Suche löschen...
Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 5.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190300002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19030000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19030000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 5.1903
-
- Ausgabe No. 1, 3. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 2, 10. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 3, 17. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 4, 24. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 5, 31. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 6, 7. Februar 1903 1
- Ausgabe No. 7, 14. Februar 1903 1
- Ausgabe No. 8, 21. Februar 1903 1
- Ausgabe No. 9, 28. Februar 1903 1
- Ausgabe No. 10, 7. März 1903 1
- Ausgabe No. 11, 14. März 1903 1
- Ausgabe No. 12, 21. März 1903 1
- Ausgabe No. 13, 28. März 1903 1
- Ausgabe No. 14, 4. April 1903 1
- Ausgabe No. 15, 11. April 1903 1
- Ausgabe No. 16, 18. April 1903 1
- Ausgabe No. 17, 25. April 1903 1
- Ausgabe No. 18, 2. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 19, 9. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 20, 16. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 21, 23. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 22, 30. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 23, 6. Juni 1903 1
- Ausgabe No. 24, 13. Juni 1903 1
- Ausgabe No. 25, 20. Juni 1903 1
- Ausgabe No. 26, 27. Juni 1903 1
- Ausgabe No. 27, 4. Juli 1903 1
- Ausgabe No. 28, 11. Juli 1903 1
- Ausgabe No. 29, 18. Juli 1903 1
- Ausgabe No. 30, 25. Juli 1903 1
- Ausgabe No. 31, 1. August 1903 1
- Ausgabe No. 32, 8. August 1903 1
- Ausgabe No. 33, 15. August 1903 1
- Ausgabe No. 34, 22. August 1903 1
- Ausgabe No. 35, 29. August 1903 1
- Ausgabe No. 36, 5. September 1903 1
- Ausgabe No. 37, 12. September 1903 1
- Ausgabe No. 38, 19. September 1903 1
- Ausgabe No. 39, 26. September 1903 1
- Ausgabe No. 40, 3. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 41, 10. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 42, 17. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 43, 24. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 44, 31. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 45, 7. November 1903 1
- Ausgabe No. 46, 14. November 1903 1
- Ausgabe No. 47, 21. November 1903 1
- Ausgabe No. 48, 28. November 1903 1
- Ausgabe No. 49, 5. Dezember 1903 1
- Ausgabe No. 50, 12. Dezember 1903 1
- Ausgabe No. 51, 19. Dezember 1903 1
- Ausgabe No. 52, 26. Dezember 1903 1
- Register Register 4
-
Band
Band 5.1903
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
No. 48. Beilage zu „Der Handelsgärtner. Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 28. November 1903. Aus dem Versuchsgarten. Von G. Wendt, Rötha. 1. Die Zeit rückt wiederum heran wo be sonders der Gemüsegärtner sich baldigst einen Plan oder seine Kalkulation machen muss für den neu zu erfolgenden Betrieb des kommen den Jahres. Die rapid wachsende Konkurrenz stellt immer grössere Anforderungen an die Intelligenz des einzelnen, es genügt durchaus nicht mehr die rohe Kraft und Arbeitsleistung zum Vorwärtskommen. Man findet sehr oft gerade im gärtnerischen Beruf, wo, man möchte sagen wie in keinem anderen, durchweg ausser ordentliche Anforderungen an den Mann, meist auch an die ganze Familie herantreten und selten freie Zeit erübrigt werden kann, jahraus jahrein sichtbare Zeichen von Besserung der alten Verhältnisse nicht wahrzunehmen sind. Wie oft hört man sagen, „was haben die Gärtner eigentlich für Not, denen wächst ja alles zu“, diese Leute haben ja allerdings keine Ahnung von der unendlichen Mühe unseres Berufs, dazu kommt vor allem noch, dass die Regiekosten wohl selten in anderen Geschäften so hoch als gerade in der Gärtnerei sind. Die jährlichen Ausgaben für Reparaturen allein an Gewächshäusern, Mistbeeten u. s. f. verschlingen Summen, kommen dazu noch ungünstige ele mentare Einflüsse, mit denen der Gärtner ja oft zu rechnen hat, so ist ein Rückschlag auf Jahre hinaus fühlbar. Sind solche Fälle auch oft schwer zu überwinden der Gärtner ist meist so innig mit seinem an und für sich edlen Beruf verwachsen, dass ihm das Gelingen oft schon kleiner Kulturen in seinem Betriebe neuen Mut und frisches Vorwärtsstreben gibt. Die ausserordentliche Vielseitigkeit in der Gärtnerei verlangt aber besonders auch angestrengte Geistesarbeit, ein fortwährendes Denken, Ueber iegen und Versuchen der in Masse angebotenen Neuheiten, denn wer zuerst vom neuen „das Beste“ auf den Markt bringt, macht damit immerhin noch sein Geschäft. Selbstverständ lich soll damit nicht gesagt sein, dass man lediglich sein Augenmerk auf die Kultur von Neuheiten zu richten hat, nein: Nur prüfet alles und das beste behaltet. “ In diesen Worten gipfelt auch die Idee der Redaktion von „Der Handelsgärtner“ ein Versuchs- und Beobachtungs- feld einzurichten, zunächt für alle in das Fach der Gemüsegärtnerei einschlagenden Arten. Die alljährlich massenhaft in Preisverzeichnissen aller Art angebotenen Artikel mögen ihr den Gedanken nahe gelegt haben, wie sollen hier unsere geehrten Leser die richtige Auswahl für ihre lokalen und örtlichen Verhältnisse treffen. Im Einverständnis mit einer Reihe von be kannten grossen Samenzüchtereien, welche be reitwilligst Samenproben zu Versuchszwecken einsandten, ist damit im verflossenen Frühjahr und Sommer der Anfang gemacht worden. Selbstverständlich ergaben die bis jetzt ge sammelten Erfahrungen über vieles noch kein abschliessendes Urteil, zumal bei der grossen Trockenheit des Sommers, dem massenhaft auf tretenden Ungeziefer und besonders auch der etwas zu spät erfolgten Inangriffnahme dieser Versuche, nicht alle Bedingungen vorhanden waren, welche man zur Erlangung von wahr heitsgetreuen Endresultaten haben muss. Es werden deshalb zunächst nur diejenigen Sorten angeführt, welche sich als vorzüglich bewährt und anbauwürdig gezeigt haben, alle übrigen sollen nochmals geprobt werden. Anschliessend sollen zuerst eine Anzahl Radiessorten, welche auf ihren Anbauwert geprüft und allgemein zu empfehlen sind, hier aufgeführt werden. Bei den zur Treiberei be stimmten Sorten muss man wenigstens drei Hauptbedingungen voraussetzen: 1) dass die selben kurzlaubig sind, infolge dessen schneller Knollen bilden und den Einwirkungen von Licht und Sonne besser ausgesetzt sind, 2) die Knollen eine schöne, am liebsten rundliche Form und leuchtende Farbe haben und nicht so leicht platzen, und 3) der Fortsatz unterhalb der Knolle möglichst nur aus einem ganz schwachen faden förmigen Wurzelende besteht. Radies, Cincinati Glas. Einsender: E. Benary, Erfurt. Eine Sorte mit hellroten Knollenenden, fast durchsichtig wie Glas von sehr zartem Geschmack. Dieselben werden trotz ihrer Grösse sehr zeitig und gleichmässig fertig und ist auch die Laub bildung im Verhältnis mässig. Im Verkauf werden jedoch hier diejenigen Sorten mit runden Knollen vorgezogen. Radies, Express. Einsender: David Sachs, Quedlinburg. Dieses prächtige Radies gehört zu den besten Sorten. Die Knolle ist rund, scharlachrot mit ganz schwachem Wurzelende. Sie kann sehr lange stehen ohne aufzuplatzen und hat deshalb noch besonderen Wert. Das Laub dieser Sorte ist ziemlich starkwüchsig, es ist daher eine dünne Aussaat anzuraten. Radies, Hamburger Markt. Einsender: David Sachs, Quedlinburg. Dasselbe ist von gleicher Qualitätät und Form als Non plus ultra, aber dunkler gefärbt und scheint widerstandsfähiger gegen Witterungsverhältnisse zu sein. Das Laub war nicht immer ganz kurz wie bei erstgenannter, sie eignet sich jedenfalls auch gut für das freie Land. Radies, kegelförmiges scharlachrotes. Einsender: David Sachs, Quedlinburg. Es bildet, wie schon der Name sagt, kegel förmige, mittelgrosse und scharlachrote Knollen. Diese haben ein sehr zartes Fleisch und sind widerstandsfähig gegen Hitze. Auch sonst als gutes Treibradies ist diese Sorte zu empfehlen und bildete sie hier starkes Laub. Radies, Non plus ultra. Einsender: David Sachs, Quedlinburg. Eine allgemein verbreitet und beliebte Sorte, die jedenfalls zu den besten und frühesten gehört. Sie ist eine vorzügliche Marktsorte, ganz kurzlaubig, mit runder und leuchtend roter Knolle und fadenförmigem Wurzelende. Sie wird sehr schnell und zeitig fertig zum Verkauf und von keiner anderen Sorte übertroffen, da dieselbe alle Bedingungen, welche man an ein gutes Treibradies stellen kann, erfüllt. Radies, ovales scharlachrotes. Einsender: David Sachs, Quedlinburg. Dieses Radies ist eine empfehlenswerte Sorte deren längliche, scharlachrote Knolle am unteren Ende von weisser Farbe ist und schwache, weisse Wurzelenden haben. Diese Radies sind von vorzüglich zartem Geschmack, sie lassen sich infolge ihrer länglichen Form sehr gut in Bündel binden, welche ein reizendes Aussehen haben. Auf alle Fälle sind sie dort, wo auch lange und längliche Radies gern gekauft werden, die empfehlenswertesten. Sie haben noch den Vorzug, dass sie sehr lange stehen bleiben können, da ein Aufplatzen selten vorkommt. Radies Triumph-Treib. Einsender: Haage & Schmidt, Erfurt. Diese äusserst empfehlenswerte Sorte ist ganz kurzlaubig und sehr früh. Die sehr schönen weissen, runden Knollen sind verhält nismässig gross, haben ganz schwaches Wurzel ende und sind prachtvoll rot gestreift und ge sprenkelt, so dass die Bündel zum Verkauf verlockend aussehen. Ausserdem sind sie von zartem Geschmack, so dass sie jedenfalls all gemeine Verbreitung verdienen, ds sie wohl noch neu und wenig bekannt sind. Radies, Würzburger Riesen. Einsender: E. Benary, Erfurt. Diese als Neuheit empfohlene Sorte ist von sehr schöner, leuchtend schariachroter Färbung und bildet grosse und zarte Knollen mit ver hältnismässig schwachem Wurzelende, ebenfalls nur mässigen Laubwuchs. Sie passt sehr gut für Mistbeete wie auch fürs freie Land und namentlich für Herrschaftsgärtnereien, da die Sorte lange stehen bleiben kann ohne pelzig zu werden. Was bringt die Fachpresse? — Lieber die Tätigkeit der Pflanzen schutz-Station im freien Hafen zu Ham burg gibt der Provinzial-Ostbau-Wanderlehrer E. Lesser in den „Pomologischen Monatsheften interessante Mitteilungen. Dieses Institut wurde im Jahre 1899 vom Hamburger Staate auf Wunsch der Reichsregierung zum Schutz des deutschen Obst- und Weinbaues ins Leben ge rufen. Die Station steht unter der sachkundigen Führung des Dr. Brick und seines ersten Assistenten Dr. Reh, denen noch eine Anzahl von Gehilfen zur Seite stehen. Besonders in den Monaten November bis Dezember entwickelt sich in den für die grossen Fruchtauktionen extra erbauten, heizbaren Fruchtschuppen am Versmannsquai ein reges Leben und Treiben. Diese Auktionen finden in der Regel an einem Dienstag statt, und am Montag ist die Be sichtigung des Obstes der einzelnen Cavelinge gestattet. Von welchem Umfang eine solche Auktion ist, mag man daraus ersehen, dass z. B. am 16. Dezember 1902 25 000 Fässer ver auktioniert wurden; es kommen dabei nicht nur wenige Sorten in Frage, sondern an dem ge nannten Tage konnten nach einem flüchtigen Ueberschlag der Auktionslisten 56 verschiedene Sorten gezählt werden. In der Hauptsache sind es jedoch, Baldwins in verschiedenen Abarten, Pippins, ebenfalls in verschiedenen Abarten, des gleichen Russets und Ben Davis, Greenings etc. Wenn die Ladungen aus Amerika in Hamburg eintreffen, werden dieselben aus den grossen amerikanischen Dampfern mittels Schuten an die Fruchtschuppen gebracht, ausgeladen, und nach Sorten und Marken zu verschiedenen grossen Cavelings zusammengestellt, worauf die Untersuchung auf die St. Jose-Laus stattfindet, und der Auktionstermin bekannt gemacht wird. Am Tage der Auktion kommen die Käufer, um die Ware zu besehen, sie nehmen ein beliebiges Fass, öffnen es selbst und überzeugen sich von dem Inhalt desselben. Sie probieren auch die Früchte und nicht selten kommt es vor, dass die angebissenen Früchte wieder ins Fass zurück geworfen werden. In den von der auktionieren den Firma ausgestellten Listen bezeichnen sich die Käufer bei den einzelnen Cavelings ihre Qualitätsnote, um in der Auktion event. darnach zu bieten. Die Preise varierten damals pro Fass (ca. 80 Pfd.) von 12—34 Mk., je nach der Qualität und Sorte. — Noch ehe die Schiffs sendungen von Früchten Hamburg erreichen, werden sie von den Rhedereien bei dem Dekla rationsbureau angemeldet. Das Deklarations- burean benachrichtigt wiederum die Pflanzen schutzstation, die dann ihre Vorbereitungen trifft, für die Untersuchung der importierten Früchte. Von den eingetroffenen, nach Sorten und Marken geordneten und in Cavelings aufgestellten Fässern nehmen Angestellte der Station Stichproben in der Weise, dass sie von jeder Marke ein be liebiges Fass auszeichnen und in den Unter suchungsraum schaffen lassen. Jedes Fass erhält hier drei gleichlautende Zettel, welche die Marke, den Namen des Verkäufers, die Sorte, und den Namen des Schiffes enthalten. Davon bleibt ein Zettel bei dem betreffenden Fass und zwei Zettel gehen mit den Proben in den Sortiersaal. Die Fässer werden am Boden geöffnet und ungefähr die Hälfte Inhalt zur genauesten Untersuchung in den Sortier raum transportiert, wo Frucht für Frucht be sonders am Stiel und Kelchhöhle besichtigt wird. Findet sich etwas Verdächtiges vor, so werden die Früchte in Holzkästchen mit einen der oben angegebenen Zettel in das Mikro skopierungszimmer gebracht, zur näheren Unter suchung. Alle Proben, die nach dieser Unter suchung für unverdächtig erklärt wurden, gehen mit dem Zettel, dem eine diesbezügliche Be merkung angefügt ist, in das betreffende Fass zurück, worauf das letztere seinem Eigentümer wieder zurückgegeben wird. Gleichzeitig ver sieht ein Beamter der Station nun die sämt lichen Fässer des betreffenden Cavelings mit einem schwarzen Stempel des betreffenden Deklarationsbureaus und stellt dem Eigentümer einen diesbezüglichen Schein aus. Finden sich jedoch in den Proben die St. Jos-Laus, so wird als Bemerkung auf dem beigegebenen Zettel von dem Beamten gesetzt, S. J. L. Wird auch nur eine einzige Laus gefunden, wird der ganze Caveling kassiert, sämtliche Fässer werden in gesonderte Räume transportiert, und erhalten einen unverwischbaren roten Stempel S. J. L., sodass, wie wir schon kürzlich im „Handels gärtner“ berichteten, die so gestempelten Fässer auch auf anderem Wege nicht nach Deutsch land gelangen können. Die Pfanzenschutzstation untersucht aber ausserdem auch alle im Ham burger Gebiet und in den umliegenden Landes teilen vorkommenden Schädlinge und Krank heiten und empfiehlt Mittel zu deren Vertilgung. — Lieber die zunehmende Ausbrei tung des amerikanischen Stachelbeer- Mehltaus. (Sphaeroteca mors-uvae (Schwein), Berk. u. Curt.) gibt S. Salmon in der „Zeit schrift für Pflanzenkrankheiten“ interessante Mitteilungen. Nach diesen wurde das Auftreten des amerikanischen Stachelbeer-Mehltaus zuerst im Jahre 1900 in einem Garten zu Ballymena in Irland wahrgenommen, und im Jahre 1901 Vermischtes. — Ein deutscher Handelsgärtner aus Frankreich ausgewiesen. Der Staats- angehörige Manz besass in Verdun eine Kunst- und Handelsgärtnerei, und hatte diese durch rastlose Tätigkeit zum ersten Geschäft des dortigen Platzes gebracht. Am 6. November wurde M. nach siebenstündiger Haft ohne An gabe der Gründe ausgewiesen, und über die Grenze befördert. Die bei Manz vorgenommene Hausuntersuchung soll nicht den geringsten Anhalt für ein strafbares Verhalten des bis dahin ohne Makel dastehenden Mannes er bracht haben. Wie die „Metzer-Zeitung“ ganz richtig schreibt, ist der Mann in seiner ge schäftlichen Existenz ruiniert, und aufs Pflaster geworfen. Dieser Vorfall hat in ganz Deutsch land berechtigtes Aufsehen erregt, und man erwartet, dass sich die deutsche Regierung des Ausgewiesenen mit Wärme annimmt und dem Betreffenden zu seinem Rechte verhilft. — Die Kultur der Buschbohnen zu Konservezwecken hat in der Umgebung von Luckau (Lausitz) für nächstes Jahr eine ganz bedeutende Erweiterung erfahren. Es haben eine Reihe von Landwirten mit einer der ersten Konservenfabriken einen Kontrakt abgeschlossen, wonach sie sich verpflichten, ein ziemlich bedeutendes Quantum junger Bohnen zu liefern, und man rechnet damit, dass dieser Anfang zu einer weiteren bedeutenden Aus dehnung dieses Kulturzweiges für die dortige Gegend werden dürfte. — Eine Eingabe der pfälzischen Gärtner an die Gemeinden. Mit Bezug nahme auf unseren Artikel in der letztwöchent lichen Nummer des „Handelsgärtner“ „Die Mo nopolisierung der gärtnerischen Friedhofs-Arbei ten“ veröffentlichen wir die vom Vorstand der „freien Fachvereinigung der selbständigen Han delsgärtner der Pfalz“ an die Bürgermeisteräm ter der Pfalz gerichtete Eingabe: „Der ergebenst unterfertigte Vorstand obigen Vereins, erlaubt sich andurch im Intersesse seiner Mitglieder an verehrli- ches Bürgermeisteramt die Bitte zu stellen, den Friedhofwärtern und Totengräbern künftighin nicht mehr zu gestatten, Nebenbeschäftigungen auszuüben, welche in das Fach der Gärtnerei fallen, nämlich Gräber anzulegen, zu unterhalten und zu verzieren, Bäume oder Sträucher zu pflanzen und dergleichen. Die durch die Fried hofswärter und Totengräber ausgeübt werden den Nebenbeschäftigungen der angegebenen Art machen den selbständigen Gärtnern eine ganz empfindliche Konkurrenz und schmälern das Einkommen der Gärtner derart, dass viele gerade durch diese Konkurrenz nicht mehr in der Lage sind, ihren Verpflichtungen nachkommen zu können. Während die selb ständigen Gärtner bedeutende Aufwendungen für Geschäftseinrichtungen, Zinsen, Miete, Stcuern, Versicherungsbeiträge etc. zu machen haben, sind die Friedhofswärter hiervon befreit, indem diese in der Regel freie Wohnung und freies Land besitzen und dazu noch ein fixes Gehalt in Höhe bis zu 1800 Mark haben. In einzelnen Städten soll denn auch das Einkommen der Friedhofswärter ein so hohes sein, dass dasselbe die Gehälter aller anderen städtischen Beamten übertreffen soll. Mit einer derartigen Konkurrenz können es selbstverständlich die Gärtner nicht aufnehmen, weshalb sie sich an die wohllöb lichen Bürgermeisterämter mit gegenwärtiger Bitte wenden, wobei sie sich zugleich der Er wartung hingeben, dass dieser wohlbegründeten Bitte entsprochen werden möge. Hierdurch würde auch zugleich veranlasst werden, dass die Friedhofswärter durch die Aufgabe ihrer oft sehr umfangreichen Nebenbeschäftigungen künftighin nicht mehr abgehalten werden, ihrem eigentlichen Berufe gewissenhaft obliegen zu können. Ist dies der Fall, so werden die auf den Friedhöfen vorgekommenen Diebstähle und anderen Ungehörigkeiten fernerhin nicht mehr so leicht vorkommen. “ Wiederholt um Gewährung unseres Gesuches bittend, sehen wir einer Rückäusserung eines wohllöblichen Bürger meister gerne entgegen und zeichnen hoch achtungsvollst Der Vorstand der freien Fach Vereinigung der selbständigen Gärtner der Pfalz. — Das 60jährige Jubiläum des Leipziger Gärtner-Vereins wurde Mitt woch, den 25. d. Monats in den festlich geschmückten Räumen des „Krystallpalastes“ durch Festspiel, Blumenreigen, Festtafel und Ball in grossartiger Weise begangen. Eine zahlreiche Festversammlung von gegen 500 Per sonen hatten sich zur Feier des Jubeltages eingefunden. Das neu ernannte Ehrenmitglied Exzellenz Graf Könneritz und der frühere Bürgermeister Geheimrat Dr. G e o r g i zeichneten das Fest durch ihr persönliches Erscheinen aus. Ferner beehrten der erste Vorsitzende des säch sischen Gartenbau-Verbandes, Handelsgärtner und Rittergutsbesitzer T. J. Rudolf Seidel- Grüngräbchen, auch als Vertreter der Kö niglichen Gartenbaugesellschaft Flora-Dres den, sowie Baumschulenbesitzer Poscharsky, Laubegast und als einer der Senioren der Leipziger Gärtnerschaft Jul. Fischer sen., sämtliche Ehrenmitglieder des Vereins, sowie das neu ernannte schriftwechselnde Mitglied Viktor De Coene-Berlin die Feier durch ihre Anwesenheit. Der Ehrenvorsitzende Otto Moosdorf sen. war leider durch Krankheit am Erscheinen verhindert, dagegen nahm das älteste Mitglied, der frühere städtische Garten direktor Wittenberg an dem Feste teil. Ex zellenz Graf Könneritz betonte in seiner mit allgemeinem Beifall aufgenommenen An sprache, dass die königlich sächsische Regie rung stets grosses Interesse dem Gartenbau entgegengebracht habe und u. a. warm für einen Schutzzoll eingetreten sei. Er freue sich, dass der sächsische Gartenbau nun endlich die er hoffte Vertretung im Landeskulturrate erlangen werde. Der Verein selbst zählt gegenwärtig nahezu 200 Mitglieder und steht unter der tat kräftigen Leitung des Handelsgärtners Her mann Schmidt-Wahren bei Leipzig. Die Feier war in jeder Beziehung wohl gelungen und wird für den Verein, sowie alle Teilnehmer ein unvergesslicher Ehrentag bleiben. — Lieber eine Pflanze, welche direkt die Keimpflänzchen aussät, gibt der „Pro metheus“ interessante Mitteilungen. Es ist dies ein zu den Mimosen gehöriger Baum, Igna Feuillei, der nach den Untersuchungen von A. Borzi im Botanischen Garten zu Palermo nicht die Samen sondern direkt die in ihm ent haltenen Embryonen aussät. Die äusseren, den Embryon umschliessenden Teile der Samen bil den kurz vor der Reife eine wollig-filzige weiss glänzende Hülle, welche aus langen zucker haltigen Zellen besteht. Wenn sich die 1/2 m lang herabhängenden Hülsen öffnen, so geschieht dies soweit, dass man die Samen und das weiss glänzende Innere der Hülse sieht, die Samen aber nicht herausfallen. In Palermo wurde die Beobachtung gemacht, dass durch diesen hängenden Aussäe-Apparat die Mönchsgras- mücken angelockt werden, welche die Samen aus den Hülsen im Fluge herausholen und fort zu tragen suchen. Bei der Grösse der Samen kommen sie damit nicht weit und beim gering sten Druck werden die dunkelvioletten Embry onen herausgequetscht und fallen zur Erde und nur die zuckerhaltige Hülle wird verschluckt. Die Embryonen zeigen dieselben Schutzvorrich tungen gegen Trockenheit, Tierfrass usw. wie echte Samen, gleichen überhaupt solchen derart, dass sie bisher für echte Samen gehalten wurd n.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)