Suche löschen...
Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 51.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193400002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19340000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19340000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 51.1934
-
- Ausgabe Nummer 1, 4. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 2, 11. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 3, 18. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 4, 25. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 5, 1. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 6, 8. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 7, 15. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 8, 22. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 9, 1. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 10, 8. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 11, 15. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 12, 22. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 13, 29. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 14, 6. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 15, 12. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 16, 19. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 17, 26. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 18, 3. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 19, 11. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 20, 17. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 21, 25. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 22, 31. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 23, 7. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 24, 14. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 25, 21. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 26, 28. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 27, 5. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 28, 12. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 29, 19. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 30, 26. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 31, 2. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 32, 9. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 33, 16. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 34, 23. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 35, 30. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 36, 6. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 37, 13. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 38, 20. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 39, 27. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 40, 4. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 41, 11. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 42, 18. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 43, 25. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 44, 1. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 45, 8. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 46, 15. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 47, 22. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 48, 29. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 49, 6. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 50, 13. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 51, 20. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 52, 27. Julmond (Dezember) -
-
Band
Band 51.1934
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1. Verhältnismäßig lange beschäftige ich mich mit hatte, kam der Krieg und seine Nachfolgen, Fast samenzoll. Die Schriftleitung. Dann öffneten Westindien, Südamerika ihre an. 36 Proben — 12,2^> 16,1-7° 90 Proben 93 Proben 20,4-7° ein- 16,7F> genommen wer- Landwirtfcbaftlichcn Versuchsstationen 2. 3. 4. den Untersuchungen ergab sich für die Samcnarten im letzten Jahre: nische Sammler halten in allen Weltteilen Um schau nach neuen Orchideen und sonstigen Blumen mit neuen Eigenschaften. Wir müssen' nur suchen uns mit diesem Stofs bekamttzumachcn, um teil zunehmen an der Arbeit des Ausbaus. Leider legen uns die wirtschaftlichen Verhältnisse nach dieser - Richtung Fesseln an. Ich habe mich lange und viel mit züchterischen Arbeiten beschäftigt. Wenn man mich auf diese Aussage hin nach meinen praktischen Ergebnissen fragt, so muß ich zugeben, daß sie mager sind. Krieg und Wechsel im Wohnort und Wechsel in den Berussaufgaben unterbrachen mich mehrfach bis zur Gegenwart. Jahrelang konnte ich nichts tun. Wenn ich trotzdem hier in aller Bescheidenheit pon Zuchtbemühungen spreche, so tue ich es nur, Tore. Die Orchideen, die ^ntburium, Fuchsien, ftippesstrum, Oesneriaceen, die Palmen kamen. Asien lieferte Orchideen, Farn, Primel, dlepentbes, Rhododendron, der ferne Osten schenkte Chrysanthe men, Hortensien, Deutzien, Päonien nsw. Europa baute Glashäuser und eine gewaltige und frucht bare Zuchtarbeit setzte auf allen Gebieten ein. Un endliche Massen von Sorten versanken wieder in Vergessenheit; aber sie waren Stufen der Entwick lung, nötig sür den Bestand der Gegenwart. Manche Pslanzengattnngen verfielen auch völlig der Ver- 2,8-7° 24,4-7° 39,4-7° 88,6-7° 13,5-7° 9,9 A> 4,5-7° 25,0-7» Wendung der Ostasiaten: Griersonisnum, orbicu- Isre, Äoulstonü, impeciitum, cliscolar, campylo- carpum, briogynum u. n. Für Deutschland besteht noch die Aufgabe der Züchtung winterharter dun- kclroter Sorten ohne lila Beimischung. Es versteht sich von selbst, daß ein Betriebsleiter dauernd an den Pflanzen, die durch Samen ver mehrt werden und die in größerem Umfang Gegen stand seines Erwerbsbetriehes sind, züchterisch arbei tet. Amarillis, Cyclamen, ftrimula ckinensis und malscoickes suchte ich zu verbessern und durch Ein- zelpflnnzen-Auslcse zu steigern. Um langsporuige ^quilexia und Oisntlms barkatus habe ich mich rung dieser Art des Saatguthandels bzw. der Be schaffenheit des Saatgutes der Klein-Samenpackun- gcn liegt im Interesse der Volkswirtschaft. Es ist zu erwarten, daß sich das Neichsnährstandsgesetz, nach dem von einem bestimmten Zeitpunkt ab nur noch anerkanntes Saatgut für Saatzwecke gehandelt oder in den Verkehr gebracht werden darf, auch segensreich, bezüglich der Beschaffenheit der Ge- müseiämercien in Klein-Samenpackungen auswir ken wird. Für die Uebergaugszeit wird empfohlen, nur solche Klein-Tamenpackungen zu kaufen, die auf der Tüte folgende Angaben enthalten: Schriftleitung: Dr. Kampe, Berlin-Lichterfelde-West. darstellcn, als zur Zeit der allen Römer. Die Züchtung auf dem Gebiet der Blumen hat eine viel jüngere Geschichte. Deutschland ist arm an prunkenden Pflanzen und wenn von den schönen, aber bescheideneren Gaben der Natur auch manches in die Gärten geholt wurde, so blieb es dort unver ändert stehen. Die großen Anstöße kamen durch Einführung neuer Pflanzen: besonders der Tulpen, Hyazinthen u. n. mit ihrer gewaltigen Farben pracht; sie leiteten in eine ganz neue. Zeit der Gartenkultur über. Die Aussaaten großen Maß stabes begannen nud damit die Fragestellung über Neigung und Gründe zur Abänderung und die Möglichkeit des menschlichen Einflusses auf sie. Neus Länder wurden erschlossen. Der Einfluß nord- amerikanischer Einführungen auf die Blumeuzüch- tung war zunächst nicht allzu groß; es wurden twrw/egenh Gehölze eingcfuhrt. Aber die Orica und Pelargonien, Gladiolen vom Cap regten Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts gewaltig weil ich denke, daß ich Schicksalsgefährten habe und weil ich die grundsätzliche Einstellung zur Zucht arbeit beleuchten möchte. Jeder Zuchtarbeit soll eine Unterrichtung voraus- gchen über das, was es auf dem gewählten Gebiet schon gibt. Erst dann kann ich Ziele festlegen. Man wird sich also Sorten und Arten anschaffen von einer Pflanze, die in die gegebenen Kulturvoraus setzungen paßt und wird sich ins Studium der Le- bcnsvorgäuge, im besonderen der Blühvorgäuge vertiefen. Aus Betrachtuirg des Aufbaus, der Farbe, aller sonstigen Eigenschaften, sowie allgemeiner Be rufskenntnis müssen sich die praktischen Maßnahmen entwickeln. geglichen werden. . , , Phantasie ist seit 1900 gewachsen. Oie Verlagerung -es französischen Gemüsesamen baues nach Marokko Ter internationale Gemüsesamcnhandel ist in den Jahren nach dem Krieg nicht zur Ruhe gekommen. Immer wieder wurde da nach getrachtet, billige Produktionsquellen zu suchen, um dem Konkurrenzkampf zu begeg nen. Bon Deutschland verlagerte sich der Samenbau nach dem Süden, und auch in Frankreich bemerkt man, wie allmählich eins Anbauverlagerung eintritt. Tie nachstehen- den Ausführungen dürsten demzufolge sür den Samenbau von besonderem Interesse sein, sie lassen aber auch die Noiwendigkeit des natioualcn Schutzes der Ssmenproduk- tion erkennen und charakterisieren die Not wendigkeit des bereits in Deutschland vor handenen Schutzes durch den Gemüse- mehrerer Arten rein ans sich selbst'heraus zu gro ßem Reichtum entwickelt; ?nmuls clünensis und malacoickes sind gute Beispiele. Noch heute schauen wir aus nach neuen Formen, die wir zur Züch tung und Einkreuzung benutzen könnten. Bota- vertcilt sind, heile Farben, möglichst späte Weiße, auch Verstärkung des Rots im Stil der ftotm Es gab und gibt viele Nieten, denn an sich schöne Sor ten zeugen eine schlechte Nachkommenschaft. Von viel benutzten Sorten, wie 4mbsssackeur, erhielt ich nur alltägliches. Von Wkfte Xnixht wollte ich weiß entlehnen, aber die Kinder sind kleinblütig und ermuntern nicht zu weiterer Benutzung. Gute Nachkommen hatte ich bei Verwendung von Rhein gauperle in gewissen Verbindungen, von ftomola und lAorninx Lplenciour, so daß ich nun allmählich in bessere Fahrbahn komme. Mittelmäßiges gibt es genug. Sämlinge ersten Ranges sind selten. Doch der Züchter lebt von Hoffnung und Plänen. Räumlich wesentlich umfangreicher lief meine Be schäftigung mit der Azaleen-Züchtung. Ich suchte nach neuen Eigenschaften und verfiel auf die Ver bindung der Orales inclica mit den sogenannten Xurum'e-Azaleen, die zwar^ kleinblütig sind, aber leuchtende durchsitchige Farben und reiche Blüten massen entwickeln. Äinemaxo, eine der bekannte sten Sorten, benutzte ich. Aus Japan gekaufte Neu heiten zog ich nicht heran. Aus jener Verbindung mit llexe, großblütigen Sorten, nach manchem Hin und Her entstanden größere Bestände von Sämlin gen. Etwa tausend haben- noch nicht geblüht. Nur wenige aus den Blühenden waren brauchbar. In Vermehrung sind etwa 1ö Forknen. Was daraus 235 558 456 Es ist notwendig, daß von dem gekauften Saat gut ein gewisser Rest znrückbehalten wird, so daß im Falle von mangelhaftem Auflauf die Keim fähigkeit der Saat durch eine Samenprüfungsstelie nachgcprüfr werden kann. 1931 1932 1933 Bei zelnen Erfahrungen auf -em Gebiet der Blumenzüchtung Es läßt sich behaupten nud beweisen, daß unser gesamter Gartenbau auf Züchtungsarbeit ruht. Nur wenige Ausnahmen sind sestzustellen; einmal die Steiugartenpslanzeu, sodann gewisse Gebiete der Gehölze. Aks Steingartenpslanzen bevorzugen mir im allgemeinen unveränderte Kinder der Natur. Bestand von Sämlingen, nur aus Kreuzungen stam- . wend. Man verfolgt bei solcher Zucht nicht ein unbekannt und die bekannten haben sich in jüngster Zwl, sondern mehrere. Ich erstrebte neben großer, Gegenwart so stark unter dem Einfluß der Auch- fester Blüte starke Stiele, an denen die Blumen gut tung gewandelt, daß sie heute etwas gänzlich andres - " - - - - — Lieber die Beschaffenheit -er Mein-Samenpackungen! Von Tr. Eggebrecht, Samenprüfuugsjtcllc, Halle a. S. Zur Bestellung der Kleingärten bzw. Schreber gärten wird das erforderliche Saatgut im allgemei nen in Klciu-Samcnpackungen (bunten Tütcnpak- kungen) bezogen. Mit dem Verkauf dieser Klein- Samenpackuugen befassen sich außer den Lamen- haudluugeu bekanntlich alle möglichen Ladenge schäfte, Ivie Drogerien, Kolonialwarenhaudlungen und Warenhäuser. Saatgutkauf ist Vertraucnssache! Der Kleingärt ner wird schon manchen Schaden durch Ernteausfall erlitten haben, ohne indessen die wahre Ursache des Mißerfolges ZN kennen. Läuft nämlich die Saat schlecht auf, dann ist man gewöhnlich geneigt, den Grund dafür in Bcstelluugsfehlern oder anderen ungünstigen Einflüssen zu suchen. In Wirklichkeit dürfte oft die mangelhafte Beschaffenheit des Saat gutes schuld sein. Tie mangelhafte Beschaffenheit des Saatgutes der Tütenpack ungen ist durch die § a m e n v r ü f u u g s st e l l e Halle wiederholt f e st g e st e l l t wor den. Seit einer Reihe von Jahren führt nämlich die Samenprüfungsstelle Halle Untersuchungen über die Wcrteigenschastcu gewisser im Handel befind licher Klein-tamenpackungen durch. Lie Unter suchungen der Kleinpackungen, die durch Ver trauensleute von den verschiedensten Handelsstellen der Provinz Sachsen bcschasft werden, erstrecken sich aus die Reinheit des taalgures und die Keimfähig keit der reinen Saat. Uebcr die Ergebnisse dieser in den Jahren 1918 bis 1930 durchgcführtcu Unter suchungen ist an anderer stelle bereits eingehend berichtet worden*). Ta sich die Verhältnisse in zwischen nicht gebessert hassen, sei über die Untcr- suchungsergcbuisse der Klein-Samenpackungen in den letzten 3 Jahren kurz berichtet, und zwar über die Beschaffenheit der Keimfähigkeit, die in der Hauptsache zur Beanstandung Veranlassung gibt. Untcrsuchnngsergebniffe von Gemüsesämereien: Jahr Probcnzahl davon Keimfähigkeit unter 60^° **) Siehe Anordnungen Seite 1. ***) Für Erntefahr schlagen wir Gewährsjahr vor. Tie Schriftleitung. Wirsing Tie Feststellungen beweisen, daß nicht selten alte Lagerbestände zum Verkauf gelangen. Die Besse- Kreuzungen und benutzte außer vorgenannten be sonders Alsreckal lloclr u. a. neuere Sorten, auch die der Oirsläi-Klasse angehörende Sorte lllontes- quien, wegen ihrer frühen Blüte. Es lassen sich noch weitere Ziele denken; aber schon die geschilder ten fordern Zeit und Platz genug. — Andere Ge- hölzgattuugen könnten in Angriff genommen wer den. ftemoine hat manche bereichert; aber damit braucht es kein Ende zu haben. Das gilt auch von , — den Rhododendron, bei denen wir Neuartiges er- 1931, Heft 5 und 6. Pros, irr. C. Muller, „fter leben — meist in England gewonnen — durch Ver- Saatguthandel in Kleinpackungen , Tie letzten aufständischen Nomadenstämme sind in diesem Jahr von den Franzosen in Marokko unterworfen oder nach dem Süden in spanisches Gebiet getrieben worden. Nun ist Marokko ganz „pazisisiert" und dem französischen Siedler ge öffnet. In langjährigem zähen Kampf mußte jeder fußbreit Landes erobert werden; denn die freien Araberstämme verteidigten ihre Heimat mit ver zweifeltem Widerstand. Sie wußten, was sie ver loren. Es lohnte sich für Frankreich mit allen Mit teln darum zu kämpfen, trotz der gewaltigen Ver luste von Menschen und Material. Zukunftsmög lichkeiten sür Landwirtschaft und Industrie bieten sich hier, die wohl heute noch kaum abgeschützt wer den können. Erst kurz vor dem Weltkriege wurde mit der Kolonisation begonnen. Jetzt finden schon viele Tausende von Siedlern ihren Lebensunter halt in den fruchtbaren weiten Gebieten von Rabat ssis Marrakesch und von Fes bis Mogador. Erst im vorigen Jahre hat eine französische Ge sellschaft östlich von Meines ein Gebiet von 30 000 Morgen urbar gemacht, dessen Weizenernte in diesem Jahre auf 25 Zentner pro Morgen ge schätzt wurde. Vollkommen jungfräulicher Boden, der bisher nur Steppengras und Gladiolen trug. Auf der gleichen Farm wurde Spinat- gebaut, der so üppig stand, daß eine große Samenernte da von zu erwarten ist. Dabei sind die Gestehungs kosten sehr gering; denn es wird extensiv gewirt schaftet. Wenig Menschen, viel Maschinen. Tie Fcldbearbeitung geschieht fast nur mit Traktoren. Mechaniker sorgen dafür, daß die Maschinen gut laufen. In der fruchtbaren Ebene zwischen Rabat und Casablanca hat sich der Gemüsebau besonders gut entwickelt. Die Meeresuähe und das nahe Lftlas- gebirge sorgen für genügenden Gruudwasserstand. Der Boden" besteht aus Schwarzerde und Tuffstein. Der Absatz nach den großen marokkanischen Städten ist gut. Außerdem werden Schiffsladungen von Frühgemüje nach Frankreich ausgesührt. Tie Erbfengrünernte beginnt schon im Januar. Toma ten und Bohnen gibt cs bereits im Mürz. Dieses Angebot von Frühgemüse macht der Gemüsetrei berei auf dem Pariser Markt Konkurrenz. Die günstigen Boden- und Wetterverhältnisse, so- wie die verhältnismäßig billigen Erzeugungskosten haben die französischen Samc-nfirmen veranlaßt, ihre Gemhsesämercien in Marokko vermehren zu lassen. Sie schließen mit den dortigen Farmern Kontraklverträge ab und erhalten die Lieferung be- deutend früher als sie in Frankreich ernten kön nen. In großen Mengen werden in Marokko be sonders Spinat, Erbsen und Bohnen angebaut. Die Güte der dort geernteten Hülsenfrüchte leidet je doch durch die viele» Schädlinge, die Marokko heim- sucheu. Es sind vor allem tierische Schädiger. Hcu- schreckenschwärme vernichten alles, was grün ist. Unzählige Vögel fressen die Körner ans, noch be vor sie reif sind. Bohnen- und Erbfensamen wer den von Käfern angcbohrt und zerfressen. Man hat versucht, - die Hülsenfrüchlc mir Schwefeldämpfen und anderen Giftgasen zu behandeln, um das Un geziefer zu vernichten. Aber ohne Erfolg. — Als ich mit Bekannten im April dieses Jahres durch die Felder Marokkos fuhr, gerieten wir in einen Heuschreckenschwarm, der mehrere Kilometer lang war. Die Tiere prasselten wie Hagelkörner gegen . die Windschutzscheibe unseres Kraftwagens. Gegen derartige Mengen von Ungeziefer ist natürlich nichts auszurichten. (Fortsetzung folgt!), gessenheit; Warmhauspflanzen besonders traten zurück. Aber im Ganzen gesehen ist heute die züch terische Tätigkeit jo rege wie je. Denn ständig strebt die Welt nach Abwechslung, nach Neuem, nach Schönerem. Es entstehen neue Anforderungen an die Treibbarkeit der Darwintulpen, an lebhafte Farben bei Hortensien, an willigen Knospeuansatz bei Flieder, Hortensien, Chrysanthemen, an frühes Blühen, an kurzen Wuchs, an Eignung für Schnitt zwecke. Darüber hinaus gibt uns die Natur selbst Winke; es entstehen neue Formen und Töne, die wir züchterisch verfolgen und ansbaucn. Wir selbst befragen das Wirtschaftsleben: welche Forderungen sind noch unerfüllt? In welchen Richtungen muß sich unsere Zuchtarbeit bewegen, wenn" sie ins Schöpferische auslaufen, wenn sie den Beruf be fruchten soll? Soweit ich mich erinnere, begann ich meine Zncht- betätigung mit Gladiolen. Es war damals (1900) 6. primulinus neu. Ich erzielte gute Sämlinge, ähnlich den G. msculstus von Lemoine, doch fetzte ich die Arbeit nicht fort; die züchterische Bedeutung dieser Art ist dann von andern erkannt. Mir fehlte es an der nötigen züchterischen Phantasie. Erst jetzt habe ich wieder Arbeit mit 6. ausgenommen, da Zucht in Richtung auf frühe, wenn auch klein blumige Gladiolen Erfolg verspricht. Die Klein- «mm«,« «m« - Man steht, meine zucylerifcye vvrlicgt. Beweise lassen sich selbst für soviel beackerte Gebiete wie Rosen und Orchideen leicht erbringen. Betrachten wir die geschichtliche Entwicklung, so sehen wir einen engen Zusammenhang zwischen Einführung neuer Charaktere aus anderen Welt teilen und der Züchtung. Wir sehen Persönlich keiten, begabt mir einem Blick des Schers „für das zu Verbindende, mit feinerem Gefühl für das Wesen der Pflanze, für die Bedürfnisse des Berufes. Bon ihnen gingen die Anregungen und Befruchtungen der gärtnerischen Erzeugung aus. Wir sind über zeugt, daß es an solchen Männern dem deutschen Volk auch künftig nicht fehlen wird. Wir möchten sie und ihre Arbeit stützen und fördern. Ich hege auch die Hoffnung, daß es in Zukunft mehr zu einer Zusammenarbeit mit der Wissen schaft kommt. Tie Wissenschaft kann denjenigen von uns, die mit ihren Züchtungsbcstrebungen stets ein Ziel, wenn auch ein in weiter Ferne liegendes, im Auge haben, das in eine Befruchtung und Förde rung des Erwerbsgartcnbaus ausmündet, keine Aufgaben zeigen. Tie müssen wir selbst finden; sie kann uns aber aufhcllcn über die mit der Ver erbung zusammenhängenden, inneren Lcbensvor- gänge der Pflanze, insbesondere über Geschick der Ehromosoncu im Vercrbungsgang. Damit werden wir manches besser verstehen lernen und für Lie Elternwahl Entschlüsse fassen können. Steffen. Samcnart Kopfsalat Speisemöhren Fulrermöhren Zwiebeln Palerbsen Markerbjen Bohnen Blumenkohl Kohlrabi Rotkohl Weißkohl Name des Erzeugers oder der Vertriebs- stelle'*); genaue Sortenbezeichnung; Erntejahr***); Minde st wert für die Reinheit und Keimfähigkeit; Verkaufspreis." Untersuchtc davon Keimfähigkeit Probcnzahl unter 607° weniger anfällige, besser wurzelnde und mehr Dün ger vertragende ist erwünscht. Gute frühe weiße und gefüllte Sorten fehlen. Doch Weiß ist nntcr Sämlingen selten. Deutsche Perle bringt nur wenig Samen und bei mir blieben alle Sämlinge schwach im Wuchs. Von den Verrvaenesns-Sorlcn erzielt man nur selten Ansatz. Kreuzungen zwischen Aexe und E. ft. Huers sind leicht und ergiebig. Ge- wird, steht dahin. Bei einer solchen Kreuzung zwischen Arten, die sich fcrnstehen, muß der Anteil guter, zur Vermehrung geeigneter Formen gering bleiben. Die erste Generation liefert oft nichts Brauchbares und man muß zur Weitcrzucht unter Umständen Sämlinge benutzen, die an sich noch un vollkommen sind. Das ist bei anderen Pflauzeu- gattungcn, wie Rosen, nicht anders. Aber es ist ein unbilliges Verlangen zu erwarten, daß man schon in einer Generation am Ziel ist. Man muß arbeiten und nach weiteren Jahren wieder Nachfragen und zusammenfassen. Aznlcensämlinge blühen meist in 3 Jahren. Augenblicklich liegen 3—1 Generationen, anch von großblumigen, vor. Geduld kann man also genügend üben. Ich Per sönlich kann wegen Aenderung meiner Berufsauf- gabcn mich an der weiteren Zucht nicht beteiligen. An sonstigen Zuchtaufgaben auf dem Azaleengebiet ist kein Mangel. Tie Ersetzung der frühblüheuden Sorten lAscläme Petrick und ftsul Lcbsme durch lange Jahre und Nicht ohne Erfolg bemüht, auch um'Rittersporn, Päonien u. a. Ich führe das alles nicht an, weil ich mich besonderer Erfolge rühmen könnte, sondern weil ich sagen will, daß es auf jedem Zuchtgebiet auch heute noch Aufgaben gibt. Es wird viel geklagt über die Massenhaftigkeit der Neuheiten. Gewiß wird manches Ueberflüssigc ver breitet; das beweist aber nichts gegen die Tatsache, daß bei näherem Zusehen noch viele Zuchtmöglich- keiteu bestehen, ja, daß auf manchen Gebieten bis her mir gelegentlich Zuchterfolge erzielt wurden, Aber die Natur selbst bietet sie uns in verschiedener Form an; und da lesen wir denn die schöneren Formen der Qentisn», der Primel, des Rhodo dendron, der >lnbrietiL aus und tun damit schon die ersten Schritte in die Zuchtarbeit. Bei den Gehölzen ist es nicht anders. Zwar verwenden wir noch viele von ihnen, so wie sie zu uns aus der Hei- niat kamen. Aber bei den meisten Gattungen und Arten war rege Zi^jtarbeit im Gang. Die vielen Formen der -leer, OImus, lÜAustrum stellen Früchte einer Anslesearbeit dar und bei Flieder, Lpiraea, pkilackelplnis rind besonders Kosa finden wir nicht nur Ergebnisse des Zufalls, glückliche Funde, sondern zielbewusste Zuchtarbeit. Denken wir an neue Zuchterqcbnisse bei Vibernum, Wei- , —r, --- . . xelia, Oematw, so läßt sich die Behauptung recht- 'n«- Angeregt wurde ich durch dce cuglcschen und fertigen, daß wir bei vielen Gehölzgattungen erst Vclinorimchen Ziichtergebniste, die ich bei Lallacc, am Anfang zielbcwußter Arbeit des Züchters stehen, damals in Colchester sah. Aber ehe ich eine größere Sammlung und einen größeren Samlmgsbestand Diese klare Fragestellung und Aufgabenbezeich nung halte ich für etwas Wesentliches bei der Züch tung. Demi erst wenn das Ziel feststeht, kann man nach den Wegen suchen. Bei der Fülle von Formen die es schon gibt, hat rastloses Kreuzen und Auslesen keinen Zweck. Ob man sseim Verlauf der Zucht- , , , ....„ arbcit beim gleichen Ziel bleibt, ist eine andere füllte Sorten'fällen nicht täichftck.'^on 100^ Frage. Häufig fuhrt bessere Einsicht, nähere Be- lwqen verbleiben nach Irmscher Sichtung nur schäftigung mit einer Pftauzeuart zu anderen Ent- weinqe zur Wcitervermchruug übrig. Die'Unter schlüssen. Irrtum bleibt unvermeidlich. lagenfrage muß von der züchterischen Seite her an- Von jeher hat die Einführung eine? neuen gegriffen werden. Auch auf dem Gebiete der Charakters den größten Einfluß auf die Entwirft Lvrmgr vulxaris betätigte ich mich versuchend, lung der Zucht gehabt. Das läßt sich für fast jedes als Liebhaber und geleitet von der Ansicht, daß Gebiet nachweisen. Die öexonia socotrana-Be- Flieder noch lange einen wichtigen Artikel der Er kanntschaft führte zur Entwicklung der ftorraine- werbsgärtnerei bilden wird. Es gibt viele Sorten. Klasse, Slacliolus primulinus gab einer ganzen Doch die älteren Züchter konnten noch nicht scharf Raffe den Namen, Akoclockenckron cstarvhiense, das heute sich klar abzeichnende Ziel des Erwerbs- fteiargomum inquinans, ftuclisia corymbiklors, gartenbaus ins Auge fassen: Sorten zu ziehen sür tnpllM, Hose ftersisn Vellom, ftlvckrsriAea die Treiberei, die willig Knospen ansetzen, viele rosea, Kkocwäenckron rittstum geben den Anstoß Kuospenpaare zu Blüten ausbilden, gute Farbe zu größten wirtschaftlichen Unternehmungen, halten usw. In weiß haben wir zwar in älsrie Manche Pflanzenarten sind auch ohne Paarung ftexraz-e und liime. ftiorent Ltepmann zwei schwer schlagbare und kaum übertresfbare Sorten; hier sind höchstens Erfolge in Richtung auf gradere Stiele und größere Einzelblume bei lllsrie fteZraye und sichereren Blütenansatz bei der zu zweit genannten Sorte vorstellbar. Aber bei den dunklen, einfachen Sorten bestehen bekannte Mängel. Andenken an ft. 8pätk bedarf besonderer Kultur, damit sie willig ansetzt; Ostarles X setzt willig an, hat aber nicht genug Farbe. Nach diesen Gedanken machte ich Züchterische Tätigkeit ist alt; sie begann natur- gemäß bei den Nutzpflanzen, verliert sich im Dunkel jg Juhce ruhte "die'Arbeit.^ Erst hier cn Pillnitz Ler Vorgeschichte, ruhte nie, ging langsam, schritt- begann ich aufs neue. Jetzt habe ich eiucn größeren weife die Jahrhunderte hindurch. Viele Gemüse —- — - von heute waren der Kultur des Mttelmccrcs noch 40 1 Probe — 86 21 Proben — 33 13 Proben 58 34 Proben — 29 37 5 Proben --- 5 71 7 Proben ----- 22 1 Probe — 16 4 Proben — 29 2 Proben — 30 5 Proben — er Samenbau Nummer 9 2. Ernting 1984
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)