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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
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- Gartenbauwirtschaft
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Persönliche Mitteilungen Es sind verstorben: An: 6. Juni entschlief unser Mitglied Willy Bech« in Weende. Trotz seiner schweren Kriegsverletzung war er ein ständiger Besucher unserer Versammlungen. Durch seine Krankheit wurde er immer mehr behindert, seinen nach dem Krieg gegründeten Betrieb zu leiten, so daß er mit dem Gedanken umging, das Geschäft aufzu geben. Der Tod ist ihm nun zuvorgekommen, viel zu früh für seine Frau und die noch kleinen Kinder. Eine erfreulich große Anzahl Kollegen haben ihn zur letzten Ruhestätte geleitet. Er wird in un serem Gedenken fortlcben als ein guter Kollege und als ein tragi sches Opfer für die Verteidigung unsres Vaterlandes. Bez.-Gr. Südhannover: Paul Starke, Obmann. Mrs. Dykes, die Witwe des bekannten Jris-Monographen und Iris-Züchters, W- R. Dykes, verunglückte tödlich bei den: Eisenbahn unglück am 2S. Mai d. Js. in Raynes Park (England). Auch Mrs. Dykes hatte sich große Verdienste um die Jriszucht erworben! Wie erinnerlich sein wird, kam W. R. Dykes im Jahre 1925 bei einem Autounglück ums Leben! X. X. X. Der langjährige Schriftführer der Bez.-Gr. Fürstenwalde, Gärt- nereibcsitzer Conrad Groesch, Ketschendorf, beging am 25. Juni das Fest der Silbernen Hochzeit. Bücherschau „Wiederaufbau und Wiedergeburt der Ration". Von O. Stumpfe in Breslau. Christophorus-Verlag, Breslau, Preis 0,90 Ml. Die Adolf Hitler gewidmete Schrift wird jedem, der sich beruflich oder aus Privatinteresse mit Siedlungsaufgaben auseinandersetzt, wertvolle Anregungen bringen. Die Schaffung selbständiger Existen zen auf eigner Scholle ist die Grundlage für unsern Wiederaufstieg. Möglichst zahlreiche solcher Existenzen zu schaffen und zu gedeih licher Entwicklung zu bringen, ist eine vordringliche Aufgabe unsrer Regierung. Zur Lösung dieser Aufgabe zeigt der Verfasser neue Wege. Vielleicht wird nicht jeder diesen Wegen folgen wollen. Man sollte aber unverzüglich einen Versuch mit der vorgeschlagenen Sied lungsform machen, um deren Vorteile öffentlich aufznzeigen. Erfreulicherweise geht der Verfasser bei seinen Darlegungen über die geforderte Jnteusivwirtschaft nicht an den schwierigen Fragen ausreichender Düngerbeschaffung vorbei. Sorgfältige Pflege "der Komposteien, Gründüngung und Auswertung der Erkenntnisse der Biologie und Technik im Landbau, wie sie durch Meyenburg inson derheit für die Anreicherung des Bodens und der Pflanze mit Koh lenstoff gewonnen wurden, werden besonders empfohlen. Auch auf die erforderliche straffe Leitung der Kolonien und deren fachmän nische Beratung wird eingegangen. Neichscinheitsvorschriftcn für Sortierung und Verpackung von Obst und Gemüse. Ausgestellt vom Arbeitsausschuß für Obst- und Gemüseabsatz. 42 Seiten. Preis 0,20 Ml (bei Abnahme von 10 Stck. ab 0.15 All). Die Deutsche Gartenbau-Ausstellung Berlin 1932 hat es so richtig gezeigt, welche unermeßliche Bedeutung einheitlicher Sortierung und Verpackung zugute kommt. Alle aus dem ganzen Reich eintreffen den Spargelsendungen stimmten in der Steige, im verpackten Ge wicht, im verwendeten Kistenplakat und der Sortierung überein. Auf kurzes Anweisen waren alle Hilfskräfte in der Lage, die ein gehenden Mengen — gleich woher sie kamen — nach dem Inhalt getrennt aufzustelle», ohne die Steigen zu öffnen. Anders bei den Gurken. Jedes Erzeugergebiet lieferte in dem ihm eigenen Gefäß. Kisten mit 30 Stck., Holzharrasse mit 18 Stck. oder 15 Stck., Kisten mit 10 oder 12 Stck., ein buntes Durcheinander! Hier war Arbeit erforderlich, um eine Uebcrsicht zu bekommen, beim Spargel genügte ein Blick. Beim Absatz kam dieser Nachteil noch viel deutlicher züm Ausdruck. Die Gurkengcfäßc wurden einzeln nach Stück und Qua lität geprüft, der Spargel ging im geschlossenen Posten kaum be sehen weg! Der Handel hat keinJnteresse daran, vom Verpackungsgefäß auf das Erzeugergebiet schließen zu können, er muß den Inhalt erken nen! Um eine einheitlche Entwicklung der Sortierung und Ver packung deutschen Gemüses und Obstes anzubahnen, hat der „Ar beitsausschuß für Obst- und Gemüseabsntz" die Rcichseinheitsvor- schriften nach sorgfältiger Durcharbeitung herausgegeben. Jeder vor- wärtsstrebende Anbauer macht sich diese Arbeit zunutze; er fordert sie von dem R. d. d. G. an u n d handeltdana ch. ll—r. Handbuch sür das gesamte deutsche Schrifttum der Landwirtschaft, Forstwirtschaft, des (harten- und Weinbaus, des Kleingarten- und Sicdlungswcsens und der Tierheilkunde mit Einschluß der Grenz gebiete, Jahrgang 1932. Bearbeitet von Privatdozent Or. Anto n Arland, Leipzig 1933. Verlag Or. Max Jänecke. Preis 1.80 All. Das Buch verzeichnet alle im Jahr 1932 auf den im Titel genann ten Gebieten erfchienenen Bücher, amtlichen Veröffentlichungen der Behörden, Schul- und tzochschulschriften (Dissertationen, Habilita tionsschriften usw.) des Inlands und deutschsprachige des Auslands, - Schriften der Industrie- und Handelsnntcrnchmungen und dergl. Die Wirtschafts-, Sozial- und Naturwissenschaften werden stets so Welt erfaßt, als sie Grenzfragen berühren »uo auzunehmen ist, die betreffenden Schriften für die genannten Wissensgebiete von Interesse sind. (2950 Werke in 228 Gruppen.) Es ist erfreulich, daß hier ein Werk geboten wird, das es ermöglicht, die über eine ge gebene Frage erschienenen Druckschriften rasch festzustcllen. Das Buch wird allen, die in den oben genannten Fachgebieten als Füh rer, Lehrer, Beamte und Berater tätig sind, eine große Hilfe sein und allen Praktikern wertvolle Dienste leisten. Werden uns die Insekten fressen? Von kftitr Nelescft. Mit den langersehnten sonnigen Tagen kommen nun auch die Heerscharen unseres kleinsten, aber gefährlichsten Feindes aus ihren Schlupfwinkeln: des Insekts. Der Kampf gegen diesen gigantischsten Gegner der Menschheit tritt erneut in ein akutes Stadium. Ueber die Voraussetzungen, die Ausmaße und die katastrophalen Einzel züge des erbitterten Ringens befragten wir den Direktor des neuer dings mit der Biologischen Reichsanstalt Hand in Hand arbeitenden Deutschen Entomologischen Instituts der Kaiser-Wilhelm-Gesell, schäft in Dahlem, Dr. Walther Horn. „Schon vor 40 Millionen Jahren", erklärt der Gelehrte, „Jahr- Millionen vor dem Erscheinen des ersten Menschen, standen die Insekten auf einer hohen Entwicklungsstufe. Sie blicken jetzt also auf eine Entwicklungsreihe von mindestens 300 Millionen Gene rationen zurück! Das bedeutet, daß sie zu ihrer Vervollkommnung 12 500 mal mehr Chancen hatten als — der Mensch! Und in diesem unermeßlichen Zeitraum hat ihnen keine Katastrophe unseres Planeten irgendetwas anhaben können. Sie vermochten sich mit wunderbarer Elastizität den reichsten wie den dürftigsten Lebens verhältnissen anzupassen." „Wie ist eine so enorme Lebenskraft zu erklären?" „Vielleicht zum Teil damit, daß die Insekten nicht wie manche anderen Tierarten den Daseinskampf durch Entwicklung riesiger Formen zu entscheiden suchten, daß sie sich also nicht wie Saurier, Mammute usw. zu Tode vergrößerten, sondern im Gegenteil immer kleinere Formen produzierten. Ferner besitzen sie an Stelle des „inneren" Skeletts der Wirbeltiere ein viel biegsameres, härteres und leichteres „äußeres" Skelett, den Chitinpanzer, der vielfältiger Entwicklung und Anpassung sehr günstig ist. Dann die erstaunlich vielseitige Ausbildung ihrer Korperanhänge, die ihnen ersetzt, was sich der Mensch in hunderttausendjähriger Hirnentwicklung mühsam erdenken mußte, nämlich die zahllosen Werkzeuge. Dann: schnelle Kindheit, kurze Lebensdauer, fast fehlendes Altern! Endlose Gene rationen schufen damit endlose Äupassungsmöglichkeitcn, und wir, müßen ja auch die Zahl der Jnsektenarten bereits auf mindestens 3 bis 4 Millionen schätzen! Schließlich gibt ihnen ihre ungeheure, der ständigen, riesenhaften Vernichtung trotzende Fruchtbarkeit eine unvorstellbare Widerstandskraft im Daseinskampf." Bei all diesen Angaben, wie auch den folgenden, verweist Dr. Horn auf die Arbeiten des größten Entomologen der Gegen wart, L. O. Howard. Er hat z. B. die Nachkommenschaft einer ein zelnen überwinterten Stubenfliege errechnet. In vier bis fünf Mo- naten hat diese Fliege 720 Millionen Kinder und Kindeskinder, eine einzelne Pflanzenlaus, die wenig mehr als 1 Milligramm wiegt, erzeugt in einer Saison theoretisch eine Nachkommenschaft im Gewicht von mehr als 16 Milliarden Zentnern! Die gesamte lebende Menschheit wiegt nur etwa 3 Milliarden Zentner! „Aber die Insekten sind von der Natur noch mit weiteren Vor zügen ausgestattet worden", fährt der Forscher fort. „Man denke an ihre relativ ungeheure Muskelkraft! Man denke an die Dezen tralisation von Nerven-, Blut- und Atmungssystem, das selbst größere Verletzungen tragbar macht! Man denke an diesen geheim nisvollen topochemischen Sinn der Insekten, der ihnen das von uns noch unenträtselte „Ferntasten" möglich macht! Und dann ihr schier unbegrenztes Lebensmilieu! Sie leben bei Temperaturen von O Grad und von 51 Grad, sie leben im Wasser, in der Luft, auf der Erde, in lichtlosen Höhlen, im Inneren von Pflanzen und Tieren. Sogar im Petroleum lebt eine Insektenlarve!" „Ist es nicht trotz allem übertrieben, von einem Ringen um die Vorherrschaft aus der Erde zwischen Mensch und Insekt zu sprechen?" „Howard sagt, wir lebten im „Zeitalter der Insekten". Und daran sind wir teilweise selber schuld. Mit unseren modernen Verkehrs mitteln haben wir alles mit Schadinsekten verseucht. Die Ver einigten Staaten führen über ihre Verluste genau Buch. Sie schätzen, daß ihre Insekten sie jährlich etwa zwei Milliarden Dollar kosten! Der Gesamtverlust der Menschheit ergibt demnach alljährlich Milliardensummen von schwindelnder Höhe! Frankreich beziffert allein seinen durch die Reblaus in den letzten 50 Jahren entstan denen Verlust auf 25 Milliarden Mark! Denken Sie an die durch Insekten verursachten Seuchen!" (Schluß folgt.) (Aus dem Stadtblatt vom Berliner Tageblatt, 7. 5. 1933.) Rundfunk Sonntag, 2. Juli, 14—15 Uhr: Stunde des Laubenkolonisten. — Mr öm Obst- " ü.Gemüseanbaüer Schristleitung: O. Goetz Nr. 8 29. 3uni 1933 Oer Wert von Obst und unvergorenen Obstmosten für Gesunde und Kranke Der Verbrauch von Obst ist in den letzten Jahrzehnten sehr ge stiegen, viel mehr als früher wird Obst bei Gesunden und Kranken, Erwachsenen und Kindern als Nahrungsmittel gewertet. Ueber diese Wertung von Obst und unvergorenen Obstarten bei Gesunden und Kranken berichtete Geh. Med.-Rat Prof. Carl von Noorden, Wien, gelegentlich des Aerztelehrgangs in Berlin am 22. 2. 1933.*) 1. Nicht des kalorienmäßigen Nährwertes wegen ist der Genuß von Obst vorteilhaft, der Wert liegt in seiner Stellung als Er gänzungskost und hochgeschätztes Erfrisch ungs- und Genußmittel. Die Mineralstoffe (Nährsalze) sind wert voll, da sie in einer für das menschliche Gewebe wichtigen Mischung vorliegen. Weitere Vorteile sind Armut an Kochsalz und Reichtum an Vitaminen. Von allen Früchten sind Tomaten, die gewisser maßen eine Verbindung zwischen Obst- und Gemüsefrüchten dar stellen, die reichsten Vitamintrüger. Auch der Saft der Tomaten ist, ebenso bei Zitronen und Orangen, reich an Vitaminen, während andre Obstpreßsäfte größtenteils ärmer an Vitaminen sind, da sie im wesentlichen an Kern und Schale gebunden sind. 2. Die Obstdauerwaren sind unentbehrlich, da frisches Obst nur in bestimmten Jahreszeiten vorhanden ist. 3. Alkoholische Getränke durch Vergärung von Obstpreßsast neh men den größten Teil an Obstgetränken in Anspruch. 4. Der Konsum alkoholischer Getränke ist in den letzten Jahren ansehnlich gesunken. Ein Verbot alkoholischer Getränke ist nicht von Vorteil, doch ist vernünftiges Maßhalten erstrebenswert und auch erreichbar. 5. Die Abnahme des Weinverbrauchs hat zur Herstellung halt barer, unvergorener Fruchtsäfte — „flüssiges Obst" — geführt. Wenn auch der sterilisierte Saft nicht den frischen Traubenmost er setzen kann, so ist er doch für die Volksgesundheit von großem Wert, besonders, da heute hohe Hitzegrade beim Sterilisieren, die das Aroma schädigen, zur Haltbarmachung nicht mehr erforderlich sind. Wichtig ist cs, den Zuckergehalt so einzustcllen, daß er in der Magen wand keinen lebhaften Austausch der Saftströmung verursacht. Die günstigste Zuckerkonzentration liegt zwischen 7 und 9A>. 6. Für Gesunde bietet der Genuß von unvergorenem Obstmost folgende günstige Auswirkungen: a) als Ergünzungskost, 5) als erfrischendes Genußmittel, c) Abhärtung gegen Durchfallskrankhei ten, ci) Muskelkraft spendende Wirkung, c) Anregung der Darm- tätigkcit, k) Abkehr gegen übermäßigen Genuß alkoholischer Ge tränke. 7. Für Aerztc bieten die unvergorenen Obstmoste eine gute Hilse. Wertvoll sind sür den Arzt der Gehalt an leicht verdau lichen Zuckerartcn, der verschieden große Gehalt an Fruchtsäuren, die Armut an Eiweißstoffen, die Armut an Kochsalz, die völlige Zollfrciheit. 8. Bei vielen Krankheiten tritt die Appetitlosigkeit der Genesung hemmend in den Weg. In diesen Fällen wird Obst saft wegen seines erfrischenden Einflusses gern ge nommen; durch die geringe Belastung verlangt der Magen nach andrer Kost. 9. Für Gesunde und Kranke ist es vorteilhaft, etwa ^/ro I Saft in nüchternem Zustand innerhalb von 5 Min. kühl zu trinken, wo durch S t u h l t r ä g h e i t behoben wird. 10. Die Einwirkung der Fruchtsäfte auf die Nierenlätig- keit ist eine recht günstige, die Wirkung ist bester als die der Milch, des Vollobstes, der Mineralwässer und auch der harntreibenden Teegemische. 11. Obstsaft entfernt bei Fiebernden und Fettleibigen Schweiß ausbrüche; durch die günstige Einwirkung des Saftes auf die Nieren wird die Wasser- und Salzausscheidung durch die Nieren erheblich gesteigert und von Haut- und Schleimhautflächen abgelenkt. *) Vergleiche auch die Broschüre .Aussiges Obst für Gesunde und Kranke", die den Vor'rag ungekürzt enthält. Sie ist zum Preise von O..D zu beziehen durch die Haupt geschäftsstelle für gärungslose Früchteoerwertung. Berlin-Dahlem. 12. Im Rahmen der kochsalzarmen Kost leistet Obstsaft große Dienste. Die günstigen Auswirkungen dieser Kost bestehen in der Schonung der Nieren, Ausscheidung überflüssigen Was sers aus dem Körper, das sich bei überschüssigen Kochsalzmengen im Körper ansammelt und Entzündungs Widrigkeit init vorbeugender und ausheilender Wirkung. 13. Während früher bei Durchfallserscheinungen Obst und Obstsäfte ausgeschaltct wurden, hat es sich erwiesen, daß gerade Trauben- und Apfelmost recht günstig wirken. 14. Magenkatarrhe, Geschwürkrankheiten und auch chronische Magenkatarrhe werden durch Diätbehaudlung mit Hilse von Obstsäften geheilt. 15. Leber- und Gallen blasen leiden konnten mit Er folg durch Traubenkuren, Obst, Traubenmost und Obstmost geheilt werden. 16. Unmittelbar lebensgefährliche Zustände Nierenkranker wurden durch Anwendung von Zucker-, Obstsaft- und Obstkuren ge heilt. 17. Echte Harn saure Gicht wird durch reine Obst- und Fruchtmostkuren, begleitet von Teeausgüssen verschiedner Art, ge heilt; die angesammelte Harnsäure wird ausgeschieden. 18. Bei Entfettungskuren leistet Obstsaft gute Dienste, da durch diese kochsolzarme Kost Wasser- und Kochsalzstauungen aus geschieden werden. 19. Zuckerkrankheiten werden schon seit langem durch Obst bekämpft, in schweren Fällen ist zu reinen Obsttagen zu schreiten. 20. Bei sämtlichen Obstkuren ist Vorsicht geboten, da diese Kost form nicht nur den kranken Körperteil beeinflußt, sondern weitaus die meisten Organe. Obstkuren sollen nur aus ärztliche Weisung und unter Beaufsichtigung durchgeführt werden. Obstkuren sind kein „Allheilmittel"; sie stellen dem Arzt nur neue therapeutische Mög lichkeiten zur Verfügung. 21. Von großem Wert sind für jeden Menschen „öbstliche Schalt tage"; sie sind von grundsätzlicher Bedeutung sür die Volksgesundheit. 22. Es ist dringend zu empfehlen, unvergorene Obstmoste weit stärker zur Volksernährung heranzuziehen als bisher, sowohl in Deutschland wie auch in Oesterreich haben sie sich noch längst nicht in genügendem Maß durchgesetzt, hierfür ist es erforderlich, auf dem Gebiet des Obstbaus, der Obstpflege, des Obsthandels, Versandes und der Verbilligung noch manches zu leisten. (Zeitschrift f. Ernährung, 3. Jg., Heft' 4 ü. 5, 1933.) Obstbaume im Graslanb Es ist nicht genügend bekannt, daß die Grasnarbe den Obst bäumen schädlich ist. Besonders dem Apfelbaum ist sie nachteilig. In Gegenden mit ausgedehntem feldmäßigem Obstbau, wie etwa in Unterfranken und Württemberg, hat sich längst die Gepflogenheit herausgcbildet, Wiesen und Weiden, auf denen Obstbäume stehen, alle drei oder vier Jahre umzupflügen und mit Halm- und Hack früchten zu bestellen. Besonders letztere sind dem Gedeihen der Obst bäume sehr günstig, weil durch die häufige Bearbeitung der Boden reichlich gelüftet und ihm viel Feuchtigkeit erhalten wird. Die Nachteile der Grasnarbe wirken sich in verschleimen Richtun gen aus. In erster Linie ist es der Wasserentzug. Der Obst baum verbraucht alljährlich 110—120 cm Niederschlag. Das will heißen: Sein Verbrauch stellt eine Wassersäule von 110—120 cm Höhe im Umkreis seiner Kronenausdehnung dar. In Deutschland haben aber nur ganz wenig Gebiete, wie etwa manche Gegenden inBaden und die westlichen Vorgebirge des Harzes, derart hohen Niederschlag. Die meisten Gebiete Deutschlands weisen nur Nieder schlagsmengen von etwa 70 cm Höhe auf, so daß also an sich schon der Durchschnittsniederschlag dem Bedarf der Bäume nicht genügt,
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