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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 51.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193400002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19340000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19340000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 51.1934
-
- Ausgabe Nummer 1, 4. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 2, 11. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 3, 18. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 4, 25. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 5, 1. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 6, 8. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 7, 15. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 8, 22. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 9, 1. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 10, 8. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 11, 15. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 12, 22. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 13, 29. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 14, 6. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 15, 12. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 16, 19. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 17, 26. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 18, 3. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 19, 11. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 20, 17. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 21, 25. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 22, 31. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 23, 7. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 24, 14. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 25, 21. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 26, 28. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 27, 5. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 28, 12. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 29, 19. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 30, 26. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 31, 2. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 32, 9. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 33, 16. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 34, 23. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 35, 30. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 36, 6. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 37, 13. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 38, 20. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 39, 27. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 40, 4. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 41, 11. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 42, 18. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 43, 25. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 44, 1. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 45, 8. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 46, 15. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 47, 22. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 48, 29. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 49, 6. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 50, 13. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 51, 20. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 52, 27. Julmond (Dezember) -
-
Band
Band 51.1934
-
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- Gartenbauwirtschaft
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Tleue Türkenmohne Vom orientalischen Riesenmohn, pspaver orien- tLIe, kann man in nnseren Gärten schon zahlreiche Sorten antrcfsen. Abgesehen von den ost nur gerin gen Farbunterschieden, ist das leichte Umfallen ein besonderer Nachteil dieser sonst so wertvollen, stets gefragten Schnitt- und Rabattenstaude. In letzter Zeit ist es nun gelungen, einige Hy briden mit auffallend festem, aufrechtem Stiel zu sichten. Mit Hilfe dieser Sorten wird es nunmehr zu verhindern fein, daß im Juni die Staudenbeete so unordentlich aussehen und die Blüten bei Regen oder Trockenheit mit Erde beschmutzt sind und keine gute Schnittware barstellen. Folgende Sorten sind unter Berücksichtigung des festen Wuchses außer den 3 guten älteren, aller dings auch nicht so standfesten Sorten: „Württem- bergia", dunkelrot, „Prinzeß Viktoria Luise", lachsrosa, „Wunderkind", karmin, die wichtigsten: „Colonel Bowles", spätblühend, dünkelrot, „Mrs. Stobart", karminrosa, „Scarlet King", orange mit lila-violettem Staub und Flecken, „Sturmfackel", hellfenerrot, „Rotkäppchen", frischrot, niedrig, und „Cerise Dwarf", rubinroter Zwerg.^Die letzteren 3 sind auch in größeren Steingärten verwendbar. Von reizend altmodischer Schönheit sind die beiden sehr früh blühenden, gefüllten großen Türken mohne „May Oueen" und „Olympia", beide in sehr verwandtem Hellem Orangerot. Diese Sorten haben im Gegensatz zu den andren genannten keine geraden, sondern phantastisch gebogene und ge wundene Stiele; sie blühen äußerst reich, schon Mitte Mai, sind aber völlig winterhart. dl. tioeclc, Bornim. Rosengärten im Wandel der Zett Die Rosengärten vor und um die Jahrhundert wende hatten mehr oder weniger das Gepräge der im Gustav Meyerfchen Lehrbuch gegebenen Grund rißanordnung. Führende Gartenbaufachleute der damaligen Zeit konnten sich schon nicht mehr mit der von der breiten Bevölkerung noch als „schön" empfundenen Art der Rosengärten ab- kinden, weil es meist keine Rosengärten waren, /andern „Rosarien". Es ist ein Unterschied in dem, was beide Worte bezeichnen. Rosarium — schon die lateinische Wortbildung deutet etwas exakt Metho disches, ja fast Wissenschaftliches an, das mit dem „Garten und Heimkultur" unserer Gegen wart nichts mehr gemein hat. Rosarien sind also keine Rosengärten, sondern Rosensammlungen. In alten Rosengärten waren Sammeleifer und Eortenvielheit die Feinde künstlerischen Gestaltens. Des Rosenfreundes Ehrgeiz gipfelte darin, recht viele, möglichst alle erreichbaren Rosensorten anzu pflanzen, und der Züchtergeist sorgte dafür, daß die ser Sammeleifer ständig wachgehalten wurde. Daß durch dieses Vielerlei dem alten Rosengarten jede einheitliche Wirkung abging, stand alsbald gefühls mäßig fest. Die Stimmung, die sich wirklich und unwillkürlich mit dem Worte Rosengarten verbin det, ist ja auch in Rosarien selten vorhanden. Hier galt und gilt das Wort: Weniger wäre mehr! so gar erheblich mehr. Man achtete zu wenig auf den jeder Art und Sorte eigenen Wuchscharakter, auf Haltung und Belaubung. Die einen find sparrig, andre schwachwüchsig, wieder andre find nicht zu bändigen und nur wenige bildeten einen Strauch, der in seiner Form befriedigt«. Am unvorteilhafte sten machte sich dies am Hochstamm bemerkbar. Ihre unterschiedliche Form, Gestalt und Höhe machte die Rosenhochstämme zu einem Material, das dem Gartengestalter mancherlei Schwierigkeiten bereitete. Eine lange, dünne Rute mit einem ein seitigen Büschel mehr oder weniger sparrig gewach sener Zweige ist keine Zierde des Gartens. Aber man hat sich so daran gewöhnt, daß man die Häß lichkeit kaum noch empfindet. Auf den Wandel, der sich darin vollzogen hat, komme ich noch zurück. Feinsinnigen Gartengestaltern widerstrebte es lange Zeit, Rosenhochstämme zu verwenden, weil die damit erzielte Wirkung wenig dazu anregte. Lange schmale Rabatten, in der Mitte ein Rund beet mit Hochstammrosen, fein säuberlich abgestuft, aber in einer möglichst reichen Sortenfülle, dazwi schen oder darunter die Strauchrosen in buntem Durcheinander. An den Rändern standen die Monatsrosen, die schmalen Wege dienten der „Glie derung". Den Mittelpunkt Pflegte eine Laube aus gerissenem Eichenholz zu bilden oder, wo die Mit tel dazu nicht reichten, waren Trauexrosen ein wertvoller Ersatz. Die sogenannten botanischen Rosenarten bildeten alsdann den Uebergang zu Baum und Strauch. — Nur langsam vollzog sich die Umstellung. Den Grund dazu legten die Män ner der Mannheimer Ausstellung 1907. Doch in der Aufzählung der Fehler vergangner Zeiten stecken auch schon hie Fingerzeige für ihre Verbesserung. Mutz ein Rosengarten wirklich durch eine Pflanzung von Wildrosen in den übrigen Garten oder Park überleitend Vielleicht ist dies sogar falsch, wenn wir von dem Grundsatz aus gehen, daß ein Mhrer Rosengarten intim wirken soll. Diese Wirkung kann dadurch erreicht werden, daß wir den so nötig gewordenen Abschluß durch eine Hecke, eine Baumreihe, Mauer, Spalier n. a. bewirken. Die Rosengärten der letzten Jahre nah men seit Dresden 1926 etwas mehr Rücksicht auf klare Wirkung als auf Sammelsport, weil man eingesehen hatte, daß mit hundert Rosen in fünfzig Sorten keine Wirkung erzielt werden konnte. Es begann nun die Zeit, in der man bei der Be pflanzung von Rosengärten größere F.ächen mit Sorten von einheitlicher Farbe und übereinstim mendem Wuchs zu ausgezeichneter Wirkung stei gerte. Der Sortenkenner wird diese Stimmung dann noch erhöhen, wenn er bei der Auswahl der Sorten und Farben, gefälligen Wuchs berücksichtigt. Ueberlasse man den Liebhabern und dem Rosarium die Sammlung großer Sortimente und lege Wert auf eine harmonische Gesämtwirkung von gefälli gem Wuchs, Form und Farbe. Und nun zurück zu den Hochstämmen. Auch mit ihnen kann man gute Wirkungen erzielen. Nur muß auch bei ihnen Vorsicht in der Sortenwahl beob achtet werden. Noch mehr als bei den Strauchrosen hängt der Erfolg von gutem Wuchs ab, und die Rosenzüchter legen ja auch schon Wert darauf, daß unschöne Kronenform bildende Sorten ausgeschieden werden. Die Kronen müssen geschlossen, dicht und gleichmäßig geformt sein. Der Stamm muß gerade und darf nicht zu dünn sein. Denn nichts wirkt unschöner als Stämme von ungleicher Höhe und bizarrer Krone in symmetrischer Pflanzweise. Will mau wechseln in der Kronenhöhe, dann muß es in bestimmten Abstusungen geschehen, wobei die Höhen von SO bis 100 cm den Vorzug verdienen. Ich kenne einer: Rosengarten aus°.Polyanthen in Busch- und Halbstammform, von vorzüglicher Wirkung. Der höhere Stamm bleibe der hochveredelten Klet terrose Vorbehalten. Aber auch in der Verwendung letzterer sollte man sich Zurückhaltung auferlegen, denn so schön am rechten Platz ja einmal eine solche Trauerrose sein kann, ebenso verliert sie, wenn man ihr zu ost begegnet. Die herrlichen Kletterrosen, die wir heute haben, können noch unendlich viel reizvoller am Spalier, an der Laube, an der Pergola, dem Rosenbogen usw. wirken. Wenn wir unseren Rosengärten etwas von dem märchenhaften Dornröschenzauber geben wol len, den sie so oft entbehren, dann nur mit Hilfe der Polyantha und der Kletterrosen. Was endlich die Form und die Anlage der Rosen gärten betrifft, so vermeide man jedes Schema, denn nichts ist langweiliger als die wiederkehrende Regel mäßigkeit. Die Erfindergabe und freie Phantasie mag sich in Lösungen betätigen, die dem jeweils vorliegenden Fall entsprechen. Besonders kann durch richtige Ausnützung vorhandener Höhenunterschiede im Eielände manch schöne Wirkung erzielt werden. lack, Zirlau. Etwas Mer Gartenzäune Bei der Anlage eines Gartens ist es nicht immer gleichgültig, aus welchen Werkstoffen die Einfriedi gung besteht. Die eigentlichen Gestaltungsmittel in der Gartenkunst sind zwar die lebenden Pflan zen, aber bei einer Umwehrung wird man doch zu nächst zu totem Material greisen müssen, um erst einmal die Grenzen genau festzulegen. Ob man nun eine Mauer, einen Draht- oder Staketenzaun oder dgl. wählt, wird immer nur von Fall zu Fall zu entscheiden sein, da sie alle durch ihre Form und Verwendung einen bedeutenden Einfluß auf die Wirkung und das Aussehen des Gartens haben. Ist für die Einfriedigung eines Gartens ungeeig netes Material oder eine unpassende Form gewählt worden, so leidet die ganze Anlage darunter, und der Garten verliert bedeutend an Wert. Der Zaun oder die Mauer mutz zur Anlage des Gartens und zur Bauart des Hauses passen, damit die Einheit lichkeit der Gesamtwirkung nicht leidet, und sie nicht als wesensfremde Bestandteile wirken. Mauer- und Holzzäune in den verschiedensten Ausführungen sind die gegebenen Gestaltungsmittel für die Umfriedigung eines Gartens und in den meisten Fällen einem Drahtzaun vorzuziehen. Denn ein verrosteter Drahtzaun, der für das Ange nie eine Grenze bildet und nach einigen Jahren ständig reparaturbedürftig ist, kann unter Umständen die ganze Wirkung eines Gartens beeinträchtigen. Was Mauer und Holzzann auf die Raumgestaltung des Gartens einzuwirkcn vermögen, kann bei einem Drahtzaun erst durch einen breiten dahinter- gepslanzten Gehölzstreifen erreicht werden, und dann auch nur bedingt; denn die Geschlossenheit des Gartens ist nicht so, wie sie uns die übrigen Um- sriedigungen schaffen. Eine Mauer bedeutet für den Garten nicht nur Schutz gegen Einblicke von außen, gegen Wind und Staub; sie läßt sich auch sehr gut für die Anpflan zung von Spalierobst ausnützen. Auch mit Kletter und Schlingpflanzen bewachsen oder als Hinter grund für ein Staudenbeet ist sie ein wirkungsvol les Gartenmotiv. Eine mir Efeu bewachsene Mauer aus Findlingen um den Garten eines ländlichen Herrschaftshauses läßt sich entschieden durch nichts wirkungsvolleres ersetzen. Für kleine Landhaus gärten genügt eine Mauer aus hochkant gestellten Steinen. Sie braucht nur wenig Raum und die Baukosten werden nicht zu hoch. flm ein Block- oder einfaches Holzhaus mit der Umfriedigung in harmonischen Einklang zu brin gen, stellt man den Zaun am besten aus Knüppeln her und nagelt diese überkreuz aneinander fest oder befestigt sie oben und unten schräg an zwei waag recht laufenden Riegeln. Häufig kann man die Beobachtung machen, daß um den Garten, in dem ein Holzhaus steht (manchmal sogar um einen Gar ten mit Massivbau), eine dichte hohe Bretterwand gezogen wird, die zu dem sie umgebenden Ge lände gar keine Verbindung hat und in dem Laud schaftsbild wie ein Fremdkörper wirkt. Hier ist es dann entschieden vorteilhafter, eine Mauer zu setzen. Ist aber ein undurchsichtiger Abschluß nicht nötig, dann sollte man die Umfriedigung doch dem Rahmen der Nachbargrundstücke und der Landschaft anpassen und an Stelle eines Bretterzaunes oder einer Mauer das Gitter, evtl, ans gemauertem Sockel, setzen. Ob Holz- oder Eisengitter muß nach der Bauart des Hauses und nach der Umgebung entschieden werden. In der Nähe von Wäldern, von großen Parken und in ländlicher Umgebung wird man dem Holzzaun meistens den Vorzug geben. Das Borgartengitter muß man immer in Ueber einstimmung mit dem Haus entwerfen und bauen. Die polizeilichen Bauvorschriften verlangen in den meisten Fällen ein durchsichtiges Gitter oder einen Drahtzaun. Wer nun nicht ständig den Blicken der Vorübergehenden ausgesetzt sein will, wählt am besten ein Holzgitter und läßt dieses so bauen, daß in Augenhöhe ein waagrecht durchlaufender Riegel angebracht wird. Bei der Einfriedigung eines Gartens sollte man nicht nur den Vorschlägen des Bauarchitektcn fol gen, sondern auch den Gartenarchitekten zu Rate ziehen. Werner Kopp, Berlin. Vorgärten alsGroßsta-igrün und ihre Umgestaltung als Ar beitsbeschaffungsmaßnahme Durch die starke Entwicklung des Kraftwagenver kehrs, insbesondre in den Großstädten, mußte ein Teil der öffentlichen Schmuckplätze auf Kosten einer gefahrlosen Verkehrsreglung wesentlich verkleinert werden oder ganz verschwinden. Im gleichen Maß sind in den Straßen der älteren Stadtteile die Vor gärten der Häuser stark verkleinert worden oder verschwunden. Die Städte haben also an öffent lichem Grün viel einbüßen müssen. Da gerade für die älteren Stadtteile das öffentliche Grün eine große Bedeutung hat, ist anzustreben, die jetzt noch vorhandenen Bc>gärtenstreifen so zu gestalten und zu erhalten, daß sie ihrer Ausgabe als Schmuck anlage gerecht werden. Wenn man die noch vor handenen Grünstreifen vor den Häusern kritisch betrachtet, gelangt man zu der Feststellung, daß ihr gegenwärtiger Zustand als überholungsbedürf- tig bezeichnet werden muß. Steht man heute vor einer Straßenzeile, so sieht man selbst während der Vegetationsmonate weni ger das Grün von vereinzelt stehenden Bäumen als die hohen, eisernen Einfriedigungen. In 90 von 100 Fällen sind hinter den Zäunen Hecken ge pflanzt, die den Einblick in den Garten verhindern. Soweit Bäume in den Vorgärten stehen, sind cs in erster Linie Rotdorn und Kugelakazien, die nur in den seltensten Fällen das Prädikat „Schön" verdienen. Sie werden alljährlich in der gräß lichsten Weise „verschnitten", wie der Laie mit Recht sagt, und zeugen während der laublosen Zeit als häßlich« Krüppel von falscher Behandlung. Ziersträucher sind im Lauf der Jahre zu baum artigen Gebilden verwachsen und lassen nur durch einige schwache und wenig blühende Zweige ahnen, daß sie bei richtiger Pflege eine Zierde des Gar tens sein könnten. Es erübrigt sich Wohl, weiter darauf einzugehen, daß in vielen Vorgärten Pflan zen stehen, die kaum noch als solche anzusprechen sind, weil auf ihre Lebensnotwendigkeiten bei der Auswahl und Pflanzung keine Rücksicht genommen wurde. Neben Pflanzen sieht man auch kleine Bau lichkeiten in den Vorgärten, die nicht dazu bei tragen, das Auge des Beschauers zu erfreuen oder das Straßenbild zu verschönen. Um Möglichkeiten zu finden, wie diese Mängel behoben werden können, muß man sich zunächst dar über klar sein, welchen Wert die Vorgärten im Blickfeld der gegenwärtigen Städtebaukunst über haupt haben, was sie ihren Besitzern bedeuten können und welchen Wert sie der Allgemeinheit bieten. Der moderne Städtebauer bemüht sich, bei neuen Planungen die Auflockerung der Häuserzeilen zu erreichen. Es genügt ihm nicht, nur die einzelnen Wohnbaublocks durch Gemeinschaftsanlagen oder Gartenkolonien voneinander zu trennen, sondern er bettet auch das Haus nach der Straßenseite hin durch Vorqartenstreifen in grüne Flächen. Diese sehen allerdings anders aus, als die Gärten vor den Häusern in den älteren Stadtteilen aus der Jahrhundertwende. Sie geben der Straße ein ge fälliges Aussehen und belassen ihr Licht und Luft. Sie machen die Wohnungen wertvoller, das Wohnen angenehmer. Für den einzelnen kann der Garten vor dem Mietshause sowohl im Stadtinnern wie in den Neubaubezirken kaum Wert haben, weil die Straße für einen Aufenthalt im Vorgarten zu laut und zu staubig ist und weil die Flächen für die Garten arbeit als Kraft- und Freudenquelle zu klein sind.' Dagegen kann der Vorgartenstreifen für die An wohner und die Vorbeigehenden eine Erholung sein, wenn er entsprechend angelegt wurde. Der Großstadtmensch atmet auf, wenn er aus dem lär menden Getriebe der Geschäftsstraßen, Märkte, Fabriken und Kontore in die Straßen kommt, wo ihn ein breiter, gepflegter Grünstreifen erfreut. Allerdings müßen die Vorgärten auch wirkliche Grünstreifen sein. Sie müssen sich in ganzer Breit« und in längeren Abschnitten übersehen lassen und müssen gut gepflegt sein. Die anfangs geschilderten Vorgärten der älteren Stadtteile müßten also eine gründliche Bearbeitung nach obigen Gesichtspunkten erfahren, wenn sie als öffentliches Grün von ästhetischem und allgemeinem Wert gelten sollen. In erster Linie müßte viel Unnötiges (Eisenzäune, Hecken usw.) fallen, wodurch die Gärten Len Blicken der Passanten entzogen werden. Diese Maßnahme gilt besonders da, wo bereits Straßenbänme den Bürgersteig einsäumen. Alle verkrüppelten Bäume und Sträucher, häß lichen Lauben und Grotten müßten verschwinden; aber alle gesunden Bäume müßten erhalten bleiben. Die Umgestaltung müßte nach dem Grundsatz er folgen: je kleiner die Fläche, desto einfacher die Aufteilung und Bepflanzung. Es erübrigt sich, auf Einzelheiten der Gestaltung einzugehen. Es sei hier nur gesagt, daß sich sowohl durch Pflanzung als auch durch Rasenanlagen und durch Kombinationen aus beiden gute Wir- kungen erzielen lassen, die den Zweck des Vor gartens erfüllen und seine Daseinsberechtigung er weisen. Wichtig wäre z. B. bei der flächenmäßigen Bepflanzung eines ca. S m breiten Vorgarten- abjchnitts mit mehreren Gehölzarten, daß sowohl im Frühjahr wie im Sommer und Herbst ein ganz bestimmter Charakter hervortritt, wie etwa bei der Verwendung von Uors^tkiL mit kösa rudiglnösa innAnitica und Lotonssxter Applanata. Wenn so der alte Borgartenstil verschwinden und eine gründ liche Neugestaltung der Flächen erfolgen würde, könnte von einem städtebaulichen, ästhetischen und sozialen Wert gesprochen werden. Außerdem wäre im Sinne obiger Ausführungen eine Arbeitsbeschaffung gegeben, die in erhöhtem Maß dem Gartenbau, aber auch dem Schlosser-, Maurer-, Maler- und Tischlerberuf neue Belebung bringen würde. Für den Gartenbau wäre durch die Neugestaltung eine einmalige und durch die Unterhaltung auch eine periodisch wiederlehrende Arbeitsbeschaffung möglich. Im Zusammenhang mit obigen Betrachtungen rückt noch eine Frage in den Vordergrund: Wie ist die Bedeutung gepflegter und schöner Vorgarten streifen für das Stadtbild und die Allgemeinheit mit der Belastung der Grundstücksbesitzer zu verein baren? Hierzu wäre zu sagen, daß durch die Neu gestaltung nur eine einmalige größere Belastung für den Hausbesitzer entsteht, demgegenüber aber die Straßen an Wohnlichkeit zunehmen und die Altbauwohnung in den Augen der Mieter gewinnen würde. Als laufende Ausgaben entständen die Pflegekosten. Sie dürften aber kaum eine Mehr belastung bedeuten, da ja die hohen Zäune auch unterhalten und die falsch gewählten Pflanzen oft ersetzt werden müssen. Es wäre eine Möglichkeit zu schaffen, für die Jnstandsetzungsarbeiten Reichszu schüsse, ähnlich wie bei der Instandsetzung von Alt bauwohnungen, zu gewinnen.*) Durch solche Maß nahmen wäre dem Gartenbau nicht nur im Sinne der Arbeitsbeschaffung geholfen, sondern auch das Interesse der Hausbesitzer angeregt. Es wäre außer- dem notwendig, daß zur einheitlichen Durchführung und Gestaltung des Stadtbildes eine behördliche Stelle in jeder Stadt Richtlinien aufstellt und nach diesen die Umgestaltung der Gärten anregt und die Arbeiten überwacht. Zu den obigen Ausführungen mögen wohl von dieser oder jener Seite einige wenn und aber ein gewendet werden. Es könnte z. B. entgegnet wer den, daß mit weiterer Zunahme des Krastwagen- verlchrs nach und nach alle Vorgartenstreifen ver- schwinden müssen. Dagegen spricht aber die Tat sache, daß das zukünftige Autostraßcnnetz die Städte vom Autodurchgangsverkehr entlasten soll, indem die Rcichsautostraßen an der Peripherie der Städte vorbeiführen. Heute liegen die Verhält nisse doch so, daß der Ueberlandverkehr durch die Städte und meist sogar durch die Geschäftsviertel geführt werden muß. Wenn oben vom Niederlegen der Zäune ge sprochen wird, so ist damit nicht gesagt, daß alle 'Zäune nun restlos beseitigt werden müßten. Es genügt schon, wenn die Eisenzäune auf 70—80 cm verkürzt werden, so daß das Grün der Gehölz- oder Rasenflächen für das Auge freiliegt und trotzdem nicht jeder Hund in den Garten gelangen kann. Durch alle diese Arbeiten könnten viele Fachleute beschäftigt und viele Pflanzen abgesetzt werden. *) Leider waren alle Bemühungen, Mittel für Vorgärten im Rahmen des Gesetzes betr. die In standsetzung der Gelände zu bekommen, ohne Erfolg. Schriftl. Grabpflege Bei dem Meinungsstreit über die Berechtigung der Forderungen der erwerbstätigen Friedhosgärt- ner wurde uns zuweilen entgegengehalten, daß nicht alle Friedhofgärtner einwandfreie Arbeit lei steten, und daher liege es im Interesse der Allge meinheit, den Grabstelleninhabern die Möglichkeit zu geben, von der Friedhofverwaltung, das heißt also durch die von ihr zu diesem Zweck eingerichtete Gärtnerei, bedient zu werden. Es läßt sich dagegen vieles sagen, auch sind die Klagen der Grabstellen inhaber über nichtbefriedigende Leistungen der ge meindeeigenen Gärtnerei ebenso häufig wie die über Leistungen der erwerbstätigen Friedhofsgärt ner. Doch dies Thema wollte ich für diesmal aus- schalten, deshalb beschränke ich mich auf die Fest stellung der Tatsache, daß zur Verteidigung der Re giebetriebe die vorerwähnte Behauptung aufgestellt wird. Es ergibt sich daraus die Notwendigkeit, jeder zeit den Nachweis zu erbringen, von wem die Grab« pflege ausgeübt wird, damit nicht die Gesamtheit der Friedhofsgärtner für etwaige Pfuscher verant wortlich gemacht werden kann. Der erwerbstätige Friedhossgärtner hat das allergrößte Interesse daran, aus seinen Reihen etwa vorhandene unlau tere Elemente zu beseitigen; mehr als irgendeine andere Berufsart muß er darauf bedacht sein, sich einen guten Ruf zu schaffen und zu erhalten. Das kann bei guten Leistungen geschehen durch die all gemeine Einführung der Zulassungskarte und da neben durch die Verwendung von Grabpflege-Schil- dern, so daß jeder feststellen kann, von wem das Grab gepflegt wird. Selbstverständlich kann es sich nur um ganz unauffällige Schildchen handeln, auf denen nur der Name und die Anschrift des Grab- pslegers angebracht ist. Von einer Schilderfabrik sind uns derartige Schildchen angeboten worden, die in Form, Größe und Farbe allen Ansprüchen ge nügen dürften, außerdem wetterfest und niedrig im Preis sind. Es ist deshalb in den einzelnen Städten und Orten, wo mehrere Gärtner an einem Fried hof tätig sind, zu prüfen, ob es sich nicht empfiehlt, die Grabpflege-Schilder einzuführen. Es ist er wünscht, daß von da, wo die Schilder schon einge führt sind, die gemachten Erfahrungen mitgeteilt werden. Schriftleitung: Staatl. dipl. Gartenbau Inspektor K, Weinhausen, Berlin-Tempelhofi
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