Suche löschen...
Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2--, s Z sO —— o, » Z As»- r-x: -i 8 2 N ^LS Z, L>o-? -W »-A M SZ-3^ sA' Persönliche Mitteilungen Ain 8. April entschlief nach kurzer, schwerer Krankheit uns allen unerwartet unser lieber, treuer Kollege, der Garteninspektor Joses Schnitzler aus Wuppertal-Barmen. Seit über 40 Jahren stand Josef Schnitzler im Dienst des Verschönerunasvereins Barmen, wo er sich vom jungen Gehilfen dnrch Fleiß und Tatkraft zum Leiter der ausgedehnten Parkanlagen der Stadt W.-Barmen emporgear- beitet hat. Seit vielen Jahren Mitglied der Bez.-Gr. Bergische und mehrere Jahre 2. Schriftführer und Vergnügungsdirektor der Gruppe Mar er uns allen ein treuer, lieber Kollege. Obwohl beamteter Gärtner, ist er stets für die Belange der Erwerbsgärtner eingetreten und war ein treuer Besucher unsrer Gruppenversammlungen, bei denen er selten fehlte. Die überaus starke Beteiligung an seiner Bei setzung tvar der letzte äußere Dank für seine. Treue. Wir werden ihn nicht vergessen. Bez.-Gr. Bergische: lernst Lclmker. Am 17- April verstarb im Alter von 6b Jahren der Gärtnerei- vesitzer Albert Neumann in Grüntanne b. Ohlau. Er war lange Zeit Mitglied der Bez.-Gr. Brieg und genoß als braves treues Mitglied unter seinen Kollegen allgemeiner Wertschätzung. Sie werden seiner stets gern gedenken. Achtung! Falschmeldung in Nr. 16. Nicht die Firma C. Mar quardt n. S-, sondern die Firma Neumärkische Baumschulen in Zither (Neumark) feierte am 6- April das 50jährige Geschäfts- jubiläum. Am I. April beging Franz Meinhardt, Niemberg, sein 40jähriges Geschäftsjubiläum. Die Gärtnerei ist seit Jahren anerkannter Lehr betrieb der Landwirtschaftskammer und konnte im Laufe der Jahre viele Auszeichnungen erringen. Am 4. April beging unser l. Obmann Georg Puhlmann, Mar quardt, mit seiner Gattin das Fest der Silbernen Hochzeit. Der Geschäftsführer überbrachte Glückwünsche und Geschenk der Bez.-Gr. Georg Puhlmann ist Mitbegründer der Bez.-Gr. und gehört zehn Jahre dem Vorstand, 7 Jahre als 1. Obmann an. Auch gehört er zum Vorstand der Landwirtschaftskammer Berlin-Brandenburg und ist Mitglied des Kreistags. Rastlos und unermüdlich ist er für seine Kollegen tätig, stets hikfs- und ratbereit, nur das eine Ziel vor Augen: Aufwärts mit unserm Beruf. Wohin man in seinem Be trieb sieht, der vorbildlich ist, zeigt sich der unerschütterliche Taten drang eines Manns, der sich durch nichts beengen läßt. Hand in Hand mit ihm seine Gattin, eine echte deutsche Gärtnersfrau, die ihm manches schwere Los tragen hilft. Beide gehen in unserm Beruf auf. Hoffen wir, daß unser Führer uns sowie seiner Familie recht lange erhalten bleiben möge. Bez.-Gr. Osthavelland-Potsdam: ?ritr iAuseliert, Geschäftsführer. Am 16. April feierte der Gärtnereibesiher Eduard Brendel, tzay- nau, seine Goldene Hochzeit. Im vorigen Jahr konnte er das 50- jährige Geschäfts- und Bürgerjubiläum feiern. Durch ganz geringe Mittel hat er es verstanden, den Betrieb zu einer den jetzigen Zeit verhältnissen entsprechenden Höhe zu bringen. Am 16. April konnte der Seniorchef der Firma Gebr. Teupel in Quedlinburg, Carl Teupel, di« Feier seines 75. Geburtstags be gehen, zu der wir ihm, als langjährigem Mitglied unsres Verbands, die herzlichsten Glückwünsche darbrachten. Als ältester Sohn des Landwirts und Gärtners August Teupel durchpulste den jungen Teupel echtes Gärtnerblut, in dem sich „die unbändige Arbeitswut" von seinem Vater, aber auch eine große Zähigkeit und Ener gie von der Mutter vererbten. Begabt mit praktischem Sinn und feinem Einfühlungsver mögen in das Wesen seiner pflanzlichen Kulturen, spornte den jungen Carl der Erfolg seiner Arbeit, bei primitivster technischer Einrichtung immer von neuem an, das gesetzte Ziel zu erreichen. Aus kleinsten Be triebsformen, oft gegen den Willen des Vaters, der seine liebgewordenen Obstbäume den ständig wachsenden Gewächs haus- und Frühbeetanlagen Aum Opfer bringen mußte, wuchs das Geschäft empor. Es gestaltete sich ein Jungpflanzengeschäft mit denkbar intensivster Betricbsfüh-- rung, das die Beachtung der Gärtner weit über Deutschlands Gren zen findet, und sich guten Rufs erfreut. C. Teupel war unermüdlich, das auf seinen Reisen erkannte Wertvolle, ob neu oder alt, durch eine geniale Massenvermehrung dem Erwerbsgärtner zugängig zu machen; wir verdanken ihm daher so manche Bereicherung unsrer Marktpslanzcnsortimente. — C. Teupels Lebensweg ging nach alter Gärtnerart durch Mühe und Arbeit. Aber ans ihr erwuchs der er- ttchtliche Erfolg, auf den er heute mit Stolz und Genugtuung blicken kann. — Möge unserm geschätzten Mitglied an der Seite seiner lieben Gattin noch viele Jahre in Gesuirdheit und freundlicher Be schaulichkeit beschieden sein. Bez.-Gr. Halberstadt: Xukn«. Am 19. April feierte der in Gärtnerkreisen allbekannte Fachmann Hermann Danker-Erfurt seinen 70. Geburtstag. Ueberall, wo es gilt, unsern Beruf zu fördern, finden wir Hermann Danker in erster Linie. Unserm Verband war er stets ein arbeitsfreudiger Förderer und Mitarbeiter unsrer Interessen, deshalb wurde ihm in dankbarer Anerkennung seiner Tätigkeit das Ehrendiplom des Landesverbandes verliehen. Er bekleidet verschiedene Ehrenämter, Ehrenmitglied schaften, ist Mitbegründer und 8 Jahre Vorsitzender der Erfurter Gärtnervereinigung und war Kreistagsabgeodneter des Kreises Osterburg. Landesverband Thüringen, Laut Süptitz. Am 24. April konnte unser Obmann Wunsch sein 50jähriges Be- v rufsjubiläum begehen. Seine Lehrzeit verbrachte er in einem Be trieb seines jetzigen Heimatorts. Die Gehilfenjahre führten ihn in die verschiedenen Betriebe der Städte Dresden, Mainz, Hannover. 1895 wurde er selbständig. Auf kleiner eigner Scholle schuf hier der unermüdliche Streber einen Betrieb von heutiger beachtenswerter Größe. An der Seite seiner Gattin hat er gute und böse Zeiten erleben müssen. Er war in vielen Ehrenämtern tätig und ging für seinen Beruf und Organisation durchs Feuer. Fast 20 Jahre leitet er als Obmann die Bez.-Gr. Waldenburg. Diese Zeit seiner Tätig keit und Schaffens hat ihm Hochachtung und Verehrung unter den Kollegen und weit darüber hinaus gesichert. Wir wünschen dem Jubilar, daß er in körperlicher und geistiger Frische für seine Fa milie und unsere Bez.-Gr. noch recht viele Jahre wirken möge. Bez.-Gr. Waldenburg (Schlesien): li Qärtner. Am 27. April beging der bekannte Inhaber der gleichnamigen Firma, Hermann Rothe, seinen 50. Geburtstag. Einen Tag vorher erlebte sein Vater, der langjährige Gärtnereibesitzer Otto Roth« sen., seinen 80. Geburtstag in voller geistiger und körperlicher Frische. P. Brohmer, Fauna von Deutschland. Ein Bestimmungsbuch uns rer heimischen Tierwelt. Quelle L Meyer, Leipzig, 4. Auflage, 1932. Preis 6,(i0 ÄA. Es gibt viele Exkursionsfloren über die verschiedensten Gebiete deutscher Zunge, aber nur diese einzige Exlursions- fauna von Deutschland, den Brohmer. Mitarbeiter sind erste Fachleute, und das Buch ist in allererster Linie für den Stu dierenden und Lehrer der Zoologie bestimmt, um ihm zu Helsen, sich in der Fülle der Tierformen zurecht zu finden. Daraus ergibt sich schon, daß man bei seinem Gebrauch nicht ohne ein Quantum von Fachausdrücken durchkommt. Sie sind auf der ersten Umschlagseite oder bei der Behandlung der einzelnen Gruppen gegeben, sind unentbehrlich beim Gebrauch der vorzüglichen Bestimmungsschlüssel, und wer ernstlich will, wird sich mit ihrer Hilfe und der Fülle (1236!) der klaren, ganz ungewöhnlich zweckdienlich ausge wählten Illustrationen seine gefundenen Tiere selbst bestimmen lernen. Es ist natürlich ganz unmöglich, selbst bei der bewiesenen größten Konzentration, auf 560 Oktavseiten alle deutschen Tierarten ab zuhandeln. Um Umfang und Preis des Buches in den gebotenen Grenzen zu halten, fehlen deshalb zunächst alle Meerestiere. Ferner sind von sehr großen Gruppen (z. B. Schmetterlingen, Käfern) , nur die wichtigsten und bekanntesten Arten erwähnt. Von Säugetieren, Reptilien, Lurchen, Heuschrecken u. a. sind alle deutschen Arten aus genommen, bei Vögeln, Fischen u. a. fehlen nur wenige ganz seltene Arten. Bei den Säugetieren ist zur Bestimmung der nicht leicht unterscheidbaren Mäuse ein zweiter Bestimmungsschlüssel (nach dem Gebiß) eingeschoben, was den Praktiker deshalb interessiert, weil gegen verschiedne Mänsearten verschiedne Bekämpfungsmaßnahmen erforderlich sind. Spuren-, Fährten-, Schädel-, Zahnbilder ermög lichen auch Bestimmung nach solchen Funden. Für Vögel ist für den, der hören kann, ein Bestimmungsschlüssel nach dem Auf angeschlos sen, bei Lurchen ein zweiter nach dem Kaulquappenstadium. Kurz um: für den, der will, entschleiert sich die zwei-, vier-, sechs- und mehrbeinige Natur seiner Umgebung mit Hilfe des Brohmer i n einer den Interessenten beglückenden Weise. Nicht unwesentliche Bequemlichkeiten bei seinem Gebrauch sind das Taschenbuchsormat und die nach philologischen Grundsätzen durchgeführt« Aussprachebezeichnung. lAell. Wichtige Zahlen aus der Landwirtschaft. Von Landesökonomierat Georg Nebesky, München (Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart). 35 Das Büchlein enthält knappe Auszüge aus dem gewaltigen stati stischen Material über die Produktions- und Absatzverhältnisse der deutschen Landwirtschaft einschließlich des Gartenbaus. Wenn auch der Inhalt dem in der Agrarpolitik stehenden Fachmann auf den ersten Blick vielleicht als etwas knapp erscheinen mag, so muß doch anerkannt werden, daß er zur schnellen Orientierung über die wich tigsten Zahlen sehr geeignet ist und den heutigen Stand der Dinge in übersichtlicher Form wicdergibt. Die kurze Fassung dürfte der billigen Schrift zudem nicht wenigen als ein erheblicher Vorzug erscheinen. Or. Llir. Schrlslleitung: K. Wernhausen 27. April 1933 Deutsche Mo-o-en-ron-Kultur Nr. 4 Mit dem Wiederaufleben des deutschen Gartenbaus in den Nach- kricgsjahrcn beginnt gleichzeitig für die heimische Rhododendron- Kultur eine neue Epoche. Während sich bis dahin in der Anzucht dieser Pflanzen Sachsen besonders hervorgetan hatte, waren es nach dem Krieg in der Hauptsache die oldenburgischen Baumschulen, die die deutsche Rhododendron-Kultur zu der gegenwärtigen hohen Ent wicklungsstufe gebracht haben. Daneben entstanden aber auch an an dern Stellen Deutschlands namhafte Anzuchten, u. a. im Rhein land und in Schlesien. . . Die Anfänge der Rhododendron-Kultur im deutschen Erwcrbs- qartenbau lassen sich bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts zurück verfolgen. Seit dieser Zeit datiert auch die Einführung der Rhodo dendren, die für die weitere Entwicklung dieser Kultur von be sonderer Bedeutung sind: lZiockockönckron catavvbiense aus Nord amerika ferner das himalayische kbock. arbüreum. Xkock. ponticum von den Küsten des Schwarzen Meeres hatte bereits etwa 5 Jahr zehnte früher Eingang gefunden. In den Preisverzeichnisse» der Seidelschen Gärtnerei in Dresden (heutige Firma T. F. Seidel) finden wir bereits 1824 klwckocken- Oron nmximum, küock. ponticum, Xkock. Iiirsütum, kliock. cstaw- biönse angeboten. Zwanzig Jahre später finden wir in den Kata logen bereits die ersten HundcApreise, ein Zeichen der aufstrebenden Entwicklung dieser Kultur im sächsischen Erwerbsgartenban. Bis 1860 waren schon 300 Hybriden vorhanden, insbesondere von Xbo- clockönckron arbüreum. Die Rhododendren wurden anfangs in den Orangerien als Rari täten gepflegt und lange Zeit als Kalt- und Warmhauspflanzen kultiviert. Die Anzucht erfolgte zunächst aus Samen, dann durch Ableger und Veredlung. Als Unterlage wurde kliockockönckron pon ticum verwendet. Die Veredlung bestand im Kopulieren, teilweise auch im Anplatten. Mit der Stecklingsvermehrung hatte man an fangs kein Glück, die so vermehrten llrdöreum-Hybriden wuchsen nicht. Erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts gelang es, nied rige Rhododendren aus Stecklingen zu ziehen. Mit Vorliebe Pflanzte man die Rhododendren im Haus auf vorbereitete Beete aus (Grup penbepflanzung), sofern sie nicht in Holzkübeln in Wintergärten Aufstellung fanden. Die Topfkultur herrschte zunächst vor. Die ^rdüreum-Hybriden und Pönticum-Sorten wurden bevorzugt, daneben auch Xüock. ars- leoickes, Xliock. catavvbiönse n. a. In den fünfziger Jahren war in Dresden das weiße niedrige Kbockockönckron cilmtum llook, ein Bastard von Rhododendron und indischer Azalee, eine gängige Marktsorte, die aus Stecklingen gezogen wurde. Der Umsaug der Rhododendron-Topfkultur war nicht bedeutend. Sie nahm erst einen gewissen Aufschwung, als die Neuzüchtungen, besonders von Hermann Seidel in Dresden, aufkamen, die sich durch frühe Treibfähigkeit, niedrigen Wuchs, gute Belaubung und Blühwilligkeit auszeichneten. Diese Züchtungen gehen aus die farbenprächtigen Hrköreum-Hybri- den zurück. Gegenwärtig — das s«i hier noch hinzugefügt — nimmt die Rhododendron-Topfkultur in Deutschland nur einen ziemlich geringen Teil der Freiland-Anzuchten ein. Der Bezug von Treib rhododendren erfolgt vorwiegend ans Holland. Mit der wachsenden Beliebtheit der Rhododendren um die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde nun auch der Wunsch rege, sie im Freien auszupflanzen, nach dem Vorbild der englischen Parkland schaften, in denen man die farbenprächtigen llrbüreum-Hybriden be wunderte. In unserm Kontinentalklima mußten jedoch diese Hybriden im Winter überbaut oder in Ueberwinteruugsschuppen gebracht werden. In gleicher Weise wurden auch die an sich winterharten Arten behandelt, wie Rkock. catawdiense; denn über die Winter-. Härte der Rhododendren wußte mau nicht recht Bescheid, da man sie als Kalt- und Warmhauspflanzen behandelt und teilweise verzärtelt hatte. Seit dieser Zeit steht nun die Entwicklungsgeschichte der deut schen — speziell der sächsischen — Rhododendron-Kultur unter dem Streben nach Winterhärten Sorten. Durch allmähliche Akklimati sation — Einrichtung von Akllimatisationsstationen — hoffte man dieses Ziel zu erreichen. Aber diesen Weg mußte mau bald als aus sichtslos verlassen, und die gelegentlich beobachtete Winterhärte gro ßer Pflanzen beruhte nur auf besserem Ausreisen, späterem Aus trieb und frühzeitigerem Abschluß der Triebe. Man versuchte nun durch Züchtung zu winterharien Sorten zu gelangen. Dieses Ziel hatte sich T. F. Seidel in Dresden zur Ausgabe gestellt. Er arbeitete mehrere Jahre bei den hervorragendsten englischen Züchtern aus di«sem Gebiet, Anthony Waterer und N o b e l I. S t a n d i s ki in Bagshot, führte viele Kreuzungen durch und erzielte prächtige« Neuheiten. Doch auch diese Sorten hielten unserm deutschen Winter« nicht stand. Dies war, wie wir heute wissen, auch nicht verwunder lich, da man bei der allgemeinen Unkenntnis über die Winter» Härte der Rhododendren bei den Kreuzungen stets die für unser!- Klima viel zu weichen Hbock. arbüreum und Küock. ponticum sowie» Hybriden unbekannter Herkunft verwendete, die auch das weichL Blut der ^rböreum- und ?6nticum-Sorten enthielten. Man mußt^ vielmehr bei den Kreuzungen von echten Arten ausgehen, die aas' rauhen Gegenden stammen, Arten, deren Abstammung genau be-' kaunt ist. Aber diese lockten zu Kreuzungen von vornherein weniger als die farbenprächtigen ^rböreum-Hybriden, und die damaligen Fachbotaniker verhielten sich gegenüber der Hybridisation ablehnend, H Es ist daher das Verdienst des praktischen Gärtners, die Hybridisa- „ tion, die heute im Gartenbau eine bedeutende Rolle spielt, in ihrest » ersten Anfängen auf rein empirischem Weg gefunden zu haben-, Rudolf Seidel, ein Nachkomme Hermann Seidels aus dem A alten Dresdener Gärtnergeschlecht, erkannte die Ursache des Miß- » erfolges bei den bisherigen Kreuzungen und griff auf die Stamm« , arten Nbock. catarvbiense, likock. Lmirnovii, kliock. caucäsicum u. a. zurück, mit deren bekannten Eigenschaften er planmäßige Kren- » zungeu aussührte. Seit 1898 entwickelte sich in Grüngräbchen bei » Schwepnitz in Sachsen die Rhododendron-Zuchtstätte der Firma T. Fx r' Rudolf Seidel, die winterharte Rhododendren in reichhaltigem » Farbenspiel für die mitteleuropäischen Gärten heranzog — dei(: Erfolg des jahrzehntelangen Strebens! Auf die Züchtungen'kann hier ? nicht eingegangen werden, es soll nur betont werden, daß in dem' — rauhen Klima Grüngräbchens unter ausgelichteten Kiefern- und « Fichtenbestäuden nur erprobte winterharte Arten und Sorten auf^-»- kommen und Sachsen als Zucht stätte für Rhododendren in DeutschI^ land an erster Stelle steht, während in den andern Anbaugebietew vorwiegend Anzuchten betrieben werden. Was der Name Seidel für die Entwicklung der sächsischen Rho^ — dodendron-Kultur bedeutet, gilt von Böhlje im Westerstede in*" Oldenburg. Zu eigentlicher Äedeutung gelangte diese Kultur in den - dortigen Baumschulen aber erst in den Nachkriegsjahren; in dei6 Zeiten der Grenzsperre erlebte sie sichtlichen Aufschwung. Der west-- liche Teil Oldenburgs, das sog. Ammerland, ist durch seine günstige»? Boden- und Klimaverhältnisse zur Anzucht von Rhododendren be« sonders geeignet. An Grabenrändcrn und Wegen verbreiten sie sickH sogar durch Selbstaussaat und lenkten dadurch das Augenmerk dem Gärtner auf diese Kultur. In diesem Zusammenhang sei auch auf, die urwüchsigen Bestände von Ilex als Nntergehölz in den ausge-i dehnten Eichenwäldern verwiesen. Mehrere bekannte Baumschul-j betriebe besaßen sich jetzt in großem Ausmaß mit der Anzucht von Rhododendren. Als besonderes Charakteristikum der oldenburgischen. Rhododendron-Kultur sei die Veredlung auf Sämlingen von ttliock.! ponticum genannt, während in Sachsen die Veredlung ans Steckt lingen von Xliockockönckron Lunningtiämii wliite erfolgt. Die An zucht dieser Unterlage aus Stecklingen war dem Vater Rudolf Seidels als erstem in den 70er Jahren geglückt. Wie die Erhebungen des Rcichsverbaiids des deutschen Garten baus für 1932/33 ergeben haben, befassen sich gegenwärtig in Deutsch«, land etwa 12 Firmen mit nennenswerter Rhododendron-Spezial- kultur. Die Anbaufläche dieser Betriebe beträgt insgesamt etwaj 54 Im. Die jährliche Anzucht aus Samen ist mit über 1 Million^ zn veranschlagen, wobei die enormen Aussaaten, die in Oldenburg, von Jever bis Cloppenburg, Damme von Landwirten und Siedlern' schon seit einigen Jahren ausgeführt werden, nicht mit einbegriffen! sind. Außerdem befinden sich hier gute, in die hunderttausend gehende Bestände von Rhododendren. Es dürsten in den nächsten Jahren, sicher zu viel Rhododendren-Sämlingc auf den Markt komme». Di« jährliche Anzucht dieser 12 Firmen an Rhododendren aus Steckl lingen beläuft sich auf etwa 126 000 Stück, durch Veredlung werde» jährlich etwa 220 000 Stück vermehrt. Bei diesen Zahlen ist zu be^ rücksichtigen, daß viele kleinere Betriebe nicht mit erfaßt sind und die wirtschaftliche Notlage die Produktionsfähigkeit gegenüber den Vorjahren stark herabgedrückt hat. Leider besitzen wir keine statisti-j schen Angaben über die Einfuhr von Rhododendren aus Holland und Belgien. Es steht jedenfalls fest, daß der heimische Gartenbau der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)