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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 5.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190300002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19030000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19030000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 5.1903
-
- Ausgabe No. 1, 3. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 2, 10. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 3, 17. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 4, 24. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 5, 31. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 6, 7. Februar 1903 1
- Ausgabe No. 7, 14. Februar 1903 1
- Ausgabe No. 8, 21. Februar 1903 1
- Ausgabe No. 9, 28. Februar 1903 1
- Ausgabe No. 10, 7. März 1903 1
- Ausgabe No. 11, 14. März 1903 1
- Ausgabe No. 12, 21. März 1903 1
- Ausgabe No. 13, 28. März 1903 1
- Ausgabe No. 14, 4. April 1903 1
- Ausgabe No. 15, 11. April 1903 1
- Ausgabe No. 16, 18. April 1903 1
- Ausgabe No. 17, 25. April 1903 1
- Ausgabe No. 18, 2. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 19, 9. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 20, 16. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 21, 23. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 22, 30. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 23, 6. Juni 1903 1
- Ausgabe No. 24, 13. Juni 1903 1
- Ausgabe No. 25, 20. Juni 1903 1
- Ausgabe No. 26, 27. Juni 1903 1
- Ausgabe No. 27, 4. Juli 1903 1
- Ausgabe No. 28, 11. Juli 1903 1
- Ausgabe No. 29, 18. Juli 1903 1
- Ausgabe No. 30, 25. Juli 1903 1
- Ausgabe No. 31, 1. August 1903 1
- Ausgabe No. 32, 8. August 1903 1
- Ausgabe No. 33, 15. August 1903 1
- Ausgabe No. 34, 22. August 1903 1
- Ausgabe No. 35, 29. August 1903 1
- Ausgabe No. 36, 5. September 1903 1
- Ausgabe No. 37, 12. September 1903 1
- Ausgabe No. 38, 19. September 1903 1
- Ausgabe No. 39, 26. September 1903 1
- Ausgabe No. 40, 3. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 41, 10. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 42, 17. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 43, 24. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 44, 31. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 45, 7. November 1903 1
- Ausgabe No. 46, 14. November 1903 1
- Ausgabe No. 47, 21. November 1903 1
- Ausgabe No. 48, 28. November 1903 1
- Ausgabe No. 49, 5. Dezember 1903 1
- Ausgabe No. 50, 12. Dezember 1903 1
- Ausgabe No. 51, 19. Dezember 1903 1
- Ausgabe No. 52, 26. Dezember 1903 1
- Register Register 4
-
Band
Band 5.1903
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- Der Handelsgärtner
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Antwort innerhalb der gesetzten Frist in den Besitz des Anbietenden gelangt sein muss und ob es genügt, dass die Annahmeerklärung innerhalb dieser Frist überhaupt abgegeben wird, z. B. durch Briefe unter Benutzung der Post. Wir haben in voriger Nummer eine Entscheidung des Reichs gerichts kurz angeführt, die indessen, wie wir aus mehreren Zuschriften an uns entnehmen, nicht richtig verstanden worden ist. Das Reichs gericht meint, dass es nicht genügt, dass inner halb der bestimmten Fristen die Annahme zur Post gegeben wird, sondern dass sie in den Händen des Offerierenden sein muss. Es spricht aber nur von besonders vereinbarten Annahmefristen. Wo solche nicht vereinbart sind, und das müssen wir hier hervorheben, muss die Annahme umgehend erklärt werden, wenn sie bindend sein soll. Es gilt dann das eingangs gesagte. Vereine und Versammlungen. — Der Kongress der „Gesellschaft französischerChrysanthemumzüchter“ findet in Lille vom 6.-8. November statt. Die zur Verhandlung kommenden Punkte sind hauptsächlich folgende: 1. Die den Chrysan themum schädlichen Insekten und die Mittel zu deren Bekämpfung. 2. Der Chrysanthemumrost und die über denselben gesammelten Erfahrungen. Aufzählung der widerstandsfähigen Sorten. 3. Der Einfluss einer übermässigen flüssigen Düngung auf die Kultur der Chrysanthemum. 4. Revision des Sortenverzeichnisses. 5. Der Schutz des Eigentumsrechtes von Neuheiten für eine be stimmte Zeitdauer. 6. Die Sports, ihre charak teristischen Eigenschaften, die Art derVermehrung und auf welche Weise dieselben konstant zu erhalten sind. 7, Die verschiedenen Methoden in der Anzucht der Chrysanthemum. 8. Die Stärke und Festigkeit der Stiele und die Mittel, um solche zu erhalten. — Der oberschlesische Kunst- und Handelsgärtner-Verband hielt vom 26. bis 28. September, anlässlich der Obst- und Garten bau-Ausstellung zu Leobschütz eine Wander versammlung ab. Nach Erledigung der ge schäftlichen Angelegenheiten fassten die An wesenden den Beschluss, eine Pflanzenbörse einzurichten, und die erste Börse im Laufe des April 1904 abzuhalten; man hat hierfür eine Kommission gebildet. Der Vorsitzende teilte ferner noch mit, dass die Einrichtung einer niederen Gärtnerlehranstalt noch nicht entgültig beschlossen sei, doch würde dieselbe jedenfalls dem Königlichen pomologischen Institut, wel ches zur Zeit noch in Proskau besteht, an gegliedert werden. Die Verlegung des letzteren sei inzwischen entgültig beschlossen und hier bei würden in erster Linie Trebnitz oder Breslau in Frage kommen. Ausstellungen. — Die dritte Westpreuss. Provinzial- Obst- und Gartenbau-Ausstellung zu Thorn eröffnete am 1. Oktober der Ober präsident Delbrück, unter Anwesenheit zahl reicher geladener Ehrengäste und Festteilnehmer. Die Beschickung war aussergewöhnlich reich; es hatten sich mehr als 70 Aussteller beteiligt. Vor allem war die Abteilung Topfpflanzen. Dekorationsgruppen und Binderei sehr stark berücksichtigt, wobei sich hauptsächlich die Firmen Robert Engelhardt, Hintze, Gude rian, Krüger, Henschel sämtlich in Thorn be- teili gten. Auch die Abteilun gObstundGemüse trat gegenüber den handelsgärtnerischen Leistungen entschieden zurück. — Aus Anlass dieser Aus stellung wurde ferner eine Hauptversammlung des Westpreussischen Provinzial-Obstbau-Vereins unter Vorsitz von Domnick-Kunzendorf abge halten . ObstbauwanderlehrerEvers-Zoppothielt einen Vortrag über den Fruchtwechsel und Obstbau, woran sich eine längere Debatte knüpfte. Ebenso wie beim Forstbetrieb halten verschie dene der Redner ein längeres Ausruhen des Bodens, wenn nicht später Baumüdigkeit ein- treten soll, für notwendig. Man sollte die Aus rottung der älteren Gärten im Obstbau anstreben und eine neue Fruchtfolge befürworten. — Die Gemüse-Ausstellung des Stettiner Gartenbau-Vereins zeichnete sich durch grosse Vielseitigkeit aus, zerfiel in 26 Gruppen, und enthielt die ausgewähltesten Sorti mente von Küchengewächsen. Mit sehr um fangreichen Sortimenten beteiligten sich Albert Wiese und Gebr. Koch, beide in Stettin. Ferner verdienen noch die Einsendungen der Ran dow’sehen Gartenverwaltung und L. Schmalz hervorgehoben zu werden. Eine Reihe von fremdländischen Gemüse- und Küchenkräutern hatte Dr. D ohrn ausgestellt; gleichfalls verdienen noch die tropischen Früchte der Firma Albert Wiese Erwähnung. — Die Obst- und Gartenbau-Aus stellung zu Niemes (Böhmen), welche am 30. September eröffnet wurde, trug ausschliess lich einen deutschen Charakter und verdient in dekorativer wie auch kultureller Hinsicht her vorgehoben zu werden. Man sah verschiedene recht schöne Einsendungen aus den grossen herrschaftlichen Gärten; ausserdem fand be sonderes Interesse der Besucher eine recht be achtenswerte Ausstellung von essbaren und giftigen Pilzen. Wie man erwarten konnte, trat vor allem die Obst-Ausstellung durch zahlreiche gute Einsendungen hervor, trotzdem die Obst ernte auch in der dortigen Gegend viel zu wünschen übrig liess. Von deutschen Firmen beteiligten sich mit Obstbäumen Gebrüder Neu mann-Oybin bei Zittau und Paul Hauber- Tolkewitz bei Dresden. Handelsnachrichten. Das Lokal-Geschäft der bedeutendsten Plätze des Reiches im Monat September. Die wechselvolle Witterung im Monat September hat auf den Geschäftsgang einen äusserst ungünstigen Eindruck ausgeübt. Auf die heisse Periode, welche in die letzte Woche des August und die erste Woche des September fiel, folgte ein scharfer Wettersturz und mit Ausnahme von Ostdeutschland, welches weniger darunter zu leiden hatte, traten im ganzen Deutschen Reich orkanartige Stürme auf, die enormen Schaden in den freigelegenen Schnittblumenkulturen, vor allem Dahlien, Rosen etc. anrichteten. Die darauf folgende nasskalte Periode hielt zum Glück nicht lange an und die inzwischen eingetretenen warmen, sonnigen Herbsttage haben ausserordentlich fördernd auf die Entwicklung der Kulturen eingewirkt. In der zweiten Hälfte des September sind ferner in einigen Landstrichen Mittel- und Westdeutschlands die ersten Fröste aufgetreten, ohne jedoch bedeutenden Schaden anzurichten. Die Niederschläge liessen für Nord- und Westdeutschland nach, doch hatte Mitteldeutsch land einige Regentage, wenn auch bei weitem nicht genügend, zu verzeichnen. Der Markt in blühenden Pflanzen bot noch wenig Abwechslung, die Eriken kamen spät zur vollen Blüte, und auch Cyclamen erst am Schlüsse des Monats in reichblühenden Pflanzen zum Angebot. Eine willkommene Abwechslung boten die ersten grossblumigen Chrysanthemum, die man in den Gross städten vielfach zur Dekoration der Schaufenster vor fand ; allerdings konnten diese Pflanzen nur zu mässigen Preisen abgesetzt werden. Die zum Teil in voller Blüte offerierten „Gloire de Lorraine“, werden vom Publikum jetzt noch nicht so gewürdigt, wie sie es verdienten; es fehlt überhaupt an grösseren, feineren Blütenpflanzen, die erst später in den Vorder grund treten. Das Blattpflanzengeschäft pro fitierte trotzdem nicht allzuviel. Der Umsatz erreichte kaum den Durchschnitt früherer Jahre, denn nur wenige Städte melden einen zufriedenstellenden Ver kauf. Unter den aussergewöhnlich verschiedenartigen Witterungsverhältnissen hatten die Blumengeschäfte vor allem zu leiden ; die schöne Witterung lenkte sehr von dem Aufenthalt im Zimmer ab. Es fehlte noch sehr an Familienfesten und erst der Eintritt in den Oktober wird eine Aenderung in der Geschäftslage hervorrufen. Schnittblumen fehlten nach dem Sturme sehr und mussten zum Teil hoch bezahlt werden. Nur mit Dahlien ist der Markt überfüllt, überhaupt stand in den letzten Wochen des Vor monats ein sehr schönes reichhaltiges Schnittblumen material zur Verfügung, ohne dass alles aufgebraucht werden konnte. In grossen Massen kamen Dahlien und Veilchen zum Angebot, die bei niedrigsten Preisen kaum alle verarbeitet wurden. — Den Samen kulturen kam die schöne Herbstwitterung noch recht zu gute, der Samen reifte schön aus und die Ernten konnten trocken hereingebracht werden. Man rechnet mit einer guten Mittelernte und hofft auf eine hohe Keimkraft der Sommergewächse und Flor- blumen. — Die Gemüseernten übertreffen zum Teil die Erwartungen. Für alle Kohlarten sind die Preise ausserordentlich niedrig; selbst Blumenkohl kommt in riesigen Quantitäten auf die Märkte der Grosstädte. — Aus den Baumschulen wird durch schnittlich ein recht kräftiger Holztrieb gemeldet, so dass die Versandgeschäfte über grosse Bestände guter Ware verfügen. Hat auch die stürmische Witterung des September manchen Schaden verursacht, so haben die sonnigen warmen Tage sehr fördernd auf das Ausreifen des Holzes eingewirkt und manches Ver säumte ist dadurch nachgeholt worden. Nord- und Mitteldeutschland. Hannover. Der Geschäftsgang war im Sep tember recht ruhig und übertraf das Vorjahr in keiner Weise. Die Pflanzenbörse am 19. und 20. September brachte etwas Abwechslung in das Alltägliche. Sie war sehr gut auch von auswärts beschickt, wie wir das schon in unserem Sonderbericht mitteilten. Das Angebot in blühenden Pflanzen genügt in jeder Be ziehung; zu erwähnen sind die ersten Begonien „Gloire de Lorraine“ und Maiblumen, doch konnten nur mittlere Preise erzielt werden. Der Bedarf in Blattpflanzen beschränkte sich auf etwas Araukarien und Phoenix. Die Blumenhandlungen sind von dem Umsatz im Vormonat nicht befriedigt, vor allem die kleineren und mittleren Geschäfte klagen sehr, es fehlte an lohnenden Aufträgen. Nach unserer Ansicht ist der Durchschnitt früherer Jahre nicht ganz erreicht. Rosen und Nelken wurden Mitte September nicht ge nügend angeboten, so dass die Preise anzogen; Dah lien und frühblühende Chrysanthemum gab es im Ueberfluss. Im allgemeinen ist der Stand der Topf pflanzen befriedigend, auch Hortensien und Veilchen sind recht gut im Fielen gewachsen. Zwei Drittel des Vormonats waren nass und kalt, während in den letzten 2 Wochen eine unnatürliche Wärme eintrat. Braunschweig. Fast das ganze erste Drittel des Monats September verlief, wenn auch nicht ge schäftlich stiller, doch ebenso still wie der Monat August, dann hat sich aber der Geschäftsgang merk lich gebessert, sowohl in der Biumenbinderei als auch im Topfhandel. Ein gut Teil für den Gang des Ge schäfts ist wohl hauptsächlich mit auf das herrschende Wetter zu schieben. Im ersten Drittel des Monats September war die Signatur Regen und Wind, dann klärte sich das Wetter bei vorwiegend östlichem Winde auf, so dass wir über 14 Tage sonniges, sehr schönes Herbstwetter mit stellenweise sogar sehr warmen Tage, wie uns solche die Hundstage nicht gebracht, zu verzeichnen hatten; leider scheint der Oktober wieder Rückfälle zum Schlechteren zu bringen. Wie bereits gesagt, war die Binderei teils durch Todes fälle, teils durch Familienfestlichkeiten gut, zuweilen sehr gut beschäftigt. Es fanden viele Hochzeiten auch zahlreiche Umzüge schon vor dem 1. Oktober statt, da Braunschweig in der glücklichen Lage ist, Wohnungen in grossem Ueberfluss zu haben, so dass es den Mietern nicht schwer wird, eine passende Wohnung zu finden, welche leer steht, um noch vor dem Räumungstermine einzuziehen. Auch der Topf pflanzenhandel ging in der zweiten Hälfte des ver flossenen Monats ziemlich flott; zum Verkauf kamen Cyclamen, Eriken, Nelken, Chrysanthemum und andere Blutenpflanzen, in Blattpflanzen Latanien, Kentien, Phoenix, Dracaenen, Cocos, bepflanzte und besteckte Körbe, Töpfe und Jardinieren. In Schnittblumen war durchaus kein Mangel vorhanden, nur gegen Ende des Monats fehlten schöne Rosen, die Preise zogen aber nicht an, da Theerosen in Mengen vorherrschend waren. Beispielsweise wurden Gladiolen-Dolden mit 4 Mk. pro 100 Stück in tadelloser Ware verkauft; verhältnismässig ebenso niedrig im Preise standen Dahlienblumen und andere Schnittblumen, da überall Ueberproduktion zu verzeichnen ist. Halle. Die allgemeine Geschäftslage war im September recht befriedigend. Es kamen häufig voll blühende Cyclamen und Nelken in Töpfen zum An gebot; auch vereinzelt Kamellien; im übrigen sind bessere Blütenpflanzen knapp. Der gewöhnliche Markt pflanzenhandel hob sich aber Mitte des Vormonats. Das Blattpflanzengeschäft war in den ersten Tagen recht günstig, da die Anwesenheit der höchsten Herr schaften und vieler Fürstlichkeiten einen Mehrbedarf der Schnittblumen herbeiführten. Die Binderei hatte zu Anfang d. M. sehr gute Beschäftigung; vor allem wurden viel Tafeldekorationen in Auftrag gegeben. Der Trauerbinderei standen ebenfalls reichlich Auf träge zur Verfügung; zu Ende d. M. hatten wir sogar recht flott zu tun. Schnittblumen kamen in den ersten Tagen und in den letzten Wochen des Septembers überreichlich auf den Markt. Auch die Kulturen stehen, soweit es sich bis jetzt übersehen lässt, durch weg gut. Die schönen Herbsttage und der Regen haben manches gut gemacht, was der trockene Sommer aufhielt. Kiel. Der allgemeine Geschäftsgang befriedigte im Monat September. Das Angebot in schön blühen den Topfpflanzen war mässig; in Frage kamen die ersten Cyclamen, Primula obconica, Granaten, Remon- tant-Nelken. Für andere Blütenpflanzen ist dagegen wenig Meinung vorhanden, ebenso macht sich auch keine grössere Nachfrage nach Blattpflanzen bemerk bar. Die Festbinderei hatte besonders in der zweiten Hälfte des Monats gut zu tun, als das Geschwader aus den Marine-Manövern zurückkehrte und es gerade unter den Marine-Offizieren auffallend viel Blumen liebhaber gibt. Der Bedarf an Trauerbinderei er reichte kaum den Durchschnitt anderer Jahre, jeden falls konnten aber die infolge des schönen Wetters reichlich aufblühenden Schnittblumen nicht alle ver wertet werden, da nur ganz unbedeutende Sterbefälle eintraten. Im Anfang des Monats, als heftiger Sturm und Regen vorherrschten, war zwar das Angebot in Schnittblumen recht mässig, steigerte sich indessen später und zwar gibt es jetzt besonders Veilchen und Dahlien, während Nelken und Rosen seltener sind. Die Kulturen entwickeln sich andauerend günstig und auch die Freilandpflanzen haben bei der schönen Witterung der letzten Zeit wieder viel gewonnen. Plauen. Entsprechend der Jahreszeit war der Geschäftsgang im letzten Monat befriedigend und blieb jedenfalls nicht hinter dem des Vorjahres zurück. In besseren Blütenpflanzen, wie Eriken, Cyclamen, Bouvardien trat das Angebot ziemlich stark hervor, jedoch auch die Nachfrage befriedigte, dagegen war bei anderen Marktpflanzen kein grösserer Umsatz zu verzeichnen. Von Blattpflanzen liessen sich haupt sächlich Palmen und bunte Dracaenen absetzen. Die Binderei war in allen Genres gut beschäftigt, sowohl in Sträussen, als auch in Trauersachen konnte ein befriedigender Umsatz festgestellt werden. In Schnitt blumen waren besonders Rosen knapp, Dahlien wurden viel und in guter Qualität angeboten, jedoch der Mitte September herrschende Sturm richtete unter diesen grossen Schaden an. Der Stand der Kulturen ist besonders in bezug auf Topfpflanzen als gut zu be zeichnen; dagegen zeigen sich jetzt noch die Folgen, die der Sturm besonders an empfindlicheren Freiland pflanzen hervorgerufen hat. Halberstadt. Allmählich machte sich im Sep tember ein Aufschwung in der Geschäftslage bemerk bar und die Nachfrage entsprach mehr und mehr dem Angebot. Reichliche und schöne Vorräte waren an Lilien, Begonien, Cyclamen, Eriken etc. vorhanden, die von allen Blütenpflanzen beim Publikum zur Jetzt zeit am beliebtesten sind. Mehr als im Sommer fanden in letzter Zeit Palmen und andere Blattpflanzen Berücksichtigung. Da im September keine besonderen Festlichkeiten vorkamen, hatte die Binderei nur wenig zu tun, nur einige grössere Trauerfälle für das Kranz geschäft brachten vorübergehend zufriedenstellende Aufträge, im allgemeinen aber hätte auch hier der Bedarf grösser sein können. Von Schnittblumen sind besonders Rosen sehr gesucht, grössere Vorräte zeigten sich namentlich in Dahlien und Nelken, die „Soweit es sich um gewöhnliches Papiergeld handelt — nein 1 Bei der Grösse der Summen, die in solchen Scheinen beständig ein- und ausgehen, wäre ein derartiges Verfahren eben einfach undurchführbar.“ „Es unterliegt keinem Zweifel, dass der behauptete Dieb stahl nur von jemandem begangen sein kann, der sich dies seits des Zahltisches, also innerhalb des Kassenverschlages befand. Wer von den Angestellten der Bank hatte dort Zutritt?“ „Bestimmte Vorschriften nach dieser Richtung hin sind meines Wissens niemals erlassen worden. Aber ich wüsste nicht, dass äusser mir und äusser dem zweiten Kassierer irgend jemand dort etwas zu schaffen gehabt hätte?“ „Diesen zweiten Kassierer — kann ihn nach Ihrer Kennt nis seiner Person und seiner Verhältnisse ein Argwohn treffen?“ Diesmal war es Friedrich Püttner, der mit grosser Be stimmtheit statt des Gefragten antwortete : „Nein, Herr Kommissari — Eine Möglichkeit, ihn zu verdächtigen, ist schon deshalb ausgeschlossen, weil er an diesem Vormittag den Kassenraum überhaupt nicht betreten hat. Dies geschah erst, als der Kommerzienrat Siegmann ihn beauftragte, die Geschäfte statt meiner weiterzuführen — und in diesem Augenblick war das Päckchen bereits ver schwunden.“ „Sie wissen das ganz bestimmt?“ „Ich würde bereit sein, es zu beschwören.“ „Aber ich muss Sie darauf aufmerksam machen, dass damit auch die letzte Erklärung für den angeblichen Diebstahl entfällt. Es sei denn, dass irgend ein anderer sich vorüber gehend und von Ihnen unbeobachtet in dem Verschlage auf gehalten habe. Können Sie sich dessen etwa erinnern?“ Friedrich Püttner, der bis dahin den scharfen Blick des Kommissars ohne jedes Zeichen von Befangenheit ausgehalten hatte, schlug bei dieser Frage die Augen nieder, und statt der zweifellosen Bestimmtheit, welche all seinen früheren Antworten eigentümlich gewesen war, klang es nach kurzem Schweigen zaudernd und ungewiss von seinen Lippen: „Nein, ich erinnere mich nicht, Herr Kommissar!“ „So erlauben Sie mir Ihrem Gedächtnis zu Hülfe zu kommen!“ tönte in diesem Augenblick Felix von Randows sonore Stimme dazwischen. „Ich suchte Sie an diesem Vor mittag sogar zweimal an Ihrem Arbeitsplätze auf, und ich habe kein Interesse daran, dass diese Tatsache der Kenntnis des Herrn Kriminalkommissars vorenthalten bleibe.“ Diese freiwillige Erklärung des Bankdirektors schien auf keinen der Anwesenden eine besondere Wirkung hervorzu bringen. Der Kommerzienrat Siegmann zog mit einem kleinem Lächeln die Schultern in die Höhe und flüsterte seinem Kollegen einige augenscheinlich scherzhafte Worte zu. Püttner aber erhob die gesenkten Augen und zum erstenmal ruhten die Blicke der beiden Männer fest und unverwandt inein ander. „Weshalb wollen Sie das verschweigen?“ fragte der Kommissar, dessen undurchdringliche Miene auch jetzt nichts von dem verriet, was in seinem Innern vorging. „Waren Ihnen die beiden Besuche des Herrn von Randow wirklich ganz und gar entfallen?“ Es war als habe Püttner nichts von dieser Frage ver nommen. Seine Augen waren noch immer auf das Antlitz seines Todfeindes gerichtet, und Randow hatte die peinigende Empfindung, dass dieser lange, durchdringende Blick — ein Blick furchtbarster Anklage, sich langsam bis in den Grund seiner Seele bohre. Er fühlte, dass er nicht lange mehr Kraft genug besitzen würde, ihn zu ertragen; denn rascher und immer rascher pulsierte das Blut in seinen Adern, etwas Brennendes, Atembeklemmendes stieg ihm zum Halse empor und seine Gesichtsmuskeln zuckten, als wollten sie sich wider seinen Willen zu einer Geberde des Entsetzens oder zu einer höhnischen Grimasse verzerren. Er wusste, dass er der vollen Klarheit seines Geistes vielleicht niemals dringender bedurft hatte, als gerade jetzt, und doch wehrte er sich mit wachsender Qual vergeblich gegen den verwirrenden und lähmenden Einfluss dieses unerträglichen Blickes. Er war ja darauf vorbereitet gewesen, dass Püttner ihn vor all diesen Zeugen laut und entschieden des Diebstahls beschuldigen würde —, er hatte sich sein Verhalten für diesen Fall genau vorgezeichnet, und er zweifelte nicht, dass er die Rolle des unschuldig beleidigten, des in tiefster Seele entrüsteten Ehren mannes mit unerschütterlicher Kaltblütigkeit durchgeführt haben würde. Das aber, was jetzt geschah, zerstörte all seine Berech nungen und drohte seine kraftvoll bewahrte Fassung kläglich zu vernichten. Mit erschreckender Deutlichkeit glaubte er in den klaren Augen Friedrich Püttners zu lesen, dass jener ihn — und ihn allein — für den Schuldigen hielt; aber ver gebens forschte er nach irgend einem Anhalt für die Beant wortung der Frage, was seinen Gegner veranlassen konnte, ihn noch immer zu schonen. Dass es nicht aus Grossmut geschah, dessen war er gewiss, und wie wahnwitzig, wie über alle Massen unsinnig wäre auch eine solche Grossmut gewesen! Wenn Püttner noch zauderte, seine Anklage zu erheben, so konnte es nach Randows Ueberzeugung aus keinem anderen Grunde geschehen, als weil er den Schlag nicht eher führen wollte, als bis er seiner vernichtenden Wirkung voll kommen sicher sei. Er musste irgend einen bestimmten, wohlerwogenen Plan verfolgen, darüber gab es in des Assessors erregtem Gehirn kaum noch einen Zweifel, und gerade die Furcht vor diesem unbekannten Plan, dessen Beschaffenheit er nicht zu durchschauen, ja, nicht einmal zu ahnen vermochte, marterte ihn auf das Entsetzlichste. „Weshalb haben Sie mir die Besuche des Herrn von Randow verschwiegen?“ wiederholte der Kriminalkommissar seine Frage, und der Bankdirektor atmete auf, als er sich endlich von der Folter des furchtbaren Blickes erlöst sah, vor dem er doch nicht hätte die Augen niederschlagen dürfen. „Weshalb? — Vielleicht, weil ich sie in der Tat ver gessen hatte, vielleicht auch, weil ich es für überflüssig hielt, ihrer zu erwähnen. Würden Sie mir denn Glauben geschenkt haben, wenn ich diese Vermutung ausgesprochen hätte, dass es Herr von Randow gewesen sei, welcher jene hunderttausend Mark entwendet?“ „Es liegt durchaus nicht in Ihrem Interesse, derartige Rücksichten auf unseren Glauben oder Unglauben zu nehmen“, erwiderte der Kommissar schärfer, als er bisher gesprochen hatte, „und Sie täten schon um Ihres eigenen Vorteils willen sehr wohl daran, auch das Geringfügigste mitzuteilen, was mit dem Verschwinden des Geldes irgendwie in Zusammen hang gebracht werden kann. Sie haben keine Ursache, irgend jemanden zu schonen. Wissen Sie also noch etwas weiteres anzugeben?“ „Nein, ich sagte Ihnen alles, was ich zu sagen habe!“ (Fortsetzung folgt.)
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