken Naturen gehört, die lieber auf das Ganze verzichten, als sich zu Halbheiten hergeben. Wenn sich der Reichskanzler Hitler nun zur Verfügung gestellt hat unter gleichzeitiger Her gabe eines der wichtigsten Ministerien an Geh. Rat Hugenberg, so setzt das voraus, daß vorher eine sehr weitgehende Verständigung über die Arbeitsrichtung gerade dieses Ministeriums er zielt sein muß. Beide Führer sehen in einer gesunden Land wirtschaft Las Rückgrat des Staates. Man wird daher damit rechnen können, daß trotz dec engen Verbundenheit Hugenbergs mit der Schwer industrie zunächst die Lage der Landwirtschaft und damit auch des Gartenbaus einer Klä rung entgegengeführt wird. Beide Führer hal ten eine umfassende und grundlegende Neurege lung der Schuldenfrage in der Landwirtschaft für dringend erforderlich. Der Garant dafür, daß der Kleinbesitz dabei nicht zu kurz kommt, ist in den Augen der breiten Masse mehr der Reichskanzler als der Reichsminister für Wirt schaft und Ernährung. Wir Gartenbauer sol len aber nicht vergessen, daß seinerzeit der Plan des Südfruchtmonopols zuerst im Hugenberg- scheu Kreise aufgetaucht ist. Das ist freilich lange her. Beide Führer sind aber auch An hänger einer sinnvollen Kontingentierung, so daß damit zu rechnen ist, daß diese Frage nun bald zu einer klaren Erledigung gebracht wird. Hier setzen allerdings die Sorgen des Gar tenbaus ein, wenn er an die Aeußerungen des letzten Wahlkampfes denkt, in denen der Führer der Deutschnationalen den Standpunkt vertrat, daß die Kontingentierung landwirtschaftlicher Erzeugnisse auch im Interesse der Industrie liege, weil man sie zugunsten der Industrie als Objekt für Handelsvertragsverhandlungen ver wenden könne. Der Gartenbau ist zu oft „Ob jekt" solcher Handelsvertragsverhandlungen ge wesen, um nicht auch jetzt besorgt sein zu müs sen, zumal das Reichsaußenministerium bis in die neueste Zeit hinein den Gartenbau zu opfern forderte. Italien und Holland sind die Stichworte. Wir müssen daher die Hoffnung haben, daß hier der Reichskanzler miteinwirkt, der stets betont hat, daß Mittelstand und Klein besitz seiner besonderen Fürsorge gewiß sein dürfen. Eine der wichtigsten Entscheidungen aber wird die grundsätzliche Stellungnahme der neuen Regierung zur Frage der Meistbegünsti gung bringen müssen, denn sie ist letzten Endes der Drehpunkt in der ganzen Handelspolitik. vr. L- Leucbten 8ie büke unsere KubriL* Ole An/ruAen — soweit sie /ür ckie Ver- ö/^ent/icbunA AeeiAnet sinck — wercken o - « ten / o « au/genom/nen. Ole Antwor - len, ckie im OrnAeLasten verö//enOlclil wercken, wercken b o n o r i e r t. O« wir nacb MögtiebLeit /ür /ecke Orape niedrere Antworten er/a/irener OraLtlker ver- ü//entllcbcn, bietet Ornen unser OraAeLasten o/t befere AuLLun/te atz ein OacbwsrL, ckos irn a/iAemeinen nur ckie Linre/annebt cke« Vcr- /asLers wieckerAeben Lann.
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