Volltext Seite (XML)
Persönliche Mitteilungen Es ist verstorben: Wiedemann, Berlin-Friedenau. Dr. Otto Staps. Am 3. August d. I. starb anläßlich seines Er holungsaufenthalts in Innsbruck Dr. Otto Stapf, Herausgeber des „Botanical Magazine". Dr. O. Stapf wurde im Jahre 1857 zu Ischl in Oesterreich geboren. Er studierte Botanik unter Prof. Wiesner in Wien und wurde später Assistent des Prof. Kerner von Marilaun von der Wiener Universität. Nachdem er längere Zeit in Persien weilte, übernahm er im Jahre 1885 die Stellung des Assistenten der In dischen Abteilung der Königlichen Botanischen Gärten in Kew, Sur rey. Bereits im Jahre 1899 lag die Gesamtleitung dieser Abteilung in seinen Händen. Im Jahre 1909 übernahm er dortselbst das Amt als Kustos des Herbariums und der Bibliothek. Diese Stellung hatte er bis zum Jahre 1921 inne. Ganz besondere Verdienste erwarb sich Stapf um die Erweiterung und Neubearbeitung des „Pritzel". Er erhielt für seine großen Verdienste um Botanik und Gartenbau die höchsten Auszeichnungen, und zwar die „Victoria Medal of Ho- nour", die „Veitch Memorial Medal" und die Medaille der eng lischen Linne-Gesellschaft, deren botanischer Sekretär er vom Jahre 1908 bis 1916 war. Bis zu seinem Tode stand er mit seiner Heimat im regsten Gedankenaustausch und war u. a. korrespondierendes Mitglied der Wiener Naturwissenschaftlichen Akademie. Sämtliche englischen Fachblätter widmen diesem befähigten Wis senschaftler einen warmen und herzlichen Nachruf, denn das Ab leben Dr. O. Stapfs ist ein großer Verlust für Botanik und Gartenbau. In seiner Heimat hat er nun die ewige Ruhe gefunden, nachdem seinem wahrhaft großen Schaffen die höchsten Ehrungen, besonders aiich des Auslandes, zuteil wurden. X. ft. K. d Willy Thiele, Gotha, feierte am 22. August seinen 45. Geburtstag. Am 22. A..gust waren es 10 Jahre, daß Willy Lerch, Ruhla, die von seinem Vater 1890 grgündete Gärtnerei übernahm. Landwirtscheftsrat 1. Kl. Josef Kindshoven, Leiter der Obst- und Gartenbaulehrgänge und der Staatlichen Obst- und Gartenbaustelle in Bamberg, Kreisfachberater für Oberfranken, vollendet am 8. September in bester körperlicher Schaffenskraft und geistiger Frische das 60. Lebensjahr. Im Jahre 1901 hat ihn das Bayer. Staatsministerium des In nern unter 28 Bewerbern von seinem damaligen Tätigkeitsfeld an der. Landwirtschaftlichen Landeslehranstalt in S. Michefe a. d. Gksch bei Trient auf. die neu errichtete Stelle nach Bamberg berufen. 32 Jahre bester Manneskraft hat Kindshoven nunmehr der obst- und garteubautreibendeu Bevölkerung Oberfrankens gewidmet und mit echter Harmonie und Herzlichkeit hatten sich an seinem 25. Dienstjubiläum die Bamberger Gärtner, die ehemaligen Schüler und alle Berufsorganisationen und Fachvereine mit den behörd lichen Stellen im Harmonicsaal zu Bqmberg zusammengefunden, um ihre Dankbarkeit und Anerkennung für seine erfolgreiche lang jährige Tätigkeit zu bezeugen. Auch heute begleiten ihn zum voll endeten 60. Lebensjahr die besten Wünsche frir die Forterhaltung seiner Gesundheit und Lebensfrische zu Nutz und Frommen des Oberfränkischen, des Bayerischen und des deutschen Obst- und Gar tenbaus. Wir siedeln! Heft I. Der Garten, von Dr. H. v. Bronsart. Her ausgegeben von der Frauenabteilung der Volkshochschule Stutt gart. Preis 0.40 Mk. Das kürzlich erschienene Heftchen betrachtet die Kleingarten kulturen mehr von der wissenschaftliiMn Seite, ohne dabei aber an praktischen! Wert einzubüßen. Der vorqebildete Laie wird aus den sehr interessanten Abhandlungen eine Menge Anregungen entneh men können und manche Erklärung finden für Vorgänge, über die er sich vergeblich den Kopf zerbrach. Auch, wer sich nur theoretisch mit der Kleingartenbewegung befaßt, sollte einmal das Heftchen zur Hand nehmen und die 32 Druckseiten studieren. X. Lprotte. Begleitpapiere siir Auslandssendungen. 12. Aufl. Stand Ende Juni 1933, herausgegeben von der Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf. Preis 0,40 ÄA. Die Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf hat in der 12. Auflage soeben eine kleine Broschüre herausgegeben, die Aus kunft darüber gibt, welche Begleitpapiere für Äuslandssendungen notwendig sind. Wenn auch die Broschüre nur allgemeine Angaben über die von den verschieduen Ländern geforderten Begleitpapiere enthält, ist sie doch geeignet, zu zeigen, woraus bei dem Versand der verschiednen Erzeugnisse, auch gartenbaulicher Art, nach den ver- schiednen Ländern geachtet werben muß. Der geringe Preis von 0,40 Ml sollte darum auch den Gartenbaubetrieben, die Versand nach dem Ausland haben, Veranlassung geben, sich das Werk zu be- schasfen. Ooe. Meine Freunde-die Hühner Es ist gar nicht wahr, wie man es so gern behauptet, daß die Hühner unbedingt und in jedem Fall Feinde jeglicher gärtnerischer Tätigkeit seien. Wenn man ganz davon absieht, daß es eine Anzahl gut aussehender Zwerghühnerrassen gibt, die auch Eier legen — wenn auch kleinere — und nie in ihrem Leben irgendwo ein Loch scharren, dann bleiben'auch die großen als Wirtschaftsrassen be kannten und beliebten Hühner für den Gärtner nützlich, wofern er ihren Sucheifer und ihre unentwegte Geschäftigkeit in der richtigen Weise ausznnützen sucht. Es gibt so unzählige Käfer, Würmer und sonstige Schädlinge, die man gern in Hühnerfleisch oder Hühnereier verwandelt, ungern aber im Garten sieht. Es gibt weiterhin so viele Unkrautsamen, so viele im Betrieb nicht verwertbare Gemüse- und Blumensamen, überhaupt so viel Abfall, daß ganz regelmäßig alljährlich eine große Men^e wertvoller Kompost angcsammelt wird zu späterer nützlicher Anreicherung des Bodens. All das, was da abfällt, kann von Hüh nern zu einem gewissen Teil noch verwertet werden. Es versteht sich von selbst, daß man die Hühner nicht gerade in den wertvollsten Kulturen herumlausen läßt und daß man ihnen nicht alle jungen Pflanzen, die mit Mühe herangczogen sind, unge schützt preisgrbt. Trotzdem aber kann man sehr einfach das An genehme mit dem Nützlichen verbinden und Unkrautsamen, Raupen, Käser usw. den Hühnern znr Verwertung überlassen, ohne daß sie es sich selbst suchen müssen. Wenn man es so einrichtet, daß der Hühnerstall einen geräumigen Auslauf erhält und der Kompost haufen in diesem Auslauf Üegt, dann ist fast alles erreicht. Es ist natürlich erforderlich, daß die Zäune dieses Geheges so hoch sind, daß sie von den Hühnern nicht überflogen werden tonnen. Will man Material sparen, dann braucht man üie Zäune nicht so übermäßig hoch zu machen, muß aber das obere Drittel nach dem Auslaus ab- bieaen; dadurch wird das Ueberfliegen des Zauns auch gehindert. Gibt man außerdem den Hühnern genügende Absallmengen, in denen sie scharren und suchen können, dann wollen sie gär nicht heraus, wosern der Auslauf ihnen genügende Bewegungsfreiheit bietet. Es versteht sich von seNst, daß die Türen im Auslauf zum Einbringen der Abfälle mit selbsttätigen Verschlüssen versehen sein müssen. Das können federnd oder schwingend aufgehängte Latten sein, die den Verschluß besorgen. Noch einen großen Vorteil hat ein Stamm HWier im Garten in der Zeit, in der die Bodenbearbeitung vorgenommen wird, aber noch keine wichtigen ungeschützten Kulturen vorhanden sind. Nie mals sind Hühner so eifrig, wie wenn sie in frisch gegrabener Erde nach Würmern suchen und kratzen können oder gar, wenn sie Regen würmer und Engerlinge vom Spaten oder unter der Harle weg nehmen dürfen. Gerade die Bekämpfung der Engerlinge ist im frühesten Entwicklungsstadium wichtig, weil sie dann durch ihre Ge fräßigkeit den Pflanzen schaden, andererseits aber vom Menschen kaum gesehen werden. Die großen ausgewachsenen Engerlinge, die ausfallend genug sind, daß sie jeder sieht, haben ihre Freßlust bei nahe eingebüßt und schaden fast gar nicht mehr. Wenn nun zwar der große fette Engerling für das Huhn ein Leckerbissen ist, dann nimmt es mit dem gleichen Eifer und der gleichen Sorgfalt auch die vielen kleinen, die der Mensch nicht sieht. Genau so verhält es sich mit all den sonst im Boden vorhandenen schädlichen oder über flüssigen Würmern. Durch den Hühnermagen werden sie für den Menschen verwertbar und von Nutzen. Man könnte nun leicht einwenden, daß die Hühner die Baum scheiben an Obstbäumen, die auch der Bearbeitung und Pflege be dürfen, zerkratzen und das Wachstum der Bäume stören. Dieser Ge fahr läßt sich leicht begegnen, wenn man entweder ein feinmaschiges Drahtnetz über der Baumscheibe befestigt oder aber, was noch leichter ist, eine Anzahl kurzer Holzpflöcke, die natürlich einseitig angespitzt sind und soweit in das Erdreich hineinragen, daß sie nicht herausgescharrt werden können, in die Baumscheibe hineintreibt. Die Hühner können dann nicht mehr unter den Bäumen scharren, an drerseits aber hindern die kurzen Pflöcke die Bodenbearbeitung nicht, denn beim Graben kann man sie fortnehmen, um sie nachher wieder festzuklopfen. Gießen und Düngen wird weder durch Pflöcke noch durch ein Drahtnetz behindert. Wenn man es also am richtigen Ende anfängt und die alther gebrachten Bedenken über Bord wirft, vertragen sich Hühner und ein gepflegter Garten durchaus miteinander, wie man sieht, dürfen die Hühner sogar zu Zeiten den ganzen Garten für sich in Anspruch nehmen, nicht nur den ohnehin ihnen zugewiesenen Raum. Lotkar Varner. Pun dfunk 3. September, 14 Uhr: Stunde des Laubenkolonisten: Herst und Winterschnitte im Kleingarten. Gespräch zwischen Land wirt und Kleingärtner. Die Saumfthule 31. August 1933 Schriftleitung R. Tetzner Nr. 3 Zur Preis-isziplin Mindestpreise fürVogellirschen-Wildstämme ».Heister Der Führer der Fachgruppe für Baumschulen (B. d. B.) des R. d. d. G. hat verfügt, daß die nachverzeichneten Preise für Bogel- kirschen-Wildstämme und Heister für den Verkauf an Private und an Wiederverkäufer als Mindestpreise gebunden werden. Die nachverzeichneten Preise dürfen daher nicht unterboten wer den: Privat 1 St. 10 St. 100 St. Vogelkirschenwildstämme mit Kronen 1.60 14.— 125 — Bogelkirschenheister, 3j., ca. 250 cm hoch und darüber 1.40 12.— 100.— Wiederverkäufer 1 St. 10 St. 100 St Vogelkirschenwildstämme mit Kronen 1.25 11.— 100.— Vogelkirschenheister, 3j., cä. 250 cm hoch und darüber 1.— 9.— 80.— Vie Preise für Koniferen und Heckenpslanzen find van dem Geschäftsausschnß in Hirschberg sehr niedrig fest gelegt worden, um den Wünschen des Hanptanzuchtsgebietes dieser Pflanzen, Holstein, Rechnung zu tragen. Die Landesverbände Bran denburg, Sachsen und Hessen haben inzwischen beschlossen, bei Koni feren und Heckenpflanzen die Preise um 25—50A- zu erhöhen, je nach Art und Stärke. Der Führer empfiehlt allen Mitgliedern unserer Fachgruppe für Baumschulen, bei Koniferen und Hecken- pflanzeu eine Preiserhöhung um 25—50 vorzunehmen. Die Heckenpflanzenpreisliste mit den hö.heren Preisen der vorgenannten Verbände kann von der Geschäftsstelle bezogen werden. Ferner hat die Hirschberger Heckenpflanzenpreis liste einige Berichtigungen und Aenderungen erfahren, auchc sind Hnndertstückpreise eingefügt Warden. Diese Liste ist durch die Ge schäftsstelle oder Firma Hesse ä- Becker, Abt. Thalacker L Schöffer — Gebr. Junghanß, Leipzig O. 5, Eilenburger Straße 4/6, erhältlich. Oie Gewährung von Wiederverkäuferpreisen an Nichtwiederverkäufer verstößt gegen die Beschlüsse über unsre Preisdisziplin. Die verschiedentlichen Adreßbücher sind nicht als geeignete Unterlagen für die Verbreitung von Wiederverkäuser- preisen zu erkennen. Unser Bestreben darf also nicht darauf gerichtet sein, möglichst viel Wiederverkäuferpreise zu verbreiten, sondern wir müssen van Interessenten, welche glauben, auf Wiederverkäufer preise Anspruch zu haben, verlangen, einen entsprechenden Nachweis beizubringen. Anlaß zu diesen Ausführungen gibt uns ein Hinweis, daß wohl viele Firmen das neue „Reichsadreßbuch des deutschen Gartenbaus" (Wirtschaftsverlag W. Rohscheid, Berlin-Neukölln), das unter Mit wirkung des R. d. d. G. herausaegcben wurde, als Unterlage für den Versand von Wiederverkäuferlisten verwenden würden. Das sehr empfehlenswerte Buch kann selbstverständlich hierzu dienen, aber nur mit der Einschränkung, daß nur den durch Stern kenntlich gemachten Gartenbaubetriebs- Mitgliederndes R. d. d. G. Wiederverkäuferpreise eingeräumt werden dürfen. Andren Mitgliedern, z. B. den Obstzüchtern, sowie allen, die nicht regelmäßig Bäume zum Wiederverkauf beziehen, stehen keine Wiederverkäuferpreise zu. Maß gebend sind die diesbezüglichen Bestimmungen unsrer Fachgruppe/ die lauten: Wiederverkäuferpreise dürfen nur demjenigen bewilligt werden, der Baumschulartikel in der Regel zum Weiter verkauf auf eigene Rechnung und Gefahr kauft, mit Ausnahme der Friedhofsverwaltungen. Erwerbsgartenbaubetriebe gelten als Wie derverkäufer, ebenso Friedhofsgärtner, die erwerbsmüßig Friedhoss- arbeilen auf eigene Rechnung ausführen. Staudenpreislisten können zum Preis von 10 das Stück (zuzüglich Porto) von der Firma Hesse L Becker, Abt. Thalacker und Schöffer — Gebr. Jung hanß, Leipzig, oder vom Reichsverbaud des deutschen Gartenbaus, Fachgruppe für Baumschulen, Berlin NW. 40, Kronprinzenufer 27, bezogen werden, Bei größerem Bedarf wende man sich an die erst genannte Firm«. AZiwlingszüchier Es ist beabsichtigt, ein W i l d l i n g s a r ch i v zu schaffen und es werden deshalb sämtliche Wildlingszüchter unserer Fachgruppe für Baumschulen gebeten, ihre Adresse der Geschäftsstelle der Fach gruppe für Baumschulen (B^d.B.) des R.d.d.G., Berlin NW. 40, Kronprinwmifer 27, bekanntzugeben mit der Angabe, ob sie - Obst-Unterlagen oder Rosen-Unterlagen ziehen. Die Kommission für Wildlinge wird sich dann nach Eingang des Adressenmaterials mit den betreffenden Züchtern weiter iu Ver bindung setzen. Fach ondergruppe sür Beerenobstanzucht Auf Anregung unseres Mitgliedes Herrn Walter Fritzsche, Greußen, Thür., hat der Führer unserer Fachgruppe, Herr Berndt, verfügt, daß eine Fachsondergruppe für Beerenobstanzucht gegründet wird. Interessenten toerden gebeten, sich mit Herrn Fritzsche in Verbindung zu setzen, der von Herrn Berndt mit den Vorarbeiten zur Bildung der Sonderfachgruppe für Beerenobstanzucht beauf tragt ist. Aufklärungsblatt,pflanzenhan-elsschwtnöe^ Es liegen wieder Anfragen vor, ob das bewährte Aufklärungsblatt „Pflanzenhandclsschwindel" abgegeben toerden kann. Die immer wiederkehrende Nachfrage ist ein Beweis dafür, daß diese Arbeit unseren Beziehern sehr gute Dienste zur Aufklärung der Kund schaft geleistet hat. Die 3. Auflage ist aber ebenfalls vergriffen. Um eine neue Auflage Herstellen zu können, empfehlen wir allen Interessenten, der Fachgruppe für Baumschulen (B. d. B.) des R. d. d. G., Berlin NW. 40, Kronprinzenufer 27, ihre Bestellui»- gen aufzugeben. Preise: 100 Stück 4.— Mk, 1000 - Stück 28.— Mi, Versand durch Nachnahme zuzügl. Spesen. Bei ge nügendem Bedarf kann die Neuauflage unverzüglich erfolgen. Organisation des Betrikbspersonals In verschiedenen Baumschulen wurde das Personal für den Bei tritt zum „Deutschen Arbeiterverband der öffentlichen Betriebe" aufgefordert. Wir machen darauf aufmerksam, daß die Organi- satiou unserer Betriebsangehörigen in diesem Verbände nicht den Bestimmungen der maßgebenden Stellen entspricht. Die Gehilfen, die Arbeiter und Arbeiterinnen unserer Baum schulen gehören in den „Deutschen Landarbeiter-Verbarid, Fach schaft Gartenbau"; Anschrift: Deutscher Landavbeiter-Verband im Gesamtverband der deutscher! Arbeiter, Fachschaft „Gartenbau", Berlin SW. 48, Enckestraße 6; die Angestellten in den „Deutschen Verband der land- und forstwirtschaftlichen Angestellten".