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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 51.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193400002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19340000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19340000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 51.1934
-
- Ausgabe Nummer 1, 4. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 2, 11. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 3, 18. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 4, 25. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 5, 1. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 6, 8. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 7, 15. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 8, 22. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 9, 1. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 10, 8. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 11, 15. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 12, 22. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 13, 29. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 14, 6. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 15, 12. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 16, 19. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 17, 26. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 18, 3. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 19, 11. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 20, 17. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 21, 25. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 22, 31. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 23, 7. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 24, 14. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 25, 21. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 26, 28. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 27, 5. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 28, 12. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 29, 19. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 30, 26. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 31, 2. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 32, 9. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 33, 16. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 34, 23. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 35, 30. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 36, 6. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 37, 13. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 38, 20. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 39, 27. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 40, 4. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 41, 11. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 42, 18. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 43, 25. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 44, 1. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 45, 8. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 46, 15. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 47, 22. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 48, 29. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 49, 6. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 50, 13. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 51, 20. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 52, 27. Julmond (Dezember) -
-
Band
Band 51.1934
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- Gartenbauwirtschaft
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Nummer 10 Zür -en Gbstanbauer / 12. Heumond 1834 Gesundheitsdienst in der Obstplantage sammenhängt. Schriftleitung. Wer die Entwicklung der letzten 15 Jahre der-' bewirtschaftet wird. Diese Erkenntnis aus langjäh- riyer, gewissenhafter Vorarbeit, auf Grund zahl' rigkeiten beurteilen, die völlig ans den Verhält nissen einer ausgeglichenen Wirtschaftszeit heraus- fallen. Vor reichlich 114 Jahrzehnt (siehe: „Deut- ?) Janson (Großobstbau), Handbuch des Er- wcrbsobstbaus, 3. Auflage. Preis 10,60 All. ohne sonstige Einnahmen er allein den Mann und seine Familie ernähren soll. Das gilt auch für den Nieder st am ni ob st bau, auch für denjenigen des Rhcinlandes. Dies eine Feststellung, an der gelegentliche Ausnahmen nichts zu ändern vermögen. Es ist bekannt, daß im Rheinlande und auch verschiedentlich anderswo die Stimmung für den Niederstammobstbau wächst. Die besondren dor- vorstehenden Gründen zu einem andren insekten vernichtenden Mittel übergegangen, das gegebenen falls insbesondre auf die größeren und nützlichen Insekten nicht so schädigend wirkt. Das ist ein Schwefel-Nikotin-Präparat in flüssiger Form, mit einem Nikotingehalt von 40 99, das „Black Leaf 40" tung, wodurch aber auch geringerer, wechselseitiger Windschutz der Bäume und verringerter Schutz des Ackers gegen Wasserverluste durch'Zugluft eintritt, lieber 1kl—17 m Reihenentfernnug hinauszugehen, Wirtschaftsjahr und noch 1)4 Jahre darüber hin aus haben, um über die nicht seltenen Folgen schlechter Jahre hinwegzukommen. Wer hat heute noch so viel Geld? Zumeist ist es so, daß nach Bau und Einrichtung des neu geschaffenen Beirieds, nach Ankauf eines bestehenden, ohnehin viel zu wenig Betriehskapital übrig bleibt. Wie wenige haben da noch Rücklagen, ohne die eine Obstbauwirtschaft geschlossener Pflauzweise nur dann von Dauer ist, wenn sie vom Glück unerhört begünstigt wird. — Es läßt sich ziffernmäßig mühelos nachweisen, daß der Baumobstbau als alleinige Bodennutzung nur in den allerseltensten Fällen noch seinen Mann ernährt; wenn ausschließlich andrer Kulturen und Zu den wichtigsten Arbeiten im Obstbau gehört der Gesundheitsdienst. Jährlich gehen den Obstan bauern Millionen Mark verloren, weil sie den für die Pflanzen und Bäume so sehr notwendigen Ge sundheitsdienst entweder gar nicht, falsch oder aber zu spät ausüben. Will man gesunde und lebens kräftige Bäume erzielen, so mutz man diejenigen Lebensbedingungen schassen, die sie zu höchstem Wachstum anreizen, das gilt gleichsalls für Sträu cher und Pflanzen. Dazu gehört vor allen Dingen die rechtzeitige Bekämpfung oder Vernichtung aller pilzlichen und tierischen Schädlinge. Beide werden erfolgreich bekämpft durch Verabfolgung geeigneter Schädlingsbekämpfungsmittel, durch eine planvolle Bodenbearbeitung in Verbindung mit ge eigneten Düngergaben und planmäßiger Be ¬ wässerung. Diese Ausführungen lassen erkennen, daß der Mittelweg, wie so ost, auch hier der „goldene" Weg ist. Der Zug der Zeit, von ihm abzuweichen, indem entweder die geschlossene Pflanzung—intensive Wirt schaft ohne Zwischennutzung — oder aber die offene Pflanzung mit Zwischenfruchtbau mit Reihen abständen von mehr als 17 m für Kernobsthoch stämme als besser empsohlen wird, bedeutet Ausforderung zur Herabsetzung des möglichen Flächenreingewinns, in Hinsicht aus die geschlossene Pflanz- weise außerdem ein erheblich vergrö ßertes Wirtschaftsrisiko. Das sind erheblich vergrößertes Wirtschafts erhebliche Gefahren, aus die diese Ausführungen Hinweisen wollen. Ae- merkenswert ist, daß die Befürworter keinerlei trif tige Gründe beibringen. Sie handeln aus Grund ge fühlsmäßiger, subjektiver Auffassung in Dingen, die nur auf Grund eines sehr großen Ziffernmaterials ans Buchführungen verschiedenartig gearteter Obst- bauwirtschaften beurteilt sind. Dies ist auch Ur sache, daß Vorträge und Bücher über Obstbau so sehr oft ihren löblichen Fleiß in Nebensachen er schöpfen und ahnungslos an jenen Dingen vorbei- gehen, auf die es — letzten Endes — hauptsächlich ankommt. janson, Saettelstaedt. folgendes: Alle Arten der geschlossenen Pflanzungen (unter Einschluß des Buschobstes), also des intensiven Obstbaus, haben die üble Eigenschaft, daß die Ein träglichkeit einzig und allein auf den Ernten des Baumbestands ruht. Wir wissen alle, daß es leider heute mehr als je schlecht steht um diese Einträg- lickkeit des Obstbaus. Wir wissen auch, daß diejeni gen, die heute noch große Geldrücklagen haben, weiße Raben sind. Große Rücklagen muß aber derjenige haben, der geschlossene Pflanzungen be- wirrschastet, die wegen der Besckattung den Unter- und Zwischenfruchtbau ausschließen. Es gibt lange Perioden unrentierlicher Ernten, die den intensiven Wirtschaftler erbarmungslos ruinieren, sofern ihm die erforderlichen Rücklagen fehlen. Es liegt hier die Ertragsbuchführung einer Mischpflanzung im Neckarkrcis vor, die Roherträge je nach den Jahren zwischen 6781,22 All und 2,38 Alk no tiert. Der jährliche Durchschnittsertrag (von 86 Jahren) belief sich auf 2165 All. In den zehn aufeinanderfolgenden Jahren 1844—1903 (die in das beste Tragbarkeitsalter von 32—42 Jahren fielen 1 wurden insgesamt 12 480 All oder jährlich 1298 All gelöst. In diesen 10 Jahren ist nur eine einzige Vollernte (1900 mit 3049,98 Alk) erzielt worden. Die übrigen 9 Ernten standen weit unter Mittel. Von diesen war das günstigste Jahr 1902 mir 2004 All. 1895, 1897, 1899, 1901, 1903 lie- ferten weit unter 1000 .All Erlös. 1899 betrug Ler Erlös ganze 51,80 All. Ich frage: Was hätte der Besitzer anfangen sollen, Härte er nicht 1. die Zwi- scbennutzungen gehabt, die das Riesenloch einiger maßen zustopften, 2. hätte er nicht Geldreserven besessen? Ligen Verhältnisse machen es verständlich; aber was im Rheinland (vielleicht!) gut abläuft, ist darum noch lange nicht für das übrige Deutschland zu ver allgemeinern. Schmitz-Hübsch sagt auf Seite 39 sei nes Buches: „Da wegen des geringen Abstandes in einer Niederstammanlage viel mehr Bäume stehen, „kann es doch sein", daß, auf die Ertragsjahre um gerechnet, die Nicderstammanlage im Verhältnis mehr bringt, als eine ebensolche Hoch- und Halb stammanlage". Hierzu sei bemerkt, daß bei günsti gen Abständen im Mittel 300 Bnschbänme je 1 ba dort stehen, wo 100 Hochstämme stehen können, und daß — nach ertragstatistischem Mittel — bereits 270—280 Niederstämme die Ertragsmasse von 100 Hochstämmen ergeben. Hierzu gesellen sich die be kannte bessre Güte und der erhöhte Preis, so daß in der Tat der Roherlös von 1 da Niederstamm fläche nicht unbedeutend über demjenigen einer ge schlossen bepflanzten Hochstammfläche stehen kann. Es wird auch gern zngestanden, daß dieser Unter schied sich im Rheinland noch größer answirkt, als zumeist im übrigen Deutschland; aber es kostet «ine Hochstammpflanzung nur etwa 325—350 All je 1 ba, während eine Niedcrstammpflanzung rund 540 All kostet; ganz abgesehen von dem Umstand, daß in der großen Mehrzahl der Fälle die Hoch stämme frei im Acker stehen können, während die Niederstammpflanzung eingefriedigt werden muß. Da die Niederstammpflanzung (Kernobst) gewöhn lich ans 15 Jahre, die Hochstammbflanznng mit 40 Jahren abgeschrieben wird, belastet die erstere das Jahreswirtschaftskonto mit 58 All Abschreibung und 499 Zinsen, letztere nur mit etwa 22,50 All. In dieser Art summieren sich auch die übrigen Un kosten höher auf, so daß — letzten Endes — Won ihrem größeren Rohertrag nicht mehr Reinertrag übrig bleibt als unter gleichen Verhältnissen vom geschloffenen Hochstammbestand. Hier ist nicht der Platz, des langen und breiten das Für und Wider zu erörtern. Wohl aber mutz mit aller Deutlichkeit gesagt werden, daß mit Re- i) Hans Schmitz-Hübsch, Neuzeitlicher Obstbau, 33 Abb., 36 Zeichn., 4 Sortentabellen. Preis 3,60 All. Schriftflitung: Staatl. dipl. Gartenbauinspektor Otto Goetz, Berlin-Karlshorst heißt Ertragseinbuße 0 l e i st u n g. ne Gegen- Die Erzielung ausreichender Obstmengen, regclmätziger Ernten und qualitativ bester Früchte mutz nach wie vor — und zur Z«it in verstärktem Matze — das Ziel des deutschen Erwerbsobstbaus sein. Zur Er langung dieses Zieles gibt cs eine ganz« Reihe technischer Matznahmcn. Tie Ver schiedenheit der deutschen Anbauverhältnisse z. B. in bezug aus Klima, Lage und Be triebsart sowie die Eigenschaft vieler, nur ihre eigene Ansicht und Erfahrung als die einzig richtige hinzustcllen und gelten zu lassen, sührtc dazu, datz es auch heute noch über viele wichtige technische Arbeiten und Matznahmen im Obstbau Meinungsver schiedenheiten gibt, die in dem Umsang und Ausmatz keinesfalls zu Recht bestehen. Dies« Strittigkeit sührte zweiscllos oftmals dazu, datz von vielen Lbstanbaucrn im Rahmen obstbaulichcr Technik nicht das getan wurde, was hätte getan werden müssen, da sich ja nach ihrer Ansicht selbst die „Obst baugelehrten" nicht einig wären. Wir wollen bemüht sein, derartige „Streitfragen im Obstbau" un ter dieser Ucberschrist an diefcr Stelle in nächster Zeit stets einleitend durch «in« größer« Arbeit eines Reserenten eingehend behandeln zu lassen und bitten darum, sich danach zu dem jeweils zur Behandlung stehenden Thema zu Lüstern. Im In teresse der Unterbringung möglichst aller Eingänge müssen wir jedoch bitten, die Zuschriften möglichst kurz, knapp und leidenschaftslos abzufassen. Wir beginnen heute mit einer Abhandlung über Obst baumabstände, weil die Behandlung und Klärung dieser Frage im Interesse der im Herbst d. Js. zu schassenden Reu- anlagcn von größter Wichtigkeit ist. In dieser Arbeit wurde auch die Frage Rieder stamm- oder Hoch- bzw. Halbstamm ge streift. Da beabsichtigt ist, auf die noch keineswegs ausreichend geklärte Frag«: „Nieder- oder Halbstamm" ebenfalls an dieser Stelle in einer besonderen Arbeit ein zugehen, bitten wir, bei den Meinungs- äutzerungen zum Thema „Obstbaumab stände" aus diese Frage nur in dem Um fang einzugehen, wie sie mit dem heute zur Erörterung gestellten Thema unbedingt zu- sche Obstbauzeitung" Heft 9, 1916, S. 22) urteilte ein bekannter Fachmann: „Kein Obstbauer würde sich noeb mit Len mühseligen Nnterkulturen quälen, wenn ihm der Obstbau allein eine gute Lebensmöq- lichkeit gewährleistete". 1932 (siehe: „Niedersächsi sche Zeitung für Obst-, Gemüse- und Gartenbau", Hannover, N. 9/10, Jahrg. 1932) schreibt derselbe: ,Lch verwerfe die Verbindung von Obst und Bee renobst mit Gemüsebau durchaus nicht; aber nach meiner Meinung sollte eine Obst-und Gemüseanlage so beschaffen sein, datz alle drei Teile ihr volles Recht finden, was in den heutigen Anlagen nicht der Fall ist: Jedes für sich und die volle Sonne für alle". Diese grundverschiedene Beurteilung ergibt sich nicht daraus, daß die Auffassung von 1916 falsch, die von 1932 richtig ist, sondern vielmehr daraus, daß die heutigen verzerrten Wirtschafts- und Ren- tierlichkeitsverhältnisse es schwierig machen, das Problem unverzerrt zu schauen. Wer das Problem: Nnterfruchtbau bzw. Zwi schenwirtschaft oder nicht leidenschaftslos und rich tig beurteilen will, möge sich auf den Seiten 78—80 meines Handbuchs des Erwerbsanbaus?) das der Praxis entnommene Beispiel Landwirt Heimann zu Gemüte führen; Heimann hatte eine reichlich eng stehende Apfelhochstammpflanzung, die er viele Jahre hindurch mit und ohne Unterfrucht Fabrik kartoffeln bewirtschaftete. Man möge in dieses Bei spiel die Preise von heute einsctzcn und wird fin den, daß es mich heute noch zutrifft, was vor 20 und mehr Jahren galt, datz nämlich der An - baueinerObstüberfrucht, mitirgend- einer beliebigen Zwischenfrucht darunter, selb st dann noch die Höch st e Gesamtflächenreinnutzung erbringt, wenn beim Anbau der Zwischenfrucht Geld zuge setzt wird. Daß — mit andren Worten — weder die Streitfragen im Obstbau I. Obstbaumabstände landenusnutzung, also wirtschaftlich unvorteilhaft. Es bleibt zn ermitteln, bei welchen Baumabständen aus dem Zusammenwirken von Obstbau und Zwi schennutzung das günstigste Ergebnis erzielt wird. In dem erwähnten Handbuch des Erwerbsobst baus des Verfasser? ist der günstigste Reihcnabstand für Kernobst- und Süßkirschenhochstämme mit 14 bis 17 m und 9—11 r" innerhalb der Reihen ange geben. Unter Berücksichtigung von Sorte, Boden- heschaffenheit, Jahresniederschlagsmengen, Belich- tung (Höhenlage, Breitengrad, Sonnenlage usw.), Art der Zwischenfrüchte usw. muß innerhalb dieser Grenzen das Richtige gefunden werden. Daß diese Abstände wohl abgewogen sind, wird der erfahrene 6 Millionen Farmer. Aehnkiche Fabrikate von gleich guter Wirkung haben wir in Deutschland auch, nur müssen sie benutzt werden und es mutz den Obstanbauern endlich einmal die Erkenntnis kom men, datz die Matznahnren zur Vorbeugung kran ken, anfälligen Obstes ebenso wichtig sind, wie das Abernten. Mühelos fällt uns nichts in den Schoß. Eine Flasche „Blbck Leaf 40" mit 28 x Inhalt kostet 35 Cts. oder nach heutigem Kurs etwa 90-H/, das Pfund also etwa 16 A>/. Gleichwertiges deut sches Spritzmaterial erhalten wir aber immer noch für 5—9 All das Pfund. Die Kosten für das Spritzen der Bäume aber sind so gering, daß gegen über. dem Vorteil durch größere, einwandfreie Früchte, gleichmäßigere und regelmäßigere Ernten, sie kaum ins Gewicht fallen. Bleibt nur die Mehr arbeit, die aber muß gemacht werden. Sie muß gemacht werden, nicht nur im Interesse unsrer De visenersparnis, sondern auch zum Wohl unsrer Volksgenossen. Man kann dem kaufenden Publikum nicht zumuten, Obst für Tafelzwecke zu erstehen, das in andren Ländern gerade gut genug ist, um damit die Schweine zu füttern. Eine der wichtigsten Arbeiten ist auch das recht zeitige Bewässern der Bäume. Jeder Baum hat zwei kritische Zeiten, in denen er einen viel grö ßeren Bedarf an Wasser hat als zu andren Zeiten. Das eine Mal während der Blüte und das andre Mal während des Härtens des Steines oder des Kerngehäuses. Beidemal soll man dem Baum eine außerordentlich große Menge Wasser geben, hierfür wird er sehr dankbar sein. Ein alter Obstanbauer in Velten sagte mir vo rigen Herbst, daß er von seinen zahlreichen Prin zenapfelbäumen seit acht Jahren keinen Apfel mehr geerntet habe, trotzdem sie im Frühjahr immer reichlich blühten. Der Hochstammbestand ist zwan zig Jahre alt- Er glaubte den Grund darin zu suchen, daß das vor etwa acht Jahren in seiner Nähe angelegte Wasserwerk den Grundwasserspiegel zu sehr gesenkt habe. Bewässerung fand regelmäßig statt, da unter den Bäumen Spargel- und Erdbeer« kulturen sich befinden, und für sie je nach Witte rungsverhältnissen nokwendia ist. Ich riet ibm, in diesem Frühjahr, ganz gleich, ob dasselbe trocken oder feucht sei, jedem Baum während der Blüte 100—150 I Wasser auf einmal zu geben, außer der für seine übrigen Kulturen benötigten Wassermenge. Der Erfolg ist durchschlagend, alle Bäume sitzen das erstemal seit acht Jahren wieder voller Früchte und voraussichtlich, falls nicht besondre Umstände ein- treten, kann der Besitzer je Baum mindestens vier Zentner erstklassige Aepsel ernten. Aber nicht nur der Prinzenapfel allein, sondern auch die andren Sorten in dieser Obstanlage tragen infolge der rechtzeitig erfolgten Wassergabe viel mehr Früchte als sonst. Die zweite kritische Zeit für eine überreichliche Wassergabe kommt jetzt und ist ebenso zu beachten. Jeder Obstanbaner, der seine Bäume so behan delt, wird nicht nur Freude daran erleben, sondern auch klingenden Lohn. Gesundheitsdienst im Obst bau mutz Gemeingut werden, und die Qualität und auch die Quantität der Früchte wird sich heben durch geeignete Gesundheitspflege im Obstgarten. L. VV. franste, Berlin. Nackweise dieser Art lassen sich aus jeder Obsrpflanzung beibringen; auch ist die gekennzeich nete Fehlperiode durchaus nicht die einzige obiger Pflanzung. Sie hatte sowohl zuvor (1863—1871) wie nachher solche aufznweisen. Wer geschlossen pflanzen, infolgedessen auf Zwischen- und Ünter- fruchtbau verzichten will, mutz Reserven von minde- v, - srens 1)4 Wirtschaftsjahren in leicht flüssig zu ma- ^cher Wirtschafts^ gewonnen, sst bis- chendem Vermögen haben. Besser ^gedrückt: Er her nicht widerlegt worden Wenn tatiachlick hoch muß die Betriebsmittel und die Mittel für seinen per Gewinn nnr ans der Doppelnutzung vonBaum- und seiner Familie Unterhalt für Las laufende uberfrucht nnd Ackerzwischenfrucht erzielbar ist, -------- - ------ . .., w. dann ist ;ede geschlossene Pflanzweise (ob nun Hoch ¬ oder Halbstnmm oder Busckbaum) schlechte Ge- Obstzüchter gefühlsmäßig empfinden, wenn er z. B. die Abbildung 2 auf S. 130 in „Der Obst- nnd Ge müsebau" ansieht, welche eine Kernobsthochstamm- Pflanzung mit Abstand 15X12 m zeigt. Warnm aber soll es falsch sein, größere Abmessungen, Reihenabstände von 18, 20, 25 m zu wählen. Hierzu folgendes: Je dünner der Baumbestand ist, um so besser sind die Erträge der Zwischenfrüchte, desto geringer aber auch die Obsterträge. Je mehr Bäume — bis zur Höchstziffer von etwa 125 Hoch- nnd Halbstäm men je 1 im Kernobst — auf derselben Fläche stehen, um so größer die Obsterträge, aber um so kleiner die Zwischenfruchterträge. Es gibt für jedes — Obst sowohl wie auch Zwischenfrucht — je nach der Zusammenstellung beider ein Minimum, wie auch ein Reinertragsmaximum. Zwischen bei den liegt das Reinertragsoptimum. Dieses Optimum liegt — wie rechnerisch leicht be weisbar — bei uns in Deutschland zwischen 14 und 17 in Reihenabstand. Wird der Reihenabstand größer, nehmen die Flächenreinerträge ab; wird er kleiner, geschieht dasselbe. Durch Gewährung größe rer Abstände als 17 m werden auch irgendwelche Vorteile, die nicht unmittelbar in Geldwert zum Ausdruck kommen, keineswegs erzielt. Die Belich tung wird nicht größer, weil bei tiefstem AbenL- und Morgenstand der Sonne der Schattcnschlag über mehr als 14 m (praktisch genommen) nicht hinans reicht. Die Wasserversorgung wird durch die er weiterten Abstände nicht verbessert, weil düs Nieder- schlagswaffer teilweise zwischen dön Baumreihen nnd ihren äußersten Wurzeln versickert. Bleibt ein zig eine geringfügige Erleichterung der Ackerbearbei- zum Zwischenbau verwendete Ackerfrucht (ohne Baumbestand, allein angebaut), noch der Obstbaum für sich allein (ohne Unterfrucht) gleich günstigen Abschluß ergeben, als wenn dieselbe Flächeneinheit mit Baumüberfrucht und Ackernnterfrucht zugleich pen ansiedeln. Vier Wochen später nimmt man dann nochmals eine Spritzung vor, die sogenannte Sommerspritzung. Diese beiden Spritzungen, die in den meisten Fällen zur Erzielung eines hervor ragenden Tafelobstes genügen, bestehen in der Re get aus einer Schwefelbrühe, die mit einem schnell wirkenden Magengift gemischt wird. Die Schwefel brühe schützt gegen die Uebertragung aller pilzlichen Schädlinge und das Magengist vernichtet die In sekten. Wenn der Einwand seitens vieler alter Obst anbaner gemacht wird, ein derart öfteres Spritzen mache sich niemals bezahlt, so muß dem entschieden widersprochen werden. Diese Arbeit macht sich im mer bezahlt, nur dann nicht, wenn sie mit ungeeig neten technischen Hilfsmitteln geschieht und nicht sachgemäß und sorgfältig ausgeführt wird. Wichtig ist, daß die Spritzmittel durch etwaige Schärfe das Laub und die Früchte nicht beschädigen und keine Flecken verursachen, und daß mit einem gleichmä ßig hohen Druck gespritzt wird, um eine ganz feine Zerstäubung und eine'gute Haftung zu erzielen. Wird das Spritzmittel in tropfender Form aufge- tragen, so schadet es sehr oft. Eine sehr gute Haf tung erreicht man dadurch, daß man dem Spritz material etwas vorher gut verrührtes Kasein zu fügt. Die Amerikaner nehmen aus 400 l fertiges Spritzmaterial etwa I Pfd. Kasein und erzielen da mit eine recht gute Wirkung. Man soll nie unmittel bar nach dem Regen spritzen. Ist das Material gut angetrocknet, so wäscht es der Regen nicht ab. Auch gibt es heute schon eine ganze Reihe von fertigen Spritzmitteln, die von Natur aus gut haften. Die Amerikaner, die ja vorbildlich in der Erstellung von Schaufrüchten sind, nnd deren Arbeitsweisen wir dem Grunde nach ruhig übernehmen können, haben die Erfahrung gemacht, daß Schwefelbrühen das Mittel gegen alle pilzlichen Krankheiten sind und daß sie gleichzeitig eine günstige Einwirkung aus die Schönheit der Früchte und das Wachstum des Lau bes ausüben, daß sie also dadurch besonders schöne Schnnsrüchte erzielen nnd dies ganz besonders bei allen gelben, rotgestreiften und roten Aepfeln. Nm gleichzeitig die Insekten zn bekämpfen, fügte man bis vor etwa zehn Jahren noch nach unsren Be griffen ziemlich starke Mengen Arsen als schnell wirkendes Maaengift hinzu. Hierin hat sich aber in den letzten Jahren eine starke Wandlung vollzogen, man ist von Arsen abgekommen. Nicht, daß diese Mischungen nicht wirkten; denn Arsen wird immer das schnellstwirkcnde Magengift bleiben, aber man hat die Entdeckung gemacht, daß Arfen nicht nur die schädliche» Insekten, sondern gegebenenfalls auch nützliche Insekten wie Bienen vernichten, und daß dadurch die Ernten eventuell in erheblichem Maße in Mitleidenschaft gezogen werden können. Der amerikanische Obstfarmer ist in der Regel auch Bienenzüchter und die Bienen sind wertvolle Mit ¬ helfer beim Besruchtnngsprozeß. Der erfahren, Farmer hat auf je 2 Acker, das sind 8000 m?, ein Boll Bienen stehen, die er nach Bedarf an einen andren Blütenstand befördern kann und die er im Winter in einem guten, nicht zu kalten Bienenhaus unterbringt. Viele amerikanische Farmer, die eine gewinnbringende Unterkultur uicht betreiben, säen dann im Obstgarten eine Bienenweide an, die meist in Hubam-Klee besteht, der im Spätherbst umge- pflügt als Gründünger sehr wertvoll ist und den Sommer über als Bienennahrung sehr geschätzt wird. Seit etwa zehn Jahren also ist man aus Nachdem im Frühjahr die notwendigen Boden- bcstellungsarbeiten, Lie Vor- und Nachblüten. genannt.-v-rd. Man kann wohl sagen, daß dieses spritzunqen erledigt sind, kommt jetzt eine sehr wich- Mittel nch immer mehr Freunde erwogen hat; tiqe Spritzarbett, die in sehr vielen Obstanlagen denn nach Len letzten Veröffentlichungen der Her- leider versäumt wird und doch ist sie eine der wich- stellersirma in Lomsville Ki> benutzen es bereits tigsten, nämlich die Vorfommerspritzung für Kern- und spätes Steinobst.- Die Früchte haben gut an gesetzt und der Baum steht gut im Laub, jetzt ist es wichtig, ihm Früchte und Laub zu erhalten. Diese Spritzung soll sofort nach dem Vereinzeln der Früchte, die jetzt bereits beendet sein sollte, verab folgt werden. Diese Arbeit muß besonders sorg fältig geschehen und man muß danach trachten, daß das ganze Laubwerk des Baumes und die Früchte mit einem seinen Hauch des Spritzmaterials über zogen werden. Man vergesse auch das Geäst uicht, besonders die Gablungen, in denen sich meist Rau- dewendungen, wie oben" („kann es doch -sein, g"?" -aß - - nickt derartige für die Zukunft -es gefordert entscheidende Probleme entschieden wer- werden, wohingegen andre wiederum — unter ' Ausschaltung jeglicher Unter- und Zwischenfrucht- ' Nutzung — die Abstände der geschloffenen Pflan- Das Zwflchenftmchtbau-Problem laßt sich Nicht zung fordern. So für Kernobst- und Süßkirschen- unter -en^-crzettigen^ Ab,atz- und Verdien,ftchww- hochstamme, in dem kürzlich erschienenen Buch von "" "" """ "" "" H. Schmitz - Hübs äff), 8—12 m, je nach Sor ten. Es stehen also Bestrebungen nach äußerster Intensivierung einerseits, äußerste Extensivie- rung andrerseits einander gegenüber. Dazu nun
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