Volltext Seite (XML)
»öibigte die Armcc, Wiulcrauartierc zu bcziehcn, cbk es noch zu cincm Trcffcn niil dcm Fcinrc gckommcii war. Ungcruldig übcr dicscn Aufsckub, bal kcr Häuptling um das Kommando über ei» Dctaschemcnt, mit dem er den Feind »»greifen wollte. Diele Bitte wurde ihm, aus kräftigen Gründen, vom General abgeschlagen, der ihn auf de» Frühling vertröstete. Ader des Kriegers Seele konnte den Aufschub nicht ertragen! Er klagte dem Offizier, bei dem er wohnte, daß sein Geist unter dem Gewichte des Trübsinns erliege, daß der Geist seines Freundes ibn beständig zur Rache riefe: da ihm die Gclegtnhcu dazu bcnonnnc» sc», so bliebe ihm nichts weiter zu thnn übrig, als dem Dahmgeschiedcuc» zu zeigen, wie gern er für ibn gestorben wäre. Mit diesen Worten senkte er sich, bevor man ihn daran bindern konnte, seinen Dolch i» die Brust. Doch nicht allein in der Freundschaft gicbt cs solche Schwärmer, auch m der stiebe haben die Indianer so gut, wie die civilisirtcn Europäer, ihre Werther. Interessant ist die Sage von Winona, die noch jetzt von den Indianern mit tiefem, ungekünsteltem Gefühl erzählt wird: sie knüpft sich an einen See, der Pepin- oder auch „Thränensee" genannt wird und eine Erweiterung des Mississippi, einige Meilen unterhalb der Fälle von St. Anthonp, ist: seine Länge beträgt einundzwanzig Englische Meilen, die Breite gewöhnlich zwei und eine halbe Meile. Die Einfassung dieses Sees bilde» majestätische Kalkstcinfelscn, die dan» und wann durch herrliches Wiesenland unterbrochen werden. Die Oberfläche des Sees ist glatt und unbeweglich unk gleicht, von keiner Insel unterbrochen, einem unübersehbaren Spiegel Doch ist das Befahre» desselben bei stürmischem Wetter höchst gefährlich, unv die Kreolen, die seine Tücke kennen, sagen von ibm: I,o tun e.ir <><»», i»«i> il mnlin." — Fast in der Mitte dieses Lees erhebt sich das östliche Ufer zu einer Höhe von 4)0 Fuß, es bestrbt aus Felsenmassen, von dem einer sich senkrecht, vom Wasserspiegel aus, hunkertundsunfzig Fuß hoch erhebt. Die eigenthüm- liche Wildheit dieser Sceuerie, mehr aber noch die romantische Sage, welche mit diesem Felsen verbunden wird, erregt des Reisenden Interesse. Wir geben fle in den einfachen Worten, wie sie von den Indianern erzählt wird: „Im Dorfe Kiora, bewohnt vom Stamme Wapasba, lebte ein Mäd chen, Namens Winona, was „die Erstgeborene" bedeutet; sie war öfter mit einem Jäger zusammengckommcn, beide liebten sich und hatten beschlossen, sich zu heiraten. Als der junge Indianer bei ihren Aelterm um Winona warb, ward sie ihm verweigert, da ein berühmter Krieger bereits der Aeltcrn Zusage erbaltcn hatte. Der von ibncn Bevorzugte war Liebling des Stammcs und hatte sich im Kriege mit den Cbippcwas rühmlich ausgezeichnet, doch das Mädchen zog den Waikmami vor. Durch de» Einfluß ibrer Verwandten wurde nicht allein Winonas Geliebter aus dein Dorfl gejagt, sondern auch bcichlossen, sse nöibigcnkalls zu der gewünschten Heirat zu zwingen; doch brachten es ihre Brüder, deren Liedtin» sic war, dadi», daß man sic aus gün gem Wege zu überreden beschloß. Winona, welche eimah, wie unmöglich die Ersfillung ihres Wunsches kev. bat nur, man ''olle ihr vergönnen, iin jnng- sräulichen Stande zu verbleiben. — Um diele Zeit verfügte sich el» Jndiaiicr. haulcn, worunter sich auch Winona mit de» Ihrige» beland, »ach dem Pevin-See, an dessen Ufer eine blaue Erde gesunden wird, welche die In dianer kinzulammcln gingen, um sich damit zu bemalen. — Am See angelangt, drang der Krieger, der von den Ihrigen reich beschenkt worden war, ernstlich in Winona, ihm ihre Hand zu geben : als sie ibn abermals abwicS, wurden die Ihrigen zornig und drohten, Gewalt anzuwenden. „Gut", — sagte Winona, — „Ihr treibt mich zur Verzweiflung! Ich sagte, daß ich ibn nickt mag, nicht mit ibm leben kann, sonder» es vorzwhc, ein» Jungfrau zu blei ben: doch habt Ihr meine» Bitten Euer Ohr verstopft. Ihr behauptet, Mich zu lieben, und dennoch trenntet Ihr, Keltern, Brüder und Verwandte! mich von dem, mit rem ich vereint werden möchte, habt ihn ans dem Dorfe gc- ,agt. Allein durchstreilt er jetzt die Wälder, bat Niemanden, ihm beizustehen, Niemanden, lein Lager zu bereiten, seine Hütte zu bauen und ihn zu bedienen: doch war der Verbannte der Mann mcüicr Wahl! Ist das Eure Liebet Damit noch nicht zulricden, verlangt Ihr, daß ich mich seines Schicksals sreuen unk eine» Ankeren heiraten soll, kcn ich nickt mag, mit dem ick nicht glücklich scvu kann. Da das Eure Liebe ist, mag es so sevn! doch bald werkel Ihr weker Tochter noch Schwester haben, um sic zu pcinigcn!" Mil diesen Worten entfernte fick Winona, und die Jbrigcn beschlossen, sic noch an dem selben Tage zu vereinigen. Während die Vorbereitungen zum HochzcitS- schmauie gemacht wurden, batte Winona die Spitze des obcnbeschricbencii Felsens erreicht: sie rief ihre Verwandten mit lauter Stimme und machte ihnen über ihre Grausamkeit Vorwürfe , dann stinnntc sie den Todtengcsang an, de» ein leichter Wind zu den Obre» ihrer Familie binabflihrtc. Mit Schrecke» vernähme» sic ibn : Einiqc ciltc» ihr nach, Andere verfügten sich zn dem Fuße des Abgrundes, um sie in ihren Armen anfzufangen, während die klebrigen sich bemühten, sie kurch Bitten unk Tbränen von ihrem Vorsätze abzubringcn: der Vater versprach, sic uic zu einer Heirat zwingen zu wollen. — Winona letzte unbewegt ihren Sterbegesang fort: als sie ihn beendigt batte, stürzte sie sich — «ine zweite Sapvho — vom Fellen hinab und langte zerschmettert zu den Füßen ihrer Verwandte» an." Der Ort, wo dies sich zutrug, beißt noch i«yt der „Madchenfellcn". Kcin Indianer geht an ihm vorüber, ohne unwillkürlich sein Auge zu der schwmvclnrcn Höbe zu erbeben . Jahre sind seit dem traurigen Ereignisse ver schwunden, dock fit der Eindruck noch immer neu, und der Indianer erzählt die ihm überlieferte Sage unter tiefem Seufzen. — Sic zeigt, wie leiden schaftlich, aber zu gleicher Zeit, wie treu und beständig der Indianer in der Liebe ist. lFortsctzung folgt.) Dänemark. Die Kömgltchc Gesellschaft für Nordische Mcrthumokunde m Kopenhagen. 'Schluß.) Von der ourch Sveinbjörii Egilsson, Avjunki der gelehrten Schule zu Bcssestav auf Island, besorgte» Lateinische» Ueberseyung der ge schichtliche» Nordischen Sagas von den Begebenheiten in Norwegen, Schweden und Dänemark 'deren Isländische oder Altnordische Ursprache, I'unmniuma Kiixnr — der Altvordern Saga's, nebst der Dänischen Ueber- sctzuug lllümnflidko 8sziwr — Altnordische Saga's — bereits vollständig herausgekommem, jene wie diese in >2 Bänden) ist zu den bisher erschienenen neun Bänden hinzugckommen: Keripca siixtm-wa I>simckwnm > ol. X. enthal tend den Schluß der Königssaga's Norwegens von 1240 bis 1274, namentlich die Saga von König Hakon Hakonson und von König Magnus Lagabäter: Erzählungen von Halfdan dem Schwarzen, Harald Schönhaar, Hauk Habrog und Olaf Geirstadealf: Olaf Trvgg. vasons-Saga von dem Mönch Odd Snorrason: und ein kurzer Abriß der Köiiigstaga s Norwegens und die Königsfolge dieses Reichs, in Versen von Sämund Frodi (der Gelehrte). Von N. M. Petersens Dänischer Ucbersetzung der Island selber be treffenden Altnordischen Geschichtssaga's jsiiravr'^kr torcwllmxkr am Islam, üoimme twrü geschlcktlichc Erzählungen von den Thatcn der Isländer) ist der zweite Band erschienen, enthaltend: die merkwürdige Sage von dcn beide» Skalde» Gtinlaug Ormstunga und Skald Rafn: die Lardäla- Saga, von dcn Bewohnern des Larthaleö: und die Kormaks-Saga. Beigefligt sind vom Uebersetzcr: Anmerkungen zu diesen Saga's, und Abhand lungen über das heidnische Tödtc» und Anssctzcn der Kinder: über dcn Bauernstand und dessen Verhältniß zu de» übrigen Ständen, und über die Dänische Sprache und die Länder, worin sie vormals gesprochen wurde. Die Gesellschaft bat fick nunmchr znr besonderen Aufgabe gestellt, die Verbindung des nördlichen Europa's mit Asien in den älteren Zeiten aufzuhellen, und dafür emen eigenen Ausschuß gebildet, bestehend aus dem Etatsrath Finn Magnusen, dem Seeretair der Asiatischen Gesellschaft zu Kalkutta, Prof. S. C. Malan, Oberstlieulenant Sommer und N. L- Wester gaard. Dieselben werden ihre Forschungen besonders richten auf die Ucbcr- einstimmung zwischen dcn Asiatischen und den Altnordischen VolkSstämmcn, hinsichtlich der Sprache, der Mvthologic und des übrigen, öffentlichen und häuslichen Lebens. Die Denkschriften der Gesellschaft dienen zur Mittheilung dieser Untersuchungen, und kür den Jahrgang 1840— 41 ist der erste Abschnitt einer Vergleichung des Sanskrit und des Isländischen von Westergaard geliefert. Ebendaselbst bat Prof. BrcdSvorkf Anmer kungen zu der im Jahrgange 1M cingerücktcn Stammtafel des Russische» Fürsteugeschlechts imtgetbeilt. Die Gesellschaft bat kerner einen blstorisch-topographischen Aus schuß gebildet, um alle Nachrichten »nd Beiträge zur historischen Beschreibung Dänemarks zu sammeln, zu ordnen, zu beleuchten und zu bearbeiten, für das historische Archiv der Gesellschaft, und demnächst herauszugeben. Mit glieder sind: A. Baggesc», L. EngclStoft, H. Knudsen, N. M. Petersen, E. I. Thomsen, E. M. Belsch ow und E. E. Werlau ff.") Der Altcrthums-Ausschuß berichtete: das Museum der Nordischen Alterthümcr ist mi letzten Jabrc mit 4M> Stücken vermehrt worden.") Darunler verdient ein sehr reichhaltiger Fund hier kürzlich Erwähnung. Im Dezember Iwurden auf der Dänischen Insel Bornholm, im Kirch spiele Rulhskcr, mehrere Goldmünzen und andere Sachen ausgcgrabcn; dar unter. ein prachtvolles Goldstück, das eigentlich ein starker spiralförmig gc- wmwe»cr Drath ist, dem über und über halbmondförmige punktirte Zieraten mit cincm Stcmpcl cmgedrnckt sind, und der wahrscheinlich einer Schwert- scheidc zum Schmucke gedient bat. Ferner, ein Bruchstück eines goldenen Bü gels; eili Spiralfingcrring; cine Barre und 14 Byzantinische Goldmünzen, deren Alter sich ganz genau Nachweise» läßt; 4 sind nämlich von Kaiser Tdeo- doiiuS 11. ,408 — 4)0): 2 von Placidus Vaienlinianus s4N —4)ä); :t von Leo I. ,4)7— 474): l von Prokopius Antbemius ,407 — 472): 1 sehr seltene von Leo II. und Zeno ,474): 2 von Zeno )474— 4'.»I): und cine barbarische Nachbildung der Münzen des Kaisers Theodosius 11. Alle diese Münzcn sind also aus der Zeit von 408 -401 und bekunden das Hobe Altcrtbum der mit denselben gefundenen Sacken, deren Gelammtwertb auf 140 Specics abgc- schätzt und dem Finder bezahlt worden ist. I» der Aprilversammlung überreichten der Unterbibliothekar Thorsen und Herr Gisla son ihre Ausgabe der Saga von Hralnkeli Frevsg odha und Prof. Rafn zeigte einen in einem Grabhügel bei Straarup im Amte HaverS le den gefundenen Kopfschmuck vor: einen gediegenen Goldreif, in welchem die Annen-Schrifl eingcritzt war, läsillw ß, d. b- Lödvcr hat libn). Durch Vergleichung der Arbeit und der Zieraten desselben mit anderen Sackcn, welche in Verbindung mu Münzen de» L—oten Jahrhunderts grfuu- Tem Dänischen BGckt iß eine Aunorderung ;u Beitraoeu düste Art beioeiugt. mit 4us;uhlung der Gegenstände. om ,reiche cs hauptsächlich dabei ankvmmt. Zum Vor- dildc düneu drei historisch, amiauarisch« .»orten, der Kirchwiel« Snodstrup, des Schlosses Gurre aus Seeland, und der Umaeaend "0U E-terusordk. mi, Erläuterungen. ") Ter Dänische Bericht aietu ein ooUstandiaeS Verzeichnis) mit dem Nomen der Geber. Darnmer ist noch merkwürdig: do» bieder fehlende Sinti des Runensteins von Eeaa ä: nnd ein sUberner ginaerrina. dessen Arbeit konm ein Alt) sähriges Alter zeigt, und um dessen Platte dennoch oier Runen stehen.