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Im übrigen haben wir die Möglichkeit, sehr viel und schönes lebendes Kranzmaterial von großer Haltbarkeit heranzuziehen. Die Nadelhölzer mit ihren verschiedenartig geformten und gefärbten Trieben bieten zusammen mit Mahonienspitzen und Zweigen von Lrünus laurocl-rasus scbipkaeusis, Luxus, Lkockockenckron, k.oni- cer» niticka und anderen wintergrünen Pflanzen, sowie haltbaren Beeren, Zapfen und Kätzchen die Möglichkeit zur Herstellung von Kränzen, die jedem Anspruch genügen können. Leider haben die Kränze aus isländischem Moos die früher so beliebten Konifercn- kränze verdrängt. Verzeichnis empfehlenswerter Pflanzen zur Kranzgrüngewinnung ^bies aiba, Weiß-, Edel- und Silbertanne; ^bies dlorckmsn- niäna, Nordmannstanne, wird leicht von Läusen befallen; ^bies Veitcbü (/X. nepkrülepis), Nadeln aus der Unterseite schneeweiß. Ldamaecyparis pisikera squarrüsa (Letinüspora squarrüss), Sawarazypresse, hauptsächlich in der Jugendform verbreitet; Lk. pisiiera süres, rein goldgelbe Forni; Lk. pis. plumoss, zierliche, mattdunkelgrüne Bezweigung; Llu l-avsoniäna (Lupressus Law- soniana), Lawsons Scheinzypresse, zahlreiche dekorative Formen, in Jugend- und Altersformen; Lk. kmws. var. argtzntea, mit bunten Spitzen; Luprdssus sempervirens, Zypresse. Linus strükus, Weymouthskiefer. Wird leicht vom Blasenrost befallen, im Wirtswechsel mit Libes-Arten; Linus montäns, Berg oder Krummholzkiefer. Spitzen für Kränze und Grabbelegung; Linus nigra (L. laricio), Schwarzlieser. Licea excelsa, Gemeine Fichte, Rottanne, vielfach unter der Bezeichnung „Tanne" gehandelt; Licea pünxens, Blaufichte, desgl. L. püngens var. glauca und Kosten, gute Färbung auf güt gedüngten Böden. Lseuckotsüga taxikälia (Ls. f^diess Vouglasii), Douglastanne. Wird billig aus Waldbeständen angebotcn, kleinere Anpflanzungen nicht rentabel. juniperus, Wacholder. In verschiedenen Arten und Formen. Taxus baccäta, Eibe, desgl. k. kastigista. Lärix tleciclua (L. europaöa), Gemeine Lärche, l. leptülepis. Liöta orientalis (Tüu^a orientälis), Morgenland. Lebensbaum. XVK. Garienbaubeiriebe und Blumengeschäfte Wie nahe die Beziehungen zwischen Erzeugung und Verwertung im Gartenbau sind, ist schon daraus zu ersehen, daß an den gärtne rischen Fachlehranstalten die Obst- und Gemüseverwertung, Garten gestaltung und Blumenschmuckkunst zum Lehrplan gehören. Selbst das in den letzten drei Jahrzehnten stärker hervorgetretene Streben nach Spezialisierung hat diese enge Verbundenheit zwischen Er zeugung und Verwertung im Gartenbau nicht zu lösen vermocht. Deutlich tritt diese Tatsache bezüglich der Erzeugung und Verwen dung von Blumen hervor. Noch heute haben sehr viele Blnmcn- geschäftsinhaber eigene Gärtnereien, was sie als Beweis für ihre besondere Leistungsfähigkeit an ihren Blumengeschäften sowie auf ihren Geschäftspapieren dem Publikum bekanntgeben. Diese Tat sache findet Verständnis, wenn wir hören, daß der Beruf der Blumenbinder aus dem Gartenbau hervorgegangen ist und kaum mehr als ein halbes Jahrhundert als selbständiger Beruf angesehen werden kann. Naturgemäß besteht ein großer Unterschied bezüglich der Art der Blumcnverwertung zwischen Groß- und Kleinstadt. Wer nach dem Zustand der Großstadt urteilt, wird annchmen, daß die Abgliede rung der Blumeuverwertung von der Blumenerzeugung schon recht weit vorgeschritten ist. In den Provinzstädten finden wir aber ein ganz anderes Bild. Da ist die Verwertung der Blumen durch Bin derei und Dekoration auch heute noch in sehr vielen Fällen ein Nebenberuf der Gärtner. Es will mir scheinen, daß diese Tatsache in der gegenwärtigen Zeit mehr Berücksichtigung fordert, als sie in den letzten Jahren erfahren hat. So mancher Gärtnereibesitzer, der in den guten Jahren, die leider schon ziemlich weit hinter uns liegen, glaubte, dem direkten Verkehr mit den Verbrauchern seiner Erzeugnisse ent sagen zu können, findet angesichts der verringerten Kaufkraft des Publikums, daß die Berdienslspaune zwischen Erzeuger und Wieder verkäufer nicht mehr tragbar ist. Natürlich trägt auch die Ueber- schwemmung unserer Blumcn-Großmürkte mit ausländischen Er zeugnissen dazu bei, daß viele Blumcngärtner ernsthaft in Erwägung ziehen, ob es nicht zweckmäßiger ist, da wieder anzufangen, wo man vor zwanzig Jahren aufgehört hat. Vom Verkauf der Topfpflanzen und Schnittblnmen, die sich die Damen daheim selber in Basen Mal was Auf die Frage nach dem Gang der Geschäfte bekommt man lei der nur sehr selten noch eine zufrieden klingende Antwort. Kein Wunder, wenn von den zum Markt gebrachten Erzeugnissen ein großer Teil unverkauft bleibt und der Nest Preise bringt, die unter den Gestehungskosten liegen. Gott sei Dank ist aber das zufrieden stolze Lächeln, mit dem deutsche Gärtner früher unter vier Augen von einem Erfolg zu berichten wußten, noch nicht ganz ausgestorben. Prüft man, was den Anlaß zum Erfolg und daher zur Zufrieden heit gab, so findet man fast stets, daß der Zufriedene es einmal anders als seine Kollegen gemacht hat. Er hat eigene Gedanken ge habt, ist durch Versuche und Ueberlegung zu einer Vereinfachung oder Verbesserung eines Kulturvcrfahrcns gekommen, oder er hat, was noch häufiger zutrifft, eine noch wenig oder noch gar nicht be kannte Kultur eingeführt und ist nun in der Lage, „mal was anderes" anzubietcu. Verglichen mit der Industrie sind wir Gärrncr reichlich konservativ, nur selten sehen wir in den Blumengeschäften eine neue Erscheinung. Ich weiß wohl, das liegt auch an den Blu mengeschäften, die Neueinführungen nur sehr zögernd aufnehmen; es liegt aber auch an uns. Neuheiten müssen erprobt sein, sie soll ten nur in bester Qualität, gut abgehärtet und mit einer kleinen Behandlimgsauweisimg angeboten werden. Eine verhältnismäßig kleine Anzahl Betriebe haben wir, die immer wieder was neues anzubieten haben. So eine Neneinführung braucht oft 4—5 Jahre, ehe sie recht bekannt wird, dann wird sie alltäglich, inzwischen ist aber Las Geschäft gemack " 'igst schon ei- ne,- Schlager Vorbereitung. Unsere - .zcnzüch daß ordnen, bis zur Blumenbinderci ist nur ein verhältnismäßig kleiner Schritt. Wer die Möglichkeit dazu hat, ihn zu gehen, wird das Für und Wider sorgsam prüfen müssen. Eins paßt nicht für alle. Es liegt mir deshalb fern, grundsätzlich den Verkauf direkt ans Publi kum und Wiederaufnahme der Blumenbinderci empfehlen zu wollen. In der Fachpresse mehren sich die Stimmen, die eine weitgehende Spezialisierung in unserem Beruf als einen Fehler bezeichnen. Nach meinem Dafürhalten wird man diese Ausfassung nur von Fall zu Fall teilen oder ablehnen können. Vor allen Dingen darf nicht übersehen werden, daß sich die wirtschaftlichen Verhältnisse nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt vollkommen verändert haben. Was man in den Jahren 1926/27 für vollkommen zweck mäßig halten durste, gilt heute als Fehler. So halte ich es auch nicht für ausgeschlossen, daß die.Entwicklung der letzten Jahrzehnte, die den Beruf der Blumengeschäfts!»Haber selbständig gemacht hat, von Großstädten abgesehen, zum Stillstand kommen wird. Wir älteren Gärtner, soweit wir in unseren Lehr- und Wander- jahrcn in Blumengärtnereien tätig waren, haben alle noch die Blumenbinderei erlernt. Es sei zugegeben, daß man heute allgemein auch auf dem Gebiete der Blumenfchmuckkunst gesteigerte Ansprüche stellt. Dabei stelle ich nicht die geschickt mit einem Bastfaden zu sammengebundenen langstieligen Rosen dem Biedermeierstrauß gegenüber, denn das ist schließlich eine Stil- und Modesrage, sondern denke vor allen Dingen daran, daß man angesangen hat, die Blumen als Lebewesen und nicht als totes Material zu behandeln. Zur Ausübung der Blumenbinderei gehört Pflanzenkenntnis, handwerkmäßige Geschicklichkeit und feines, ästhetisches Empfinden für Form und Farbe. Mich dünkt, daß das Eigenschaften sind, die nian häufig bei einem Gärtner findet. Unter den veränderten Verhältnissen ist es sicherlich nicht abwegig, bei dem jungen Nach wuchs in unserem Beruf auf die Förderung etwa vorhandener Nei gungen und Gaben hinsichtlich Blumenschmuckkunst bedacht zu sein. Ganz besonders geeignet ist der Beruf der Blumenbinderei für Gärtnerstöchter, weil die weiblichen Fähigkeiten den Anforderungen, die bei der Blumenbinderei gestellt werden, am besten entsprechen. Es wäre erwünscht, daß auch einmal andere Kollegen zu dieser Frage Stellung nehmen. XV. T. anderes die urältcstcn Sorten, die längst überholt sind, noch immer verlangt werden und daher als Ballast in den Sortimenten weiter mitge- fchleppt werden müssen. Wozu haben wir Sortenprüfungen und Be richte darüber in den Fachzeitschriften? Als der Postwagen noch durchs Land fuhr, war es verständlich, daß die Einführung von Neuheiten langsain vor sich ging, aber im Zeitalter der Flugpost sollte man das nicht mehr für möglich halten. Bringen unsere Fachzeitungen nicht fortlaufend Anregungen genug? Oder ist es so schwer, unter den Fachzeitungen die herauszuftnden, die vorsichtig und sachverständig in der Auswahl der Berichte vorgehen? Wie lange dauert es z. B., bis sich die wertvollen Züchtungen von Lrimuw molaeoickos einführen, oder die schon vor 2 Jahren in unserer Zeitschrift „Der Blumen- und Pflanzenbau" beschriebene Xalänckoe glabuttkera. Wer hat sie schon eingeführt? Einige wenige Betriebe, nach meiner Schätzung werden sie Grund haben, in schweren Zeiten endlich wieder einmal zufrieden zu lächeln. Man könnte die Liste der Neueinführungen der letzten Jahre, von denen so wenig Gebrauch gemacht wird, ziemlich lang machen, aber auch auf anderen Gebieten fehlt es am Mitgehen, Prüfung und Wage mut. Erinnert sei nur an die Elitesamenzuchten bei den verschie densten Pflanzenartcn wie LFelamen, Gloxinien, Nelken usw. Wenig Gutes bringt auch heute noch mehr als viel Mittelmäßiges. Vor allem aber „mal was anderes", damit die Kauflust angeregt tvird, sonst geht das wenige Geld, das heute noch zur Verschönerung des Heims oder um anderen damit eine Freude zu machen, aus- aegebi-n werden kann, in Lie Taschen anderer Berufe. ^Vb. Beackiensweries beim Gewächshausbau Die Notwendigkeit zum Bau eines Gewächshauses wird bedingt durch die Vergrößerung oder Neuaufnahme von Kulturen, bzw. um Ersatz für baufällige und veraltete Knlturräumc zu schaffen. Wenn auch einzelne Kulturen besondere Anforderungen an die Bodenver hältnisse und die Einrichtung der Häuser stellen, so soll im folgenden hierauf nicht näher eingegangen, sondern nur Grundsätzliches besprochen werden. Die Bodenverhältnisse haben bezüglich der Bodenbeschaffenheit nur insofern besonderen Wert, als Frcigrnndkulturen in Frage kommen. Immerhin ist es wertvoll und nach Möglichkeit anzustreben, brauch baren Boden als Baugrund zu wählen, der jederzeit, ohne große Unkosten, die Aufnahme von Bodenkulturen gestattet. Die Lage der Gewächshäuser zur Himmelsrichtung ergibt sich aus der Form der Häuser. Sattelhäuser sollen in kl8-Richtung liegen, damit möglichst gleichmäßige Sonnenwirkung aus beide Haushälsten erfolgt, während Häuser mit einseitiger großer Glasfläche, wie z. B. beim Pultdach, in OXV-Richtung liegen müssen. Immerhin ist es möglich, bei Sattelhänsern nicht die direkte dl8-Lage innezuhalten, sondern um etwa 20o in Richtung XblO bzw. 88W abzuweichen. Bei einseitigen Häusern ist diese Abweichung in OdlO- bzw. W8XV- Richtung gestattet, um die volle Sonnenbestrahlung in den Winter- monaten auszunutzen. Die neuzeitlichen Großluftraumhäuser werden vielfach in OXV-Richtung erbaut, wobei die Eigenart dieser Bau weise volle Ausnutzung der Sonnenstrahlen gestattet und die Kul turen auf der der Sonne abgewandten Seite lein geringeres Wachs tum erkennen lassen. Beim Neubau von Gewächshäusern ist stets zu beachten, daß so wohl die Lage als auch die Einrichtung und Beheizung der Häuser eine Erweiterung der Anlage jederzeit gestatten, sowie die Möglich keit zur Umstellung auf andere Kulturen. Ganz besonderes Augenmerk ist der Dachkonstruktion zuzuwcnden. Der Neigungswinkel der Dachflächen ist den Kulturen anzupassen, wobei zu beachten ist, daß, je senkrechter die Sonnenstrahlen auf die Glasflächen fallen, desto größer die Ausnutzung der Sonnenwärme ist, was besonders bei Winterkulturen beachtet werden muß. Als Material für die Dachkonstruktion wird Eisen, Holz und Beton verwandt. Eisen besitzt gegenüber dem anderen Material größere Tragfähigkeit und verursacht geringe Schattenwirkung. Trotzdem ist man in neuerer Zeit immer mehr von der Verwendung von Eisen für die Dachkonstruktion abgekommen, da es zu sehr der Einwirkung von Wärme und Kälte unterliegt und daher sich leicht Undichtigkeiten ergeben. Außerdem wird der Tropfenfall durch das sich am Eisen bildende Kondenswasser gefördert; die Neigung zur Rostbildung verlangt sorgsame Pflege der eisernen Dachkonstruktion. Zweigfabrik Dresden, sehr gut den beschriebenen Anforderungen genügt. Dieser Kitt wurde mir in der Praxis empfohlen, und ich habe wendet werden, was ihn besonders wertvoll macht. I?. Gärtner, Seesen, , eingehende Versuche damit angestellt. Beim Neuverglasen älterer Mistbeetfenster konnte der Kitt fast vollständig wieder ver- Bei Holzkonstrultion wird dem amerikanischen Pitchpine- Holz ost der Vorzug gegeben, da es durch seinen großen Harzgehalt lange Lebensdauer gewährleistet. Immerhin ist dieses Holz recht teuer, und wirklich gutes einheimisches Kiefernholz kann bei entsprechender Behandlung ebenso lange halten. Dachkonstruktionen aus Beton erfordern wenig Unterhaltungs kosten, und ihre Lebensdauer ist bei einwandfreier Herstellung sehr groß. Allgemein werden zwei Rundesten von 3 mm Stärke in den unteren Teil und ein Rundeisen derselben Stärke in den oberen Teil der Sprosse eingelegt. Saubere Anfertigung ist Grundbedingung. Jedes Rundeisen muß rostfrei sein und gut in Beton vom Mischungs verhältnis 1:3 eingelegt werden. Sehr wichtig ist die Auswahl der richtigen Glasart. Für Gewächs häuser werden in der Hauptsache Blankglas und Rohalas ver wendet, wobei man in letzter Zeit dem Blankglas infolge seiner größeren Lichtdurchlässigkeit den Vorzug gibt. Im allgemeinen ver wendet man 6/4-Blankglas von 3 mm Stärke, da geringere Stärken zu schwach sind und stärkeres Blankglas zu teuer wird. Rohglas hat den Vorteil, daß es gut isoliert und das durchfallende Licht zer streut. Geripptes Rohglas muß stets vermieden werden, da es zu leicht verschmutzt, wodurch die Lichtdurchlässigkeit noch geringer wird. Großer Wert ist auf die richtige Verglasung zu legen, denn durch unsachgemäße Ausführung dieser Arbeit oder durch Verwendung nicht einwandfreien Materials können große Unkosten entstehen. Die Glasscheiben darf man niemals zwischen die Sprossen klemmen, sondern es muß stets ein Spielraum von einigen Millimetern zwischen Glas- und Sprossenwandunq an beiden Seiten belassen werden, andernfalls ist mit einem hohen Prozentsatz Glasbruch, besonders bei Rohglas, zu rechnen. Weiterhin muß der Beschaffenheit des zu verwendenden Kittes große Aufmerksamkeit geschenkt werden. Vor allem ist darauf zu sehen, daß der Kitt dauernd elastisch bleibt, um sich jeder Bewegung der Sprosse bzw. des Glases anpassen zu können, so daß keine Un dichtigkeiten entstehen. Der Kitt darf also niemals hart werden und Risse aufweisen oder sich vom Glase oder der Sprosse lösen. Ver schiedene diesbezügliche Versuche haben mir gezeigt, daß der Gärtner kitt „Stübin" der Adler-Kittwerke L. Stübing L Co., Berlin, Welche Astilben eignen sich zur Treiberei? Die Tatsache, daß in letzter Zeit immer wieder -Xstilbe-^Xrenclsü- Sorten zur Treiberei angeboten werden, läßt es als zweckmäßig erscheinen, den Unterschied zwischen tatsächlichen Treibsorten nnd den für diesen Zweck ungeeigneten Sorten einmal klar herauszu- strllen. Zur Treiberei sind nur ^stilde japünica bzw. deren Ab kömmlinge verwendbar. Die alte Stammform selbst ist heute wohl kaum noch änzutresfen. Sie zeigte in ihrer unvollkommenen Rispe und der nur geringen Blühwilligkeit mancherlei Mängel, so daß es nahe lag, sie durch Züchtung zu verbessern. Als älteste dieser Nach zuchten seien die weißen Sorten /X. japünica speciüsa und „Olack- stone" genannt, die dann durch die ersten farbigen Züchtungen „Peach Blossom" und „Queen Alexandra" (beide hellrosa) ergänzt wurden (Arendssche Züchtungen, von holländischen Firmen über nommen und verbreitet). Heute sind diese Sorten durch bedeutende Verbesserungen weit überholt, sie sind praktisch nicht mehr kulturwert und neben den Neuzüchtungen kaum absetzbar. Typisch für die -X. japünica-Hybridcn ist der gedrungene Wuchs nnd die frühe Blüte; diese liegt im Freiland um volle vier Wochen vor dem Flor der -X. ^rencksü. Dieser Unterschied im Erblühen macht sich natürlich auch in der Treiberei bemerkbar; die -X. japü- nica-Formen sind, je nach Sorte, schon in 9 bis 11 Wochen nach dem Aufsetzen verkaufsfertig. Genaue Treibversuche mit allen vorhandenen Treibastilben wur den wiederholt in der Gärtnerischen Versuchsanstalt Friesdorf gemacht; das sehr interessante Ergebnis ist im Jahresbericht XIV—XV der Versuchsanstalt veröffentlicht (erschienen 1932 bei der Landwirtschafslammer Bonn). Als beste Sorten seien hier genannt: „Deutschland", weiß; „Europa", hellrosa; „Emden", cattlcyen- rosa; „Möwe", lachs-rosakarmin; „Rheinland", leuchtend rosa- karmin; „Bremen", dnnkel-lachskarmin; „Bonn", dunkelkarmin- rosa; „Köln", leuchtend dunkelscharlach-karmin. Das vorstehende Sortiment umfaßt alle Schattierungen vom reinen Weiß über hell- und lachsrosa bis zum dunklen Lnchsschar- lach-karmin; es find Arendssche Züchtungen, die vor dem Heraus kommen in mehrjährigen, genauesten Beobachtungen und Vergleichen erprobt wurden und jeweils das Beste in ihrer Farbklasse zeigen. Im Gegensatz zu den ^X. japünica-Formen sind die ^X. -Xrencks!» zur Treiberei nicht geeignet. Alle Sorten benötigen den Platz in den Häusern viel zu lange; die Treibzeit dauert, entsprechend der auch im Freien langsameren Entwicklung, uM volle 3—4 Wochen länger, als bei den -X. japünica. Schon durch diese längere In anspruchnahme des kostbaren Gewächshausplatzes scheiden die -X. -Xrencisii für die Treiberei aus. Hinzu kommt noch, daß die Pflanzen viel stärker wachsen und angetrieben zu lang werden, so daß sie sich auch aus diesem Grunde zu Topftreibpflanzen nicht eignen. Die Ursache, daß -Xrencbsü nun zur Treiberei angeboten werden, mag darin liegen, daß man aus Unkenntnis die von Arends gezüchteten ^X. japänica-Hybriden und die mit dem Namen des Züchters benannte, spätblühende ^X. -Xrencksü-Klasse als das gleiche ansieht. Hoffentlich genügt dieser Hinweis, um den Irrtum klar zustellen und manchen vor Mißerfolgen in der Treiberei zu bewahren. Lcks. Die ersten Tulpen Auf der Schnittblumeu-Auktion zu Honselersdyk began.. die Tulpensaison am 13. Dezember mit einer Lieferung der dunkelroten Sorte „Allard Pierson". Es handelt stch dabei um Blumen von Zwiebeln, die nach dem Verfahren von Prof. Llaaurv in Wageningen gekühlt wurden. Es scheint, daß das Kühlvcrfahrcn für Blumenzwiebeln stärkere Beachtung findet. XVü. Aus der Zeitschrift «Der Blumen- und Pflanzenbau» Die richtige Sortenwahl bei der beginnenden Frühjahrsvermeh rung der Chrysanthemen zu treffen wird erleichtert durch die Er-! gebuisse der Chrysanthemum-Neuheiten-Prüfung 1932, die im Ja-r nnarhest der Monatszeitschrift „Der Blumen- und Pflanzenbau"! (Herausgeber: Reichsvcrband des deutschen Gartenbaues e. V.) zum, Abdruck gelangt find. Für den Inhalt verantwortlich: K. Weinhausen, Berlin-Trmpelhof. Die nächste Nummer dieser Beilage erscheint am 18. 2.