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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Sondergärten auf der Lahresschau deutscher Gartenkultur zu Hannover I. Teil Ein Glanzpunkt der am 84. Juni zu eröffnenden Gartenbauausstellung werden die Sondergärten sein, die die hannoverschen Gartenarchitekten mit den Gartenausführenden geschaffen haben. Die ein zelnen Gärten sind unter bestimmten Gesichtspunk ten angelegt; Aufgaben sind gelöst, die bis ins kleinste in Plänen durch die Gartenarchitekten fest gelegt und aufs sorgfältigste und mit großem Ge schick von den Gartenausführenden durchgeführt worden sind. Bei der Anlage eines dieser Gärten hat der Gar tenarchitekt Hübotter-Hannover mit seiner Hilfs kraft Vogeler-Hannover die Gedanken eines großen Pflanzen- und Tierfreundes zu erraten versucht. Das massive äußerst praktisch eingerichtete Wohn haus (projektiert von den Gebr. Siebrecht und aus- oeführt von der Baufirma Meyerhoff, beide in Hannover) ist mit dem umgrenzten Garten zu einer Einheit „Mein Heim" gebunden. An das Wohnhaus schließt sich ein kleines, heiz bares Gewächshaus an, in dem der Besitzer als großer Pflaiizeufreund seine, in ein Warmhaus ge hörenden Pflanzenschätze hegen und pflegen kann. Ein Kanarienvögelchen wird hier für die Unterhal tung des Besitzers bei der Arbeit sorgen. Im Freien sind Laubhölzer, immergrüne Pflan zen, Stauden, Sommerblumen aller "Art so vom Gartengestalter (Firma Stallmann in Hannover) ausgewählt und verteilt, daß ständig einige Grup pen entweder durch die Blüte, die Belaubung oder den Wuchs das Auge des Naturfreundes erfreuen. Zwischen den Stauden und Sommerblumen fehlen die Grünflächen zum Ausruhen nicht; teils find diese auch nutzbar gemacht als Weide für die Stelzvögel, die in dem Garten des Tierfreundes nicht fehlen dürfen. Durch einen kleinen Teich, der mit mehreren Entenrassen besetzt wird, soll das an heimelnde Besitztum noch weiter belebt werden. Nisthöhlen und Nistbrett für die Schwalben sind an der Ost- und Südseite des Hauses angebracht. Auch hier und da in der Anlage erblickt man einen Nistkasten. Vogelschutzgehölze sind gepflanzt, um die gefiederten Freunde in den Garten hineinzuziehen. Dieses ist bereits geglückt, denn ein Rotschwänzchen hat sein Nest in einem Gebüsch gebaut und auch die Nachtigall läßt allabendlich ihr Lied aus einem hohen Ahorn, der im Garten steht, erschallen. Unmittelbar an diesen Sondergarten schließen sich vier weitere Sondergärten an. Die Pläne für diese vier Gärten sind von dem Gartenarchitekten Hübotter entworfen, während die Ausführung vier hannoversche Gartenaussührende übernommen haben. a) Der Wocheneu dgarten ist von dem Gartengestalter Heine-Hannover angelegt. Wir Versetzeri uns in Gedanken an das schöne Steinhuder Meer vor Hannover. Im Schatten alter Bäume steht ein Wochenendhaus der Steinhuder Hand werksgemeinschaft, aus dem wir hinaustreten in den Garten, der nach dem Steinhuder Meer gelegen und in harmonischer Weise zum Haus angelegt wor den ist. Die sich an der Schattenseite entlangziehende Rabatte ist mit immergrünen Pflanzen der ver schiedensten Arten bepflanzt. Nadelhölzer, Ukoclo- cksnckron .japönieum ( — mällis) usw. wechseln miteinander ab. Unter diesen sind Eriken und andere niedrig bleibende Pflanzen verteilt. An der Sonnenseite kann sich das Auge an den verschie densten Sommerblumen erfreuen, die tuffweise in bunter Anordnung auf die Rabatte gepflanzt wor den sind. Eine Abwechslung des gesamten Bildes ist durch die vielseitige Verwendung der Stauden erzielt, die in geschickter Weise dem Ganzen einge ordnet sind. Eine größere Rasenfläche zwischen den beiden Rabatten dient zum Ausruhen und als Tummelplatz für die Kinder. b) Für die Schaffung eines So mm er - blumengartens haben sich der Gartenarchitekt und der Gartenausführende Stern-Hannover die Aufgabe gestellt, zu zeigen, in welch unendlich vielen Möglichkeiten die Sommerblumen anzuwen den und miteinander geschmackvoll zu vereinigen sind. Für die breiten Rabatten ist die Bepflan zung mit höheren Dahliensorten, mit einjährigen Sommerblumen sowie Stauden gewählt worden, wahrend niedrige Sommerblumen und die Mignon- dahlieu auf den durch den Garten ziehenden schma len Rabatten Verwendung gefunden haben. Das vertiefte Teilstück ist mit einer kleinen Mauer um zogen, auf dem in bunter Abwechslung Polster stauden stehen. Augenblicklich steht dieser Teil des kleinen Gartens im schönsten Blütenflor; möge der selbe bis zur Eröffnung der Ausstellung am 24. Juni noch erhalten bleiben. c) Der von dem Gartengestalter Grobe-Hannover angelegte Obstgarten hat nur die Ausmaße eines kleinen Hausgartens, der mit Formobstbäumen be pflanzt worden ist. Auf den Rabatten stehen gut gezogene Verrierpalmetten und Uformen vornehm lich in Aepfeln und Birnen, während zur Bildung eines Laubenganges senkrechte Schnurbäume benutzt worden sind. Apfel- und Birnenpyramiden stehen auf den größeren Zwischenstücken. Zur besseren Ausnutzung des Bodens sind unter den Bäumen Johannis- und Stachelbeersträucher sowie Erdbeeren gepflanzt. Wenngleich auch ein Nutzgarten seine Schönheit nicht entbehrt, so ist durch das Bepflanzen der Rabatten mit Sommerblumen und Stauden eine abwechselnde Farbenfreude erreicht worden. ck) Eine Hauptterrasse führt hinter einem gedachten Hause über zwei Stufen in den Garten, der ohne weitere Wegeführung nur eine Rasenfläche enthält, die als Spiel- und Erholungsfläche dienen soll. Der Gartengestalter Stern-Hannover hat diese grüne Fläche mit blühenden, fruchttragenden und buntblättrigen Gehölzen umrahmt, linier und vor den Gehölzen stehen Stauden mit Wildcharakter. Neben der Terrasse besindet sich ein kleiner Blu mengarten, der das tägliche Material zum Füllen der Vasen liefern soll. e) Nach Angabe des Gartenarchitekten hat der Gartengestalter Cronjäger einen Stauden- qarten von geringen Ausmaßen angelegt, der jedem Hause angegliedert werden kann. Das Pflan zenmaterial hat die niedersächsische Staudengärt nerei von Heinr. Junge-Hameln geliefert. Die Auswahl der in diesem Garten und dem dazu ge hörenden kleinen Alpinum verwendeten Stauden ist sehr vielgestaltig. Manch neuere und neueste Staudensorte ist hier zu sehen und zu bewundern. Diese fünf Sonderqärten zeigen so recht, daß bei einer gemeinsamen Arbeit des Gartenarchitekten, des Gartengestalters und des Züchters etwas Her vorragendes geschaffen werden kann und sich unter Angliederung an gegebene Verhältnisse stimmungs volle Wirkungen schaffen lassen. kkubsr, Gartenbaudirektor, Landwirtschaftsrat i. R. Dlütenschau der Deutschen Gladiolen-Gesellschaft Die diesjährige große Blütenschau der Deutschen Gladiolen-Gesellschaft wird voraussichtlich Ende August im Rahmen der größten diesjährigen Gar tenbauausstellung, der „Jahresschau für Deutsche Gartenkultur, Hannover 1933", in Hannover statt finden. — Wer die vorhergehenden Blütenschauen der Deutschen Gladiolen-Gesellschaft in Essen, Frankfurt (Main) oder in Weimar gesehen hat, wird bestimmt damit rechnen können, daß auch die diesjährige Veranstaltung wieder ein Glanzstück aller deutschen Blütenschauen wird! Da auf der vorjährigen Generalversammlung der Deutschen Gladiolen-Gesellschaft beschlossen wurde, auch in Zukunft die bindekünstlerische Verwendung der Gladiole in einer besonderen Abteilung zu zeigen, so dürfte damit zu rechnen sein, daß dieser Ge danke zur diesjährigen Blütenschau in Hannover bereits verwirklicht wird. Gerade auf diesem Ge biete wird sich diese prächtige Blume als ganz be sonders geeignet erweisen, ist sie doch neben ihrer wertvollen Eigenschaft als wertvolle Gartenschmuck pflanze eine der besten und dankbarsten Schnitt blumen, die es überhaupt gibt! — aweck — den andern ins Stammbuch" Was sich heute noch ein Pfarrer erlaubt? Der Herr Pfarrer Seeger in Göbrichen hat mit einem Gärtner folgenden Vertrag, verbunden mit Dienstanweisung, abgeschlossen, der ein so wertvol les „Kultur"-Dokument ist, daß wir ihn hier niedriger hängen: Der Gärtner hat einen Monatslohn von Alk 25.—, den Genuß freier Kassen und Versiche rung, Verpflegung, Wohnung und Wäsche. Bei an erkennenswerter Arbeit und der unbedingten Zu gehörigkeit zum Haus wird auch die Wäsche geflickt. An Arbeiten übernimmt der Gärtner außer der selbstverständlichen Uebernahme von Garten und Feld, Krautgarten und Baumwiese, die in gärt nerisch einwandfreier Weise geleistet werden sollen, die Instandhaltung sämtlicher Gartengeräte (die möglichst immer gefettet zu halten sind), die Be dienung der Wasserleitungen (Dichtungen), insbe sondre auch im Sommer die Gartenmöbel (je da nach Samstag oder Sonntag früh abwaschen). Dis Arbeitsräume, Garage, groß und klein, Hüttls, Scheuer, Waschküche, Kohlenräume, die stete Sauberhaltung von Hof, Garten und Straße. Hof und Straße werden Samstags gründlich gekehrt. Die Pflege des Hundes, ihn täglich einmal zu bür sten, dreimal am Tage springen zu lassen und wie der anzuketten, Besorgungen, Autowäschen, Kohlen holen, Abortgrube zu regulieren, sind zu iiberneh- men. Der Samstag dient in jeder Weise, den übertragenen Arbeiten die sauberste Note zu geben; es ist alles zu hacken, die Wege unkrautsrci zu halten, zu rechen oder zu kehren; denn den Kirch gängern soll der Garten stets ein Vorbild und den Besitzern eine Freude sein. Im Sommer ist die Arbeitszeit von 7 bis 7, im Winter von 8 bis 6, mit je einer Stunde Mittagpause. In heißer Som merszeit ist es nötig, daß der Garten bis zum Frühstück fertig gut gegossen ist. Die Produktion soll auf das Möglichste gesteigert werden; der Gärt ner genießt am Ende des Sommers eine Gewinn beteiligung von 10 A des Verkaufs von Gemüse. Jede Abwesenheit von Haus und Garten, auf Feld und Wiese ist anzusagen. Sonntag sind die unum gänglichen Arbeiten auszuführen, wie Frühbeete lüften und gießen, Kirchensträuße, Hund u. dgl. Mit Ausnahme der Rosenkultur und der Kakteen untersteht der gesamte Arbeitskreis des Gärtners der Pfarrfrau, die für den Tag in Aussicht genom menen Arbeiten werden abends oder morgens be sprochen und danach ausgeführt. Bei Arbeiten von Handwerkern hat der Gärtner weitmöglich Hand mitanzulegen. Eine Kündigung hat beiderseits 14 Tage vor dem Termin, am 1. oder 15. d. Mts., zu erfolgen. Wir verlangen von unserm Gärtner bei jeder aus- zuführenden Arbeit unbedingte Gründlichkeit und Pünktlichkeit; denn die Pfarrgüter sollen in jeder Hinsicht den vorbildlichen Charakter des Pfarr hauses tragen. Jedem ist das Recht der offnen Meinungsäußerung zuerkannt; auf dieser ehrlichen Basis wollen wir ein gutes Verhältnis gründen. Göbrichen, den 1. 3. 1933. Gelesen und anerkannt: gez.: A. Seeger, Pfarrer. Eine Entgegnung von der Verwaltung des Ritterguts Walbeck (Rheinland) Es ist uns eine angenehme Pflicht, auf die Aus führungen des Herrn „Dr. E." in Berlin in der Zeitung „Die Gartenbauwirtschaft", Nr. 22 vom 1. Junr 1933, zu antworten, da diese Ausführungen sehr leicht zu widerlegen find. Zunächst möchten wir die offensichtlichen Unrich tigkeiten klarstellen. 1. In den Jahren, in denen das Rittergut Walbeck seine Spargelfelder anlegte — 1925 bis 1929 — ertönten keinerlei Warnungen, man möchte die Anbauflächen nicht vergrößern, sondern damals war das Unternehmen, in so großem Stil Spar gelfelder anzulegen, eine kühne und neuartige Leistung. 2- Das Rittergut Walbeck hat in den allerletzten Jahren keine Spargelfelder mehr angelegt. 8. Die unkluge Behandlung der Landwirtschaft durch die Regierung in den letzten 14 Jahren drängte die Rittergüter zur Zwangsversteige rung oder zur Intensivierung ihrer Betriebe: wir haben den letzteren Weg gewählt. 4. Durch die vorbildliche Wirtschaft des Ritterguts Walbeck haben 100 klein-bäuerliche Betriebe und Arbeiterfamilien, die der Besitzer des Ritter guts Walbeck zu einer Genossenschaft zusammen schloß, im Spargelbau ihre Existenz gefunden. 5. Die Spargelaulagen dieser klein-bäuerlichen Mitglieder der Spargelbaugenossenschast Wal beck sind heute größer, als die des Ritterguts Walbeck. Alljährlich tritt noch jetzt das Ritter gut Walbeck an den Kreis heran, um für die Genoffen der Spargelbaugenossenschast zur An lage von Spargelfeldern zinslos bis zum ersten Erntejahr Kredite zu erbitten. Diese Kredite hat übrigens der Besitzer des Ritterguts Wal beck von Anfang an für seine mittelloseren Be rufsgenossen vom Kreis erbeten und erhalten, während er selbst keine billigen Kreiskredite in Anspruch nahm, sondern 10- und 12A-ige Hypo theken auf sein Gut aufnahm, um seine eignen Spargelfelder in dem Umfang anlegen zu kön nen. Einen schöneren Beweis für die Gesinnung „Gemeinnutz geht vor Eigennutz" gibt es wohl nicht. E>o inseriert man zur Reisezeit! 8 29 Hiervon sind Matern unter 8 29 und 8 30 bei der Hauptgeschäftsstelle zum Preise von 30 Rps. je Stück . zu beziehen, 8 30 6. Auch jetzt vertritt das Rittergut Walbeck keines wegs oder nur zu einem sehr geringfügigen Teil seine eignen Interessen: es kämpft für die Wohlfahrt seiner zeitweise bis zu 160 Arbeitern und Arbeiterinnen und der 100 klein-bäuerlichen Spargelbetriebe der Gemeinde. Es tut dies in der frohen Gewißheit, das soziale und groß zügige Werk des Gründers des Walbecker Spar gelbaus zu erhalten, das dem ganzen Umkreis Segen bringt und auch weiterhin Segen bringen soll und wird. Wer unsere letzte Veröffentlichung aufmerksam gelesen hat, sieht klar, daß wir unsere Märkte gar nicht für uns allein verlangen, sondern eine sich in vernünftigen Grenzen haltende er gänzende Beschickung unsrer Märkte von aus wärts durchaus billigen. Wir lehnen aber eine un organische Ueberschwemmung der Märkte hier und anderswo allerdings ebenso energisch ab. Die Behauptung, die Spargelanbaufläche in Deutschland sei zu groß, ist u. E. eine billige Ent schuldigung dafür, daß die Verteilung der Spargel mengen durch die Berliner Stelle mangelhaft war und zum Teil u. E. noch ist, wenn auch im letzten Jahr Fortschritte zu verzeichnen sind. Das gesamte Spargelangebot Deutschlands bietet rund jedem erwachsenen Menschen in deutschen Städten in der 8 Wochen dauernden Spargelzeit je Woche 1 Pfd. Spargel: dies dürfte denn doch wohl nicht zu viel sein. Während man fast alle Gemüse durch Zölle schützte, hat man wohl daher dem deutschen Spar gel keinen Zollschutz gewährt. Es ist nicht einzusehen, warum gerade die Alt märker Kleinbauern das Rheinland mit Spargel be liefern sollen und es ihnen erlaubt ist, ihre Spar gelanlagen zu vergrößern, während dies den rhei nischen Kleinbauern verboten sein soll. Verständiger mutet an, wenn das Rheinland auf seinen Sand flächen für seine eignen Einwohner Spargel baut. Der Vorwurf, die Spargelanbaufläche unverständig in letzter Zeit vergrößert zu haben, dürfte höchstens für die Altmark zutreffen, die mit ihrem weiten Umkreis, zu dem Berlin gehört, ihre eignen Pro dukte nicht verzehren kann. Es ist auch nicht einzusehen, weshalb niederrhei- nijche Erzeuger einen Mann bezahlen sollen, der in erster Linie den Absatz für die Altmärker Er zeuger gegen die Interessen der niederrheinischen Erzeuger — die auch Deutsche sind! — regelt und vertritt. Wir sind durch eigne Taten und Leistungen groß geworden und haben nicht nötig, vom Staat oder andern Zentralstellen zu verlangen, daß sie den Absatz unsrer Erzeugnisse übernehmen. Dazu haben wir den tüchtigen Händler, den wir nach Leistung auswählen können. U. E. steht sich der tüchtige Er zeuger erheblich besser, wenn er durch einen gleich ihm interessierten und leistungsfähigen Händler verkauft, als durch festbesoldete Stellen, die ihre Sonne über Tüchtige und vor allem über Untüch tige scheinen lassen'wollen, — denn die Tüchtigen haben die Zentralstelle nicht nötig. Hätte nur der hundertste Teil der deutschen Bevölkerung den opferbereiten Aufbauwillen gehabt, den das Rit tergut Walbeck stets betätigt hat und betätigt, so wären wir als Volk nicht so tief gesunken. Längst, ehe es Mode wurde, davon zu reden, daß „Ge meinnutz vor Eigennutz" geht, hat der Besitzer des Ritterguts Walbeck jahrzehntelang nach diesem Grundsatz gelebt und gehandelt, denn auch im Krieg stand er vom ersten bis zum letzten Tag als aktiver Offizier auf wichtigen Posten. Wir nehmen an, daß Herr „Dr. E." in Berlin wohl kaum gewagt hätte, seine Ausführungen zu veröffentlichen, wenn er Genaueres vom Rittergut Walbeck gewußt hätte und von seinem nun ver storbenen Besitzer, Major a. D. Dr. Klein-Walbeck, dem Gründer des Walbecker Spargelbaus. * Zu vorstehenden Ausführungen sei nur folgendes gesagt: Walbeck beruft sich zu 1. auf die Jahre 1925—29, in denen keine Warnungen erfolgt seien, es gibt damit zu, das ihm aus den nachfolgenden Jahren Warnungen bekannt geworden sind, demnach for dert es „alljährlich noch jetzt" (zu 5) zinslose Kreis kredite zu Neuanlagen für die doxtigen Genossen, obwohl ein Ueberanbau vorliegt. Walbeck zieht eine Milchmädchenrechnung auf: „Wenn" jeder Erwachsene ein Pfund Spargel essen würde . . ., aber es geschieht nicht! Die Preiskata strophe dieses Jahres läßt das Ueberangebot noch deutlicher erkennen. Gewiß liegt noch eine mangel hafte Absatzregelung vor. Auch die „Berliner Stelle" erfaßt bisher nur einen kleinen Ausschnitt aus dem mitteldeutschen Anbaugebiet. Sie ist macht los gegenüber dem Kommissionshandel und der noch unorganisierten Erzeugerschaft. Erst eine Zwangs organisation, die alle Anbauflächen erfaßt, kann die Verteilung der Ernte wirklich planmäßig regeln. Sie wird dann aber auch den Anbau regeln müssen. Wir fordern nicht nur von Walbeck eine Einschränkung der Anbauflächen, sondern von allen Anbaugebieten. Mitteldeutschland hat aber die An- bauerweiterung schon abgestoppt, als Walbeck noch nicht daran dachte. Mitteldeutschland, das früher seinen Hauptabsatz bei der Konse'rvenindustrie fand, ist zwangsläufig mit den nun einmal vorhandenen Ernten auf die Märkte gedrängt, als die Wirt schaftskrise auch über die Konservenindustrie herein brach. Es wäre unsinnig, Vorhandenes zu zerschla gen, um an andrer Stelle das Gleiche aufzubauen. Sandböden gibt es ja nicht nur in Walbeck, und wenn jeder Sandbodenbauer nun anfangen sollte, für seine Umgebung Spargel zu bauen, würde es einen hemmungslosen Kamps aller gegen alle geben. Nochmals muß der Angriff gegen die Krefelder Versteigerung scharf zurückgewiejen werden. Die rheinischen Anbauer fordern von dieser Stelle, daß sie ihre Erzeugnisse nicht nur in Krefeld, sondern bei Ueberschuß-Lieferung auch an andern Plätzen Deutschlands unterbringt. Es wäre unbillig) sich selbst alle Vorteile sichern zu wollen, aber andern Ueberschußgebieten nicht helfen zu wollen. Es han delt sich hier nicht um „Tüchtige" und „Untüchtige", sondern um Gemeinschaftsarbeit zum Schutz der Schwachen. Planmäßige Arbeit ist unmöglich, wenn jeder mit jedem nach alter liberalistischer Methode Absatz treiben kann und damit jeder Ueberblick über den Matkt verloren geht. Wir fordern für die Zu kunft Ordnung im'Marktverkehr, der sich jeder eiu- zugliedern hat. Da auf freiwilliger Basis das Ziel nicht zu erreichen sein wird, muß die Zivangsorga- rüsation kommen, Or. 8.. ,
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