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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 5.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190300002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19030000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19030000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 5.1903
-
- Ausgabe No. 1, 3. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 2, 10. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 3, 17. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 4, 24. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 5, 31. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 6, 7. Februar 1903 1
- Ausgabe No. 7, 14. Februar 1903 1
- Ausgabe No. 8, 21. Februar 1903 1
- Ausgabe No. 9, 28. Februar 1903 1
- Ausgabe No. 10, 7. März 1903 1
- Ausgabe No. 11, 14. März 1903 1
- Ausgabe No. 12, 21. März 1903 1
- Ausgabe No. 13, 28. März 1903 1
- Ausgabe No. 14, 4. April 1903 1
- Ausgabe No. 15, 11. April 1903 1
- Ausgabe No. 16, 18. April 1903 1
- Ausgabe No. 17, 25. April 1903 1
- Ausgabe No. 18, 2. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 19, 9. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 20, 16. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 21, 23. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 22, 30. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 23, 6. Juni 1903 1
- Ausgabe No. 24, 13. Juni 1903 1
- Ausgabe No. 25, 20. Juni 1903 1
- Ausgabe No. 26, 27. Juni 1903 1
- Ausgabe No. 27, 4. Juli 1903 1
- Ausgabe No. 28, 11. Juli 1903 1
- Ausgabe No. 29, 18. Juli 1903 1
- Ausgabe No. 30, 25. Juli 1903 1
- Ausgabe No. 31, 1. August 1903 1
- Ausgabe No. 32, 8. August 1903 1
- Ausgabe No. 33, 15. August 1903 1
- Ausgabe No. 34, 22. August 1903 1
- Ausgabe No. 35, 29. August 1903 1
- Ausgabe No. 36, 5. September 1903 1
- Ausgabe No. 37, 12. September 1903 1
- Ausgabe No. 38, 19. September 1903 1
- Ausgabe No. 39, 26. September 1903 1
- Ausgabe No. 40, 3. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 41, 10. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 42, 17. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 43, 24. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 44, 31. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 45, 7. November 1903 1
- Ausgabe No. 46, 14. November 1903 1
- Ausgabe No. 47, 21. November 1903 1
- Ausgabe No. 48, 28. November 1903 1
- Ausgabe No. 49, 5. Dezember 1903 1
- Ausgabe No. 50, 12. Dezember 1903 1
- Ausgabe No. 51, 19. Dezember 1903 1
- Ausgabe No. 52, 26. Dezember 1903 1
- Register Register 4
-
Band
Band 5.1903
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- Der Handelsgärtner
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lichgoder notariell erfolgt ist, oder die Auf lassung erfolgte. Nun werden aber immer für den Fall, dass ein Teil zurücktreten sollte, Konventionalstrafen oder Reugelder ausgemacht. Haben diese Abmachungen Gültigkeit? Nach wiederholten Entscheidungen des Reichsgerichts, die sich auf § 344 des Bürgerlichen Gesetz buches stützen, nicht. Dort heisst es, dass, wenn das Gesetz das Versprechen einer Leist ung für unwirksam erklärt, auch die für den Fall der Nichterfüllung getroffene Vereinbarung einer Strafe unwirksam ist, selbst wenn die Parteien die Unwirksamkeit des Versprechens gekannt haben. — Darf man von einem Geschäft zurücktreten, wenn man hört, dass der Kunde nachträglich „faul“ gewor den ist? Eine sehr wichtige, im Interesse des Verkehrs gegebene Vorschrift enthält § 321 des Bürgerlichen Gesetzbuches, nach welchem derjenige, welcher aus einem gegenseitigen Vertrage vorzuleisten verpflichtet ist, die ihm obliegende Leistung verweigern darf, bis die Gegenleistung bewirkt, oder Sicherheit für sie geleistet wird, wenn nach dem Abschlusse des Vertrags in dem Vermögensverhältnisse des anderen Teils eine wesentliche Verschlechte rung eintritt. Aber der Gläubiger kann nicht verlangen, dass der Käufer schon früher, vor Ablauf des Zieles, bar bezahlt. In einem Fall, der vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht spielte, war die Ware unter der Bedingung der Zahlung binnen 3 Monaten oder nach acht Tagen mit 1% Sconto verkauft. Der Ver käufer glaubte nun, dass sich die Verhältnisse des Kunden verschlechtert hätten, er forderte Barzahlung oder Sicherheitsleistung und ver kaufte, als dies nicht geschah, die Ware für Rechnung des Kunden weiter. Als er die Differenz nun einklagte, wurde er abgewiesen. Das Oberlandesgericht führte aus, dass der § 321 dem Verkäufer nur das Recht gebe, die Lieferung bis zur Zahlung zurückzuhalten oder Sicherstellung des Kaufpreises zu fordern. Die Verschlechterung der Vermögensverhältnisse des Käufers habe zur Folge, dass der Käufer nicht mehr berechtigt sei, von dem Verkäufer die vertragsmässige Ausführung des verein barten Geschäfts zu verlangen, sie habe aber nicht die Folge, dass nun etwa der Verkäufer berechtigt wäre, von dem Käufer eine im Ver trage gar nicht vereinbarte Leistung, die der Barzahlung, zu verlangen. Ausstellungen. — Die Obst- und Gartenbau-Aus stellung, welche vom 19. bis 22. September in Offenbach stattfinden soll, scheint über den Raum einer lokalen Ausstellung hinausge wachsen zu sein, denn es haben sich bisher weit über 100 Aussteller angemeldet. Vor allem wird Obst reichlich vertreten sein, da bekanntlich der dortige Bezirk einer derjeni gen wenigen Gegenden Deutschlands ist, welche in diesem Jahre über sehr reiche Apfelernten verfügen. Dem Komitee stehen, äusser den Vereinsgeldpreisen, 25 zum Teil sehr wert volle Ehrenpreise, zur Verfügung. Auch die Handelsgärtner in Offenbach werden sich an der Ausstellung in hervorragender Weise be teiligen. — Die Jubiläums-Ausstellung des Gartenbau-Vereins zu Fulda, welche vom 12.—15. September aus Anlass des 25 jährigen Bestehens des Gartenbau Vereins stattfand, kann infolge der regen Beteiligung der dortigen Handelsgärtner als durchaus ge lungen betrachtet werden. Von den Ausstellern verdienendie Handelsgärtner Hermann Brei tenborn nnd Fritz Ries, sowie Ernst Freude jun. und Deichmann erwähnt zu werden. Auch die Binderei war verhältnismässig sehr stark in anerkennungswerten Einsendungen vertreten; ferner verdient noch die ebenso reichhaltig beschickte Obst-Ausstellung hervor gehoben zu werden. — Der oberhessische Obstbauverein war in der landwirtschaftlichen Ausstellung zu Giessen durch eine besondere Obstausstellung vertreten. Hervorzuheben sind die Einsen dungen der Ortsgruppen Büdingen und Gross karben, welche ihre Erzeugnisse teils verpackt und versandfertig, teils in grösseren Partien als Proben vorführten. Auch in dekorativer Beziehung zeichneten sich diese beiden Orts gruppen aus. Aeusserst gefällig wirkte auf den Besucher die von ca. 200 Ausstellern an gelieferten Proben von je 9 Pfund, welche in Weidenkörbchen aufgestellt waren. Jedenfalls findet man selten auf einer Obst-Ausstellung eine so umfangreiche Beteiligung, wobei die Aussteller der Stadt Friedberg obenan standen. Mit viel Umsicht waren die gestellten Aufgaben gelöst. Beispielsweise hatten viele Einsender eine Reihe der wichtigsten Handelssorten mit je 25 Pfund gebracht; auch die Liebhaber waren mit reichen Sortimenten erschienen, wobei diejenigen der Fürstlichen Obstbaum schule in Lich und des Kommerzienrates Gail in Giessen hervorzuheben sind. Diese enthielten sehr umfangreiche Sortimente, unter denen man manche alte vorzügliche, jetzt mehr zuzückgedrängte Sorte fand. Wenn die Aus stellung als die grösste Obstschau angesehen werden kann, welche bisher in Oberhessen stattgefunden hat, so darf das nicht Wunder nehmen, indem man berücksichtigt, dass die Vereinigung oberhessischer Obstbauvereine gegenwärtig über 4600 Mitglieder zählt und diesen Stand bereits seit mehreren Jahren be hauptet. Obgleich nun das Grossherzogtum Hessen ohne Zweifel über vorzügliches Obst land verfügt, so ist es doch andererseits dem hohen Interesse, welches die Staatsregierung der Förderung des Obstbaues entgegenbringt, zn verdanken, wenn dieser Staat von allen Reichs ländern Deutschlands seit Jahren die erste Stelle einnimmt, und der Obstbau eine der wichtigsten Einnahmequellen für die Landbe wohner Hessens bildet. — Die Herbstpflanzenbörse in Magdeburg, welche vom dortigen „Handels gärtnerverein“ am 10. September im „Tivoli“ abgehalten wurde, war trotz der wenig ein ladenden Witterung gut beschickt. Man hatte noch mehr als in Wandsbek die Form einer Ausstellung gewählt. Auch von auswärts hatten sich eine ganze Reihe von Firmen be teiligt. Hervorzuheben sind die reichhaltigen Einsendungen von Palmen und Blattpflanzen; ausserdem waren auch Cyclamen, Chrysan themum, Nelken, Araukarien, Treibflieder etc. vielseitig vertreten. Hervorgehoben zu werden verdienen die prächtigen Pflanzengruppen von Wilhelm Rössing-Dreileben, Otto Heyneck- Cracau, Louis Vie weg-Quedlinburg, sowie Otto Köhler-Schöningen. Ausserdem hatten sich noch A. Gr au-Gardelegen, Adolf Haensch- Neustadt, und Wilhelm Heindorf-Gommern, ebenso wie W. Holländer-Cracau, durch blühende Pflanzen, Farne etc. hervorragend beteiligt. Ferner verdient die Spezial-Aus- Stellung von Edeldahlien von Daiker &Otto in Langenweddingen hervorgehoben zu werden. Ob auch entsprechende Verkäufe abgeschlossen sind, hierüber konnten wir nichts näheres er fahren. — Die Herbstbörse zu Frankfurt (Main) welche am 14. und 15. September stattfand, war recht gut beschickt. Wenn die Quantität des Vorjahres nicht ganz erreicht wurde (es fehlten nur einige Meter), so war die Qualität eine entschieden bessere. Als ganz hervorragend waren dieses Jahr Eriken und Cyclamen vertreten; beide Artikel in schöner Blüte. Die Erica gracilis zeich neten sich zum grössten Teil durch volles Blühen aus, es waren wenige, welche noch nicht ganz rot waren. Die Er. hiemalis, welche nur in kleinen Mengen angeboten wurden, zeigten auch einen fertigen Knospenansatz bis in die Spitzen und versprachen ebenfalls eine selten schöne Qualität. Die Preise bewegten sich zwischen 30 Pfg. und l Mk. bei gracilis und 50 Pfg. und Mk. 1,50 bei Er. hyemalis. Cyclamen waren zu allen Preisen von 30 Pfg. bis Mk. 2,— und 3,—, Riesenexem plare sogar bis Mk. 5,— das Stück angeboten. Ebenfalls vielseitig vorhanden waren Nelken, teils recht voll blühend oder für den Spät herbst berechnet, welche für 40 Pfg. bis Mk. 1 ,— abgesetzt wurden. In Handelspilanzen domi nierten die Farne, welche ja in Frankfurt in grossen Mengen verarbeitet werden, an erster Stelle. Jedoch waren auch Palmen wie Kentien, Phoenix, Latanien, Cocos etc. in genügender Menge vertreten. Ferner Clivien, Blattbegonien, Araukarien, Myrten, alles in vorzüglicher Kultur. Der Verkauf war entschieden besser wie im Vorjahre, was einesteils wohl auf den früheren Termin, anderenteils aber auch wohl auf den allgemeinen besseren Geschäftsgang zurückzuführen sein dürfte. Jedenfalls sind in diesem Jahre die Frankfurter Handelsgärtner mit ihrer Börse zufrieden gewesen. Neuheiten. — Begonia semperflorens „Gold könig“. Diese Begonia. eine Neuheit der Firma Friedrich Roemer, Quedlinburg, ist eine Abstammung der Begonia semperflorens „Zulukönig“ und unterscheidet sich von dieser durch ihre hellere und lebhaftere Färbung. Unter Glas gehalten ist die Farbe der Blätter ein leuchtend schwefelgelb mit karminroten und grünen Flecken. Im Freien, der vollen Sonne ausgesetzt, färben sich die Pflanzen jedoch viel intensiver, das Schwefelgelb geht über in Gold gelb, und die roten Schattierungen treten viel stärker hervor, während das Grüne beinahe vollständig verloren geht. Die Blüten sind leuchtend hochrot und kommen auf dem helleren Blätterwerk schön zur Geltung. Der Wuchs ist kräftig und die Pflanzen verzweigen sich sehr stark. Für Gruppen dürfte sich diese Begonia sehr gut eignen, da sie sich auch durch grosse Widerstandsfähigkeitgegen Nässe und Kälte auszeichnet. — Begonia semperflorens „Fleurs de Neige“ ist eine neue noch wenig ver breitete Gruppenbegonie, die wegen ihres guten Wuchses und grossen Blütenreichtums besondere Beachtung verdient. Obwohl die Pflanzen ziem lich kompakt sind, entwickelt sie sich dennoch kräftiger als Beg. semperfl. gracilis. Die Blätter sind hellgrün mit nur leicht rötlichem Anflug. Die Blüten werden ziemlich gross, ihre Farbe ist weiss und stark rosa schattiert. Zur Be pflanzung von Gruppen und Rabatten kann diese Begonie nur empfohlen werden, da sie einen ungemein reichen Blütenflor entwickelt. — Begonia Martiana gracilis. Als ein äusserst reicher Blüher muss diese Begonie bezeichnet werden; trotzdem findet man die selbe aber nur sehr selten in Gärtnereien, was wohl darauf zurückzuführen sein wird, dass ihre Anzucht etwas schwierig ist. Die Pflanzen werden bis 50 cm hoch, verzweigen sich von der Basis aus und haben einen aufrechten, etwas steifen Wuchs. Die-Blüten sind feurig karmoisinrot, die während des ganzen Sommers in rispenartiger Reihenfolge unaufhörlich er scheinen. In offenen Lagen kultiviert, können sie als Topfpflanzen Verwendung finden, ausser dem können sie auch in Gruppen ausgepflanzt werden, wo dieselben aber ziemlich eng stehen sollen, da sie sonst leicht vom Sturm umge brochen werden. Sie setzen nur sehr wenig Samen an und die Anzucht hat daher aus Stecklingen zu geschehen. Handelsnachrichten. Obsternte und Obsthandel. Der Sturm in der letzten Woche hat auch in Baden kolossalen Schaden angerichtet. Das wenige Obst, was auf den Bäumen hing, ist beinahe voll ständig unreif zur Erde geschüttelt worden. Nicht allein zahlreiche junge Bäumchen wurden ruiniert, sondern auch grosse Bäume sind durch den Sturm entwurzelt worden. — In der Pfalz sind die Sturm schäden ebenfalls bedeutende, und durch den starken Obstfall war der Markt aussergewöhnlich gut be schickt. Ganze Eisenbahnwagen trafen aus Bayern und Böhmen mit Aepfeln, Zwetschen und Birnen ein. Da die Nachfrage ziemlich lebhaft war, behaupteten sich trotzdem die Preise für sämtliche Obstsorten. Für Falläpfel wurden 3—4 Mk. und bessere Sorten 8—10 Mk., Fallbirnen 4—5 Mk., bessere Sorten 8 bis 16 Mk. bezahlt. — Aus Rheinhessen werden dieselben starken Sturmschäden gemeldet, das meiste Obst ist von den Bäumen abgeschlagen worden und kann infolgedessen nur als Mostobst Verwendung finden. Auf der Zentralstelle für Obstverwertung in Frankfurt trat ein recht lebhafter Geschäftsgang zu Tage. Das Angebot war sehr stark, jedoch liess auch die Nachfrage nichts zu wünschen übrig. Mangel konnte in Mirabellen, Reineclauden und Einmach birnen konstatiert werden. Auch Tafeläpfel sind sehr gesucht. Der Hauptumsatz erstreckte sich auf Stein obst, speziell Zwetschen, von denen wöchentlich über hundert Waggons umgesetzt werden. Die Preise stellen sich für Mirabellen auf 25—28 Mk., Reine clauden 18—20 Mk., Zwetschen 5—6 Mk., Frühäpfel 10—20 Mk. pro Ztr. — Aus der Rheinprovinz werden zum Teil sehr gute Obsternten gemeldet. Auffallend ist es, dass einzelne Obstgärten sehr schlechte Ernten ergeben, in anstossenden aber die Bäume sehr gut behangen sind. Bei starker Nach frage kam der Zentner Aepfel im Durchschnitt auf 5 Mk. zu stehen. Für Tafelobst wurden 7—10 Mk. bezahlt. In Biringen wurden auf einer nur 2 km langen Wegestrecke bei der stattfindenden Obstver steigerung 1100 Mk. erzielt; jedenfalls ein Beweis, dass das Anpflanzen von Obstbäumen an Wegen für die einzelnen Gemeinden lohnend ist. — Wie wir schon früher gemeldet haben, reicht das Obst in Württemberg bei weitem nicht aus und es werden fortgesetzt im Ausland grosse Mengen Mostobst eingekauft. Das wenige Kernobst, was in Württemberg selbst geerntet wird, kommt meist als Tafelobst zur Verwendung. Der Preis für würt- tembergisches Obst betrug in der letzten Zeit Mk. 6 bis Mk. 7, für ausländisches Obst Mk. 5—5,50. Die Ernten in Steinobst fallen in manchen Gegenden Thüringens aussergewöhnlich reich aus; in Kern obst lässt der Ertrag etwas zu wünschen übrig. Der Sturm hat selbstredend auch in diesem Gebiet seine schweren Folgen gezeigt, so dass der Markt mit Fallobst überfüllt war. — In Schlesien muss die Obsternte als eine durchweg mässige bezeichnet werden. Das schwere Unwetter vom 20. Juli hat auch dort die in Aussicht gestandenen Erträge zum grösseren Teil noch vernichtet. — In der Schweiz hat die Obsternte überall begonnen. Die Anfang September herrschende, äusserst schöne Wit terung war der Entwicklung und Ausreifung des Obstes besonders günstig. Wenn früher aus den meisten Gegenden über die diesjährige Obsternte zum Teil ungünstige Berichte eingingen, so dürfte man dennoch mit dem in Aussicht gestellten Ertrag, namentlich im Kanton Zürich, zufrieden sein. Wenn auch die Bäume nicht so voll behangen sind, wie voriges Jahr, so kann man doch beobachten, dass die Früchte vollkommen ausgewachsen sind und in Bezug auf Qualität nichts zu wünschen übrig lassen. Die Nachfrage nach Most- und Wirtschaftsobst hat in der letzten Zeit stark zugenommen. Für Most birnen werden 4,50—5,50, für Wirtschaftsäpfel 4 bis 6 Mk. bezahlt. Wochenberichte der Grosstädte. Bertin, den 15. September. Die Geschäftslage der verfiosssenen Woche wurde durch das ungünstige Wetter sowie durch den bevorstehenden Umzugs termin entschieden nachteilig beeinflusst. Es werden jetzt sehr schöne blühende Rosen in Töpfen, sowie Erica blanda und gracilis angeboten. Ferner sind Cyclamen verhältnismässig reichlich vertreten. Mit Lilien ist der Markt unbedingt überfüllt, es kann nicht alles abgesetzt werden. Ferner sind die ersten grossblumigen Chrysanthemum erwähnenswert, die auch einigermassen Beachtung finden. Der Bedarf in Blattpflanzen ist wieder mehr zurückgetreten und dürfte sich erst im nächsten Monat wieder heben. Die Festbinderei trat infolge der kühlen Witterung wieder mehr in den Vordergrund. Es fanden mehr Gesellschaften statt, wodurch die Blumengeschäfte mehr profitierten; weniger bedeutend muss das Kranz geschäft bezeichnet werden, der Bedarf in Trauer dekoration war äusserst gering. Infolge der anhaltend kühlen, regnerischen Witterung sind auch die Preise für Prima-Rosen sehr in die Höhe gegangen, auch Veilchen treten mehr in den Vordergrund, ebenso ist Myosotis knapp und hoch im Preise. Selbst schöne blühende Gladiolen kommen in kleineren Partien auf den Markt; die Hauptblumen bleiben daher die Dahlien, die in Unmengen und schöner Farben abwechslung vorhanden sind. Hamburg, den 16. September. Trotz des schlechten Wetters der letzten Woche machte sich eine allge meine Besserung in der Geschäftslage bemerkbar. Das Angebot in Blütenpflanzen aller Art war reich lich, und auch in der Nachfrage machte sich ein Aufschwung geltend. In Marktpflanzen, wie Erica blanda und gracilis, ist der Markt besonders stark versehen und das Detailgeschäft dürfte gerade in diesen Artikeln etwas besser sein. Blattpflanzen er freuen sich wieder grösserer Beliebtheit als in den vorangehenden Wochen. Die Festbinderei hatte in folge verschiedener Hochzeiten gute Aufträge zu ver zeichnen; besser noch war der Umsatz im Kranz geschäft. Schnittblumen lassen in der Auswahl be deutend nach; Rosen sind nur sehr selten. Infolge der schlechten Witterung der letzten Woche blühten die meisten Sachen sehr langsam auf und es ist sehr erwünscht, dass an die Stelle der herrschenden Kälte grössere Wärme tritt. Der starke und oft plötzliche Witterungswechsel, am Tage heiss und in der Nacht sehr kühl, ist der Entwicklung der Kulturen durch aus nicht günstig. Leipzig, den 17. September. Wenn auch noch besondere Anlässe fehlen, so bessert sich doch die Geschäftslage von Woche zu Woche, wenngleich die nasskalte, sehr unfreundliche Witterung in keiner Weise die Kauflust des Publikums weckte. Das Angebot in besseren Blütenpflanzen wird nun grösser, auch Cyclamen sieht man in schönen blühenden Exemplaren. Ebenso finden die ersten schön ge färbten Erica gracilis und Remontantnelken Beachtung, wenngleich in letzteren noch Ueberfluss vorhanden ist. Selbst das Blattpflanzen-Geschäft tritt nun mehr in den Vordergrund. Palmen, Araukarien, Dracaenen etc. finden vom Publikum nun eher Beachtung. Die Festbinderei war zwar etwas besser beschäftigt, doch ist der Bedarf nicht bedeutend. Auch die Nachfrage in Trauerbinderei war normal und etwas grösser als in der vorangehenden Woche. Feinere Schnittblumen fehlen infolge der ungünstigen Witterungsverhältnisse sehr. Die Qualität der im Freien erblühten Sachen genügt nicht, es fehlt an Prima-Rosen und auch die Dahlien haben infolge des Sturmes sehr gelitten. Der so lang ersehnte Regen ist nun endlich hier ein getreten, leider aber hatte er sehr kaltes, stürmisches Wetter zur Folge, wodurch die Weiterentwicklung der Kulturen kaum gefördert wird. Dresden, den 17. September. Der Absatz hat sich in der letzten Woche etwas verbessert, und zwar war die Nachfrage nach besseren Blütenpflanzen wie Cyclamen, Begonia „Gloire de Lorraine“, Kamellien und Bouvardien eine ziemlich lebhafte; auch Eriken Tuberosen, Nelken etc. liessen sich gut verkaufen. In Blattpflanzen ist nur für sehr schöne Rex-Begonien mehr Meinung vorhanden, dagegen werden Palmen, Araukarien etc. vernachlässigt. Was die Festbinderei betrifft, so ist in Festarrangements und Sträussen nichts besonderes zu melden, dagegen ist der Bedarf in Kränzen und Trauerdekoration aller Art etwas stärker. Infolge des schlechten Wetters der vorigen Woche liess das Angebot von Schnittblumen sehr zu wünschen übrig, selbst Dahlien waren in schöner Qualität wenig vorhanden. Die Kulturen stehen trotz des schlechten Wetters gut. Der durchdringende Regen trat leider für die Freilandkulturen zu spät ein. Azaleen haben dieses Jahr besonders reich Knospen angesetzt, so dass beispielsweise „Minna Hartl“ schon in den Stellagen Farbe zeigt. Frankfurt a. M., den 16. September. Es tritt nunmehr eine langsame, doch fortwährende Besserung in allen Zweigen ein. Eriken, Cyclamen, Remontant nelken, Lilien sind in schöner Qualität vorhanden, ebenso kommen die ersten grossblumigen Chrysan themum zur Entfaltung. Der Bedarf in gewöhnlichen krautartigen Pflanzen lässt sehr nach, da bei dem schlechten, stürmischen Wetter den Leuten die Lust vergeht, Blumen in die Fenster zu stellen. Etwas besser verkauften sich Blattpflanzen, da der Aufent halt im Zimmer die Schmückung dieser mehr in den Vordergrund treten lässt. Die Festbinderei war in der letzten Woche auch besser beschäftigt, da nun mehr das Reisepublikum aus den Bädern zurück gekehrt ist, und öfter Hochzeiten sowie Gesellschaften stattfanden. Bei dem ungünstigen Wetter geht jetzt niemand zum Friedhof, so dass der Absatz in Kranz- und Trauerschmuck nicht befriedigte. Schnittblumen wurden in der verflossenen Woche sehr gesucht, da seit Freitag der Sturm viel Schaden angerichtet hat. Rosen, Gladiolen und Dahlien, die Hauptblumen der Jetztzeit, sind vor allem sehr mitgenommen worden, wodurch grosser Mangel an Schnittblumen eintrat. Ueber den Stand der Kulturen ist sonst günstiges zu berichten, soweit die Handelsware vor den Witterungs einflüssen geschützt werden konnte, entwickelte sich alles sehr schön. Wir hatten in den letzten Tagen recht regnerisches, stürmisches Wetter, doch ist heute wenigstens mehr Wärme eingetreten. Der amerikan. Gartenbauhandel im Monat August. Der schlechte Geschäftsgang des Monates Juli hielt auch im August noch an und die tote Saison hatte vielleicht gerade in den ersten Wochen des vergangenen Monats ihren Höhepunkt erreicht. Be merkenswert ist, dass von den im Westen und im Zentrum der Vereinigten Staaten gelegenen Städten meist ein grösserer Umsatz gemeldet wird als vom Osten. Erst gegen das Ende des August hin lebte das Geschäft wieder etwas mehr auf und die Nach frage nach Schnittblumen, Rosen, Nelken etc. steigerte sich um ein Bedeutendes. Im allgemeinen waren besonders zu Anfang die Preise für alle Arten sehr niedrige, namentlich mussten aber Rosen, Gladiolen und selbst Lilien beinahe verschleudert werden. Nur Chicago machte auch dann eine Ausnahme, und ob gleich das Angebot in allen Sorten Schnittblumen ein starkes war, konnte doch alles zu verhältnis mässig hohen Preisen verkauft werden. Mangel herrschte stets in Orchideen, auch Nelken waren zeitweise rar. Gegen das Ende des Monats fingen schon Veilchen und Maiblumen an auf dem Markt zu erscheinen, überfüllt war derselbe mit Astern. Für den Monat September hofft man, dass sich die Ge schäftslage wieder allgemein bessern wird. Gebrauchsmusterregister. In das Gebrauchsmusterregister wurde für Carl Kremer, Düsseldorf, Sonnenstrasse 78 unter Klasse 45f 207131, die Eintragung eines Gewächs kastens mit seitlichen Pflanzöffnungen bewirkt. Patente und Musterschutz. Auf den unter Klasse 45a 146141 für Massey- Harris Co. Ltd. in Berlin angemeldeten Kulti vator, bei dem die Schare von Druckfedern getragen und durch Drehen einer Steuerwelle ausgehoben, bez. gesenkt werden, wurde ein Patent erteilt. Neue Firmen und Aenderungen. Hermann Dwors errichtete seine neue Kunst- und Handelsgärtnerei nicht, wie wir in No. 37 des „Handelsgärtner“ berichteten in Greifswald, sondern in Grimmen in Pommern. Robert Wendt errichtete in Schwerin, Königs strasse 62 ein Geschäft unter der Firma „Berliner Blumen-Halle." Die Banersche Handelsgärtnerei in Strehlitz geht am 1. Oktober 1903 in die Hände des Obst bautechnikers und Landschaftsgärtners W. Holtz aus Stettin über. Eingegangene Preisverzeichnisse. Paul Zeune, Cursdorf-Schkeuditz bei Leipzig. Preis- und Sorten-Verzeichnis der Obstbaum schulen, Herbst 1903, Frühjahr 1904. Frhr. A. von Solemachersche Obstkulturen Burg Namedy bei Andernach (Rhld.), Preis- und Sortenverzeichnis. Georg Arends, Ronsdorf. Haupt-Verzeichnis über winterharte Stauden und Florblumen.
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