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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 51.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193400002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19340000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19340000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 51.1934
-
- Ausgabe Nummer 1, 4. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 2, 11. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 3, 18. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 4, 25. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 5, 1. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 6, 8. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 7, 15. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 8, 22. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 9, 1. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 10, 8. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 11, 15. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 12, 22. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 13, 29. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 14, 6. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 15, 12. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 16, 19. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 17, 26. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 18, 3. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 19, 11. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 20, 17. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 21, 25. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 22, 31. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 23, 7. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 24, 14. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 25, 21. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 26, 28. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 27, 5. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 28, 12. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 29, 19. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 30, 26. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 31, 2. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 32, 9. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 33, 16. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 34, 23. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 35, 30. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 36, 6. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 37, 13. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 38, 20. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 39, 27. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 40, 4. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 41, 11. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 42, 18. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 43, 25. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 44, 1. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 45, 8. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 46, 15. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 47, 22. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 48, 29. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 49, 6. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 50, 13. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 51, 20. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 52, 27. Julmond (Dezember) -
-
Band
Band 51.1934
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Die Sarteubauwtrtschaft 5. 1.2.1934 andrerseits aber muß nach nationalsozialistischeir diesem Ziel nur gelangen, wenn alle Faktoren, dis men wurde, irgend bestimmend in die züchterisch- Ausgaben und Ziele der Gäule III Beirat in jeder einzelnen Gesellschaft aufzunehmen! Schlußwort Iohannes Boettner d. I dort die Roseirbegeisterten — usw. vorbereiten, da- g mit noch viel mehr an Förderung getan werden h den den Sinn zu schärfen, die Erleb niskraft zu erschließen, damit jede einzelne Blume und Pflanze nicht Dortrag von Clemens Die Satzungen lauten: „Abteilung HI umsaßt di« Mitglieder, die sich mit dem Studium und der Pflege einzelner Pilonzengattungen oder Arten dzm. von Gruppen solcher beschäftigen/' Während Säule II als Sammelbecken der Gar tenbau-Gesellschaften und örtlicher Gartenbauver- eine sich hauptsächlich auf mehr oder minder lokale Grundsätzen eine jede einzelne Richtung sich unbe dingt der Gesamtheit eingliedern. Wenn wir eins Miillcrklein-Eussenheim zu vergleichen! Darauf kommt es bei diesem Bei^ spiel ja gar nicht an! Meine Damen und Herren! Parteigenossen, liebe Berufskameraden! Wir könnten jetzt in eine große Aussprache über all die Dinge eintreten, die wir hier gehört haben; ich will aber auf diese Aus sprache verzichten. Wir haben heute so unendlich vieles gehört, und ich fürchte, wenn wir in eine Aussprache eintreten, so könnte sie Vieles ver wischen. Ich bitte aber Jeden von Ihnen, der zu den Dingen etwas zu sagen hat, uns zu schreiben. Wir Wochen uns Mühe geben, alles Wertvolle in unsre Arbeit einzubauen.'Die vorgesehene Zusam- pflanzlichen Fragen einzugreifen: Seine Ar beit liegt lediglich in der Infor mation und Anregung! Zu diesem Zweck technisch verwertet werden. Dabei ist es notwendig, daß unsre Volksgenossen mit ganz klarem Pro Ich danke also all den Referenten, die sich be müht haben, hier den Tag auszubauen, und dann danke ich den beiden Kameraden, die diese Tagung insbesondre gestaltet haben. Die Tagung wurde vorbereitet mit außerordentlicher Hingabe und auf opfernder Mühe von Pg. Müllerklein und von Pg- Alling er. Ich danke beiden hier in dieser Stunde. Wir können alle, auch die Nichtgärt ner, aus dieser Tagung das Bewußt sein mit nach Hause nehmen, daß noch mancher Ausgleich zu finden ist, nicht nur, wie es hier im edlen Wettstreit andres als die höchstmöglich« Steigerung reinster Erlebnismöolichkeit am unerschöpflichen Born des Gartens. Tie Pflanze selbst ist der Mittelpunkt — dos pflanzliche Leben erst erfüllt den Garten. Der Lebensraum Garten ist ohne Pflanze nicht denkbar. Je seiner und edler die Einzelpflanze im Garten, je formvollendeter die Komposition aller Einzelpflanzen — desto nachhaltiger und tiefer das Gartenleben — desto klarer die Gartenkultur! Z!ur dann, wenn er Anteil nimmt an den einzelnen Geschehnissen und Fortschritten in den betreffenden Vereinigungen, kann er seiner Aufgabe gerecht werden, die da ist: O r g a n i s a t o r i s ch k r ä s t e - »sammelnd zu wirken und dadurch kon zentriert durchgreifende, umfassende Werbung durchzusetzcn. Die Werbung hat also nicht mchrvon jeder Gesellschaft allein zu erfolgen, anz reinem Herzen an die Dinge erangehen. scheinen mochte, sondern im Au/bsu unsres Deutschen Gartens, rn der also, bei allen sehr wichtigen Aufgaben zu tun haben. Wenn wir in der großen Front der Garten kultur Mitarbeiten wollen, dann können wir das nur, wenn wir mit Zunächst gilt es unsren angehenden Pflanzenfreun- Formgebung und Gestaltung konzentrieren und die Mtzlichkeit erst in zweiter Linie in Anspruch neh men. Mit den reinen Stadtrandsiedlungen ist es ja eine Ausnahme. Diese sind für alle werktätigen Volksgenossen geplant. Pg. Ottokar Lorenz hat in seiner Broschüre „Die Beseitigung der Arbeitslosigkeit" betont, daß wir unsre Arbeiter der Fabriken nicht zu Bauern zurück- entwickeln können, sondern nur zu Gartenfreunden — Gartenbesitzern! Zu Menschen also, die mit Freude und innerer Befriedigung nach einer 5-7- stündigen Fabrilarbeit in reiner Gartenluft sich ausarbeiten, sich und ihre Kinder gesund erhalten und dabei i h r Obst, i h r Gemüse, ihren Lebens bedarf an Gartenfrüchten selbst erzeugen. So haben wir in der Säule II zunächst die drei Hauptaufgaben der Sammlung, der Säube rung, der Schulung und kennen mit unsrem Willen der Schaffung eines gefunden Gar- tenlebens, bei vertiefter tzeimkultur nur das eine Ziel, aus unsrer großen, schönen Heimat ein Gartenparadies zu schaffen! -ihrem Wert, sondern ihrer spezi- > fischen, arteigenen Schönheit ent- l sprechend ausgenommen und erfaßt -werden kann. > Dann erst kann sich die Arbeit der Erziehung' fortsetzen. Löwenzahn hat im Kulturgarten nichts zu suchen; hier wird es als Unkraut ausaerottet — das muß ja sein! — Und die Dahlie? (Um einmal beim Gegenstück des Beispiels zu bleiben.) Es gibt deren unendlich viele Sorten. Was tun nun die in der Dahlien gesellschaft vereinigten Dahlienfreunde? Ist es für sie möglich, jeder dieser Blumensorten — so viel fältig und verschieden wie ihre Zahl — staunend zu bewundern und ihre Schönheit zu erleben? Nein! Warum nicht? Der Löwenzahn draußen stellt ursprüngliche Einfachheit und Natürlichkeit dar! Das Zuchtergebnis „Dahlie" variiert tausend fach und fordert'dadurch in jeder Beziehung zum Wettbewerb auf. — Um ganz Präzise zu sagen: Wir haben es hier mit Blumen zu tun, die von der einst wilden Urart durch gesteigerte Kultur zivilisiert und hochgezüchtet worden sind. Bei allen Züchtungen aber gibt es aufsteigende und abwärts — also 'degenerierende Entwicklungserscheinungen. Was tut die Dahliengesellschaft vornehmlich? Sie hat in allen Teilen des Landes Versuchs felder und trifft hier die Auslese schönster Züch- tungsersolge! Das ist ihr ureigenstes, wichtigstes i Arbeitsgebiet — wir hier, so finden wir dasselbe I bei dem Verein Deutscher Rosenfreunde, bei der I Jrisgesellschast usw. Ueberall ist das Bestreben vor- ' herrschend, die Schönheit der betreffen den Pflanzen- und Blumenart zu steigern! — lind in zweiter Linie will man die Anhängerschaft — hier die Dahlienfreunde — gramm geschult und erzogen werden. Die Aufgabe der Säule III ist es, in unendlich mühevoller Kleinarbeit die pflanzliche Schönheit in stalten, daß nicht nur ein hochpotentierter, Lsthe- unsren Gärten und Heimen zu heben und jo zu ge- . „ „ tischer Genuß, sondern ein immer wiederkehrendes, ist der jeweilige Leiter der Säule III mit in den Freude steigerndes Erlebnis allen Menschen aus Umgang mit der Pflanzen- und Blumenwelr entsteht. Letzten Endes ist Gartenkultnr nichts darin sehen, sich an der selbständigen Forschungs arbeit in den einzelnen Gesellschaften tätig zu be teiligen, das würde seine Kräfte verzetteln. Er hat auch nicht, wie verschiedentlich irrtümlich angenom ¬ kann. Viel mehr an Förderung deshalb, weil eine sondern kann nur durch und in Ver« größere Zahl Mitglieder eine Gesellschaft finanz- biudung mit der Deutschen Gesell- stärker macht. Die Arbeit selbst gedeiht immer nur schäft für Gartenkultur inszeniert in sehr kleinen in sich geschloffenen Versuchsringen, werden. Erstens ist zumeist die Fiuanzkrast in Ausstellungen und Beröffentlichun- den einzelnen Gesellschaften zu schwach, daß etwas gen in Wort und Bild (Jahrbücher, Artikel, einheitlich Großes nicht oder nur unter sehr großen, Vorträge) werben! oder sollen werben! einseitig geleisteten Opfern erreicht werden kann — Denn letzten Endes ist die ganze Arbeit nicht Selbst zweck zur Befriedigung der Mitglieder in den ein- und Baden entfremdeten Stadtmenschen zurückzu erziehen, sie für die Gartenidee zu begeistern. (Hierüber werde ich in dem Kurzreferat „Die Er ziehung des Volks zur Gartenidee" sprechen.) Wir müssen uns darüber klar sein, daß der Garten in der Stadt und am Stadt rand die letzte Brücke zur Bodenver- dundenheit dar st eilt. Wir muffen aber unterscheiden, daß wir eine Zweiteilung haben: es gibt ein Gartynlsbeu auf dem Land und in der kleinen Provjnzstadt, es gibt auch ein Gartenleben in der Stadt. Unsre dritte Ausgabe wird es also in der Deutschen Gesellschaft für Gartenkultur sein, uns hier richtig zu orientieren: Der dörfliche Garten wird sich in der Hauptsache auf die Nütz lichkeit und nur in bescheidner Weise auf Annehm lichkeit konzentrieren, da der Sinn des Bauern immer auf das rein Praktische eingestellt ist. Die früheren guten Ansätze des idyllischen Bauerngar tens sind in der Hauptsache der liberalistischen Zeit zum Opfer gefallen. Der städtische Garten wird sich in erster Linie auf die Annehmlichkeiten, auf ästhetische gung der Anfang sein wird einer gro ßen Arbeit, zuder ich Siealleaufrufe. Es wird noch sehr vieler Kleinarbeit bedürfen, bis das erreicht ist, was wir wollen. Und nun, meine Damen und Herren, will ich in dieser Stunde, in der die I. Tagung zu Ende geht, dankbar dessen gedenken, der uns diese gemeinsame Arbeit für Deutsches Denken und Wollen ermög licht hat, wir wollen gedenken des Mannes, der den Weg freigemacht auch für unsere Arbeit. Dem großen Kanzler des Reichs, unsrem gelieb ten Führer, der Führer ist auf allen Gebieten unsres Deutschen Lebens, ein dreifaches: Sieg-Heil! meNsassung des heute Gehörten durch mich ist bei der Fülle des Gesagten mit kurzen Worten ganz unmöglich. Eins aber, und es ist das Schönste die ser Schulungstagung, darf ich herausstellen; das . , , - ist die beglückende Tatsache, daß alle Referate sich Deutschen Gartenidee. Wir sind zusam- bewußt aufgebaut hoben auf dem Willen zur ge- mengekommen aus allen Teilen des Reichs. Wir meinsamen Arbeit im Sinn einer einigen fühlen uns verbunden und vereinigt durch den Deutschen Gartenkultur. großen Gedanken der Deutschen Gartenidee. Wir Ich darf aber die Schulungstagung nicht zu fühlen aber auch, daß hier noch Klärungen Ende gehen lassen, ohne den Referenten für alles notwendig sind, und ich hoffe, daß diese I. Ta das, was wir hier gehört haben, zu danken. Ich weiß, daß Sie mit mir der Meinung sind, daß in den Referaten uns. Vieles geboten worden ist, ich weiß, daß Sie, wie ich, das Gefühl haben, daß hier wirklich eine neue Arbeit auszu- banen sich beginnt. Wenn wir von einer Garten- lullur sprechen, dann wissen wir, daß wir es mit Begrenzung hinsichtlich Arbeits- und Aufgabenge biet erstreckt, ist Säule III überwiegend aufs ganze Reich konzentriert. Man muß also in der Säule III alle diese so gekennzeich neten Vereinigungen zusammenschließen, um die vom Führer gewollte Einheit und verstärkte Lei stung zu erreichen; das sind also z. B. Verein Deutscher Rosenfreunde, Deutsche Jrisgesellschast, Deutsche Gladiolengesellschaft, Deutsche Dahlien gesellschaft, auch Deutsch« Dendrologen- und son stige botanische Gartenbau-Gesellschaften, Deutsche Kakteen-Gesellschaft und andre. Diese heute schon bestehenden Gesellschaften sind in den letzten Jahrzehnten aus der Ueberlegung heraus gegründet worden, daß eine Anzahl eifri ger Kenner und erfolgreicher Pfleger einer einzel nen Pflanzengruppc kurch ihren Erfahrungsaus tausch einerseits wie durch ihre gemeinsam unter verschiedenen klimatischen und geologischen Bedin gungen angestellten Versuche andrerseits große Er folge erzielen können. Diese Erfolge bestehen in der Hauptsache darin, daß hier der Laie mit dem Fachmann und Züchter gemein sam arbeiten darf und durch eine solcher art teils rein wissenschaftliche, teils stark liebhaber mäßig angestellte Versuchstaktik schon manche wert volle Förderung entstanden ist. An der Notwendig keit des Bestehens solcher Gesellschaften ist nicht zu rütteln. Ich will dies an einem kleinen Beispiel kund tun! Nehmen Sie eine Löwenzahnblüte und ' meinetwegen, um die Sache recht kraß darzustellen, ! die Blüte aus einer Dahlienhochzucht. Betrachten ; Sie nun unvoreingenommen beide Blüten einzeln, so werden Sie mit Erstaunen feststellen, welche un faßliche Schönheit, welch wundervoller sinngemäßer Aufbau jeder dieser beiden Blüten innewahnt. Freilich ist das Charakteristikum „Löwenzahn" nicht mit dem einer hochgezüchteten Kulturblume zelnen Gesellschaften, sondern dient dazu, die ! „ breite Oesfentlichkeit zur Nachah- Deutsche Gartenkultur in einer heute noch nicht zn mung auszurütteln. Bei dieser Werbe- ahnenden Größe prophezeien, so können wir zu arbeit soll vornehmlich die Deutsche Gesellschaft für diesem Ziel nur gelangen, wenn alle Faktoren, die Gartenkultur eingreifen. Der jeweilige Abteilung?- zur Formgebung des Gartens beitragen, harmo- leiter der Säule III darf seine Tätigkeit nicht 'nisch erfaßt und werbepsychologisch sowie werbe- Oeffentliche Kundgebung im ehemaligen Herrenhaus. Anwesend über 850 Vertreter aus Reich und Ländern. Der Saat prachtvoll geschmückt mit Girlanden, Be gonieneinfassung, Lorbeer, Hippeastrum in Vasen! Blumen und Pflanzen wurden durch die freundliche Mitarbeit der Berufskameraden Berlins gestellt, der Blumenschmuck selbst aber durch den Verband Deutscher Blumengefchäftsinhaber. Nach einem herrlichen „Adagio und Alle gro aus dem L-Du r - Ü.u a rt e t t von Mozart" begrüßte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gartenkultur, Pg. Johannes Boettner d. I., die zahlreich Erschienenen: „Hohe Gäste, Parteigenoffen, meine Damen und Herren! Ich danke Ihnen auf das herzlichste, daß Sie gekommen sind, um an dieser Kundgebung teil zunehmen, die die Deutsche Gesellschaft für Garten- kultvr veranstaltet. Ich darf mit Freude und Ge nugtuung seststellen, daß uns das Beweis dafür ist, daß das Deutsche Gartenleben, die Deutsche Gartenidee, nicht die Ange legenheit eines einzelnen Berufs, sondern die Angelegenheit des g.an- zen Volks schlechthin ist. Es geht ein Erkennen durch die Maßen unsrer Volksgenossen, daß es notwendig ist, die Gartenidee dem einzelnen Deutschen Menschen nahezubringen, wenn wir ihn reis und fähig machen wollen, in die sem neuen Staat ein wahrer Volksgenosse zu sein und zu werden. Ich schulde Ihnen Ausklärung darüber, welche Stellung und Bedeutung die Deutsche Gesellschaft für Gartenkultur in der kommenden Neuformung des Wirtschafts- und Geisteslebens unsres Volkes einznmmt. Der berufstätige Erwerbs- gärtner ist mit allen seinen Fachzweigen inden Reichsnährstand eingegliedert, in die große Bauernfront, die unser Reichsbauernführer aufge baut hat. In dieser Front sind alle Erwerbstätigen Gartenbauer erfaßt und einheitlich zusammenge führt. Auf der andren Seite ist die große Gruppe der Kle i ng ä rtn er, ebenso vom Amt der Agrar politik im Auftrag des Reichsbauernführers durch den Pg. KammIer ersaßt worden und zusammen geführt in der Organisation „Reichsbund der Kleingärtner und Kleinsiedler." Diese beiden großen Gruppen des Gartenbaus umfassen aber bei weitem nicht das Leben der Deut schen Gartenkultur. Es sind gewissermaßen nur die Eckpfeiler, die die breite Front der Gartenkultur als dys tragende Element umschließen. Mit dem Reichsbund der Kleingärtner und Kleinsiedler hat sich eine erfreuliche Zusammenarbeit ergeben, wie sie vor dieser Zeit nie möglich war. Alle einmal vorhandenen Gegensätze sind ausgelöscht und wir arbeiten Hand in Hand an den großen Dingen der Neugestaltung. Wir Deutschen Menschen, auch wenn wir in den Stödten wohnen, haben in uns nie de» Funken löschen können, der als geheime Sehnsucht zum Garten in uns allen schlummert, lind heute werden wir uns dessen recht bewußt; der Reichsbauernführer läßt diese Erkenntnis in der heutigen Zeit durch sein Wirken und sein Gesetz gebungswerk besonders stark in uns werden. Es ist das Wissen darum, daß derDeutsche Mensch in den Steinwüsten derStädte nicht lebendig bleiben kann, wenn er ganz losgelöst von Boden und Scholle ist. Für den Städter ist der Garten und das Gartenleben oft die einzige Mög lichkeit, die Verbundenheit zur Hel in i s ch e n S ch o l l e z u finden. DiePflege echter Deutscher Gartenkultur ist deshalb oft die letzte Quelle, aus der der Stadt mensch schöpfen kann. Einnral ist es der eigne Kleingarten, ost nur die Pflege einer einzelnen Pflanze, ost nur die Freude an der Blume, die den letzten Rest der Erdverbundenheit im Städter erleben läßt. Für tausende Volksge nossen sind es nur die öffentlichen Grünanlagen, die das Miterleben mit Deutschem Boden und Deutscher Pflanze darstellen. Dieses Miterleben wird zur Tat, wenn eine Volksgemeinschaft einmal den Willen zu einer Sache geformt hat; und es gibt nichts, was den schöpferischen Willen eines Volks hemmen könnte. Alle Völker mit hoher Kultur waren Völker mit inniger Verbundenheit zum Gartenleben; echte Kultur findet im Garten- und Pslanzen- leben die edelsten Gestaltungsmöglichkeiten. Darin unterscheidet sich der Garten vom Acker, das; er das Walten dcS Gärtners erkennen läßt; der Bauer wird von seinem Acker ge formt, aber der Garten wird von dem ihn betreuenden Menschen gestaltet. Er drückt ihm den Stempel seines Jchs auf; schaut in di« Kinderaugen eines Deutschen Jungen, wenn er vom Garten spricht, es liegt darin ein Heimai- traum aus uralten Geschlechtern arteigenen Ge staltungswillens. Wir leben in einer Zeit gewaltigen Um bruchs; wir wollen die Grundlagen für ein neues Deutsches Leben neuer Deutscher Ge schichte gestalten. Wir wissen» daß diese Grundlagen nicht aus der Stadt geschaffen werden können, sondern nur aus dem Boden, aus den mit der Boden verwurzelte» Men ¬ schen, aus der Einigkeit von Blut und Boden. Wir wissen aber, daß keine Arbeit und kein Stre ben die hohe Aufgabe, die unser Führer dem Reichs- bauernsichrer gestellt hat, bester ergänzt und unter stützen könnte, als eine weittragende Deutsche Gartenidee. Wir wollen nicht den reichen Kunst- und Schmuckgarten vergangener Jahrzehnte und Jahr hunderte, nicht den Äarten, wie ihn sich die Be quemlichkeit französischen Renmertums schasst. Der Deutsche Garten muß herbe sein und keusch, muß die Heimat sein können vom starken, geraden Brenschen. Wir wollen von Aartenkultnr nicht sprechen mit schwülstigen Redensarten, die den heroischen Menschen unsrer Zeit nur abstoßen würden. Wir wollen den Deutschen Garten, Deutsche Menschen im Deutschen Garten schaffen und leben sehen. Ter Deutsche Mnich soll wieder in Füh lung kommen im Garten mit der Scholle seines Laiches. Dort erlebt er den urewigen Rhythmus vom Werden und Vergeben, dort steht er in in brünstiger Ehrfurcht vor den Kräften der Natur. Die Deutsche Gesellschaft für Gartenkultur sam melt alle im Lande, die an diesem Ziel Mitarbeiten wollen. Wir gehen mit Ernst an die Arbeit und stellen bewußt unsre Arbeit und unsre Kraft in die Front des kommenden Deutschlands, das nach dem Willen unsres Führers nicht nur ein Deutsch land der Macht, sondern auch ein Deutschland der Schönheft sein soll. Hierauf sprach der Reichsleiter des Kampfbundes für Deutsche Kultur, Pg. Alfre- Rosenberg: „Deutsche Männer und Frauen! Vor etwa über ISO Jahren erscholl zum ersten Riale ein Kampfruf in die damalige Welt, der lautete: Zurück zur Naturi Das war der Ruf eines Träumers in: 18. Jahrhundert, der schon von fern die Wirkun gen einer überspitzten Zivilisation vorausahnte. Vliese Zivilisation ui ihrem höfischen Dasein am Hofe des französischen Königs griff diesen Sehn- suchtSruf auf und machte eine Kette höfischer Spie lereien daraus. Der Zug der Zeit war nicht mehr auszuhäken. Wir sehen trotz dieser ersten Versuche, zwi schen Stadt und Land eine Brücke zu schlagen, eine andre Dynamik Herr werden. Wir sehen die Verstädterung ganz Europas vor sich gehen, eine immer wachsende Bevölkerung in allen Siaaien und schließlich brichi über uns das Zeitalter der Technik herein, eine Erfin dung jagt die andre, ein Schiff über das andre geht über die Ozeane, und wir alle standen eur Jahrhundert bald unter dem Bann dieses technischen uns gleichsam verschlingenden Zeiialters. Inmitten dieser Industriekultur die Nietzsche einmal die unvornehmste und Verächtlichjie aller Lebens formen nannte, wuchs die Weltstadt ohne bestimmenden Charakter, ohne bestimmende klare Städte, die sich nach allen Richtungen gestältenlos ausdehnie. Sie hypnotisiemen alle Völker und Menschen, die natürlich und gut hätten leben können; sie werden von diesem gleißenden Prunk angezogen und sind in Asphaltmeer der Großstadt gestorben. Tie Weltstadt ver - nichtetalles wasvonderKletnsradt übrig geblieben, sie vernichtet die LanLschaft. In diesem Zeichen heute hoffentlich zu Ende geheirden Zeiialters haben wrr gelebt. Wir haben die Früchte dieses Zeitalters bitter schmecken müssen. Ter Bauer mrd Handwerker haben ein unmittelbares Verhältnis zu ihrem Werk, jeder Bauer ist in der Lage, ein Mittel, das er anwendet, auf.seine Zweckmäßigkeit zu prüfen. Der Großstadtmensch kann das schon zum großen Teil nicht mehr. Diese Tatsache war eine Ursache dafür, daß in Weltstädten Phantasten groß wurden, daß Millionen Proletarier an dis Internationale glauben konnten, daß Millionen hinter diesem Phantom herlebten und sich dafür opferten. Wir konnten sehen, wie auf diesem AsphalteinevolksfremdeLiteratur groß wurde, die nicht den wirklichen Dtenschen, sonürn die abstrakten Menschen in ihr Wirken stellte. Schließlich, als Höhepunkt dieser Entwicks lung, sehen wir nicht Häuser, sondern Wohn maschinen entstehen fürchterlichster Ari aus Glas und Stein, die den letzten Rest von Freude und Taseinslraft einbüßen ließen. Unsre Kunst ging zu Ende, unsre Ausstellungen waren keine Kunst ausstellungen mehr, sondern höchstens Ausstel - l ung e n v o n Ab n o r m i tä t e n. Die Menschen haften innerlich kein Schönheitsideal mehr, und es fanden sich keine Künstler, solches zu schaffen. Selbst ehrliche Künstler hatten im Grund nichts mehr, das sie ausdrücken sollten. Fortsetzung auf Seite H
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