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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
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- Gartenbauwirtschaft
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Persönliche Mitteilungen Ei« Mjähriger Meister Ein Gärtner-Veteran des Schwabenlandes vom alten guten Schlag, Gottlob Schlegel-Reutlingen, Unter den Linden, begeht am 1b. August 1933 in seltener Lebensfrische und Gesundheit seinen 80- Geburtstag. Geboren 1853 als Sohn des Gottfried Schlegel, Gärtnereibesitzers in Reutlingen, teilte er mit zwei Brüdern das väterliche Handwerk und siedelte sich, zur Selbftändigmachung im Jahre 1879 in der Nähe des Reutlinger Friedhofs an, wo er aus Ackerland unter An wendung äußersten Fleißes und Umsicht eine gemischte Gärtnerei schuf, die zu den größten nnd angesehensten Gärtnereien der alten Reichsstadt zählte und heute noch zählt. Im Jahre 1909 errichtete er am belebtesten Platz der Stadt, auf dem Karlsplatz im eignen Haus einen gut gehenden Laden für den Verkauf von gangbaren Pflanzen, Bäumchen und Schnittblumen. Seiner Harinonischen Ehe entsproß ein Sohn nnd eine Tochter, früh starb seine erste Fran, so daß er sich zum zweiten Male mit einer Reutlinger Bürgers tochter ans altem Patriziergeschlecht, Elise geb. Wendler, verheira tete. Sie hat den Gatten durch verständnisvolle Mitarbeit in seinem Bestreben wacker unterstützt und zur Blüte des Geschäfts in allen Teilen beigetragen. Seine Tüchtigkeit als Fachmann erhellt schon dadurch, daß er seit mehr als 30 Jahren Vorstand der Vereinigung selbständiger Gärtner von Reutlingen und Umgebung ist; die Kolle gen werden es selbst ermessen, welches Maß von Verständnis und Geschicklichkeit dazu gehört, neben der Tagesarbeit einen solchen Posten erfolgreich zu bekleiden. Düsteren Schatten warf der Weltkrieg in das sonnige Leben der Familie durch den Opfertod des einzigen, 30 Jahre alten Sohnes, der, in Rußland gefallen, bestimmt war, das väterliche Erbe zu Übernehmen, ein Verlust, der den Eltern unüberwindlich ist. Trotz alles großen Leids hat seine von starkem Glauben und tiefer Religiosität erfüllte Natur es vollbracht, das Steuer beizubehalten und das Geschäft in mittleren! Umfang bis jetzt weiterzuführen und Wir sehen jetzt noch den 80jährigen Meister mit einem jungen Ge hilfen alle wichtigen Gartenarbeiten verrichten, und in der Arbeit Trost nnd Zufriedenheit zu suchen. Herr Schlegel gehört zu den angesehensten Bürgern der alten Reichsstadt, seiner heißgeliebten Heimatstadt Reutlingen. Seine Bie derkeit, sein grader, aufrechter Sinn, lein lautrer, offner Charakter, sein tiefes Gemüt, empfänglich für alles Schöne in Natur, Kunst (namentlich Männergesang und Musik), in Literatur und Dichtung, sein Verständnis für alles Schöne und Gute auf der Welt, seine Liebe zum Nebenmenschen brachten es mit sich, daß er über ein Menschenalter lang, seit 54 Jahren in der Vorstandschaft des Män nergesangvereins wirkt, seit 35 Jahren als Vorstand des Reutlinger Zilherklubs und 25 Jahre als Vorstand des Männergesangvereins Sängerkranz, dessen Ehrenvorstand er ist. Dem Bürgerausschuß der Stadt gehörte Schlegel 20 Jahre, bis zur Auflösung dieser Organi sation an, 12 -Jahre lang war er Vorstand der landw. Berufs- 'genossenschaft und 10 Jahre lang übte er das Ehrenamt eines Schös sen, zu deni er immer wieder, dank seines gesunden Urteils, ge wählt wurde. So ist der Jubilar mit allen Schichten der Stadt eng verbunden und wo er Hand anlegt, oder aus seinem goldnen Herzen erzählt und redet, gelingt das Werk und wird ihm mit Begeisterung zugestimmt und zngejubelt. Hente, im Greisenjahr, fühlt sich unser Meister noch so frisch und jugendlich, wie ein 50er; er kann noch alles arbeiten, stieg kürzlich mühelos noch auf den über 700 m hohen Heimatberg, die Achalm, er beteiligt sich mit bewundernswerter Lebendigkeit am öffentlichen Leben zugleich mit geistiger Regsamkeit, die erstaunlich ist, und weilt besonders gern da, wo man ein Lied singt oder Musik, gute, alte Polksmusik, in sein Herz dringt. Mit seiner liebevollen, treuen Gattin und einer Tochter darf er heute die Sonnenseite des Lebens in einem prächtigen, vor Jahren erweiterten idyllischen Hans, inmitten des Gartens, Unter den Lin tzen, genießen, ein kleines Paradies, das er sich nach eignen Plänen geschaffen. Dort lebt ein reichgesegnetes Leben, der schlichte, treue Mann, dem nichts zu viel ist, dem wir auch an dieser Stelle von Herzen wünschen, daß es ihm beschieden sein möge, auch am 90. Ge burtstag wieder mit einem Gruß in diesen Spalten vertreten zu lein. Gott walte über dem Leben dieses Ehren-Meisters unsres Handwerks. U. 8p. Der Gärtnereibesitzer Theodor Kötting und seine Ehefrau Marit, geb. Hantke, zu Oberhausen-Osterfeld feiern am 20. August das Fest der Silbernen Hochzeit. Die Bez.-Gr. wünscht dem Jubelpaar für die nächsten 25 Jahre bei bester Gesundheit freundliches Gedeihen des Geschäfts. DK. Kötting jun. Bücherschau Gngegangene Bücher „Schädlingsbekämpfung im Bahnbereiche", von K. Metzel, Äeichsbahnoberrat, Stendal. Berlin 1933, 80 Seiten, Preis 1,50 Ml. Verlag der Berkehrswissenschastlichen Lehrmittelgesellschaft mbH. Lei der Deutschen Reichsbahn, Berlin W. 9, Voßstraße 0. „Praktischer Obstbau", Anbau, Pflege nnd Verwendung des Kern-, Stein- und Beerenobstes für Landwirte, Siedler, Garten besitzer und Schüler von Volks- und Fortbildungsschulen, Berufs- und Fachschulen, von Schulrat A. Senner und Prof. Dr. Spilger. Berlin 1932. 52 Seiten mit 75, zum Teil farbigen Abbildungen. Preis 1,20 Ms. Verlag Miritz Diesterweg, Frankfurt (Main)« Kleiner Hirschgraben 12. „Die Anzeige", Storch-Verlag, Reutlingen-Stuttgart, vierteljähr lich 4,5« Ml. Das Riesenflugschiff Do. X besuchte vor einiger Zeit eine größere Stadt. Buchstäblich alles war auf den Beinen, nnd eine Woche lang gab es nur ein Tagesgespräch: den Do. X. — Aber nachher machte man die Feststellung, daß kein einziger Geschäftsmann diese seltene Gelegenheit zu einer auffallenden Anzeige und damit zur Geschäftsbelebung benutzt hatte, nicht einmal der Optiker für Fern gläser und der Photohändler. Welch günstiger Anknüpfungspunkt für eine lebendige Werbung wurde hier versäumt; denn Anzeigen, ole an dieses aktuelle Ereignis angcknüpft hätten, wären sicher ganz besonders stark beachtet worden. Dieses Beispiel steht für viele. Erft wenige Geschäftsleute erfaßten den Wert eines aktuellen Ereignisses für die Werbung voll und nutzen es zur Förderung ihres Betriebs oder Ladens richtig aus. Dabei gibt es viel mehr solche Gelegen heiten, als man im ersten Augenblick glauben möchte. Nur heißt es: Augen auf, Ohren auf! — So interessante Ausführungen findet man im Augustheft der bekannten Reklamezeitschrfit „Die Anzeige", der Sondernummer: Aktuelle Werbung. Da wird in vielen Auf sätzen und an vielen Anzeigenbeispielen gezeigt, wie hente geworben werden muß, wie man die verschleimen Jahreszeiten, neue Maß nahmen der Regierung, lokale Erergnisse usw. aktuell ausnntzen kann. Sogar ein Terminkalender, fix nnd fertig, mit freiem Raum für weitere eigne Eintragungen, ist darin enthalten. Knrz, ein so reich haltiges Heft, daß kein fortschrittlicher Kaufmann versäumen sollte, es genau durchzulesen. Neichsadreßbuch des deutschen Gartenbaus. Band l, 1. Auflage. Wirtschaftsverlag W. Nohscheid, Berlin-Nenkölln. 295 Seiten. Preis Ml 6,—. Der Reichsverband des deutschen Gartenbaus hat im Jahr 1925 - ein Handbuch mit dem Verzeichnis seiner Mitglieder heransgegeben. Obwohl zunächst beabsichtigt war, bei dem sehr bald bemerkbar werdenden Bedarf eine Neuauflage herauszubringen, ist dies letzten Endes doch wegen mancherlei Schwierigkeiten unterblieben. Nach langer Wartezeit hat nun der Wirtschaftsverlag Rohscheid diese Pläne in dem „Reichsadreßbnch des deutschen Gartenbaus" verwirk licht, dessen erste Auflage jetzt vorliegt. Unter Benutzung des Adressenmaterials der Berufsgenossenschaf ten, der Landwirtschaftskammern und des Reichsverbands des deut schen Gartenbaus ist damit ein Verzeichnis aller deutschen Erwerbs gärtner znsammengestellt worden, das im Rahmen des Möglichen eine Garantie für Vollständigkeit und Richtigkeit bietet. Es wurde angestrebt, neben genauen Angaben über die Art des Betriebs anch Bankverbindung, Fernsprechnnmmer nnd Postscheckkonto anzufüh ren. Der Reichsverband des deutschen Gartenbaus hat die Beschaf fung des Materials durch oftmalige Hinweise in der „Gartenbau wirtschaft" unterstützt. Leider ist dieser Aufforderung znr Einsen dung genauer Angaben nur verhältnismäßig wenig entsprochen wor den. Infolgedessen werden sich vielleicht hier und da kleinere Mängel bemerkbar machen, deren Beseitigung erst bei der nächsten Auflage möglich sein wird. Davon abgesehen, darf man aber den Versuch, ohne Benutzung alter Adreßbücher und damit unter Vermeidung der dort vorhandenen und in Neuanflagen immer wieder anfge- wärmten Fehler ein völlig neues Verzeichnis zu schaffen, als gelungen bezeichnen und diese Neuerscheinung im Interesse des Be rufsstands vorbehaltlos begrüßen. Der Verlag hat es sich zur Aufgabe gesetzt, alle deutschen Er werbsgärtner der verschiednen Berufszweige — das sind etwa 60 000 — zu erfassen. Mit Rücksicht auf diese große Zahl hat man eine regionale Unterteilung vorgenommen, einmal, um das Buch nicht unhandlich werden zu lassen, nnd zum andern, um die bei der Neuauflage unvermeidbare Preishöhe des Gesamtwerks für den jenigen herahzusetzen, der nur für einen bestimmten Landesbezirk Interesse hat. Der erste, jetzt erschienene Band umfaßt Ost- und Mitteldeutschland, der zweite Band wird Nord- und Westdeutschland, der dritte Süddeutschland bringen. Es dürfte ratsam sein, bei den weiteren Bänden das Orts- und Inhaltsverzeichnis am Anfang zu bringen und im Namensverzeich nis den Vornamen dem Nachnamen folgen zu lassen, weil damit das Ausstichen einer bestimmten Anschrift sicherlich erleichtert wird. In der jetzigen Zeit der ständischen Neuordnung der Berufe soll dieses Buch ein Standardwerk für den deutschen Gartenbau werden. In z>oeijährigem Turnus erscheinend, soll es stets auf dem neusten Stand gehalten werden. Bei der handlichen äußeren Aufmachnng und der Gewähr für gute Ausgestaltung des textlichen Inhalts wird das Buch — dessen Preis, dnrch die Neuauflage bedingt, zu nächst etwas hoch erscheint, dnrch das Gebotene aber gerechtfertigt ist — bald zu dem unentbehrlichen Rüstzeug jedes über seinen Betrieb Hinausschauenden Berufsgeuossen werde». bilr. Mr öen Oksümbaüor Schristleitung: O. Goetz 17. August 1933 Zur unterirdischen Obstbaumdüngung mittels der Oüngelanze Es ist eine erfreuliche Tatsache, daß sich die Erkenntnis in der Praxis mehr und mehr durchsetzt, daß die Düngung ein wichtiger Faktor ist, um nicht nur gleichmäßige Ernten zu erzielen, sondern, was heute im Interesse des Absatzes besonders wichtig ist, auch die Güte der Früchte zu beeinflussen. Wichtig ist aber auch hier wie bei jeder andren betriebswirtschaftlichen und betriebstechnischen Maßnahme, daß die Düngung zu geeigneter Zeit und in richtiger Form vorgenommen wird. Es sei in diesem Zusammenhang nur an die Bewegung der Phosphorsäure im Boden erinnert. Noch heute ist die Tatsache, daß die Phosphorsäure von den oberen Boden schichten sestgehalten wird, worüber Gartenbauinspektor A. Beckel, der Leiter der Obstbananstalt der Landwirtschaftskammer für den Regierungsbezirk Kassel in Oberzwehren bei Kassel, im Heft 3 „Der Obst- und Gemüsebau" 1933 berichtet, noch keineswegs in obstbau lichen Kreisen genügend bekannt. Ans Grund dieser Erkenntnis ge winnt aber die sogenannte „nnterirdische" Obstbaumdüngung mittels dec Düngelanze besondere Bedeutung. Auch über diese Art der Düngung hat bereits im Frühjahr dieses Jahres „Der Obst- und Gemüsebau" in Heft 2/1933 berichtet. In der Durchführung der Nntergrunddüngung sind da her Wege beschritten worden mit dem Ziel, flüssige Düngerstoffe mit sogenannten Dünge lanzen in die direkte Nähe der Baumwurzeln zu bringen. Wenn es auch noch weiterer Versuche bedarf, die Wirkungsweise dieser sogenannten Lochdüngung in verschiedenartigsten Verhält nissen und Bodenarten festzustellen, so kann auf Grund der bereits vorliegenden günstigen Er gebnisse diese Düngungsart als bedeutende Neuerung im Obstbau bezeichnet werden. Auf Grund der Erkenntnis, daß Phosphorsäure in allen Böden und unter allen Anbaumethoden, also nicht nur im Grasland, von der obersten Bodenschicht zurückgehalten wird, gewinnt die Untergrunddüngung mehr und mehr an Be deutung. Die Düngelanze ist ein Gerät, das ge eignet erscheint, diese notwendige Arbeit wesent lich zu unterstützen. Bei den meisten der zur Durchführung gelangten Düngungsversuche handelt es sich um die Einbringung des flüssigen Düngers mittels der an einer Motor-, Karren oder Rückenspritze angeschlossenen Düngelanze „Heda", einem neuen Fabrikat der bekannten Baumspritzenfabrik Gebr. Holder, Metzingen. (Näheres siehe Abbildung.) Diese Düngelanze besteht ans einem Rohr, das oben zwei Griffe und unten eine gehärtete Stahlspitze besitzt, die in ihrer oberen Hälfte eine Bohrung hat, von der aus kleine Löcher waagerecht nach außen führen, die zum Schutz gegen Verstopfen in einer Nute sitzen. Unterhalb der Griffe ist ein Selbstschluß-Ventil angeordnet, an das der von der Spritze kommende Schlauch befestigt wird. Die Lanze kann auch ohne Ventil verwendet werden. Der Mehrpreis für das Ventil ist aher rasch eingespart, da bei dessen Verwendung lein Tropfen Dünger verloren geht. Dnrch eine verstellbare Teller scheibe wird der Tiefgang reguliert. Beim Arbeiten saßt man die Dkngelanze mit den Händen an beiden Griffen und stößt sie soweit in die Erde, bis die Tellerscheibe aufliegt. Dis Düngerlösung wird zweckmäßig im Verhältnis 1:5 her gestellt, d. h. je 1 lcg Dünger wird in je 5 l Wasser aufgelöst, und unter Druck durch die Lanze und deren untere seitliche Oeff- nungen seitwärts in das Erdreich hineingepreßt. Die in der Zeit schrift „Der Obst- und Gemüsebau" wiederholt veröffentlichten Hin weise auf die Düngung der Obstbäume mit Hilfe der Düngelanze bildeten ohne Zweifel den Ausgangspunkt für eine Reihe in dieser Richtung liegender Versuche, von denen nachfolgend einige kurz skizziert seien.*) Ueber die seitliche Verteilung der Düngerlösung im Erdboden be richtet Obstbauinspektor Bonz-Heilbronn in der Zeitschrift „Rhei nische Monatsschrift für Obst-, Garten- und Gemüsebau" auf Grund eines Versuches wie folgt: „Zur Feststellung der seitlichen Verteilung des in den Bode« gepreßten Düngers wurde eine lONäge Nitrophoska-Lösung, die sehr stark mit blauer Anilinfarbe gefärbt wurde, benutzt. Der Boden deS Versuchsfeldes ist mittelschwerer, etwas fester Lößlehm. Die Lanz« wurde 35 cm tief eingeführt und an jeder Düngestelle 8 Pumpen- stöß« mit der Holder'schen Baumspritze „Feya" gemacht. Nach 20 Minuten wurden dann die Stellen ausgegraben und Erdproben bis zum Umkreis von 1 m entnommen; außerdem verschieden nach der Tiefe, und zwar bis zu 50 cm. An andren Stellen wurden dann diese Proben nach 36 Stunden noch in einem Umkreis bis zrt 2 m in 50 cm Tiefe entnommen. Die stark faustgroßen Erdklumpen wurden dann in l Wasser verrührt, das dann wieder ausgepreßt^ und alle erdigen und festen Teile ausfiltriert. Beim ersten Versuch nach 20 Minuten zeigte sich in einer Entfernung von 20—25 cm und einer Tiefe von 40 cm die blaue Färbung des Wassers. Als- war die Verteilung durch das Einspritzen in einem Durchmesser von 40—50 cm erfolgt' Beim Ausgraben der Versuche nach 36 Stunden konnte die blaue Anilinfarbe in einem Durchmesser bis zu 1,90 m und in einer Tiefe von etwa 60—65 cm durch das gleiche Verfahren nachgewiesen werden." Uebereinstimmend mit dem genannten Ver such berichtet der Prospekt der Herstellerfirma Gehr. Holder von der günstigen seitlichen Ver teilung des Düngestoffs und von der günstige« Wirkung dieser Düngungsart auf die Belaubung und die Fruchtausbildüng der Versuchsbäume. Bei einem andren Versuch mit in Wasser ge löstem Nitrophoska zeigten die Bünme bereits nach 2—3 Wochen prächtige, dunkelgrüne Be laubung, kräftige Triebe und entwickelten einen guten Fruchtansatz. Die nicht gedüngten Bäume zeigten dagegen kränkliches Blattwerk, ließe« ihre Früchte fallen und entwickelten nnr schwache Fruchtknospen. Bei dieser Versuchs anstellung handelt es sich um einen Düngnngs« versuch während des Sommers. In den Fach zeitschriften kommt allgemein zum Ausdruck, daß diese Lochdüngungen zweckmäßig bei Regen wetter oder feuchtem Boden vorzunehmen sink. Bei einer Spritzenfüllung von 330 l unh 2 Schläuchen konnten, mit 11 Füllungen ein schließlich der Spritzbrühenherstellung gerechnet, in 714 Stunden 190 Bäume in geschloffener Pflanzung zu je 10 Dunglöchern gedüngt werden. Wie verschiedne Versuche gleichlautend erkennen lassen, erscheint für diese Art der Düngung das in Wasser leicht lösliche Nitro ¬ phoska I besonders geeignet. , Die bei verschiednen Versuchen angestellten Unkostenberechnunge« ergeben im Durchschnitt pro Baum 0,30 Ml, bei Verwendung vo« 1 KZ Nitrophoska l pro Baum. Da aber der Düngeranteil etwa 30A> ausmacht und bei kontinuierlicher Arbeit weitere 20A ab gerechnet werden müßten, ergibt sich Pro Baum eine Belastung Voit etwa 0,15—0,20 Ml, während die Belastung pro Baum dnrch Düngung mittels Ausstreuen etwa 0,05 Ml ausmacht, wobei aber zu berücksichtigen ist, daß sich diese Differenz durch die sich aus deh erstgenannten Düngungsart ergebenden Vorteile unter gegebenen Verhältnissen ausgleichen läßt. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß sich der Preis der Holder'schen Düngelanze „Heda" auf 20.— Ml init AbstellvSntil und auf 13.— Ml ohne Abstelle Ventil beläuft. Im Interesse einer höchstmöglichen Rentabilität im deutschen Erwerbsobstban wäre eine häufigere Versuchsanstellung nach obig geschilderten Angaben wünschenswert. V/. Krengei, Berlin, ») Dergl. auch: „A. v. keimendahi: Düngung dec Obstbüume mit Kits« der Molorbaum- sprihe", erschienen in kest 2/lSZZ „Der Obst- und Gemüsebau". „Der Obst- und Gemüse- bau" ist zum Preise »an RM 1.S0 vierteljährlich durch jede Poslanstalt zu bezieh««. Probe- heste durch den Peithsverband der deutschen Gartenbaues e.V .Bertin NW «.iironprinzenuser» Düngung der ObftbLum« mit Hilfe der Motorbaumsprid« A. u. Hetmendahl, «empen (Rhein)
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