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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 51.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193400002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19340000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19340000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 51.1934
-
- Ausgabe Nummer 1, 4. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 2, 11. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 3, 18. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 4, 25. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 5, 1. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 6, 8. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 7, 15. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 8, 22. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 9, 1. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 10, 8. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 11, 15. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 12, 22. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 13, 29. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 14, 6. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 15, 12. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 16, 19. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 17, 26. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 18, 3. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 19, 11. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 20, 17. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 21, 25. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 22, 31. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 23, 7. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 24, 14. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 25, 21. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 26, 28. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 27, 5. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 28, 12. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 29, 19. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 30, 26. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 31, 2. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 32, 9. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 33, 16. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 34, 23. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 35, 30. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 36, 6. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 37, 13. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 38, 20. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 39, 27. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 40, 4. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 41, 11. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 42, 18. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 43, 25. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 44, 1. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 45, 8. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 46, 15. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 47, 22. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 48, 29. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 49, 6. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 50, 13. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 51, 20. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 52, 27. Julmond (Dezember) -
-
Band
Band 51.1934
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- Gartenbauwirtschaft
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Volksbolamk: Schwertlilie UN- Schwertel des „Einmottens". dlaiäi IVagner. der Stuhlfüße geschützt. Llnser Garten im Brachmond mit frischgetöschtem, wimnis- oben) gebildet ist. Heinrich dlarrell. ct IVIittsÜungsn cjsi- f i hunderts entnommen. Die Blüten der deutschen Schwertlilie fordern durch Farbenpracht und Form zu volkstümlichen Isussneis von ksrutsksmsrscisn hsbsn ihrs krkisrcnrg, cls6 sis unsrsr Ztsrbskssrs sb 1. 7. sngshörsn wsrcisn, bsrsils sbgsssnckt. YVir bitten cmsrs bishsrigsn übrigen tvlilglisbsr, bis vor 18SL gsborsn sin6 uncl uns ibrs krkisrung noch nicbt rugsssnbt hsdsn, sowie siis snbsrsn ösrutsksmsrsctsn, uns urngsbsnb bis noch sussishsnbs krkisrung sinrussnbsn, bsmit wir ctis ksgislsrsrbsitsn dis rum 1. 7. beenden können. tVir weisen nochmsis bsrsut bin, bs3 dis jstrigs ksgsiung sndgüilig ist und Isbsnslsng- iicb tssliisgl. Ivlil weiteren -ksndsrungsn irgsndweicbsr >^rl ist dsbsr ksinsskslis ru rscbnsn. P> ist dk tu zr b< a ü tr g n- B w V ni d> Sd sich das Anbringen von Jnsektenfanggürtekst. Stark verlauste Triebe werden am besten ganz entfernt. Ebenfalls zu entfernen find die Gefpinnste der Auf Rollen und Rädern Kleine Erfindungen zur Erleichterung der Haus arbeit haben selten das Glück, über die vier Wände hinaus bekannt zu werden. Aber als Hausfrau ist man an ungelohntes Schaffen im Dienst der Fa milie gewöhnt, und die Hauptsache ist ja auch, daß sie selbst dadurch arbeitssrcndiger und vergnügter wird. Dabei hat fast jede Hausfrau ihren kleinen Fimmel. Meine Freundin Grete setzt alles, was irgend , dafür geeignet ist. auf Rollen oder Räder. Ihr Serviertischchen rollt nachmittags immer in die wärmste Ecke der Stube, wo ein fliegender Kaffee tisch erreicht wird. Das hat schon Gelegenheit zu sehr lustigen, improvisierten Zusammenkünften ge geben. Tie Fahrbarkeit der schmalen Blumenkrippe er leichtert täglich der Pflegerin des häuslichen Zim mergartens das behutsame Forttransportieren vom Lüftefenster, die Beförderung ins Badezimmer zum Spritzen und das Verschieben der Gesamtplantage an ein sonniges Fenster. Der Waschkorb wurde beim Aufhängen der Wäsche auf ein Holzgcftcll mit Nädern gesetzt lind brauchte nun nicht immer der Wäsche nachgetragen zu werden, ebensowenig wie die Wäsche unter nach folgenden heftigen Kreuzschmerzcn dauernd dem Waschkorb auf der Erde entnommen werden mußte, um seine luftige Trockenanstalt zu beziehen. Nur gegen eins hat meine Freundin Grete eine berechtigte Abneigung: gegen Rollen unter Sesseln, die auf guten Teppichen stehen. Die „Eindrücke", die die Rollen auf den Teppich machen, sind so tief, daß alles Bürsten sie nicht wieder verwischt, wäh rend die Holzfütze viel milder und freundlicher mit dem guten Teppich umgehen. Ta gibt es auch die „Gleiter", rundköpfige Nä gel. die unter die Füße geschlagen werden, und teppichlose Fußböden werden durch Gummi„schuhe" ' etwas gebogenen Blätter haben einige Benennun- , gen veranlaßt, so die ostfriesischen Haansteer ten (Hahnenschwanz) und Pausteerten (Pfau schwanz). Die bunte Farbe der Blüten hat wohl dazu beigetragen, daß man gerade an farbenpräch tige Vögel dachte. Auch für die ostfriesische Be nennung Sgeerenslieper (Scherenschleifer) und für die erzgebirgische Sablblaumc sind die schwertförmigen Blätter die Ursache gewesen. Als Schwertel wird nach der Blattform auch eine andere verwandte Gattung bezeichnet. Es ist die Gattung lUoäiolus, von der verschiedene süd- europäische und süafrikanische Arten („Gladiolen") und deren Bastarde in unseren Gärten.gezogen wer den. Bei uns ist einheimisch die Sumpf-Siegwurz (tUsäioIus palnster), die als seltene Pflanze hin und wieder im Juni und Juli auf sumpfigen Wie sen blüht. Den Namen Siegwurz verdankt die Pflanze einem alten Aberglauben. Offenbar, weil die knollige Grundachse der Siegwurz von einer faserigen, einem Panzerhemd ähnlichen Hülle um geben ist, hielt man sie früher für ein Mittel, um sich hieb-, stich- und schubsest zu machen. Die Fa- serhüllcn wurden von den abergläubischen Lands knechten unter dem Wams getragen, wenn sie in die Feldschlacht zogen. Das Gleiche glaubte man vom Allermannsharnisch (XIlium victnriälis), einer im Gebirge wachsenden Lauchart, die eben falls netzartige Zwiebelhüllen hat. Wie weit sich dieser mittelalterliche Glaube an die Cchutzwirkun- gen dieser Pflanzen in die allerneuste Zeit erstreckt hat, sehen wir aus einer Mitteilung des Botani kers P. A s ch e r s o n, nach der im Anfang des 20. (!) Jahrhunderts in dem bekannten Berliner Warenhaus Wertheim (!) zum Preise von 2,25 M. „Glücksalraune" verkauft wurden. Wie die Unter suchung ergab, enthielten diese „Glücksalraune" die faserigen Zwiebelhüllen vom Allermannsharnisch und der Siegwurz, also „Gegenstände uralten Aber glaubens im modernsten Handelsverkehr", wie Ascherson sehr richtig sagt. Eine auf der Mün chener Staatsbibliothek befindliche Handschrift (Cgm. 381) des 15. Jahrhunderts weiß von der „fchwertelenwurzen" mächtige Kraft gegen die An fechtungen des Teufels zu berichten: „der schwer-' telen wurczen by im treitt (trägt), dem mag kain tüffel kain layd noch kain schaden bl) lebenden lib < (Leib) nit getun. wer ouch dieselben wurczellen ! under aines besessen Menschen hoüpt guot gewand tut oder darinn lait, so sait (sagt) der tüfel, was man in srauget (fragt) und flucht von banne zu Hand (— und flieht sofort von dannen)." Im Hannoverischen wurden früher die Knollen der Siegwurz den kleinen Kindern als Amulett umge hängt, das sollte sie vor dem „Schmerlen", den cpi- lepsieähnlichen Krämpfen, schützen. Man nannte ein solches Amulett auch den „Schreckstcin", weil man glaubte, daß diese Kinderkrämpfe durch plötz liches Erschrecken verursacht würden. Volksnamen hat die Siegwurz nicht viele. Für die in den Gärten gezogenen Arten wird meist der aus dem Latainischen stammende Name „Gladiole" (lat. glackiotus — das kleine Schwert) gebraucht. Die gemeine Siegwurz (6. cnmmünis) wird in der Schweiz manchmal als „ S ch w y z e r h o s e " be zeichnet, also ein Name, der ganz entsprechend dem „Echwobehose" kür die deutsche Schwertlilie (siehe Apselgespinstmotte; am besten verbrennen. Gegen die Kräuselkrankheit des Psirsichs, einer Pilzkrank heit, die sich in der Weise äußert, daß die Psirsich- blätter gekräuselte oder runzlige Blattslächen zeigen, ist das Entfernen der kranken Blätter anzuraten, lieber die direkten Bekämpfung?» Maßnahmen wurde bereits berichtet (vergl. „Der Garten im Wonnemond"). Das Einrollen der Pfirsichblättcr hat mit der Kräuselkrankheit nichts zu tun. Diese Erscheinung, die man auch bei den Johannisbeeren beobachten kann — auch hier kräuseln sich die Blätter und versärben — beruht auf der Saugwirkung von Blattläusen. — Recht unangenehm kann sich zuweilen der sogenannte amerikanische Stachelbeermehltau auswirken. Auch hier sind jetzt nur Vernichten der Blätter, Bewässe rung und Kalken des Bodens die einzigen Be kämpfungsmaßnahmen. Im Winter dagegen muß stark zurückgefchnitten und auch gespritzt werden. Die für den Wonnemond (Mail geschilderten Pflegemaßnahmen sind auch im Ziergarten fortzusühren. Besondre Pflege und Aufmerksam keit verlangen unsre Sommerblumen, die gegen schwache flüssige Düngung ebenso dankbar sind, wie die der vollen Entwicklung zustrebendcn Rosen. Auch Dahlien vertragen eine künstliche Düngung, z. B. Hakaphos; man hüte sich aber vor zu reich licher Verwendung von Stickstoff. Noch ist es Zeit zur Aussaat von Edelwicken im Freiland, die im Spätsommer blühen sollen. Auszusäen sind dann noch einige Zweijahrsblüher, vor allem noch Stief mütterchen, Vergißmeinnicht, Leinkraut (Silcne), Tauscudschön und Lauduclken. Abgcblühte Rosen- und Staudenblüren sind sogleich zu entfernen. Rit- terivorn z. B. ist nach der ersten Blüte stark znrück- zuschneiden, um einer zweiten Blüte im Hochsom mer zur Entwicklung zu verhelfen. Die Blüten von Rhododendron sind nach dem Verblühen auszu- brcchen. Zimmerpflanzen, wie Palmen, Gummi baum und Farne können ins Freie gestellt werden, auch Azaleen und Kamcllien vcrrragcn einen Stand im Freien. Neben der Vermehrung einiger som- »lerblühender Stauden durch Stecklinge (Phlox, Astern, Salbei, Berufskraut usw.) erfolgt jetzt noch die Aussaatvermehrung von Steingartenstauden (Enzian, Glockenblume, Primeln, Edelweiß, Stein brech u. a.). Diese werden nm besten in Tonschalen oder auch in Töpfe ausgesät, um danach schattig und kühl ausgestellt zu werden. Bis Mitte Brach mond können auch noch spätblühendc Astern aus gesät werden, z. B. Walderseeastern, Viktoria-, Lili put- und Mignonastern. IV. K. lüftet und wieder neu eingemottet werden. Nach-, her kau» man dann ohne Besorgnis den Schrank ösfnen und die Sachen zum Gebrauch herausneh men; sie werden keinerlei Mottenfraß aufweisen. Am besten ist es natürlich, wenn man schon beim Einkauf von Stoffen und Kleidungsstücken an die Mottengcsahr denkt und mottensichere Sachen ein kauft; dann ist man jeder Sorge um die Motten plage enthoben und spart sich zudem die Arbeit Benennungen geradezu heraus. Im Oberdeutschen findet man in den Blüten eine Aehnlichkeit mit den Fledermäusen, daher in Tirol Fleder maus, in der Schweiz Fledermüs. Um Schaffhausen sieht man in der Blütensorm gar eine Pluderhose, die geschlitzte Hose, wie sie im 16. Jahr hundert getragen wurde, und nennt die Schwert lilie daher Schwobehose (vgl. unten „Schwy zerhose" für 6Isckiolus). Recht hübsch ist die ost- friesische Benennung blau Pastoren. Da ver gleicht man offenbar die beiden herabhängenden Pcrigonblättcr der deutschen Schwertlilie mit den Bäffchen der protestantischen Geistlichen. Die dunkle Blütenfarbe veranlaßt die Pfälzer Namen S ch o r n st e f e g e r sb l u m e n und Din Le blu mm (Tintcublume). Auch die langen, oft Japanische Blülenkirschen und ihre Garlenformen betitelt sich eine Aufsatzfolge, die Sie in der Zeit schrift „Der Deutsche Juuggärtncr", Heft 10, fin den. Diese wissensreiche Abhandlung, in der eine Schilderung der Arten und Gartcnformen der ja panischen Bliitenkirschen gegeben wird, vermittelt einen Einblick in die hohe Kultur der Blüteukirschen in Japan und China, die in der ganzen Welt An sehen und Achtung genießt. Wie hoch diese herr lichen Ziergchölze beim japanischen Volk in An- sehen stehen, kommt bei' dem volkstümlichen Kir- schcnblütfnsest zum Ausdruck, das auf kaiserlichen Befehl gefeiert wird, sobald eine nach der Haupt stadt Japans benannte Kirschenart zu blühen be ginnt. Im gleichen Artikel wird auch über die 1In- tcrlagenfrage berichtet, Heber die Unterschiede in der Wnrzelbildung bei Sämlingen und Stecklingen von Obstgchölzcn gibt ein andrer Artikel Ausschluß. „Ter Deutsche Jnnggärtuer" erscheint monatlich zweimal und ist durch Postanstalt für 0,50 N-k monatlich zu beziehen. Ul. Bür die Gaetnersfeau Kampf den Motten! tel einzustäuben; man kann dann unbesorgt reines Petroleum verwenden, das keine Flecke verursacht und eine außerordentlich gute Wirkung hat. Wert volle Mäntel, Kleider u. a. hängt man nach dieser Einstäubung am besten in einer glasklaren, durch sichtigen Hülle auf, die es gestattet, daß man das betreffende Stück jederzeit, ohne es hcrausnchmcn zu müssen, beobachten kann. Pelze müssen vor dem Einmotten besonders sorg fältig gereinigt werden. Für alle Arten von gefärb ten Fellen verwende man zur Reinigung eine Mischung aus reinem Sägemehl und Benzin, die man auf die verschmutzten Stellen gibt, einige Zeit einwirken läßt und dann mit einer Bürste gründ lich ausbürstet. Alle fettigen, speckigen Stellen (z. B. an Kragen, Manschetten) verschwinden. Echte Felle reinigt man mit warm gemachtem Kar toffelmehl, das mit der Hand in das Haar einge rieben wird. Danach wird das Fell von links mit einem Rohrstock kräftig durchgeklopst, bis alle Mehlstäubchen und mit ihnen alle Schmutzflecken entsernt sind. Weiße Felle bestreut man mit Gips oder Magnesia und träufelt dann etwas Benzin darüber. Beides verreibt man mit der Hand kräf tig in das Fell, das man zuvor auf einen weißen Bogen Papier gelegt hat, damit der Gipsstaub auf gefangen wird. Ein Durchklopfen von links ent fernt die letzten Gipsteilchcn. Bei der Arbeit mit Benzin darf im Raum keine offene Flamme bren nen; am besten nimmt man diese Arbeiten im Freien oder bei geöffnetem Fenster vor. Die gereinigten Pelze hängt man, nachdem sie mit dem flüssigen Mottenmittel eingcstäubt wurden, am besten auch in einer sestgeschlossenen, durchsichti gen, sackähnlichen Hülle in den vorher bereits ge- reinigten und vorbereiteten Schrank oder stapelt sie sorgfältig in die dafür vorhandene mottensichere Pelzkiste. , Wenn man dann in einigen Zeitabständen die ' eingemotteten Sachen durchsieht, muß nochmals ge- Der Phänologische Rcichsdienft bittet fürBrach - mond 1931 um folgende Beobachtungen: Zunächst sind die im Wonnemond-Vordruck noch nicht ausgefüllten Daten im Brachmond nachzutra- gen. Ferner: Beginn des Schossens (die ersten kurzen — von der Älattschcide umschlossenen — Halmstücke sicht bar) von: Winterroggcn, Winterweizen. Beginn der Blüte von: Holunder (Sambücus m'xrä), Schneebeere (Lympkoricärpus racemosa), falscher Jasmin (pkiiackälpbus coronsrius), Win- terroggen (Sorte!), Winterweizen (Sorte!). Erste Entwicklung von Johannistrieben bei: Eiche, Spitzahorn, Eberesche usw. Erste schwarze Blattläuse an Saubohnen (^pdis papaverw). Um recht genaue Angabe der Anschrift des Be obachters (Ort / Post / Straße) wird besonder? gebeten. „ Es wird um Zusendung der Daten an die Zen tralstelle des Deutschen Phänologischen Reichs- dienstes in der Biologischen Reichsanstalt, Berlin- Dahlem, Königin-Luise-Straße 19, gebeten. Auf Wunsch stehen auch Beobachtungsvordrucke für die ganze Vegelationszeit zur Verfügung, die möglichst zeitig gegen Ende des Jahres als gebühren- pflichtige Dienstsache (also unfrankiert) eingesandt werden können. O, diese Motten! Wieviel wertvolle Kleidungs stücke, Stoffe u. a. haben sie aus dem Gewissen, und welche Hausfrau ist wohl nicht entsetzt, wenn sie bloß den Namen dieser Schädlinge hört. Aber sind wirklich nur die Motten schuld daran, daß die- fes oder jenes Stück ihrer Zerstörungswut zum Opfer fiel, muß nicht manche Hausfrau einen guten Teil der Schuld bei sich-selber suchen, weil sie es versäumt Hat, beizeiten dem schädlichen Treiben der Motten vorzubeugen? Es hat gar keinen Zweck, im Abendlicht einzeln herumslatternde Motten zu fangen; zumeist sind das gar nicht Motten, sondern harmlose Falter. Die Zerstörer der Gewebe sind vielmehr die Larven der Motten, die sich aus den auf den Stoffen abgesetzten Eiern entwickeln und sich von den Gewebefasern ernähren. Es gilt also vor allem zu verhüten, daß die Motten aus Klei dungsstücken, Stoffen u. a. in Schränken, Truhen usw. ihre Eier absetzen. Das geschieht am besten durch oftmaliges Lüften und Ausklopfen aller Sachen, die nicht regelmäßig getragen, also nicht sowieso durchlüftet werden. Das sogen. Einmotten aller Wintersachen muß mit ganz besondrer Sorg falt vorgcnommen werden. Der für diese Stücke in Aussicht genommene Schrank oder Kasten muß vollkommen dicht sein, alle Fugen sind genauestens zu untersuchen und am besten mit einem in Petro leum getauchten Pinsel auszubürsten; auch Kamp ferspiritus oder Terpentin können dazu verwandt werden. Sonst kann es passieren, daß sich in irgend einer Ecke des Schrankes ein Unterschlupfwinkel für Motten befindet, den man nicht wahrgenommen hat und daß nian den Schädlingen unbeabsichtigt zu einer ungestörten Tätigkeit verhilft. Wichtig ist zunächst, daß alle einzumottenden Kleidungsstücke usw. von allen etwa vorhandenen Flecken gereinigt, tüchtig gelüftet, geklopft und ausgebürstet werden; denn bekanntlich bevorzugen Motten für ihre Eiablage fleckige oder fettige Stel len an Stoffen und Kleidern. Es empfiehlt sich dann, jedes Stück mit einem flüssigen Mottenmit- fpasmum (—Krampf). Sie heilet auch die rote Ruhr, doch muß man es an den Hals hängen, wenn die Sonn und Saturnus in einem gedrittelt oder gesechsten Schein stehen." Dieses geh, volle Rezept ist einem alten Apothekerbuch (Schrö der, Mediz.-Ehymische Apotheke 1693) des 17. Jahr- An Arbeitsreichtum steht der Monat Brachmond ferkalkbrühe gegen Schorf können noch Vorgenom. (Juni) seinem in dieiem Jahr so unbeständigen men werden. Dagegen hat die Spritzung mit No- Vorgänger nicht »ach. Die im Vormonat begönne- sprasit von jetzt ab zu unterbleiben. Als Regel neu Arbeiten, wie Hacken, Jäten, Düngen usw. merke man sich: Sobald die Früchte (Aepfel und werden fortgesetzt, andre in diesem Monat z. T. Birnen) die Größe einer Walnuß erreicht haben, schon zu Ende gerührt. Letzteres gilt besonders für ist das Spritzen mit arsenhaltigen Mitteln tunlichst die Arbeiten im G c m ü s e g a r t e n. — Die einzuschränken. — Stachelbeerraupen werden jetzt Pflanzung von Tomaten muß bis spätestens Mirte wirksam mittels Bestäuben mit frischgelöschtem, des Monats beendet sein. Die bereits gepflanzten pulverförmigen Kalk bekämpft. Zur Vernichtung Tomaten, werden entspitzt und von überflüssigen der Obstmaden und andrer Schädlinge empfiehlt Neoentriebeu befreit. sich das Anbringen von Jnsektenfanggürtökkt. Stark Eines der ältesten Zeugnisse, das wir über den Gartenbau auf deutschem Boden haben, ist der „Hortulus" (das Gärtchen) des Mönchs Walah- fried, der in der ersten Hälfte des 9. Jahrhun derts Abt des Klosters auf der Insel Reichenau im Bodensee war. Dieses „Gärtchen" ist ein Lehrge dicht in lateinischer Sprache, das 23 Pflanzen wie sie damals in den Klostergärten gezogen wurden, auszählt. Darunter finden wir die Pflanze „glackiols", die aber nicht das ist, was wir heut zutage als Gladiolus bezeichnen- Es handelt sich vielmehr um eine Schwertlilie, wahrscheinlich um die deutsche Schwertlilie (Iris germsniva), die auch heute noch zu den Hauptzierden des deutschen Bauerngartens gehört. Wal ah fried preist die Schwertlilie als die sommerliche Nachfolgerin des Veilchens und der Hyazinthe. Wann die genannte Schwertlilienart in die deutschen Gärten kam, wissen wir nicht, vielleicht gar schon zur Zeit der Römerherrschaft in Deutschland, denn die „deutsche Schwertlilie" ist trotz ihres Artnamens keine deutsche Pflanze; sie stammt vielmehr aus den Mittelmeer ländern. Sie wird allerdings bei uns an manchen Orten (z. B. an Felshängen, an Mauern usw.) schon seit langem verwildert angetröffen, so daß sie mit einem gewissen Recht gegenüber andren erst in späterer Zeit in unsre Gärten gelangten Iris- Arten als die „deutsche" bezeichnet wird. Die deutsche Schwertlilie ist auch eine Heilpflanze. Aus ihrem Wurzelstock wird nämlich die sog. Veilchen wurzel (so genannt Wegen des veilchenähnlichen Geruches) geschnitten. Der gepulverte Wurzelstock dient zu Zahnpulvern un-d in der Parfümerie. Auf dem Lande läßt man die kleinen Kinder auf ein Stück Veilchenwurzel beißen, um ihnen das Zahnen zu erleichtern. Häufig wird aber die Veil chenwurzel auch von der Florentiner Schwertlilie (Iris tlorentinn) gewonnen, deren zahlreiche Spiel- «rten ebenfalls einen bekannten Schmuck unsrer Gärten bilden. In früheren Zeiten war die Ver wendung der „Violwurtz, wie die Schwertlilie noch hieß, umfassender, denn der kurfürstlich mainzische Leibarzt I. I. Becher reimt in seinem „Midizi- nalischem Parnaß" (1662) von ihr: Violwurtz trocknet / wärmt / treibt Wasser und zertheilt / Den Schleim lösts auf / der bey der Lungen sich verweilt / Zum Husten / enger Brust / vors Grimmen Wassersucht / Die Flek- ken aufs der tzautt die treibt sie in die Flucht / Haar und Schnuppulver gibts / faul'n Athem sie vertreibt / Oxtract und species darauß man auch verschreibt. Nach einem alten, auf die Spätantike (Pseudo- Apuleius) zurückgehenden Aberglauben lassen sich die Bienen leicht in ihren Körben einfangen und gehen nicht in fremde Stöcke, wenn man die Wurzel der „blauen Lilie", gemeint ist damit die deutsche Schwertlilie, in die Bienenstöcke legt. Noch mehr volkstümliche Beziehungen als die Garten-Schwert lilien hat die gelbe Schwertlilie Iris pseuckäcorus), eine nicht seltene Pflanze an Tcichufern, in feuch ten Wiesengräben und an ähnlichen Standorten. Auch in Gärten und Parkanlagen Pflanzt man sie ab und zu an geeigneten Plätzen an. In den alten , „Sympathiebüchern", wie mau sie noch jetzt manch- , mal in Stadt und Land aufstöbern kann, wird dieje gelbe Schwertlilie als ein Zaubermittel gegen Ruhr ' und Krämpfe genannt. „Sammle dieser gelben Schwertwurzel am Tage Mercurii (— Mittwoch) vor der Sonnenaufgang in dec Stunde Saturni und trockne sie, dann nimm diese Wurzel am Sonntag, wenn die Sonne aufgeht und weiß Ag stein (^ Bernstein) jedes ein Theil, thus in einen roten Sammet, Hengs an den Hals, so heilt sie Junge Spärgelpflanzungen sind jetzt zwecks Aus bildung guter Triebe mit Stickstosfsalzen zu dün gen, die am besten in die Gräben gestreut werden. Nach der Spargelernte, die in der Regel in der dritten Woche dieses Monats beendet wird, sind Mischdünger (Nitrophoska, Hakaphos usw.) zu ver abfolgen. Um Mitw BrackunoikdiJunHmuß mit Lem Auspflanzen von Wirsingkohl-, Weißkohl- und Rot kohlsetzlingen für den Winterbedars begonnen wer den. Blumenkohl zum Einwintern kann noch aus gesät werden. Das Auspslanzen erfolgt im kom menden Monat. Man versäume jetzt nicht, zu eng stehende Saaten von Zwiebeln, Schwarzwurzeln, Möhren usw. zu verziehen, eine Arbeit, die zweck mäßig bei Rcgcnwetter zu verrichten ist. Die Pflan zung von Artischocken (Abstand I m X 80 cm) kann bis Mitte des Momns eriolgen inan pflanze aber nur kräftige und wüchsige Pflanzen. Zur Pflanzung von Endivien, Sellerie, Kohlrabi, Salat ist es noch Zeit, ebenso noch zur Aussaat von Erb sen (Markerbsen), Buschbohnen, Kopfsalat, Karot ten, Radieschen usw. und zur Pflanzung von Win- terporrce und Wimcrrctticbcn. Pflanzzwiebeln kön nen noch gesetzt und Rhabarber durch flüssige Dün gung noch eine Zeitlang in Ertrag gehalten wer den. Für flüssige Düngung sind jetzt auch Gurken, Sellerie, Kohl, Mangold, Tomaten und Kürbis- Pflanzen sehr empfänglich; auch entrankte Erdbcer- pflanzen sind jetzt flüssig zu düngen. Frühkartof feln sowie Buschbohnen und Kopfkohlarten, auch Rosenkohl, sind jetzt anzuhäufeln, bei Trockenheit ft: kräftig zu wässern, besonders auf leichteren Böden. Im Obstgarten sind neben der Schädlings- bekämpsung am dringendsten das Ausdünnen des Fruchtansatzes (Entfernen kleinerer Früchte) so wohl beim Steinobst als auch beim Kernobst. Das Entspitzen der Seitentriebe an Formbäumen ist fortzusetzen. Beim Pfirsich wird schwaches und trocknes Holz entsernt. Obwohl beim Buschobst das Ausdünnen der Früchte weniger üblich ist, emp fiehlt cs sich dennoch besonders bei Stachelbeeren. Hierbei werden von allen Trieben einige, mög lichst schon größere Früchte, nbgenommeu. Bei Jo hannisbeeren empfiehlt sich das Entspitzen der Jungtriebe etwa auf Fingerlänge. Mit dem Ein kochen der Stachelbeeren und auch der Frühkirschen kann jetzt schon begonnen werden. — Wie schon er wähnt, erfordert nnser Obstgarten hinsichtlich Be kämpfung von Krankheiten und Schädlingen beson dere Aufmerksamkeit. Die Bc-Iämpsung ist auch in diesem Monat, wie dies schon z. T. für den Wonne mond (Mail bereits nufgefüdrt wurde, in beinahe gleicher Weise fortzuführen. Spritzungen mit Kup-
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