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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
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- Gartenbauwirtschaft
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wandte sich entsprechend Dor Zusage an die zuständige Reichsbahn« direktion. Die NeichSbahnLirektion antwortete wie folgt: „Am 10. Juni wurden in Bühl i. B. zum Zug 5 128, Abgang in Bühl um 17.28 Uhr, 3 Waggon Erdbeeren nach Berlin ver laden und zwar: Waggon Kassel 50068 mit eingebauter LüftungScinrichtung, Bauart Paulsen; Waggon Kassel 2700S mit eingesetzten Drahtgittcrn und ge öffneten Seitenlucken und Waggon München 20471 ohne besondre Lüftungseinrichtung mit geschlossenen Seitentürcu, aber geöffneten Seiteuluckon. Di« Verladeweise tvar bei allen drei Wagen gleich. Vor Abgang der Wagen in Bühl wurde die Ware durch einen unbeteiligten Sachverständigen begutachtet. Die Beeren in Wag gon Kassel 50068 und die Beeren im Waggon München 20471 waren vollkommen gleichwertig. Die in Waggon Kassel 2700V verladenen Früchte hat der Gutachter etwas besser bewertet. So fort nach Eingang der Ware in Berlin und im Beisein der Ver treter des Fruchtgrotzhandels, die sich zur Besichtigung der Ware in den drei Versuch swaggon eingefunden hatten, wurde festge- stcllt, daß in sämtlichen drei Wagen die Erdbeeren den Trans port gleichmäßig frisch überstanden hatten, sich in gutem Zustand befanden und vollkommen einwandfrei waren. Das Gut wurde auch ohne jede Beanstandung abgenommen. Hiernach ist der Mindercrlös nicht auf Transportschäden, sondern auf konjunktu relle Einflüsse beim Verkauf zurückzuführen. Ihrer Ersatzforde rung können wir daher zu unsrem Bedauern keine Folge geben." Die Begründung, die die Reichsbahn für den erzielten Minder preis augibt, wirkt auf die Kenner der Verhältnisse eigenartig. Es wird mich ewig ein Geheimnis des Briefschreibers bleiben, warum die konjunkturellen Einflüsse gerade auf den Waggon ohne Lüftung zur Auswirkung gekonnnen sind. Dem Verlader und dem praktischen Gärtner ist die Wertminderung der Früchte unerklärlich, wenn nicht die geringe Luftzufuhr im geschlossenen Waggon als wahrer Grund dafür festgestellt werden soll. Daraus geht aber gleichzeitig hervor, daß die Waggonlüftung tatsächlich wirksam ist. Daß bei den Ver suchen der mit Drahtgitter versehene Waggon nicht gleichzeitig von den konjunkturellen Einflüssen betroffen worden ist, erklärt der Briefschreiber damit, daß die Qualität der verladenen Früchte im Waggon mit Drahtgitter besser als die im Waggon mit der Paul sen-Lüftung und im Waggon ohne Lüftung gewesen ist. So be handelt die Deutsche Reichsbahn die deutschen Erzeuger. Und: Wie steht es beim Nachbar? Eisenbahn und Fruchtaussuhr Es ist in Italien sehr früh erkannt worden, daß di« Entwicklung des Frachtgeschäfts und die Auswertung der italienischen Obstbau zentren allein oder doch wenigstens in erster Linie eine Verkchrs- srage sind, und diese Ansicht hat in der Negierung selbst energische Vertreter gefunden, hat auf die Staatsbahndirektion Einfluß ge- nomnien und die Maßnahmen des Verkehrsministeriums weitgehend bestimmt. Aber die Entwicklung des Fruchtverkehrs ist keineswegs in Italien nur eine Tariffrage. Man kann auch mit den besten Tarifen keineswegs die sehr großen Entfernungen bei sommerlicher Hitze überbrücken und für die gute Ankunft der Ware garantieren. Mehr als die Tarife waren eine Beschleunigung sämtlicher Obsttransporte, ferner aber technische Einrichtungen notwendig, welche die Erhal tung der Ware sicherstellten. Italiens Obstbau und Obsthandel ver fügt im Verkehr mit dem Ausland bekanntlich über Ausnahmetarife sowohl für die „große Geschwindigkeit" wie für die „kleine Ge- schwindigkeit" und es ist hinzuzufügen, daß alle sehr verderblichen Klassen an Früchten überhaupt von einem Transport mit „kleiner Geschwindigkeit" ausgeschlossen sind und auch geblieben sind, obwohl die „kleine Geschwindigkeit" mit einem kürzlichen Dekret des Ver kehrsministers in den Terminen derart abgekürzt worden ist, daß sie sich den Zeiten der früheren „großen Geschwindigkeit" bedeutsam angleichen. Es ist jedoch bei allen Begünstigungen im Verkehr mit dem Auslande und bei der freigebigen Zugestehung der Ausnahme tarife auch bei Umladung in den Reexspeditionslägern des Nordens (Verona, Bologna, Mailand, Padua) bis zur Stunde nicht nwglich gelvesen, billige und großzügige Transporte für den Julandtrans- port bei Belieferung der mittleren und steinen Orte durchzusctzcn. Doch ist diese Frage zwar brennend, aber hier nicht sonderlich interessant. Es soll vielmehr auf die intensive Mitarbeit der Staatsbahn zur Sicherstellung der Fruchttransporte bei sommer lichen Temperaturen hingewiesen werden. Die Staatsbahn hat den Gesuchen des Landwirtschaftsministcriums trotz der offensichtlichen Schwierigkeit der Staatsbahnen, das Budget aktiv zu halten, im breitesten Raum durch Kühlwaggonbau Raum gegeben. Sie hat alle Sammelstationen in den hauptsächlichen Obstbaugebieten mit dem von den Eisenbahnwerkstätten ausgearbciteten und im Verein mit dem Nationalen Exportinstitut ausgeprobten Kleinvorkühler ausge stattet. Dieser Borkühler ist praktisch nichts als eine elektrisch be triebene Luftsaugpumpe, die die Luft im Waggoninnern durch die Eiskästen treibt und durch diese beschleunigte Zirkulation eine Ab kühlung bis auf 6" bei einer Außentemperatur von 30» innerhalb von 8 Stunden erreicht. Darüber hinaus sind moderne Kühlwaggons in sechs Typen geschaffen worden. Neben den einfachen lüft- Und eisgekühlten Waggons, die als Behelfswaggons angesprochen wer den müssen, find die beiden Typen kill (für Kontinental- und für England-Verkehr) besonders stark in den Verkehr gesetzt worden. Es handelt sich um einen Waggon mit stark isolierten Wänden, an dessen Kurzseiten sich große luftfangende Eiskästen befinden. Der Luftsaugcr kann von außen in jeder Haltcstation eingestellt werden, ohne die Waggontür zu öffnen, und die Temperatur abermals sen ken. Der starke Bau dieser Waggons, die als die eigentliche Trans- porttype für den Verkehr mit mittelempfindlichen Früchten wie Pfir siche, Aprikosen, Pflaumen anznsprcchen sind, hat den noch vor weni gen Jahren unentbehrlich erscheinenden Bau von Kleinkühlwerken in allen Obstbauzentren weniger dringlich erscheinen lassen rind stellt eine sehr viel billigere, vor allem die Garte nbauwirtsck)ast weniger belastende Lösung dar. Interessant sind die Verkehrszahlen mit HO, die wir für den Haupttransportmonat des Steinobstes, den Juli, wählen. Im Juli 1930, als die HO-Type zum erstenmal im größe ren Umfang in Dienst gestellt wurde, wurden 1036 Waggons benutzt. Jin Juli 1931 1741; im Juli 1932 3152 und im Juli 1933 sogar 4134 Einheiten. Hier treten noch 388 NO-Waggons englischer Bau weise hinzu. Der erste englische Wagen wurde 1931, Juli (1 Ein heit) , in Dienst gestellt. Die übrigen Kühlivaggonthpcn kommen nur für verderblichst« Frucht, vor allein Beerenobst, in Frage; sie sind jedoch bis zur Stunde in sehr viel geringerem Maß vorhanden und noch nicht ausschlaggebend. V. 2 Wie -er Gärtner sparen kann! (Das Anlagen-Unterhaltungskonto im Gartenbau) Die für die Erhaltung der Betriebsaulagen alljährlich aufzu wendenden Ausgaben werden bei kaufmännischer Buchführung be kanntlich auf ein sogen. Unterhaltnngskonto zusammengeschriebcn, um jederzeit erkennen zu können, wie hoch sich der Geldaufwand für die Instandhaltung beläuft. Auf dieses Konto gehören also alle Be träge für Ersatzbeschaffungen, für Ausbesserungen, für dazu ver brauchte Materialien, für Transporte, für Löhne usw.; bei Unter teilung des Kontos in eine Anzahl von Rubriken ist zu ersehen, ivie- Viel in einer Gärtnerei für Glas, für Fenster, für Anstrichmittel (Farben, Firnis, Lack, Gefäße, Pinsel), für Kitt, Holz (Bretter, Bohlen, Pfosten, Latten, Pfähle, Lauf- und Karrendielen und dgl.), für Eisenteile (Nägel, Draht, Krampen, Eisenwinkel) ausgegeben werden mußte. Wer ein solck>es Konto nicht führt, derberaubt sich einer großen Möglichkeit, bedeutende Er sparnisse zu machen. Wird nur ein buntes Ausgabenbuch mit allen Posten verschiedenster Art belastet, so verschwinden die Unterhaltungskosten in einem Durcheinander von Aufwendungen, ohne ihren vollen nachteiligen Einfluß mif das Gesamtcrtrngnis des Unternehmens in ihrer bedeutenden Höhe ersichtlich zu machen. Bei größter Sorgfalt des Betriebsinhabers, der jeden Verlust fernzuhalten bemüht ist, bleibt es nicht aus, daß er es nicht mehr als ungewöhnlich empfindet, wenn unter den alljährlichen Ausgaben der Aufwand für Anstrichmittel, Fenster, Hölzer der ver schiedensten Art Kleineisenzeug und andre Dinge eine beträchtliche Summe ausmacht. Löhn«, Frachtkosten usw. für Reparaturen ver schwinden aber gänzlich aus dem Blickfeld des Gärtners. Er betrachtet ihre Gesamtsumme als unvermeidliche Betriebs- Unkosten — die am Ende des Jahres seufzend weggcbucht werden —, ohne sich vergegenwärtigen zu können, wie verlustbringend die An- lagen-Unterhaltungskosten den Geschäftsertrag beeinflussen. Um auf ihre Bedeutung und Entstehung hinzuweisen, seien die nachstehenden unbefangenen Beobachtungen veröffentlicht! 1. Die Gewächshäuser zeigen (gleich den Bcetfenstern) einen sauberen Weißen Anstrich der Holzteile, der außen alljährlich, innen alle zwei Jahre sorgsam erneuert wird. Aber auf den glatten Rahmenflächen sind zahlreiche Blasen sichtbar, deren Entstehung auf- die Einwirkung der Sounenwärme zurückgeführt wird. Das stimmt! Aber die Sonne kann die Blasenbildung nur deshalb verursachen, weil das gestrichen« Holz im Innern feucht ist, unter dem Einfluß der Bestrahlung die Entstehung von Dampfblascn ermög licht, dadurch die Farbe abstötzt und später seiner Vernichtung durch Pilze zum Opfer fallen muß. — Abb. 1 zeigt den Querschnitt durch eine Fensterwand. Der Betonsockel ist mit einer nach außen abgeschräg ten Brandsteinschicht abgedeckt, auf der das Rah- mcnwerk ruht. Die Fuge zwischen Rahmen wand und Stein ist mit Mörtel verstrichen, der äußerlich auch mit Farbe überdeckt ist. Doch finden sich an einigen Stellen der Mörtelfuge Abblätterungen der Farbe, die ebenfalls auf einen erheblichen Feuchtigkeitsgehalt Hinweisen: ein sicherer Belveis dafür, daß sowohl Regen wasser von außen wie Kondenswasser von innen nicht abfließen, sondern zum Teil vonunten in den Holzrahmen der Fenster- Wand ein drin gen. Bei Schlagrcgen wird das Wasser auf der schwach geneigten Ober fläche der Stcinlage besonders kräftig gegen die Mörtelfuge gedrückt und tritt unter den Rahmen, der durchfeuchtet wird. Das Holz verfault — unsichtbar unter der ständig erneuerten Farbschicht — durch Pilzzersctzung, wie es im gezeichneten Quer schnitt durch engere Schraffierung angedeutet ist. An dieser Stelle Wäre eine Fugendichtung mit Asphalt weit zweckdienlicher! Niederlegen erfolgenden Erschütterungen locker geworden, so daß das Wasser sich unter den Kitt zieht und dort in das Rahmenholz eindringt, um in Verbindung mit der unter den Fenstern wirk samen Wärme den Pilzwuchs im Holz kräftig zu fördern. unter der Farbe so weich geworden ist (durch Pilzfraß), daß es sich mit dem Farbübcrzug elastisch wie Gummi zusanmrendrücken läßt. Dies ist besonders zwischen den beiden Pfeilen an der an das Glas angrenzenden Kante entlang der Fall. Die Ursache des an diesen Stellen eingetretcnen Pilzbefalls beruht auf der unvermeidlichen Handhabung der Fenster beim Lüsten und Besprengen der Pflan zen, wobei die Rahmen auf einer Seite gehoben und in Schräglage abgestützt werden. (Hunderte der dabei verwendeten Stützen beste hen aus Stücken der pilzzerstörten Fensterrahmen!) Das Spreng wasser sannnelt sich dabei in ge ringer Meng« mich auf den Gras flächen längs der im Gefälle lie genden Nahmcnkanten. Der Kitt ist durch das ständig wiederkeh rende Anheben und die dein! 2. Die Warmbeete bieten besonders günstige Entwicklungs- Möglichkeiten für Pilze. Diese beginnen ihre vernichtende Tätigkeit zunächst an einzelnen Stelle», die in den Abb. 2 (in Seitenansicht) und 3 (in einer Vorder- y < ansicht mit den: Schnitt s—b) dargcstellt sind. Die am stärksten gefährdeten Eiirdringungs- stellen für Nässe sind durch kleine Pfeile ange- doutet. An zahlreichen Fenstern ergibt sich fol gender Befund: Die Eckzapfenverbindungen ha ben sich gelockert. Um ihnen Halt zu geben, sind größere Eisenwinkel von erheblicher Stärke auf die Fensterecken genagelt, die immer wie- - der Verwendung finden, wenn die Rahmen ^E-ßvi gänzlich unbrauchbar geworden sind. Der in - Ansicht schraffiert dargestellte Holzzapfen bei Abb. 2 ist unter der Farbe so morsch, daß man ihn mit dem Fingernagel zerkrümcln kann. — In Abb. 3 ist der untere Teil eines Fensterrahmens dargcstellt, dessen Holz 4. DerGiebelträger eines darunter schematisch im Quer schnitt «»gedeuteten doppelten (satteldachförmigen) Fensterfeldes ist mit seinen Mängeln in Abb. 4 dargcstellt. Der Tragbalken hat sich, da er im Innern durch Pilz befall erheblich geschwächt wird, unter der Belastung durch die Fensterrahmen und im Winter durch di« Wärmeschntzabdeckung bogenförmig durchgesciikt. Di« beiden rechts und links den Stützen zunächstliegenden Fen ster müssen sich, da sie mit ihren unteren Enden waagerecht auf der Beetfassung ruhen, auf dem Giebelträger windschief verziehen, wodurch in ihren Eckzapfe» schädliche Verdrehun gen cintreten. Die Eckzapfen- verbiudung wird gelockert, und die Kittstreifen der Verglasung brechen ein; es bilden sich überall Sammelstcllen für Feuchtigkeit in den entstandenen engen Fugen. — Aber die Zerstörung der Längsträger durch Pilze schreitet auch fort, in ihre weiter« Durchbiegung aufzuhaltcn, werden beiderseits Bretter angenagelt. Auch in diesen beginnt der Pilzfvaß, nm sie zu zersetzen Die Vernichtung des gesamten Holzwerks greift weiter fassung zeigt in die Kosten neuer Fenster als Ersatz für di« unbrauchbar werdend«. Nägeln daran befestigten starken Brettern Pilz- fraßherde entwickelt haben, die auf der Holz oberfläche das als Trockenfäule bekannte Aus sehen aufweisen und das Holz auch innerlich völlig zersetzen. Bei Trockenheit krümmen sich die Bretter nach außen, die Nagelköpfe versen ken sich im Holz, und dann bröckeln die Brett kanten aus, deren Lücken man durch Auftiageln alter, halb zerstörter Bretter zu schließen sucht. Diese Auswahl von Beispielen stellt klar, daß der Gesamtaufwand an An strichausgaben (vielleicht im Ausmaß von einigen hundert Mark jährlich) iin wesent lichen nur verschönernd wirken kaum Dazu gesellen sich die Aufwendungen für Kitt, Nägel, Bretter rind andre Hölzer und schließlich »» «vr" re » rrr»'» V I- e - n Kaltbeeten wirken Nasse nnd Warme gleichartig auf kl- Beiinckünng der Pilztätigkeit ein. Der Schnitt einer Beetein- - 'm Abb. 5, wie sich zwischen de» Pfählen und den mit Der Gesamtbetrag dieser Ausgaben zuzüglich der auf Lie Repara turen entfallenden Löhne usw. ist unverhältnismäßig hoch. Durch konstruktive Aenderungen der Einzelteile läßt sich Liese Verlustquelle nicht verstopfen; tvohl aber kann man sie gewaltig eindämmen, wenn sämtliche Holzteilc durch einen billigen Anstrich mit einem schtoamm- und insektentütenden Mittel geschützt werden, das das Keimen und das Wachstum der Pflanzen nachweislich nicht beeinträchtigt und das Holz für die Dauer vieler Jahre gegen Zerstörung sicherti Zuin Schluß sei darauf hingcwiesen, daß man auch gestrichene Holzteile nachträglich in ihrem Bestand erhalten kann, wenn man in gewissen Abständen 10 mm weite Löcher hineinbohrt, diese bei trocknen! Wetter wiederholt mit der Jnprägnicrlösuiig füllt und nach dem Einziehcn der Flüssigkeit in Lie Holzfasern die Bohrlöcher zupflöckt. Auf diese Weise lassen sich Kleinversuche anstellen, ohne große Kosten zu verursachen. Das Holz ist als Werkstoff im Garten baubetrieb unentbehrlich. Greift man zur richtigen Jnrprägnicrung, so bleibt es auf die Dauer unveränderlich erhalten; das Uuterhal- tungskostenkonto wird sich aber zur Freude jedes Betriebsinhabers auf eine recht bescheidene Summe senken! 8r->»a Fäulnisschä-en im Gartenbau Von Ober-Ing. W. Mühlhan, München Von allen Kleinbetrieben benötigt der Gartenbau für Eigenzwecke das meiste HÄz. Gewächshäuser, Mistbeete, Becteinfassuugen, Pikier- und Blu menkästen, Deckbrctter, Deckfcnster, Laufbohlcn, Spaliere, Baum- uiid Blumenpfähle, Bänke, Lauben, Schuppen, Pfosten und Gartcn- zäune, alles ist aus Holz, stets im Freien, Wind und Wetter aus gesetzt. Große Beträge sind hier investiert und die Erneuerung dieser Jnventarien ist mit erheblichen Kosten verbunden. Es liegt daher im Interesse eines jeden Besitzers, möglichst lange damit aus- zukommcn. Wie dies möglich ist, sei in nachstehendem geschildert. Die Zerstörung des Holzes geschieht durch Witterungseinflüsse, Insekten und Fäulnispilze. Letztere süid daran in überwältigendem Maß, mit ca. 90?L beteiligt, so daß es vordringlich erscheint, daß sich der Kampf hauptsächlich gegen diese richtet, aber auch gleichzeitig gegen die Jnsektenzerstörung geführt werden kann. Die Lebensträgcr der Fäulnispilze, die Sporen, fliegen, unsicht bar klein, zu Millionen in Ler Luft umher, überfallen das Holz, kei men dort, wo sie ihre Lebcusbedingungen, Luft, Feuchtigkeit und Wärme finden, an, treiben ihre langen Saugorgane in das Holz hinein, saugen es aus, bauen cs ab und lassen eine saft- und kraft lose morsche Maye zurück. Das Holz ist verfault. Es sind immer die gleichen Schädlinge, die am Werk sind, die gleichen, welche Lie Fußböden und Decken der Häuser zerstören, die Grubenhölzer der Bergwerke vernichten, die Leitungsmasten der Kraft- und Telegrapheuleitungen zerfressen, die Eisenbahnschwellen aufarbciten und die Holzbrücken gefährden. Die wichtigsten unter ihnen sind: der echte Hausschwamm stülerüliu« äomeütieu»), der Porenhausschwamm (Lolvgorus vaporLriu»), der Kellerschtvamm (Ooniüpbora veredells), der Zähling (Oeulinu; rguamäsus), der Blättling (l^ncites sbietinn). Im Gartenbau wird es ihnen ja besonders leicht gemacht, ihre unheimliche Tätigkeit auszuüben, denn außer -er von der Natur gespendeten Feuchtigkeit gibt man ihnen durch Gießen, Spritzen, Berieseln usw. ein Üebcrmaß an Nahrung, das ihr Fortkommen in geradezu idealer Weise unterstützt. Nun wird ja schon allerlei gegen die Fäulnis unternommen. Man streicht die Hölzer vor dem Einbau mit allen möglichen Mitteln, die man zum Teil noch aus der Lehrzeit her kennt, als Lie Pilzforschung noch in den Kinderschuhen steckte, oder mit Imprägniermitteln, die von wortgewandten Verkäufern angepriesen werden, Lie aber meist nicht geeignet sind, Lie Fäulnisschäden auf die Dauer zu verhindern. Bei der Imprägnierung von Hölzern kommt es nämlich nicht nur darauf an, daß der Jmprägnicrstoff nun auch wirklich in das Holz eindringt; denn dies ist ja die selbstverständliche Voraussetzung beim Imprägnieren, sondern es kommt vor allem darauf an, daß er, ein mal eingedrungen, nun auch eine lange Reihe von Jahren im Holz verbleibt, daß er weder durch Regen noch durch die in erdverbunde nen Hölzern stets vorhandene Wasserbewegung ausgetvaschen bzw. ausgelaugt werden kann. Mit andren Worten, es kommt darauf an, daß das Imprägnierungsmittel mit der Holzfaser ein« Bindung eingeht, auf ihr fixiert wird, so daß es nur zu einem ganz ge ringen Prozentsatz überhaupt wieder ausgewaschen werden kann. Ein Jmprägnierstoff, der diese Eigenschaft in hohem Maße besitzt, find die Wolman- Salze, und unter ihnen ist für den vorlie genden Fall der Schwammschutz „Rütgers" DRP. zu nennen. Die Art der Gartenholzirnprägnierung ist denkbar einfach. Bei Neuanschaffungen halte nur» strengstens darauf, daß alle Holzteile entweder im Tauchbad oder durch mehrmaligen Anstrich mit unauslaugbaren Jmprägnierstoffen unter Bekanntgabe des ver wendeten Mittels imprägniert werden. Evtl, schreibe man das Imprägniermittel vor! (Fortsetzung folgt.) — -- Für den Inhalt verantwortlich: A. De innig, Berlin-Wannice« Die nächste Nnmmer dieser Beilage erscheint am IS. Oktober 1933«
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