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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 51.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193400002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19340000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19340000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 51.1934
-
- Ausgabe Nummer 1, 4. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 2, 11. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 3, 18. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 4, 25. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 5, 1. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 6, 8. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 7, 15. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 8, 22. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 9, 1. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 10, 8. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 11, 15. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 12, 22. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 13, 29. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 14, 6. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 15, 12. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 16, 19. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 17, 26. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 18, 3. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 19, 11. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 20, 17. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 21, 25. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 22, 31. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 23, 7. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 24, 14. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 25, 21. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 26, 28. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 27, 5. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 28, 12. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 29, 19. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 30, 26. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 31, 2. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 32, 9. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 33, 16. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 34, 23. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 35, 30. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 36, 6. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 37, 13. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 38, 20. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 39, 27. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 40, 4. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 41, 11. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 42, 18. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 43, 25. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 44, 1. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 45, 8. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 46, 15. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 47, 22. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 48, 29. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 49, 6. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 50, 13. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 51, 20. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 52, 27. Julmond (Dezember) -
-
Band
Band 51.1934
-
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- Gartenbauwirtschaft
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Der Samenbau 23. Ernting 1934 Nummer 10 besserte Riescnastcr." Dies Ergebnis wurde natürlich veröffentlicht. Trotzdem findet man noch heute diese Klassen in den Preisverzeichnissen. Um zu ermitteln, welche Wünsche der Blnmcn- anbau bezüglich der Astcrnsortcn hat, müssen wir zunächst einmal feslsicllcn, für welche Zwecke Astern benötigt werden und dann müssen wir prüfen, welche Klassen und «orten für die genannten Zwecke am geeignetsten sind. Tie größte Bedeutung kommt Gruppensorien gegenüber bevorzugen. Wichtig ist vor allen Dingen, daß sich auch die Züchter darüber Verbraucher sagen zu können, für dich sind die und die Sorten die geeignetsten. Wenn das erreicht ist. wird auch die Nachfrage nach all den übrigen ver stummen und mit einigem guten Willen wird es möglich sein, den Naum, den heule die Sommer astern in den Preisverzeichnissen cinnchmen, auf ein Drittel zu beschränken. Nachstehend gebe ich ein stark eingeschränktes Sortiment bekannt, niit der Bitte, daran recht scharfe Kritik zu üben, dabei aber nicht aus dem Auge zu lasten, daß wir die z. Zt. im Handel befindlichen «orten mindestens um zwei Drittel Wünsche der Blumenanbauer an die Blumensamenzüchter und Vermehrer Gruppen von Sommcrastern ausfüllen will, der wird u. U. die Schnittsorten den etwas steifen Auf allen Gebieten unseres Berufes wird jetzt erfreulicherweise nach einer weitgehenden Ver ständigung und Zusammenarbeit gestrebt. Damit soll nickt gesagt sein, daß cs bei den obengenannten Berufsgruppen bisher völlig daran gefehlt Härte. Das ist schon deshalb undenkbar, weil beide Teile natürlich wissen, wie sehr sie aufeinander ange wiesen sind. Wohl aber hat es meines Erachtens auf beiden Seiten an einem genügenden Eingehen auf die Belange des anderen gefehlt. Als Beispiel greife ich zunächst einmal die Sorten frage heraus. Ein Blick in ein Blumensamen verzeichnis genügt, nm den Beweis dafür zu er bringen, das es bislang mit der Zusammenarbeit gehapert haben muß. Ich zahle da z. B. in einem Preisverzeichnis 43 Klassen oder Typen von Sommcrastern, davon jede einzelne in 6—20 Farb sorten untergeteilt. Dazu die Mischungen ergibt die stattliche Anzahl von rund 400 Sorten, die beim Anbau, bei der Ernte, bei der Samcnrcini- gung, bei der Aufbewahrung und schließlich beim Verkauf gar sorgsam voneinander getrennt be handelt werden müssen. Nicht zu vergessen das Preisverzeichnis, in dem Somnierastern in 400 Sorten genannt werden. Welche Quelle von Vcr- wechselungsmöglichkeiten und damit von geschäft lichem Berdruß und Verlusten kann sich daraus er geben! Doch schließlich, was tut man nicht alles, um seine Abnehmer zufticdcnzuftcücn. Ziichrer, Vermehrer und Händler berufen sich darauf, daß die vielen verschiedenen Sorten verlangt werden und daher auch angcboten werden müycn. Nun ist es aber auch umgekehrt, die vielen Sorten wer- ! den verlangt, weil sic angcboten werden. Hieran sind die Versuche, eine für beide Teile dringend > erforderliche sorienverringerung durchzuführcn, verringern müssen: „schniitsorten: Königin der Hallcnastcr, Srraußcnfederastcr , Riefen - Hohcnzollernaster , Paconienasler, Amerikanifckc Bnfchajter, Ameri kanische spärblühende Tchönhcitsasicr, Kalifornische Ricsenaster, Einsache späte Original-Chinaastcr. Gruppen- und Topsjorrcn: Zwcrg-Ehrvsaurhc- mcnasier, Zwcrg-Allcrheiligcnastcr, Graf Walder- sccastcr, Zwcrg-Vicroriaajlcr, Triumphastcr, Zwerg- Bukett-Pyramidenasrer." Vlk. Für diese ist der gleichmäßige Bau der Pflanzen die wichligjte Eigenschaft. Trotz der 400—500 : Sorten, die cs im Handel gibt, gibt es nur wenige, deren Wuchs so regelmäßig ist, daß man damit eine ganz einheitliche Wirkung zu erzielen vermag. Will man ein Beet mit 200 Pflanzen von ganz gleichem Wuchscharaktec bepflanzen, so muß inan > mindestens um die Hälfte mehr anzichcn, um die besten aussnchcn zu können. Schließlich haben die Sommcrastern auch Be deutung als Topfpflanze erlangt. Sic lassen sich selbst in blühendem Zustande noch in Töpfe ver pflanzen und halten sich so im Spätherbst noch geraume Zci: im Zimmer. Wichtig sind die Tops- aftcrn aber für die Grabbcpflanzung. Im allge meinen werden dafür gedrungen wachsende Sorten bevorzugt. Vergleicht man die Anforderungen, die an die Gruppcnastcrn und an die Topfasrcrn gestellt werden, so findet man ohne Schwierigkeit eine Anzahl Asternklasscn, Lie für beide Zwecke geeignet find. Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß auch Schnittsorten gls Gruppenpflanzcn und umgekehrt benutzt werden können. Wer beispielsweise die bisher gescheitert. Ter gärtnerische Verbraucher von Astcrnsamcn steht alljährlich vor der schwierigen Aufgabe, aus etwa 400 Torten das für ihn brauch bare bcrauszusuchc». Die Sortenbcschreibungcn in den Preisverzeichnissen bieten dafür keine zu- verläfsigc Grundlage; denn nach diesen Beschreibun gen sind alle Sorten so vorzüglich, daß keine ent- behrt werden kann. Taher kommt es, daß aus Mangel an genauer Sorienkenntnis bald das eine, „ , , , , , . bald "das andere verlangt wird und die weitere klar sind, welchem Zweck eine Sorte dienen soll, Folge ist, das Sortendurcheinander auf den Mark- damit wir endlich dahin kommen, dem gärtnerischen ten, wodurch er fast unmöglich gemacht ,ist, die für den Verkauf so notwendigen Tortierungsvor- schriftcn zu schaffen. Im Jahre 1934 hat der frühere Rcichsvcrband des deutschen, Gartenbaues e. V. den Versuch gemacht, durch -ine lkmfragc fcst- zustcllcn, welche Klaffen von Sommcrastern für ent behrlich gehalten werden. Uebercinstimmend gc- nannt wurden die folgenden: „Ballaster, Prmzeßastcr, Bcttcrigcs Aster, Kugcl- Pmamidcnastcr, Tannenbaumaster, Vikroria-Nadcl- astcr, Pompon-Kugclastcr, Zwerg-Kokardenastcr, Niedere Paconicn Pcrscction-Aster, Crcgos ver- dcr Sommcraster als Schnittblume zu. Dazu be nötigen wir Blumen verschiedenster Größen, ein fach und gefüllt und hinsichtlich dec Blumcnform sowohl fest geschlossen und auch lockcr, wie beispiels weise die Slraußcnfcdcrasicrn. Mit Ausnahme der Sorten, die ausschließlich für die Kranzbinderci Verwendung finden, müssen Schnitiastcrnsoricn lange, feste Stiele haben. Tas Streben, über große Blumen zu erzielen, ist zwecklos. Gut aus gebildete Blumen von mittlerer Größe in an sprechenden Farben werden viel lieber gekauft und lassen sich zu jeder Art von Blumcnbindcrci ver wenden. Es werden ferner Astern gebraucht, die sich ganz besonders zur Gruppcnbcslanzung eignen. Wir könnten sic daher als Gruppensorien bezeichnen. Lücke in einer Staudenpflanzung mir kleinen Immunitätszüchkung Wie bei der züchterischen Bearbeitung landwirt schaftlicher Kulturpflanzen der Weg der Züchtung von Ler Steigerung der Ernteerträge zu der Er höhung der Ertragssicherheit ging, so drängt Lie Entwicklung der gärtnerischen Pslanzenzüchtnng von der Erreichung höchstmöglicher Qualität, die seit jeher der Züchtung auf Mengenerträge im Garten bau vorangeftellt wurde, ebenfalls zu einer Siche rung der Ernte und ihrer Güte. Die größte Gefahr, die aber der Menge wie der Güte Ler gärtnerischen Kulturen droht, sind die mannigfachen Schädlinge pflanzlicher oder tierischer Art, deren erfolgreiche Bekämpfung einen wesent lichen Teil des gärtnerischen Könnens ausmacht. Eine wichtige Hilfe bilden dabei zweifellos die che mischen Bekämpfungsmittel, Loch find diese nicht überall anwendbar oder ihre Anwendung verbietet sich in anbctracht der Kosten, die sie dem Anbauer verursachen. Gerade in solchen Fällen lohnt es sich aber, der Schädlingsgcsahr durch züchterische Maß nahmen entgegenzutrcten. Tas ist auf drei verschie denen Wegen möglich: Erstens durch Selektion von Formen, die dem Angriff Les betreffenden Schäd lings einen spezifischen Widerstand entgegensetzen können, dadurch, daß die vom Schädling befallenen Zellen besondere Abwehrstoffe zu bilden vermögen, oder durch Besonderheiten des Baus ihrer Wan dungen usw. das Eindringen -es Parasiten verhin dern oder erschweren; zweitens durch die Auslese von Formen, die zivar von den betreffenden Schädlin gen befallen werden können, die aber durch ihre ganze Konstitution, meistens wohl durch die Fähig- keN, die geschädigten Zellen oder Organe rasch zu «Betzen, den Schaden nicht groß werden lassen; drittens schließlich durch die ebenfalls durch Auslese oder Kreuzung zu erreichende Veränderung des Le- bensablauss der Kulturpflanzen, 'die das empfind liche Stadium der Pflanze nicht mehr mit dem Hauptauftreten des Schädlings zusammenfallen läßt. Alle drei Wege lassen sich mit Ersolg beschrei ten, wie im folgenden an einigen Beispielen gezeigt Werden soll. Eine erblich bedingte Fähigkeit zum Widerstand gegen den Angriff des Erregers -er Braunflcckcn- krankhcit der Tomaten „Osöozpoiium wivunw besitzen z. B. gewisse Wildtomatenarten, z. B. Solsnum rscemixerum, das Früchte von ganz an genehmem Geschmack und ansprechendem Aussehen, aber zu geringer Größe — zwischen Johannisbeere und Kirsche — besitzt. Nach den Ilntcrsnchungen von 8enxbu8cIi-l.08ckisI<ows wird diese Art im Ge gensatz zu Wildformen der Arr Lolsnum lzwoper- sicumf-zu -er alle bisherigen Kulturtomatcn zu stellen sind, niemals von Llackosporium befallen. -ei Gemüsepflanzen Die erhebliche Widerstandskraft der rscemixerum Tomate wird nun in Kreuzungen mit Kulturroma- ten nach dem Schema einer einfach mendelnden Eigenschaft vererbt. Die Bastarde zwischen Kultur tomaten und Solanum rscemixerum, die in bezug auf Fruchtgröße usw. zwischen den Eltcrarten stehen, sind voll immun. Tie Immunität der racemixerum-Tomate dominiert also über die An fälligkeit der I>coper8icum Tomaten. Die nächste Generation bringt nun die zu erwartende Ausspal tung in anfällige und immune Typen, und zwar in einem Zablenverhältnis von 257L anfällig: 757b immun. Ein Drittel aller immunen Pflanzen vererbt die Immunität weiterhin konstant, die übrigen immunen spalten im selben Verhältnis wieder anfällige und immune Typen aus. Die Schwierigkeit bei der Züchtung liegt also nicht in der Vcrerbttngswcifc der Immunität begründet, fondcrn in den zahlreichen Erbunterschicdcn, die fonst noch zwischen den benutzicn beiden Arten be stehen nnd die eine ganz komplizierte Anssvaltung, z. B. hinsichtlich der Fcuchtgrötze, Reise usw., be dingen. Meistens ist aber die Vererbung der Im munität wesentlich kouwliziertcr. Wie wir seit einer Reihe von Jahren wissen, zerfallen die einzelnen Arten der pflanzlichen Parasiten in phhfiologifche Raffen, mW eine Pflanze, die gegen die Nasse a immun ist, l.mn gegenüber cincr anderen Nasse b oder c anfällig sein. Etwas derartiges habcn wir z. B. bei der Brcnnileckcnkrnnkheit der Bohnen, die durch dcn Pilz colletotliricbum Dinckemutbirnum hervorgerufen wird. Voll immune Sorten von Boh nen, d. h., Sorten, die gegen alle bekannten Sorten des Pilzes immun sind, sind auperordenilich selten. Sorten, Lie sich in cincr Gegend als nicht ansällig erwiesen habcn, können leicht infiziert werden, wenn man sie mit fremden Hcrkünflcn des Pilzes impft. Voll immun gegen alle Hcrkünfle erwies sich eine amerikanische Sorte, nnd Krcnznngscxpcri- meute mit dieser vollimmunen und absolut anfälli- gen Rassen, brachten eine Spaliungsgencration, in der neben absolut immunen auch Formen anstraten, die gegen zwei oder auch nur eine einzige Form des Krankheitserregers immun waren. Hier ist die Im munität offenbar abhängig von dem Vorhandensein oder Fehlen von drei Erbanlagen, die allesamt vor- handcu sein müssen, wenn eine Sorte gegen alle möglichen Formen des Lolleiotkricllum immun bleiben soll. Selbstverständlich ist eine von drei Erb anlagen abhängige Immunität schwieriger zu er reichen als wenn nur ein einziger Jmmnnitäts- faktvr in Frage kommt. Unter Umständen kann so gar eine neu auftretcnde Farn: des Krankheitserre gers den Erfolg einer vicliährigen züchterischen Anstrengung zunichte machen, wie wir Las in Len letzten Jahren an den gegen pbytopkolora immu nen Kartoffeln erlebten. Aus diesem Grunde ist es vorteilhafter, wenn man in der züchterischen Bekämpfung des Schäd lings fo vergeht, daß man nicht nach Formen mit spezifischen erblichen Resistenz- oder Jm- munitätsfpktoren sucht, sondern nach Formen, die imstande sind, vermöge ihrer besondrcn, natürlich auch irgendwie erblich bedingten Gesamtkonstitn- tion, die ihnen durch den Angriff der Schäd linge zngesügten Schäden leicht wieder aus zugleichen. Wo dieser Weg gangbar ist, kön nen wir es nmer Umständen erreichen, daß eine derartige Pflanze sich nicht mir gegenüber einem einzigen Schädling, sondern gegen mehrere verschie denartige Schädlinge durchsetzt, ohne große Einbuße an Erntcmenge und Qualität zu erleiden. Eine derartige Züchtung hat auch dcn Vorteil, daß sie sich mir verhältnismäßig einfachen Mitteln durchführen läßt. Die meisten Kulturpflanzen zeigen z. B., wenn sie oft hintereinander auf demselben Feldstück angebaut werden, Erscheinungen, die unter dem Namen der Bodenmüdigkeit zusammengefaßt wer den. Diese Bodenmüdigkeit ist aber, wenn durch sachgemäße Düngung kein Nährstoffmangcl eimre- tcn kann, ausschließlich bedingt durch eine Anreiche rung von spezifischen Schädlingen im Boden. Bauen wir also eine Pflanze mehrere Jahre auf demsel ben gutgedllngten Feldstück und treiben eine ganz einfache Mafsenauslesc guter Pflanzen, so können wir zu Sorten gelangen, die zwar nicht immun ge gen die vorkommenden Krankheitserreger sind, aber bei einen!-Befall durch dcn betreffenden Organis mus den schaden durch ihre besondere erbliche Kon- stimtion relaiiv gering erscheinen lassen. Aus der landwirtschafrlichcn Pslanzenzüchtnng kennen wir ein schönes Beispiel einer gelungenen Züchtung auf eine derartige Widerstandsfähigkeit beim Lein. Tiefe Pflanze galt von jeher als außerordentlich unverträglich mir sich selber. Durch fortgesetzte Aus lese der jeweils besten Pflanzen auf einem 15.Jahre hintereinander mir mit Lein bestellten Felde, wurde nun von Schilling eine Lcinsippc erhalten, die auf diesem Acker normale Ernten gab, während nicht selektioniertes scmigut, auf diesen Boden ge bracht, kaum eine einzige Pflanze pro Quadratme ter hochkommen ließ. Fast alle wurden ein Opfer der verschiedensten Parasiten, wie Lolletotkrickum, ssussrium. Bolbrvtjz usw. Befallen wurden aber die widerstandsfähigen Zuchtlinien auch, nur wuchs sich die Beeinträchtigung nicht zu einem augenfälli gen Schaden für diese aus. Daß sie aber doch ein tritt, läßt sich Nachweisen, wenn man die selektio nierten Stämme auf gesunden Boden bringt, wo die von ihnen erhaltenen Erträge doch höher liegen als die Erträge von „müden" Böden. Tie strenge natürliche Selektion, die alle „schwachen" Typen verschwinden läßt, modelt die. ursprüngliche Sorte also zu einer sehr widerstandsfähigen um, ohne daß wir cs nötig hätten, in wiederholten Einkreuzungen Dutzende von spezifischen Rcsistcnzfaktorcn aus den verschiedensten Sorten oder gar Wildarren zu- sammenzubringcn. Gewissermaßen ein Ausweichen vor der eigent lichen Ncsistenzzüchtung bedeutet die Veränderung des Lebensablaufs der Kulturpflanzen durch Züch tung auf frühere oder auch spätere Reife. Dadurch kann die Pflanze dcn Angriffen von Schädlingen, deren Auftreten jahreszeitlich beschränkt ist, ganz oder teilweise entzogen werden. Wenn z. B. die ausgesprochen späten Erbsensortcn, zu denen quali tativ besonders wertvolle Konscrvcnerbscn gehören, in manchen Anbaugebieten nicht befriedigen, weil sie von den Blattläusen so stark geschädigt werden, daß ihre Ernte mengenmäßig nicht nichr genügt, so würde die Züchtung dieser Sorten auf frühere Reife leicht die Schäden durch dcn Blattlausbefall vermeiden lassen. Welchen Weg man nun bei der Züchtung auf resistente oder immune Sorten ciuschlagen soll, läßt sich nur von Fall zu Fall entscheiden. Hat man, wie im Fall der Cladosporium-Jmmunilät der rscemi^erum-Tomate einen relativ einfachen Ver erbungsmodus nachgcwiesen, so wird man durch Einkreuzung und eventuell durch wiederholte Rück kreuzung der immunen Bastarde mit Kultursorten, den oder die spezisischen Jmmunitätsfaktoren in eine anfällige, sonst aber wertvolle Sorte bringen. Kennt man nur eine gradwcis verschiedene Anfällig keit verschiedener Sorten gegen bestimmte Parasi ten, so wird man ans möglichst einfache Weise einen Typus mit höchstem Repstenzgrad aus der Sorte oder einem Kreuznngsgemenge heranszuholen suchen und dabei vielleicht ähnlich wie in dem mitgcteilten Bodenmüdigkeltsvcrsnch vorgehen, indem man die zu bearbeitende Sorte immer wieder in völlig ver seuchten Boden bringt, in dem alle irgendwie emp findlicheren Formen zn Grunde gehen. Das scheint mir z. B. ein aussichtsreicher Weg für die züchte rische Bekämpfung der Blatlflcckcnkrankheiten der Bohnen, einschließlich der Fettflcckcnkrankheit, sei ner der mannigsachcn Schädigungen unserer Zwie« belgroßkultnren, mancher Kcimlingskrankheiten, wie der sogenannten Schwarzbeinigkeit bei Kreuzblüt lern usw. Der dritte Weg: Züchtung ans Vernnde- rnng des Lcbensablaufes setzt eine jahreszeitliche Bedingtheit für das Auftreten des Schödlings vor aus. Hier werden sich aber Ersolge nur erzielen lassen, wenn einmal der Parasit relativ früh oder spät in gefährlichem Maße auftritt, andererseits aber mit der Veränderung des Lebensablanis der Kulturpflanze keine allzustarken Ertragsdepressioncn auftreten. bl. Kappert. Die des KeiOksvei'bLnäes der* ßariOnkauliOken k^lanTen- rÜOlder- bekindei siek in Herlin 11 HakenpiaiL 4 UWUMUUUWWWWMMUMWUMWWUUW Oie Verlagerung-es französischen Gemüsesamenbaus nach Marokko Fortsetzung aus Nr. S. Der Anbau von Gemüsesamen in Marolka hat erst kurz nach dem Weltkrieg begonnen. Die große Zahl der Sonnentage, die geringe Frostgesahr im Frühjahr und die Feuchtigkeit spendenden Nacht nebel haben ihn in einigen Gegenden Marokkos begünstigt. Dazn kam die billige Arbeitskraft der Eingeborenen. Aber die Sicherheit des Ertrages wird durch plötzliche Hitzewellen und Ueberhand- nehmen der Jnscktenschädlinge in Frage gestellt. Es trcteil dann recht empfindliche Verluste ein. Die Stimmung der Araber ist nicht befriedigend. Sie betrachten die weißen Eindringlinge als eine über sie gekommene Strase Alahs, die sie so lange mit Geduld ertragen, bis ihnen von Alah eine Gelegenheit geboten wird, Rache zu nehmen. Erst im Jahre 1025 brachen die wilden Horden der Knbylcn in die Kolonistensiedlungen ein und ver nichteten alles durch Feuer und Schwert, was sie erreichen konnten. lieber die Güte der marokkanischen Saaten sind die Meinungen geteilt. Ob sie sich überhaupt sür weite europäische Bodenverhältnisse eignen dürf ten, müßte erst fcstgestellt werden, Or. Lctzreiber. Betrifft: Dermehrungsanbau Ungarn Im „Deutschen Rcichsanzeiger" Nr. 1?9 vom 15. August wurde nachfolgend angeführter Schrift wechsel zwischen der Königlich ungarischen Gesandt schaft und dein Auswärtigen Amt, Berlin, veröfsent- lickr. Soweit derselbe Samenanbau-Jntercssen be rücksichtigt, wird er im Auszug nachstehend wieder gegeben: „Gelegentlich der in Ziffer . . . erwähnten Verhandlungen isr über die Einfuhr von Säme reien aus Ungarn in das Deutsche Zollgebiet über folgendes Einverständnis erzielt worden: -t) In der Zufatzvercinbarung vom 22. 7. 33 zu dem Handelsvertrag zwischen dem Deut schen Reich und dem Königreich Ungarn wird die Ziffer 1 im Artikel 1 wie folgt geändert: 1. Tie Tarifnummer aus Nr, 21 erhält fol gende Fassung: aus 21: Möhrensamen, Gurkenfamen, Kürbissamen, Mcloncnsamen, Gcmüse- sämen, Tillsaat, Winrcrcndivicnsamen, Salbeisamcn, Bohncnkrautsamen, Ma joransamen und Pavrikasamcn, die auf Grund von Nnbauverträgcn mit deutschen Züchtern aus Ungarn in das deutsche Zollgebiet eingcführt werden, nach näherer Vereinbarung der beiden Regierungen . . . frei. d) Züchter im Sinne der Bestimmung zu a) ist derjenige, Ler Muttersamen der oben genannten Sämereien in mcbrsährigcr Tätig keit im eigenen Betriebe (Eigentum oder Pachtung) planmäßig nach züchterischen Grundsätzen heranzicht und die Absaaten von dcn in Deutschland gezüchteten Eliten zum Verkauf oder in dcn Verkehr bringt. Mitglieder des Reichsvcrbandcs Ler garten baulichen Pflanzenzüchter in Berlin sind auf alle Fälle als Züchter im Sinne dieser Be stimmung anzuschcn. Dieser Notenwechsel soll ratisiziert werden. Er tritt am zehnten Tage nach dem Aus tausch der Ratifikationsurkunden, der in Berlin erkolgen soll, in Kraft. Tie Vertrag schließenden werden jedoch diesen Noten wechsel vor Anstansch der Ratifikations urkunden mit Wirkung vom 20. August 1934 ab vorläufig anwendcn. Gute Saat muß keimfähig sein! Tie erlassene Anordnung des Reichsbeauftragten für die Regelung des Absatzes von Gar- tenbauerzcugnissen, daß ^im Verkehr mit Gemüscsämercicn das Saatgut. eine be stimmte Mindestkcimfähigkeit aufweisen mutz, schließt eilte im Verkehr mit Gcmüsesämereicn häufig sehr unliebsam in Erscheinung getretene Lücke. Samen mir minderwertiger Keimfähigkeit iir als Saatgut unbrauchbar. Tie Anordnung be stimmt demzufolge, daß Samen solcher Art in Zu- knnft nicht mehr in dcn Vcrkchr gebracht werden darf. Es ist hiermit ein Ucvclstand behoben, denen Beseitigung schon lange Zeit von dcn inrcrcssiertcn Kreisen ersehnt wurde, dessen Einnihrung aber der heutigen Zeit erst Vorbehalten blieb. Tie in der Anordnung gegebenen Mindestzahlcn sind den praktische» Verhältnissen in jeder Bc. zichung angcpaßt. Bohnen und Erbicn weisen all gemein eine bessere Kcimsähigkcit auf als die Fein- sämereicn, die Mindestzahlcn bci den Fcin- sämercien liegen demzufolge tiefer als bei den groben sämereicn. Bci oberflächliche Betrachtnng mögen vielleicht einige Grenzzahlen etwas lief an- gefctzt erscheinen. Tic Erfahrnng licß abcr cine andere Festlegung dieser Zahlen nicht zu. Gerade bei solchen Sämereien, die von Ratnc aus cine geringe Keimsähiffkcit habcn, wird ans Grund der Anordnung sür dcn Käufer von Sämereicn cin be sonderer Schutz gegeben sein, da nachweislich bei diesen Sämereicn dcr mciile Grund zur Beanstan dung wegen Mindcrkcimfähigkeit gegeben war. Tic Anordnung stellt einen beachtenswerten Schritt vorwärts ans dem Gebiete dcr Regelung des Gemüscsamenabsatzes dar. Die Liste der Mindestkcimfähigkeitszahlen kann vom Ncichsverband der gartenbaulichen Pflanzen züchter, Berlin SW. 11, Hafenplatz 4, bezogen werden. Schristleitung: Dr. Kampe, Berlin-Lichterfelde-West.
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