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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 5.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190300002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19030000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19030000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 5.1903
-
- Ausgabe No. 1, 3. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 2, 10. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 3, 17. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 4, 24. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 5, 31. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 6, 7. Februar 1903 1
- Ausgabe No. 7, 14. Februar 1903 1
- Ausgabe No. 8, 21. Februar 1903 1
- Ausgabe No. 9, 28. Februar 1903 1
- Ausgabe No. 10, 7. März 1903 1
- Ausgabe No. 11, 14. März 1903 1
- Ausgabe No. 12, 21. März 1903 1
- Ausgabe No. 13, 28. März 1903 1
- Ausgabe No. 14, 4. April 1903 1
- Ausgabe No. 15, 11. April 1903 1
- Ausgabe No. 16, 18. April 1903 1
- Ausgabe No. 17, 25. April 1903 1
- Ausgabe No. 18, 2. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 19, 9. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 20, 16. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 21, 23. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 22, 30. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 23, 6. Juni 1903 1
- Ausgabe No. 24, 13. Juni 1903 1
- Ausgabe No. 25, 20. Juni 1903 1
- Ausgabe No. 26, 27. Juni 1903 1
- Ausgabe No. 27, 4. Juli 1903 1
- Ausgabe No. 28, 11. Juli 1903 1
- Ausgabe No. 29, 18. Juli 1903 1
- Ausgabe No. 30, 25. Juli 1903 1
- Ausgabe No. 31, 1. August 1903 1
- Ausgabe No. 32, 8. August 1903 1
- Ausgabe No. 33, 15. August 1903 1
- Ausgabe No. 34, 22. August 1903 1
- Ausgabe No. 35, 29. August 1903 1
- Ausgabe No. 36, 5. September 1903 1
- Ausgabe No. 37, 12. September 1903 1
- Ausgabe No. 38, 19. September 1903 1
- Ausgabe No. 39, 26. September 1903 1
- Ausgabe No. 40, 3. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 41, 10. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 42, 17. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 43, 24. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 44, 31. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 45, 7. November 1903 1
- Ausgabe No. 46, 14. November 1903 1
- Ausgabe No. 47, 21. November 1903 1
- Ausgabe No. 48, 28. November 1903 1
- Ausgabe No. 49, 5. Dezember 1903 1
- Ausgabe No. 50, 12. Dezember 1903 1
- Ausgabe No. 51, 19. Dezember 1903 1
- Ausgabe No. 52, 26. Dezember 1903 1
- Register Register 4
-
Band
Band 5.1903
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- Der Handelsgärtner
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No. 31. Beilage zu „Der Handelsgärtner“. Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Sonnabend, den 1. August 1903. Ans der Zeit — für die Zeit! r> Ein vielgenannter Parlamentarier hat einmal das grosse Wort gelassen ausgesprochen: Man hat schon manchen in Handel, Gewerbe und Industrie verhungern sehen, noch nie aber einen Landmann oder Gärtner I Das grosse Wort fiel bei Beratung der Zollverträge. Wäre der betreffende Abgeordnete nicht schon hoch bei Jahren, so hätte man mit dem Dichter ihm zurufen mögen: „Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort.“ Die Gegenwart gibt wieder eine seltsame Illustration zu dem über mässigen Glück der Landwirte und Gärtner. Sobald der Sommer da ist, der ihr Herz er freuen sollte, da kommen die Hagel-, Sturm- und Wasserschäden, die grausam ihre schönsten Hoffnungen vernichten. So ist’s auch in diesem Jahre wieder. Die erwachsenen Schäden an Hagelschlag sollen sich in der Gegend um Osnabrück allein auf 5 Millionen Mark belaufen, und an den anderen Stellen, wo der Hagel sein vernichtendes Amt ausübte, sind die Zahlen nicht geringer. Und kaum waren die Klagen aus Westfalen verhallt, da kamen die grauen haften Berichte aus dem Ueberschwemmungs- gebiet in Schlesien, wo es sich ebenfalls um Millionen, wie bei dem kühnsten Bankkrach, handelt. Im Kreise Ratibor waren 10 000 Ar Feld- und Gartenland überschwemmt. Im Kreise Kosel waren 12—15 000 Morgen überflutet und die ganze Getreide- und Gemüseernte, einschliesslich die der Kartoffeln ist verloren. Im Kreise Oppeln belief sich das Ueberschwemm- ungsterain auf 15 000 Hektar, im Kreise Falken berg auf 7000 Hektar. Das Hochwasser der Warthe in Posen richtete auch in dieser Provinz grossen Schaden an, der mit Millionen rechnet. Und so folgt eine Hiobspost auf die andre. Was soll dagegen geschehen? Gewiss die Technik tut heute Wunder über Wunder. Der breiteste Strom wird mit eiserner Brücke über spannt, der höchste Berg wird mit einer Zahn radbahn befahren, der breite Ozean trennt nicht mehr die Völker, sondern verbindet sie durch Schiffe und Kabel. Aber eins hat sie nicht gelernt; die grossen Ströme zu zähmen, die sich alljährlich „gegen das Gebild der Menschen hand“ auflehnen. Zwar werden alljährlich immer neue Zusicherungen gegeben, dass man die Angelegenheit „erörtern“ werde, zwar begeben sich die Minister, wie auch jetzt wieder, regel mässig mit den Oberpräsidenten, Landeshaupt leuten, Landräten u. s. w. pflichtschuldigst in das Ueberschwemmungsgebiet, aber auch aus diesen chronischen Beamtenreisen ist etwas Erspriessliches in der Angelegenheit noch nicht herausgekommen. Immer nur Worte, statt Taten I Das Staatsministerium in Berlin ist natürlich auch zusammengetreten und hat be schlossen, ausserordentliche Mittel zur Unter stützung der Betroffenen zu gewähren. Was will das alles aber bedeuten im Hinblick auf die sich periodisch wiederholenden Schäden? Hier muss prophylaktisch zu Werke gegangen werden. Gewiss, der Technik wird es einmal gelingen, den Hochwassergefahren vorzubeugen. Die Hydrotechniker werden auch ihrer noch Herr werden, wenn man ihnen einmal das nötige Geld dazu zur Verfügung stellen wird. Der oberländische Kanal bei Elbing mit seinen schiefen Ebenen ist z. B. ein Werk der Technik, das in seiner Art ebenso, wunderbar ist, wie ein berühmter Eiser,bahntunnel. Und noch vor wenigen Wochen hat bei dem Tode eines hervorragenden Wassertechnikers an der Weser die Presse einstimmig anerkannt, dass er Schwierigkeiten aus dem Wege geräumt habe, von denen vor einem Menschenalter noch niemand ahnte, dass sie je überwunden werden könnten. Aber es wird noch viel Feld- und Garten land verwüstet werden, ehe der Staat die Mittel hergibt, um es der Wasserbautechnik zu ermöglichen, des Stromes Herr zu werden. Miquel hatte kein Geld und Rheinbaben hat es noch weniger. Und in den übrigen Bundes staaten hat man auch jüngst aufgehört, damit zu klimpern. Es muss also zunächst ein andres Mittel herhalten, das der Versicherung. Freilich die Privatversicherung ist noch unzureichend, die grossen Grundbesitzer werden von den Agenten der Gesellschaften aufgesucht, oft mehr als ihnen lieb ist, aber der kleine Gärtner und Landwirt, der vielleicht fernab von den Strassen der Kultur mühsam seine Arbeit ver richtet, ihm läuft niemand nach, und gerade er wird am schwersten getroffen. Staats- und Privatwohltätigkeit kommen ihm wohl zu Hilfe, aber sie geben ihm nicht die Ruhe und Zu versicht, dass er gegen die Angriffe der Natur gewalten immer gesichert ist. Hier kann nur eine staatliche Versicherung helfen, auf die wir schon früher mehrfach zu sprechen gekommen sind und die im „Handelsgärtner“ wiederholt nachdrücklich befürwortet wurde. Nur die Einführung einer staatlichen oder auch provinziellen Versicherung gegen Hagel-, Sturm- und Wasserschäden auf fester gesetzlicher Grundlage kann Abhilfe schaffen. Hagel-, Sturm- und Wasserschäden könnten dabei ge trennt gehalten werden, aber es liesse sich auch eine Gesamtversicherung vom Standpunkte des Versicherungstechnikers aus verteidigen. Bestehende Gesellschaften könnten abgelöst werden, um sie nicht zu ruinieren, und auch die Frage der Aufbringung der Mittel dürfte bei gutem Willen nicht unbeantwortbar sein. Bezüglich der Hagelversicherung wäre auf einen Zuschlag zur Grundsteuer, bezüglich der Wasser gefährdung auf einen Zuschlag zur Staats einkommensteuer u. s. w. zu verweisen. Wo ein Wille ist, da ist ein Weg. Wir wollen hoffen, dass die Regierungen diesmal, wo das Unglück besonders gross ist, Veran lassung nehmen werden, sich energisch mit der Angelegenheit zu befassen. Eine staatliche Versicherung gegen die Angriffe der Natur gewalten wäre ebenfalls eine grosse soziale Tat, der Gärtnerei und Landwirtschaft zujubeln würde. Nochmals Herr Krause! Unsere notgedrungene Erklärung, die wir in Nummer 28 des „Handelsgärtner“ gegen die Unterstellungen des Herrn Krause, Neu haldensleben, veröffentlichten, hat diesen leider nicht klug gemacht, er ist nicht abgehalten, in seinen Kombinationen weniger leichtfertig zu sein. Er sucht sich in der letzten Nummer des Handelsblattes weiss zu waschen. Wir haben die Bemühungen des Herrn Krause, dem Verbandsvorstand Handlanger ¬ dienste zu leisten, und die unlauteren Wege, die er hierbei wandelt, genügend gekennzeich net, und können nur nochmals seine Verdäch tigungen auf das Allerentschiedenste zurück weisen. Sein Versuch, uns zu widerlegen, fällt in nichts zusammen und ergibt nur, dass Herr Ziegenbalg, wie aus der ganzen Klar legung des Programmes schon hervorgeht, mit uns in Vorverhandlungen getreten ist, da er selbstverständlich unsere Zusage haben musste, ehe er mit einem Programm in der vorliegen den Form in die Oeff entlichkeit treten konnte. Die Weisheit ist wohlfeil, das ist ja von uns selbst bereits in der Erwiderung vom 11. Juli gesagt worden; ferner geht es aus der „Denk schrift“ der Gruppe Dresden und Umgebung, die den Lesern unseres Blattes bekannt ist, zur Genüge hervor. Die Form aber, in der Herr Krause das Programm des Herrn Zie genbalg angreift, wird nur geeignet sein, dem letzteren Anhänger im Verbände zu schaffen. Herrn Krause wird es der Vor stand leider zu verdanken haben, wenn die von anderen Seiten prophezeite Spaltung in dem Verbände zur Tatsache werden sollte. Die weiteren Ausführungen des Herrn Krause, in denen er sich auf eine angebliche Unterhaltung mit unserem Herrn Thalacker in Mainz beruft, bedeuten eine so verwerfliche Diskretion, dass man sie als contra bonos mores öffentlich festnageln muss. Herr Krause hat also das ihm damals privatim mitgeteilte zielbewusst verwendet I Das ehrt ihn! Nun geht aber dabei das bisschen Logik, über das er verfügte, völlig in die Brüche. Er hat nicht einmal so viel kaufmännische Auffassung, dass er das „Anlagekapital“ als solches ausscheiden kann. Das Anlagekapital hat aber seinen Ge genwert bekanntlich in dem Unternehmen selbst, und dieser Wert existiert natürlich für seine Pseudoaufrechnung nicht. Er mengt es in seiner Harmlosigkeit mit den übrigen regel- mäsig zuerst auftretenden Passiven zusammen, und möchte daraus ein Defizit konstruieren. Die am Schlüsse des Ergusses gegen die Verfasser der Denkschrift gepflogenen häss lichen Verdächtigungen mögen auf ihn zurück fallen. Die Gruppe Dresden ist eine der an gesehensten und stärksten des Verbandes und ihr Obmann, M. Ziegenbalg, eines der rüh rigsten und treuesten Verbandsmitglieder. Wenn nun Herr Krause jedes Verbandmitglied, wel ches eine Reform wünscht, oder unterstützt, als einen „Verbrecher" hinstellen möchte, so nützt er damit dem weiteren Ausbau des Ver bandes wenig. Herr Krause scheintauchnichtzuwissen, dass sich die Firma Bernhard Thalacker seit einem halben Jahrhundert des besten Rufes und Ansehens in allen Gärtnerkreisen im In- und Auslande erfreut. Wir möchten ihm des halb antworten, dass auch wir existenzbe rechtigt sind und auch unser jüngstes Unter nehmen „Der Handelsgärtner“ sich eine feste Position erworben hat. Wir waren eventuell bereit, bei einem Kompromiss mit dem Ver band, Opfer zu bringen. Kommt es anders, nun dann werden wir unseren eigenen Weg eben auch fernerhin trotz Krause und wieder Krause gehen. — Damit ist diese unerfreu liche Angelegenheit, welche man uns aufge zwungen hat, endgültig erledigt. Handelskammer-Berichte über den deutschen Gartenbau 1902. IX. Berlin. (Fortsetzung). 4. Baumschulartikel. Im abgelaufenen Jahre machten sich gegen das Vorjahr nur un wesentliche Unterschiede bemerkbar. Allee bäume in starker Ware, Obstbäume und Frucht sträucher blieben für die in den Vororten ent stehenden Villenkolonien gefragt; Ziersträucher in besseren Sorten waren vernachlässigt. Für grössere Chaussee- und Wege-Bepflanzungen sind Aepfel bevorzugt, Birnen, Kirschen und Pflaumen weniger begehrt; letztere drei zeigen schon Angebote von überständiger Ware aus der Provinz. Forst- und Heckenpflanzen wur den wegen der lebhaften Massenkonkurrenz Holsteins ohne Nutzen abgesetzt, ebenso Obst wildlinge. Von Treibsträuchern sind Flieder und Rosen in Prima-Ware noch lohnend ver wendbar. Geringere Ware lohnt nicht das Angebot. Rosenhochstämme hielten infolge starker Nachfrage und knapper Vorräte im Frühjahr ihre Preise aufrecht und nicht alle Wünsche, besonders wenn sie einzelne Sorten betrafen, konnten befriedigt werden. Die Witterung war für den Absatz und Versand in der Umgebung sehr ungünstig. Infolge andauernden Frostes konnte erst in der zweiten Hälfte des März mit dem Herausnehmen des Gehölzes begonnen werden, so dass die eigent liche Frühjahrsgeschäftszeit sich auf 6 Wochen beschränkte. Das Herbstgeschäft litt unter dem frühen, schon am 15. November erfolgten Eintritt des Winterfrostes; dieser fand noch eine ganze Anzahl Gehölze in voller Belaubung, Rosen noch in Blüte. Eine dankenswerte Erleichterung erfuhr der Versand jüngerer Ge hölze, Sämlinge etc., durch die den Bemühungen des Verbandes der Handelsgärtner Deutsch lands zu verdankende Einführung eines Eisen bahntarifs, nach dem diese Produkte in Sen dungen von nicht über 3.5 m Länge und 150 kg. Gewicht als Eilgut zum gewöhnlichen Frachtsätze seit dem 1. April 1902 befördert werden. 5. Landschaftsgärtnerei. Der Ge schäftsgang kann nicht als befriedigend be zeichnet werden. Die gedrückte allgemeine Geschäftslage machte sich auch in der Land schaftsgärtnerei bemerkbar. Das Angebot gärt nerischer Arbeitskräfte war grösser als im Vor jahre, im Herbst war sogar Ueberfluss vor handen. An Arbeitsaufträgen fehlte es im allgemeinen nicht, aber das Verdienst an den einzelnen Arbeiten war bei steigenden Löhnen, Steuern und Geschäftsunkosten und übergrosser Konkurrenz vermindert. Die Gartenbesitzer sahen bei der Ausführung von Gartenanlagen weniger auf eine gute Ausführung zu ange messenen Preisen als auf billige Arbeit. Für die richtige Beurteilung fehlt meist das Ver ständnis. Die meisten Gartenbesitzer werden nur durch Schaden klug. Die gesunde Entwicklung der Landschafts gärtnerei wird auch sehr beeinträchtigt durch das Submissionswesen. Es zeigt sich an allen Orten, wo Gartenanlagen auf dem Wege der Submission entstanden sind, dass, mit wenig Ausnahmen nur die allerminderwertigsten Ar beiten geleistet worden sind. Berlin und Um gebung machen darin keine Ausnahme. Es ist nur auf diesem Wege möglich, Gehölz material unterzubringen. Bei keinem Berufe Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Der Westholsteinische Gartenbauverband hält vom 2. bis 4. Oktober in Husum eine Gartenbauausstellung ab. — Eine Obstaus stellung wird vom Obstbauverein ostfriesischer Lehrer in Aurich vom 2. bis 5. Oktober ab gehalten. — Der Obstmarkt wird in Düssel dorf in diesem Jahre vom 12. bis 14. Oktober in der Tonhalle abgehalten. — Der Obstkonsum in Berlin ist ganz bedeutend. Die Reichshauptstadt dürfte darin auch im Verhältnis alle übrigen Gross städte Deutschlands übertreffen. Dieser bedeu tende Absatz ist unbedingt in erster Linie auf die Rührigkeit der Grosshändler und die da durch hervorgerufenen bedeutenden Eingänge aus allen Teilen des Reiches und des Auslandes zurückzuführen. So ist beispielsweise Berlin für Böhmen und Tirol in Aepfeln, Birnen, Pflaumen etc., für Norditalien in Frühkirschen und Weintrauben, für Südfrankreich in Aprikosen und Pfirsichen etc. der Hauptkonsumplatz des Reiches. Ein bedeutender Teil des Umsatzes fällt auf den Strassenhändler. Ausserordentlich gross ist auch der Verkauf amerikanischer Aepfel, die zur grossen Hälfte direkt sowohl frisch, als auch in getrocknetem Zustande abgesetzt werden. Man schätzt den Verbrauch Berlins im verflossenen Jahre auf nahezu 50000 Doppelzentner frische und nahezu 180000 Doppelzentner getrocknete Aepfel. — Die Agrikultur-botanische Ver suchs- und Samenkontrollstation zu Breslau gibt bekannt, dass die Leitung Dr. Wilhelm Grosser übertragen worden ist. Für sämtliche in der Provinz Schlesien ansässige Baumschulenbesitzer, Samenhändler etc. werden Untersuchungen von Sämereien, Beschädigungen von Kulturpflanzen durch Krankheiten etc. durch die betreffende Station vorgenommen, und es sind Anfragen direkt dahin, Breslau, X, Mat- thiasplatz 6, zu richten. — Der Pomologische Garten in Klettendorf bei Breslau, welcher im Jahre 1900 von Scheitnig dahin verlegt wurde, darf als eine Musteranlage grösseren Stiles betrachtet werden. Derselbe dient hauptsäch lich als Muttergarten, ferner zu Demonstrations zwecken. Dem Institut steht, da es auch die Prüfung von Beerenobst und Gemüsen in seinem Programm aufgenommen hat, jedenfalls ein grosses Feld offen. Dagegen will es nun scheinen, als wenn man neuerdings bestrebt wäre, nicht dieses so volkswirtschaftliche Programm durchzuführen, sondern dass sich diese, durch Unterstützung der Obstbaugesell schaft des Staates neuerdings von der Land wiitschaftskammer ins Leben gerufene Anlage mehr und mehr zu einer grossen Handels- baumschule entwickelte. Wir sind der Ansicht, dass man in der Provinz Schlesien viele leistungs fähige Baumschulen hat, die auch das vom Provinzial-Verband der schlesischen Gartenbau vereine empfohlene Sortiment berücksichtigen und ausreichend junge Bäume und Sträucher zur Verfügung stellen. Die durch solche Han delsbetriebe geschädigten Interessenten, die sicher zum Teil Mitglieder der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur sind, sollten gegen diese ihnen drohende Konkurrenz ganz energisch Verwahrung einlegen. Wir haben seit langen Jahren hindurch die schädigen den Einflüsse der Provinzialbaumschulen, die heute völlig überflüssig geworden sind, kennen gelernt und möchten deshalb dringend davor warnen. Wir bemerken zum Schlüsse noch mals, dass derartige Einrichtungen äusserst segensreich und nutzbringend wirken können, wenn sie ihre ursprünglichen Arbeitspläne ver folgen und als Muster- oder Prüfungsgarten bestehen. Jedenfalls bewilligt die Regierung keine Subventionen für Handelsbaumschulen im grossen Stil. Wir bezweifeln auch die Richtigkeit der kürzlich von Garteninspektor Dannenberg in einem Vortrag gemachten Aeusserung, dass es schwer sei, 30—50 Exem plare einer Obstbaumsorte in ein und derselben schlesischen Baumschule zu erhalten, dass die Stärke und Ausbildung der Kronen besser sein müsse, als dies bei den Handelsbaumschulen der Fall wäre. Ein so schlechtes Zeugnis verdienen die schlesischen Baumschulen unseres Wissens nicht; wir möchten in deren Interesse gegen diese Behauptungen Verwahrung ein legen. — Ein Preisausschreiben für Dauer waren hat wiederum für das nächste Jahr anlässlich der Wanderausstellung in Danzig die deutsche Landwirtschaftsgenossenschaft vor gesehen. Die Sendungen sind an die Firma J. H. Bachmann in Bremen, Weserbahnhof, frachtfrei bis zum 30. September einzusenden, und machen eine Reise nach Australien und zurück mit. Befremdlicherweise sind diesmal Gemüsekonserven und -Präserven nicht unter einer besonderen Abteilung aufgeführt, resp. ganz weggefallen. Die „Konservenzeitung“ spricht hierüber ihr Befremden aus, und wenn sie auch eine Abänderung der bisherigen Ein teilung für notwendig erachtete, so sei es doch nicht richtig, diese Art kel, angeblich wegen genügender Vollkommenheit der Fabrikation, gänzlich abzusetzen. Wir können dem nur beistimmen und hätten ferner gewünscht, dass frisches, sorgfältig verpacktes Obst in grösseren Quantitäten noch mehr Berücksichtigung er fahren hätte. Im übrigen sind Kartoffeln, frisch, g< trocknet und verarbeitet, eingemachte Früchte, Obstsäfte, Obstmarmelade, Obstweine etc. wie bei den früheren Preisausschreiben vorgesehen. — Ueber einen Streik der Gemüse händler in Bukarest berichtet die „Frankf. Zeitung“ und schildert mit gutem Humor die sonderbare Arbeitseinstellung. Die Oltenis, Strassenhändler der rumänischen Hauptstadt, mit Gemüse, Früchte etc., machen den Bezug der Bedürfnisse für die Küche den dortigen Hausfrauen sehr bequem, indem sie in den Strassen ununterbrochen ihre Rufe ertönen lassen. Nun hatten die Väter der Stadt be schlossen diesen Händlern eine Steuer von 10 Lei oder 10 Francs pro Jahr abzufordern. Die Oltenis stellten daraufhin ihre Dienste ein, d. h. sie erschienen ohne Körbe auf dem Marktplatze und in den Hauptstrassen und machten mit einigen Streikbrechern kurzen Prozess, indem man mit den Kartoffeln, Gurken etc. ein regelrechtes Bombardement eröffnete. Erst durch 20 Gendarmen*und 40 Stadtsoldaten konnte die Ruhe wieder herge stellt werden. In grösste Verlegenheit aber waren die Hausfrauen versetzt, welche bei der H.tze von 36° im Schatten schwer sich ent schlossen haben werden, ihre Einkäufe auf dem Markt selbst zu besorgen. •— Die Vorgärten- und Balkons prämiierung zu Hannover nahm in diesem Jahre zwei Tage in Anspruch, denn es waren 69 Vorgärten, 93 Balkons und 36 Gärten an gemeldet. Ehrenpreise hatten die Magistrate von Hannover und Linden, der „Verein zur Förderung des Fremdenverkehrs“, der „Hausbe sitzerverein“ etc. gestiftet. Jedenfalls verdient dieser neue wichtige Faktor zur Hebung der Landschaftsgärtnerei, auch in den mittleren Städten noch weit grössere Beachtung, als ihm bisher zugewandt worden ist. Wir haben im „Handelsgärtner“ schon öfter Veranlassung ge nommen, darauf hinzuweisen, dass diese Be strebungen, für die Gärtnerei noch weit nutz bringender ausgebeutet werden können.
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