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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
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- Gartenbauwirtschaft
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X»" uv 4SUPK msuum Ut txs hvq - P8 »vr;^v >3-"< ..vzzv^—"r Uc-i^U^U 61^ Pvu MN 'usqzj ne umoq K-IIV Pofttg öuNftSMjvUzA Slqunu SftpoM Sieben Ernten im Jahr Sieben Ernten im Jahr? Aus demselben Stück Land? — Ja, das gibts, und nicht einmal nur in den Tropen mit ihrer sprichwört lichen Fruchtbarkeit, sondern in Europa, gleich jenseits der Alpen, in Oberitalien. Hier im weiten Po-Tiefland erlauben besonders günstige Bedingungen des Bodens, des Klimas und des Wassers einen außerordentlich intensiven Anbau und ungewöhnlich hohe Be völkerungsdichte. Die Sommerwärme ist hoch genug (Julimitte um 30 höher als in Mitteldeutschland) um Reis gedeihen zu lassen. Die Felder müssen jedoch monatelang unter Wasser stehen und geben nur eine Reisernte im Herbst. Aber die Wiesen, die durch künstliche Bewässerung ausgiebig benetzt werden, gewähren mehr als doppelt soviel Ernten wie bei uns. Zu so vielmaligem Schnitt können aber die Sommermonate allein nicht genügen, selbst wenn man berück sichtigt, daß der Frühling zeitiger einsetzt und der Herbst sich länger hinauszieht und daß die für das Wachstum nötige Zeit kürzer ist, als in Deutschland. Tatsächlich wächst in besonders begünstigten Ge bieten, so namentlich in der südlichen Umgebung von Mailand, das Gras auch im Winter, obwohl diese Jahreszeit in der Po-Ebene nichts von „italienischer" Milde hat, sondern längere, oft scharfe Frostzeiten bringt und Schneefälle häufig Vorkommen; manchmal bleibt tagelang eine dichte Schneedecke liegen. Um zu begreifen, wie solch winterlicher Graswuchs möglich ist, müssen wir die naturgegebenen Bedingungen der Bewässerung kennenlernen. Während der Eiszeit lagen die heute so herrlichen, durch ihre prächtige Vegetation berühmten Gegenden der oberitalie nischen Seen unter Gletschern begraben. Deren Schmelzwässer tru gen Schutt und Sinkstoffe in die heutige Po-Ebene hinaus, ließen gröberes Geröll und Kies näher dem Alpenrande liegen und setzten feinere Sande, Schlamm und Ton erst in größerer Entfernung ab. Das gröbere Material ist wasserdurchlässig; kleinere Bäche versickern; das Grundwasser liegt ziemlich tief. Das feinere Material ist undurchlässig; das Grundwasser tritt zu Tage und bewirkte früher weitgehende Versumpfung. In der Grenzzone zwischen beiden Ge bieten sind zahllose Quellen künstlich gefaßt und gruppenweise in kleinen Queltteichcn vereinigt, aus denen Kanäle in einem weitver zweigten Netz das Wasser über das Land leiten. Da es sich hier also nicht um abgezweigtes Flußwasser, das gefrieren könnte, sondern um Grundwasser handelt, so ist es gleichmäßig temperiert (10—12"), erscheint daher im Sommer kühl und im Winter warm. Deshalb ist das Wasser — wenigstens in der Nähe der Quellteiche, ehe es sich durch längeren Laus abgekühlt hat — imstande, das Wachstum auf den Wiesen auch im Winter zu fördern. So kann man frisches grü nes Gras neben kahlen Bäumen sehen und Heuernte bei Schnee gestöber erleben, und man begreift, daß unter solchen Umständen ein sechs- bis achtmaliger Schnitt im Jahr kein Märchen ist. Biolo gisch wird die Tatsache dadurch verständlich, daß die Pflanzen durch Has Wasser ständig warmen Fuß behalten, die Wurzeln aber „arbei ten" können, und die oberirdischen Teile die tieferen Temperaturen ohne Nachteil vertragen. l)r. Vslckdaur FnscherhaUung der Schniüblumen Durch chemische Mittel In Wasser gestellte Schnittblnmen vergehen frühzeitig, da Bak terien und Pilze die Leitungsbahnen (Gefäße) des Pflanzenkörpers, in denen sonst die Säfte steigen, verstopfen; Blätter und Stengel verschleimen und faulen. Das zum Leben notwendige Wasser kann daher nicht mehr durch die Stengel zu den Blättern und Blüten emporsteigen und die Pflanzen verwelken, obwohl man sie in ge nügend Wasser gestellt hat. ' Um den Verwelkungsvorgang zu verzögern, half man sich seit jeher damit, daß man die in das Wasser eintauchenden Stengel der Schnittpflanzen entblätterte, unter Wasser schräg abschnitt und spaltete. Wenn man dann das Wasser in den Vasen täglich er neuerte, die Stengel immer wieder um einige Millimeter kürzte, so HWMWWWWW konnte man selbst empfindlich« Schnittblnmen einige Zeit frisch er halten. Diese Methode ist wohl einfach, aber sie leistet dem heutigen an spruchsvollen Menschen nicht genug. Sollte nicht auch hier die Ehemie, die wundersame Zauberin auf so vielen Gebieten der Technik und Natur, das Paffende Mittel bereit haben? Möglichst ein Mittels das billig, ungiftig und, dem Wasser zugesetzt, hoch wirksam sür alle Sorten Schnittblümen ist. Eine ganze Reihe von Chemikalien wurden so durchprobiert, von denen wohl jedem schon die eine oder andere als absolut wirksam empfohlen worden ist: Kochsalz, Kupfermünzen, Kupfersulsat, Rohr zucker, Glyzerin, Alkohol, Aspirin, Pyramidon und Holzkohle. Die Vielzahl der Mittel sollte schon mißtrauisch machen, zum mindesten aber zeigen, daß nicht ein Präparat allein für alle Pflan zen gleichwertig zu verwenden ist, da sich die einzelnen Arten gegen über verschiedenen Chemikalien naturgemäß ganz unterschiedlich, be sonders auch im Hinblick auf die angewendete Konzentration, ver halten. Genaue Prüfungen, die außerdem über die genannten Mittel hinaus noch mit Kaliumpermanganat, Kaliumphosphat, Magnesium sulfat, Zitronensäure usw. angestellt wurden, zeigten, daß fast alle. diese so viel gepriesenen Mittel den angestrebten Zweck nicht er reichen. Nur Magnesiumsulfat zeigte gewisse Erfolge und Rohr zucker, der in 5^> Lösung mitunter längeres Frischhalten von Schnittpflanzen ermöglichte. Interessant ist es auch, daß der Nadel abfall von Christbäumen hinausqeschoben werden kann, wenn der schräg abgeschnittene Stamm in Wasser mit einem geringen Zusatz von Glyzerin gestellt wird. Der oft empfohlene Zusatz von Holz kohle zum Wasser der Schnittblnmen verhindert zwar das Bak- terienwachstnm, hält das Wasser frisch und geruchfrei, das Welken wird jedoch kaum beeinflußt. Auch die in der Medizin üblichen starken Mittel zu Desinfektions- und Konservierungszwecken wie das ungemein bakterienseindliche Chinosol oder die in der Augenheilkunde üblichen Augentropfen haben keine beachtenswerten Ergebnisse gebracht, im Gegenteil einige schädigten deutlich die Pflanzen. Da die Anwendung von Einzelmitteln so fragwürdige Erfolge zeigt, weshalb sollte man es da nicht einmal mit Gemischen aus mehreren Stoffen versuchen. Eine solche Kombination ist das vieler- seits benutzte Niwelka. Es besteht aus Mangan-, Magnesiumchlorid, Kochsalz und Chloralhydrat oder Manganchlorid, Kochsalz, Borax und Chloralhydrat. Mit dieser Mischung ist die Lebensdauer von Schnittblumen mit Ausnahme von Narzissen, Veilchen, Maiglöckchen, Schwertlilien und einigen Wickensorten wesentlich verlängert wor den. Nur muß man, da die Lösung von Niwelka trübe ist, undurch sichtige Gesäße verwenden. Das gleiche gilt für den neuerdings empfohlenen Solnhofer Plattenkalkschiefer, der feingemahlen dem Wasser beigefügt wird nnd als fossiler Kalkschlamm ebenfalls Pilz befall und Faulen verhindern soll. Inwieweit sich die in der Brnun- und Steinkohle, im rohen Asphalt, im Torf und im Petroleum in letzter Zeit aufgefundenen pslanzenwachstumsförderuden Hormone, die dem Wuchsstoff Auxin nahestehen, für den Blumenliebhaber eignen, müssen gewissenhafte Versuche erst zeigen. Um das Haken der Rosen mit Draht, das ja doch die Blüten schädigt, zu vermeiden, und gleichzeitig die Blütedauer zu verlän gern, taucht man die Knospen in eine Gelatinelösung, die mit etwas Alkohol und Salizylsäure versetzt ist. Nach dem Abtropsen und Trocknen werden die am Rand stehenden Blütcnblätter mit einer dünnen Gelatineschicht schwach verklebt und damit das unerwünscht schnelle Aufblühen verhindert. Aehnliches leistet eine dünne, wässe rige Methylzellulosclösung, die als zarter aber unzerreißbarer Film nach dem Eintrocknen der Blüte eine größere Festigung verleiht als die immerhin brüchige Gelatine. Ferner wird die Verdunstung wesentlich herabgesetzt und damit das Schlaffwerden und Zusammen fällen der Blätter und Stengel verhindert. Zum Versand von Schnittblumen in Körben sind Kohlensäure- tabletten geeignet. Sie binden beim Verdunsten die sich im Innern bildende Wärme, halten durch die erzeugte niedere Temperatur die Blumen frisch und verhindern jede Fäulnis, da sie nicht die geringste Feuchtigkeit Hervorrufen. Ur. Tüienn: Xsnnsn Us unsrs klugblsltsrk Lis srspsrsn sirk «isriurei, Lrdsil, Ls» un«I unnSiigv Unkosten Flugblätter: Ur. 1. Vom ttmvsrsdslu Lltersr ObslbLumo ... 1 Llelc. 0.20 IM Ur. 2. Dio bHuksitspsotcunssn kür Kernobst . . . (vsrxrikksn) Ur. 3. Vig tsinksitspsoknuAs» kür Oewüss und VVsivkobst svsrxrikkso) Ur. 4. TPpisisrimx der VscvttekskLassr u. krübbests 1 8tek. 0.10 HU Ur. 5. Lists ompkoklollsvortsr kklLussllsvklltsmittel 8»rt. kuttuiUSvLekss (vsrzrikkso) Ur. 8. cZusIitLtsbsrsiokauiigsn kür Obst 1 3telc. 0.10 8U Ur. 7. küsnLsnbssns und Lortsnvskl ...... I Ltolc. 0.10 LU Ur. 8. kklgoruoz der OdstbLums ....... I Ltolc. 0.15 LU Ur. S. krsisknux juoxvr Kronen von Obst ¬ book-, kalb- and -nivdsrstLmmvn 1 Ltolc. 0.20 KU Ur. 10. Laumpktsgo aus kktanrsnsodnts 1 Ltolc. 0.20 LU Ur. 11. Krnts nnd Lszvrun^ dos Obste» I Ltolc. 0.15 LU Ur. 12. Vercvsrtnnx gerinxcvsrtizen Obstes lm kr- reuserbetried (In Vordersitz.) Ur. 13. Lpritrlcslendsr kür die viektizsten krsnic- bsiten und LekLdlioze unserer Obstbau ine . . 1 Ltolc. 0.15 KU Ur. 14. Lortierunz und Verpaolcunz von Lspkvln . . lverzrikken) Ur. 15. Vie vioktlMtsn vmxkropklcranlcbeiten ... 1 Ltolc. 0.20 LU Ur. 16. vis OualitLtsbostimmunz kür UarlctzomUsvbau 1 Ltolc. 0.15 LU Ur. 17. Vom Lernt dss t-ürtnsrs I Ltolc. 0.15 LU vis kreise versinken sieb rurüzliok der Versandlcosten. kür Lammelbnstellnnxoa von 10, 100, 500. 1000 Ltolc. sind besonder« kreise vorgegeben, dis Lio boim Rowksvordand ertragen lcSnusn. kgnpöuvm oösojuf sjujAtfvchfpM Sliiomzsigv kl :mgn»rttM MuMpvL 'S q 'S s-<l U»VUNU»NM" izq z tj-H Ul 31. August 1933 Schrlftleilung: Ä. Weinhausen Nr. 8 Lahresschau Deutscher Gartenkultur, Hannover Aus Anlaß der Jahresversammlung des Reichsverbands des deutschen Gartenbaus, die vom 15. bis 19. September in Hannover stattfindet, mit der die erste Reichsgartenbaumesse des Reichsver bands verbunden sein wird, sowie im Hinblick darauf, daß mehrere andre gärtnerische Verbände im Lauf des Sommers in Hannover zu Tagungen zusammentreten, ist als Rahmen zu diesen Tagungen eine Gartenbauausstellung geschaffen worden, die dem deutschen und insbesondre dem niedersächsischen Gartenbau Gelegenheit gibt, den in Hannover zu erwartenden Besuchern aus dem ganzen Reich ein Bild des Standes seiner Kulturen zu zeigen und zugleich die Oeffentlichkeit über die volkswirtschaftliche und kulturelle Bedeutung der deutschen Gartenbauwirtschast und den hervorragenden Anteil der Arbeit des deutschen Gärtners an unsrer Gesamtwirtschaft zu unterrichten. Unter Förderung des Reichsverbands des deutschen Gartenbaus, der Deutschen Dahliengesellschaft, der deutschen Gla- diolen-Gesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst, des Bundes Deutscher Baumschulenbesitzer, des Verbandes Deutscher Gartenarchitekten, des Verbandes Deutscher Blumengeschäftsinhaber, des Reichsverbandes der Kleingartenvereine und der Niedersäch sischen Gesellschaft für Obst, Gemüse und Gartenbau wurde von der Stadt Hannover auf dem rund 100000 m- großen Gelände bei der Stadthalle eine Gartenbauausstellung geschaffen, die alle Gebiete der Pflanzenerzeugung und der für die Zwecke der Pflanzenerzeu gung und Pflanzenverwendung tätigen Industrie umfaßt. In Anlage, Aufbau und Gestaltung der Ausstellung ist bewußt darauf verzichtet worden, ein vorwiegend auf die dekorative Wir kung farbenreicher Blumen- und Pslanzenmaffen abgestimmtes Aus stellungswerk zu schassen, das sich in seiner künstlerischen Gestaltung im Wettbewerb mit ähnlichen Unternehmungen srüherer Jahre stellt. Es ist vielmehr das Bestreben der Ausstellungsleitung gewesen, der Oeffentlichkeit ein möglichst erschöpfendes Bild vom Stand des deutschen Gartenbaus vorzuführen, auf die volkswirtschaftliche Be deutung der deutschen Gartenbauwirtschast hinzuweisen und an viel fältigen Beispielen der gestaltenden Gartenlultur zu zeigen, welch wichtige Aufgaben der Gartenbau im kulturellen Leben unsres Volks zu erfüllen hat und in welchen Formen heute diese Aufgaben gelöst werden müssen. Es besteht in weitesten Volkskreisen leider eine sehr unvollkom mene Vorstellung von der außerordentlichen Bedeutung des deut schen Gartenbaus für unsre Volkswirtschaft, obwohl die Entfaltung der vollen Leistungsfähigkeit des Gartenbaus in engem Zusammen hang mit dem heute im Vordergrund der öffentlichen Erörterungen stehenden Fragen der unabhängigen Nahrungsversorgung unsres Volks steht. Es wird deshalb gezeigt, was der Gartenbau selbst zu leisten vermag und welche besondren Aufgaben der Garten der Ge genwart zu erfüllen hat. Sind doch diese Aufgaben heute wesent lich anders, als sie es in vergangenen Zeiten wirtschaftlicher Kraft und Blüte waren. Wir müssen heute einer großen Zahl unsrer Volksgenossen im selbstbebauten Garten einen Teil ihrer Daseins- grundlage zu schaffen versuchen. Diese Absichten find im Aufbau und der Gestaltung der Ausstel lung in hervorragender Weise zusammengefaßt und zn einer künst lerisch vollendeten Einheit verschmolzen worden. Als Ausstellungsgelände stand eine ausgedehnte Anlage hinter der hannoverschen Stadthalle zur Verfügung, die zu einem geringen Teil bereits als Restaurationsgarten künstlerisch gestaltet war und in seiner Mitte ein mächtiges Wasserbecken aufweist. Beim Aufbau der Ausstellung ergab sich jedoch die Notwendigkeit, noch weitere Flächen hinzuzugewinnen; man verband deshalb das Hauptgelände durch eine Brücke über die trennende Clausewitzstraße mit dem so genannten Birkenwäldchen, einer locker von Birken durchsetzten landschaftlich reizvollen Fläche, in der sich entzückende Wirkungen in bezug auf die Anordnung der Pflanzen in landschaftlicher Um gebung erzielen ließen. Für die Gestaltung des Geländes war rich tunggebend ein Entwurf des Gartenarchitekten Hübotter, der in dem ausgeschriebenen Jdeen-Wettbewerb mit dem 1. Preis ausgezeichnet wurde. Nach einigen Acnderungen dieses Entwurfs, die sich bei der Durcharbeitung unter Leitung des Stadtgartendirektors Kube er gaben, ist das Hauptausstellungsgelände durch zwei monumental durchgebildete Achsen aufgeteilt. Vom nördlichen Haupteingang er- streckt sich eine breite, von Rüsternalleen flankierte Mittelachse längs des vorhandenen großen Wasserbeckens in gerader Linie bis zum Südende des Ausstellungsgeländes hin und findet in architektonisch äußerst wirkungsvoller Weise ihren Abschluß in dem Ausstellungs cafe, einem auf einer erhöhten Terrasse errichteten, in eleganten, modernen Linien gehaltenen Bau, der von einem schlank empor- strebenden Turm gekrönt ist. Den Raum zwischen den Eingangs alleen schmückt eine Blumenschau zahlreicher Gartenbaubetriebe, die seitlich von breiten Rhododendronstreifen begrenzt werden. Zur Lin ken der Hauptallee zieht sich ein breiter Streifen entlang, der von führenden Baumschulenbesitzern mit Koniferen besetzt ist, zur Rech ten sind in erster Linie seltene immergrüne Pflanzen, sowie Buchs baum in verschiedenen Formen angepflanzt, über die der Blick in einen vertieft liegenden breiten Raum gelenkt wird, der mit zahl reichen Rosenneuheiten besetzt und von Ahorn umgrenzt ist. Die Blumenschau in der Mitte der Eingangshalle läuft in ein 400 m'^ großes Wafferpflanzenbecken aus, das Seerosen in allen Farben und Wasserpflanzen enthält und an seinen vier Ecken mit eindrucks vollen Plastiken besetzt ist. In der Fortsetzung findet die Blumen schau eine wesentliche Steigerung in einem großen Blumenschmuck stück, das von immergrünen Hecken umrahmt ist, in deren Nischen Plastiken und Basen ausgestellt find; u. a. hat hier auch die von einem Kunstfreund der Stadt Hannover geschenkte „Pieta" von Kolbe einen Platz gefunden. Das Blumenschmuckstück breitet sich un mittelbar vor der Terrasse des Cafes aus, von der aus ein unge hinderter und imponierender Ueberblick über die vor ihm liegenden Äusstellungsslächen möglich ist. Von den Terrassen aus blickt man zur Linken auf einen vertieft angelegten Rosengarten, den eine be rankte Pergola umrahmt. Die Seitenflächen des Rosengartens sind terrassenförmig angelegt. Auf diesen Terrassen find Polyantharosen, Teehybriden und andre nach Farben abgestimmte Rosen in künst lerisch wirkungsvoller Weise angepflanzt. Das vertieft liegende Mittelstück des Gartens zeigt 16 OOS Rosen, die zur Zeit einen über wältigend schönen Anblick gewähren. Der landschaftliche Garten mündet in einen großen Dahlien garten, der in Verbindung mit einem erhöhten terrassenartigen Platz, auf dem sich ein wuchtiger Turm erhebt, den Abschluß der Querachse bildet. In diesem Dahliengarten hat die Deutsche Dah liengesellschaft auf einer Fläche von 3500 in unvorstellbarer Fülle Dahlien ausgepflanzt, die schon jetzt ein Blütenmeer von ein drucksvoller Farbenpracht abgeben. Das Grundstück ist in Form eines Rechtecks ausgeteilt, in dem die Längsseite ungesähr 100 m und die Breitseite ungefähr 80 m betragen. Auf der Gesamtfläche sind teils größere, teils kleinere rechteckige Felder geschaffen, zwischen denen Wege angelegt worden sind, von denen ungestört die einzelnen Sorten betrachtet werden können. Die Mittelachse des Parterres läuft am Kopfende in ein Rundteil aus, in dessen Mitte ein ca. 10 m hoher Reklameturm ausgestellt wurde. Ungefähr 4 m hohe Uwes omürUcs lehnen sich an beiden Seiten an den Turm an, die in eine ungefähr 2 m hohe Thuja hecke übergehen. Hinter dieser sind als Abschluß Laubholzgruppen gepflanzt worden. Auf diese Weise ist ein Hintergrund geschaffen, vor dem sich das große Dahlienfeld sehr gut auswirkt. Eingeschlossen wird der Dahlienaarten durch eine Thujahecke. Ein breiter Weg führt in den Landschaftsgarten und in weitere Teil stücke des Äusstellungsgeländes. Das durch diese Aufteilung gewon nene Bild ist sehr gefällig und gliedert sich in das Ausstellungs gelände vorzüglich ein. Wohl auf keiner Dahlienschau stand ein solch günstig gelegenes Gelände zur Verfügung. Die Größe des zu bepflanzenden Parterres wolle man daraus er messen, daß 7000 Dahlienknollen in 200 Sorten benötigt wurden. Das Parterre wird zur Zeit der vollen Blüte, also im Laus des September, sicherlich eine gewaltige Anziehungskraft auf jeden Be sucher der Ausstellung ausüben. Die Stadtgartendirektion hat die vor dem Stadion liegenden beiden Rabatten gleichfalls zum Be pflanzen mit Dahlien zur Verfügung gestellt. Hier zeigen die Dah lienzüchter dem Publikum die niedrigen Dahliensorten, die Mignon- Dahlien. Ueberhaupt steht die Stadt Hannover in diesem Jahr im Zeichen der Dahlienzucht, da nicht nur in der Ausstellung, sondern auch an andren Stellen der Stadt, auf den Rabatten vor der Stadthalle, im Maschpark und vor allem auf dem Luststück im Großen Garten zu Herrenhausen die hervorragendsten Dahlienzüchtungen in unge heurer Fülle ausgepflanzt sind.
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