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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
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- Gartenbauwirtschaft
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Persönliche Mitteilungen Am 13. Januar starb der Hofbuchhändler Adolf Radetzki im Alter von 85 Jahren. Als ich jung war, war er schon der „Alte Radetzki". Es war eine merkwürdige Sache ui» ihn und um sein Verhältnis zu unserm Be rus. Der Herr Hofbuchhändler Radetzki stand ihm eigentlich so un endlich fern, und doch ist er dem Gärtner so nahe gekommen wie kaum jemals ein Angehöriger der Zunft. Als Herausgeber der „Berliner Gärtner-Börse", die im nächsten Jahre ihr üOjähriges Be stehen feiern könnte, war er nicht bloß deren Drucker und Jnseraten- Akquisiteur, nein, er schürfte tiefer; er wurde selber Gärtner. Seine vielen Lehrhefte zeugen noch heute von seinem tiefen Wissen. Außer- dem war der Textteil der Zeitung so geschrieben, wie ihn der Gärt ner zu lesen liebt. Nicht jeder trifft diesen Ton. Wenn er auch ein mal schrill klang — Radetzki schrieb mit scharfer, spitzer Feder — so war eine Berechtigung für diese Schärfe stets vorhanden. Besonders waren seine Ausstellungsberichte von einer erquicklichen Unbeein- flußtheit und Deutlichkeit. Das gartenbauliche Schrifttum hat nach ihm solchen Kritiker nicht mehr gehabt. Und dann hatte er, besonders für die Provinz, die Gärtner-Börse durch seine treffenden zuver lässigen Marktberichte unentbehrlich gemacht. Vierzig Jahre lang hat die „Berliner Gärtner-Börse" die stolze Stellung des führenden gärtnerischen Jnseratenblattes innegehabt. Dann ging sie bekanntlich in unsern „Erwerbsgartenbau" über. vagelürcke. Der langjährige verdienstvolle Obmann der Bez.-Gr. Verden (Aller), Ferdinand Harborth, kann am 1. Februar aus das 50jährige Bestehen seines Gartenbaubetriebs zurückblicken, den er im Jahre 1903 von seinem Schwiegervater übernahm und ihn im vorigen Jahr in die Hände seines Sohnes weitergab. Wir wünschen dem Betrieb tzarborth noch weiteres Blühen, Wachsen und Gedeihen! Bücherschau Der Biologe, Monatsschrift zur Wahrung der Belange der Bio logie und der deutschen Biologen. Heft 3 und 4. Bezugspreis halb jährlich 7.— RM. Einzelheft 1.40 RM. Verlag: Lehmann-München. Während Heft 3 für den Gartenbau im wesentlichen nur einen wichtigen vererbungstheoretischen Aufsatz enthält, sollte Heft 4 be sonders beachtet werden. Die wichtige Frage der Bakteriologie (dies mal besonders Gärungsbakteriologie!) wird in mehreren Aufsätzen - eingehend behandelt. Auch der Pflanzcnschutzdienst (Nelkcnwickler, Wcinbauschädlinge) findet seinen Widerhall. Desgleichen finden wir nunmehr auch unter den Personalien erfreulicherweise den Garten bau berücksichtigt. Der schwer um seine Existenz und um den Ausbau von For schungsinstituten kämpfende Gartenbau muß sich den Biologen enger anschließen, die auch sür ihn mitkämpsen um die Bedeutung der Biologie sür das Volk. Die neugeschassenc Presscstclte sür Biologie bittet zur Versorgung der Tageszeitungen mit cinwaudsrcicn Bei trägen aus der Biologie um Belieferung. — Näheres darüber siehe Hcst 4 der Zeitschrift. It. L Lebens-Lexikon. Verlag Dr. Karl Meyer G. m. b. H., Leipzig, Wien und Zürich, in 5 Bänden. Preis 77 -M. Ein umfassendes Sammelwerk liegt hier vor, das nach modern sten Grundsätzen und unter Berücksichtigung neuester. Forschungs ergebnisse zusammengestellt ist. Es will einen Ueberblick geben, wie die Unversehrtheit der Leistungsfähigkeit des Menschen als der stärksten Energiequelle erdgebundener Kraftentfaltuug am besten aufrecht erhalten werden kann. Dieses „Lebens-Lexikon" möchte die Erkenntnis „Gesundheit bedeutet Lebensglück für den einzelnen, Kraft und Macht für das Volk" in alle Volksschichten bringen. Der l. Band des „Lebens-Lexikons", „Der gesunde Körper", Verfasser Universitäts-Professor Dr. med. Martin Sendenholm,, gibt ein großzügiges Bild der Entwicklung, des Baues und der. Leistungen des menschlichen Körpers mit besonderer Berücksichtigung der Gesunderhaltung des Körpers. Ucker die Entstehung der Krankheiten, über äußere und. innere Krankheitsursachen, über die Erscheinung der Krankheiten und ihre richtige Erkennung, über Chirurgie, Geburtshilfe und Frauenkrank heiten handelt der 2. Band „Der kranke Körper" vom gleichen Autor. Es ist eine Art Einführung in das Studium der Heilkunde. Hier kommen chemische Arznei-Präparate, Organotberavic, Hor- monc, homöopathische, biochemische Mittel, natürliche .Heilfaktoren, Ivie Klima, Licht, Wasser, Luft, Elektrizität, mechanische Methoden, Diät, psychische und physische Behandlung zu ihrem Recht. l>r. TI>. Die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise im Obst- und Garten bau. Von Johannes Schomerus, Landwirtschaftsral für Obstbau an der Landwirtschaftskammer für den Freistaat Sachsen in Dresden, Pflugschar-Verlag / Klein Pater und Sohn, Düsseldorf Pr. 1.85 RM. . Neber die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise ist in den Kreisen, des praktischen Gnrtenbans nicht allzuviel bekannt. Viele Garten bautreibende haben vielleicht darüber einmal etwas läuten Horen, und den meisten wird dieses Gebiet vollständig fremd sein. Von einem Teil der Wissenschaft wird das Verfahren bekämpft und ab- getchnt, el» anderer Teil will die übertriebnen Erwartungen, dl« inan dabei auf die mysUschcn Einwirkungen der Mond- und Pla- nctenstrahlen setzt, auf das richtige Maß zurückgcführt wissen. — Die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise ist, wie der Verfasser der Schrift sagt, eine landwirtschaftliche und gärtnerische Angelegen heit, weil das Verfahren die Entwicklung und die Kultur unsrer Pflanzen auf natürlicher Grundlage behandelt mit spezieller Be rücksichtigung der lebendigen Naturkräfte, oder wie man es auch bezeichnen kann, der natürlichen Lebenskräfte. Besonder Bedeutung wird dabei den Lebensgemeinschaften zwischen den Pflanzen unter einander zugemessen, wie wir sie allenthalben in der freien Natur vorfinden, von denen wir jedoch im Gartenbau und in der Land wirtschaft erheblich abqewichen sind. Der Verfasser der Schrift betont ausdrücklich, weder Antroposoph noch Anhänger der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise zu fein. Da aber diese Wirtschaftsweise in den letzten Jahren viel von sich reden machte, war es sür ihn als fachmännischer Berater im Gartenbau eine Selbstverständlichkeit, sich mit dieser Tagesfrage ein gehend zu beschäftigen und als unbeteiligter, neutraler Beobachter zu den kritischen Fragen umfassende Stellung zu nehmen. — Auf dieser Grundlage bringt die Schrift viel Wissenswertes über die Bedeutung der vorerwähnten Lebensgemeinschaften zwischen den Pflanzen untereinander in der freien Natur und über die Gefahren und Nachteile der hierzu im Gegensatz stehenden und gerade im Gartenbau so stark betriebene» Einzelkulturen (Monokulturen). Es kann hier nicht Aufgabe sein, aus alle Einzelheiten der Schrift näher einzugehen Es sei aber darauf hingewieseu, daß im bcsondern die biologisch-dynamische Düngungsfrage (biologisch-dynamischer Kompost) eingehend behandelt, ferner auch die biologisch-dynamische Schädlingsbekämpfung auf biologisch-dynamische Weise zu lösen ver sucht wird. Weitere Dnrleanugeu beschästigen sich mit Ker Einstel lung der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise zum Obstbau bzw. zum Gemüsebau. Von diesen Kapiteln sei kurz der biologisch-dynamische Kompost Herausgegrifsen, weil dem Besprecher der vorliegenden Schritt Er gebnisse über angestellte Vergleichungsversuche zwischen dieser und der gewöhnlichen Kompostbereituug bekannt find. Nach den wissen schaftlichen Untersuchungen über einen im letzten Jahr durchgefübr- tcn Pergleichsversuch zwischen beiden Arle» der Komvost- bereitung an einer neutralen Stelle durch eine amtliche Versuchs- und Kontrollstation sind nennenswerte Unterschiede zwischen beide» Kompostarte» nicht festgestellt worden. Die mmeralischen Bestand teile beider Kompostarten waren nicht verändert, der Gehalt an Stickstoff war der gleiche, auch der an Ammoniak-Stickstoss Festge stellt wurde bei der Untersuchung lediglich eine bessere Zersetzung der Pklauzenknsern in dem biologisch behandelten Komposthanse». Beide Komposthnufen waren selbstverständlich aus dem gleichen Ma terial und beide in der gleichen Weise von Dipl.-Gartenbaninsvektor M. K. Schwartz-Worpswede, dein Leiter der HnuvtnuSkunitsstelle sür biologisch-dynamische Wirtschaftsweise in Deutschland, aufgesetzt, nur waren dem einen Haufen noch die biologisch-dynamischen Pslauzen- präparnte zuaesetzt worden. Der Verfasser der Schrift schöpft seine Darlegungen aus mner Fülle von Quellen und behandelt die verschiedenen, gewiß kritischen Fragen mit großer Gründlichkeit. Er will nicht für oder wider die bezeichnete Wirtschaftsweise sprechen, sondern in ersser Linie ver suchen, die vielfach nicht verstandenen Gedanken im Zusammenhang soweit wie möglich für jedermann verständlich darznstelle». Es soll dem Leser selbst überlassen bleiben, sich zu den Fragen nach eigener Meinung einzustelleu. Der mit der Natur verwachsene Gärtner wird durch das Studunn der Schrift zu forschenden Benbacblungen a»oe- reot Die sich wie ein roter Faden durch die Schrift hinziehende Mahnung „Zurück zur Natur" dürfte gerade in bezug aus den Gartenbau besonders beachtet werden. O. Vss. Rundfunk Sonntag, 29. Januar, 8 10 Uhr: Thema: „Der Landwirt und sein Rundfunkgerät". Redner: Gerhard Duvigneau und Kurt Riet. Dienstag, 31. Januar, 15.20 Uhr: Thema: „Vom neuen Lebensjahr unsrer Zimmerpflanzen". Redner: Llldwig Lesser. Donnerstag, 2. Februar, 12.10 Uhr: Thema: „Die Welt der Gesteine". Redner: Pros. Dr. S ch u ch t und Fritz Laukis ch. Deutsche Welle Köuiqsnmstcrhnusen Mittwoch, 1. Februar 1933: Redner: Frl. K. Lamprecht. Thema: „Der bäuerliche Häusgarteu". Freitag, 3. Februar 1933: Redner: OberlandwiNschastsrnt K r n g. Thema: „Der Feldgemüsebau in bäuerlichen Betrieben". Dienstag, 7. Februar 1933: Redner: Oberlandwirkschaftsrat S t rau b e, Thema: „Obstabsatz". Schriftleitung: K. Weinhausen 26. Januar 1933 Nr. 1 Immergrüne Gehölze auf Friedhöfen Wenn man bedenkt, daß die überwiegende Mehrzahl unserer Laubgehölze selten mehr als fünf Monate im Laubschmuck prangt, also über ein halbes Jahr kahl steht, so hat mau schon eine Er klärung für die Bevorzugung der Gehölze, die das ganze Jahr über im Schmuck ihrer Blätter oder Nadeln stehen, die Eintönig keit des Wiuterbildes mildern helfen und gleichsam die Brücke zum kommenden Frühling zu schlagen. Was liegt näher, als ihre Reich haltigkeit an Formen und Farben auf unseren Friedhöfen zur An wendung zu bringen, auf denen ohnehin alles an Sterben und Ver gehen mahnt und die ohne Wintergrün nicht trostloser gedacht werden können, während die immergrünen Gehölze gleichsam das ewige Leben verkörpern. Nicht zu vergessen ist dabei der größere Schutz, den eine Nadelholzhecke bietet und damit das Gefühl des Ge borgenseins schafft, in den: die Hinterbliebenen ihre Verstorbenen wissen. Nicht überwältigend groß ist die Auswahl an wirklich guten Heckenpflauzeu, sie genügt aber, für jeden Zweck unter Berücksich tigung besonderer klimatischer Eigenarten oder Bodcnbeschaffenheit eine wirklich brauchbare Art zu finden. Als Universalheclenpflanze für Friedhöfe kann wohl Tüuzm oeeictentätis angesprochen werden. In bezug auf Anspruchslosigkeit, Winterhärte und Preiswürdigkeit wird sie kaum von einer anderen Pflanze übertroffen. Ihr Nachteil besteht nur in der Brauuvcrfärbung der Nadelschuppen während des Winters, die sich aber bald nach dem Einsetzen milder Witterung wieder verliert. Diesen Nachteil finden wir nicht bei der Abart Tii. oee. mssümim, welche außerdem »och durch besonders schlanke und geschlossene Wuchsform angenehm auffällt. Zwar sind Pflanzen ans Steckliugsvermehrung verhältnismäßig teuer, doch genügen für unsere Zwecke Sämlinge vollkommen. Die geringen Abweichungen fallen in der geschnittenen Hecke überhaupt nicht auf, abgesehen davon, daß man es in der Hand hat, aus den Bestände» größerer Baumschulen gleichartiges Material mit Leichtigkeit auszuwählen. Für besondere Zwecke sei noch Tlniva oec. UNwunqeriäna erwähnt, die durch eine eigenartige Kräuselung ihrer Zweigspitzen besonderen Zierwerl hat. An Widerstandsfähigkeit und Anspruchslosigkeit bezüg lich des Bodens steht unsere einheimische Rotfichte (picea exctzlsa) der Tlniva occicleutälis nicht nach. Sie verlangt aber zum sicheren Gedeihen eine gewisse Luftfeuchtigkeit. Fehlt diese aus die Dauer, dauu »trocknen die unteren Astpartien ein, sodaß die Hecke unten kahl wird. In dieser Hinsicht widerstandsfähiger ist picea «morica, aber zu teuer und für den Schnitt zu schade. Für schwerere Böden und halbschattige bis selbst vollschattige Lage ist Taxus baccäta nicht zu übertreffen. Das tiefe Dunkelgrün seiner Nadeln -und die Willigkeit, sich in jede Form zu fügen, sind so bekannt, daß es sich erübrigt, viele Worte darüber zu verliere». Mitunter hört man Klagen über ungenügende Winterhärte. Die Ursache lieg! dann aber sicher nur in der Verwendung ausländischer, mastig kultivierter und nicht genügend abgehärteter Ware. Pflanzen einheimischen Ur sprungs, möglichst in der Nähe des VerwenduugöckrleS kultiviert, sind absolut winterhart, wenn sie im Spätherbst gründlich gewässert werden, was bei alle» Nadelgehölzen notwendig ist. Was all gemein als Frostschäden hingestellt wird, sind Vertrockuungserschei- uungeu. Die grünen, wenig geschützten Pflnuzenteile verdunsten auch im Winter Wasser, das ans dem Boden durch die Wurzeln ersetzt wird und dessen Fehlen unbedingt Schäden nach sich ziehen muß. Aus diesem Grunde ist mehrmalige, ausreichende Bewässerung vor Eintritt der Frostperiode unbedingt notwendig. Auch über die Verwendungsmöglichkeit des Buchsbaumes für niedrige Hecken ist nichts Neues zu sagen. Die verhältnismäßig häusig festzustellendc Rotjärbuug der Blätter Hal ihre Ursache in zu sonnigem Standort, Mangel au Bodenfeuchtigteit und Nahrung. Reichliche Bewässerung und öftere Jauchegaben werden bald Abhilfe schaffen. Von den wintcrgrünen Ligusternnen sind wohl I.ignwtrum ovaliküiium für höhere und Istp-üstrum vulqäre atravirens wegen seiner Schwach- wüchsigkeit für niedrige Hecken die 'gebräuchlichsten. Während die Winterhärte des letzteren allgemein anerkannt wird, ist man über den ersteren in Mittel- und Norddeutschland nicht recht zufrieden. In selbst mäßig strengen Wintern friert er häufig bis aus den Erdboden herunter und braucht dann mehrere Jahre, um zu alter Schönheit heranzuwachsen, wenn nicht inzwischen ein neuer Winter neue Schäden verursacht. Meine Persönliche Beobachtung, daß alte, ungeschnittene Büsche keinerlei Schäden zeigten, während Hecken pflanze» in nächster Nähe bis zum Erdboden heruntergefroren waren, legt niir die Vermutung nahe, daß nicht der Pflanze selbst, sondern ihrer Behandlung durch den Menschen die Schuld beizu- niesten ist. Ich vermute, daß zu später Hcckenschnitt die Pflanzen zu erneutem Austrieb reizt, der die gesamte Snftzirkukation nicht rechtzeitig zur Ruhe und damit das Holz zur Reife kommen läßt, hier als Grundübel auzusehen ist. Danach wäre der Heckenschnitt in der Zeit von Mitte August bis Anfang Oktober zu vermeiden. Por dieser Zeit voraenommener Nückschnitt würde dem Nachfolgen- den Austrieb die Möglichkeit zur Ausreife geben, während bei eventuell nötigem Oktoberschnitt ein nochmaliger Trieb nicht mehr zu erwarten ist. Bei dieser Gelegenheit soll »och das Augenmerk auf eine Pflanze gelenkt werden, deren Verwendungsmöglichkeit für Hecken anscheinend unbekannt ist: pseuckotsüZa taxikolia (p. vouMmi). Von frühester Jugend an im Schnitt gehalten, läßt sie sich wie Taxus verwenden, den sie durch Starkwüchsigkeit weit übertrifft. Der Vollständigkeit halber sei noch juniperus cüinensis pkikeriäna genannt. Durch Aufbinden des Leittriebes läßt er sich zu jeder gewünschten Höhe ziehen, und Hecken davon haben durch den hängenden Charakter der Zweige eigenartigen Reiz. Weit größer ist aber die Möglichkeit der Verwendung von Nadel- und wintcrgrünen Gehölzen bei der Ausschmückung größerer Grab stellen. Besonders bei schattigen Stellen sollte man in stärkerem Maße als bisher den unendlichen Reichtum an Farbenschattierung, Wuchsform und Verschiedenartigkeit der Benadelung resp. Be laubung einem mäßigen Blumenschmuck vorziehen. Hier ist es Sache des Fachmannes, den Laien durch sachgemäße Beratung auf zuklären und gegebenenfalls durch Anlage von Musterstellen die Verwendungsmöglichkeiten anzudeuten. Gerade die verhältnis mäßige Schwachwüchsigkeit fast aller Winlergrünen macht sie zur Bepflanzung eng begrenzter Flächen besonders geeignet. Viele Jahre können vergehen, ehe sie sich gegenseitig zu behindern drohen. Ausschlaggebend für die Auswahl der Pflanzen wird immer das Grabmal bleiben. Ein regelmäßiger, »ach architektonische» Grund sätzen ausgeführter Grabstein verlangt Pflanzen von regelmäßigem Wuchs oder solche, die sich leicht durch geringe Nachhilfen dazu ziehen lassen, also Säulen- und Kugelformcn oder kriechende und flachwachsendc Arten, die besonders bei senkrecht aufstrebenden Linien des Denksteines einen wohltuenden Gegensatz schaffen und sich gegenseitig steigern Helsen. Die wertvollsten Säulenformen finden wir bei Taxus baccata kastiqiäta und Taxus baccäta erects. Der erstere, wie auch seine „Fürea"-Form, bilden streng senkrechte Säulen von schlankem Wuchs, während der letztere mehr eine schlanke Kegelforni aufweist. Die schönsten Säulenwacholder sind juniperus communis bibärnica und j. com. suecica. Beide zeichnen sich durch streng regelmäßige Form uud blaugraue Bc- nadelung ans, werden aber im Winter gern von Wildkaninchen verbissen, sodaß sich dann ein engmaschiger Schutzkorb oder leichtes Einbindett mit Fichteurcisig gegen unliebsame Beschädigungen em pfiehlt. Schließlich sei auch in diesem Zusammenhang nochmals der Luxus erwähnt, der sich durch Schnitt in alle nur denkbar mög lichen, manchmal an Geschmacksverirrung grenzende Formen zwin gen lässt. Für Kugelformcn kommen neben Luxus in der Hauptsache die kugelig geschnittenen verschiedenen Zwergformen von picea excölsa in Frage. Bei unregelmäßigen Steinformen, also Find lingen und wildgcsprengten Bruchstücken ist eine unregelmäßige, der Natur augelehnte Bepflanzung vorzuziehen. Hier gibt es unerschöpf liche Möglichkeiten der Anwendung immergrüner Pflanzen. Mir sind eine Reihe von Grabstellen bekannt, bei denen von der Boden bedeckung bis zur Einrahmung und Hinterpflanzung ausschließlich Vertreter dieser Pflanzengruppe Verwendung fanden und die Som- mer wie Winter zu den schönsten Gehölzen gehören, die ich jemals sah. Allerdings setzt diese Art der Bepflanzung eine gewisse Kennt nis des Werkstoffes voraus, die man sich aber bei genügendem
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