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Würden Obstanbau» Nr.1 25. Hartung 1934 aus de ui Boden ist, um so mehr müssen Obstbau und Hühnerzucht schwächeren Betrieben. N. Neuste!. Berlin. sür Spaliere das oben Rheumatiker, pflanzt schwarze Johannisbeeren zu wenig, sie wür- L Obstsafte verord- Apfelsaft mischen. Die eine Frage der Betriebstechnik. Die Gebundenheit der Oüstgehölze an Wärme be stimmt ihre Anbaumöglichteiten in oft örtlich sehr begrenzten Gebieten und Lagen. Es kommt darauf an, daß die Jahreswärmemenge auf die einzelnen Wachstumszeiiabschnitte günstig verteilt ist und die Winwr milder sind, als Lies im Osten Deutsch lands im allgemeinen der Fall ist. Diese wärmegünstigen Gebiete sind außerdem noch niederschlagsgünstiger und luftfeuchter als ost deutsche Gebiete. Sie vereinigen also die wichtigsten Wachstumsfaktoren, Hohs Wärme und beste Wärme- ! und Feuchiigkeitsoerhälmiffe, sie sind die entscheiden- den klimatischen Größen. Eine incht zu unter- ' Besonders lästig werden Hühner bei Neupflan zungen, wenn die Baumscheiben in den ersten Der Umfang und die Schnelligkeit der Waffer- berdunstung aus den vorgenannten Verdunstungs flächen wird umso größer sein, je mehr Luft bewegung entsteht. Unbebauter Boden ist gegenüber einem mit einer Unterkultur bestandenem Boden in bezug auf die Bodenwasserverdunstung günstiger gestellt. Wenn er auch zunächst oberflächlich etwas schneller abtrocknen wird, so bleibt er aber unter dieser Trockenkruste um so länger feucht, als ein bebauter Boden. Die Bodenwasserverdunstung zu verlangsamen ist eines Ler wichtigsten Ziele Ler Bodenbearbeitung. JegeringerdieJahres- Eine gewisse Bedeutungslosigkeit spielte bisher die Frage der Wasserwirtschaft im Obstbau, obgleich sie mindestens die gleiche Bedeutung hat, wie die Frage richtiger Pflanzung, Pflege und Düngung -Ler Obstbäume. Das gilt besonders für jene Obst- baugebiete und Pflanzungen, die nicht unter dem Einfluß reichlicher Niederschläge, hoher Luftfeuchtig keit, günstiger Bodenwaperverhältnisse und ge nügend hoher Wärmetemperatur stehen. infolge der Hubkraft bis an die Wurzeln gelangen - kann. Das Bodenwasfer ist als Nährstosflösung für die OLstbäume äußerst und ausschlaggebend wichtig. Da alle Nährsalze im Bodenwasser gelöst vorhanden sind, dient dieses Bodenwasser als Zubringer der Nährstoffe, damit wird es zum lebensnotwendigen Faktor. Fehlende Bodenfeuchtigkeit wird nicht nur die Pflanzen verdursten, sondern auch verhungern lasten; selbst ein großer Nährstoffvorrat im Boden wird dies nicht ändern, wenn der Mittler, die Feuchtigkeit, fehlt. Das Wachstum wird sich aus Nahrungsmangel verlangsamen bzw. ganz still stehen, wenn die Trockenheit vollständig ist, unter Umständen wird bei längerem Anhalten der Trocken heit sogar Blart- und schließlich Fruchtabfall ein treten. So notwendig Bodenwasfer in jeder Beziehung für die Obstgebölze ist, so kann andrerseits ein Uebermaß an Bodenwasser reckst kritisch werden, denn es würde das Eindringen des Sauerstoffs der Luft verhindern; außerdem würde die Bodenwärme und die Wärme der über der Bodenoberfläche lagernden atmosphärischen Luft vermindert. O- ^auer, Proskau O.'-S. Für den Inhalt verantwortlich: O. Goetz Berlin.Karlshorst. Die nächste Nummer dieser Bei lage erscheint am 15. Hornung 1931. Ich bin fest überzeugt davon, daß mancher Leser darüber lacht. Ich bin das bereits gewöhnt. „Was Nachahmenswerte Obskbauförderung Es ist erfreulich zu hören, daß auch dem Obstbau im Rahmen der Arbeitsbsichanung geholfen wird. So kommt aus dem Kreise Wetzlar die Nachricht, daß man beabsichtigt, den Obstbaumbesrand von rund 200 000 Kern- und 200 000 Steinobftbämnen einer gründlichen Pflege zu unterziehen. Unter Leitung ausgebildeter Baumwärter sollen in den Dörfern Kolonnen zu je acht Mann arbeiten. Von den Gcsamtkosten in Höhe von ca. Ast 115 000 haben Lie Gemeinden Ast 45 000 auszubringcn, die den Obstanbauern zur Last fallen. Tie Behandlung eines Baumes stellt sich auf Ast 0,30—0,40, ein Preis, der in Anbetracht der zu erwartenden höheren Erträge gering ist. Wasserbedarf der Obstbä'ume und der Llnterkulturen Bäumen übernachtet haben, ist es ihnen nur sehr schwer wieder abzugewöhnen. Tie Wände der Hühnerställe würden, sich sehr gut für Spalier anlagen eignen. Toch gilt für Spaliere das oben gesagte in erhöhtem Maße. „Fruchiholzschnitt oder nur verjüngen?" ist eine Frage, die den Beerenobstzüchter bei der Schnittbehandlung seines Beerenobstes in starkem Maße interessiert. Eingehend wird diese Frage in Heft 1/1034 der Zeitschrift „Der Obst- und Ge müsebau" behandelt. Der bekannte Beerenobst- züchter O. Macherauch berichtet dort über Ergeb nisse eines Schnittversuchs der schweizerischen Ver suchsanstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Wädenswil und ergänzt sie durch eigne sehr wert volle Erfahrung. Diese wertvollen Hinweise für eine Ertragssteigerung sollte der Beerenobstanbauer ausnutzen und noch heute Heft 1/1934 „Ter Obst- und Gemüsebau" beim Reichsverband des deut schen Gartenbaus e. V. für Ast 0,50 bestellen. Ustl. ihnen, die Jungbäume regelrecht auszugraben. Die Baumscheiben müssen also geschützt werden. Ich ver wandle zuerst billiges, also wcirmaschiges Draht geflecht. Das half nickn viel, La die Hühner die lockere Eps>e dupchdie zweiten Maschen doch Heraus krätzen konnten.' Tann enges Drahtgeflecht, welches entsprechend teurer war. Jetzt konnten die Hühner zwar nicht mehr kratzen, aber die Baumscheiben verunkrauteten sehr schnell und es war recht lästig, beim Hacken derselben das Drahtgeflecht erst weg zunehmen und dann wieder fest anzubringen. Ich bin dann dazu übergegangen, alte, schlechte Säcke, auch Kleiesäcke, die ja in jeder Geflügelzucht ge nügend vorhanden und sonst kaum zu verwenden sind, zum Abdecker, der Baumscheiben zu ver brauchen. Die Säcke werden ausgeschnitten, be kommen einen Einschnitt für den Baum und werden an den vier Ecken und dem Einschnitt mit je einem Stein oder auch Holzpflock befestigt. Das hat sich ausgezeichnet bewährt. Die Hühner können nicht mehr kratzen, die Baumscheiben verunkrauten nicht, die Feuchtigkeit wird sehr gut festgehalten und unter den Säcken bildet sich ein reiches Bakterienleben, welches zum Gedeihen des Baumes außerordentlich beiträgt. (Schattengare!) Außerdem bilden sie im Die Besitzer Ler meisten Hühner- unL Geflügel- Jahren oftengehalten werden, was zum guten Ge züchten werden anstreben, die Grünflächen außer Leihen unbedingt nöng ist. Je besser gepflanzr wird, als Ausläufe für Las Geflügel, auch durch Obstbau d. h. je mehr Torfmull, Kompost und Stallmist ver- zu nutzen. Auf Grund der reichlichen Düngung wandt wird, desto sicherer werden die Hühner die Lurch die Hühner eignen sie sich hierzu sehr gut — Baumscheiben auseinauLerkratzen. Ja es gelingt vorausgesetzt, daß Klima, Lage und Boden für Obstanbau geeignet sind. Nur ist dabei einiges zu beachten, wenn man sich Enttäuschung, unnötige Arben und Aerger ersparen will. Zunächst scheiden alle niedrigen Formen, wie Bufchbäume, aus. Lo wafferstand wird aber den flachwurzelnden weniger Einfluß des Schnitts lMf den Ertrag empfindlichen Aepfeln, Pflaumen und Sauerkirschen ' " , . nichts anhaben können. Nach dem Vorhergesagten - OLl oDyaNNlöveereN ergab sich, daß Grundwasser in gemischten Pflan zungen unter allen Umständen der einen oder anderen OLftart oder gar mehreren von ihnen schäd lich werden kann, ohne den anderen zu schaden, viel leicht auch nicht zu nützen. Die Nützlichkeit des GrmÄwassers kann erst dann in Frage kommen, wenn Obstarten mit gleicher Wurzelentwicklung und gleicher Empfindlichkeit gegen Grurchwasser zu sammenstehen. Wenn Grundwasser in irgendwelchen Obstanlagen eine nützliche Rolle spielen soll, dann muß einmal eine einheitliche Bepflanzung der Anlage mit Tief oder Flachwurzlern vorliegen und andrerseits muß die Hubkraft des Bodens so gut und der Grund- wafferstand so günstig sein, daß das Grundwasser Aus Nah und Fern Altes Land. Anläßlich des Weihnacht-festes bat das Alte Land größere Mengen Weih nachtsäpfel als bisher ins Ausland gesandt. Die Sendungen gingen besonders an Lie Deutschen Brasiliens, Deutsch-Südwestafrikas und Islands. Dresden. Ter Landesverband Sachsen für Obst- und Weinbau überreicht allen sich neuvermählenden Mitgliedern ein sogen. Hochzeitsbäumchen zum Zwecke der Förderung des Obstbaus. Sexau (Amt Emmendingen in Baden). In der Gemarkung Serau wurden 1932 für rund 2 0 0000 RM. Obst geerntet. Die Ernie wäre noch größer gewesen, wenn die Schädlings bekämpfung nach neuzeitlichen Gesichtspunkren be trieben worden wäre. Stuttgart. Die Landwirtschaftskammer ver anstaltet wieder zwölfwöchige Ob st bau te hrkurse voraussichtlich an der Gartenbau - fchule in Hohenheim, an der Weinbauschule in Weinsberg, in den Obstanlagen in Mm a. D. und in Kupferzell. Wadern. Wengeroth, Trier, bekannt durch die Neugestaltung des Moselobstbaus, berichtete von Gemeindeob st Pflanzungen mit be deutenden Ernten, die mit Hilfe der Land-, wirtschaftskammcrn günstige Preise erzielten. Wilferdingen. Im Rahmen der Arbeitsbeschaffung will der Obstverein zur Hebung der Er tragsfähigkeit der Ob st bäume diese unter fachmännischer Anleitung sachgemäß pflege« lasten. Prag. Z-w Förderung der Obstsortenvercinheft- lichung wurden 40000 Edelreiser im Jahre 1933 verteilt durch den böhmische» „Reichsverband des deutschen Obst- und Garten baus" in Prag. die B oLen b earbe i tun g smeth od en ein setzen, die der Verdunstung Ein halt gebieten. Die vielfach verbreitete Auftastung, daß das Grundwaper von ausschlaggebenLer Bedeutung für die Wasserversorgung der Lbstbäume sei, ist nur sehr bedingt richtig, denn in den weitaus meisten Fällen schadet das Grundwasser den Obstbäumen, oder es kommt ihnen nicht zunutze. Die Tiefenentwicklung der Wurzeln der Obst- bäume ist verschieden. Die Grundwassertiefe mutz sich demnach bei den Obstarten verschieden aus- wirken, und das um so mehr, wenn man berück sichtigt, daß ihre Empfindlickkeit gegen Grundwasser gleichfalls verschieden ist. Sehr empfindlich gegen Grundwasser sind Süßkirschen und Birnen, weniger empfindlich Aepfel, dann folgen Pflaumen und schließlich die Sauerkirschen. Es stellt sich also die Tatsache heraus, daß die tiefwurzelnden und gleich zeitig empfindlichen Süßkirschen und Birnen bei einem relativ hohen Grundwasterstand sehr mit Schädigungen reagieren werden. Derselbe Grund ¬ früchte" behandeln. I. Tic natürliche Wasserversorgung. Die Obstbäume sind in ihrem Wachstum und Fruchten von den klimatischen Verhältnissen autzer- ordentllH abhängig. Wärme, Sonne. Bo den, Wasser und Luft sind Lie wichtigsten Bachsrumsfaktoren; sie wirken nicht nur in einer bestimmten Richtung für sich allein aus die Obst- bäume, sondern sie wirken mit- und durcheinander. Es ist eine grundsätzlich falsche Einstellung, wenn inan bchaupiet, daß man Obstbau fast überall in Deutschland betreiben kann, denn es besteht ja die Möglichkeit, durch Auswahl weniger anspruchsvoller Sorten, die ja zu diesem Zwecke gezüchtet wurden, Len Mangel, den wenig günstige Lagen in sich schließen, auszugleichen. Diese Auffassung mag für Len Hausgarten- und Liebhaberobstbau richtig sein, unter keinen Umständen aber für den Erwerbs- obstbau. Erwerbsobstkuliuren können nur dori mit Erfolg durchgeführt werden, wo Klima und Boden- und Wasserverhältnisse günstig sind. Eine äußerst wichtige Rolle spielt Lie Wafferfrage; sie ist sowohl eine Frage des Klimas, wie des Bodens, aber auch wertvoll Lie Hühner bei der Schädlingsbekämpfung sinL, da ihren scharfen Augen keine Raupe, Huppe usw. eqtgeht, so richten sie doch Schaden an, wenn die Früchte reifen. Sobald sie durch die ersten Fall äpfel gemerkt haben, daß auf den Bäumen etwas fretzbares hängt, ist es nicht mehr möglich, sie davon abzuhalten, auf Len Bäumen herumzustcigen und die Früchte anzuvicken. Dabei werden die schönen, lebhaft gefärbten bevorzugt; die Krüppel bleiben unberührt hängen. Aber nicht nur den Früchten werden sie gefährlich, auch die Fruchtknospen und das Fruchtholz leiden schwer, weil sie durch das Hsrumsteigen auf den Bäumen abgebrochen werden. Damit ist auch ein erheblicher Teil der nächst jährigen Ernie vernichtet und die Aeste werden nach dein Stamm zu sehr bald kahl. Aus denselben Gründen sind auch schief stehen de und geneigte Hochstämme zu vermeiden und es ist streng darauf zu achten, daß die Junghennen abends nicht aufbäumen. Wenn erst mal einige auf den schneefreien Winter einen gewissen Schutz gegen Kälte und grelle Sonne. Ein solcher Sack hält un gefähr ein halbes Jahr. Da Lie Baumscheiben so wieso im Herbst unö Frühjahr gehackt und gedüngt werden sollen, wird der verrottete Sack gleich mit untergehackt und ein neuer aufgelegt. IV. Llums-Versen, Au bei Freiburg i. Br. Um Anregungen für die Obstzüchter zu geben, diesen Verhältnissen nachzugehen, will ich in einigen Zolgeaufsätzen in Kürze diese Fragen in Anlehnung . „ „ . „ , „ an mein im Verlag von Eugen Ulmer, Stuttgart, Niederschlagsmenge und je größer erschienenen kleinen Buch: „Der Wasserbedarf und die Wasserver d u nstungsmöglichkeit Lie Wasserversorgung Ler Obstbäume und der Untere werden meist nur zur Likorberettung verwendet. Nun haben wir in Ludwigsburg die Sache aufge griffen, um die gen. Beeren wieder als Gichtbeeren zu verwenden. Wie viel Geld wird nicht ausgege ben für Mittel zum Einreiben und Einnehmen gegen den gefürchteten Rheumatismus?, ohne daß der gewünschte Erfolg erzielt wird. Das hiesige Sol datenheim verarbeitet seit einigen Jahren soviel schwarze Johannisbeeren, wie nur aufzutreibcn sind. nichts kostet, ist nichts wert." Von diesem Grundsatz lassen sich noch zu viele leiten. Am allerwenigsten wissen die Obstzüchter selbst ihre Erzeugnisse zu schätzen, bei den Obstverbrauchern finde ich jedoch immer mehr Anklang. Es liegen in unsern Er zeugnissen Heilstosfe, die wir viel zu sehr unter schätzen. Nicht nur in den schwarzen Johannis beeren, sondern auch in den übrigen Obstsäften wie Apfelsaft und dem Saft von roten Johannisbeeren und Trauben. All die Obstsäfte sind geeignet, unser Blut zu entschlacken. Ich habe das selbst am eignen Körper schon oft verspürt. Diese Obst- und Trauben säfte sind aber nicht nur dazu geeignet, unser Blut zu entsäuern, sondern sie wirken "auch auf unser Drüsensystem günstig ein und wirken so als Ver- jüngungsmittel. Sie wirken auch günstig auf die Nerven, vor allem der Traubensaft. Wer kann nicht heute Nervenstärkungsmittel brauchen? Außerdem dienen die Obstsäfte nicht nur als Blutanffrischungs- mittel, sondern sie sind ausgezeichnet für blutarme Menschen zur Blutüildung.' Für Säuglinge sind alkoholfreie Obstsäste, aber immer ohne Beimen gung von irgendwelchen Chemikalien, bekömmlicher als Bananen. Unsre Aerzte kennen unsre hei mische Obsterzeugung noch viel zu wenn " "- den sonst nur deutsches Obst uni nen anstatt Bananen. Ten Römern galten die schwarzen Johannis beeren als Gichtbeeren. Tort hatten sie den ersten Platz im Garten und waren sehr geschätzt. Welchen Platz nehmen sie in unsren Gärten ein? Es fehlt allerdings häufig an guten Pflanzen und Sorten. Wir haben noch viel zu viel Sträucher davon, die nichts taugen. Zeug, das sich nicht lohnt, es stehen zu lassem Nehmen wir aber z. B- die Sorte „Lang- traubige Schwarze", so werden wir mit dem Ertrag recht befriedigt sein. Auf der airdren Seite fehlte es aber auch an geeigneten Verwertungsmöglichkeiten. Im Geschmack erinnerten sie auch an den Geruch von Wanzen, wie man häufig hören kann. Sie werden meist nur zur Likörbereilung verwendet. Nun haben wir in Ludwigsburg die Sache aufge- zchätzende Molle bei Ler Wärpiewirkuug spielen die Wärmestrahlungen großer Wasserflächen, deren Wirkung dann ganz besonders in Erfchssinung tritt, wenn sich an sie nach Süden geneigte Höhenzüge anlehnen, z. B. Südlagen am Rhein, Nordufer Les Bodensees, Saale-, Main- und Moseltal, Werder a. d. Havel u. a. m. Mit dem stark' zunehmenden Wachstum und^der Erschließung der Blüten geht eine starke Wasser- Verdunstung einher. In dieser Zeit, es ist die erste Hälfte des Wonnemond (Mai), herrscht bei ge ringer Bodenwärme saft alljährlich Mangel an Luit- wie an Bodenfeucktigkeit. Bei noch kalten Luftschichten in größerer Höhe, der starken Wärme- jttahlung in klaren Nächten und der voraufgegange- nen starken Wafserverdunstung setzen dann Lie so- genannien Spätfröste ein. Vorbeugend kann in dieser Zeit bei fehlender Bodenfeuchtigkeit stark ge wässert werden, damit die verdunstete Wassermenge ersetzt, und feuchte.Luft, ein guter Schutz gegen Spälfrostschäden, erzeugt Wird. Für Lie Obstbäume ist nicht nur eine möglichst große Jahresniedenchlagsmenge, fondern deren Äerreilung auf die Vegeiaiwnszeii von Wichtigkeit. Wenn eine JahresmederWagsmenge von SO—100 Zentimeter uiid mehr — wie jpäser gejagt wird — erwünscht ist, dann hat diese Niederschlagsmenge erst ihre volle Bedeutung, wenn sie zur Zeit des höchsten Wasserbedarfs der Lbstbäume niedergeht. Für Len Obstbau ist es im höchsten Grade wissenswert, wie sich Lie Niederschläge auf das ganze Jahr verteilen. Für Deutschland gilt — all gemein gesprochen —, daß im Frühjahr 20—25 A>, im Sommer 30—35 A>, im Herbst 22—25 und im Winter 20 der Niederschläge fallem Tie Vegetarionszeit ist die niederschlagsreichste Periode, doch gibt es Trockengebiete mit 40—45 cm Jahres- niederschlag, in denen der schon an sich geringe Niederschlag in der Hanptbedarfszeit besonders knapp ist. Es wird also Sache Les Obst zucht e r s sein, festzustellen, wie sich in der für den Obstbau in Aussicht genommenenLagedieNiederschlags- perioden im Jahr verteilen, und wiekrästig sie jeweils sind. Die Jahres- Mederjchlagsmenge kommt niemals restlos Lem Boden bzw. den Pflanzen zugute, sondern ein oft nicht unerheblicher Prozents«; fließt oberirdisch ab. D« oberirdische Abfluß wird gefördert, wenn der Boden zur Zeit der Niederschläge nicht ausnahme- Kas kann an der völligen Trockenheit und ^erkmjiung des Bodens, an starker Durchfeuchtung des Bodens und schließlich auch an dem Pflanzen- pepande (Halmfrüchte, Grasnarbe) liegen. Die Bodenbearb^ hei Ler Erhaltung Der Nleoenäuagsseuchütz^t eine hervorragende Molle, sie jvlrv um fo notvren^itzer je geringer Vie JahresnieLerschlagsmenge einer Gegend und je größer Lie VerLum'tungsnwglichkeü ist. Die Er haltung geringer Niederschlagsmengen wird dann leicht sein, wenn Lie Obstbäume in mehrfach be arbeiteter Brache (unLLauter Acker) stehen. Wie alle Kulturpflanzen, so verlangen auch die Obstgehölze ein bestimmtes Maß von regelmäßiger Luftfeuchtigkeit. Diese atmosphärische Feuchtigkeit, entstanden aus der Bodenfeuchtigkeit, den Wasser flächen und durch die Verdunstung aus Wäldern und Gebirgen, ist in den schon mehrfach erwähnten und bekannten ObstSaugebieten ein hoch einzu- schätzender Wachstumsfaktor. Der Preis Lasur war noch nicht unter 28 All für 50 kx. Der Saft schmeckt vorzüglich wie kaum ein andrer Obstsast. Er läßt sich auch sehr wohl mit Apfelsaft mischen. Die Nachfrage nach dem Saft ist so groß, daß 1000 I in 4—5 Monaten verkauft sind. Mit einem Liter Saft bringt man in der Regel einen Rheumatismus, der noch nicht zu alt ist, weg. Schon nach dem Genuß von einem Viertel davon spürt man einen Erfolg. Wenn ich Gutachten sam meln wollte, würde jeder, der schon einen Versuch mit schwarzen Johannisbeeren gemacht hat, das Gejagte bestätigen. Und so möchte ich die Obstzüchter bitten, im eig nen Interesse von den Heil- und Gesundheitsmitteln, die der Schöpfer uns so billig und gut an Hand gibt, fleißigen Gebrauch zu machen. Wenn sie ein mal überzeugt sind von der Güte, dann versuchen sie auch, dis Mitmenschen davon zu überzeugen, uni sür unsre Ware zu werben. IV. Herrmann, Obstbauinspektor, Ludwigsburg. Vom Umpfropfen „San Fabian läßt den Saft in die Baums gähn!", fo ruft ein altes Sprichwort dem Bauern zu und deutet ihm an, jetzt hebt ein neues Leben an und überwunden ist der Winter. Insbesondre wendet sich dies Wort an den Obstbauer, der jetzt mit dem Schneiden der Obstbäume beschäftigt ist. Zugleich wirL es auch Zeit, die Kronen von Bäu men, die um-eredelt werden sollen, abzuwerfen. Sonst wandern inzwischen die „Säfte", die Re- servestosfe, in Aeste und Triebe unL gehen beim Abwerfen vor dem Umveredeln verloren. Zum andren hat der Obstbauer jetzt irn allgemeinen noch mehr Zeit und kann diese Arbeit in Ruhe und mir Ueberlegung durchführen. Im Frühjahr dagegen drängt eine Arbeit Lie andre, und wo dann zuerst anfangen? Aber, lieber Obstbauer, richtig abwerfcn, nicht zu kurz und auch nicht zu lang! Ter goldne Mit telweg ist auch hier Ler beste. Beachte auck Len richtigen Abwurfwinkel, der für Bäume mit brei ten, ausladenden Kronen, wie z. B. „Schöner aus Boskoop", AXN—110° beträgt und für solche mit stell aufstrebenden Kronen, wie bei unsren Birnen, 80°—90°. Schont auch den Einbau und laßt auch einige Zugäste stehen, der Erfolg Eurer Arbeit kann sonst in Frage gestellt werden. Denkt daran, daß die obren Aeste stets besser ernährt werden und sich infolgedessen viel schneller und leichter wieder aufbauen als die untren Astteile. Warum und wie wird umveredelr?, beides Fra gen, die Antwort heischen. Eingehend befaßt sich damit das vom Rcichsverbmiü des deutschen Gar tenbaus e. V. herausgegebene Flugblatt Ikr. 1: „Das Unipfropfen älterer Obstbäudc". Desgleichen findet der Obstbauer Liese Fragen in der Zeitschrift „Der Obst- und Gemüsebau", die z. B. in Heft 12/193.8 das, „Deshalb" und in Heft 1/1934 die vorbereitenden Arbeiten 'kiNstShestL beleuchten behandelt. Am besten ist es, Liefe Zeitschrift gleich b^im zuständigen Postamt für Zt Jahr zu abon nieren, Ler Preis von 1,50 All je Vierteljahr er möglicht dies auch kleineren und finanziell