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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Persönliche Mitteilungen Stadtgartendirektor a. D. Professor Erwin Barth, geb. am 28. 11. 1888 in Lübeck, ist am 10. d. Mts. freiwillig aus dem Leben geschieden. Wir behalten uns vor, auf die verdienstvolle Tätigkeit des Dahingeschiedenen eingehender zurückzukommen. * Am 11. Juli feierte unser Kollege Karl Schröder, Zossen, das Fest der silbernen Hochzeit. Schröder ist am 6. Januar 1886 geboren, war von 1808—1897 bei der Firma Wtv. Körner, Hainichen in der Lehre, von 1897—1899 als Gehilfe in der damals weltberühmten Großgürtnerei von Olberg-Striesen, ging zu seiner weiteren Aus bildung 214 Jahre nach Russland und war nach Beendigung der Militärzeit als erster Gehilfe, später als Obergärtner in einer städtischen Gartenverwaltung tätig. 1908 heiratete Schröder und machte sich 1911 selbständig. Da er während des Krieges seiner vaterländischen Pflicht genügte, ging inzwischen sein Betrieb wie der zurück, so dass er 1918 von neuem anfangen muhte. Trotz der nun einsetzenden schweren Jahre gelang es ihm in kurzer Zeit, seine Baumschulen- und Staudenkulturen zum mustergültig geführten Betrieb auszubauen. Wie in seinem eigenen Betrieb so hat auch Schröder seine ganze Kraft für den Beruf und besonders während seiner Zeit als Obmann der Bez.-Gr. angedeihen lassen. Im Kolle- genkreis erfreut er sich grosser Beliebtheit und ist nach wie vor tüch tiger Mitarbeiter im Vorstand der Bez.-Gr., die dem Jubelpaar für die nächsten 26 Jahre bei bester Gesundheit weitere Aufwärts entwicklung des Betriebs wünscht. Am 16. Juli feiert Otto Süsse, Kahla, das 50jährige Bestehen seines Gartenbaubetriebs. Der Betrieb wurde s. Zt. von dem Vater, Heinr. Süsse, der 1928 im 85. Lebensjahre starb, gegründet. Zu Anfang waren nur 6 Fenster vorhanden. Durch Fleiss und Energie wurde der Betrieb immer mehr vergröhert und ausgebaut, so dass er heute etwa 600 Frühbeetfenster neben guten Gewächshäusern ent hält. Bücherschau Schachts Sammelalbum „Unsere Gartenschädlinge". Unbebildert .0,80 KN, bebildert 6,— Ml. Die Firma F. Schacht, Braunschweig, fügt neuerdings ihren Be kämpfungsmittel-Originalpackungen mehrfarbige Abbildungen von Gartenschädlingen und Obstsorten bei, die in das vorgenannte Sam melalbum eingekbbt werden können. Im Album ist zu jedem Bild das Notwendigste über Biologie und Bekämpfung bzw. Anbauwert der Obstsorten gesagt. Es dürfte aber sehr lange dauern, bis auf Grund des Verbrauchs von Schädlingsbekämpfungsmitteln nur dieser einen Firma alle Bilder zusammengetragen sind, darum käme gegebenenfalls die Anschaffung des bebilderten Albums in Frage, wobei jedoch berücksichtigt werden mutz, ob dann nicht der Kauf eines Werkes mehr zu empfehlen wäre, das sich nicht nur auf die Empfehlung von Pflanzenschutzmitteln der das Album heraus gebenden Firma Schacht beschränkt. bl—r. „Kleine" (Sartenphilosophie I.eo Lctzmickt-Münster Gärtner sind Magier des Glücks, die, wie Goethe von den Dich tern sagt, den Traum des Lebens als Wachende durchleben, Zauber künstler, die mit Grün und Blüten, Schönheit, Freude und Frieden in unsere Notzeiten bringen können. Das Pflanzenreich der ganzen Welt hat der Mensch, dem von Adamszeiten das Gärtnern an geboren ist, sich nutzbar gemacht, vom Urtrieb gedrängt, den ver lorenen Paradiesgarten neu zu bauen und zu pflanzen. Manchmal gelingt es dem Gärtner, denn viele sind berufen, aber nur wenige auserwählt. Formen zu gestalten, Farben zu vermengen, Kontraste abzustimmen oder zu mildern. Tote Gärten mit einseitiger Be pflanzung, ohne Perspektiven, ohne Farben, Licht und Schatten, geben Zeugnis von dem Unvermögen, Blumenschönheit in der rich tigen Fassung zur Geltung zu bringen. Blütengehölze, einschließlich der Ranker und Rosen, Staude», Blumenzwiebeln und Knollen- stauden, EinjahrÄblumen, Halbstauden und Topfpflanzen in gegen seitiger Ergänzung und mit Laub- und Nadelhölzern und Immer grünen verbunden, nicht einzeln getrennt, geben eine Ueberfülle von Schönheit, die den Garten Eden zwar nur erahnen lassen, aber Linnes Wahlspruch: „Danius amor tlorum .. ."(So unendlich grotz ist meine Liebe zu Euch, Ihr Blumen, daß ich Euretwegen alles ertrage) uns naturfremden Menschen des Zeitalters der Technik und der Maschine verständlicher machen. Des Dichters Wortschatz, Phantasie, Kraft und Gewalt möchte man haben, um diesen Reichtum der Pflanzen bescheiden ehren zu können. Die lebendigste, glutvollste Schilderung bleibt nüchtern, trocken und unvollkommen gegenüber dem wahren Bild. Selten geht der botanische Horizont, selbst der größten Dich ter, über die landläufigen Rosen, Nelken, Veilchen, Flieder und Lilien hinaus. Nur mit wenigen Menschen kann man über Blumen sprechen. In den Begriffen schön, reizend, entzückend, herrlich und wunderbar liegt für die Masse die Skala für jede Unterhaltung über Blumen und Gärten. Erschreckend groß ist die Unkenntnis ein fachster Pflanzennamen, noch größer die Unsicherheit, Pflanzen zu pflegen und zu hüten. Ungläubig, kopfschüttelnd hört man die schlichte Weisheit, dass Pflanzen Lebewesen sind, als solche der gleichen Wartung und Pflege bedürfen wie Mensch und Tier. Von 100 Menschen sehen in einer Gartenbauausstellung 95 zuerst nur die Wasserfontäne, manchmal auch einige Blumen, jedoch nur als Schmuck, nicht als Zweck. Zwar besteht für viele dieser Menschen der wundersame Begriff „Heimat" aus vier Mauern, irgendwo hoch über dem Stratzenlärm. Sie wissen nichts vom blauen Himmel, von blumengestickten Frühlingswiesen, vom ersten Veilchen am Gar tenrand. Aber nicht nur diese Naturentfremdung, öfter noch ist falsche Erziehung von Schule und Elternhaus schuld, sonst würde man nicht so oft auf den sonntäglichen Ausflugsstraßen gedankenlos abgerissene und achtlos fortgeworfene Blumen finden, oder mit ge schmacklosen künstlichen Blumen die Wohnungen schmücken. Es lohnt sich, einmal Zeit dafür zu erübrigen, 5 Minuten lang eine Blumen rispe, eine Einzelblüte, ein Blatt oder einen Keim richtig anzusehen und in diesen Minuten alle Umgebung auszuschalten. Auch das ungeübte Auge wird ungeahnte Wunder erleben. Bildhauer und Maler entdecken an Pflanzen, Blüten und Früchten Feinheiten in Form und Farbe, Kontraste, Linien und Aderungen, die oft sogar dem Gärtner, der täglich damit umgehen und beobachten muss, neu und fremd sind, vielleicht weil er sie nur mit wertschätzenden Augen gesehen hat. Dem Halbwissen unserer Zeit ist Wohl nur selten eine Blume zum Erlebnis geworden. Und doch bringt ein Garten mit Blumen und Früchten mehr Sensationen als eine Tageszeitung. Da erleben wir an Stauden und Rosen ein unvermutetes Blühen, können uns bei der Berechnung des Aufblühens einer Blüte um Stunden und Tage irren, im späten Herbst eine Nachblüte von Frühlingsblumen erfahren. Wir stoßen ungewollt gegen die Taxus hecke, gelbe Schwefelwolken von Blütenstaub wehen uns entgegen, die Taxus blüht! Ahnungslos zünden wir neben einer Dictamnus- staude ein Streichholz an, ein kleines Flämmchen zischt uns ent gegen; der Diptam, des Moses Dornbusch brennt! Schmetterlinge, früher nie gesehen, werden durch bunte Blüten herbeigelockt, Sing vögel machen Wochenendbesuche., blaue Libellen spielen am Wasser. Christrosen blühen unter dem Schnee, Anemonen, Schneeglöckchen und grüner Winterling dringen im Frühling mutig durch die schützende Laubdecke ja heben die Decke ost mit Gewalt in die Höhe. Am nächsten Tage sind im Rasen, des Frühlings Augen, die Crocus erwacht. Sensationen und Erlebnisse wechseln das ganze Garten jahr hindurch ab. Der Wunsch und der Traum vom Glück, das Märchen, all das Unbewußte, Rätselhafte und Ungelöste der stark empfindenden Kinder- und Jugendjahre findet im Garten, in seinen Wundern und Rätseln irgendwie Erfüllung oder Erinnerung. Tau send Fragen nach dem Warum erwachen in uns wie in der Kinder zeit. Warum dieser Frühlingsblütenrausch, das Ueberquellen und Ueberschäumen, warum die Farbengewalt der Sommerblumen, die Pracht der Rosen, die lodernden Feucrbrände an Baum und Strauch im Herbst, die friedliche Winterstille — warum feine, kleine Blumenepisoden — eine einzelne Rosenknospe im Erblühen, im Entblättern, warum eine zwar entartete aber besonders fein ge zeichnete Sommernelke, warum zwei Tulpenblüten aus einem Stengel — warum? Manchmal findet man eine Erklärung, aber nur zu oft heißt es wie damals: „Das verstehst du doch nicht!" Dann wieder möchte man unwillig darüber sein, dass man nicht alle Entwicklungsstadien verfolgen und beobachten kann — wenn im Mai urplötzlich über Nacht die Flieder- und Azaleenknospe» auf- gebrochen sind, oder nach einem Sommerregen die Gladiolen, Mont- bretien und Dahlien mit einem Blütenfortissimo einsetzen. Ver stimmt, ja verbittert kann man werden, daß man solche Schönheit der Stunde, des Tages nicht halten oder verlängern kann, lieber allem Verwelken und Verblühen steht immer wieder das Hoffen und der Glaube an neues Blühen. Wer Blumen säen und pflanzen will, mutz tiefen Kinderglauben haben an die Urgewalt, das Unfass bare, an die verborgene Schöpferkraft, die das Samenkorn zmn Wachsen, Blühen und Fruchten bringt. Dies ist das grösste Garten- wunder, das wir nie lösen werden. Aus kleinen Körnern erstehen oft mannshohe Pflanzen voll edler Schönheit und Glanz, die Far bengluten und -meere über die Gärten giessen. Warum sinkt alle Herrlichkeit ins Nichts, ins Wesenlose zurück und bricht im nächsten Lenz mit Titanenmacht von neuem aus? „Denn alles muh in Nichts zerfallen, wenn es im Sein beharren will." Ist dieses Goethe- Wort die Lösung des Warum der „kleinen" Gartenphilosvphie, dann findet Wartold, der Gärtner in Felix Dahns „Weltuntergangscrwar- tuug" den rechten Ton, ohne zu denken und zu grübeln über den Sinn alles Seins: „Der Bauer, die Ernte, der Hirt, das Rind, Selbst manche Mutter vergass ihr Kind. Ich aber, ich kann nicht lassen zu warten Der lieben Blumen in meinem Garte»! Ob morgen sie höllische Glut versengt. Heut' abend sei'n sie noch kühl besprengt, Und sieht dann morgen der Englei» Schar meine Rosen rot, meine Lilien klar, Vielleicht, daß sie sie lächelnd pflücke», Die Stirnen der Seligen damit zu schmücken." Rundfunk Landwirtschastssunk: Sonntag, 16. Juli: „Stunde des Lanbenkolonisten" 14.20 Uhr: Die Wasserversorgung im Kleingarten. 14.20 Uhr: Hörbericht aus der Kleinarbeitersiedlung Staaken. Au, nißkeAunölUiau Schriftleitung: A. Demnig 13. Juli 1933 Nr.« Technische Betriebsmittel im Gartenbau') Achtung! Normung von Glasscheibengrößen für Gärtnereien (Gärtnerglas) Glas ist einer der wichtigsten Baustoffe für gärtnerische Kultur räume. Er ist bei Neubauten von Gewächshäusern und Frühbeeten ein Ausgabeposten von beachtlicher Größe und auch bei der Unter haltung und Pflege ein alljährlich wiederkehrender, stets bemerk barer Posten. Durch die modernen Glasfabrikationsmethoden ist cs den Fabrikanten möglich, Gärtnerglas in den benötigten Mengen billiger abzugeben als Bauglas, wenn der Bedarf auf bestimmte Scheibengrößen beschränkt wird. Die Preissenkungsmaßnahmen für Glas aus den Jahren 1930/31 haben gezeigt, daß eine für beide Teile befriedigende Lösung möglich ist. Das Jahr 1932 mit seinen wirtschaftlichen Nöten und Umstellungen hat eine Stockung des Glasumsatzes insofern gebracht, als Neubauten fast ganz unterblie ben und nur die notwendigen Reparaturen und Ergänzungen durch- gcsührt worden sind. Dabei ist die Kernfrage der Preissenkungs- inaßnahmen für Gärtnerglas in den Hintergrund getreten, nämlich die Verwendung möglichst weniger Scheibengrößen. Die Statistik über die Häufigkeit der gelieferten verschiedenen Scheibengrößen des Jahres 1932 zeigt, daß es besonders in Süd- dcutschland Gegenden gibt, die bis mehrere hundert verschiedene Scheibengrößen in so kleinen Mengen ansorderten, daß die damit verbundenen Mehraufwendungen der Fabrikanten und Händler auf die Dauer zu den verbilligten Preisen für Gärtnerglas nicht mehr durchgeführt werden können. Es besteht sür den Gärtner deshalb die Gefahr, daß die Glasfabrikanten von sich aus Glasscheibengrößen sestsetze», die sie zu den im Jahre 1930/31 vereinbarten Preisen lie fern, wenn wir Gärtner uns nicht auf bestimmte Glasscheibengrössen einigen können. Um Unstimmigkeiten zwischen Fabrikanten und Händlern einer seits und den Abnehmern, den Gärtnern, andererseits zu vermeiden, haben Verhandlungen stattgesunden mit dem Ziele, die verbilligten Preise für Gürtnerglas zu erhalten bzw. noch weiter zu senken; es muß aber gelingen, bestimmte Scheibengrößen unter dem Begriff „Gärtnerglas" zu normen, d. h. zur allgemeinen Anerkennung zu bringen. Es wurde vorher festgestellt, daß Gärtnerglas heute noch etwa 30A> unter den Preisen des Bauglases liegt. Ferner lagen die nach stehenden Zahlenangaben über den Umsatz des Jahres 1932 in Qua dratmetermengen von den im Jahre 1930/31 vereinbarten, beson ders verbilligten Scheibengrößen in den Stärken ^/r, "st, "/« vor. Die Quadratmeterzahlen sind auf volle 1000 abgerundet. «st "st 20X30 cm - 19 000 m^ 38 X 48 cm — 1600 m2 22X28 cm - 27 000 m- 48 X 6» cm - 48 VW m2 22X3» cm - 74 VU» m- 73 X141 cm - 221»»» m2 24X30 cm - 65 »»» in- 35,5X141 cm - 19 000 m2 26X3» cm — 32 WO m2 46 X144 cm — 14 VW m- 26 X32 cm — 13 000 m2 60 X 90 cm — 7W m2 26X36 cm — 14 000 m2 38 X 52 cm — 3 4W m2 28X3» cm — 62 W» m2 44 X141 cm - 4 8M m2 28 X 32 cm - 93 »»» m2 45 X141 cm — 600 m2 30X3» cm - 132 00V m2 46 X145 cm — 1000 m2 48X 60 cm — 25 000 m2 47HXI49 cm - —- 38X52 cm - 5 000 m2 «st 73X141 cm - 14 VW m- 46X144 cm - 1200 m2 Es sind außerdem noch Scheiben in Größe von 73 X141 cm in ^st Stärke bestellt worden, die aber in der Zahlentafel nicht angegeben worden sind, weil Scheiben dieser Grösse mindestens in "st Stärke bezogen werden müssen, um grössere Bruchverluste im Betrieb zu vermeiden, besser aber in "st verwendet werden sollten. Aus der Zusammenstellung und den weiteren Erklärungen bei den Verhandlungen geht hervor, dass es in der Stärke ^st tatsächlich nur sechs verschiedene Scheibengrößen sind, die hauptsächlich abgesetzt wurden und von diesen wiederum nur 4 Größen, die durch beson ders hohen Verbrauch hervortraten. Bei "st Stärke kommen nur zwei verschiedene Scheibengrößen in Betracht, von denen die eine, 73X141 cm, in etwa fünfmal größerer Menge abgesetzt worden ist. Bei «st kommt nur die Größe 73X141 cm in Frage. Aus den Zah len geht ferner erfreulicherweise hervor, daß sich der Gartenbau schon weitgehend auf bestimmte Scheibengrößen eingestellt hat. Eine wei tere Einschränkung kann ohne Zweifel noch erfolgen, wenn man berücksichtigt, daß in anderen Ländern, z. B. Holland, nur vier Grössen in zwei Hauptmassen üblich sind und dass Frankreich mit acht Größen auskommt. Die äußerst günstigen Glaspreise dieser Länder zeigen auch den Wert und Erfolg der Grössenbeschränkung. Die Praxis hat, wie die Statistik eindeutig nachweist, bereits Ant wort auf die Frage gegeben: „Welches sind die bevorzugtesten und nötigsten Glasscheibengrößen?" Es ist aus der Zahlenzusammen stellung nur die eine Schlußfolgerung möglich, die halbfett gedruck ten Scheibengrößen in Zukunft als das „Gärtnerglas" zu be zeichnen. Durch die Normung der Gewächshäuser und Frühbeete find gleich zeitig Scheibengrötzen mitgenormt worden, die in der Zahlentafel enthalten find. Als Ergebnis der Verhandlungen mit der Glasindustrie ist ver einbart worden, vorläufig auf fünf Jahre die in der Zahlentasel halbfett gedruckten Scheibengrößen als Normenicheibengrössen auf zustellen und verbilligt als „Gärtnergla s" zu liefern. Alle andern Scheibengrößen werden aus Wunsch ebenfalls geliefert; es müssen dafür aber die Bauglaspreise bezahlt werden. Nach Ablauf der fünf Jahre soll erneut geprüft werden, ob eine oder mehrere Scheibengrößen bevorzugt worden sind. Wenn das der Fall ist, soll eine weitere Einschränkung der Scheibengrößen erwogen werden. Seit der Normung der Frühbeetfenstergrößen und der Gewächs- haustypen sind etwa vier Jahre vergangen. Diese Zeit hat genügt, um diese Typen und besonders Frühbeetfenster gut einzuführen. Die Scheibengrößen für gärtnerische Kulturräume sind durch Preisherab setzung für bestimmte Größen zur Normung vorbereitet worden. Es sind weitere fünf Jahre als Umstcllungszeit für die immer noch grosse Anzahl verschiedner Scheibengrößen vorgesehen. Die bis heute vorliegenden Erfahrungen haben gezeigt, dass bei gutem Willen und unter Berücksichtigung einer ausreichenden Umstellungszeit das Ziel, nur wenige Scheibengrößen zu benutzen, erreicht werden kann. Zur Vermeidung von Härten sollen aber begründete Einwendun gen gegen die vorstehend genannten Vorschläge noch weitgehend berücksichtigt werden. Es wird aber gebeten, bei allen Einwendungen zu bedenken, daß der R. d. d. G. die Verbilligung gärtnerischer Pro duktionsmittel nur dann in ausreichendem Masse durchführen kann, wenn große Mengen einheitlichen Materials und möglichst gleicher Größe in Frage kommen. Der Gärtner muß, bei aller Berechtigung seiner Forderung nach billigen Produktionsmitteln, auch Verständnis sür die Nöte des Ver tragspartners zeigen, wenn eine Lösung gefunden werden soll, die allen Beteiligten den notwendigen Lebensraum läßt, wie es unser Volkskanzler Adolf Hitler wünscht. Stellungnahmen, die nach dem 20. August eingehen, können nicht mehr berücksichtigt werden. OZ. *) Bericht über die Ergebnisse der Arbeiten der Abteilung für technische Betriebsmittel,
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