Suche löschen...
Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 5.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190300002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19030000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19030000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 5.1903
-
- Ausgabe No. 1, 3. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 2, 10. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 3, 17. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 4, 24. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 5, 31. Januar 1903 1
- Ausgabe No. 6, 7. Februar 1903 1
- Ausgabe No. 7, 14. Februar 1903 1
- Ausgabe No. 8, 21. Februar 1903 1
- Ausgabe No. 9, 28. Februar 1903 1
- Ausgabe No. 10, 7. März 1903 1
- Ausgabe No. 11, 14. März 1903 1
- Ausgabe No. 12, 21. März 1903 1
- Ausgabe No. 13, 28. März 1903 1
- Ausgabe No. 14, 4. April 1903 1
- Ausgabe No. 15, 11. April 1903 1
- Ausgabe No. 16, 18. April 1903 1
- Ausgabe No. 17, 25. April 1903 1
- Ausgabe No. 18, 2. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 19, 9. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 20, 16. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 21, 23. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 22, 30. Mai 1903 1
- Ausgabe No. 23, 6. Juni 1903 1
- Ausgabe No. 24, 13. Juni 1903 1
- Ausgabe No. 25, 20. Juni 1903 1
- Ausgabe No. 26, 27. Juni 1903 1
- Ausgabe No. 27, 4. Juli 1903 1
- Ausgabe No. 28, 11. Juli 1903 1
- Ausgabe No. 29, 18. Juli 1903 1
- Ausgabe No. 30, 25. Juli 1903 1
- Ausgabe No. 31, 1. August 1903 1
- Ausgabe No. 32, 8. August 1903 1
- Ausgabe No. 33, 15. August 1903 1
- Ausgabe No. 34, 22. August 1903 1
- Ausgabe No. 35, 29. August 1903 1
- Ausgabe No. 36, 5. September 1903 1
- Ausgabe No. 37, 12. September 1903 1
- Ausgabe No. 38, 19. September 1903 1
- Ausgabe No. 39, 26. September 1903 1
- Ausgabe No. 40, 3. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 41, 10. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 42, 17. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 43, 24. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 44, 31. Oktober 1903 1
- Ausgabe No. 45, 7. November 1903 1
- Ausgabe No. 46, 14. November 1903 1
- Ausgabe No. 47, 21. November 1903 1
- Ausgabe No. 48, 28. November 1903 1
- Ausgabe No. 49, 5. Dezember 1903 1
- Ausgabe No. 50, 12. Dezember 1903 1
- Ausgabe No. 51, 19. Dezember 1903 1
- Ausgabe No. 52, 26. Dezember 1903 1
- Register Register 4
-
Band
Band 5.1903
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6 Sparsamkeit, wenngleich hierbei häufig lokale Einflüsse massgebend sind, die durchaus nicht zur Hebung des Absatzes gerade in besseren Ziersträuchern beitragen. Inzwischen hat sich ja die Situation etwas gebessert, man gibt wieder eher etwas für Solitairs aus und jeden falls steht noch eine weitere Hebung des Ab satzes für die nächsten Jahre in Aussicht. Zweifellos hat sich inzwischen auch die stärkere Ware sehr angehäuft, und die Verwertung dieser grossen Mengen zu angemessenen Preisen wird kaum durchzuführen sein; es wird jahre langer Ausdauer bedürfen, um die grossen Baumschulen hiervon zu entlasten. Wie wir schon früher feststellen konnten, werden schön blühende Sträucher und solche mit buntem Laub für bessere Anlagen bevorzugt. Leider sind aber viele prächtige Ziersträucher den heutigen Landschaftsgärtnern nahezu unbekannt, und ausserdem wirkt eine gegenseitige Unter bietung bei den Kostenanschlägen darauf hin, dass diese feinen Sträucher bei weitem nicht genügend berücksichtigt werden. In vielen Grosstädten hat die geschäftliche Depression die Anlage neuer Villenviertel mit entsprechenden Parks unmöglich gemacht. Es wurden unter grösster Sparsamkeit des Terrains mehr ge schlossene Häuserreihen oder zwei- und drei stöckige villenartige Mietshäuser errichtet und dabei profitierte die Landschaftsgärtnerei herz lich wenig. Hoffen wir, dass recht bald wieder bessere Verhältnisse für diese Branche eintreten. Ziersträucher, stärkere Solitairs und veredelte feinere Blütensträucher liessen sich nicht nach Wunsch absetzen. Mit wenig Ausnahmen wird die Sparsamkeit des Publi kums angeführt und bemerkt, dass gerade die besseren Gehölze nicht wie früher abgesetzt werden konnten; oftmals mussten bedeutende Preisermässigungen bewilligt werden. In den Grosstädten führen sich manche andere em pfehlenswerte Arten allmählig ein, sodass sich mit der Zeit eine grössere Vielseitigkeit in den Gärten konstatieren lassen wird. In gewöhnlicheren Sorten als Decksträucher und für kleinere Gärten wurden dagegen viel verlangt; daraus geht hervor, dass auch die Landschaftsgärtner mehr billige geringe Sachen anpflanzen und durch die grosse Menge ihre Kunden befriedigen möchten. Der Landschafts gärtnerei wird aber damit ein schlechter Dienst erwiesen. In einzelnen Gegenden war stärkere Ware ziemlich knapp, und es wurde viel zu schwächerer gegriffen, dabei sind die Preise für alle diese Artikel gedrückt und nur bei sehr billigen Notirungen lässt sich ein Ge schäft machen. Zu bemerken ist hierbei, dass Mahonien in stärkerer Ware ausverkauft waren und sich sehr rege Nachfrage in diesem Artikel geltend machte. Immergrüne Gehölze, wie Ilex, Buxus, liessen sich gleichfalls zu guten Preisen verwerten. Die günstige Früh jahrswitterung im Februar und März kam der Landschaftsgärtnerei sehr zu statten und regte auch die Anpflanzung derartiger, gleich etwas vorstellender Gehölzarten, an. Es waren z. B. grüne und bunte Ilex gesucht und verhältnis mässig sehr teuer; selbst die holländischen Firmen waren hierin nicht lieferungsfähig. Schlingsträucher. Hierfür war die Nachfrage ebenfalls eine äusserst rege, da viele Sachen im Winter sehr gelitten hatten. Als der meist gefragte Artikel muss wilder Wein angeführt werden; übrigens hatte wilder Wein, wie Clematis durch den Spätherbstfrost sehr gelitten, überhaupt ist der flotte Ge schäftsgang ohne Zweifel auf die vielen Winter schäden zurückzuführen. Auch Glycinen und Aristolochia sind gleich wohlriechendem Wein (Vitis odoratissima) als gangbarer Artikel an zusehen. Sehr zeitig geräumt war die Kletter rose Crimson Rambler, die ausserordentlich viel verwendet wird, obgleich auch im verflossenen Winter die Ausdauer nicht überall konstatirt werden konnte. Diejenigen Exemplare, welche infolge des feuchten Bodens noch in vollen Saft waren, sind bei dem plötzlichen Tempe raturumschlag total zurückgefroren, wie das leider auch im Rosarium zu Sangerhausen der Fall war. Die Preise für Schlingsträucher sind durchschnittlich befriedigend. Stärkere Ware konnte höher verwertet werden, als im Vorjahre. Koniferen. Die Witterungsverhältnisse waren im ver flossenen Jahre für die Entwicklung der Nadel hölzer zwar günstig, da mit Ausnahme einiger Landstriche kühles, feuchtes Wetter war, doch reiften andererseits viele empfindliche Sorten nicht aus und der verflossene Winter brachte für Ost- und Mitteldeutschland wiederum zahl reiche Frostschäden. Wie seit Jahren so ist in West- und Mitteldeutschland die starke Kon kurrenz aus Holland fühlbar, wenngleich es ----------- notwendig ist, dass diese holländische Ware erst in ein oder zwei Jahren in der sorgfäl tigsten Weise weitergepflegt bezw. akklimatisiert wird. Aus den uns vorliegenden Handelsbe richten lässt sich erkennen, dass die Lieb haberei für Coniferen in der Zunahme begriffen ist, obschon in Mitteldeutschland die bekann ten Verhältnisse auch hierbei mit sprachen und in vielen Gegenden den Absatz erschwerten. Ausserdem ist es unerlässlich, dass grosse Schaupflanzen ausgegraben und in Ballen ver schnürt werden, um ein sicheres Anwachsen zu ermöglichen. Die mittelhohe Handels ware für Gartenanlagen, Friedhöfe etc. geht noch am besten ab und wurde beispielsweise in Berlin sehr viel verlangt. Hervorgehoben zu werden verdient, dass die hellgrün und gelb gefärbten Varietäten sich einer gewissen Bevorzugung erfreuen. In dem Vordergründe stehen gegenwärtig: Picea pungens argentea und P. Engelmanni, Chamaecyparis Laws, monumentalis und Fraseri glauca, Thuyopsis dolabrata, Thuyopsis borealis, Abies subalpina, Abies brachyphyila, Picea Remonti und Gre- goriana. Ausserdem sind als neuere Sorten anzu führen: Abies concolor violacea, Cryptomeria jap. Lobbei, die letztere kann als Ersatz für die häufig vom Frost leidende Wellingtonia gigantea benutzt werden. Die gewöhnlicheren Sorten, wie Thuya oxci- dentalis und orientalis, sowie Taxus, überhaupt alle diejenigen Coniferen, welche sich zur An legung von Hecken und zum Schneiden eignen, wurden aussergewöhnlich stark ver langt. Die Nachrichten lauten hierüber nahezu übereinstimmend. Es scheint somit, dass man diese zu Einfriedigungen und als Abgrenzung der Quartiere gern benutzt, da hierbei ein Nutzen durch Schnittgrün erzielt wird, auf der andern Seite soll nicht unerwähnt bleiben, dass sie als Ueberwinterungsherde für Ungeziefer vermieden werden sollten. Die jungen Bestände zur Weiterkultur werden vielfach in zu grossen Mengen ange boten und beispielsweise auch vom Auslande sehr billig offeriert; in einzelnen Gegenden macht sich eine Ueberproduktion entschieden fühlbar und man fürchtet eine noch weit grössere Unterbietung. Nur einzelne Baumschulen in Schlesien, die sich mit der Anzucht junger Bestände als speziellen Geschäftszweig befassen, melden einen recht befriedigenden Absatz. Neuheiten. — Blattbegonien-Neuheiten. Die be kannten Neubronn er'sehen Blattbegonien ha ben durch die neuesten Züchtungen wieder einige wertvolle Bereicherungen erfahren. Die meisten sind Kreuzungen der hervorragenden Varietät „Frau Cyr“ und zeichnen sich wie diese durch kräftigen, kompakten Wuchs und feine Blatt färbungen, sowie auch durch die grossen Blätter aus. Von besonders üppigem Wuchs ist die Sorte „Prinzessin Alix“, deren breites Blatt von silbrig lichtrosa Färbung ist, mit schmalem leuchtend karminrotem Rand. Sie ist vielleicht die beste der neueren Varietäten, da sie vor allen Dingen neben der schönen Farbe der Blätter auch leicht und üppig wächst. Die Sorte „Nausikaa“ hat etwas kompakteren Wuchs als die vorige. Die Farbe der schön geformten Blätter ist in der Mitte hochrosa, umgeben von einer ziemlich breiten helleren, weisschimmernden Zone, während der äussere Rand wieder in dunkelrosa mit braunen Flecken übergeht. Ueber dem ganzen Blatt und besonders in der dunk leren Mitte liegt ein schöner metallischer Glanz. Die dunkelste der hier aufgeführten Varietäten ist „Nero“. Die Mitte des Blattes ist schwärz lichbraun mit schönen, dunkelroten Punkten. Die mittlere Zone ist von leuchtend roter Farbe und der äussere tiefbraune Rand zeigt einen dunkelgrünen Schimmer mit roten Punkten. Beinahe ebenso dunkel wie die vorige, aber im allgemeinen etwas lebhafter gefärbt ist die Sorte „Mont Pelee“, deren Blätter im Zentrum auf samtig schwarzbraunem Grunde schöne leuchtendrote Punkte aufweisen. Die sich rings um anschliessende leuchtend rote Zone geht allmählig in silberweiss über, und schliesst mit einem dunkelbraunen erst gründurchschimmern den Rand ab. Eine ähnliche Färbung weist auch „Rex Imperator“ auf, die am Rande der leicht metallisch glänzenden Blätter auf dunkel braunem Grund rot punktiert ist. Zu den helleren Varietäten gehört noch „Kronion“. Das ganze Blatt zeigt eine zarte silbrig milchrosa, sehr aparte Färbung, die mit einem schmalen dunkelgrünen und braunen Rand mit leichten rosa Flecken abschliesst. — Theehybridrose „Mildred Grant“. Unter den Rosenneuheiten der letzten Jahre nimmt die von der englischen Firma Dick son & Sons im Jahre 1901 in den Handel gegebene Theehybride „Mildred Grant“ unbe streitbar eine hervorragende Stelle ein. Sie hat sich nicht allein im letzten nassen und sonnenarmen Sommer sehr widerstandsfähig gezeigt, sondern auch in diesem Sommer durch reiches Blühen aufs beste bewährt. Diese Neuheit hat sich besonders in England sehr schnell beliebt gemacht und grosse Verbreitung gefunden, und es ist nicht zu zweifeln, dass sie auch noch mehr den Beifall der deutschen Rosenzüchter und Liebhaber finden wird. Die prachtvollen, schön geformten Blumen stehen aufrecht auf kräftigen Stielen und erreichen ein ungewöhnliche Grösse. Die Blumenblätter sind ebenfalls sehr gross, breit und schalen förmig. Im Knospenzustand haben die Blumen längliche Form und halten sich halberblüht aussergewöhnlich lange. Aufgeblüht ist die Farbe silbrig cremeweiss und zartrosa ange haucht, was eine sehr feine und angenehme Schattierung ergibt, so dass sich diese Rose für auserwählte Bindereien ganz besonders eignet. Ausserdem ist sie aber auch sehr fein duftend und ist in jeder Hinsicht als eine Schnittrose ersten Ranges zu betrachten. Sie dürfte daher auch zur Treiberei viel Verwen dung finden, da sie sich zweifellos, wie die meisten Züchtungen von Dickson, leicht treiben lässt. — — Bulls Excelsior Levkoje zeichnet sich nach den Mitteilungen in „Gard. Chronicle“ durch ihre bis zwei Fuss langen Blütenstände aus, die oft mit über 40 grossen reinweissen und gutgefüllten Blüten besetzt, langgestielt und so über den ganzen Blütenstand verteilt sind, dass jede derselben schön zur Geltung kommt. Der Wuchs der Pflanze ist überaus kräftig und auch die Blätter haben eine ansehnliche Grösse. Im übrigen soll diese Levkoje nach einem Bericht vonKohlmannslehner in der „Garten welt“ nichts weiter als die deutsche einstielige Excelsior-Levkoje sein, die bis jetzt nicht die gebührende Würdigung der deutschen Schnitt blumenzüchter gefunden hat. Jedenfalls dürfte sie aber, besonders, wenn sie sich treu aus Samen ziehen lässt, eine wertvolle Bereicherung des Schnittblumenmaterials bilden, da die rein weissen und schön gefüllten Blüten bedeutend grösser sind, als die anderen Sommerlevkojen. Pflanzenkrankheiten and Schädlinge. — Ueber das Faulen der jungen Schösslinge und Rhizome von Iris florentina und Iris germanica bringt Dr. C. I. I. van Hall in der „Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten“ eine längere Abhandlung, der wir folgende Einzelheiten entnehmen. In den letzten Jahren ist bei Iris florentina und I. germanica eine Krankheit aufgetreten, die von grösserer Bedeutung ist, nämlich das Ab faulen der jungen Schösslinge und der jungen Teile des Wurzelstockes. Die Schösslinge und Wurzelstöcke werden hauptsächlich befallen, wenn sie im Frühjahr austreiben, sie bleiben alsdann hinter den übrigen zurück und sterben nach und nach ab. Die Krankheit nimmt immer einen raschen Verlauf und der Schössling ist gewöhnlich schon nach acht Tagen tot. Unter sucht man die im Boden befindlichen Teile, so zeigt sich, dass die Blattbasis und der dazu gehörende einjährige Teil des Wurzelstockes bereits fault. Im Laufe des Sommers dehnt sich die Krankheit in den meisten Fällen nicht weiter über den Wurzelstock aus und nur bisweilen pflanzt sie sich auch auf die älteren Teile des Rhizomes und von hier aus auf die übrigen Sprosse fort. In diesem Falle stirbt dann während des ganzen Sommers der ganze Strunk ab. Die in Fäulnis übergegangenen Teile wimmeln von Bakterien; niemals sah man auch nur einen einzigen Pilz. Die ersten Unter suchungen ergaben, dass die in Fäulnis über gegangenen Teile nur von einer Spezies Bak terien bewohnt wurden und zwar stellte sich heraus, dass dieser Bazillus ein sehr virulenter Parasit war, der die jungen Triebe der lebenden Irispflanze stark angriff und leicht in Fäulnis übergehen liess. Er erhielt den Namen Pseu- domanas Iridis. Bei späteren noch in dem selben Jahre vorgenommenen Untersuchungen machten sich auch noch andere Bakterienarten bemerkbar; es stellte sich zwar hier heraus, dass die Bakterienflora nur aus einer Spezies bestand, aber diese war eine andere, als die zuerst gefundene; sie erhielt den Namen Bacillus omnivorus, weil sie sich sehr wenig wählerisch zeigte hinsichtlich der Nährpflanzen, die sie in Fäulnis zu bringen im stände war. Die äusseren, durch diesen Bazillus hervorge rufenen Krankheitssymptome sind den durch Pseudomanas Iridis veranlassten vollkommen gleich; der einzige Unterschied ist, dass die erzeugte Fäulnis mit einem sehr schwachen muffigen Geruch verbunden ist, während dieser bei Ps. Iridis fehlt und die Fäulnis ganz ge ruchlos verläuft. Nach noch weiter gemachten Untersuchungen stellte sich dann das Vorhanden sein eines dritten Parasiten heraus, der aber weniger häufiger zu beobachten war, am häufigsten liess sich Bacillus omnivorus fest stellen. Bei vorgenommenen Infektionsver suchen wurde festgestellt, dass auch andere Pflanzen wie junge Radieschen, Mohrrüben, Blumenkohl, junge Zwiebeltriebe etc. gegen Bacillus omnivorus sehr empfindlich waren. We niger empfindlich waren dagegen, Kohlrüben, Rettig, aber noch resistenter zeigten sich Gurken, Tomaten und Kartoffeln. Bei Insektionsversuchen mit Pseudomanas Iridis zeigten sich dieselben Erscheinungen, wie bei Bacillus omnivorus. Was die erblichen Eigen schaften der Pflanzen betrifft, so ist bei den verschiedenen Varietäten der Iris florentina und Iris germanica ein geringer Unterschied in der Empfindlichkeit zu bemerken, von diesen ist Iris florentina alba am empfindlichsten. Das Alter der Pflanzen ist von grossem Einfluss. In ihrer Jugend sind die Organe stets viel empfindlicher gegen die Bakterienwirkung als im späteren Alter. Er lässt sich auch an nehmen, dass auch bei dieser Krankheit die Kulturbedingungen von grossem Einfluss auf den Grad der Empfindlichkeit sind. Wahr scheinlich sind hierbei die Bodenbeschaffen heit, sowohl was den relativen Reichtum an den verschiedenen pflanzennährenden Elementen, als auch die Aufnahmefähigkeit von Wasser anbelangt, die Lage des Landes hinsichtlich des Wasserspiegels und die Art und Weise, wie der Boden gedüngt ist, die hauptsächlichsten und am meisten bestimmenden Faktoren. Dass zu grosse Feuchtigkeit des Bodens der Krankheit in die Hand arbeitet, ist den Züchtern wohl bekannt; die Jahre in denen „das Feuer“ in den Narzissen und Iris-Arten am stärksten auftritt, sind auch hinsichtlich der Fäulniskrank heit die ungünstigsten. Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — In Hamburg verstarb am 11. d. M. Dr. Otto Nanne, ein bekannter Orchideen- Liebhaber und Kultivateur. — Dsr schlesw.- holst. Zentral verein für Obst- und Gar tenbau umfasst gegenwärtig 37 Einzelvereine mit ca. 4600 Mitgliedern. — Die Landwirt schaftskammer von Westpreussen hat die Erwerbung eines grösseren Grundstücks zur Anlage einer Gärtnerei-Lehranstalt be schlossen. — Dem Bezirksobstbauverein zu Schwarzenberg wurde zur Gründung einer Baumschule vom Kommerzienrat Lange in Auerhammer ein Grundstück zur Verfügung gestellt. — Für die landwirtschaftliche und Gartenbau-Ausstellung zu Saalfeld hat die Meiningische Staatsregierung 1000 Mk. bar, und 25 Staatsmedaillen zur Verfügung gestellt. — Der Schulgarten zu Chemnitz, vom Stadtgartendirektor Werner daselbst an gelegt, kann als eine musterhafte Anlage be trachtet werden, und verdient in allen Gross städten Nachahmung. Die 30 städtischen Schulen, werden, sobald eine Pflanzenfamilie in Flor ist, benachrichtigt,, und an zwei Liefe rungstagen in der Woche wird das gewünschte Unterrichtsmaterial sorgfältig geordnet den Schulen übersandt. Der Garten umfasst ein Terrain von 18/4 Hektar, und enthält äusser den Florblumen, Heil-, Arznei- und Giftpflanzen, Gemüse und Gewürzgewächse, die bekannten Futtergräser und Getreidearten, ebenso für industrielle Zwecke benutzte Pflanzen. Ausser dem werden in der sich anschliessenden park ähnlichen Anlage viel Laub- und Nadelgehölze, sowie Wiesenpflanzen gepflegt, um der Schule ein recht vielseitiges Unterrichtsmaterial zur Verfügung stellen zu können. Neue Firmen und Aenderungen. R.Rackwitz,Breslau, Neue Taschenstrasse 25a eröffnete am 30. Juni 1903 dortselbst ein Blumen- und Pflanzengeschäft. Fr. Grosse, Brackenheim bei Lauffen a. N. ist jetzt Inhaber der früher von G. Müller betriebenen Gärtnerei. — G. Müller, früher in Brackenheim, ist nach Künderroth (Rheinland) verzogen. L. Panirsch ky hat die von Wwe. Anna Hübner in Zülz, Schulstrasse 106 bisher betriebene Gärtnerei käuflich erworben. C. J. Metz hat seine in Weissensee (Thür.) bisher betriebene Handelsgärtnerei an Hb. Röhler verkauft. Anton Beiter, Waldsee, hat die bisher von Aldinger dortselbst betriebene Kunst- und Handels gärtnerei von letzterem käuflich erworben. Das Gärtnereigrundstück Eckhoff, Saspe, welches Ende August zur Zwangsversteigerung kommen sollte, ist in den Besitz des Paul Lenz, Langfuhr übergegangen; letzterer setzt den Gärtnerei- betrieb fort. Arthur Schneider, Handelsgärtner, hat in Meissen-Triebischthal, Talstrasse 70 eine zweite Blumen- und Pflanzenhandlung eröffnet. Inserate kosten pro Zeile 30 Pfg., bei Wiederholungen Rabatt. 99999999999999s REKLAMEN cOr, Beilagen kosten zwischen den Textseiten 83‘‘*KK*‘*** 1000 Stück bis 6 Gr. Gewicht 5 Mk. Otto Thalacker, Leipzig-Gohlis Handelsgärtnerei. Bekannte ausgedehnte Kultur, in: Amaryllis- Hybriden, Anthurium, Clivien-Hybriden, Aparagus pl. nanus und Sprengeri, Remontant-Nelken, Topf-Chor-Nelken, Chrysanthemum, Crozy-Canna, Cactus- Dahlien, Erdbeeren, Stauden etc. 3) Ba Zum Besuche und persönlichem Einkauf wird freundlichst eingeladen. 7 Gustav JL Schultz, Sr rGTjin-i_rirr.- Königs. Lichtenberg-Berlin» 2) 9 Spezial-Kultur esse» in fertigen Berliner Marktpflanzen Blumenzwiebeln und Maiblumen. Haupt-Katalog sowie Sonder-Angebot selbst kultiviert. Blumenzwiebeln gern z. Diensten. F. Ä. Riechers Söhne Hamburg-Barmbeck. Spezialkulturen. Azaleen, Palmen, Araukarien, Cyclamen, Flieder, Gloxinien, Treibflieder. 1) etc. jeder Art in verschiedenen Papiersorten billigst. 4) Papierwarenfabrik C. Müller. Konstanz i. B. L | Prospekte • Kalaloge • Samentaschen i Versandsmustertaschen . Couverts Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. — Druck von Thalacker & Schöffer, Leipzig.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)