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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 51.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193400002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19340000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19340000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 51.1934
-
- Ausgabe Nummer 1, 4. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 2, 11. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 3, 18. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 4, 25. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 5, 1. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 6, 8. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 7, 15. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 8, 22. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 9, 1. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 10, 8. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 11, 15. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 12, 22. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 13, 29. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 14, 6. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 15, 12. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 16, 19. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 17, 26. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 18, 3. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 19, 11. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 20, 17. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 21, 25. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 22, 31. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 23, 7. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 24, 14. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 25, 21. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 26, 28. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 27, 5. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 28, 12. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 29, 19. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 30, 26. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 31, 2. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 32, 9. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 33, 16. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 34, 23. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 35, 30. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 36, 6. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 37, 13. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 38, 20. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 39, 27. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 40, 4. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 41, 11. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 42, 18. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 43, 25. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 44, 1. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 45, 8. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 46, 15. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 47, 22. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 48, 29. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 49, 6. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 50, 13. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 51, 20. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 52, 27. Julmond (Dezember) -
-
Band
Band 51.1934
-
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- Gartenbauwirtschaft
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Heiurick ^lsrrell. Sagengut vor uns. Knappen von Schwaz (im Umerinmat) schiach Persönliche Mitteilungen Iohanniszauber in der pftanzenwelt die Nm aber möge die Erde leicht sein. Selten^ Lübeck, Lübecks Vier Generationen Gärtner Es gebärt heute nicht mehr zu den Heide- und Moorwiescn ziert. In Oberfranken wird sie am Vorabend des Johannistags, also am 23. Juni, gesammelt, die Ackerränder werden mit der Arnika besteckt, ebenso befestigt man die Blu- ger oft mit stark konzentrierten. Um das Platzen der Tomaten zu vermei den, wässere man vorsichtig, namentlich nach großer Trockenheit und längerer Hitzeperiode. Ban F r u ch t- faule befallene Früchte und anderweitig erkrankte Pflanzentcile und Pflanzen entferne man recht zeitig und verwebte sie Ueber Berbütung derselben siehe Nr. 22 dieser Zeitschrift vom 31. 5. 103t. (Ueisberg, Bonn. ein verlaufenes Stück Vieh zu suchen. Da fiel ihm, ohne daß er es merkte, etwas vom Farnsamen in die Schuhe. Als er heimkam, hörten ihn seine An gehörigen wohl reden, sie sahen ihn aber nicht. Da in der Johannisnacht besonders bemerkenswert er scheint, ist, daß diese Sagen bei fast allen indo germanischen Völkern nachzuweisen sind, besonders aber bei den Slaven. Wir haben also hier uraltes rische Kunst, die damals in Frankreich in besondrer Blüte stand, von Grund auf zu erlernen. In die Behälter, die Sporenkapseln, zu kleinen Häufchen zusammentreten. Diese Sporcnhäufchen sind schon um Johanni zu sehen und sie haben schon seit alter Zeit-die Einbildungskraft des Volkes mächtig er regt. Auch in den alten Hexenprozeßakten spielt dec „Farnsame", den man nur in der Johannis nacht gewinnen könne, eine gewisse Rolle. Ter Glaube an den geheimnisvollen Farnsamen, der nur in der Johannisnacht, und zwar mit Hilfe des Teufels zu gewinnen sei, war im 19. Jahr hundert durchaus noch nicht verschwunden. Ta er zählte um die Mitte des vorigen Jahrhunderts ein Tiroler Bauer dem Sagenforschcr Johann von Heu (Nvperwum perkorötum). An Rainen, an Wegrändern, auf trocknen Wiesen können wir diese Pflanze fast überall antrefsen. Sic hat leuchtend gelbe, sternförmige Blüten; besonders auffällig ist, daß die Blätter mit kleinen durchscheinenden Punk ten besetzt sind. "Wenn man so ein Blatt gegen das Licht hält, dann sieht es fast aus, als wäre es, von Nadelstichen durchbohrt. Mancherorts erzählt man sich, daß der Teufel, ergrimmt über die Heilkraft des Krauts, die Blätter mit einer Nadel durchstochen habe. In den alten Kräuterbüchern führt dieses Johanniskraut die Namen Jageteusel, Teufels flucht. Man glaubte nämlich, daß der Teufel unsre Pflanze fürchte und schleunigst verschwinde. Wo sie heraus und sofort war der Mann wieder sichtbar. Was aber an diesen Sagen vom zauberischen Farn Helm war eine Persönlichkeit von ganz besondrer Prägung. Er erbte nicht nur die Liebe zur Natur von feinem Vater, sondern — hier zeigt sich der Segen des Erbguts in Verbindung von Blut und Boden besonders deutlich —: Es entwickelte sich bei ihm das Talent der Pflanzenzüchtung. Jeder, der das Wachstum der Pflanzen, seine Gesetze und Zu sammenhänge kennt, wird wissen, daß man bei Pfkanzenzüchtung mit Berechtigung von Talent fprechew darf. Ich erinnere nur an Luther Bur heiten, daß Gartenbaubetriebe hundert und noch mehr Jahre bestehen und während dieser Zeit in dem Besitz einer Familie sind. Unendliche Werte können sich dann sammel», wenn Lebens erfahrung und Erbfähigkeiten zu einem bestimmren Beruf von einer Familie auf die andre übergehen kann. Ein guter Beweis für den Wert solcher Erb- tradiiion ist die Familie kerniger Gärtner in Stutt gart, die Psitzer. Wohl jeder, der sich mit Garten pflege beschäftigt hat, kennt diesen alten Namen. Ihren guten Ruf haben die Psitzer wohl verdient. Schon der Urgroßvater war um 1800 herum ein Gärtner mit Leib und Seele. Er hatte damals schon, als die heute mit Häusern übersäten Abhänge um Stuttgart herum noch unbebaut waren, ein an gesehenes Obst- und Weingut. Tie Liebe des Ur großvaters vererbte sich auf den Großvater Wil helm Psitzer, der im Jahre 1844, also vor genau 90 Jahren, einen Gartenbaubetrieb ins Leben rief. Als echter Gärtner war er Forscher zugleich, nicht das „Gcldverdiencn" war ihm Lebensinhalt und Lebenszweck, sondern die Kultur und Pflege schöner Pflanzen. Ucberall suchte er seine Kennt nisse zu erweitern. Einfach war das Reisen damals nicht. Da Großvater Pfitzer nicht über allzuviel Vermögen verfügie, zog er es vor, den Weg unter die Füße zu nehmen. Was für eine Leistung das war, kann sich die heutige, durch alle Verkehrstech nik und Komfort verwöhnte Generation kaum bor stellen. Er zog nicht nur durch Deutschland, son dern auch durch ganz Frankreich, um die gärtne alten Quellen wissen wir, daß inan sich beim Sprung durchs Johannisfeuer mit den Stengeln der Bei- fußvflanzc umgürtete. Nach dem Sprung warf man die Pflanze ins Feuer und sprach dazu etwa: „Mit diesem Bcifuß soll auch alles Böse und das Unglück, das mir droht, im Feuer verbrennen." Bcrussbclange im.Reich oft entscheidend mit ein wirken konnte. Seine Ernennung zum Ehren vorsitzenden der Gruppe konnte daher nur ein ganz bescheidenes Dankeszeichen für seine Tätigkeit sein. 1t.it t'eiem Schmerz emMand der Verstorbene den anscheinend unaufhaltsamen wirtschaftlichen Nieder gang des Gärtncrberuis, der auch seiner Baum schule mit den Beziehungen zu den nördlichen Landern schweren Abbruch getan hat. Mit um so größerer Freude nahm er trotz seines hohen Alters erworben, Gewächshaus an Gewächshaus erstand, die nach eignem Entwurf und Zeichnung gebaut wurden als Niederschlag kritischer Beobachtungs gabe; denn Großvater Pfitzer hatte die Augen überall öffengchalten und brachte zu dem gesehe nen Nduen Hoch eigne Berichtigungen und Verbes serungen, Tank seinem unermüdlichen Forscher drang brachte er auch von überallher Pflanzen- ncuheiten zusammen — (noch heute eine Spezia lität der Firma Psitzech —, probierte sie für unser Klima aus.und züchtete sie durch. Sein Sohn Mil ¬ zen Welt berühmten Pntzerschen Gladiolen. Mit keineswegs alltäglicher Sicherheit und Selbstver ständlichkeit züchtete er die im Ausland erworbenen Neuheiten durch oder kreuzte sie mit heimischen Ar ten, um sie so für unser Klima brauchbar zu machen. Wer kennt und liebt nicht die prachtvoll aus Licht und Kraft gebauten Gladiolen, deren Farbe wie mildes Sonnenlicht auffchimmert? Tas Können von Wilhelm Pfitzer wird aber am besten dadurch gekennzeichnet, daß er in der ganzen Welt als Be rater zugezogen wurde. Wilhelm Psitzer war das Herz der Firma. Um ihn organisierten sich alte Abteilungen und schlossen sich zu einem Kreislauf der Dinge. So wie in seinem Garten das bunte Nebeneinander zu einem prächtigen Ganzen zusam menwuchs, so schloß er auch die Vielheit seines aus gedehnten Betriebs — Sameuzüchterci, Samen handlung, Gladiolen- und Staudenzückierei, Baumschule — zu einer großen Einheit, die er 1921 beruhigt seinen Söhnen überließ, die mit den ausgeprägten Familieneigcnschaflen — Bodenver bundenheit, die daraus emporsprossende zähe Ener gie — das Geschäft noch erweiterten. Der Ruf Stuttgarts als Blumen- und Garten stadt ist nicht zuletzt der Familie Pfitzer zu danken. Wer zur Sommerszeit in Stuttgart-Fellbach die blühenden Blumenäcker der Firma Pfitzer sieht, glaubt in einem Märchenreich zu stehen. Sinnend sicht man, was unermüdlicher Fleiß, Geduld und Ausdauer, was 90 Jahre Tradition, 90 Jahre Er fahrung geschaffen haben. Ter Weliryf der Firma Pfitzer ist nicht unbegründet, die hochentwickelten Zuchtergebnisse dieses ausdauernden Gärtnerfleißes sind in der ganzen Welt bekannt und berühmt. Wir wünschen der Familie Pfitzer zum 90jährigen Jubiläum weiteren glücklichen Erfolg zur Freude aller Garten- und Blumenliebhaber. Es sind verstorben: Peter Giert, dicgeNsburg-Reinhausen. Gustav Drittel, Schwarzenbek, (Holstein). Otto Reinicke, Berlin-Britz. angebracht sei. Im Sakzburgisckcn stecken lungsformen. Man spritze mit Nikotin enthaltenden Mitteln lz B. 150 g Reinnikotin in 100 I Wasser , .. gelöst). Auch Regenanlagcn, namentlich in Kästen, wegen des Kelchtüchels ein geistlicher Herr einen werden dafür sorgen, daß derartige tierische Schädi- " " ger nicht aufkommen können. Das trifft auch hin sichtlich der Spring Wanzen zu, die besonders in Süddeutschland anzntreffen sind. Man vergesse auch hier die regelmäßigen Nikotin-Schmefelkalk- brühespritzungen nicht, führe sie aber stets erst in den späten sliachmittagsstunden aus. Bei Stan genbohnen sind sie auch gegen Blattlstuse und Rote Spinne wirksam und empfehlens wert, doch sollte man lieber mit schwachen Schwefel kalklösungen (14—1^) und öfter spritzen, als weni- Carl Rohrdanh, Baumschulbcsitzer in dessen anerkannter Betrieb weit über Grenzen hinaus in Fachkreisen bekannt ist, schloß nach einem arbcitsreichrn für den Gärtncrbernf stets apferbcrcucn Lcbcn gm 17. 6. im 82. Lebens jahr für immer seine Augen. Was der Ver storbene dem Beruf während seiner Tätigkeit als Obmann der Bczirksgruppe Lübeck im ehemaligen Reichsvcrband des Deutschen Gartenbaus und schon vorher im Verband der Handelsgärtncr Deutsch lands seit 1898 gewesen ist, bis sein Gesundheits zustand es ihm verbot, diesen Posten weiter zu bekleiden, wissen alle diejenigen zu schätzen, die während dieser Zeit irgendwie mit ihm beruflich in Verbindung standen. In wie manch einem Aus schuß beruflicher und öffentlicher Art ist er erfolg reich tätig gewesen. Seiner Leitung, seiner Be- rufsfreudigkeit, seiner ausgezeichneten Vermitt lungsgabe, sowie seinem umfangreichen Wissen und Können in allen Zweigen des Berufs; ist es mit zu danken, daß das Vcreinsleben in Lübecks Gar tenbau schon frühzeitig erstarkte und auf die Bäuerinnen unsre Pflanze an Johanni vor die Fenster oder hängen sie über den Türen auf, um allen bösen Zauber vom Haus sernzuhalten. Die Firma Fran, Ionas, Fraustadt-Grenzmaxk, kann am i. 7. 1934 auf ein. hundertjähriges Be stehen zurückblicken. Sie wurde von dem Vater des heutigen In habers, der im Jahre 1886 starb, im Jahre 1884 gegründet. Sie war damals vorwiegend Baum schule und Gemüsegärtnerei. Schon der, Vater unternahm es, in sehr vielen Straßen der Provinz Posen Allee- und andere Bäume zu pflanzen. Nachdem sein Sohn Franz, der heutige Inhaber und Jubilar, vom Militär zurückkam, übernahm er das väterliche Geschäft. Er ist heute 68 Jahre alt und führt als Junggeselle den Betrieb mit seinen beiden Schwestern zusammen. Er stellte denselben auf Topfpflanzen und Binderei um und brachte es mit der Zeit zu einem sauberen, muster gültigen Platzgeschäft. Auch für alle beruflichen Belange hatte er stets Interesse und gehörte schon dem ehemaligen Handelsgärtnerverband, dem ehemaligen Reichsver band des deutschen Gartenbaus an, während er heute in der Kreisgruppe für unseren Beruf wirkt. Wir wünschen ihm einen weiteren Aufstieg des schon so traditionsrcichcn Betriebes. Krcisgärtnerschaft Fraustadt, Vist 8testen. VIWW^ Johanni I Sommersonnenwende! Wenn man diese Worte hört, sieht man im Geist die blühenden Fluren, man denkt an alte Vokksbräuchc, an das Johannisfeuer. Vielleicht hat man auch von aller lei Volksglauben, der sich um den Johannistag rankt, gehört, etwa, daß man an diesem Tag nicht in einem Fluß baden dürfe, weil an Johanni der Fluß sein Opfer fordere, oder daß man in der Johannisnacht Tinge erfahren könne, die zu den übrigen Zeiten des Jahres verborgen blieben. Wie all diese Johannisbräuche entstanden sind, welch alter Volksglaube ihnen zugrunde liegt, soll hier nicht näher auscinandergesetzt werden. Tie Volkskundesorschcr sehen in dein christlichen Jo- hannisfcst die Weiterbildung einer vorchristlichen Sonnenwendfeier. Jedenfalls läßt sich feststellen, daß die meisten vorchristlichen Bräuche , mit Johannes dem Täufer, denen Gedenktag die karholischc Kirche am 24. Juni feiert, nichts zu tun hgbcn. Aber wir wollen bicr all diese mehr oder minder gelehrten Tinge beiseite lassen und uns lieber an die Tatsachen halten, d. h. von den Jo« g'hachelt (d. h. tüchtig geschimpft) und ihn einen abergläubischen Tatt'l (Dummkopf) geheißen, das hat der Knappe fein Leben lang nicht vergeßen und ist nicht mehr zum Farnsamenholen gegangen." Der in der Johannisnacht geholte Farnfamen hat, wie schon oben angedeutet, wunderbare Eigen schaften. Er macht feinen Träger hieb- und stich fest und er ist vor allem zum Heben unterirdischer Schätze dienlich. Fast in allen deutschen Landen von der Mark bis hinunter nach Oesterreich kennt man ein« Volkssage, nach der einmal ein Bauer am Vorabend vor Johanni in den Wald ging, nm Schwarze Fliege genannt, weil die erwachse nen, millimeiergroßen,' schwarzen Tiere geflügelt sind und einer winzigen, schlanken Fliege nicht un ähnlich sehen. Im Gegensatz zu Roter Spinne und Blattläusen laufen die Tierchen behende auf den Blättern (besonders untcrfeits) herum; dadurch und durch die schlanke Form unterscheiden sich die orangefarbenen Thrips-Larven von der Roten Spinne. Auch der Schaden ist ein andrer, da Thrips mehr schabend (weniger saugend) schädigt, so daß meist fast silberhelle Blattflecken entstehen, dem Be fall durch gewisse Pilzkrnnkheiten nicht ganz un ähnlich. Aber die genaue Betrachtung der Blatt unterseiten zeigt bald die schwarzen Kotpünktchen neben den Tieren in ihren verschiedenen Entwick- Jetzt notwendiger Pflanzenschutz im Trcibgemüscbau pnmuls VSNL Mersaztiskiiiütieniien Hiili« ^isssnöluimi^e Imkers ick im stosstkeimsucisr Qualität. Preise It. meinen Oiste, ^velelre aak Verlangen rugesancit ^irck. Zsmenriiklttes Xskl MW. Nsrdscii s. Uerksr Draußen auf dem Land sicht man die wild wachsenden Blumen nicht mit den Augen des Bo tanikers an. So ein alter Schäscr oder ein biederes Kräuterweiblein weiß gar manches von den Kräu tern, was sie nickt jedem, am allerwenigsten dem Städter, ohne weiteres anverirauen. Ta hat die oder jene Pflanze geheimnisvolle Kräfte, dient etwa bei Svmpathickuren; es gibt „ante" Pflanzen, die man vielleicht in den Stall steckt, um böse» Zauber vom Vieh abzuhaltcn; cs gibt aber auch Kräutcr, mit denen man dem lieben Nachbarn Schaden autun kann. Diese Leute keimen auch manche Bezeich nungen für Pflanzen, die man vergeblich in dcn Botanikbiichern sucht. Aber nicht zu allen Zeiten üben solche „Zaubcrpflanzen", wenn wir sic so nennen wollen, ihre geheimnisvollen Wirkungen aus! Sie müßen zu ganz bestimmten Tageszeiicn gesammelt werden etwa genau mittags 12 Uhr oder vor Sonnenausgang oder nach Sonnenuntcr- gairg. Man darf beim Suchen nach der Pflanze nicht angcredet werden, fonst wird der Zauber, dcn man vorhat, unwirksam und viclcs mehr. Eine solche Zeit, zu der manche Kräuter beson dere Wirkung entfalten sollen, ist nach dem Volks glauben Johanni. Kcin Wunder! Gerade zu dieser Zeit steht ja unsre Pflanzenwelt in üppigster Füll«. Heilpflanzen an Johanni gepflückt, haben eine besonders kräftige. Wirkung. So heißt es in Mittelsrankcn, die Blüten des Holunders müßten am Johannistag vor Sonnenaufgang gepflückt wer den, wenn sie einen guten Tce gegen Halsweh gebe» sollen. In der Tölzcr Gegend (Oberbayern) muß dieses Pflücken der Holunderblüten am Jo hannistag während des Mittagläutens geschehen Tas Volk kennt eine Reihe von „Johanms- kräutern". Tas bekannteste —- es wird ja auch in den Büchern meist so bezeichnet — ist das Hart- schreibt vor fast 400 Jahre» der Arzt und Botaniker Leonhard Fuchs in seinem Kräuterbuch Heimat zurückgckchrt, legte er den Grundstein zum (1o43':„L. Johannisgurtcl.. . . hat den Namen Gartcnbaugeschäst (1844). Von Jahr zu Jahr von einem Aberglauben der Tcutichcn bekommen. baute er es mehr aus, neue Grundstücke wurden Tann sich etliche, damit an §. Johannes des Täuscrs - - -- Tag gegürtet haben und darnach (das Kraut: in das S. Johannisfeuer geworfen mit Zutun etlicher Sprüch und Rehmen . . . ." Auch aus anderen 1.75 3.- 6.50 11.50 17.- IM. Msxlrmg,»s!les.t.z heißt, den gefürchteten „BilmcSschncidcr", einen Korndämon, abkaltcn, der mit Sicheln an dcn Füße» nächtlicherweile durch die Felder geht und dort Streifen in das Korn schneidet. Wenn wir diese beiden Bilanzen, Hartbcu und Arnika, die im Johanniszauber eine so große Rolle spielen, miteinander vergleichen, so fällt uns eins aui: sie haben beide leuchtend gelbe Blüten bzw. Blütenköpfe, die strahlig gebaut sind, so daß man unwillkürlich an kleine Sonnen denkt. Nun ist aber der Johannistag als Sommersonnenwende eine Zeit des Sonnen- nnd Feuerknlts; man denke nur an die Johannisfeuer. Diesem Johannisfeuer wird eine reinigende, alles Unglück abwehrende Kraft zugcfchrieben, ebenso sollen die genannten Blumen alles Böse fernhaltcn. Das dritte der Johanniskräuter ist derBesfuß (Artemisia vulgärisO Seine Blüten haben aller dings kaum Achnlichkcit mit einer Sonne. Ter Bcisuß ist eine ansehnliche, oft über einen Meter hohe Staude, die meist an Tchuttplätzcn, an Manern, Hecken und Zäunen wächst und in vielen Gegenden häuslg ist. „2 uwendgürte I" (Sonnenwend- gürtel) heißt man dcn Beifuß im Altbayerischen, und da und dort flickt man um die Sonncnwend- zcit aus dem Beifuß Kränze, die man dann in dcn Ställen aufhängt. In Tirol heißt die glcicke Pflanze „S o n n w c n d st a u d e", in Vor arlberg „I ohanni sk r a u t". Welche Be wandtnis es mit dem Beisuß am Johanni hatte, erfahren wir aus den alten Kräuterbüchern. So Gegtzn die bei dem anhaltenden heißen, trocknen Wetwr leicht möglichen B l a t t v e r b r e u n u n - gen bei Gurken sowie andre, in Nr. 22 dieser Zeitschrift genannte Schädigungen schützt man sich durch einest leichten Dauerschalten. Wenn Rote Spinne einmal in einem Treibhaus überhand genommen hat, daun sollte man mit Schädlings naphthalin dagegen Vorgehen. Zu diesem Zweck erntet man alle irgendwie erntefähigen Fruchte, er ledigt die Schnitt- und Hestarbcilen, gießt die Pflan zen kräftig, damit sie für 36 Stunden genügend Wasser zur Verfügung haben, überbraust auch das Blattwerk, streue dann das Schädlingsnaphthalin auf den Boden aus, und zwar je 50 g. Diese Arbeit wird am besten nachmittags ausgeführt. Gurkenwurzeln dürfen hierbei nicht freiliegen, da sie fonft beschädigt werden; es ist genau nach Vor schrift zu handeln, um Schäden zu vermeiden. Nach dem Ausstreueu des Naphthalins ist das Haus zwei bis drei Tage bei Temperaturen zwischen 23 und 24" O geschlossen zu halten. Bei dem jetzt noch vielfach herrschenden Wetter ist also guter Schatten nötig, um niedrige Temperaturen zu haben. Soll ten die Temperaturen höher steigen, muß man recht zeitig lüften und schnell durch Spritzen sür feuchte Luft sorgen. Gelüstet wird sonst nicht, man feuchtet nur ein- bis zweimal täglich die Pflanzen an und beobachtet die Temperatur. Nack der Beendigung der Behandlung wird gut gelüftet. Nach einigest Tagen wiederholt man die Behandlung, um die aus den widerstandsfähigen Eiern geschlüpften Spinn- milbenlarven zu treffen. Man sollte Ss lieber nicht so weit kommen lasse», daß es nötig ist, mit Naph thalin vorzugehcu. Wenn man regelmäßig all wöchentlich einmal vorbeugend mit einer Sckwefel- kalk-Nikotinbrühe (je 100 I Wasser I kg Schwefel kalkbrühe -p 100 g Rcinnikotin) spritzt, werden sich weder Rote Spinne noch Blattläuse noch Thrips einnisten. Letztgenannter Schädling wird auch hamusbräuchen selber sprechen, von dcn vielleicht längst vergessenen und den noch heute lebende». Auch soll uns hier nickt das ganze Gebiet des Jo- men an Fenstern und Türen. Ans den Feldern hanuisglaubens beschäftigen, sondern nur der Teil, M die „G'hanncsblume", wie die Arnika dort Ler sich auf die heimische Pflanzenwelt bezieht. Herbert Kunert, Schallau i. Schlef. Oskar Nietzsche, Dresden-Neustadt. Ludwig Faschingbauer, Leopoldshall. Von jeher haben die Farnkräuter die Einbil dungskraft des Volks beschäftigt. Sie wachsen an schattigen Waldstellen, wo es im Halbdunkel nickt recht geheuer ist. Wer unversehens darauf tritt, verirrt sich und findet dcn Weg nicht mehr nach Hause. Das Farnkraut ist die Jrrtvurz oder das Jrrkraut der deutsche» Volkssage. Auch das Farn kraut ist eine Pflanze des Johanniszaubers. Tas beweist schon der Volksnamc „Johanniswurzel", den der Wurmfarn am bayerischen Lcchrain führte. Der Farn ist bekanntlich kein«'Blütenpflanze/ Er . vermehrt sich dadurck, Laß ans der Um«rseite der bank und icinc^ steinloien Pflaumen Mu nacht- Blättcr der Wedel", winzige staubförmige Ver- wandlerncher Lickerheu zuckicte Wilhelm Psitzer mehrungistörpc'r, die „Sporen", entstehen, deren Lie BejonLerheU der ^uma Putzer, Lie m Ler gan- Lrclbssr- Hört»« alle OrölZsn — nieckrigste Preiss! 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Original - Sock I<X) kg INI. 9.50 peruvusno „kUUKoen" 5 10 25 50 75 kg Alpen bürg folgendes: Am Abend vor Johanni muß man nach dem Gebetläuten, am besten in dem Augenblick, wo die Sonne untergeht, zu einem Fmnkrautstock im Wald das Tüchlcin legen, das. der Priester beiiy heiligen Meßopfer über den Kelch' ävg der Bauer Len -ck b . »Mbar gebreitet hat. Dann fällt über Nackt der „Farn- """ ^"nn wieder ncktbar. same" darauf. Es heißt aber acht geben, daß man den Farnsamen vor Sonnenaufgang wegnimmt; denn sonst verslücktigt er sich und — so schloß der Bauer seine ErMlung — „da bat aber einmal , ... .. »och rege» Antest än den auch den Gärtnerberuf Em andre» bekamues ^ohanms-raut 'st unsrer heutigen Arnikas.4rn,c» mont-n» 1, die nur ihren gelben Negierung. Seinem pflicktgetreuen Wirken wird wnnenartig.cn Lluten.ko.Pfcn Hvckiommcr nmre s„iz der Tank dcr Beruiskameradcn sicher bleiben.
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