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<6 Eharakteriftile» der italienischen ObsttranSportwaggonS Die italienischen Staatsbnhnen sind seit einigen Jahren mit knmcr wachsender Aufmerksamkeit bestrebt gewesen, ihr Waggon- material den Bedürfnissen eines Zweiges des italienischen Lebens mitteltransportes, dem Fruchtverkehr, anzupassen. Es zeigte sich bald, dass man nicht die Händlerschast zufriedenstellte und auch nicht der verschiedenen Art der Ware mit einem einzigen Waggontyp ent sprach. So liest die Staatsbahn unter Zusammenarbeit mit Fach leuten des Obsthandcls nach und nach nicht weniger als iüns ver schiedene Spezialthpen für Obsttransporte bauen. Die beiden ein fachsten Wagentypen I und O sind sür den Transport verderblicher Ware geeignet, die jedoch den Transporten einige Resistenz bieten. Man versteht unter diesen Waren Obstsorten, die sich bei hinreichen der Lüftung frisch erhalten. So hat die Wagentype ? eine Wand durchlöcherung, die während der Fahrt schlecht, aber bei längerem Stehen des Wagens eine starke Ventilation im Wageninnern garan tiert. Die Staatsbahn verfügt gegenwärtig über 34 000 Wagen dieses . Typs. Der Wagen E ist eine noch nicht alte Verbesserung des Wagens ? und beschützt durch seine Wandkonstruktion die einge lagerte Ware vor zn großen Temperaturschwaulnugen nach beiden , Extremen hin. Die Bahn hat von dem Typ O bisher 1S000 Gc- . führte bauen lassen. Der Wagen Z ist abermals in der eben erst angefertigten Type OE verbessert worden. Dieser Wagen kL hat größeres Fassungsvermögen als die übrigen Typen und hat Lüf- - tnngsregelung, die ihn auch sür den Transport der Früchte nach sehr fernen Märkten geeignet macht. Ferner sind Wärme- und Külte schutz wesentlich verbessert worden. Bisher sind lediglich 600 Wag gons fertiggestcllt, doch sollen Großaustrüge bereits vergeben sein. Die übrigen beiden Typen stellen die Spitzenleistung im Spezial- Waggonbau dar. Sie sind NQ und 1118 benannt. Die llO-Type stellt einen regelrechten Kühlwagen dar, in dem Eiskästen permanent vorhanden sind und der sür einen Transport bei garantierter Tem- peratnrhaltung auf 10° auch über 60 Stunden geeignet ist. Von diesem Wagen hat die Staatsbahn innerhalb der letzten beiden Jahre genau 2030 Waggons bauen lassen. Es sind aber weitere 800 Ein heiten dieses Typs in Bau und werden für die kommende warme Saison zur Verfügung stehen. Die beste Wagcnsorm, allerdings auch die teuerste, ist der Wagen 1118, der als absolut wärmesicher bezeich net wird und durch seine Waudkonstrultion Temperaturschwankun gen im Wageninnern nicht erlaubt, ganz gleich welche Außentempe ratur herrscht. Allerdings besitzt bislang die Staatsbahn von diesem Wagentyp nur 510 Einheiten. 100 weitere Waggons des Typs sollen bis zur warmen Jahreszeit in Dienst gestellt werden. Die Benutzung der beiden letzten Typen — als der eigentlichen Spezialwagen --hat in den letzten Jahren eine steigende Entwick lung erfahren. Man hat in der Periode Juni—September, der Jahreszeit der stärksten Ausnutzung, im Jahre 1930 nur 2715 Wag gons versandt, in der gleichen Periode des Jahres 1931 schon 6273 Waggons und im Jahre 1932 trotz aller angeblichen Krisenverkehrs- verininderung 11519 Waggons. Die Staatsbahn verheißt, sie werde im kommenden Jahre „neue Initiativen ergreifen, um zu stärkerer Ausnutzung des Kältewesens und weiterer und vollkommenerer Entwicklung von Kühlwerken längs des Staatsbahnnetzes zu kom men." Was die Staatsbahn unter diesem Satz versteht, wird nicht erläutert; es ist jedoch nicht anzunehmen, daß die lange geforderten Kleinvorkühllager an den Sammelstationen ans Kosten der wieder mit Defizit arbeitenden Staatsbahn gebaut werden. V. 2. Prüfung technischer Betriebsmittel Anmeldung Nr. 124. Am 17. 3. 1933: Sieg- Wolf-Fräshacke, Wolf-Krümelhacke mit Wolf- Reinigungsrollen, Wolf-Wcchselknltivator, Wolf- Großkultivator, Rad-Wolfer, Wolf-Sämaschine, Wolf-Stielgriff, -Schlaufe und -Ziehgurt. An tragsteller: Wolf-Geräte-Fabrik August Wolf, G. m. b. H., Betzdorf-Sieg. Beschreibung: Nach Angaben der Antragstellerin besteht die Sieg-Wolf-Friishacke aus einem rechteckigen Rahmen, der ans einem Flachcisen mit Stieltülle als Hackenbalkcn und daran zu befestigen dem Messer sowie einer gleichfalls daran zu befestigenden Sternharke besteht. Die Sternharke arbeitet hinter dem Hackcnmesser und soll die gelockerten Boden zerkrümeln. Um zu vermeiden, daß sich die einzelnen Sterne mit Erde verkleben und nicht mehr funktionieren, find Reinigungsrollen zwischen den einzelnen Sternen vorgesehen, die die anhaftende Erde wieder abstohen sollen. Wols-Krümelhacke ist wie die Wolf-Fräshacke gebaut, besitzt aber zwei Messer, die die Schollen, die beim Hacken gelöst werden, zer kleinern sollen. Wolf-Wcchsel-Kultivator besteht aus einem, an einer Konustülle befestigten Formeisenansatz, an den die verschiedenen Hackaggreaate durch eine Klemmschraube befestigt werden können. Durch diese Vor richtung soll es möglich sein, sich den verschiedenen Reihenentfer- nnngen und auch der Höhe der Pflanzen anzupassen. Wols-Großkultivator besteht im wesentlichen aus einer Tülle, an der an drei verschieden langen Armen Hackscharc angebracht find. Die Arbeitsbreite beträgt 25 cm. Rad-Wolser besteht im wesentlichen aus einem in der Spurbreite verstellbaren Fahrgestell, an dessen Achse und Zugbügcl die ver- schiedcnsten Wolfgeräte mit dem Stiel festgcklemml werden können, so daß sie den Gespannkultivatoren und -Grubbern in bezug auf die Arbeitsbreite ähnlich werden. Das Fahrgestell besitzt außerdem eine in der Höhe verstellbare Deichsel und bietet die Möglichkeit, eine Transportkarre anzubringen. Mau kann in den Radwolfer auch beliebige Trausportgefäße für Wasser, Jauche, Saatgut, Werkzeug, Unrat usw. einhängen. Für die Befestigung der Arbeitsgeräte sind zwei Möglichkeiten vorgesehen: 1. wie eben geschildert mit dem nor malen Holzstiel, der auch zur Handarbeit verwendet wird, und 2. in Form einer Haltegabel, die ohne Stiel die Arbeitswerkzeuge direkt aufnimmt. Wolf-Sämaschine besteht aus einem Laufrad von 20 cm Durch messer, in dessen Innern sich ein Säbehälter von U I Fassungs vermögen befindet. Die größte Säöffnung ist 15—20 am. Vor dem Laufrad befindet sich ein Rillenschar und hinter dem Lausrad wird ein Zustreiser nachgeschleppt. Außerdem ist eine Markiervorrichtung vorgesehen. Zur Erleichterung des Ziehens der verschiedenen Wolf-Geräte sind der Sticlgriff, der Ziehgurt und die Stielschlaufe vorgesehen. Anmeldung Nr. 128. Am 4. 4. 1933. Maschinen glas. Antragsteller: Aktiengesellschaft der Gcrres- heimer Glashüttenwerke vorm. Ferd. Heye, Düsseldorf, Schadowstraße 30. Beschreibung: Durch die Verwendung des Maschinenglases soll folgendes erreicht werden: 1. Ersparnis an Sprossen, da Gewächshausglas in größeren Aus maßen verwandt werden kann als Blankglas; hieraus resultie rende, ins Gewicht fallende Vermeidung von Schattenbilduug. 2. Schutz für Pflanzen, da Gcwächshausglas durch seine licht- brechende Eigenschaft den Vorteil bietet, daß bei Plötzlich auf- treleiideni, starkem Sonnenschein Verbrennungen an den Pflan zen oder schädliche, unvermittelte Temperaturerhöhungen ver mieden werden. 3. Ebene Ober- und ilnterflächen des Gewächshausglases und seine gleichmäßige Stärke (da Maschinenglas). 4. Ruhige Struktur, die eine gleichmäßigere Lichtvcrtcilung be wirkt als es bei anderen Fabrikaten der Fall ist, die durch unruhigere Struktur unregelmäßigeren Lichteinsall hervorrnsen. 5. Größere Sicherheit gegen Hagelschäden. 6. Erhebliche Widerstandsfähigkeit gegen Bruch. nats o nem > Rose -oo Airmeldung Nr. 127. Am 9. 2. 1933. Betontbpse. Antragsteller: Eugen Heinlein, Berlin N. 20, Prinzenallee 83- Beschreibung: Nach Angaben des Antragstellers ist dieser Topf ein besonders dünnwandiges Erzeugnis der Betonfabrikalion, das sich durch große Porosität gegenüber den Tontöpfen auszeichnen soll. Das Gewicht des Topfes ist nicht wesentlich höher als das der Tontöpfe. Der Betontops soll zur Durchführung der Kultur sämtlicher gärtnerischer Gewächse geeignet sein. Es besteht die Möglichkeit, dieses Fabrikat in allen gewünschten Farben herzustellen, wenn auf besondere Färbung der Töpfe Wert gelegt wird. Die größte Porosität besitzt der Topf in der Farbe des Ausqangsmaterials. Die Herstellungskosten sollen nach Angaben des Erfinders durch ein neues patentiertes Verfahren 40 bis 50A> unter denjenigen der Tontöpfe liegen. Anmeldung Nr. 129. Am 11. 4. 1933. Hoch leistungs-Gartenspritze „Multimax". Antrag steller: Ernst L Bublitz, Berlin-Hermsdorf, Weisbach straße 32. Beschreibung: Nach Angaben der Antragsteller: Neu ist an der Hochleistungs-Gartenspritze „Multimax", daß durch das angebaute Einstellventil und die Mischkammer die Möglichkeit gegeben ist, in den Behälter eine Vollösung zu füllen, den Apparat an eine Wasserleitung oder sonstigen Druckwasserbehälter anzuschlie- ßen und nun durch entsprechende Einstellung durch den Apparat gemischte Flüssigkeiten, z. B. bei 15 Liter Vollösung mit 10A> Ein stellung 165 I und mit 5A> Einstellung sogar 315 I gemischte Flüssigkeit in einem Arbeitsgang zu verspritzen, wobei nur für 15 l Raum Druckluft gepumpt werden braucht. Eine Aussührungsform der „Multimax" ist in der Zeichnung dargcstellt und z>var zeigen: Fig. 1: einen Schnitt durch den Behälter mit Verschlußkappe mit Tragbügcl, Manometer, Sicherheitsventil und Schutzsieb; einen Schnitt durch das Einstellvenlil und eine Ansicht der Handpumpe. Fig. 2: eine Ansicht auf das Einstellventil mit Mischkammer und dahinter stehendem Behälter. Fig. 3: einen Schnitt durch die Mischkammer mit doppeltwirkendem Rückschlagventil und eine Ansicht des darunter befindlichen Einftellventils. Die Benutzung der „Multimax"-Spritze erfolgt in der Weise, daß man in den Behälter Vollösungen, die zur Schädlingsbekämpfung oder zur Düngung verwendet werden sollen, füllt. Dann wird die Verschlußkappe aufgeschraubt, worin der Druckmesser, das Sicher heitsventil und der Schutzkorb untergcbracht sind. Durch den Schutz- korb wird das Verstopfen des Druckeintrittkanals verhütet. Durch die Handpumpe oder einen Kompressor wird die Vollösung unter entsprechenden Luftdruck, wie ihn der Wasserzustrom erfordert, geletzt. Man schließt dann den Schlauch mit einem Ende an den Wasscr- zustrom und mit dem andern Ende an die Mischkammer an, wo auch der Spritzschlauch angeschlossen wird. Dann wird am Einstellventil die Spindel aus das gewünschte Mischungsverhältnis eingestellt. Rach dem Ocsfnen des Wäsierzuflußhahns und des Hahns an der Spritz- staüge wird nun nach Belieben die Flüssigkeit gemischt und ver spritzt. Während des Arbeitsgangs ist der Luftdruck im Apparat durch Nachpumpcn dauernd gleich zu halten, um dadurch die gleichmäßige Mischung zu gewährleisten. Das doppeltwirkende Rückschlagventil verhindert das Eintreten des Wassers in den Vollösungsbehälter und umgekehrt. Die „Multimax"-Spritze kann an jeder Motorspritze angebracht werden und bietet dadurch, ebenso wie bei Handbetrieb, Ersparnis an Arbeitszeit von 50—751L gegenüber den bisher gebräuchlichen Spritze». Sie kann auch als Feuerspritze Verwendung finden, da dem Spritz- Wasser feuerstickcnde Flüssigkeiten zugesctzt werden können und da durch schnelle, wirksame Feuerbekämpfung mit geringsten Wasser schäden gewährleistet wird. Anmeldung Nr. 130. Am 12. 4. 33. Früchtesortier- und Verlesemaschine „Dreyers Standard Type 6". Antragsteller: Amazonenwcrk tz. Dreyer, m. b. H., Gaste, Post Hasbergen/Osnabrück. Beschreibung: Nach Angaben der Antragstellerin gelangen die Früchte von einem einfachen, abnehmbaren Äufschüttisch auf die Sortiervorrichtung. Diese besteht aus drei gelochten Gummisieben, über die sich um laufende Abstreifer, die ebenfalls aus Gummi hergestellt find, bewegen und die zu sortierenden Früchte rollend über die Siebe befördern. Ein Festsetzen der Früchte in den Sieblöchern oder eine Beschädigung der Früchte während des Transportes soll nicht Vor kommen. Die unter den Sieben angebrachten Sammelbehälter find gepolstert und so angeordnet, daß die Früchte selbsttätig unter der Maschine hcrvorrolleu. Die Siebe sind leicht auswechselbar. Sie können deshalb je nach den gewünschten Lochdurchmeßern während der Arbeit ersetzt werden. Die abgebildete Maschine sortiert vier Größen. Die Stundenleistung soll 20—30 Ztr. betragen. Das Ge wicht ist 78 kx, die Gesamtlänge mit Tisch 3,30 m, die Siebbreite 0,46 m. Der Preis für Handbetrieb ist Ml 310.—. Sonderhefte der Zeitschrift „Der Obst- und Gemüsebau" „Hackgrräte und ihre Verwendung im Gartenbau". Sonderheft der Zeitschrift der „Obst- und Gemüsebau". Preis RM. 1.50. Zu beziehen durch den Reichsverband d. d. Gartenbaues e. V-, Berlin NW 40, Kronprinzcnuser 27. Wie in der Landwirtschaft, so ist es auch im Gartenbau not wendig geworden, die Handarbeit durch Maschinenarbeit abzu- löscn. Zu diesem Zweck hat eine Prüfung ausländischer Motor hacken durch den Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. mit Unterstützung des Reichskuratoriums für Technik in der Land wirtschaft stattgefunden, deren Ergebnisse in dem vorliegenden Sonderhcst ni'edergelegt worden sind. Außer der eingehenden Beschreibung der Bauart und der Leistungsfähigkeit der einzelnen Maschinen ist in einer Schlußbetrachtung auf die beiden Haupt typen, Ein- und Zweiradmotorhacken und ihre Verwendung hin gewiesen worden. Zahlreiche Abbildungen und Leistungstäbellen ermöglichen jedem Praktiker eine Nachprüfung der Ergebnisse und eine Beurteilung der Frage, welche Motorhacke in seinem Betriebe am zweckmäßigsten verwendet werden kann. DL- „Hackgeräte und ihre Verwendung im Gartenbau", per Stück RM. 1.50. „Handgeräte zur Bodenbearbeitung und ihre wirtschaftlichste» Formen", per Stück RM. 1.—. Für den Inhalt verantwortlich: A Demnig, Berlin-Wannfee. Die nächste Nummer dieser Beilage erscheint am 8. Juni 1933.