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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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3. Die Vereinbarungen mit dem Reichsoerband deutscher Haussrauenoerbände lauten wie folgt: Der Reichsverband deutscher Hausfrauenverbände erklärt sich bereit, die seitens des Reichsverbands des deutschen Gartenbaus e. V. eingeleiteten Maß nahmen zur Förderung des Absatzes deutscher gar tenbaulicher Erzeugnisse weitgehendst zu unter stützen. Er wird dazu: 1. Seinen Mitgliedern wiederholt von den getrof fenen Vereinbarungen Kenntnis geben und sie ver anlassen, bei Einkäufen die als Verkaufsstellen für deutsches Obst und Gemüse gekennzeichneten Ge schäfte besonders zu bevorzugen; 2. Seine Mitglieder bitten, die Kennzeichnung zu fördern und ihre Durchführung zu überwachen; 3. In den Zeitschriften des Verbands und seiner Unterverbände immer wieder zum Kaus deutscher Gartenbauerzeugnisse auffordern; 4. Die Verbreitung der vom Reichsverband des deutschen Gartenbaus herausgebrachten Werbemit tel unterstützen. 4. Die Vereinbarungen mit dem Verband deutscher Blumengeschiijtsinhaber. 1. Der Verband deutscher Blumengeschäftsinhaber wird seine Mitglieder aufsordern, deutsche Blumen und Zierpflanzen, soweit es nicht bereits durch die Produzenten geschieht, zu kennzeichnen und den Verbrauchern zunächst die der Jahreszeit entspre chenden deutschen Erzeugnisse anzubietcn. 2. Zur Kennzeichnung werden einheitliche Kenn zeichnungsschilder mit dem Ausdruck „Deutsches Er zeugnis" oder „Deutsche Rosen", „Deutscher Flie der", „Deutsche Nelken" und dem vom Volkswirt schaftlichen Aufklärungsdienst geschaffenen Einheits zeichen für deutsche Ware geliefert. 3. Diese Kennzeichnungsschilder sind überall in geeigneter Weise anzubrinaen. 4. Der deutsche Blumenhandel wird in Zukunft die deutschen Erzeugnisse stets in den Vordergrund stellen. 5. Alle Blumengeschäfte, die sich zur Innehaltung dieser Vereinbarungen verpflichten, werden durch ein kleines Erkennungsschild, das den Adler des deutschen Volkswirtschastsdienstes führt, als „Ver kaufsstelle für deutsche Blumen" gekennzeichnet. Für Lieferung des Schildes wird ein Unkostenbeitrag von 0,5V K/l bezahlt. 6. Im übrigen gelten sinngemäß die mit dem Obst- und Gemüsehandel getroffenen Vereinbarun gen. Der Blumengroßhandelsverband erklärte sich bereit, in gleicher Weise für einen bevorzugten Ver kauf deutscher Blumen und Zierpflanzen ein zutreten und seine Mitglieder im Sinne der mit dem Kleinhandel getroffenen Vereinbarungen zu unterrichten. Soweit für die genannten Gruppen noch andere Organisationen zuständig find, werden wir deren Zustimmung zu den Vereinbarungen umgehend ein holen. Ausgaben der Unterverbände des Reichsverbands 1. Sofort örtliche Vereinbarungen mit den Un terverbänden der obengenannten Organisationen auf Grund dieser Veröffentlichungen treffen. 2. Bedarf und Anschriften melden für den Ver sand der Richtlinien zur Verteilung an die Mit glieder und alle in Frage kommenden Einzelhan delsgeschäfte. 3. Namen der Zeitungen und Zeitschriften mittei len, an die Pressenotizen über die eingeleiteten Maßnahmen geschickt werden können. 4. Führungen aller örtlicher Verbände von den eingeleiteten Maßnahmen verständigen. Dabei deut licher Hinweis notwendig, daß es sich nicht um eine Boykottierung ausländischer Erzeugnisse handelt, sondern um eine aus der Rot geborene Werbung für deutsche Ware. 5. Handel auffordern, Schilder „Verkaufsstelle sür deutsches Obst und Gemüse" und „Verkaufs stelle fürdeutsche Blumen" zu bestellen. Firmen, die die Kenntlichmachung ablehnen, an Reichsver band melden. 8. Innerhalb des Berufsstands immer wieder darauf drängen, daß gute Qualitäten geliefert werden. 7. Alle Störungsversuche und Stellen, die Wider stand versuchen, sofort an den Reichsverband mit teilen. Aufgabe der Hauptgeschäftsstelle wird es sein, umgehend sür weitgehendste Verbreitung der getrof fenen Vereinbarungen Sorge zu tragen und dar auf hinzuwirken, daß mit Unterstützung aller Orga nisationen die Kennzeichnung und dadurch der Ver brauch deutscher Gartenbauerzeugnisse gefördert wird. 8v. Frachtvergiinstigungen bei Obst- und Gemüsesendungen Die Verfrachrer von Gemüse und Obst können sparen, wenn sie bei der Aufgabe der Sendungen folgendes beachten: Für frisches Gemüse und für frisches Obst wird bei Aufgabe als Eilgut die Fracht für ge wöhnliches Frachtgut berechnet. Bei Aufgabe als Stückgut ist im Falle der Selbst- Verladung in der Spalte „Vorgeschriebene oder zu lässige Erklärungen" vom Absender der Vermerk anzubringen: „Vom Absender als Stückgut ver laden nach Vereinbarung mit der Eisenbahn". Im Frachtbrief mutz die Stückzahl sowie die Art der Verpackung und des Obstes angegeben werden. Ein zeln aufgelieferte Stücke müssen gut verpackt und verschlossen sein, soweit nicht Ausnahmen besonders zugelasfen sind. Wenn besonders angeforderte Wa gen verwendet werden, dürfen die Körbe usw. offen sein. Da im Kleiiwerkehr auch die Auflieferung als Expreßgut in Frage kommt, sei auf folgendes hin gewiesen: Frische Beeren, frisches Obst, frisches Gemüse aller Art und frische Speisepilze einheimischen Ur sprungs werden auf alle Entfernungen zu halben Expreßgntsätzen befördert. Tas Gewicht des ein zelnen Exprehgutstückes darf dabei SO lcx nicht übersteigen. Die Absender können wesentlich zur Beschleuni gung der Abfertigung und Verladung ihrer als Ex- pretzgut aufgeliefertcn Obst- und Gemüsesendungen beitragen, wenn sie die Abfertigung selbst vorneh men. Ueber die Selbstabfertigung von Expreßgut durck die Absender geben die Gepäckabfertigungen bereitwilligst Auskunft. 8. dl, 10. Juli 1988 OieZahresschau deutscher Gartenkultur in Hannover eröffnet Obcrpräsident Lutze eröffnete die Ausstellung Wieder einmal wagt es der deutsche Gartenbau, durch eine große Leistungsschau sür seine Erzeug nisse zu werben, wieder einmal zeigt er in einer den Forderungen der heutigen Zeit aufs trefflichste angepaßten Form, wie sehr der Gartenbau gerade jetzt berufen ist, neben seinen volkswirtschaftlichen Aufgaben auch sozialpolitische und kulturpolitische Aufgaben zu erfüllen. Das ist das Besondere an dieser Ausstellung, um die sich neben dem Künstler Gartenarchitekt Hübotter der Praktiker Garten direktor Kube besonders verdient gemacht hat, daß sie nicht einer zeitfernen Gartenkultur, die wir im verarmten Deutschland nicht verwirklichen können, dienen will, sondern zeitnahe Wege aufweist, Mensch und Scholle und Garten miteinander zu verbinden. Tie gartenkünstlerischen und züchterischen Leistun gen darzustellen, mag einer späteren Veröffent lichung Vorbehalten bleiben. Ter Gartenbau wird hier in Hannover in den kommenden Sonderschauen, wie in Berlin, und im kommenden Herbst in Köln erneut den Beweis seines unbändigen Lebenswillens liefern. Das war auch der Grundton der Ansprachen zur Eröffnung der Ausstellung, die in Anwesenheit zahlreicher Ver treter der Behörden, des Reichs, der Länder, der Kommunen und Verbände am 24. Juni im Kuppel- saal der großen Stadthalle in Hannover erfolgte. Nach den Klängen des Allegro moderato aus dem Lerchen-Streichquartett von Joseph Haydn, gespielt vom Ladschek-Quartett, hieß Oberbürgermeister Dr. Menge die Gäste willkommen. Er erinnerte zunächst daran, daß die Stadt Hannover in den Jahren der Schein blüte nach der Inflation grundsätzlich abgelehnt habe, sich an großen, kostspieligen Ausstellungen zu beteiligen. „Bei der Ausstellung jedoch, die wir heute eröff nen wollen", fuhr der Oberbürgermeister fort, „hat sie freudig eine Ausnahme gemacht. Hier hat sie die eigentliche Trägerschaft gern übernommen, weil in einer Zeit, in der es darauf ankommt, aus der deutschen Scholle den größtmöglichen Nutzen zu ziehen, den Menschen stärker mit der heimatlichen Erde zu verbinden, die Liebe zur Natur zu wecken und zu vertiefen und den vielen arbeitslosen Volks genossen in den Städten durch die Anlage von Kleingärten und Siedlerstellen wirtschaftliche Er leichterung und seelische Entspannung zu verschaf fen, eine Garte nbauaus st ellung von vorn herein ihres Erfolges sicher sein muß. Dankbar wissen wir dabei die hohe Ehre zu wür digen, daß unser allverehrter Herr Reichspräsident von Hindenburg, unser großer Ehrenbürger, die Schirmherrschaft für diese Ausstellung übernommen hat. Wenn bei dieser Ausstellung in der verhältnis mäßig kurzen Zeit, die zur Verfügung stand, ein vollendetes Werk geschaffen werden konnte, so ist dies in erster Linie dem Vorsitzenden der Ausstel lungsleitung, Herrn Senator Prof. Elkart, und dem gartenkünstlerischen Leiter, Herrn Stadtgarten direktor Kube, zu danken. Mein Wunsch ist es, daß die Ausstellung unserer gesamten Bevölkerung recht viel Freude und Anregung bringe, daß sie den Gartenbau in Stadt und Land in wahrem Sinne fördere und daß sie auch allen Wirtschaftszweigen, die mit dem Gar tenbau verbunden sind, den erhofften Nutzen bringe." Im Verlauf seiner Ansprache verlas Oberbürger meister Dr. MengeeinTelegramm an den Reichspräsidenten von Hindenburg, in dem diesem sür die zur Eröffnung der Ausstel lung übermittelten Grüße und besten Wünsche als dem Schirmherrn der Jadega herzlich gedankt wird. Senator Pros. Ellart der nach dem Oberbürgermeister sprach, erinnerte daran, daß Ausstellungen, die sich mit Gartenbau und Gartenkunst befassen, sich meistens besonderer Beliebtheit erfreuten, was seinen Grund in der in neren Verbundenheit des Menschen niit der Natur habe, die auch beim Großstadtmenschen immer wie der durchbreche. Die zur Veranstaltung einer Gar tenbauausstellung erforderlichen Vorbedin gungen: ein günstiges Gelände und daneben in der Bevölkerung die geistige Grundstimmung — diese Voraussetzungen erfülle Hannover fast in vorbildlicher Weise. Von jeher sei es eine Stätte alter Gartenkultur gewesen; die großen Anlagen aus der höfischen Zeit in Herrenhaujen mit der be rühmten Herrenhäuser Allee und dem größten Naturtheater Europas, die ausgedehnten Waldun gen der Eilenriede, die die Stadt durchsetzen und umrahmen, die weiten Wiesenflächen des Leinetales bewiesen das. Neben den öffentlichen Grünflächen sei Hannover besonders während der Kriegs- und Nachkriegszeit zu einer Pflege st ätte des Haus- und Kleingartens geworden. Heute werden amtlich etwa 16 OOO Kleingärten gezählt; hinzu kommen die vielen Hausgärten, die Villengär ten in den Landhausvierteln, die Nutzgärten in den Siedlungen und in den Vororten, so daß es nicht übertrieben ist, zu behaupten, daß die Hälfte der in Hannover wohnenden Familien über irgendein Stück Gartenland verfügt. Bei diesen Vorbedingungen sei dis Anregung, aus Anlaß der hier im Herbst stattfindenden Jah resversammlung des Reichsverbands des deutschen Gartenbaus, in deren Mit telpunkt zum ersten Male eine Reichsgartenbau messe stehen soll, eine Gartenbauausstellung größe ren Stils zu veranstalten, auf fruchtbaren Boden gefallen. Die Ausstellung stellt in ihrem Aufbau den Zusammenhang zwischen Gartenbau und menschlicher Siedlung oder — wissenschaftlich aus gedrückt — zwischen Städtebau und Gartengestal tung in den Vordergrund, angepaßt an die wirt schaftlichen Verhältnisse der Gegenwart. Danach hob der Redner die volkswirtschaftliche Bedeutung des Gartenbaus im Rahmen der ganzen Wirtschaft hervor, wie sie die Jadega durch eine Planschau in der kleinen Ausstellungshalle und durch eine Industrieaus stellung betont. Der Wert der jährlichen Produktion des deutschen Gartenbaus in seinen verschiedenen Zweigen, wie Obst- und Gemüsebau, Blumen- und Pflanzenbau, Baumschulbetriebe und Landschaftsgärtnereien, be- Wo findet der Gartenarchitekt seine Berufsvertretung? trage etwa 1,5 Milliarden Mark. Berücksichtige man ferner die engen wirtschaftlichen Beziehungen des deutschen Gartenbaus zum Binnenmarkt, zur inne ren deutschen Industrie — man denke an Gewächs häuser, Glasfabrikation, Düngemittel, Geräte- und Maschinenfabrikation —, dann werde klar, welche große Bedeutung dem Gartenbau auch in volks wirtschaftlicher Hinsicht beizumessen sei. Nur inlän dische Erzeugnisse würden auf der Ausstellung ge zeigt, um die Leistungsfähigkeit des deutschen Gar tenbaus zu veranschaulichen, denn noch würden für etwa 360 Millionen Mark Gartenerzeugnisse jähr lich eingeführt, von denen ein großer Teil durch di" heimische Wirtschaft geliefert werden könnte. Zum Schluß gedachte Senator Elkart do. !end aller, die an dem Aufbau der Ausstellung und an ihrem Zustandekommen mitgewirkt haben, vor al lem des Gartendirektors Kube und der städtischen Kollegien. Joh. Boettner d. I. der Reichsführer im Reichsverband deS Deu^chen Gartenbaus, sprach als nächster Redner. Er rii - nerte daran, daß die Zeit, in der die Ausstellung geplant wurde, die ersten Vorbereitungen getroffen wurden, noch unter dem Druck des völligen Nieder gangs der Wirtschaft und unter dem politischen Druck der letzten schwarz-roten Systemregierungen ocslanden habe. Es habe Mut dazu gehört, in solcher Zeit an ein Werk heranzugehen wie'die Jahresschau deutscher Gartenkultur. Um so dankbarer werde heute begrüßt; daß das Werk vollendet werden durfte in der Zeit deutscher Erhebung, neuen Wer dens in Staat und Volk, des ganzen deutschen Lebens. Die deutschen Gärtner, die inneren Träger dieser Ausstellung, hängen mit besondrer Hingabe an dem neuen Staat ihres Führers Adolf Hitler. In dem Hitlerwort: „Der neue Staat wird ein Bauernstaat sein, oder er wird nicht sein!" liege eine bedingungs lose Bejahung für die bodenbebauenden Äerufs- stände, aber auch ein unendliches Maß von Auf gabe und Auftrag. In der Stunde, in der die erste große deutsche Freilan d-G arten- bauausstellungimneuenDeutschlamd znr Eröffnung kommt, müße daran gedacht werden, daß das in einem Staat geschehe, der bewußt sein Leben aufbauen will auf den ewigen Kräften, die aus Blut und Boden stammen, aus den Kräf ten deutschen Bauerntums. Der Redner fuhr so t: „Das Wort unsres Bauernführers Walle-, Darrs vom „Blut und Boden" hat für d« deutschen Gartenbauer die tiefste Bedeutung. Der deutsche Gartenbau ist der Teil des großen deut schen Landstandes, der am innigsten mit der Mutter Erde in Berührung kommt, und der aus der hei mischen Scholle, durch intensivste Arbeit, die größ ten Erträge von der Flächeneinheit zu erwirtschaften berufen ist. Es ist nicht anmaßend, wenn wir deutsche' ' "st irer als zahlenmäßig kleiner Berufsstand jetzt Stimme laut erheben. Der deutsche Gartenbau steht gerade jetzt vor kulturellen Aufgaben von weittra gender Bedeutung. Er ist berufen, Mittler zu jein zwischen Stadt und Land, er- be rufen, an all den Arbeiten mitzuwirken, die f"/r- acben aus der Auflockerung der Städte, bei ' H Zurückführung der deutschen Menschen zum und Boden. Der Reichsverband des deutschen Gartenbaus ist die anerkannte Spitzenorganisation des deutschen Gartenbaus und als solche vom Amt sür Agrar politik der NSDAP, mit der Organisation aller Zweige des deutschen Gartenbaus beauftragt. Die vorstehende Frage wäre daher müßig, wenn nicht durch den BDGA. Veröffentlichungen verbrei tet worden wären, die zu Mißverständnissen Anlaß gegeben haben. Der BDGA. hat sich dem Reichs verband Deutscher Technik und dem Kampfbund Deutscher Architekten und Ingenieure (KDAJ.) an- geschlossen. Wir bedauern natürlich diesen Schritt des BDGA., haben aber zunächst keinen Anlaß, der Tatsache, daß eine Gruppe von Gartenarchitekten es sür richtig hielt, sich den Technikern, Architekten und Ingenieuren anzuschließen, besondre Bedeu tung beizumessen. Wir müssen zur Aufklärung aller an der Frage interessierten Kreise Wert auf die Feststellung legen, daß die Planung und Anlage von Gärten, Parks und sonstigen Grünflächen nur von Männern durch geführt werden kann, die mit dem Gartenbau aufs engste verbunden sind. Die Gartenkunst unterscheidet sich von allen andren bildenden Künsten durch Vie Mannigfaltigkeit und Eigenart des Materials. Des halb steht der Gartenarchitekt zu dem sein Material erzeugenden Beruf ganz anders als beispielsweise der Architekt zur Stein-, Eisen- oder Holzindustrie. Doch darum handelt es sich in erster Linie ja auch garnicht. Ich traue der Gruppe Gartenarchitek ten, die sich den Architekten und Ingenieuren ange- chlossen hat, durchaus zu, daß sie das Vorhergesagte elbst einsieht. Die Meinungsverschiedenheit dreht ich vielmehr um die Frage: Wo findet der Garten architekt seine Vertretung? Die Gruppe BDGA. scheint zu glauben, durch Anlehnung an einen Beruf, mit dem man oft zu tun hat und vor dem man scheinbar einen übertriebenen Respekt hat, be sondre Vorteile erringen zu können. Nach unserm Dafürhalten haben die deutschen Gartenarchitekten eS nicht nötig, irgendwo Anlehnung zu suchen, weil in Zukunft jeder nach seinen Leistungen beurteilt wird, und die Leistungen der deutschen Gartenarchitekten sich schon längst würdig neben den Leistungen der Architekten sehen lassen können. Anlehnung bring! Abhängigkeit, die wir nicht wollen. Die WurzÄ Gartenbau, aus der der Gartenarchitekt hervorgeht, ist stark genug, um den Gartenarchitekten die ihren Leistungen entsprechende Anerkennung und Beach tung zu verschaffen. Um in den Genuß dieser An erkennung zu kommen, ist es nicht nötig, ein win ziger Teil einer durchweg berufsfremden Organi sation zu werden. Die Beziehungen der Gartenkunst zu andren bil denden Künsten sind uns hinlänglich bekannt. Wir wünschen sie zu Pflegen und halten es für durch aus notwendig, daß Querverbindungen zwischen den Gartenarchitekten und Architekten geschaffen wer den. Der A.chitckt ist nicht aus der Ziegelindustrie hervorgegangen, der Gartenarchitekt aber aus dem Gartenbau, und darum hieße es die eigne Mutter verleugnen, wenn die Gartenarchitekten sich vom Gartenbau trennen. Erfreulicherweise ist das auch nicht der Fall. Auf Seite 1 ist in einer Mitteilung der Reichsführung des Gartenbaus der Aufbau der Fachgruppe Gar ten-, Park- und Friedhofsgestaltung wiedergegeben. Zur Sondergruppe Deutsche Gartenarchitekten ge hören schon jetzt so viele und bekannte Garten architekten, daß wir ein Recht haben zu sagen, die Gartenarchitekten sind beim Reichsoerband des deutschen Gartenbaus organisiert. In einer Be sprechung des Führers dieser Fachgruppe, Garten architekt Gustav Minger, mit dem bisherigen 1. Vorsitzenden des BDGA., Gartenarchitekt Wilhelm Hirsch, wurde weitestgehend Uebereinstimmung er zielt. Wilhelm Hirsch trat in den Führcrbeirat ein und zeigte damit den Mitgliedern des BDGA. den Weg, der znr Schaffung einer einheitlichen starken Berufsorganisation der Gartenarchitekten beschrit ten werden muß. Damit die Gartenarchitekten, die z. Zt. keine Aufträge haben, nicht durch Mangel an Einnahmen daran gehindert werden, an der Berufsorganisation mitzuarbeiten, werden besondre Erleichterungen geschaffen. Auch den jungen Be- rufskollegen soll es erleichtert werden, Mitglied der Berufsorganisation zu sein. Ohne die Unterstützung der berufsständischen Organisation vermag in Zu kunft kein Gartenarchitekt seine Interessen zu ver treten; wir fordern daher die noch außerhalb der Organisation stehenden Gartenarchitekten auf, sich sofort anzumelden. V/k. Wochenmarktverkehr Es liegen Beschwerden darüber vor, daß Beruss angehörige, die ihre selbstgewonnenen Erzeugnisse auf Wochenmärkten seilbieten, durch Angehörige andrer Berufe veranlaßt sind, einer bestimmten Händlerorganisation beizutreten. Man hat sogar damit gedroht, dahin wirken zu wollen, Gärtnern, die sich weigern, dem Händlerverband beizutreten, ihre Markt st ände zu entziehen. — Hierzu ist zu sagen, daß nach K 64 der Reichsgewerbeord nung in Verbindung mit Z 66 Absatz 1 Ziffer 2 jeder Gärtner das Recht hat, Gegenstände des Wo chenmarktverkehrs — und das sind selbstgewonnene Er,Zeugnisse des Gartenbaus — mit gleiten Befug nissen wie andre seilzubieten. Wegnahme der Markt stände nur deshalb, weil der betreffende Gärtner sich weigert, einem bestimmten wirtschaftlichen Ver band beizutrcten, ist, weil ungesetzlich, nicht zulässig. Der Reichsverband des deutschen Gartenbaus empfiehlt, sich durch Drohungen berufsfremder Kreise nicht cinschüchtern zu lassen. Zuständig sür die Organisation, in die allerdings jeder Erwerbs gärtner gehört, ist lediglich der Reichsvrrband des deutschen Gartenbaus. Der Reichsvcrband hat sich an die zuständigen Stellen der Händlerorganisa tionen gewandt und darum gebeten, dasür Sorge zu tragen, daß für die Zukunft Belästigungen uns rer Mitglieder aus den Wochcnmärkten nicht mehr erfolgen. Jeder Berufskollege muß im Besitz eines Ausweises des Reichsvcrbands sein, der demnächst den Brz.-Gr. entsprechend den Veröffentlichungen der „Gartenbauwirtschaft" zugehen wird. Diese Pflichten können aber nicht über^"^'- die wirtschaftlichen Ausgaben, die dem G für die Versorgung des deutschen Volkes tenbauerzeugniffen, Obst, Gemüse, Pslm erstehen. Es wird ein unendliches Maß von ^rra^- und Willen notwendig sein, um diese Aufgaben erfüllen, denn der deutsche Gartenbau befindet' auch heute noch, gemeßen an der Lage andrer rufsstände, in einer Not ohnegleichen. Die Systei regierungen der letzten 14 Jahre, die, man d wohl sagen, bewußt die Existenz des bodenständig Menschen zerstören wollten, haben am härtest den deutschen Gartenbau getroffen." Der Redner wies auf die damalige hemmun- lose Einfuhr ausländischer Gartenbauerzeugn' usw. und ferner darauf hin, daß es ein geradf überwältigendes Zeichen von Lebenswillen, zähe' Arbeit, Pflichterfüllung und harter persönlich. Entbehrungen gewesen sei, wenn der deutsche Gar tenbau sich trotz allem an seinem Grund und Bo den festgekrallt habe, um die Betriebe in diese neue Zeit hinüberzuretten. Er gab ferner der zuversicht lichen Gewißheit Ausdruck, daß der Kanzler zu ge gebener Zeit dem deutschen Gärtner auch den wirt schaftspolitischen Schutz, den er brauche, zuteil wer den laße. Wichtiger und wirksamer als jeder Han- delspolitische Schutz sei die Erziehung des heimischen Verbrauchers zu deutschem Wirt schaftsdenken. Wir müßten uns bewußt wer den, daß in unsren einfachsten Lebensformen, in dem, was wir essen und trinken und womit wir uns kleiden, sich eine Waffe in unsrer Hand be fände, die sich auf die Dauer als wirksamer erwei sen könne als die modernsten Kriegsmittel der Neu zeit. Der Redner beendete seine Ausführungen mit folgenden Worten: „Mögen die vielen Tausende von Besuchern dieser Jahresschau deutscher Gartenkultur, die ihr Herz und Auge an den Leistungen unsres Berufsstands erfreuen, sich dieser Ausgabe nichr nur bewußt werden, sondern den Gedanken auch weitertragen ins Volk. So sehen wir deutschen Gärtner diese Ausstel lung als eine Mahnung an dir verkra chende deutsche Bevölkerung. Sie ist aber m als das, sie ist ein Zeugnis des nicht zu chenden Lebenswillens des deutschen Gärtckt der in seiner Leistung das Bekenntnis zu PslichtamdeutschenVolk ablegt." Im Anschluß an die Ansprache des Reichsfüht^ des deutschen Gartenbaus übermittelte Oberpräsidcnt Lutze die Grüße des Reichspräsidenten v. Hindenburg als des Protektors der Ausstellung an Ausstellungs leitung und Aussteller sowie die hannoversche Be völkerung und fügte ihnen die Grüße und beste, Wünsche der Provinz Hannover für einen guten Erfolg der Ausstellung hinzu. Mit dem Hinweis, daß der Zweck der Jadega voll erreicht sei, wenn mit ihrer Hilse ein Teil unsres Volkes zur deutschen Scholle zurückgeführt werde- crklärte der Oberpräsident die Jahresschau deutsche? Gartenkultur in Hannover sür eröffnet.
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