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Fernsprechstclle 82, Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint DienStag, DonncrS. laa und Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt TagS vorher Nnchm. 4 Uhr- Abonnements -Preis viertel- jährlich I Mk. v<> Pf., zwei- monatlich 1 Mk., cinmonat- lieh 50 Pf. Einzelne Nummern 10 Pf. Postzeibmgöbestcllliste 6531. Alle kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die ZeitungSträger nehmen stets Bestellungen auf die 'Sächsische Elbzeitung" an. ÄUG HMD. AmtMütt für üns Mmgl. ÄllitsgcriA li»ö dell Zllidilnih;>l ZWidiul, soivie siir den Zl^lgceltiildMly f» Hohnsieili. Mit „Zllustrirt. Ksnntrrgsbkcrtl". Mit Humor. Beilage „Seifenblasen". Mit „Landn>irlhs«Haftt. Weikage". Inserate, bei der weiten Verbreitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montags, Mittwochs und Freitags bis spüIestcnS vormittags 9 Uhr aufzugeben. Preis für die gespaltene CorpuSzeile oder deren Raum 10 Pf. Inserate unter fünf Zeilen werden mit 50 Pf. berechnet (tabellarische und complicirtc nach Uebcrcinkunft). „Eingesandt" untcrm Strich 20 Pf. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Inseraten-Annahmestellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraßc 131, in Hohnstein: bei Herrn Stadlkassirer Reinhard, in Dresden und Leipzig: die Annoncen-BureauS von Haasenstein ck Vogler, Jnvalidendank und Rudolf Mosse, in Frankfurt a. M.: G. L. Daube L Co. und in Hamburg: KLrolh L Liebmann. kl. s» 43. MMW. Schandau, Dienstag, den 9. Mai 1899. Politisches. Der Kaiser und die Kaiserin staben am Freitag Nach- mittag ihren dreitägige» Aufenthalt in Straßburg beendigt und sich nach Schluss Urvillc, der lothringischen Besitznng des Kaisers, weiterbegeben. Den kaiserlichen Majestäten ist bei ihrem jüngsten gemeinsamen Besuche in der Haupt stadt des Elsas; eine überaus herzliche Aufnahme seilens der Bewvhnerschaft zu Theil geworden, welche warme Be grüssung des erlauchten Herrscherpaares durch die Strass burger Bevölkerung uur eruent bewiesen hat, dass dieselbe, und mit ihr die reichsländische Bevölkerung überhaupt, in ihren loyalen Gesinnungen gegenüber dem Kaiserhaus den Alldeutschen keineswegs Nachsicht. Am Tage der Wieder abreise von Straßburg hatte der Kaiser eine Parade über die Straßburger Garnison abgenommen, während die Kaiserin verschiedene Anstalten durch ihren Besuch ans- zeichnete. Bei der Ankunft in Cvurcelles wurden die Majestäten nm Bahnhofe vom commandirenden General des 16. Armcecorps Grafen Häseler, vom Bczirkspräsidewen von Hammerstein u. s. w. empfangen; vor dem Bahnhof hatten sich der Kriegervcrein von Conrcelles nnd dieSanitüts- colonne nnfgestellt. Unter begeisterten Zurufen der An wesenden fuhren dann die Majestäten nach Schloß Uruille. Der Reichstag erledigte am Freitag einige Gegenstände von nicht allgemeinerem Interesse. Zunächst würbe der Gesetzentwurf, betr. die Gebühren für Benutzung des Kaiser- Wilhelm-Eannls, in erster Lesung bernthen. Die wenig interessante Debatte endete mit dem Beschluß, die zweite Lesung dieser Vorlage ohne CvmmissivuSberathuug gleich im Plenum vorznuehmen. Fast debattelos genehmigte dann das Haus den Gesetzentwurf über das Flaggcurecht der Kausfahrt ei-Schiffe in zweiter Lesung nach den Cvm- missionsbeschlüssen. Die weitere Sitzung wurde durch Wahlprüsungeu und Eivrterung von Petitionen ansgesüllt. — Am Sonnabend hielt der Reichstag wegen der Theil- nahme seiner Bnreanmitglieder an der Beisetznngsfeier des ehemaligen Reichsgerichts- nnd Reichstags - Präsidenten Ur. v. Simson leine Sitzung ab; auch die Plenarsitzung am Montag fällt aus Rücksicht auf die Commissivnsarbeiteu aus. Für Dienslag stehen verschiedene Anträge ans der Tagesordnung. Die Posteommission des Reichstages genehmigte am Freitag in zweiter Lesung der Postgcsetz-Novelle die Be stimmungen derselben, welche sich ans den neuen Porio- tarif für Briefe, ans die Ansdehunug der Ortslaxe ans den Nachbaroriöverkehr und ans das Nerbot der Privat posten vom I. April 1900 ab beziehen, unverändert nach den sich mit der Regierungsvorlage deckenden Beschlüssen erster Lesung. In der Debatte gab Slnatüseerelür v. Pvd- bielski die Erklärung ab, daß im Neichspostgcbiet die offenen Ortssenduugen nach Annahme des neuen Postgesetzes wesent lich herabgesetzt werden würden, speziell das Porto für Postkarten von 5 Pf. auf 2 Pf. Im Wesentlichen un verändert wurden auch die Bestimmungen über die Zeituugs- gebühr in der Fassung erster Lesung angenommen, ebenso die hierzu beantragten Resolutionen. Das neueste Experiment der Thuu'schen Negierung, die Regelung der Cprncheufrage in Böhmen durch besondere Verordnung ans Grund des Verfassungsparagraphen 14, soll nun thntsächlich ins Werk gesetzt werden. Finauz- Minister Or. Knizl, bekanntlich ein Czeche, theiltc bei seiner Anwesenheit in Prag der parlamenlischen Commission des Jung-Czechcn-Clubs das geplante Sprachengesetz und die Begründung mit; er soll hierbei betont haben, es sei der Wnusch der Krone, auf diese Weise wieder eine Regelung der Verhältnisse im Parlament zu erzielen. Ter böhmische Landtag wählte mit 123 gegen 17 Stimmen den Deutschen Weruusky znm Beisitzer des Landesansschusses an Stelle Lippert's. Die Juugczechen scheinen wieder einmal das Bedürfnis; zu empfinden, sich das Versöhnungsmänlelche» gegenüber den Deutschen um zuhänge». Wenn mau dem französischen Minister des Aeußereu, Deleassv, glauben darf, so hat er bei den mit dem Londoner Cnbiuet geführten Verhandlungen über Afrika allenthalben die Interessen Frankreichs gewahrt. In der Kammer- eommissivn für die Prüfung der französisch-englischen Afrika- Verträge erklärte er wenigstens, es sei ihm bei diesen Ver handlungen gelungen, die Freiheit der Entschließungen Frankreichs bezüglich Egyptens zn wahren, die afrikanischen Besitzungen Frankreichs zu einem einzigen Ganzen unter Hinznsügnng Wndai's n. s. w. nbznrunden nnd die Ursachen für englisch-französische Evuflicte ohne Opferung wesent licher französischer Interessen zu beseitigen. Sollte Herr Deleassv da nicht ein bischen zn optimistisch blicken? Ueb- rigens kommt der Bericht genannter Commission am Diens tag im Plenum zur Vorlegung. Der frühere englische Premicrmiuster Lord Rosebery hat die ihm zugeschriebeue Absicht, in das active politische Leben zurückznkehren in. einer im Liberalen Club der Lon doner City gehaltenen Rede als ganz unbegründet bezeichnet. Nach Londoner Privatmeldungen sollen sich die Beziehungen zwischen England nnd Transvaal höchst bedrohlich zuspitzen. Die neuesten amerikanischen Siege ans den Philippinen, wie sie sich in dcr Einnahme der Orte San Tomas und San Fernando darstellen, dürften kaum von besonderem Werth für die Amerikaner sei». Denn »ach einer Meld ung deS Generals Otis habe» die Aufständischen, ehe sie sich ans Sa» Tonias imd San Fernando znrückzogen, diese Orte in Brand gesteckt; mit den Schiitthanfen werden aber die Amerikaner nicht viel aufangen könne». Lokales und Sächsisches. Schandau. Wie ans den »cncn Kursbüchern dcr sächs. Staatsbahnen zn ersehen ist, will die Geiieral-Direction der Staatsbahncn die billige» Extrazüge, welche z»m Pfiiigstfeste vv» Leipzig n»d vo» Plane» i. V. aus »ach Dres den nnd die sächsische Schweiz gingen, von nun an ganz ein ziehen. Anfragen, welche an die Dircclion in dieser An gelegenheit gerichtet wurden, sind auch in dem Sinne be antwortet nnd die Einziehung dieser billigen Fahr gelegenheiten damit begnittdet worden, daß der kolossale Fremdenverkehr zn Pfingsten etwas beschränkt und die durch diesen Fcicrtagsdieust sehr belasteten Beamten der Staalseisenbahu entlastet würden. Man kann sich Vi sen Gründen ja nicht ganz verschließen, trotzdem in den letzten Jahren durch Erweiterungsbauten an den Bahnhöfen, durch Vermehrung des Wagenparkes nnd der Beamten viel gethan worden ist, nm eine solche VeikehrSanschwellmig wie zn Pfingsten etwas zn vertheileu. Auch würde» die Beamte» bei einem vom Interesse des Publikums gebotenen Ans- nahmefall, der im Jahre einmal vorkommt, nnd bei einer entsprechenden Remuneration schließlich ganz gern die Mehrarbeit ans sich nehmen, wie sie es bis jetzt in au- erkcnnenSwerther Dienst' nnd Opferfreudigkeit gethau haben. — Im Interesse des Publikums ist diese Neuerung, die der Svmmerfahrplau bringt, nicht. Zu Pfingsten sind zwei Feiertage, die für viele die einzige Gelegenheit während der ganzen Reisezeit bieten, einmal von zn Hanse fortzu- kvmmen nnd die Hauptstadt des Landes, Ivie die sächsische Schweiz zu besuchen. Wir haben schon oft Gelegenheit gehabt, mit Bewohnern Leipzigs zn verkehre», welche mit vielem Vergnüge» diese billige» Ncisegelege»heilen benutzt habe», »m mit Weib n»d Kind einmal 2 oder 3 Tage die sächs. Schweiz zu diirchwauderii, um dann so schnell als möglich wieder nach Hanse in die Arbeit der Bureaux, der Werkstätten nnd Fabriken zurückznkehren. Sie haben dieses mit Dank anerkannt, daß ihnen durch diese billigen Extra züge die Direktion möglich mache, einmal in frischer Luft anfznathme» nnd eine schöne Gegend kennen zn lernen. Den hohen Fahrpreis der gewöhnlichen Züge zn erschwingen, ist ihnen nicht möglich, auch können sie die Zeit nicht so cmsnützen. Wer aber jetzt noch trotzdem reiscn will nnd kann, der wird von Leipzig oder Planen aus seine Schritte nach Thüringen, Bayern oder Böhmen lenke», wo es »och billige Fahrgelegenheit giebt; das Geld, das der Fremdenverkehr bringt, geht aber Dresden nnd der sächsischen Schweiz, kurz dem Lande verloren, es wird außer Landes getragen. Zwar verkehren die billigen Svuderzüge von Berlin noch, welche auch Pablikmn »ach unserer Gegend bringe», diese Züge werde« aber im west lichen Sachsen wieder das Gefühl erwecken: Die Habens, uns ist's genommem. — Am Sonnabeiid, de» 6. Mai, »achmittags 3 Uhr hielt der Bezirkslrhreiverei» Pirna wieder einmal seine Frühjahrsveisammlnng in Schandau, Hotel znm „Linden hofe", ab. Dazu hatten sich trotz des überaus schlechten Wetters gegen 50 Herren emgesundeu. Der Vorsitzende, Herr Oberlehrer Grundmann-Pirna, begrüßte die Er- schirmenen nnd gedachte dann mit anerkennenden Worten des vor acht Tagen verstorbenen College» Grauert, der seit der Gründung des Bezirksvereins Vorstandsmitglied gewesen nnd in Liebe imd Treue, mit Sachkenntnis; und Opferfreudig- kcit immer für die Interesse» des Vereins imd des Standes eingetreten sei. Ma» ehrte sein Andenken durch Erheben von den Sitzen. Die sehr nmfnngrciche Tagesordnung iimfaßte Angelegenheiten des Vereins, die Delegirtenwahl, Veremsstener, literarische Erscheinungen, Militärdienst der Lehrer, Rechtsschutz derselben, Lebensversichernugs- nnd Sterbekassenvereimgung. Nach Abwickelung dieser Punkte, welche oft zu regem Meiunugsaustansch Anlaß gaben, entschloß man sich trotz der vorgerückte» Zeit, de» vo» Herrn Oberlehrer Grnudmaim gütigst versprochenen Vor trag über „die Idee der deutsche» Ei»ljeitssch»le, ihr Freunde imd ihre Feinde" auziihören. Von einer Debatte über diese» ei»gehe»den, gnt nnsgearbeilete» und anregenden Vor trag beschloß nm» aber abznsehen; dem Herrn Vortragenden winde für seine schätzcmswerlhen Darbietungen der Dank der Anweseudeii ausgcsprocheii. — Der Köuigl. Sächs. Kricgervereiu Schandan nnd Umgegend ernannte Se. Hochehiwürden Herrn Pastor Hessel barth z» seinem Ehrenmilglied nnd wurde diesem ver gangenen Scmutag durch eine Deputation ein Diplom in Prachtvollster Ausführung überreicht. —u. — Die hiesige städtische Kur- und Badeanstalt ist am 1. Mai wieder eröffnet worden. Ueber die Beulitzimgs- zeit giebt das m heutiger Nmnmer befindliche Inserat Aufschluß. — Wir berichtigen hiermit einen in voriger Nummer vorgckommencn Fehler. Die Geschüftslädcn in Schandau sind jetzt an den Soniitaacn nicht bis abends 8 Uhr, sondern nur bis abends 7 Uhr geöffnet. — Im Gasthaus Gambrinus coucertirt, wie bereits iu voriger Nummer erwähnt, die Specialitäten-Trnppe Rosenberg ans Dresden imd als Beweis für die wirklich guten Leistungen der Truppe dient es, daß der Besuch des Concertes am Sonnabend und Sonntag ein äußerst zahlreicher war. Es ist ein doppelter Genuß, sich sowohl über die vorzüglich gesungenen Duetts, Sololieder rc. zu erfreuen, als auch die feinkvmischen und urdrastischen Scenen der vielseitigen Komiker zu sehen und sich darüber einmal recht herzlich ansznlachem Bei dem auch oft ur komischen Inhalt dcr Vorträge bleiben dieselben doch in jeder Weise decciit. Wer sich also einige heitere Stunden verschaffen ivill, besuche heute Montag Abend das im Gasthaus Gambriuns stattfindeude Gesangs-Cmicert. X — Nachdem ulwmehr alle Postunlerbeamten mit leich ten Svmmcrröcken ausgestattet worden sind, hat der Staats sekretär des Neichsposiamtes genehmigt, daß auch die Be amten der Neichspvst- und Telcgrapheuverwaltmig im inneren Dienste einen leichteren nnd beancmereu Nock tragen dürfen, der nach dem Schnitte der Osfiziers-Litewka anzu fertigen ist. Diese Anordnung wird von alle» Beamten mit großer Freude begrüßt werden, da der jetzige Dieust- rock nichts weniger als ein bequemer Arbeitsrock ist. Außer Dienst ist nach wie vor die volle bisherige Uniform von den Beamten zu tragen. — Genvsscmschäftslag in Dresden. Die „Freie Ver einigung der deutschen Credilgeuossenschafteu", welche im Jahre I893 iu Hannover durch die Jiiitialivc des „Nieder sächsischen Verbandes" ins Leben trat, hält ihre 4. Ver- sammlung am 20.—29. Mai ds. Js. in Dresden ab. Die Freie Vereinigung tritt der Regel nach alle zwei Jahre zu sammen, au ihrer Spitze steheu l8 Männer, die seit Jahren Creditgenossenschasten in den verschiedensten Städten Deutsch lands leiten oder geleitet haben, so in den Städten Hannover, Hamburg, Magdeburg, Breslau, Crefeld, Königsberg, Hanan, Gifhorn, Wiesbaden, München nnd Dresden. Zweck der Freie» Vereinigung ist die „raschere und ener gischere" Förderin»; des Creditgeiwssenschaflswescus; Cvn- sumvereme finden keine Aufnahme bei dieser Vereinigung. Den Aufruf zu der Versamnilliug in Dresden haben »eben dem Vorstände eine sehr große Anzahl Creditgenossenschafteu ans alle» Städte» »nd Orte» De»tschla»ds mit »»lerzeich»et. Die vorläufige Tagesvrdmmg der Sitzungen in Dresden enthält nicht weniger als 19 Nummer», theils Fragen der genossenschaftliche» Praxis, theils rein juristische geiiossen- schaftliche Frage» enthaltend. Von besonderem Interesse sind folgende Punkte: 1) Sind Ceutralkassen eine Noly- weudigkeit für die Creditvereiue? 2) Gefährdet die Ge schäftsverbindung mit der Preußischen Ceutral-Genosseu- schastskasse die Selbstständigkeit der Creditvereine? 3) Die Nichtwerlhschätznug der Solidarhaft der Creditvereiue seitens der Ncichsbank und die Novelle znm Neichsbankgesetz. 4) Der Checkverkehr, ein Fördernngsmittel für die Credit vereine und den Mittelstand. 5) Der Einfluß des Bürger lichen Gesetzbuches ans die Einrichtungen nnd Leitmig der Credilvercine rc. Die Referate sind übernommen von acht Herren ans dcr genossenschaftlichen Praxis und vier Herren Juristen, die dem Geuvssenschastsleben sehr nahe stehen nnd in Genossenschaftssragen bereits schriftstellerisch thälig waren. Die Sächsische Spar- imd Creditbauk (E. G. m. b. H.) in Dresden hat die äußere Leitung der Versammlung iu die Hand geiwmmen. Nach Schluß der ernsten Verhand lungen findet ein Festessen statt nnd am vierten Tage wird per Dampfer ei» Ausflug nach der berühmten Sächsischen Schweiz gemacht werden. — Zeitgemäß dürfte jetzt ein Hinweis auf folgende gesetzliche Bestimnumg, das Ausnehmen der Vogelnester betr., sein: Das Nehmen von Eiern nnd Jmigen ans Nestern von Singvögeln und Etilen, sowie das Tödtcn und Flwgen dieser Vögel ist bei Strafe bis 150 Mark oder Haft verboten. Gleicher Strafe unterliegt, wer unter läßt, Kinder oder sonstige in seiner Gewalt stehende Per sonell von Ueberlretnng dieser Vorschrift abziihalten. — Der Gebrauch, bei Hochwasser oder Eisanfbrnch vo» gefahrdrvheuder Beschaffenheit innerhalb des König reichs Sachse» enllang des Elbstromes durch telegraphische Licht-, Schau- imd Schallsigunle die Userbewvhuer zu ver- stäudigeu, kaim im laufendem Jahre iu Sachsen das hundert jährige Jubiläum feiern. Diese Anordnung führte Kur fürst' Friedlich August 111. (der Gerechte) ständig im Jahre 1799 ein. ES wurden 10 Schalltelegrapheustat oncu von Dresden bis Wittenberg mit Geschütz besetzt, seit 1807 sind elf dergleichen von Schöna bis Strehla aiigeordiiet, nm die bedrohten Bewohner des Elbniederlandes zu warnen nnd über die Bedrohlichkeit der Wassergefahr durch ein bis drei Schußsiguale zn verständigen. In der Folge wurden diese Nachrichten bei Tage noch durch Fahnen, bei Nacht durch Lichtsignale, in nuferer Zeit durch tele graphische Depeschen, die geeigneten Ortes zinn öffentlichen Anschlag gelange», vervollständigt. Die letzte reorganisirte