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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
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Band 50.1933
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- Gartenbauwirtschaft
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Cellini, Juli—August, wegen feiner Färbung, seiner Größe M"d seines^aftreichtums beliebt; trägt früh und reich, leidet aber '' ter Spätfrösten. Birgin ischcr Ro seuaPfeI, August, gelb mit roten ressen, trägt unregelmäßig, wird bald mit besserem nmveredelt. Weiter Astrachan^.Juli—August, zu klein, wird ebenfalls lö umvercdelt. Graue französische Ntte., Dezember—April, mittel- groß, graubraun belastet, Sonnenseste dunkelrot; welkt leicht (spät pflücken, Keller feucht halten!). Der einzige Hochstamm trägt alle 2 Jahre, 1931 waren es 7^ Ztr. Große Kasseler Rite., Febr.—Mai, Früchte bleiben zu klein auftrocknem Sandboden, wird umveredell. Kentischer K^ü ch e na PfeI, September, große WirtschaftS- srucht, trägt sehr unregelmäßig; wird bald umveredclt. Pfirsich roter Sommerapfcl, Juli—August, mittel große Tafclfrucht, die schnell verwertet werden muß; trägt nur alle 2 Jahre .wird bald umveredelt. Jakob Lebel, Dez.—Jau., trägt seit 1930 regelmäßig, wird jedoch gern stippig und muß daraufhin vor weiterer Vermehrung erst noch beobachtet werden. Zum Umveredeln werden folgende Sorten verwendet: Apfel aus "ronccls, James Grieve und Lady Sudeley, die ich sehr hoch schätze und für eine Zukunftssorte von hoher Bedeutung, wenigstens für hiesige Lage und hiesigen Boden, halte. (Fortsetzung folgt.; L. Uoplo, Beelitz (Mark^ Obsterträge, Witterung und Widerstandsfähigkeit Man hört nicht selten die Frage, wie kommt cs eigentlich, daß unsre Obstbäume nicht mehr so gut gedeihen und Früchte bringen, wie in alter Zeit? Man kann hier die Gegenfrage tun, ob die Vor aussetzung, die der ersten Frage zugrunde liegtz berechtigt ist, also ob wir tatsächlich früher gesündere Bäume und mehr Obst hatten als jetzt, oder ob die Frage nur deshalb kommt, weil man die reichen Obstjahre aus der Kindheit im Gedächtnis behält, die eben falls früher vorhandenen schlechten Obstjahre aber leichter vergißt. Wenn regelmäßiges Zahlenmaterial von früher und jetzt vorhanden wäre, könnte man entscheiden, ob man tatsächlich mit den Obst erträgen in der Neuzeit schlechter als früher dran ist. Hier fehlt es aber an dem nötigen statistischen Material. Für die nicht vom gün stigsten Obstklima begünstigten Gegenden ist aber eins gewiß: man hatte früher niehr dem Klima und dem Standort angepaßte Sorten und ist später durch die allgemeine Verkehrsentwicklung dazu gekom men, Sorten niit gutem Ruf, die aber solchen in erster Linie durch die Qualität ihrer Früchte erhalten haben, zu beziehen und anzu bauen. Das hatte zur Folge, daß auch Obstsorten, die für Klima und Boden nicht Paßten, gepflanzt wurden und dann nachher enttäusch ten. Aus diesen Umständen erklärt sich schon das Verständnis sür die Fragestellung, wie sie am Anfang gegeben ist. Unsre bisherigen Betrachtungen lasten erkennen, daß cs in Ge genden mit weniger günstigem Klima eine der wichtigsten Aufgaben ist, die Sortenwahl so zu treffen, daß gesunde, widerstandsfähige und fruchtbare Bäume gepflanzt werden; denn menschliche Pflege kann wohl Gutes tun, niemals aber die Schwächen, die durch ein un günstiges Standortsklima entstehen, beseitigen. Wir besitzen nun aber auch eine Reihe von Obstertragszahleu für längere Jahre, die zur Prüfung der Einflüsse von Klima und Standort herangezogen wer den können. Aus dem hiesigen Kreisobstgarten liegen mir die Ernte zahlen von übcr 25 Jahren vor. Dr. Heydemann hat in seinem jüngsten Bericht der Obstlehranstalt in Kiel die Ertragsznhlen der Apfclsorten von 1915—30 veröffentlicht und durch Garteuinspcktor Beckel, Oberzwehren bei Kassel, sind mir auch eine Anzahl von Ertragszahlen von dort mitgeteilt worden. Es handelt sich zur Hauptsache um Erträge von alten Bäumen, die zu Anfang oder vor Anfang dieses Jahrhunderts gepflanzt worden sind, so daß die Jahreserträge wohl miteinander verglichen werden dürfen. Man hat behauptet, daß sich in Schleswig-Holstein das Klima zu Ungunsten des Obstbaus verändert hat. Ich muß gestehen, auf Grund der Zahlen, die mir über Temperaturen und Niederschläge für dieses Jahrhundert vorlicgen, kann ich keine ständige Verände rung feststellen; die Jahre sind verschieden, wir haben feuchte und trockne Jahre, warme und kalte, aber solche Bezeichnungen beziehen '°ch auf das ganze Jahr, und wir wissen schließlich auch nicht genau, welche Faktoren und welche Zeiten die Obsterträgc erhöhen. Viel Wärme und keine großen Niederschläge während der Blütezeit be- chnstigen den Fruchtansatz, während andrerseits der warme Spät ommer die Fruchtkuospcnbildung sür die nächstjährige Blüte zu ordern scheint. Wenn wir die mittleren Monatstemperntnren von August, September und Oktober des Vorjahrs und die Monats- - temperaturen von Mai, Juni des laufenden Jahres Zusammenlegen, erhalten wir Zahlen, die im Durchschnitt recht gut mit den Obst- : ertrügen übcreinstimmen. Wir wollen hier aber von Beispielen 6 rbsehen und nur behaupten, daß wir in dem Jahrzehnt von 1920 l his 1930 mehrere dem Obstbau in unsrer Provinz recht ungünstige t Fahre hatten. Das Jahr 1923 zeitigte in unsrem Kreisobstgarten An all» c/eo Z?s/ke/r c/ss -om/tk/Lc/tsn Oks/ankaus üLs/' Zas weite Kreise Zes berufsstänZiselreir Orwerbs-Obstarrbaus interessieren wirZ. /a/o/Av /kausnsakauL Konake /ck ^wc/ ^akrs /kre Ä/ksekn/// „Oer Oks/- aack Osmüsekou" nur Zurek /.o/ken kennsa/ernsn unZ L/n auck /e/^k nock so ks/os/s/, l/aü /ck nur Zurek äuüereks HoarLomke/k ük>srZ,oee ^o/ken k/n wsy- kommv. >4K 7. Zonuar wsrZo /ck s/e w/sZer kerke//en, Zsnn okas enk/>reekenZe /InreAUNAen Aekk es erst reckt n/ckt in ZerksvkAön Z/oks/k. „Oer Obst- unZ Oemüsebsu", Zie bereits im 79.Zslrr§nn§ erscbeinenZe lscbtecbnisclre ^eitscbriit Zes Zeutscben Lrwerdsobst- unZ Oemüsesnbaus, erscheint HZitts jeden Diensts unZ kenn Zurcb jeZe ?ost- snstnlt rum ?reise von 1.50 viertel- Mbrlicb Kerogen werden oder Zurcb Zen ksieksvsrbsncl cles cisutseksn Laftendsues e. V. Serlln 40, Kronprinreenuker 27. z. B. kaum eine einzige Frucht. Nun wirken aber ungünstige Jahre nicht allein den Obstertrag herabdrückend, sondern auch noch weiter auf die Konstitution des Baums, daß eine Ertragsnachlassung sür mehrere Jahre cintreten kann. An Hand von einigen Zahlen soll hier der Einfluß ungünstiger Witterungsperioden gezeigt werden. Wir haben das Jahr 1923 als Trennungsjahr benutzt zwischen früherer und späterer Periode, so konnten wir die Durchschnitts erträge pro Baum und 7 Jahre vor und 7 Jahre nach 1923 be rechnen, und zwar für 3 Stationen und für Aepfel und Birnen an jeder Stelle. Um nicht zu viel Zahlen zu bringen, sollen nur die Relativzahlen gebracht werden, d. h. wir benennen den durchschnitt lichen Jahresertrag eines Baums vor 1923 mit 100 und errechnen, welche Zahl für die Ertragszahl nach 1923 herauskommt. Zunächst bringen wir die Zahlen für die Gesamtbäumc, ohne daß sich die Obstsorten an allen 3 Plätzen decken. Der Jahresertrag betrug für Aepfel Birnen vor 1923 in Kiel 100 „ Heide 100 „ Oberzwehren 100 nach 1923 75 89 139 vor 1923 100 100 100 nach 1923 31 32 55,7 Für Kiel und Heide ist uns der Witterungscharakter vor 1923 und nachdem bekannt, von Oberzwehren nicht. Wir wissen, daß wir in Schleswig-Holstein eine günstigere Zeit vor 1923 als nach diesem Jahr hatten. Die durchschnittliche Tagestemperatur sür die Monate Mai und Juni war z. B. vor 1923 13,4" L, in den 7 Jahren nach 1923 11,95" L, ferner ist zu bemerken, daß in die letzte Periode einige sehr niederschlagsarme Jahre hineinfielen. Kiel und Heide zeigen in den Zahlen viel Harmonie. Die Birnbäume sind auf 31 bzw. 32 im Ertrag herabgedrückt, eine Erscheinung, die sicher bei den 30 Jahre und etwas mehr alten Bäumen nicht als Alterserschei nung gedeutet werden kann, sondern vom Einfluß ungünstigerer Witterüngsverhöltnisse herrührt. Aber auch in Oberzwehren ist der Ertrag der Birnbäume herabgesunken aus 55,7Ä> der vorhergehen den ebensolangen Periode. Die Erklärung dafür kann von uns nicht gegeben werden. Die Aepfelerträge sind in Kiel und Heide auf 75 bzw. 89A herabgesunken, also weit weniger als bei den Birnen. Von einem Druck durch ungünstige Witterungsverhältnisse darf man wohl über zeugt sein. In Oberzwehren ist dagegen der Durchschnittsertrag um 39?L gestiegen, was durch die Größenzunahme der Bäume ein mal erklärt werden kann, aber auch deshalb möglich sein kann, weil im Binnenlandsklima die Durchschnittswitterung in der zwei ten Periode günstig war. Ein Urteil darüber ist nur aus den Witterungsdaten in Mitteldeutschland zu fällen. Für Schleswig- Holstein möchten wir den Schluß ziehen, daß sich die Apfelbäume MU Ul Ul,UV OM mu«u- M-L 2-4 U-MM -2.» ----- - den Witterungsvcrhältnisten besser anpasscn als die Birnbäume und letztere, allgemein genommen, durch ungünstige Witterung härter und länger getroffen werden. Wir können nun aber im gleichen Sinn die Sorten miteinander vergleichen und erhalten so ein Urteil über die Fähigkeiten der Einzelsorte, sich dem Klima anzupassen, was uin so bedeutungsvoller ist, je ungünstiger das Standortsklima ist. Die Methode, die wir oben benutzt haben, wird hier wieder angewandt. Der jährliche Baumertrag vor 1923 und nach 1923 wird wieder errechnet sür 7 bzw. auch 8 Jahre; was vor 1923 geerntet ist, ist gleich 100, und wir erhalten dann folgende Zahlen: Ms bedeuten 8 — Hoch-, k — Halbstamm, 6 — Buschbaum.)s Kiel Heide Oberzwehren Ananas-Renette, 6 84,9 86 —— Baumanns Renette, 8 n. ü 117 95 82,1 Cox' Orangen-Nenettc, 8 25,8 26,8 91,5 Dithmarscher Paradies, 8 u. Ii 79,9 69,5 — Cludins Herbst, ü — 68,1 —— Gravensteiner, Mittel u. 16 8 22,4 —— — Danziger Kant, ll u. 8 71,3 71^ —— Gelber Richard, b —— 35,0 —— Große Kasseler Renette, k — 95,1 —— Prinzenapfel, 8 u. k 21^ 65,4 —— Signe Tillisch, kl u. ii 51,6 26,1 —— Schöner v. Nordhausen, ll u. 8 68,3 24,0 — Schöner v. Boskoop, 8 u. k 94,2 128 189 Winter-Goldparmäne, t> — 105 136 Weißer Klarapfel, 8 u. b 100 172 Was können wir aus diesen Zahlen lernen? Wir wollen in Be tracht ziehen, daß Schwankungen im Ertrag bei verschiedenen Pe rioden immer zu erwarten sind, deshalb berechtigen nur die extre men Zahlen zu sicheren Schlüssen. Wo wie bei den: Gravensteiner der Ertrag von 100 auf 22,4Ä> herabsinkt — hier handelt es sich nm die Erfahrung bei 16 Bäumen —, da ist mit Sicherheit zu sagen, daß diese Sorte mit dem steigenden Alter sich dem Klima nicht anpaffen konnte. Das ist auffällig, da die Hochstämme im Jünglingsalter einen Baumertrag von rund 100 KZ gezeitigt hat ten, so daß man schließen mußte auf Grund der Erfahrungen vor 1923, die Bäume befanden sich auf dem lehmigen Boden in Kiel wohl, und erst 1923 ändert sich das.Bild. In Heide hatten wir auf Sandboden in weniger günstigem Klima auch 3 Halbstämme vom Gravensteiner angebaut. Sie haben sich, was das Holzwachstum an betrifft, gut enwickelt, aber rund 30 Jahre haben wir vergebens auf Fruchtertrag gewartet und sie dann gerodet. Die Cox' Orangen-Rcuctte, deren Früchte jeder zu würdigen weiß, kann sich dem Klima in Schleswig-Holstein nicht anpaffen; denn ihr Ertrag sank auf dem lehmigen Boden in Kiel auf 25,8, auf dem sandigen Boden in Heide auf 26,8A> herunter, während in der gleichen Zeit die Sorte in Oberzwehren noch immer 91,bei des früheren Ertrags gebracht hatte. Auch der Prinzcnapfel, der gelbe Richard und der Schöner von Nordhausen scheinen zu den Sorten zu gehören, die im Klima von Schleswig-Holstein sich nicht wohl befinden. Anders ist es mit Schöner von Boskoop, der scheint — das beweisen die Zahlen von 128 bzw. 94,2 — gegen ungünstige klimatische Verhältnisse weniger empfindlich zu sein. In Oberzwehren hat die Sorte (Ermittlung von 4 Bäumen) während der sieben jährigen Periode um 89 A> zugenommen, aber, wie gesagt, wir wissen nicht, welche Unterschiede der Witterungsverhältniffe in den beiden siebenjährigen Perioden Vorlagen. Für Schleswig-Holstein könnte man auf Grund der Zahlen noch schließen, daß die folgenden Sor ten gegen klimatische Einflüsse nicht empfindlich sind: Baumanns Renette, Winter-Goldparmäne, Große Kasseler Renette und Weißer Klarapfel, doch muß hier auf Grund unsrer Erfahrungen — was nicht aus den Zahlen sichtbar wird — gesagt werden, daß die Winter-Goldparmäne hier sehr krebsanfällig ist, und oie Große Kasseler Renette ihre Früchte nicht in jedem Jahr ausreift. Für die Beurteilung der Ertragssicherheit einiger Sor ten dürften die obigen Ausführungen einen kleinen Beitrag ge liefert haben. Es wäre erwünscht gewesen, die Ernteerträge auch von einigen Lokalsorten im gleichen Sinn zu vergleichen, aber hier zu fehlte uns das Zahlenmaterial. Oekonomicrat vr. Clausen, Heide, Italiens intensivstes Pfirsichanbaugebiet Wir berichteten kürzlich in Nr. 8/1933 dieser Beilage, daß Holland wieder Obstbauland werden soll. Nun erhalten wir aus Italien folgende interessante Nachricht, die uns zeigt, was eiserner Wille geeinter Obstbauer möglich macht. Im Mittelpunkt des nördlichen Italiens liegt Maffalombnrda in Höhe des Meeresspiegels, ehemals ein Sumpfland mit stagnieren den Wässern. Eine Kolonie vertriebener, in die Podcltasümpfe ge jagter Lombarden siedelte sich hier an, entwässerte systematisch das Gebiet und begann Obstbau zu treiben. Und was ist heute aus Maffalombarda geworden? Es ist vorbildlich für alle modernen An lagen Italiens und wird in der Vollkommenheit der Betriebe von keiner andren Zone erreicht. Zuerst wurde Steinobst, besonders Pfirsiche, dann aber auch Kern obst, Aepfel jedoch erst später, in größerem Maße angebaut, Am stärksten haben sich Pfirsiche behauptet. Maffalombarda war die erste Zone, die Pfirsichplantagen in „Buschbaumform mit Kelchverschnitt" (Hohlkrone) anlegte. Heute sind diese Pfirsichkulturen mit einer Aus dehnung von mehr als 30 Quadratkilometern für ganz Norditalien führend geworden. So kann die Zone heute über die größte Menge ausgesuchter la Qualitäten an Pfirsichen verfügen, die in diesem Jahr die Menge von 350 000 ckr erreichte. Was die Sortenwahl an belangt, hat man sowohl einige der besten vcnetianischen weißen Sorten als auch amerikanische Sorten, die jedoch überwiegen, zum Anbau gebracht. Was hat denn nun zu diesem bcsondrcn Erfolg geführt? Zunächst, daß nach mühevollen Entwässerungsarbeitcn die klimatischen und die Boden-Verhältnisse sich günstig gestalteten und zum zweiten durch den bis ins kleinste organisierten genossenschaftlichen Zusam menschluß, der alles ersaßt bis auf einige Großfirmen. Diese Ge- noffcnschaft ist in ihrem Aufbau und in ihrer Ausrüstung vorbild lich für den italienischen Gartenbau und kann sich mit den besten holländischen Organisationen durchaus vergleichen. Die Tätigkeit der Genossenschaft besteht: - 1. In der Kontrolle der Erntemethoden aller angeschloffcnen An bauer, wodurch die in Italien sonst stets zu beklagenden Frucht verletzungen auf ein Minimum eingeschränkt werden. 2. In der Angabe der Kulturvorschriften sür sämtliche angebaute Fruchtarten (z. B. Vereinzeln der Früchte). 3. In der Förderung der Verwertungsindustrie. Sie verfügt über: 1. Sammel- und Packstcllcn. 2. Einrichtungen zur Herstellung von Verpackungsgefäßen. 3. Kühlhäuser kleineren Umfangs zum Vorkühlen der Ware vor dem Abtransport nach Bologna oder Verona, den zuständigen Großmärkten. Die Stäatsbahnverwaltung hat dieser Genoffenschaft als erste hinreichend Kühlwaggons zur Verfügung gestellt. Zu bemerken ist noch, daß sich in den letzten Jahren eine immer stärker werdende Verwertung der Qualitäten II und III entwickelt hat. Man hat darum seit ein und einhalb Jahren Pulpfabrikation sür Auslands- Lelicferung eingerichtet und auch gute Aufträge erhalten. Ein recht beträchtlicher Teil der Sendungen geht ebenfalls nach Deutschland. Ferner sind Fruchtmehlfabriken mit deutschen Patenten eingerichtet worden, um die deutsche Konkurrenz, die bisher den gesamten italie nischen Bedarf an derartigen Erzeugnissen, namentlich an Apsel- mehlen, deckte, auszuschalten. kl. Oeucker, Berlin, Aus Nah und Fern Berlin. In der Zeit vom 22.-26. 9. sand im Rathaus eine Herbstblumen- und Obstschau statt, durch die für deutsches Obst geworben wurde. Der Ueberschuß von etwa 1000 E wurde der „Spende sür nationale Arbeit" übermittelt. Müncheberg i. d. Mark. Kürzung der Betriebsmittel um rund 40 000 Ml ist der Grund, daß das Kaiser-Wilhelm-In stitut für -Züchtungssorschung schrittweise zum Teil still.gelegt wird. Die ersten 50 Arbeiter und Arbeite rinnen wurden bereits am 4. 9. entlasten, weil auch das Reich nicht in der Lage ist, die fehlenden Betriebsmittel, die im wesentlichen seitens der Privatwirtschaft gezahlt wurden, zur Verfügung zu stellen. Die obstzüchterischen Arbeiten, die schon immer mit unzu reichenden Mitteln durchgefübrt werden mutzten, scheinen im be- jondren durch diese Einschränkung zu leiden. Naumburg (Saale). Am 8. September wurde ein Lehrgang für Besitzer von Erwerbsobstpflanzungen veran staltet von der dortigen OLstbaulehrwirtschaft. England. Die vom engl. Ackerbauministerium herausgegebene Nationalmarke für engl. Marmeladen darf nur für eine „Einheitsqualität" verwandt werden, wenn zur Herstellung verwandt wurden: n) Früchte, gewachsen in England, b) englischer Zucker und wenn sie nicht enthalten s) Zusätze, die Farbe und Geruch verändern, b) Bindemittel, c) chem. Mittel. Die Fertigware ist dann zu bezeichnen als: Sclect (Fresh Fruit) Preserve. Italien. Das ital. Landwirtschaftsministerium hat zum Zwecke der Steigerung des Jnlandsverbrauchs von Obst und Gemüse einen Ausschuß eingesetzt, in dem u. a. vertreten sind: Verschiedene Ministerien, die Faschistische Partei, Verbände der Landwirtschaft, der Industrie, des Handels und Berufsvereini gungen der Aerzte. Die Werbung, die weder den Anbauer, noch den Handel oder die Verwertungsindustrie sinanziell belastet, hat be reits in allen Zeitungen eingesetzt. Tschechoslowakei. Als Folge des kalten Sommers setzt die H i m- Leerernte um 3 Wochen verspätet ein und ist quanti tativ ein boller Mißerfolg. Auch die Qualität läßt auf Grund der Hitze der letzten Zeit zu wünschen übrig. USA. Dem letzten amtlichen Bericht des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums ist zu entnehmen, daß die dies jährige Apfelernte 13 A> unter LemDurchschnitt Ler Jahre 1926/30 liegt. Für den Inhalt verantwortlich: O. Goetz, Berlin-Karlshorst. Die nächste Nummer dieser Beilage erscheint am S. 11. 1933, .
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