Suche löschen...
Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Persönliche Mitteilungen In Groß-Barthasee bei Bromberg verschied der frühere Obmann der Bez.-Gr. Bromberg, Gärtnereibesitzer August Hartung, im 7b. Lebensjahr. Herr Hartung dürfte vielen Kollegen, besonders aus >>em Osten, bekannt sein. Von seinen 7 Söhnen, die alle Gärt ner wurden, sind zwei auf dem Feld der Ehre geblieben. Während einer der Söhne, Karl, treues Mitglied unsrer Bez.-Gr. in Pölitz ist. Mit Kollege Hartung ist ein alter, kerndeutscher Gärtner, der stets treu für das Deutschtum in dem 1920 polnisch gewordenen Ge biet unsrer schönen Provinz Posen gekämpft hat, verstorben. Ehre seinem Andenken. Lalle, Bez.-Gr. Stettin, « Unser liebes, altes und treues Mitglied, Kollege Wittkopp, konnte leinen 75. Geburtstag in alter Frische begehen. Kollege Wittkopp, der seinen Betrieb aus kleinen Anfängen zu einem führenden Be trieb Stettins hochgearbeitet hat, leitet heute noch, unterstützt von seinem Sohn Erich, seinen Betrieb in musterhafter Weise. Unsre Grnppcnversammlungcn besucht Kollege Wittkopp noch regelmässig und könnte vielen jüngeren Mitgliedern als Vorbild dienen. Wir wünschen Kollege Gustav Wittkopp fernerhin gute Gesundheit und Wohlergehen und versprechen ihm schon heute, daß wir ihn zu seinem 80. Geburtstag wieder in alter Frische beglückwünschen wollen. Kalle, Äez.-Gr. Stettin, Lebenserinnerungen! Der „Erwerbsgartenbau" brachte die Nachricht von dem Tode des früheren Herausgebers der Berliner Gartnerbörse, des Herrn Radetzki in Berlin. Herr R. hat das hohe Alter von 84 Jahren erreicht. In seiner früheren Tätigkeit unsres Berufs stand er viel fach im Streit der Meinungen; er hatte Freunde und Gegner und führte eine scharfe und spitze Feder in seiner Zeitung. Belm Lesen der Nachricht wurde ich an ein Zusammentreffen mit ihm, gelegent lich einer Gartenbau-Ausstellung, Jahre vor dem großen Krieg, in einem damaligen kleinen Fürstentum am Harz, erinnert. Am Eröffnungstag war umreundliches Wetter, es regnete vom frühen Morgen an. Der hohe Protektor, der Landesfürst, hatte im Behinde rungsfall den Erbprinzen mit der feierlichen Eröffnungsrede betraut. Der noch jugendliche Herr sprach vom Gartenbau im allgemeinen und beso der», und verlor den Faden in seiner Rede, es soll auch andern offiziellen Vertretern einer Berufsvertretung schon gelegent lich passiert sein, in diesem Fall ist es ratsam, man kommt zu einem früheren unbeabsichtigten Schluß, was auch hier geschah. — Nach dein Rundgang durch das Ausstellungsgelönde, Mittagessen im Schützenhaus. Zur Rechten mein Nachbar, ein längst zur Ruh« gegangener Besitzer einer Quedlinburger Großgärtnerei. Zur Linken der Redakteur der Berliner Gärtnerbörse. Natürlich lenkte sich das Gesprächsthema aus das Wetter, denn es regnete noch immer „Bind faden". „Zu ärgerlich, opfert man diesen Tag und sitzt hier in einem Lokal, führt zurück und hat so wenig gesehen", waren ungefähr meine Worte. „Aergern, das habe ich längst verlernt, es hat ja doch keinen Zweck, das habe ich früher getan, seit Jahren bin ich davon abgekommen", so sagte Herr Radetzki und fuhr in der Unter haltung fcrt: „Ich will Ihnen erzählen, wie es kam: In meinen ü ngen Jahren gab ich mein gesamtes mütterliches Erbteil einem Studienfreund, Rittergutsbesitzer. Nach einigen Jahren blieben die Zinszahlungen ganz mH immerhin schenkte ich dem Freund Ver trauen, bis'zuletzt die Warnungen immer bedrohlicher wurden, da dachte ich, wenn es schlecht steht, nehme Ich die große Walnußallee, die zum Grtshof führt. Schließlich reiste ich zur Orientierung hin, nachdem mir die Nachricht wurde, daß sich der Gutsherr wegen Ueberschuldung tags vorher erschossen hatte. Selbst die Nußbaum allee tvar an eine Büchsenschästefabrik vorher verkauft, — also hatte ich alles verloren. Drei Tage hatte mir der Verlust das Leben schwer gemacht, es nützte doch nichts, und seit der Zeit kenne ich keinen Aerger mehr." — Nun hat Herr R. nicht recht behalten? Wer es über sich gewinnt, sich nicht zu ärgern, der verlängert sein Leben, ein erreichtes Alter von 84 Jahren hat es bestätigt. — Wie oft bietet sich in unsren Berufsversammlungen Grund zum Aergern, lei es von Aeußerungen freundlich gesinnter Kollegen oder son stige» Veranlassungen, es gibt ja so viel Meinungsverschiedenheiten. Man soll es über sich gewinnen, sich nicht zu ärgern. Ich denke zurück an eine Hauptversammlung in Braunschweig vor ca. 35 Jahren. Damaliger Vorsitzender des Verbandes der Handelsgärtuer Deutschlands, Herr Kohlmannslehner. Als wichtig ster Antrag wurde beraten und einstimmig angenommen: „Schaf fung eines Jnseratenblattes", das alle übrigen Gärtner-Anzeigen blätter überflüssig machen sollte. Dem deutschen Handelsgärtner willen große Summen damit erspart, durch Benutzung nur einer Zeitung. Große Begeisterung herrschte bei der Annahme und es wurden größere Beträge als Garantiefonds gezeichnet. Die Musik spielte dann den Radetzky-Marsch als Antwort auf die feindseligen Angriffe in der Berliner Gartnerbörse. Die hier bekundete große Einigkeit der Verbandsmitglieder war leider nicht von Dauer. Es würde zu weit führen, alle diese Folgeerscheinungen aufzuzählen; sie sind den älteren Kollegen noch im Gedächtnis. Möge unsre Führung im Reichsverband aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. In Deutschlands allerschwerfter Notzeit hat unser Vaterland Nebermenschliches geleistet. Das berechtigt zu der Hoffnung, daß auch jetzt nach all den Schicksalsschlägen, wir einer besseren Zukunft entgegensetzen, wenn wir einig sind. Dies gilt für unsern Reichsverband ganz besonders. Hermann XVeiclner, Braunschweig. Jedermanns Gartenlexiko». Praxis und Theorie im Garten, von Camillo Schneider. In 6000 Stichworten leicht faßliche Behandlung aller Gartenfragen. 360 Seiten mit vielen Bildzeichnungen im Text und 16 Bildtafeln. Taschenformat, handlich. Ganzleinen nur 4.80 E Verlag F. Bruckmann A.-G-, München. Für Anfänger im Gartenbau, besonders aber für Gartenfreunde war es von scher eine Schwierigkeit, aus der sehr umfangreichen, einschlägigen Literatur das für ihn Geeignete auszuwählen. Ein Gartenbuch in Groß-Lcxikon-Format entspricht nicht jedermanns Zahlungsfähigkeit. Kleinere und wohlfeilere Bücher dagegen geben entweder nur allgemeine Anleitungen oder gehen nur auf ein Spezialgebiet näher ein. Die Zahl der Fragen, vor die der An fänger im Gartenbau täglich, ja man könnte sagen stündlich gestellt wird, ist außerordentlich groß, und das Verlangen, sie möglichst schnell beantwortet zu sehen, sehr rege. Der Gedanke, ein wohlfeiles Gartenlexikon für jedermann zu schaffen, war daher überaus glück lich, weil dieses Buch tatsächlich einem stark empfundenen Bedürfnis entspricht. Die Aufgabe ist aber überaus schwierig. Sie erfordert nicht nur Beherrschung des Stoffs, sondern auch große literarische Erfahrung und die seltene Fähigkeit, mit wenigen Worten viel zu sagen. Für den erfahrenen Fachmann ist es ein leichtes, hundert Seiten über die Anlage und Pflege von Rasenflächen zu schreiben. Schwierig dagegen ist es, auf nicht ganz drei Seiten eines Buchs in Taschenformat alles unbedingt Wissenswerte allgemeinverständlich zum Ausdruck zu bringen, wie dies in „Jedermanns Gartenlexikon" geschehen ist. Gewöhnlich findet man in einem Lexikon unter dem aufgeschlagcnen Stichwort nur eine ganz allgemeine Orientierung und wird bann wieder auf ein anderes Stichwort verwiesen. Das ist eine Eigenschaft der Lexika, die uns die Benutzung solcher Bücher verleidet. In „Jedermanns Lexikon" findet man alles da vereint, wo man es folgerichtig erwarten kann. Auf 6000 Fragen wird ein« mindestens für den Anfänger ausreichende, in manchen Fällen sogar recht erschöpfende Antwort gegeben. Für den Gartenfreund sind be sonders wichtig 30 Tafeln Werkzeichnungen, durch die alle technischen Arbeiten und alle für den Garten erforderlichen botanischen und züchterischen Begriffe erläutert werden. „Ein Gang durch das Gartenjahr" ist eine sehr sorgfältig zusammengestellte Ucbcrsicht über die jeweils in einem Jahr auszusührenden Arbeiten benannt. Auf dem für eine Buchbesprechung zur Verfügung stehenden Raum ist es nicht annähernd möglich, alle Vorzüge dieses einzig artigen Werks zu würdigen. Eins muß aber noch erwähnt werden, das ist die überaus sorgfältige und fachkundige redaktionelle Behand lung des Buchs. Auch' die Behandlung und Ausstattung des Buchs von feiten des Vorlegers verdient vollste Anerkennung. Wer nun als gärtnerischer Fachmann bei dem einen oder anderen Stichwort eine Antwort findet, die sich nicht ganz mit seiner Auf fassung deckt, der sollte sich erinnern, wie selten es vorkommt, daß mehrere Fachleute ganz der gleichen Meinung sind. Im übrigen wird er im Vorwort dieses Buchs zu kritischer Stellungnahme ein geladen. Der Titel „Jedermanns Gartenlexikon" verspricht viel, der Inhalt des Buches bleibt nichts schuldig. WK. Vorstädtische Kleinsiedlung. Von Professor Dr. Friedrich Schmidt. (Berlagsges. R. Müller in. b. H-, Eberswalde-Berlin). 2,80 Ml. Die Siedlungsfrage ist höchst aktuell. Die Vorstäbtische Kleinsied lung als Mittel zur vollen Ausnutzung der Arbeitskraft, zur Be friedigung des Wohnbedürsnisses und zur Existenzsicherung darf ge genüber dem großen Problem der landwirtschaftlichen Siedlung nicht vernachlässigt werden. Ihre Bedeutung und ihre gesetzlichen und materiellen Grundlagen werden in dem vorliegenden Buch von fach kundiger Seite eingehend, gründlich und grundlegend beschrieben. Das Buch enthält auch Berechnungen über die Rentabilität des Ge müse- und Obstbaus in der Kleinsiedlung, die allerdings Ertrags und Prcisvoranschläge aufweisen, denen gegenüber eine gewisse Skepsis wohl am Platz ist, die also nur Berechnung? b e i s P i e l e darstellen können und wohl auch darstellen sollen. Inwieweit übri gens die wiedergegebencn gesetzlichen Unterlagen in Zukunft noch Geltung haben werden, sei hier nicht erörtert. Es sei nur darauf htngewiesen, daß auf dem Gebiet der Siedlung die Gesetzgebung nicht als abgeschlossen angesehen werden kann. Die Bedeutung des Buchs für das Problem selbst wird jedoch dadurch nicht herabge mindert. vr. Lnr. MuNdfUNk Landwirtschastssunk: 11. Mai: Dipl.-Gartenbaninfpektor K. Mchlisch-Godesbcrg, „Schädlingsbefall am Gemüse", Z." LZ' 8 5° " ö 3 O 6KA o>, g U 3 T 8^ Z Z. - u t-t N Ls ZAK' L-Z 2.8 AH8- EZ A 8'2 Schrtstieitung: A. Demnig 4. Mai 1933 Nr. 4 Technische Betriebsmittel im Gartenbau*) Bodenbearbeitungsgeräte Noch vor wenigen Jahren gab es im Gartenbau keine motorischen Bodenbearbeitungsgeräte. Als erstes deutsches Motorgerät ist die Siemens-Schuckcrt-Fräse aus den Markt gekommen. Sie ist als Ersatzgerät für den Spaten und zur Erleichterung und Verbesserung der Bodenbearbeitung geschaffen worden. Diese Aufgabe erfüllt sie noch heule. Die Verbesserungen, die im Laufe der Jahre an der Fräse vorgenommen worden sind, haben ihre Leistungen gesteigert und die Bedienung vereinfacht. Es ist auch noch eine zweite Fräse auf den Markt gekommen, die von der Firma Stahlbau G. m. b. H. Rotenburg a. F. gebaut wird tind sich durch andere Arbeitsgeräte, als sie bei der Siemens- Schuckert-Fräse vorhanden sind, von dieser im wesentlichen unter scheidet. Weil die letztgenannte Fräse gerade in der Zeit entwickelt und angcboten wurde, als durch den wirtschaftlichen Niedergang unsre Betriebe nicht kaufkräftig waren, hat sie bis heute keine große Verbreitung gefunden. Zahlreiche Veröffentlichungen über diese Fräse sind in den Jahren 1930/31 erfolgt. Andre Motorgeräte deutscher Herkunft gab es bis vor wenigen Jahren noch nicht. Deshalb sind durch die Abteilung für technische Betriebsmittel die im Ausland vorhandenen motorischen Klein maschinen einer Prüfung unterzogen und solange deutsche Fabrikate nicht bestanden, auch ausländische Motorgerüte beschafft und empfoh len worden. Nachdem sich gezeigt hatte, daß die ausländischen Ein- nnd Zweiradmotorhacken auch unter deutschen Betriebsverhältnissen gute Arbeit leisteten, haben sich deutsche Jndustriefirmen zum Bau solcher Maschinen entschlossen und diese in den letzten Jahren einge- sührt. Einradhacken werden von dem Seniorwerk Busse, Wurzen, und dem Jlowerk, Pinneberg, gebaut. Die Maschinen des letzten Werkes werden in verschiedenen Größen angefcrtigt, die aus den Umfang der Arbeitsleistung und Vielseitigkeit der Verwendbarkeit Einfluß haben. Die kleinen Maschinen eignen sich nur zum Hacken, während mit den großen auch Häufel- und Pflugarbeiten erledigt werden können. Eine deutsche Motor-Zweiradhacke wird von der Firma Holder, Metzingen, gebaut, die durch eine besondre Konstruk ¬ tion für die Anhängung verschiedner Arbeitsgeräte den Kleintraktoe für möglichst viele Arbeiten geeignet gemacht hat. Alle genannten Motorgeräte sind technisch einwandfrei gebaut. Auf Grund ihrer verschiedenen Bauart, Motorstärke und vielseitige» Verwendbarkeit bieten sie die Möglichkeit, den besondre» Wünschen der Betriebsinhaber Rechnung zu tragen. Welche Maschine zu be vorzugen ist, muß nach den Bctriebsvcrhältnissen und den Leistun gen, die der Betriebsinhaber von dem Motorgerät verlangt, von Fall zu Fall festgestellt werden. Die ausländischen Modelle sind in Deutschland überflüssig geworden und in den letzten zwei Jahren ist auch die Einfuhr sehr erheblich zurückgegangen. Eine wesentliche Verbesserung haben die Handgeräte zur Boden bearbeitung erfahren. Besonders zahlreich sind die Verbesserungen bei den Ziehgeräten zur Bodenoberflächenbearbeitung gewesen. Ma» bat cs hier durch besondere Formengebung der Zinken ermöglicht, daß die Geräte in gleichmäßiger Ticse arbeiten und bei gleich mäßigem Zug im Boden verbleiben, lieber die bedeutend größere Leistung von Ziehhacken im Gegensatz zu den Hacken mit hauender Arbeitsbewegnng ist in dem Sonderheft „Handgeräte zur Boden bearbeitung und ihre wirtschaftlichsten Formen" ausführlich berichtet worden. Äe Nachfrage nach solchen Geräten muß sich in den letzten Jahren in der Praxis bedeutend erhöht haben, weil sich anch Firmen, die früher solche Hacken nicht herstellten, znm Bau von Zichhandhacken entschloßen haben. Auch die Spaten werden in neuen Formen angcboten, die er kennen lasten, daß man sich anch zur Erleichterung der Grabarbeit mit der Nengestaltung dieser Geräte beschüstigt. Die bisher bekannten Formen lassen aber eine allgemeine Verbesserung des Spatens nicht erkennen. Man kann die vorhandenen neuen Formen höchstens für besondere Zwecke und unter besonderen Bodenverhältnissen als Er leichterung für die Grabarbeit gelten lasse». vg. *) Bericht über die Ergebnisse der Arbeiten der Abteilung für technische Betriebsmittel. Kohlernlemaschine Dipl.-Ing. jemtrekk, Berlin In Anbetracht der Tatsache, daß in den Mittel- und Nordgebieten der UdSSR, der Obst- und Gemüsebau im allgemeinen und der Kohlbau im besonderen intensiv betrieben wird, sah sich die Lenin grader Landesversuchsanstalt für Mechanisierung der Landwirtschaft veranlaßt, eine Kohlerntemaschine zu konstruieren, die bereits 1931 in Gestalt eines Kohl-Combines ihre vorläufige technische Vollen dung erhalten hat. Die Maschine ist berufen, die bisher übliche Hand arbeit, bei der die Kohlernte mindestens 52 Arbeitstage je lm be anspruchte, zu ersetzen und ist als Schlepperanhängegcrät gedacht. Ihre wichtigsten Arbeitswerkzenge sind Ranfketten, zwischen denen die Kohlstrünke unter Einwirkung des Federdruckes fest eingeklemmt und nebst Wurzeln aus dem Boden herausgezogen werden; ein unterhalb der Ketten angebrachtes Sägemcsser besorgt das Köpfen, worauf die Kahlköpfe und abgetrennten Strunkenden mit Wurzeln in den mitgesührten Sammelwagen mittels einer Transporteur- Vorrichtung und einer Elevatoranlage gesondert befördert werden. Die Ergebnisse der 1932 abgehaltenen Versuche sprechen für die Brauchbarkeit dieser Maschine und der angewandten Raufmethode, obwohl sich gleichzeitig die Notwendigkeit der weiteren konstruktiven Durchbildung herausstellte. Bei den wiederholten, nach der Beseiti gung der wichtigsten konstrnktiven Fehler abgehaltenen Versuchen ge lang es schon, gegen 50?L aller auf dem Versuchsfeld vorhandenen Kohlköpfe regelrecht zu ernten. Das Fehlen der Berechnungsdaten für derartige Konstruktionen veranlaßte ferner die obengenannte Leningrader Versuchsanstalt, parallel zur technischen Prüfung der Maschinen auch die Unter suchung der Kohlpflanze selbst vorzunehmen. Diese Untersuchung er streckte'sich in der Hauptsache auf Ermittlung des zum Herausziebe» der Pflanzen erforderlichen Kraftaufwandes, des Gewichtes der Pflanze nebst Wurzeln und dem daran haftenden Erdreich, ferner auf Bestimmung der den Arbeitswerkzenge» zugänglichen Läng« des Kohlstrunks und dessen Durchmessers oben und unten. Die Er gebnisse dieser Untersuchungen sollen die Grundlage für weitere Ver vollkommnung der Kohlerntemaschinen bilden. Die Forschungs« arbeiten in dieser Richtung werden fortgesetzt. S. 1S3S
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)