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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
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- Gartenbauwirtschaft
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Falsche Llrieile über Obstsorten infolge Unterlassen -es Vereinzelns -er Früchte Den meisten Arteilen über Obstsorten ist nur relativer Wert bei zumessen, weil sie klimatische und Bodenverhältnisse, namentlich auch die durchschnittlichen Niederschläge, viel zu wenig beachten. Von den bei uns vorgeschriebenen üblichen Pflegemaßnahmen, wie Bodenbearbeitung, Düngung, Schnitt, Schädlingsbekämpfung, soll dabei hier ebenfalls nicht die Rede sein, obgleich sie die Wirtschaft lichkeit des Obstbaus oft entscheidend bestimmen. Etwas wird aber leider bei uns größtenteils nicht beachtet, obgleich es in den über seeischen Anbaugcbieten längst selbstverständlich ist und heute z. B. auch in Italien osfiziell genau vorgeschrieben wird: das Vereinzeln der Früchte, d. h. das Ausbrechcn des überreichen Fruchtansatzes. Leeren- und Frühobstanbauer, die Erdbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren, Kirschen, Mirabelle«, Aprikose«, Pfirsiche us«. direkt oder indirekt an die »dst verarbeitend« Industrie geliefert haben, »erden hiermit im eige ne« Inter«ff« ersucht, umgehend ihre genaue Anschrift zu sen de« an: Reichsverband des deutschen Gartenbaus e. B., Berlin NW. 4V, Kronprinzrnuser 27. Bis vor kurzem glaubten viele, allein schon durch starke Düngung regelmäßige Ernten von Qualitätsobst, und zwar überall erringen zu können. Bei hervorragend günstigen Standort- und Pflegever hältnissen und gewissen Sorten mag dies möglich sein. Wir haben aber eine Reihe wertvoller Apselsorten, die alljährlich, noch dazu bei günstigem Wetter, während der Blüte so riesige Mengen von Früch ten ansetzen, daß unbedingt ein großer Teil klein und damit minder wertig bleiben muß und dadurch keinen Preis und keinen Absatz sin- den! Außerdem verbraucht allein schon die Ausbildung der allzu vielen Kerne so viel und so wertvolle Nährstoffe, die sich in den meisten Böden auch durch die beste Düngung nicht ersetzen lassen. Die Folge ist eine völlige Erschöpfung der Bäume, Anfälligkeit gegen Krank heiten usw. — also: Mißernten. Das Schicksal der Winter-Goldpar mänen sollte uns schon in dieser Hinsicht lehrreich sein. Wir haben aber eine ganze Reihe ähnlicher Sorten, die ebenso wertvoll sind, aber nicht das Glück hatten, so viel gerühmt und empfohlen zu wer den. Bei ihnen, die nicht durch allgemeine Anerkennung und Auto ritäten geschützt sind, war es natürlich leicht, den Stab über sie zu brechen, und zwar größtenteils deshalb, weil sic zuviel kleine und minderwertige Früchte brächten. Dazu gehören anbaulich, geschmack lich und durch ihren Bcrkausswert so beliebte Sorten, wie Lands berger Rtte., Zuccalmaglios Rtte., Baumanns Rtte., Ananas-Rtte., Cox' Oranaen-Rtte., Schöner von Nordhausen und Schöner von Herrnhut. Ich habe manche Obstanbaucr von ihrem Vorurteil da gegen erst dadurch geheilt, daß ich sie veranlaßte, den überreichen Fruchtansatz dieser Sorten, die deshalb an manchen Orten nur alle zwei oder drei Jahre tragen, stark auszubrechen. Die Unterschiede in der Größencntwicklung und Färbung der Früchte waren dann derart, daß viele nicht glauben wollten, daß es sich um dieselbe Corte handle. bl. ?vkl, Schweidnitz. Vom Gemeinde- und Gtraßenobstbau Im Kreise Weißenfels (Saale), besten obstbaulichc Betreuung seit Jahren dem Kreisobstbauinspektor Heine unterstellt ist, wurde in diesem Jahr der Behang der 12 650 Kirschbäume (98 A> Süßkirschen und 2 Ho Sauerkirschen)) an den etwa 100 I<m Länge betragenden Kreis- und Gcmeindestraßen versteigert. Er brachte 36 630 M/, ein Betrag, der dem Durchschnitt der letzten 6 Jahre mit 36 786 Mt entspricht. Es wurden erzielt in 1927 — 34 230, 1928 — 40 077, 1929 - 40 030, 1930 - 48 440, 1931 - 37 620 nnd 1932 — 19630 Mt. Die Verschiedenheit der Ertragszahlen ist auf Wit- terungseinflüste im Winter und im Frühjahr während der Blüte, wo es z. B. 1932 fast 10 Tage lang ununterbrochen regnete, zurück zuführen. In dem strengen Winter 1928/29 wurden im genannten Kreise, wo der Kirschcnanbau vorherrscht, 20 7-> aller Kirschbänme zerstört, die aber wieder ergänzt wurden; außerdem ist ein Teil des alten Bestandes überständig und bodenmüde. Zu berücksichtigen ist, daß 2300 junge Bäume an den neuen, 12 lcm langen Straßen noch nicht berechnet wurden, da der Ertrag erst 8 Jahre nach der Pflanzung beginnt. Diese Zahlen reden eine deutliche Sprache und zeigen zur Genüge, was ein tüchtiger Obstbau beamter aus dem Kreis- und Gemeinde-Obstbau herausholen kann, Wenn er die maßgebenden Stellen hinsichtlich Pflege, Schnitt, Dün gung und Schädlingsbekämpfung^ tatkräftig, richtig und rechtzeitig mit unermüdlichem Nachdruck berät. ?. äcdmickt, Erfurt. t> D-ochN auch: ^»rz: Dt« WirychajMch»«!! dm »» D-rdedroftrotz«»' L-s! V/UM ,Dm vdtz- »nd »«mltsrdau'. SchNjÜäl»»«. Ein Leistungsversuch mit 43 Er-beersorien Die Gnrtcnbauvcrsuchswirlschast der Landwirtschnftskammer für Mecklenburg-Schwerin in Rostock hat einen Versuch mit 57 Erdbcer- sorten eingeleitet. Bisher liegen über 43 Sorten Ertragszahlen vor, Ucber diejenigen Sorten, die nach 1930 im Versuchsanbau anfge- nommcn wurden, können abschließende Zahlen noch nicht vcrössent- licht werden. Wir wissen, daß die Wetterelcmentc eines jeden Jah res, ferner die Bodenverhältnisse, der Grundwasserstand, die Lage des Terrains usw. jeweils eine Verschiebung hinsichtlich der Reifezeit nnd des Ertrags mit sich bringen, trotzdem werden die nachstehenden Ertragszahlen wichtige Schlüsse für den einzelnen Anbaucr ermög lichen. Erdbecrsortenversuch der Anpflanzung von 1930 Fruchterträge 1931, 1932, 1933 zusammengefaßt. Nach der Höhe des Gesamtertrages geordnet. Es ist dies die Zusammenfassung der dreifachen Wiederholung im Versuchsanbau. Erntezeit 1931 vom 14. 6. bis 12. 7. Erntezeit 1932 vom 16. 6. bis 15. 7. Erntezeit 1933 vom 7. 6. bis 17. 7. ««jaml- Rr. 6 » rI « »» 31 Obcrschlesicn .... 5352 1 Deutsch-Evern , » . 4877 34 Roter Elefant.... 4270 16 Ernst Preuß . . . .4100 32 Aucicia pvrkecta . . . 4049 30 Späte von Leopoldshall 3931 35 Rotläpple vom Schwa ¬ benland 3840 36 Riesen-Gesole! . . . 3762 33 Madame Moutüt . . 3755 22 Madame Lefebre. . . 3513 9 Rotkäppchen .... 3289 29 Riese von Vierlanden . 3280 18 Korbfüllcr 3276 13 Königin Luise . . . 2878 15 Proskau . . , » . 2848 12 Aprikose 2780 37 König Albert .... 2672 7 Osterfee 2617 2 Früheste aller Frühen 2593 23 Wunder von Cöthcn . 2557 21 Leitstern 2469 Rr. 6 » rI « . ' , d« . 26 Johannes Müller . , 2467 41 Schröders Riesen . . 2452 14 Verb. Amerikaner . . 2228 19 Sharplcß .... ,2178 20 Mathilde . » » » . 2156 27 Jncunda , » » » , 2102 25 Flandern . , , , > 209S 10 Frühling . . , » . 1997 6 Laxtons Noble » » » 1938 17 Hohenzollern .... 1902 4 Hochgenuß . . » , . 1767 8 Sahara ...»». 174» 24 Hansa . , » , . 1634 28 Ohnegleichen . » » . 1476 3 Rheingold 1333 40 Wieland . . , » , 1250 39 Sonnenstrahl ...» 916 43 Herbstfreude . , , . 833 5 Sieger 815 38 The Duc ..... 623 42 Die Perle 333 11 Gartcninspeltor Koch . 134 Die Anpflanzung mit pikierten Pflanzen erfolgte in der Zeit vom S. bis 11. Oktober 1930. Der Reihenabstand beträgt 80 cm und in der Reihe sind die Pflanzen auf 25 cm gesetzt. Jede Sorte ist in dreifacher Wiederholung angepflanzt. VI/. jaentsck, Rostock. Rentabilität -er Er-beertreiberet Der Gärtner ist heute mehr denn je gezwungen, zu überlegen und aufs genaueste zu berechnen, wie er zur Sicherstellung der Amortisation und Verzinsung seine Glasflächen am zweckmäßigsten ausnutzt. Zwei Fragen müssen dabei sein Denken beherrschen: 1. Welche Kulturen stehen nicht unter der Rentabilitätsgrenze? und 2. können diese den vorhandenen Einrichtungen bezw. Hauptkul turen ohne Schwierigkeiten und unter Vermeidung kostspieliger Einrichtungen angepaßt (eingegliedert) werden? Diese Fragen haben hinsichtlich der Erdbeertrcibcrei auf Grund von Zahlenmaterial aus der berufsständischen Praxis Prof. Kem- m e r und Dr. Schulz vom Institut für Obstbau an der Landwirt schaftlichen Hochschule untersucht. In Deutschland findet sich die Erdbeertreiberei nur in ganz geringem Umfang, hauptsächlich in der Nähe der großen Vcrbranchszcntrcn (bedingt durch die leichte Verderblichkeit der Ware), und hier auch nicht einmal in geschlos senem Zusammenhang. Größeren Kulturzentren begegnen wir nur im Taunus (Cronberg, Soden, Eschborn usw.), in den Vierlanden und bei Winsen (Luhe). Nach den amtlichen Berichten der deut schen Großmärkte (Berlin, Frankfurt fMainj) gelangen die ersten Freilanderdbeeren anfangs Juni zum Verkauf. Im Monat Mai führen wir durchschnittlich 1027 ckr ein, zu deren Erzeugung wir rund 10 lm Frühbeetfenster benötigten, unter Zugrundelegung des rrfahrungsmäßiqen Satzes einer Ernte von 1,5 kg; je Fenster (1,0X1,5 m). Als Erzeugungsstätten kommen infolge der leichten Verderblichkeit der Erdbeeren nur qbsatzgünstige Gebiete in Be tracht, also vornehmlich die Umgebung der Großstädte. Wie jede Kultur, wird auch die Erdbeertreibcrei einschneidend von den lang fristig angelegten Kapitalien bestimmt; diese (Gewächshausbauten) find heute In Deutschland noch viel zu hoch für den Erwerbsbetrieb, zumal auch oft noch allzu massiv gebaut wird. Belastet die Zins« nnd Amortisationsquote die Erdbeertopfknltur im Gewächshaus nur mit einem gewissen Jahrcsanteil, so müssen bei der Kastenkultur (ausgcpflanzt) die Erdbeeren die entsprechenden Unkosten für daS SvpoK -rousuiF uoa bunqnfflSjün jim^tpchu!; M u'Z uoq uogMLzuiusH johnftuwjN uij rsqobjvjj; rlpjijjvrä ganze Jahr bzw. die ganze Vegetationszcit allein tragen. Bei der Kastenkultur empfiehlt sich die Anlage von einseitigen Kästen mit 500 Pflanzen unter 16 Fenstern von 1,0X1,5 m Größe bei einer Pflanzweite von 0,20X0,25 m. Die Nebenkultur im Gewächshaus erfolgt aus Hängebrettern (ins Gurkcnhaus sollen die Pflanzen jedoch erst nach erfolgter Fruchtbildung gestellt werden, da die hohe Luftwärme bei Beginn der Treiberei den Ertrag herabgedrückt). Bei der frühen Topftreiberei ist bei der Sorte „Deutsch-Evern" ein gründliches Ausbrechen des zu starken Ansatzes unbedingt nötig, während im Kasten bei „Sieger" und „Laxtons Noble" mit geringe rem Ansatz dies weniger sorgfältig geschehen kann. Die Früchte aus der Topskultur, die schon im April reifen, gelangen in kleinen Kar tons zu 9—16 Stück auf Papicrwolle oder sauberen Blättern (natür lich nur von abgetragenen Pflanzen, die nicht wieder in Kultur genommen werden) gelegt, zum Verkauf, wohingegen die Früchte aus den Kästen in der zweiten Maihälste — 48 kx von 32 Fenstern mit 1000 Pflanzen — gewichtsweise (in '/L-Pfund-Behältern) ver kauft werden. Ein Vergleich von Gestehungskosten nnd Großhan delspreisen zeigt, daß die Kastentrcibcrei noch rentabel ist. Die Erd beertreiberei als Nebennutzung in Gewächshäusern kann indes zu folge ihrer Rentabilität empfohlen werden, wobei jedoch Voraus setzung ist, daß sie sich an die Hauptkultur ohne Schwierigkeiten und ohne besondre Einrichtungskosten anpaffen bzw. einfügcn'läßt. Auch als Hauptkultur in Gewächshäusern mit einer weiteren Ausnutzung derselben nach der Ernte (durch Schnittgrün, wie in der Beelitzer Tafcltraubenzuchtgenoffenschaft, oder auch durch Marktpflanzcn) scheint die Erdbeertreiberei zum mindesten noch an der Rentabili- tätsgrcnze zu stehen; doch muß hier besonders darauf hingewicscn werden, daß die hohen Anlagekosten die Erzcugungskostcn stark be lasten. L. sorckan, Berlin. Einiges über -ie Herstellung unvergorener Obfimoste " Neuzeitliche Ernährungslehre und rationelle Obstverwertung haben im Lauf der letzten Jahre in der Obstverwertung eine Um wälzung gebracht — durch die Herstellung von Süßmost. Die An regung, Obstsäfte nnd Früchte unvergorcn zu verwenden, ging vor« nehmUch von der Schweiz aus und verbreitete sich sehr schnell über Süd- und Mitteldeutschland. In Württemberg und Bayern gibt es heute schon ganze Dörfer, die das Most- und Fabrikobst gemein sam zu Süßmost verarbeiten. Obst- und Gartenbauvereine, land wirtschaftliche Genossenschaften und Hausfraueuvcreiue erkannten sehr bald den großen wirtschaftlichen und gesundheitlichen Wert der aärungslosen Früchtcverwertung. Sie vermittelten darum ihren Mitgliedern durch praktische und theoretische Lehrgänge die erfor derlichen Kenntnisse für die Selbstherstellung bzw. werben für den Absatz der seitens der Süßmostindustrie hcrgeslelltcn Ware. Die Bereitung des Süßmostes ist im allgemeinen einfach, erfordert jedoch die größte Sauberkeit bei der Herstellung, um das Eindrin gen von Keimen zu verhindern, durch die Gärung und Schimmelbil dung entsteht. Alle im frischen Obst enthaltenen Bestandteile, wie die feinen Extraktstoffe, die Fruchtsäure, der leicht verdauliche und sehr nahrhafte Fruchtzucker und die Nährsalze sind im Süßmost fast restlos aufgcspcichert. Er ist ganz besonders für Magen-, Herz-, Nieren- und Nervenkranke, sowie schwache, unterernährte Personen, stillende Mütter und vor allem für Kinder ein äußerst wertvolles Nahrungs- und Kräftigungsmittel. Die Aerzte verordnen heute schon Süßmost in vielen Krankheitsfällen, ist er doch auch für Kranke, die die unverdaulichen Stoffe des Frischobstes nicht vertragen kön nen, ein vollwertiger Ersatz. In obstreichen Jahren geht viel Obst, besonders Fallobst, ver loren. Die gärnngslose Früchtcverwertung hilft diesem Uebelstand ab, ist doch auch das Fallobst wenigstens im Haushalt zu verwen den. Es muß aber gesund und nicht zu reif sein, weil sonst der Geschmack und das Aussehen des Süßmostes beeinträchtigt wird. Es können nicht nur Aepfel nnd Birnen, sondern auch Erd-, Johan nis-, Stachel- und Himbeeren, Kirschen, Heidel- und Brombeeren unvergoren vermostet werden. Die Apparate herstcllende Industrie liefert heute schon vorzüglich und sinnreich ausgearbeitete Apparate. Die Firma H. Kaltenbach, Lörrach i. Baden, z. B. bringt neben andren Firmen seit einigen Jahren Apparate heraus, die sehr gut gearbeitet und Preiswert sind und sich zunehmender Beliebtheit er freuen. Für den Gebrauch im Haushalt liefert die Firma die Tisch kelter Mostmäxli O, die sich auch zum Auspreffen von Gemüsesäften eignet. Mit diesem kleinen und billigen Apparat kann der tägliche Süßmost hergcstcllt werden, was bei der Verwendung von Fallobst sehr vorteilhaft ist. Der Süßmost kann sogleich getrunken werden und braucht nicht erst auf Flaschen gefüllt zu werden. Bei einem etwas größeren Apparat, Mostmäxli 1, auch für den Hausgebrauch, ist gleich eine Obstmühle angebracht. Für Obstbau- und Hansfrauen- vcreine, Siedlungen ist die gemeinsame Anschaffung eines größeren Apparates, des Mostmax, zu empfehlen. Er ist transportabel und faßt pro Füllung etwa 25 Kilo. Mit ihm können an einem Tage größere Mengen Obst vermostet werden. Die Anschaffungskostcn, etwa 140 Ml, machen sich sehr bald bezahlt, indem ein gewißer Be trag für den Zentner Mahlgut erhoben wird. Aber auch mehrere andre Firmen liefern ebenfalls gute Keltcrgcräte. Der gewonnene I) Sch« »och: _D«r W-N OH »»d u»v«rM»*nm Obftmoft«, str S«Iu»d» u»d n,»»lx In Nr. SjISN ««t« ««Uo^ VOM ». J«i WA. SchNW«a»»^ Saft wird sofort auf Flaschen gefüllt. Während Aepfel und Birnen vollständig ausgeprctzt werden, kann man unter Umständen aus Sparsamkeitsgründen Erd-, Johannis-, Stachel-, Brom-, Him- und Heidelbeeren nicht ganz auspressen. Das Mahlgut dieser Beeren gibt nach einem Aufkochen und Passieren, mit Zucker versetzt, noch ganz schmackhafte Marmeladen. Die Säfte dieser Beereuobstarten eignen sich, mit Wasser verdünnt, als sehr erfrischende, durststillende Getränke an heißen Tagen. Die Sauerkirschen können mit und ohne Kern vermostet werden. Von den Aepfeln werden faulige Stelle» ausgeschnitten, da sonst der Süßmost trübe wird und den würzige« Geschmack verliert. Birnen werden am besten mit Aepfeln vcr- mischt; Birnen dürfen auf keinen Fall überreif und matschig sein« Wasserzusatz erübrigt sich. Es muß beim Mosten streng darauf ge- sehen werden, daß alle Gefäße peinlich sauber find, damit keine Gärung eintritt. Sauberkeit ist das A und O der gärungslosen Früchteverwcrtung. Der ausgepreßte Süßmost wird sofort auf Flaschen gefüllt, die vorher in heißem Sodawasser gereinigt wurde« und eine Nacht in reinem, kaltem Wasser gelagert haben. Das Füllen der Flaschen geschieht mittels eines Trichters mit feinem Haarsieb, in dem alle unreinen Teilchen zurüÄleibcn. Hieran! werden die Flaschen sofort mit der Korlmaschine verkorkt. Es dür- fen nur einwandfreie Korken verwendet werden, die in kochendem Wasser steril gemacht wurden. Die gefüllten Flaschen werden in einem Waschkeffel, dessen Boden mit einem flachen Deckel bedeckt ist, damit die Flaschen gcradestchen und nicht platzen können, aus 75* (pasteurisiert) erhitzt. Höhere Hitzegrade beeinträchtigen den Gs sch mack des Süßmostes. Die Flaschen muffen bis zum Halse im Wasser stehen. Die so pasteurisierten Flaschen werden in Körben auf den Kops gestellt; dadurch wird der Leerraum durch den heißen Saft keimfrei gemacht. Sind die Flaschen erkaltet, werden die Korke« mit Paraffin überzogen. Auch eine Mischung von Wasserglas und» Talkum hat sich gut bewährt. Es muß streng darauf gesehen wer den, daß die Korken vollständig bedeckt sind nnd keine Luftblüschen entstehen. Nach dem Abkühlcn werden die Flaschen am besten liegend aufbewahrt, damit die Korken immer vom Saft bedeckt sind und nicht eintrocknen. Gutgelagerter Süßmost hält sich viele Jahre, voraus gesetzt, daß bei der Herstellung die schon erwähnte Sauberkeit streng beobachtet wurde, und daß er in luftigem, schimmelfreiem Keller aufbewahrt wird. Selbst eine angebrochene Flasche hält sich, gut zu- gekorkt, mehrere Tage. 0. Mrinx, Erfurt« Aus Nah und Kern Leisnig i. Sa. Am 8. und 9. Juli fand in dem im Kirschengebiel liegenden Städtchen Leisnig eine gut besuchte Kirschen sch an statt, gelegentlich der folgendes Sortiment für das Kirschcnanbau- gebiet Leisnig und Umg. fcstgelegt wurde: Süßkirschen: 1. Leis niger frühe Französische; 2. Kassins Frühe; 3. Werdcrsche Johannis kirsche; 4. Fromms schwarze Herzkirsche; 5. Näthers Volltragendej 6. Merseburger; 7. Priuzenkirsche (Pommersche); 8. Büttners späte rote Kuorpelkirschc) (Lero blanc); 9. Glasierte Knorpclkirsche (Lom matzscher Harte); 10. Schneiders späte Knorpclkirsche. Sauer kirschen: 1. Königliche Amarelle; 2. Ostheimer Weichsel; 3. Schat- tenmorelle. Stettin. Im Rahmen der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wurde für die Provinz Pommern angeordnet, daß zunächst einmal am Freitag, dem 11. August 1933, in ganz Pommern nur Fisch gegessen wird, und zwar in allen Haushaltungen, Ho tels, Restaurants, SA.-Küchen, Arbeitsdienstlagern, Volksküchen und dgl. mehr. Weitere Fischtage, evtl, auf das ganze Reichsgebiet aus gedehnt, sollen demnächst folgen. Man hofft, dadurch wirksam der chwer notleidenden See- und Binnensischerei den fehlenden Absatz ür ihre Erzeugnisse zu schaffen. — Wie wäre cs, wenn in der glei chen Weise für den Absatz deutschen Obst und Gemüses gewor ben würde, indem nach dem Vorschlag von Geheimrat Prof, von Noorden-Wien in jeder Woche ein Übst- und Gemüsetag eingeführt würde? Stuttgart. Im Bereich der Wüttembergischen Landwirtschaftskam- mcr wurden im Jahre 1932 mehr als 86 000 Obstbäume mit 2 125 708 Pfropfköpfen mit Hilse von Reichszuschüssen umvcredc^ Im Interesse der Qualitätsverbesserung nnd der Sortenvcrcinheit- lichung ist diese Maßnahme nur zu begrüßen. Schweiz. Der Schweizerische Obst- und Weinbauverein, der die gesamt-schweizerische Obst w e r t u n g s organisation verkörpert, be faßte sich gelegentlich seiner Vorstandssitzung am 27. Juni d. Js. u. a. auch mit der Bildung seinerzentralen schweize rischen Kommission für Obstanbau, die als ebenbürtige Organisation auf dem Gebiet der Obstbau 1 e ch n i k gedacht ist. Frankreich. Die französische Regierung beabsichtigt, eine Aus fuhrkontrolle für Früchte und Gemüse einzuführen- Man hofft damit auf besseren Absatz dieser standardisierten Erzeug nisse- Tschechoslowakei. Der Neichsverband des deutschen Obst- und Gar tenbaus in Außig veranstaltet vom 28. September bis 1. Oktober 1933 in mehreren sudetcudeutschcn Obst-Berbrauchsstädten Ob st - Werbeausstellungen, verbunden mit Ko st proben von Frischobst und Obsterzeugnifsen. Verkauf und Entgegennahme von Bestellungen nach Mustern werden dabei durch geführt werden. Für den Inhalt verantwortlich: O. Goetz, Berlin-Karlshorst. Di« nächste Si«W»er dieser -eil«-« erscheint an» 14. 9. 1933»
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