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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
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- Gartenbauwirtschaft
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Persönliche Mitteilungen Am 1 August 1903 übernahm Paul Jansa in Gotha den von Werner im Jahre 1895 gegründeten Gartenbaubetrieb und Fried« hossgärtnerei. Bez.-Gr. Westthüringen. Am 8. August 1933 feiert der Gärtnereibesitzer Rudolf Schlott mann in Schwerin i. Mecklbg. sein 25jühriges Geschäftsjubiläum. Der Jubilar hat es verstanden, im Lauf der Jahre aus kleinen Anfängen einen modernen Gartenbaubetrieb zu errichten, und ist unter Mithilfe seiner Lebensgefährtin und seiner Söhne weiter be strebt, seinen Betrieb auszubauen. Auch im Verbandsleben der Bez.-Gr. Schwerin ist Sch. rege tätig, bekleidet er doch seit mehreren Jahren das Amt des Kastenführers. Wir wünschen unserm Kollegen R. Schlottmann an seinem Jubeltag viel Glück und das beste Wohl ergehen im kommenden Lebensabschnitt. Kart Vietli, Obmann der Bez.-Gr. Schwerin. praktisch? Winke Bekämpfung des Erdfiohs Mit der zunehmenden Erwärmuiig des Bodens durch die Sonnen strahlen steigert sich nicht nur die Wachstumsfreudigkeit der Pflan zen, sondern auch die Tätigkeit der Schädlinge. Ein besonders un gern gesehener Gast in Gärten und aus Feldern mit Kohlanpflan zungen, Radieschen, Rettichen und ähnlichen Pflanzen ist der zu den Blattkäfern gehörige Erdsloh. Die am häufigsten auftretendeu Ar ten sind der braunschwarze Rapserdfloh, der blaugrüne Kohlerdfloh und der schwarz- und gelbgestreifte Erdfloh. Alle sind etwa 4—5 mm lang und haben starke Hinterschenkel, die ihnen das Springe» er möglichen. Die Käfer fressen das Blattgrün, während ihre Larven in den Pflanzen Gänge bohren. Während der taufrischen Morgenstunden springt der Erdfloh nicht und läßt sich dann auch schwer ausscheuchen. Mit der zuneh menden Wärme gegen Mittag wächst seine Lebhaftigkeit, in den Rachmittagsstunden ist er am meisten beweglich und vor Beginn der Dämmerung fliegt er gern. Sonniges und warmes Wetter er höht seine Beweglichkeit. Aufgescheucht wird der Erdsloh weniger durch eine Berührung als durch das Herankommen eines Schattens. Die Bekämpfungsmethoden mit Giftlösungen, z. B. Uraniagrün, sind selten von durchgreifender Wirkung, weil ein Regen oder starker Tau den Erfolg in Frage stellt und außerdem die Erdflöhe dann die nachwachsenden unbcspritzten Herzblätter abfressen. Die geeignetste Bekämpfungsart ist das Fangen mit Hilfe einer Mit Klebstoff bestrichenen Flüche, die langsam über die vom Erdsloh befallenen Saatbeete gezogen wird. Die Erdflöhe springen dagegen Und bleiben kleben. Nach den Erfahrungen bewährt sich am besten ein Lattengestell (siehe Abbildung), das mit Papier bespannt wird. Die Fangflächen müssen so angeordnet sein, daß die vordere etwa 20 bis 25 cm hoch und etwas nach vorn geneigt ist. Die untere Fangfläche muß sich möglichst 5 bis 10 cm über der Erdoberfläche bewegen und ist am besten auf Kufen angebracht. Ist das über die Latten geklebte Papier stark Mitgefangenen Erdflöhen besetzt, so kann man es an dem Lattengestell abbrennen und ein neues mit Reißstisten befestigen. Als Klebstoff kann man Raupenleim verwen den, wenn dieser billig zu erhalten ist. Weit billiger ist ein selbst ¬ hergestelltes Gemisch von Kollodium, Paraffinöl und Leinöl, das, warm sehr dünn ausgetragen, sehr gut klebt und vor allem in der Sonne nicht trocknet. Dieses Fangverfahren hat noch den besonderen Vorzug der Billig keit; denn die Herstellung des Lattengestells kann aus vorhandenem Abfallholz geschehen. Der für das vollkommene Abfangen der Erd flöhe auf einem Morgen benötigte Leim kostet etwa 50 Wird die Fläche (14 da) fünfmal mit einem Fanggerät übergangen, so ist dazu die Zeit von etwa 3 Stunden nötig. Zudem kann diese Ar beit von zwei Kindern geleistet werden, nur ist dabei zu beachten, daß der Schatten der Personen, die das Fanggerät ziehen, nicht Zuvor auf das Beet fällt, weil in der Regel der Erdsloh einmal springt und sich dann tot stellt, bis er nach einer Weile wieder springt. k. Wr. Der saubere Gartenweg Gerade, wenn der Garten sowieso am meisten Arbeit macht, müssen auch die Gartenwege am häufigsten gereinigt werden. Das ist mit der Hacke oder mit dem Spaten ein mühseliges und zeitraubendes Geschäft. Ein Gerät, das man sich nur zu diesem Zweck anschafft, ist zu teuer und kann nicht oft genug gebraucht werden, um sich be zahlt zu machen. Baut man es selbst, dann braucht das Gerät nur den Zeitaufwand zu ersetzen und das geschieht durch die schnellere Arbeitsweise. Das wichtigste ist ein scharfes Bandmesser, an dem zwei Tülle» angeschweißt werden müssen. Das ist eine Arbeit, die jeder Dorf schmied machen kann. Als Messer verwendet man einen angeschärf ten Stahl von etwa 40 cm Länge, an jedem Ende schweißt man eine Tülle an (am besten solche von abgebrochenen Hacken). Zur Not kann man auch eine abgebrochene Sense nehmen, dann muß inan die Tüllen festnieten, weil sich der Sensenstahl nicht schweißen läßt. Die Tüllen biegt man zur Schneide des Mesters so an, daß diese schräg nach unten steht. Zwei Rundstäbe (tzackenstiele) von 150 cm Länge verbindet man mit drei runden Ouerstäben so, daß sie am unteren Ende zu den TLllen am Mester Pasten und schneidet sie am andern Ende griff- ähnlich zu. 20 cm von den Tüllen entfernt, befestigt man zwei ge- neigt aufrecht stehende Rundstäbe von etwa 1 m Länge, die man auch mit einem Querholz verbindet und an deren Ende man Griffe anschneidet. Am besten verbindet man sie Vf. (A Hölzer miteinander, indem man passende Pi Löcher bohrt, die Querhölzer einleimt nnd mit einem Nagel, am besten einem Holz« n Vv nagel, sichert. Die Reinigung des Gartenwegs ist nun sehr einfach. An den lan gen Hölzern zieht man das Messer auf sich zu, während ein Zweiter an den kurzen Hölzern etwas aufdrückt und nachschiebt. Wenn das Mester scharf ist und die Wege passend zur Arbeitsbreite des Geräts — man kann die Maße entsprechend einrichten —, dann können zwei Kinder die Wege abkratzen und nachher das geschnittene Un kraut zusammenharken. Q IVr. Wenig beachtete Kulturen Es ist eine bekannte Tatsache, daß diejenigen Kulturen, die von der Mehrzahl der Anbauer wenig oder fast überhaupt nicht beachtet werden, auch heute noch eine gewiße Rentabilität gewährleisten. Das kommt daher, daß die wenigen vorhandenen Anbauer entweder zum allergrößten Teil genossenschaftlich zusammengeschlossen sind oder aber, was wesentlich häufiger ist, die Menge ihrer Erzeugnisse nicht ausreicht, um auf die Preisgestaltung des Marktes mehr oder weni ger drückend wirken zu können. So verhält es sich u. a. auch mit den Arzneipflanzenkulturen. Dieselben wurden in den letzten Jahren vom Gartenbau verhält nismäßig wenig beachtet oder man stand ihnen mehr oder weniger mißtrauisch gegenüber. Eine Würdigung derselben geschieht heute aber deshalb, weil ich in den letzten Jahren immer wieder die Be obachtung machen konnte, daß die Kultur von Arzneipflanzen immer noch so rentabel ist, daß man dieselbe sehr wohl aufnehmen kann, denn auch der Absatz läßt unter den heutigen Verhältnissen nichts zu wünschen übrig. Nach meinen Beobachtungen erntet man z. B. von der Wohl am meisten angebauten echten Kamille pro da etwa 2300—2400 kx trockene Blüten. Diese können zum Preise von we nigstens 2.— pro kg abgesetzt werden, wenn die Erzeuger organi siert sind, so daß dies« Erntemenge einem Ertrage von K-k 4600 bis 4800.— pro Im entspricht. Bei der Pfefferminze, die in der Häufig- leit des Anbaus wohl an 2. Stelle steht, erntet man je nach den Jahren durchschnittlich etwa 2500 kg Pro Im, was wirklich nicht zu hoch gegriffen ist, wenn man bedenkt, daß bei einer dementsprechen den Kultur im 2. Jahre Erntemengeu bis zu 4000 kg pro Im vor gekommen sind. Die Preise für Pfefferminze sind nicht so gefestigt wie die der Kamille, doch erzielt man im Durchschnitt Pro 50 kg M 60.—, was bei dem Durchschnittsertrag von 2500 KZ; pro lm immer noch Ml 3000.— pro Im ergibt. Aus diesem Grunde, weil also die Rentabilität der Arzneipflan zenkulturen bei sachgemäßer Handhabung immer noch eine ganz gute ist, konnten in den letzten Jahren in einzelnen Anbaugebieten mit einem gut durchorganisierten Absatz die Anbauflächen wesent lich erweitert werden und wäre es verfehlt, wenn man diesen Um stand auf eine sinnlose Spekulation seitens der Anbauer zurückführen Würde, sondern dies ist ganz allein der verhältnismäßig normalen Preisgestaltung der letzten Jahre innerhab des Arzneipflanzen anbaus zuzuschreiben. Für uns Gürtner wird es deshalb ebenfalls nicht unwirtschaftlich sein, wenn wir statt vielen andern Kulturen, die der Landwirt massenhaft auf den Markt wirft und uns dadurch die Preise ver dirbt, dem Anbau von Arzneipflanzen, den ich der Genauigkeit Wegen erst in einem weiteren Artikel behandeln möchte, die aller größte Beachtung schenken. Als Hauptkulturen kommen Pfefferminze und Kamille in Frage, die immer noch den größtmöglichsten Absatz finden. Die Kulturflächen, die wir zum Anbau von Arzneipflanzen benötigen, sind vorhanden, die Erzeugung von Qualitätsware ist uns zu einen, bestimmten, engumgrenzten Begriff geworden und auch die für diese Kulturen notwendigen Trockenräume dürfte fast jeder Betrieb in mehr oder weniger umfangreichem Maße besitzen. So liegt es denn lediglich an der Organisierung eines geregelten Arzneipflanzen-Anbaus und -Absatzes seitens des Gartenbaus, damit auch er imstande ist, hieraus einen, unter den heutigen Wirtschafts- Verhältnissen noch ganz annehmbaren Nutzen zu ziehen. —e— arme n> 8 8 HA?«« c» n » i» N " i? 3 LZ AZ ASZ Mröm " Gomüsoanbaüer Züchtung früher reifender Tomatensorten Nicht immer bringt der Praktiker den Arbeiten der Wissenschaft auf gärnterischem Gebiet das nötige Verständnis und Vertrauen entgegen, ganz besonders dann nicht, wenn es sich um Sorten neuheiten handelt. Wir haben schon genug „Neuheiten" erlebt, die wie Leuchtraketen am Himmel aufstiegen und wieder vergingen, ohne daß für die Praxis etwas greifbares geblieben wäre. Anders liegt aber die Sache, wenn sich Züchter mit einem ganz bestimmten Ziel an die Arbeit begeben, wie bei der vorliegenden, eine früh reifende Freilandtomate durch Züchtung zu erzielen. Jeder Tomatenanbauer kann bestätigen, daß die Nachfrage nach reifen Tomaten schon in den warmen Tagen des Juni einsetzt. Wohl können zu dieser Zeit reife Gewächshäustomaten angeboten werden, die rege Nachfrage hat aber auch zur Folge, daß zu dieser Zeit die Auslaudsware in unerwünscht starkem Maß ihren Käufer findet. Erst im August, wenn der Verbraucher seinen größten Appetit auf Tomaten schon befriedigt hat, erscheinen genügend deutsche Frei» landtomaten. Wäre es daher für den deutschen Tomatenaubauer nicht von größter Bedeutung, eine Sorte zu bekommen, die vier zehn Tage früher reift? Dieses Zuchtziel haben I. Hackbarth, N. Loschakowa-Hasenbusch und R. von Sengbusch vom Kaiser-Wilhelm-Jnstitut für Züchtungs forschung in Müncheberg aufgeariffeu und über ihre bisherigen Arbeiten in Heft 5/1933 „Der Züchter, Zeitschrift für theoretische und angewandte Genetik" berichtet. Um der neuen Sorte die Frühblütigkeit und Frühreife anzuzüch- ten, wurde eine Wildform, 8olanum racemigerum, verwendet, von der bekannt war, daß sie nahezu 14 Tage früher blüht und reift als unsre Kultursorten. Die Früchte von 8oi. racemigerum sind aber so klein, daß sie für den Anbauer wertlos sind (Durchschnitts- gewicht 2 g). Von den Kultursorten wurden „Tuckswood" und ^Westlandia" als Elternsorten herangezogen, zu vergleichenden Beobachtungen auch „Bonner Beste", „Dänische Export" u. a. be nutzt. Die zunächst angcstellten Beobachtungen über die Zeitdauer von der Aussaat bis zum Blütebeginn ergab, daß Bonner Beste 81,3 Tage Dänische Export .... 82,3 Tage Tuckswood 81,2 Tage 8o>. rscem. . . 68,7 Tage, d. s. 13—14 Tage weniger, brauchten. Diesen Vorsprung hält 8ol. racemigerum auch in bezug auf die Reife ein, denn es reiften in Tagen nach der Aussaat: Bonner Beste ... in 128,1 Tagen Dänische Export . . in 128,7 Tagen Tuckswood .... in 131,2 Tagen 8ol. racem. ... in 115,1 Tagen Betrachtet man die Zeit zwischen der Blüte und der Reise der Früchte, so ergibt sich zwischen der Wildform und den Kultursortell fast kein Unterschied, wie nachstehende Zahlen zeigen: Bonner Beste . . . . . 46,8 Tage Dänische Export .... 46,5 Tage Tuckswood 50,1 Tage 8ol. racem 46F Tage Diese Eigenschaften der 8ol. racemigerum lasten die Wildform als sehr aussichtsreich für die Züchtung einer Frühsorte erscheinen. Die Sämlinge aus dem durch die Bestäubung der beiden Eltern sorten entstandenen Samen, ?1-Material, konnten nach den züch terischen Gesetzen noch nichts ausschlaggebendes zeigen. Erst bei dem ? 2-Material konnten Pflanzen erscheinen, die eine Andeutung der gewünschten Eigenschaften oder, wenn die Züchter Glück hatten, diese Eigenschaften in Vollendung zeigten. Hier das Ergebnis: In dem Material, etwa 6000 Pflanzen, waren zwar viele, die von 8ol. racemigerum die Frühreife geerbt hatten, aber an Großfrüchtigkeit ließen sie alle sehr zu wünschen übrig. Nur 450 von diesen 6000 Pflanzen wurden für würdig befunden, um im nächsten Jahr wieder zur Züchtung verwendet zu werden. Die Hälfte von ihnen stammte aus der Kreuzung Tuckswood X 8ol. racem., die andre Hälfte war aus Westlandia X 8ol. racem. hervorgegangen. Im nächsten Jahr (1932) wurden außer dieser Nachkommen schaft auch die Kultursorten und die Wildform wieder angebaut, um die vergleichenden Beobachtungen über Entwicklungsdauer, Blüte und Ertrag fortsetzen zu können. Die Nachkommenschaft zeigte in bezug auf Frühblütigkeit, Frühreife und Größe der Früchte schon sehr ausgeglichene Ergebnisse. Besonders die aus der Kreuzung Tuckswood X 8ol. racem. hervorgegangenen Typen erreichten in Frühblüte und Frühreife nahezu die Wildform und hatten vor ihrer Elternsorte Tuckswood einen Vorsprung von 16—18 Tagen. Es stellten sich außerdem noch andre erwünschte Eigenschaften der Kreuzung heraus. Sowohl die Zahl der Blütenstände als auch die Zahl der reif werdenden Früchte ist bei der Wildform größer als bei den Kultursorten. Diese Erbanlagen der Wildform waren natür lich aus die Kreuzungsprodukte vererbt worden und äußerten sich in einer ganz erheblichen Vermehrung der Zahl der ausgereiften Blütenstände und der Zahl der ausgereiften Früchte an dem b 2-Material. Das Durchschnittsgewicht der Früchte entsprach noch nicht den gestellten Anforderungen. Es fanden sich zwar in dem ? 2-Material bei 442 Stauden Früchte von maximal 31 8 und bei einer Ib 2 von 5200 Stauden solche von maximal 41 g, aber im Durchschnitt wogen doch die Früchte nicht mehr als 10 g. Dies ist im Vergleich zu den winzigen Fruchten der Elternsorte 8ol. racem. schon ein bedeutender Fortschritt, im Vergleich zu den Früchten unsrer Kultursorten mit einem Durchschnittsgewicht von 60 8 aber noch sehr wenig. Trotzdem bietet die Kreuzung der 8o1anüm racemigerum mit einer aroßfrüchtigen Kultursorte von 8oianüm lzwopersicum die größte Wahrscheinlichkeit, zu dem Endziel, einer um 14 Tage früher reifenden Tomatensorte zu kommen. , Die Forscher setzen ihre Arbeiten fort und werden sicherlich noch weitere wertvolle Hinweise geben, in welcher Richtung bei der Züchtung vorgegangen werden muß. Nach ihren Erfahrungen ist aber die Züchtung in großem Umfang erforderlich, denn nach ihrer Schätzung wird erst bei 100 000 ^2-Pflanzen der gesuchte Typ einer frühreifen, reichtragenden Tomate mit Früchten von ausreichender Größe auftreten. K. finger, Münsterberg i. Schl. Phosphorsäuredüngung im Gemüsebau Im Heft 6 /1933 der Zeitschrift für Phosphorsäurefragen, „Die Phosphörsäure", bringt Prof. Ä. Gehring-Braunschweig interessairte Ausführungen über die Bedeutung der 'Phosphorsäuredüngung im Gemüsebau. Der erste Teil seiner'Abhandlung befaßt sich mit der allgemeinen Wirkung der Phosphorsäure auf Gemüsepflanzen. So hat die Phosphorsäure einen bedeutenden Einfluß auf morpho logische und physiologische Vorgänge sowie auf das Auftreten von Pflanzenkrankheiten. Eine morphologische (— gestaltliche) Ver änderung infolge Mangel an Phosphorsäure ist z. B. die Bildung besonders zarter, dunkelgrüner Blätter oder speziell bei jungen Tomatenpslanzen die Bildung schmaler und dünner Blätter, wäh rend stark mit Phosphor gedüngte Tomaten lockeren Aufbau der Gesamtpflanze und geringe Belaubung zeigen. Phosphormangel hat weiter eine unvollkommene Wurzelausbildung und z. B. bei Möhren eine Verändernng des Gewebes zur Folge, die sich dahin gehend auswirkt, daß die membranverdickenden Elemente im Holz körper zunehmen und somit die Verholzung der Möhre Herbeiführen. Üeber den Einfluß der Phosphorsäure auf Reife und sonstige Physio logische Vorgänge liegen ebenfalls recht interessante Mitteilungen vor. Phosphorsäurearnie Pflanzen treiben z. B. im Frühjahr sehr früh aus, kommen aber im Herbst nicht rechtzeitig zum Abschluß. Phosphorsäure wirkt also reifebeschleunigend, eine Tatsache, die auch durch einen Versuch mit phosphorsäuregedüngtcn Puffbohnen besonders zum Ausdruck kommt. Geringe Phosphorgaben veranlaßen hei Tomaten Bildung nur weniger Blüten und Früchte, während Pflanzen ohne Phosphorsäuredüngung überhaupt keine Blüten Hilden. Weiter wurde bei Tomaten sestgestellt, daß Zufuhr von
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