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>5 24. 15. 6.1933 Vle Sartenbauvirtschaft Gebiet der Schädlingsbekämpfung hemmend zu wir ken. Andrerseits erachte ich es als einen Mangel, daß die Wissenschaft es nicht fertig gebracht hat, immer klar und zielbewutzt in der Ausarbeitung der Bekämpfungsmethoden zu sein. Mir scheint, daß dort mancher Streit um des Kaisers Bart aus- dung all ihrer Möglichkeiten die Waffe gegen dis Schädlinge in die Hand zu drücken. Gibt es auch Meinungsverschiedenheiten, ein klarer Wille wird sich auch hier durchzusetzen verstehen. Die Landwirt schaft und der Gartenbau werden dankbar sein, wenn der Schädlingsbekämpfung erkannt haben und oft noch sehr teure Preise für die Mittel bezahlest müssen. gesunder deutscher Ware bedient zu werden. Dann werden wir die Auslandskonkurrenz mit Erfolg von unsern Märkten verdrängen können. O. Naux, Radolfzell. ttsUüvnger Pffsrssöuns un«t gsmßrcktsi» Sung ln bostvr Haolität an6 jsllsr A4sag» Uslsrn k. 0. Sselln v HF, 10-12 l'slvpkon, ^nllrsos 2503/0? Kamps -en Schädlingen in Gartenbau und Landwirtschaft schäft auch hier den Hebel anzusetzen, und abwei- chend von aller bürokratischen Engherzigkeit und Zurückhaltung zielbewußt vorzugehen, zu organisie ren und der Landwirtschaft bewußt unter Anwen- Jn Nummer 20 vom 18. Mai wird eine Erwide rung auf meine Ausführungen „Gedankenlosigkeit oder Leichtsinn" veröffentlicht, deren Gedanken ich in vollem Ilmfang teile. Ich freue mich, daß da durch das Kapitel „Schädlingsbekämpfung" auch von der Seite des Gemüsebaus beleuchtet wird, da ich wohl aus eigener Erfahrung heraus zunächst nur den Obstbau im Sinn hatte. Zweifellos wird von Seiten der Anbauer, schon sehr viel auf diesem Gebiet getan und dank vieler Pionierarbeit wissen wir wohl heute bei den meisten Krankheiten und Schädlingen, wie der Sache zu Leibe gegangen werden muß. Bei aller deutschen Gründlichkeit sind wir aber noch so weit vom Ziel entfernt, daß man sich fragen muß, woher das kommt? Es sprechen vielerlei Momente mit, die, wenn sie richtig erkannt sind, heute nach Möglichkeit ab gestellt werden müssen. Hierin sehe ich die Pflicht verantwortungsbewußter Wirtschaftspolitik seitens der Regierungen für den Gartenbau und die Land wirtschaft. Die Mentalität der Erzeugerschafft besonders der älteren Generationen,- hat es oft nicht zugelaffen, daß neue Gedanken und fortschrittliche Wirtschafts weise sich in dem Tempo verwirklichen ließen, in denen die Methoden erkannt wurden und sich durch zusetzen suchten. Abneigung gegen Neuerungen, von deren Richtigkeit man sich nicht durch Worte über zeugen ließ, Fehlschläge durch falsche Methoden oder durch Uebervorteilung seilens unlauterer Elemente, Geldmangel und rückläufige Einnahmen durch die Entwicklung der Märkte der letzten Jahre, Mut losigkeit, alles zusammen half mit, auch auf dem ken die Fabriken offen zugeben, was für ein Mine ral, was für ein Gist enthalten ist, dann weiß man, woran man ist. Zu meiner Befriedigung lese ich gleichfalls in Nr. 20 vom 18. Mai, daß durch eine Verordnung zum Schutz der Volksgesundheit den Behörden, also in erster Linie der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft er möglicht ist, Warnungen zu erlassen, die die All gemeinheit und den einzelnen vor Schaden be wahren- Ich denke mir hier als wichtigsten Grund den, daß die Behörden uns, die Landwirtschaft schützen muß, vor Schund und schönklingenden Na men, hinter denen nichts steckt. Der Schaden, den die Allgemeinheit auf diesem Gebiet erleidet, ist oft auch nicht gering. Einheitlichkeit in der Methode, wobei ich zugebe, daß die Unterschiede klimatischer und geologischer Struktur in unserm Vaterland niemals ein starres Schema zulassen. Einheitlichkeit aber vor allem in den Mitteln, keine Fantasienamen, sondern es sol ¬ losließ, an dem viel Geld verdient wurde, aber dem Erzeuger nicht nur nicht geholfen wurde, son dern manchmal auch sehr geschadet hat. Wenn hier die Verhältnisse im Gemüsebau noch schlechter lie gen als im Obstbau, so mag es daran liegen, daß die Organisation des letzteren umfangreicher und gekräftigter ist. Andrerseits haben wir aber so viels geschloffene, reine Gemüsebaugebiete, daß es dort zielbewußter Arbeit schon hätte möglich sein sollen, auch für die einzelnen Gemüsekrankheiten eine bil lige und geeignete Schädlingsbekämpfung einzu- sühren: Die es nicht zugelassen hätte, daß jedes Jahr immer neue Mittel mit immer verlockenderen Namen auf den Markt geworfen worden wären, die nur auf Bauernfang ausgingen und nicht ernstlich helfen sollten. Ich muß nochmals betonen, daß in dieser Ab wehrfront gegen die Schädlinge des Obst- und Ge müsebaus nicht nur der Gärtner allein steht, son dern daß hier auch im gleichen Maß der Landwirt interessiert und zur tatkräftigen Mitarbeit veran- halb am besten zum Bepinseln der befallenen Stell „ ...... , len verwendet. O. diorckmann, Kreuznach, gefochten worden ist, der um Sonderinteressen und Kennen Sie schon die Flugblätter Nr. 10 „Baum- das „Prestige" ging, und nicht um sachlichen Mei- Pflege und Pflanzenschutz" 0,20) und Nr. 13 nungsaustausch. Die Folge davon wieder war, daß Eprikkalender für die wichtigsten Krankheiten und die Industrie ihrerseits wiederum in der Produk- Echädlinge unserer Obstbäume" (Ä)k 0,15)? Sie tion geeigneter Schädlingsbekämpfungsmittel keine sind zu beziehen durch die Hauptgeschäftsstelle, Ber- klare Richtung gezeigt bekam und viel untaugliches Im NW. 40, Kronprinzenuser 27. Zeug mit viel Reklame auf die armen Erzeuger Letzi notwendiger Pflanzenschutz dn Obstbau Wie sich jetzt zeigt, ist der Fruchtansatz bei Apfel- wd Birnbäumen mancherorts doch noch besser, als sich nach der KMeperiode im April vermuten ließ. Auffallend ist aber bei diesen Obstarten das frühzeitige Auftreten des Fusicla- diums. Schon kurz nach der Blüte konnte ich e? an Brrnfrüchten feststellen. Deshalb muß mit aller Sorgfalt mit kupfer- oder schwefelhaltigen Mitteln gespritzt werden. Zweckentsprechend ge schieht diese Spritzung wiederum gemeinsam mit arsenhaltigen Mitteln, da sich auch noch mancherlei Insekten zeigen, so z. B. trit die Apfelbaum- ges Pin st motte (klz'ponomeütka malinellus) ziemlich stark auf. Außer den im Mai angegebenen Ritteln hat sich „Hercynia neutral" als fertiges Knpferarsenspritzmittel sehr gut bewährt. An manchen Apfelsorten, „Landsberger Renette", „Boikenapfel" etc., tritt der Apfel mehltau spollospimers leucötricüa) stark auf. Triebspitzen und Blütenbüschel werden davon zerstört. Auch der amerikanische S t a ch e l b e e r m e h l t a u föpkaerotbeca mors üvae) zeigt sich verschiedent lich. Schwefelkalkbrühe 2 oder Solbar 1 sind hiergegen die besten Mittel. Zeigt sich gleichzeitig die'Stachelbeerblattwespe (I<emätu8 ri- bösii), so kann man auf 100 l Schweselkalkbrühe M—500 x Kalkarsen zusetzen, um die sen Schädlingen den Garaus zu machen. Auch das Staubmittel Pomona hat sich bewährt. Dies kann ferner gegen die Kirsch sliege (LpilöZrapka cerasi) Verwendung fin den, und es ist jetzt höchste Zeit, um bei den Spät- kirschen die Bestäubung damit vorzunehmen, starker Blattlausbefall zeigt sich an Pfirsich-, Pflaumen-, Mirabellen-, Apfel- und Kstschbäumen. Die bekannten Mittel: Quassia- oder Tabakseifenbrühen, finden in den üblichen Zusam mensetzungen Verwendung. Handelt es sich um die Bespritzung einer größeren Anzahl von Bäumen und Sträuchern, so ist die Verwendung von Rein- oder Rohnikotin (90 YL) zu empfehlen. Hiervon verwendet man 100—150 Z auf 100 l Wasser und die gleiche Menge.Cottonölschmierseife. Auch gegen Blutläuse ist diese Brühe zu empfehlen. Wirk samer hiergegen, aber auch teurer sind „Exodin" und Nikotinquassiaseife. Beide Mittel werden des- laßt werden muß. Was nützt es dem einzelnen, wenn So sehe ich auf diesem wichtigen Gebiet der er noch so intensiv seinen Schädlingen zu Leibe geht, Schädlingsbekämpfung die Notwendigkeit, planvoll wenn bei dem Nachbar die schönste Hochzucht ge- vorzugehen. Ich erachte es als eine dringende Pflicht deiht und von dort regelmäßig immer wieder neue der Regierungen, bei der Förderung der Landwirt- Jnsektion, immer wieder von neuem Schwärme von " ' .. .,. Ungeziefer herüberkommen. Solange wir nicht ein heitlich die Schädlingsbekämpfung durchführen, wer den wir nie zu vollen Erfolgen kommen und so lange wird auch der Bedarf an Bekämpfungsmit teln nie den Umfang annehmen, daß wir der In dustrie mit Berechtigung sagen können, daß dir Mittet billiger werden müssen. Heute verschanzt sie sich immer hinter die Behauptung, daß der Bedarf eben noch zu gering sei, um durch rentablere Aus- der nicht ausbleibende Ersola sichtbar wird und es Nutzung der Fabrikationsanlagen einen billigeren werden dem Bolksvermögen Milliardenwerte erhal- Preis zu ermöglichen. Trifft dieses zu, so leiden wn. Ich erachte es als dringendes Erfordernis, im hier, durch die „Gedankenlosigkeit und den Leicht- Interesse unsrer gesamten Volkswirtschaft, daß all sinn" der einen, die andern, die die Wichtigkeit gemein die Schädlingsbekämpfung durchgesetzt wird >- Erzeuger dazu bei- ! Volkes aus der gemein die Schädlingsbekämpfung Und daß dadurch jeder einzelne Ei„ , tragen muß, die Ernährung des Voi— — — eignen Scholle zu sichern, der berechtigte Wunsch aber der Verbraucher auch erfüllt wird, mit guter, Zur Bekämpfung der Kirschfruchtfliege Die zunehmende Vermehrung und Ausbreitung der Kirschfruchtfliege in den letzten Jahren veran laßte das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft, die Hauptstelle für Pflanzenschutz in Neustadt/Haardt unter Bereitstellung von Sonder mitteln zu beauftragen, Lebensweise und Bekämp- sllngsmöglichkeiten der Kirschfruchtfliege zu erfor schen. Als Ergebnis dieser in den Jahren 1929—31 durchgeführten Forschungen machte Dr. L. Spren gel-Neustadt 1932 folgende Bekämpfungsvorschläge: 1. Bekämpfung der Fliege durch chemische Fraß- oder Berührungsgifte, 2. rechtzeitiges und restloses Abernten befallener Früchte, 3. Ernten der Tafelkirschen in hartreifem Zustand. Auf Veranlassung der Biolog. Reichsanstalt wur den daraufhin 1932 an verschiednen Stellen größere Bekämpfungsversuche mit chemischen Mitteln durch- cuirsikoi'a r. anr. kmei'vrgsi'lsnvsli lilelsellg WsN'8 NkIi08-kWöÜ8- tür 8seren u. s. Vsicsiobst MM. »Silos «Sllgs «Kilos 1 sila.-MVlMll «Klios «kkllsil je 16X1 ?ltft °/°°20 «IN. ab 5000 5°/° js 10x1 ?16 p.8t.1.5ll«M. ab 10000 10°/o p.8t.0.kg«M. ft Kisinvsilc. IM ÜUMlM llg!00k8kllS ft Lroöinsrkt „IleUlSLlIKS 008l", °/°° 21 «IN. Lis 20 Kia. nurblacbnabms. sirlüüuagsort: Lsicisr- ssits ^inssn/ftusis 2 Ul'» Krcibssrsa unll mstw sul llsr Lrunllklscsis eines Xäkixs (54xZ8 cm) oclsr einer liorlls (70xZ8 cm) sukrustslisn, akn« «Ins keuckt gsrSrüekt, o«I«r un«I vsdskrickMrkk«» dekinilort «srclsn. A»stg»psll«ts enthalten 200 Uslios-Xörbcksn aller 1 Helios - Xä6g null 50 Körbcftsn, oller 1 Horlls nnä 100 Körbcbsn. ?robepaüetv bei IBcktgstailsn auf meins Kosten rurüclc. pklürkstöncls?, 8 — 12 KörLcsisn ruxisick lassend, SuLsrst prsütiscb, am gisicsi in llis Körbcften ru ptlücl-sn, p. 81, 1.48 km» VisrkSNt-pspptSpks vis bisftsr p.». VMn «sMg. Zinsen 1 i) F. Stellwaag, Bekämpfung der Kirschfrucht fliege. Heft 5/1933 „Anzeiger für Schädlingskunde". 2) R. Trenkle, „Polizeiliche Vorschriften zur Be kämpfung der Kirschfruchtfliege in Bayern", Nr. 6/1933 der Beilage „Für den Obst- und Gemüse anbauer" vom 29. 6. 1033. °) H. Thiem, „Beitrag zur Epidemiologie und Bekämpfung der Kirschfruchtfliege", Nr. 5/1933 „Nachrichtenblatt für den deutschen Pflanzenschutz- dienst", geführt, die jedoch nach einem Referat Prof. Dr. Stellwaags in der Versammlung der Leiter der Hauptstellen für Pflanzenschutz am 2. 2. 1933 in Berlin-Dahlem^) nicht den erhofften und notwendi- gen Erfolg zeitigten, um der Praxis schon für die ses Jahr die chemische Bekämpfung zu empfehlen. Die ungünstigen Ergebnisse der vorjährigen Groß versuche, die nicht nur im Widerspruch zu den Er gebnissen der Vorversuche Dr. L. Sprengels, son dern auch zu denjenigen Italiens und Amerikas stehen, sind zurückzuführen auf den anormalen Ver lauf der Witterung des vorigen Jahres und die Tatsache, daß bei der zeitlichen Anwendung der chemischen Mittel auf den Witterungsverlauf in nicht ausreichendem Maße geachtet wurde. Dieser wichtigen Frage sind darum diesjährige Versuche in besondrem Maß gewidmet. Der Praxis bleibt darum für das Jahr 1933 be züglich der Bekämpfung der Kirschfruchtfliege nur folgendes zu tun übrig: 1. Ernten der Kirschen in hartreifem Zustand — wie es übrigens Italien schon des langen Transportweges wegen tut — da die evtl.' in den Kirschen vorhandenen Maden zu diesem Zeitpunkt noch klein, etwa 3 mm groß sind, und weil sich diese Maden in der gepflückten Frucht nicht weiter entwickeln, sondern einaehen. Außerdem sind Maden in diesem Zustand nur selten und schwer in der Frucht feststellbar. Gegebenenfalls muß also 1 bis 2 oder sogar dreimal geerntet bzw. durchgepflückt werden. 2. Rechtzeitiges Abernten stark befallener Bäume, deren Aberntung für die Belieferung des Frischmarktes nicht in Frage kommt, um der stärkeren Ausbreitung im folgenden Jahr vor zubeugen. Wichtig ist bei dieser Aberntung je doch, daß die Kirschen gepflückt werden, bevor sich die Maden zum Zweck der Verpuppung aus der Frucht in die Erde herunter lassen. Die Früchte selbst können zum Brennen ver wendet werden oder müssen tief vergraben werden. Diese Maßnahme hat durchschlagenden Erfolg jedoch nur dann, wenn, am besten auf Grund polizeilicher Vorschriften^), alle An bauer hierzu verpflichtet werden, und wenn ebenso wie ftonicera tatärica, und ft. xz-Iö- stsum°), die oft in gleichem Maß befallen sind, abgeerntet werden. Auf jeden Fall sollten alle Anbauer schon im eignen Interesse davon Abstand nehmen, stark befallens Früchte dem Frischmarkt zuzusühren, weil dadurch nicht nur der Absatz auch der guten Ware gehemmt wird, sondern weil stark befallene Kirchen meistens unverkäuflich find, so daß der Änbauer zu den Pflückkosten noch Fracht- und Verpackungskosten drauf zu legen hat. Los. Mißbräuchliche Verwendung In Nr. 9 und 17 der Zeitung „Der deutchse Früchte-Großhandel" war ein Artikel „Mißbräuch liche Verwendung öffentlicher Mittel im Garten bau". Der Verfasser gibt feinen Namen nicht be kannt. Ich sehe mich deshalb veranlaßt, nachfol gende Erklärung zu veröffentlichen: 1. Die Rechenschaft über die Verwendung öffent licher Mittel im Gartenbau kann zu jeder Zeit mit reinem Gewissen angetreten werden, es bedarf kei- nes „Stunks" von einem namenlosen feigen Ar-' tikelschreiber. 2. Tatsachen beweisen Lie Förderung der Pro duktion und des Absatzes Lurch die Genossenschaft im unterelbischew Obstbaugebiet bis zur Quertreibe rei unruhiger, machthungriger Elemente. 3. Die Eiergenossenschaft ist ebenfalls von un verantwortlichen Personen vernichtet worden. Der Beweis dafür kann angetreten werden. ' 4. Die Angaben über Lie Höhe Les Einkommens des Geschäftsführers sind Lug und Trug. 5. Es wurden nach Schlagworten 40 Personen beschäftigt. Auch dieses ist eine vollständige Ent stellung der Tatsachen, wie überall in dem Artikel. 6. Außer den angeschafften Sortiermaschinen war eine Neuanschaffung einstweilen nicht geplant. 7. Von der Süßmosterei hat Ler Verfasser keine Ahnung. Entweder Dummheit oder Unkenntnis wa ren die Triebfeder. 8. Die Süßmoftherstellung unter der neuen Lei tung kostete pro Flasche weit mehr als 1 -M. 9. Die früher Verantwortlichen Personen, der alte Vorstand, sieht einer Haltbarmachung mit Ruhe entgegen, denn Lie deutschen Gerichte urteilen nach Recht und Gerechtigkeit. Lügen haben kurze Beine. 10. Die Warenzentrale ist freiwillig aufgelöst worden. In Berlin bestand keine Zweigstelle, sondern es wurde lediglich ein Verkaufsstand unterhalten. 11. Bei Uebernahme durch den neuen Vorstand stand die Genossenschaft laut Zwischenbilanz mit einem Verlust vor Ler Saisonumfatztätigkeit Ler Ernte 1931. Der Verlust war Lurch die Vorarbeit und die Reklame für diese Ernte entstanden. Als werbendes Kapital mußten sich diese Ausgaben auch als späterer Vorteil erweisen, wenn nicht inzwischen die Quertreiberei eingesetzt hätte. 12. Wegen Verweigerung der Airteilerhöhung am 17. 3. 31 Lurch hetzende Personen wurde Ler Wech selkredit notwendiger denn je. Im Sommer 1932 anläßlich einer Generalversammlung erklärten die anwesenden Revisoren, daß bei einer sofortigen Auflösung der Genossenschaft der Verlust mit 200 Mk je Mitglied ausgeglichen werden könnte. Jetzt aber haben Lie Mitglieder annähernd 1000 Ä)k öffenil. Mittel im Gartenbau zu zahlen. So sieht die jetzige Wirtschaftsweise in Wirklichkeit aus, und kann sich der Leser ein eigenes Urteil darüber bilden. 13. Vorstand und Auffichtsratsmitglieder legten ihr Amt freiwillig nieder. Der alte Vorstand wurde zudem noch dringlichst von den neuen Mitgliedern gebeten, zu bleiben. Die zwangsweise Amtsnieder legung ist also auch Lug und Trug. 14. Im Genossenschaftswesen ergraute Personen haben soviel Uebersicht und Menschenkenntnis, daß eine Sanierung nur dann Hilst, wenn überaus fähige Menschen am Ruder find. Ist dieses aber nicht der Fall, so kann man und muß man die Mit glieder rechtzeitig aufklären, um sie vor Schaden zu bewahren. 15. Der Ankauf der Horneburger Lederwerke war ein dringendes Bedürfnis für die Personen, denen das Wohl und Wehe des Obstbaus am Herzen lag und auch die Interessen des Verbrauchers und des Handels waren gewahrt. Das deutsche Voll kann durch geeignete Lagerhäuser länger mit einheimi schem Obst versorgt werden. 16. Die Verwaltung Ler gepachteten Gebäude der Lederwerke durch Len neuen Genossenschafts- Vorstand zeigte dessen Wirtschaftsweise. Das Ge bäude war direkt verwahrlost. 17. Die alten Vorstandsmitglieder waren es satt anzusehen, wie mit den Geldern der von ihnen ge leisteten Bürgschaft umgegangen wurde. 18. Die Staatsgelder sind durch Lie alte Leitung nicht verwirtschaftet. 19. Auf allgemeinen Wunsch werden ungeeignete Personen im Reichsverband des deutschen Garten baus beseitigt; dieses war Pflicht der Berufsver tretung und kann ich mir dieses auch zu Ehren an rechnen. 20. Wenn damit der Allgemeinheit Les Berufs ein Dienst erwiesen ist, kann man äußerst befriedigt auf das Ergebnis zurückblicken. Die deutsche Wirt schaft hat genug derartige Elemente, wie es auch Lie neuere Zeit bewiesen hat. Es gibt genug über kluge Leute, Lie La glauben, das ganze deutsche Wirtschaftsgebiet zu beherrschen, sind aber nicht imstande, über Probleme Kar zu denken. Vielleicht sind es ja geheime Verbinduigen, die angeblich sehend und überklug machen. Mit langen sonstigen Redensarten ist nichts ge macht, so ist das Werk des Verfassers des Artikels in Nr. 9 auch im praktischen Leben. Was hat er aufgebaut und was hat er zerrissen?? Nehmt Euch in acht vor Menschen, Lie in Schafs kleidern zu Euch kommen, inwendig aber wie rei ßende Wölfe sich gebärden. lft Somklstk. Kampf gegen die Orehherzmücke Reichsbeihilfe zur Erlangung wirtschaftlicher Bekämpfungsmatznahmen Das Zittauer Kohlanbaugebiet hat seit einigen kämpfung der Drehherzmücke in Zittau ermöglichen. Jahren besonders stark unter Schäden, verursacht Die bisher von Pillnitz eingeleiteten Bekämst- durch die Drehherzmücke, zu leiden. Alle bisher an- sungsmaßnahmen hatten nur Teilerfolge gebracht, gewendeten Mittel und Maßnahmen führten jedoch weil es wegen der Entfernung nicht möglich war, nicht zu dem erhofften Erfolg, so daß besondere die Entwicklung des Schädlings und die Durch- Bekämstfungsmaßnahmen in Aussicht genommen führung der Maßnahmen unter ständiger Kontrolle werden mußten. Trotz der schwierigen finanziellen zu halten. Diesem Mangel ist nun durch Errichtung Lage hat das Reichsministerium für Ernährung einer fliegenden Station im Schadensgebiet selbst und Landwirtschaft auf Grund mehrfacher Eingaben abgeholfen und es wäre im Interesse der im Grenz- und mündlicher Rücksprachen seitens unsres Reichs- land schwer um ihre Existenz ringenden Gemüse« verbänds und der staatlichen Hauptstelle für gärt- anbauer von Zittau zu Wünschen, daß bald durch- nerischen Pflanzenschutz in Pillnitz a. E. Mittel zur greifend^ Bekämpfungsmaßnahmen gefunden wer« Verfügung gestellt, die der Haüptstelle in Pillnitz den, die aber auch Lem übrigen deutschen Kohl« dis Errichtung einer fliegenden Mftion zur Be- snbau Merlich Vorteil« tzringen werden, Los»